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Meine Informationen und Nachrichten für die deutsche Masters-Leichtathletik


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Werl-Soest: Generationswechsel in Westfalen

Einen Generationswechsel gab es beim 26. Internationalen Silvesterlauf von Werl nach Soest in Westfalen. Denn die ganz Jungen bestimmten den Rennverlauf des größten deutschen Silvesterlaufs und nicht wie zumeist in den Vorjahren die Mastersläufer. Alexander Brushinski (SG Wenden) hieß der Sieger bei den Männern; der 22 Jahre alte Langstreckler der SG Wenden benötigte am Montagnachmittag 48:03 Minuten und lag damit vor Michael Brand (*1982, Non-Stop-Ultra Brakel, 48:10 min) und Martin Friedrich (*1986, LG Passau, 49:09 min). Es folgten auf den Plätzen Philipp Hövelmann (*1983, SG Suderwich, 49:22), der nach unseren Recherchen erst 14-jährige Sebastian Geisel (Erwitte, 50:29min ) und Pascal Meißner (*1983, TV Refrath, 50:37 min). Die Entscheidung für Brushinski fiel erst 500 Meter vor dem Ziel, als Alexander Brushinski, der auch ein guter 1.500 Meter-Läufer ist, seinen Spurt anzog. Der erste Mastersläufer war übrigens Dirk Oesterwind (*1965, Triathlon Team Witten) auf Rang 13, der in 52:32min die M40 klar gewann.
Bei den Frauen erreichte Heike Bienstein (LG Olympia Dortmund) als sichere Siegerin den Marktplatz in Soest. Die 21 Jahre alte Sportstudentin, die im Vorjahr in 58:08 Minuten Zweite war, lag in der neuen persönlichen Bestzeit von 54:35 Minuten vor Silvia Krull (*1978, LG Lage-Detmold, 55:11 min) und Franziska Stebner (*1965, TSV Tudorf, 57:25 min), die in Westfalen die Ehre der Seniorenläufer mit einem guten dritten Platz rettete. Auf die nächsten Plätze kamen Katharina Hauertmann (*1976, LSF Münster,59:28 min), Birgit Schönherr-Hölscher ( *1968, PV Triathlon Witten 60:08) und die B-Jugendliche Juliane Mozar (*1990, LG Hamm 60:32). Ein gutes Resultat erlief sich W50-erin Elfie Hüther (*1954, VfB Salzkotten), die in 61:57 min überraschend deutlich Sigrid Wulsch (*1953, LG Menden, 65:56) in deren letzten W50-Rennen hinter sich ließ.
Mit 7.800 Sportlerinnen und Sportlern fand der Silvesterlauf wieder eine gute Resonanz. Neben dem Sport stand bei der Veranstaltung, die einmal mehr eine bunte Mischung aus Leistungs- und Breitensport war, der gute Zweck im Vordergrund. So geht ein Betrag von 50.000 Euro an Projekte für hilfsbedürftige Kinder. Seit 1982 haben die Silvesterläufer zwischen Werl und Soest so knapp eine Million Euro für karitative Zwecke gesammelt.
(Quelle: Peter Middel auf leichtathletik.de, 01.01.08)


Frankfurt: JürgenTheofel siegt nach großem Kampf noch einmal in der M45

Während andernorts der Silvesterlauf erst am 31. Dezember stattfindet, geht er in Frankfurt schon einen Tag zuvor über die Bühne. Das hat Tradition; denn nur wenn Silvester auf das Wochenende fällt, wird das Rennen am 31. Dezember ausgetragen. Beim Lauf am Sonntag gewannen in den Hauptklassen die Favoriten, bei den Männern der Kenianer Andersen Chirchir in 30:43 Minuten. Bei den Frauen lagen erwartungsgemäß die Kenianerinnen Milka Jerotich und Regina Nguria in 36:38 Minuten vorn. Insgesamt nahmen mehr als 2.200 Athleten am Frankfurter Silvesterlauf teil. Dabei waren die Bedingungen nicht einfach. Nach Angaben der erfahrenen Organisatoren von Spiridon Frankfurt waren die Wege teilweise glatt und vereist.
In den Seniorenklassen wurden wiederum schnelle Zeiten gelaufen. Bei den Senioren trugen sich die Marathonspezialisten in die Siegerlisten ein. Wie schon im letzten Jahr holte sich hier der 14-fache deutsche Meister und Senioren-Europameister im Halbmarathon Jürgen Theofel (*1958, FV Wallau) zwei Tage vor seiner neuen Altersklasse M50 als Achter im Zieleinlauf nach einem harten Zweikampf mit Marathon-Hessenmeister Hakim Ouahioune (*1963, SF Blau-Gelb Marburg) den M45-Sieg und war schnellster Senior in ansprechenden 33:12 Minuten. Erst auf dem letzten Kilometer konnte Hakim Ouahione dem Wallauer an der langen Steigung hoch zum Stadion nicht mehr folgen, erreichte nach 33:21 Minuten das Ziel und tröstete sich mit dem M40-Sieg. Lothar Leder (*1971, ASC Darmstadt), der erste Ironman der Welt, der unter acht Stunden blieb, kam als Gesamtzwölfter (letztes Jahr noch 33:37 Minuten) nach 33:54 Minuten ins Ziel. Die 40-Minuten-Marke unterbot als M60-Sieger Manfred Hartung (*1947, LC Michelstadt) in 39:39 Minuten noch deutlich und lag damit noch etwas vor M55 Sieger Günter Guderley (*1952, HVB CityLauf Aschaffenburg), der mit 39:47 Minuten im Ziel erfasst wurde. Bester seiner Altersklasse M50 war Bernd Korth (*1957, TV Trebur) in 37:56 Minuten.
Bei den Seniorinnen setzte sich als Gesamtsiebte Meike Wallow (*1964, SF Blau-Gelb Marburg) nach 40:29 Minuten überlegen als W40-Siegerin durch. Unter die Top Ten kam als Neunte Ute Kleber-Schad (*1961, BELC89 Frankfurt) als W45 Siegerin in guten 41:02 Minuten. Im Frauenfeld überzeugte auch Irmgard Weber (*1954, LG Rüsselsheim), die in 48:01 Minuten ihrer Sammlung einen weiteren Sieg in der W 50 hinzufügte. Ganz stark war auch auf Platz 28 die Endzeit der W60 Siegerin Elke Knörr (*1947, TSV Grävenwiesbach) mit 45:25 Minuten.
Hier alle Frankfurter Resultate
(31.12.07, update 04.01.08)


