Bei den WAVA-Titelkämpfen in Durban dominierten die deutschen Masters-Athleten. Sie errangen 112 mal Gold, 72mal Silber und 77 Bronzemedaillen. Damit stellten die Deutschen Teilnehmer das erfolgreichste Team. Es bleibt abzuwarten, ob die deutsche Mannschaft diese Position bei den nächsten, den 13. WAVA-World-Championships im nordenglischen Gateshead verteidigen kann.
- Hammerwerferin Jutta Schäfer (W 60, TSV Kassel) hat bei den 12. Welttitelkämpfen der SeniorInnen im südafrikaninschen Durban überlegen ihre Altersklasse gewonnen und dabei einen neuen Weltrekord aufgestellt. Sie verbesserte zunächst im Einzelwettkampf die alte Bestmarke der Österreicherin Lydia Widera aus dem Jahr 1991 (33,00 m) gleich um über 6 m (!) auf stolze 39,22 m. Fast auf den Tag genau vor zwei Jahren hatte Jutta Schäfer bei den 12. Welttitelkämpfen in Buffalo mit 46,04 m die noch gültige Weltbestleistung in der Altersklasse W60 aufgestellt.
Im Werferfünfkampf verbesserte Jutta Schäfer fünf Tage später ihre neue Hammerwurfweltbestleistung auf über 41 m.
- Gleich drei Weltrekorde in ihrer Altersklasse W 60 erreichte die Rostockerin Christia Schmalbruch (HSG Uni Rostock) mit 1,36 m im Hochsprung, 4.75m, im Weitsprung und im Dreisprung mit 10,03 m in einem überlegen gewonnenen Wettkampf, den das südafrikanische Fernsehen SABC II live übertrug.
Die Schleswig-Holsteinische Masters-Athletin Ilse Bellin (TSV Medelby) erzielt im Hammerwurf in der W-75 Altersklasse mit 22,78 m einen neuen Weltrekord. Die alte Marke wurde von Aennchen Reile (Ratzeburger SV) mit 20,56 m gehalten.
Im Diskuswurf erzielte die 82jährige Aennchen Reile
(Ratzeburger SV) mit 18,50 m die neue Weltbestleistung. Sie errang insgesamt
viermal Gold und eine Silbermedaille in Durban.
Paula Schneiderhan (LSG Aalen) erzielte im ersten Jahr Altersklasse W 75 neue Weltrekorde über 100 m (16,12 sec) und 200 m (34,40 sec).
Über 400 m stellte in 61,43 sec der 70jährige Wilhelm Selzer (TV Vilbel) einen neuen Weltrekord auf (M 70).
Gerhard Schepe (VfL Marburg) erzielte einen neuen Speerwurfweltrekord für die Altersklasse M 85 mit 27,34 m.
Nur zwei hauptamtliche Vertreter betreuten die 503 deutschen Athletinnen und Athleten- aber die beiden verdienen ein ganz herzliches Dankeschön. Mehr als zwei Hauptamtliche hatte der DLV für die WAVA-Weltmeisterschaften nicht übrig. Sollte das daran liegen, daß die DLV-Verantwortlichen (nebst Journalistentross) die Masters-Leichtathletik immer noch belächeln, weil sie meinen, mit ein bißchen Training könnten sie das alles auch (Nur zu, meine Damen und Herren !).
Gut nur, daß mit Breitensportwart Heinrich Clausen und DLV-Präsidiumsmitglied Dieter Massin zwei ganz erfahrene Teammanager alle Probleme und Problemchen professionell lösen halfenund das trotz des organisatorischen Chaos in Durban. Heinrich Clausen fand dabei noch die Zeit, zusammen mit Rex Harvey (USA) und anderen Teammanagern den katastrophalen Zeitplan der Organisatoren zu überarbeiten; zuvor hatten in den ersten Tagen stundenlange Verzögerungen zu einem Chaos im Kings Park Stadion geführt, wo Athleten stundenlang in einem klitzekleinen, zugigen Callroom auf ihren Wettkampf warten mußten. Auch für die ehrenamtliche Mithilfe von Horst und Jutta Schäfer (Kassel) im DLV-Teamchen kann gar nicht laut genug Danke schön gesagt werden. Immerhin waren für alle DLV-Offiziellen 12 Stunden und mehr Arbeit an der Tagesordnung.