Berlin: 37 Jahre Neujahrslauf – Spendenlauf für UNICEF

Der gute Vorsatz, mehr Sport zu treiben, kann in Berlin direkt am 1. Januar in die Tat umgesetzt werden. Um 12 Uhr startet am Brandenburger Tor der jährliche Neujahrslauf. Die vier Kilometer lange Route zum Berliner Dom und zurück ist überschaubar, der zu überwindende Schweinehund dafür umso größer. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich, die Teilnahme kostenlos. Weitere Informationen gibt’s im Internet unter der Adresse www.berliner-neujahrslauf.de.
Das Rennen hat inzwischen eine 37-jährige Geschichte.1972 war es Heinz Florian Oertel, der die Tradition des Berliner Neujahrslaufes begründete. Nach dem Beispiel des Silvesterlaufes von Sao Paulo wollte Oertel einen Lauf für die Bevölkerung. Heinz Florian Oertel war der bekannteste Sportreporter der DDR. Der jetzt 80-Jährige arbeitet Jahrzehnte für den Berliner Rundfunk und das DDR-Fernsehen. Heinz Florian Oertel berichtete von Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften. Legendär ist ein Spruch seiner Übertragung des olympischen Marathonlaufes von 1980 in Moskau: „Männer, Väter – habt Mut: Nennt Eure neugeborenen Söhne heute Waldemar". Waldemar Cierpinski hatte 1980 zum zweiten Mal in Folge den Olympia-Marathon gewonnen und damit Sportgeschichte geschrieben. Oertel war berühmt und beliebt aufgrund seiner starken mitreißenden Rhetorik. Oertel:„Es ging nicht um Plazierung und Zeiten, sondern um die Freude am Laufen“ erklärte Oertel. Der Lauf fand immer im Berliner Friedrichshain statt.
Am Tag nach der Wende 10. November 1989 um 10.30 Uhr – einen Tag nach dem Fall der Mauer - erhielt Horst Milde, einen Anruf aus London von Michael Coleman, Sportreporter der TIMES, der in jedem Jahr in Berlin vom Berlin-Marathon berichtete. „Du musst am 1. Januar 1990 einen Neujahrslauf vom Olympiastadion zum Alexanderplatz und zurück machen und auch der Berlin-Marathon muß durch das Brandenburger Tor gehen“ war seine Aufforderung an den Race Director des Berlin-Marathon.
Am 12. November 1989 fand der traditionelle Teufelsberg-Crosslauf statt, an dem dann schon gleich DDR-Läufer zum ersten Mal teilnehmen konnten. Am gleichen Tag versammelten sich in Mildes Wohnung die DDR-Läufer Roland Winkler, Dr. Detlef Dalk und Gerd Engel und verabredeten an ihre jeweiligen Bürgermeister Erhard Krack (Ost-Berlin) und Walter Momper (West-Berlin) zu schreiben und darauf hinzuweisen, daß am 1. Januar 1990 ein Neujahrslauf durch das Brandenburger Tor und am 30. September 1990 der 17. Berlin-Marathon durch beide Teile der Stadt führen sollte. Die Schreiben waren schon am 14. November bei den Bürgermeistern auf den Schreibtischen. Über die letzten fünf Wochen bis zum Neujahrslauf könnte man Bücher schreiben, wie die Verhandlungen von Horst Milde mit den Offizieren und Generälen der Grenztruppen verliefen, um durch das Brandenburger Tor laufen zu können. Zunächst gab es Anforderungen, daß jeder Läufer schriftlich gemeldet werden müsse, jeder Läufer bekomme einen Stempel der Grenztruppen u.s.w. ...
Stefan Senkel war der Ansprechpartner für die Belange der Leichtatheltik im Ostteil Berlins. Stefan Senkel organisierte den Verlauf der Veranstaltung in Ost-Berlin. Nicht Michael Colemans Vorschlag vom Olympiastadion zum Alexanderplatz zu laufen, sondern eine verkürzte Ausgabe des Neujahrslaufes von der Entlastungsstraße bis zum Roten Rathaus um den Fernsehturm und zurück wurde dann zum großen Ereignis. 25.000 Teilnehmer aus aller Welt wollten sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen an einem Lauf teilzunehmen, der niemals wiederkehrt.
Um 14.00 Uhr gaben Walter Momper (Bürgermeister West) und Erhard Krack (Bürgermeister Ost) den Startschuss zu diesem denkwürdigen Lauf. Journalisten aus aller Welt berichteten live von diesem Ereignis. Selbst der damalige IAAF-Präsident Primo Nebiolo war eigens mit seiner Frau - die mitlief - aus Rom angereist, um nachher in einer Pressekonferenz im Haus der Kulturen der Welt sein Statement abzugeben. Am Vormittag 1990 hatte der Neujahrslauf im Friedrichshain zusätzlich stattgefunden – der Neujahrslauf am Brandenburger Tor blieb ab 1991 aber dann bestehen, allerdings wurde die sensationelle Beteiligung von 1990 nie mehr erreicht. Der Lauf im Friedrichshain wurde zu Gunsten des attraktiveren Streckenverlaufes durch die Innenstadt dann eingestellt. Heinz Florian Oertel moderierte dann mehrfach in der Vergangenheit, so es seine Gesundheit zuließ, beim Neujahrslauf am Brandenburger Tor.
Es ist jetzt Tradition geworden, den Lauf um 12.00 Uhr am Neujahrmorgen am Pariser Platz zu starten und im gemächlichen Tempo gemeinsam die Straße Unter den Linden zu nutzen, bis zur Spandauer Straße, hinter dem Berliner Dom und dem Lustgarten wieder auf die Straße Unter den Linden zum Brandenburger Tor gemeinsam zurückzulaufen. "Bremsläufer" am Anfang des Feldes laufen mit Fahnen vorneweg, damit dieser Lauf nicht zu einem Rennen ausartet. Familien, Kinderwagen schiebend, sind ebenso dabei wie langsame Walker und Walkerinnen. Am Ziel gibt es dann jeweils eine Erinnerungs-Urkunde - UND - nicht zu vergessen, da es ein Spendenlauf für UNICEF ist - sollte, statt eines Startgeldes eine zünftige Spende in das Sparschwein gesteckt werden. Für alle beteiligten Läufer und Läuferinnen ist es ein Bedürfnis, sich gemeinsam gerade an diesem Tag und an dieser Stelle zu treffen und für ihren gemeinsamen Sport zu werben, aus Freude an der Sache, so wie es Heinz Florian Oertel schon 1972 bei der Premiere im Friedrichshain formulierte. (Quelle GRR, 30.12.07)


16. Februar 2008: Auf nach Fürth zum 19. Seniorenhallensportfest!

Am 16. Februar 2008 findet in der "QUELLE"-Sporthalle am Finkenschlag in Fürth das inzwischen 19. Seniorenhallensportfest des LAC Quelle Fürth/München 1860 statt. Einmal mehr wurde ein Termin genau zwei Wochen vor den DLV-Hallenmeisterschaften gewählt. So besteht in den Altersklassen bis M/W 70 die Möglichkeit, die Form zu testen - sowohl für die Hallenmeisterschaften in Erfurt (Meldefrist 11.02. beim eigenen DLV-Landesverband) als auch für die drei Wochen später folgenden Hallenweltmeisterschaften in Clermont-Ferrand (Frankreich), für die übrigens Anfang des Jahres die Meldefrist abläuft.
Die LAC-Organisatoren bieten ab 10.30 Uhr wieder das komplette Kernprogramm für die Halle an, u.a. den Stabhochsprung und auch die 60m Hürden. Daneben finden alle Laufwettbewerbe von 100m bis 3000m, der Hoch- und Weitsprung sowie das Kugelstoßen statt. Mit am Start dürfte Deutschlands aktuell prominentester Mastersathlet sein: Hochsprungmeister Gene Allen (M35), der jüngst gegen Stefan Raab in dessen Fernsehshow antrat. Jeder gemeldete Athlet kann außerdem kostenfrei in der das Sportfest stimmungsvoll abschließenden 4x200m gemischten Staffel ( zwei Männer und zwei Frauen unterschiedlicher Vereine) starten. Meldungen (4 Euro/Wettbewerb) werden bis zum 9. Februar erwartet; Nachmeldungen ( 5 Euro/Wettbewerb) sind möglich.
Die Ausschreibung und der Zeitplan der Veranstaltung werden in Kürze im Internet veröffentlicht. Auf Wunsch schicken wir sie bis dahin gern zu.
(29.12.07)


"Dinner for One" in Laufschuhen
Rund 100 000 Sportler haben sich bei den Silvesterläufen angemeldet

Drei eng bedruckte Seiten in der "Bibel" der Laufgemeinde lassen keinen anderen Schluss zu: Silvesterläufe gibt es viele. Fast 100 Veranstaltungen sind im Laufkalender des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) verzeichnet. Jahr für Jahr begeben sich am 31. Dezember mehr als 100 000 Läuferinnen und Läufer von Kiel bis ins schwäbische Gersthofen an die Startlinie - an keinem anderen Tag des Jahres rennen mehr Deutsche gegen die Uhr, 8300 allein beim teilnehmerstärksten Rennen von Werl nach Soest.
Berthold Mertes, Organisator des wohl bekanntesten deutschen Silvesterlaufs in Trier, freut sich: "Es hat sich zu einer Art Kult entwickelt." Maximal 2000 Sportler dürfen auf den engen Ein-Kilometer-Rundkurs durch die Altstadt gehen. Spitzenathleten wie Europameister Jan Fitschen oder Sabrina Mockenhaupt werden von 15 000 Zuschauern mit Trommeln, Trillerpfeifen und Konfetti gefeiert. Doch Mertes erinnert sich gut an die bescheidenen Anfänge: "Ende der achtziger Jahre waren Silvesterläufe in Deutschland oft trostlose Veranstaltungen, so ganz ohne jedes bisschen Stimmung."
Mit Neid blickte man damals auf die "Mutter" aller Läufe zum Jahreswechsel, den bereits seit 1925 ausgetragenen "Sao Silvestre" im brasilianischen Sao Paulo, der alljährlich eine fünfstellige Läuferzahl anzieht. Heute muss sich in Deutschland niemand mehr hinter dem Vorbild verstecken, anstelle des bierernsten Wettkampfes über Stock und Stein steht nun auch hierzulande der Spaß am Laufen im Vordergrund. Trier ist als "deutsches Sao Paulo" Kult in der Läuferszene und zieht Topathleten an wie in Europa sonst nur Bozen und Madrid. Schweren Herzens hat die 5000-Meter-Olympiasiebte Irina Mikitenko (Wattenscheid) ihren Start in Trier wegen einer Mittelohrentzündung abgesagt. Deutschlands schnellste Marathonläuferin des Jahres 2007 unterzieht sich gerade einer Antibiotika-Behandlung und muss deshalb eine Trainings- und Wettkampfpause einlegen.
"Inzwischen reden die Leute in Bietigheim vom Silvesterlauf, als ob sie zu einem Volksfestumzug gehen", berichtet Wilhelm Steffel, Initiator des dortigen Rennens, das auch 2007 wieder Teile der deutschen Laufelite nach Schwaben lockt. Den Erfolg erklärt Steffel mit einer einfachen These: "Viele Menschen suchen Motivation, um ihre nachweihnachtliche Trägheit zu überwinden. Wer am 31. Dezember ein letztes Mal die Laufschuhe schnürt, kann sich zufrieden auf die Schulter klopfen." In Trier ist der Lauf ein fester Bestandteil der Silvesterplanung geworden. Mertes: "Um 14 Uhr haben die Leute mit ihren Erledigungen abgeschlossen. Die Geschäfte schließen - und dann kommt der Silvesterlauf." Es sei ein bisschen wie bei "Dinner for One" - "The same procedure as every year..."
In den Großstädten scheint die Bewegung allerdings noch nicht angekommen zu sein. Zum Bedauern von Veranstaltern wie Horst Milde, dem früheren Chef des Berlin-Marathons: "Wegen der zentralen Feierlichkeiten am Brandenburger Tor ist in Berlin am 31. Dezember im Stadtzentrum einfach kein Lauf zu machen."
( aus Frankfurter Rundschau, sid, 29.12.07)

Mehr: Silvesterläufe 07 Lauftreff Liste I / Silvesterläufe 07 Michalskis Liste II / Silvesterläufe 07 DLV Liste III
Nicht ganz ernst gemeinter Dinner-Nachtrag für Lustlose und Invaliden (Infos hier)


Regeländerung: Aus für die Radschlagtechnik

Die Regel 188.1 macht der Radschlagtechnik im Kugelstoßen den Garaus. Aus Sicherheitsgründen verbietet der Weltverband IAAF ab dem 1. Januar 2008 diese spektakuläre Darbietung, nachdem diese Form des Kugelstoßens immer mehr in Mode gekommen war. Österreichs "Leichtathletin des Jahres", Veronika Watzek, bedauert als eine Vorreiterin des radschlagenden Kugelstoßens die Entscheidung: „Dass die Technik verboten wird, finde ich schade, weil ich weiß, dass damit einiges möglich gewesen wäre.“ Sie spekuliert sogar darüber, dass die Entscheidung getroffen worden sei, weil „wir den Athleten, die die konventionelle Drehstoßtechnik anwenden, die Show stehlen“.
Veronika Watzek, die auch eine ausgesprochen gute Diskuswerferin ist, meint: „Gerade für Mehrkämpferinnen wäre diese Technik eine Chance gewesen, weil bei ihnen die Kugelleistungen im Vergleich zu anderen Disziplinen deutlich abfallen.“ Sie habe eine biomechanische Analyse machen lassen, bei der ermittelt worden sei, dass man mit dem Rad an die Weiten der Weltspitze herankommen könne.
(Quelle: www.leichtathletik.de, 28.12.07)


Cesare Beccalli verstorben

Plötzlich und unerwartet ist heute der Präsident des Leichtathletikweltverbandes World Masters Athletics Cesare Beccalli (Italien) verstorben. Der engagierte und langjährige Chef der WMA verstarb im Alter von nur 73 Jahren am frühen Morgen an seinem Winterwohnsitz in Porto Alegre (Brasilien) an den Folgen eine Herzinfarkts.
Beccalli war Mailänder. Dort am 24. April 1934 geboren, lebte er 52 Jahre lang in seiner Heimatstadt, bevor er nach Bronzone am Gardasee zog. Der studierte Betriebswirt arbeitete lange Jahre als Manager in der Kunststoffindustrie, bevor er sich 1982 als Händler von Maschinen für Kunststoffflaschenund dem Knowhow für ihre Herstellung selbständig machte. Der Italiener war zwei Mal verheiratet und ist Vater zweier Töchter. Über den Masterssport lernte er seine Frau Lidia kennen, eine brasilianische Universitätsdozentin für Sport.
Nachdem er in seiner Jugend Radrennfahrer war, kam Cesare Beccalli erst 1972 zur Leichtathletik und wurde quasi zum Vater der italienischen Seniorenleichtathletik, die ihn schnell faszinierte. 1975 war er der einzige italienische Teilnehmer an der ersten Leichtathletik-Masters-WM in Toronto (Canada). Auch bei weiteren Weltmeisterschaften startete Cesare Beccalli, so in Göteborg (Schweden), Christchurch (Neuseeland) und Miyazaki (Japan), regelmäßig auch bei den Europameisterschaften und natürlich zuhause bei allen italienischen Seniorenmeisterschaften. Seine guten "PB" erreichte der Langsprinter mit 42 Jahren: über 200m 25,3 sec und über 400m 56,4 sec.
Schon früh organisierte Beccalli die Seniorenleichtathletik. 1976 gründete er die IMITT, die nationale italienische Masters-Leichtathleten-Vereinigung, und zwei Jahre später den Europäischen Senioren-Leichtathletikverband EVAA, deren Präsident er eine Dekade lang war und für den er 1978 die Europäischen Titelkämpfe in Viareggio und zehn Jahre später in Verona organisierte. 1985 war er verantwortlich für die 6. Masters-WM in Rom. In Melbourne wurde er zum Präsidenten des damals noch WAVA genannten Senioren-Leichtathletikweltverbandes WMA gewählt, wobei ihm zugute kam, dass er fließend italienisch, französisch, spanisch, englisch und portugiesisch sprach. Hauptpunkt seines Wahlprogrammes war damals die offizielle Anerkennung einer unabhängigen WAVA durch die IAAF. Dieses Ziel setzte der stets elegant wirkende Beccalli konsequent und erfolgreich um. Cesare Beccalli wurde in den folgenden Jahren vier Mal wiedergewählt, bevor er aus Satzungsgründen nicht erneut kandidieren konnte. 2005 gelang dem polyglotten Europäer bei der Wahl in San Sebastian die überzeugende Rückkehr in das WMA-Präsidentenamt. Bis dahin hatte er dem WMA-Präsidium stets in anderer Funktion angehört, unterbrochen nur durch eine zweijährige Auszeit Anfang dieses Jahrzehnts nach einem schweren Unfall.
"Die WMA hat eine wirkliche Führungspersönlichkeit verloren, die der masters-Leichtathletikbewegung über so viele Jahre in den verschiedensten Funktionen gedient hat." hieß es auf der Internetseits von WMA und EVAA.
(Foto © Ken Stone, 26.12.07)


M75: Werner Beecker will 2008 "alle Titel verteidigen"

Die Frage, ob er sich ein Leben ohne Sport vorstellen könnte, bringt Werner Beecker (*1932, LC Wuppertal) fast ein bisschen aus der Fassung. Energisch schüttelt der 75-Jährige den Kopf: „Ein Leben ohne Sport – das gibt es für mich gar nicht. Sport ist für mich Leidenschaft.“ Und wenn Werner Beecker von Sport spricht, dann meint er Leistungssport. Denn der Ur-Haaner kann nicht nur nicht ohne Sport, er kann auch nicht langsam. In dem Schuppen hinter seinem Haus in Haan pflegt Beecker sein persönliches Sportmuseum, das von Pokalen und Medaillen überquillt. Momentan geht er für den LC Wuppertal an den Start. „Ich bin der teuerste Mann im Verein. Ich koste jedes Jahr 400 bis 500 Euro Startgeld.“
In Anbetracht von 1538 ersten Plätzen, die er sich national und international in 52 Jahren erarbeitet hat, erhält die Aussage Beeckers, dass 2007 ein besonders gutes Jahr war, Bedeutung. Sechsmal Deutscher Meister, neunmal Nordrhein-Meister, insgesamt 52 Siege und besonders ein neu aufgestellter Weltrekord sprechen für sich – alles in der Altersklasse M75. In 11:48.28 Minuten brach Beecker den Welt-, Europa- und Deutschen Rekord über 3000 Meter in der Halle. Wobei seine Spezialität eigentlich die 10000 Meter sind. „Ich laufe alles zwischen 3000 und Halbmarathon“, sagt Beecker leichthin. Und auf allen Strecke hat er Erfolg. Werner Beecker läuft praktisch nur noch gegen sich selbst. „Ich bin vor jedem Start aufgeregt“, versichert er und lacht. „Wenn es dann endlich losgeht, dann bin ich ganz ruhig und mache mein Ding.“
Für 2008 hat der Ausnahmeläufer nur ein Ziel: Seine Titel verteidigen und seine Rekorde noch einmal verbessern. „Das kann ich auch schaffen, wenn ich gesund bleibe.“ Was er tut, um solche Leistungen zu bringen, beantwortet er, bevor die Frage überhaupt gestellt wird: „Das fragt doch jeder. Ich esse alles, was meine Frau so kocht – viel Gemüse und wenig Fleisch.“ Und ein Bierchen ab und zu dürfe auch sein. „Es ist auch nicht so schlimm, wenn ich mal einen über den Durst trinke. Wir Sportler vertragen ja eh nicht viel“, stellt er schmunzelnd fest.
Wie sein enormes Leistungsvermögen medizinisch zu erklären ist, weiß Beecker auch nicht. Schon in seinen aktiven Radsportzeiten hätten ihm die Ärzte ein großes Herz und ein großes Lungenvolumen attestiert. Als Läufer hat er sich nie einer Leistungsdiagnose unterzogen. Überhaupt hat der 75-Jährige mit der medizinischen Kontrolle nicht viel am Hut: Bei einem Arzt sei er seit viereinhalb Jahren nicht mehr gewesen, gesteht er. „Mir sagen Freunde immer wieder, dass das nicht gut sei. Aber als ich beim letzten Mal beim Arzt war, hat der jede Menge Krankheiten festgestellt. Und ein paar Tage später bin ich nach Schweinfurt und hab da den Titel geholt“, erzählt er mit einem breiten Grinsen.
Jeden Dienstag und Donnerstag läuft Beecker 20 Kilometer – „mit Tempoeinheiten“. Und dann schwingt er sich noch für 50 bis 60 Kilometer auf eines seiner Fahrräder. „Das reicht“, stellt der Rekord-Läufer nüchtern fest. In diesem Jahr stehen keine Läufe mehr an – oder, wie es für Beecker wohl besser heißt, gibt es keine Wettkämpfe mehr zu gewinnen. Doch das Jahr neigt sich ja auch dem Ende zu, wie der Haaner betont: „Am 6. Januar ist der erste Lauf in Ratingen – da freue ich mich schon drauf.“
Werner Beeckers Daten:
Persönliche Daten 75 Jahre alt, 1,76 Meter groß, 70 Kilogramm schwer. Erster Deutscher Meistertitel 1955 als Radrennfahrer im 4000 Meter Verfolgungsfahren.
Lauf-Erfolge 2007 Hallenweltrekord über 3000 Meter (11:48:28), Deutscher Hallenmeister über 3000 Meter, Deutscher Crossmeister über 3000 Meter, Deutscher Bahnmeister über 10000 Meter (43:39), über 5000 Meter (22:03) und über 1500 Meter (5:56), Deutscher Straßenmeister über 10000 Meter (43:18), neun Nordrheim-Meistertitel Cross, Bahn und Straße, Deutsche Rekorde über 10000 Meter und 5000 Meter Straße, insgesamt 52 Siege und 33 Pokalgewinne in diesem Jahr.
(aus Westdeutsche Zeitung, 25.12.07)


DLV-Fotowettbewerb: Ludwig Lutz siegt mit M55-Finalfoto der EM in Regensburg

Ludwig Lutz (Foto) hat den diesjährigen Fotowettbewerbs des DLV zur Seniorenleichtathletik gewonnen. Dies teilte der Deutsche Leichtathletikverband heute auf seiner Webseite mit. Der Sinzinger Fotograf hielt den dramatischen Zieleinlauf der Altersklasse M55 im 10km-Straßenlauf bei der Nonstadia EM im Mai in Regensburg fest, als sich der Ire Pat O'Shea (*1950) in 35:12 min mit einer Sekunde Vorsprung gegen Winfried Schmidt (*1948, TuS Köln rrh) durchsetzte - einer der sportlichen Glanzpunkte dieser EM.
Die Qualität des Fotos war masters-sport.de sofort aufgefallen, und wir hatten es bereits in unserem Bericht vom 20.05.2007 (jetzt im 2007 Archiv) mit Erlaubnis des Autors veröffentlicht.
(Foto ©: Ludwig Lutz in Aktion 24.12.07)


W35: Luminita Zaituc vor neuer Altersklasse

Beim internationalen Sanyo Halbmarathon im japanischen Okayama kam Luminita Zaituc (*1968, LG Braunschweig) mit 1:14,28 Stunden am Sonntag nur auf den siebten Platz und blieb damit auf dem schwierigen, hügeligen Kurs zum Ende der Saison deutlich hinter ihrer diesjährigen Bestleistung von 1:11,54 Stunden. Damit schloss die Braunschweigerin ihre (nationale) W35-Altersklasse ab. International rückt sie allerdings erst im kommenden Oktober in die W40 auf. Bis dahin will sie sich für die Olympischen Spiele in Peking qualifizieren. Die Olympianorm hat sie schon geknackt, jetzt muss Luminita Zaituc aber noch die deutsche Konkurrenz in Schach halten. Denn fünf starke Marathonläuferinnen buhlen um drei Plätze. Bleibt sie gesund, hat die Braunschweigerin gute Chancen.
Siegerin in Japan wurde mit Streckenrekord von 1:09:20 h die Kenianerin Evelyne Komwei, Goldmedaillengewinnerin mit der kenianischen Mannschaft bei der diesjährigen Cross-WM in Udine. Die Kenianerin, die im Werksteam von Panasonic läuft, sagte anschließend, sie habe aus den Erfahrungen des Vorjahres gelernt, als sie Zweite wurde.
(24.12.07)


Antidoping: proMASTERS verbessert Findex©-Angebot

Die Athletenvereinigung proMASTERS hat ihr Findex©-Angebot verbessert. Mit Hilfe der Online-Suchmaschine kann jetzt in Sekundenschnelle geprüft werden, ob ein bestimmter Wirkstoff auf der Doping-Verbotsliste steht oder nicht. Wird der entsprechende Wirkstoff in das Suchfeld eingegeben, erfährt man, ob es sich um einen verbotenen Wirkstoff handelt und in welche Gruppe er einzuordnen ist. Allerdings ist -so die Autoren- "unbedingt die korrekte Schreibweise zu beachten".
proMasters hat seine Suchmaske inzwischen auch um eine Klausel zum Haftungsauschluss ergänzt: "Bei dem proMASTERs Findex
© handelt es sich um einen nach bestem Wissen und Gewissen sorgfältig zusammengestellten Service für Athleten. Er kann im Ernstfall die Auskunft eines Arztes oder Mediziners nicht vollständig ersetzen. Deswegen können proMASTERs, der Europäische Senioren-Leichtathletik-Verband, der Urheber Rüdiger Nickel oder andere lizensierte Anbieter dieses Findex© für unvollständige oder dennoch fehlerhafte Auskünfte oder Ergebnisse anhand des Suchauftrages nicht haften oder in Anspruch genommen werden." Erst wenn diese Klausel zur Kennnis genommen ist, kann die Suchmaschine genutzt werden.
Übrigens ist der proMASTERs Findex© auch in englischer Sprache verfügbar und damit der erste aus Deutschland stammende weltweite Antidoping-Service. Er soll -so die Initiatoren- den "Mastersathleten eine erste Hilfe sein und sie vor allem für die Medikamente sensiblisieren, die Gefahren in sich bergen. Und Findex© soll der Sorglosigkeit entgegenwirken, die jahrelang die Senioren sich in Sicherheit wiegen ließ."
EVAA-Präsident Dieter Massin (Ahlen) kommentierte gegenüber masters-sport.de : "Bei allen rechtlichen Einschränkungen ist dieser Findex
© ein Service, der mehr als einmalig ist und dazu eine Privatinitiative, wobei ich nicht polarisieren möchte, was andere tun und was nicht. " (23.12.07)


Nordrhein: Neue "SG Erft/Rhein/Wupper"

Die seit zwei Jahren bestehende Möglichkeit für maximal drei Vereine, Startgemeinschaften (Kürzel "SG") innerhalb bestimmter Altersklassen für Staffel- und Mannschaftswettbewerbe zu bilden, findet auch im Landesverband Nordrhein Anklang. Für das neue Jahr wurden gleich mehrere solcher Zusammenschlüsse in sämtlichen Altersklassen gegründet. „Alleine hat man es gegen die Großvereine aus der Umgebung ziemlich schwer“, kennt der Solinger OTV-Trainer Hartmut Maus auch den Grund für diese Entwicklung. Und Hans-Joachim Scheer, Vorsitzender des Solinger LC, dessen Verein diesmal gleich mehrfach an SG-Fusionen beteiligt ist, betont: „Das geschieht alles zum Wohle der Athleten.“
Eher nostalgische Gründe hat die Bildung der SG Solingen 08 in der Seniorenklasse. Der TSV Aufderhöhe, der SLC sowie der WMTV lassen die Ex-Jugend-Staffel der LG Solingen wieder aufleben, die mit dem früheren Deutschen 100-Meter-Juniorenmeister Rafael Gruszecki an der Spitze große Erfolge feiern konnte. An diese Erfolge soll nun in der Altersklasse M 30/35 angeknüpft werden. Bei den Seniorinnen II kooperiert künftig der Solinger LC mit der Turnerschaft Frechen und dem CSV Krefeld als SG Erft/Rhein/Wupper. Die neue SG hat vor allem die Mannschafts-Meisterschaften der Senioren im Blick. Wie bei allen Startgemeinschaften bleibt das Startrecht in den Einzeldisziplinen beim Stammverein
.
Auch die Seniorenteams der drei Düsseldorfer Vereine ART Düsseldorf, DSV 04 Düsseldorf und SFD 75 Düsseldorf haben für das kommende Jahr eine Startgemeinschaft gebildet und gehen als SG ART/DSV/SFD Dusseldorf an den Start. (21.12.07)


Klaus Wagner, „Flörsheims Kenianer“, wird heute 65 Jahre alt

Klaus Wagner sieht man sein Alter nicht an. Heute feiert der „Kenianer“, wie ihn seine „Laufkumpels“ liebevoll und anerkennend nennen, seinen 65. Geburtstag. Beim Marathon in Höchst hat Wagner am 23. Mai 1982 gezielt mit dem Laufen begonnen, als er in beachtlichen 3:07:00 Stunden das Ziel erreichte. Nur ein Jahr später unterbot er mit 2:50:47,00 Stunden erstmals die Drei-Stunden-Marke. 1994 gewann er in seiner damaligen Altersklasse M50 bei den deutschen Marathonmeisterschaften den Titel in 2:33:40 Stunden, seine Bestzeit steht bei 2:30,10 Stunden. Auch über die 100 Kilometer war er im gleichen Jahr mit der Zeit von 7:46:01,00 Stunden nicht zu schlagen, wurde Zweiter bei den damals noch inoffiziellen Weltmeisterschaften über 25 Kilometer in Brügge und Fünfter bei den Europameisterschaften im Halbmarathon in Den Haag. 21 Marathons hat er bisher bestritten, sein größter Erfolg dürfte der Altersklassenerfolg beim Marathon auf Hawaii gewesen sein. Bei hessischen Meisterschaften hat er 38 Titel gewonnen. Allein in diesem Jahr holte er acht Hessenmeistertitel.
Daneben hat sich Klaus Wagner auch als Lauforganisator einen namen gemacht - etwa beim Regionalparklauf in Hochheim oder dem 24-Stunden-Lauf in Flörsheim zur Unterstützung der Parkinsonkranken und Menschen mit Suchtproblemen tätig, den er auch moderiert. Fast zehn Jahre war er hauptamtlicher Lauftrainer bei der LG Bad Soden/Neuenhain. Diese sportlichen Erfolge spornten nicht zuletzt seine Frau Monika an. Sie holte in der Teamwertung des Jahres 1987 den Titel im Straßenlauf über zehn Kilometer und wurde Dritte der Einzelwertung.
(Quelle Rhein-Main.net, 21.12.07)

Auswertung der Marathonzahlen 2007: Meist rückläufig

Bei einer Übersicht der Finisherzahlen der 25 größten deutschen Marathonläufen fällt auf, dass die Teilnehmerzahlen wie bereits im Vorjahr auch 2007 bei fast allen Veranstaltungen rückläufig ist. Nur die Marathonläufe in Berlin, Frankfurt, Münster, Hannover und der Oberelbe-Marathon können sich über Steigerungszahlen freuen.
Allerdings bieten viele Veranstaltungen zusätzlich zum eigentlichen Marathon inzwischen Halbmarathon, Staffeln oder 10km-Läufe an. Das führt dann zu dem Trend "Weg vom "Marathon", wobei die Veranstalter keineswegs unglücklich über die entstandene Situation sind; denn sie binden so die Teilnehmer an andere Wettbewerbe und erfahren auf diese Weise auch Zuwächse in den Gesamtteilnehmerzahlen.
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(Quelle Germanroadraces.de, 19.12.07)


TV-Show: M35-Doppelmeister Gene Allen verliert gegen Stefan Raab

Ein Mastersleichtathlet brachte am Samstagabend TV-Star Stefan Raab an den Rand einer Niederlage. Zum achten Mal trat der TV-Showmaster in seiner erfolgreichen Sendung "Schlag den Raab" zum Wettstreit gegen einen Kandidaten an. Da Stefan Raab in der vorausgegangenen Sendung selbst siegreich war, ging es diesmal für den Herausforderer um ein Preisgeld in Höhe von 1 Mio Euro. Fünf Kandidaten hatten die Zuschauer zur Auswahl, um einen Gegner für Stefan Raab zu bestimmen. Mit großer Mehrheit wurde Gene Allen gewählt. Der 38-Jährige vom LAC Quelle Fürth/München präsentierte sich als echte Sportskanone, immerhin wurde der 38-Jährige in diesem Jahr deutscher M35-Seniorendoppelmeister; er gewann die Hochsprungkonkurrenz bei den Deutschen Seniorenmeisterschaften in der Halle in Düsseldorf (1,90m) und im Sommer in Zittau (1,83m). Sehr niedergeschlagen guckte Stefan Raab dann auch aus der Wäsche, als der Moderator das Spiel Nummer sieben verkündete: Hochsprung! Doch das war purer Zufall, denn weder der Kandidat, noch der Showmaster können im Vorfeld ihre Aufgaben bestimmen oder wissen davon.
Begonnen wurde das Hochspringen bei 1,10 Metern und die Steigerung betrug jeweils fünf Zentimeter. Stefan Raab konnte sich letztlich im zweiten Versuch über 1,40 Meter schrauben, Gene Allen nahm lässig die 1,45 Meter im ersten Versuch. Anschließend ließ der Athlet mit persönlicher Bestleistung von 2,04 Metern und einer aktuellen Jahresbestleistung von 1,90 Metern noch einmal seine Klasse aufblitzen, als er ohne großen Anlauf locker über 1,70 Meter floppte. Es liefen aber nicht alle Spiele zu Gunsten des sportlichen Kandidaten.
Stefan Raab holte gegen Ende kräftig auf und errang nach zwei vergebenen "Matchbällen" im letzten und entscheidenden Spiel den Gesamtsieg. In einem Plastikkorb mit Schussvorrichtung musste ein Tischtennisball in die Höhe katapultiert und damit wieder aufgefangen werden. Gene Allen fiel der sechste Ball erst auf den Rand des Körbchens und anschließend auf den Boden. Die Niederlage. "Es hat nicht sollen sein. Ich glaube, das war Schicksal", sagte der 38-jährige direkt nach der Show enttäuscht. Stefan Raab hatte Mitleid mit dem ehemaligen Mr. Bayern: "Mir tut diesmal wirklich das Herz weh. Am Millionengewinn durch so ein Firlefanz-Spiel zu scheitern, ist bitter." Tröstende Worte fand der Moderator nachher für den knapp geschlagenen Gene Allen, der sichtlich mit dem hauchdünnen Verpassen des Jackpots haderte.
Dass die Leichtathletik aber weiterhin für die Planer der Sendung eine bedeutende Rolle spielt, zeigt sich darin, dass bereits zum dritten Mal Disziplinen dieser Sportart angeboten wurden. Bereits bei der ersten Show wurde die Veranstaltung mit Hochsprung eröffnet, in der sechsten standen gleich drei Wettbewerbe auf dem Programm (60m Hürden, Hammerwurf und 800m). Hier alle Entscheidungen zum nachschauen.
(quelle: leichtathletik.de; 17.12.07)


1320 Euro für das Weltrekord-Zielband des Berlin-Marathons

Das Zielband des Berlin-Marathons 2007 mit der Unterschrift von Haile Gebrselassie, der bei diesem Lauf mit 2:04:26 Stunden einen Marathon-Weltrekord aufstellte, wurde in einer Auktion bei eBay versteigert. Das höchste Angebot betrug 1320 Euro und geht an die Stiftung Hänsel + Gretel (Kindesmissbrauch verhindern helfen), den Charity-Partner des Berlin-Marathons. (17.12.07)


Masterspionier Bill Andberg (USA) gestorben

Bill Andberg, einer der großen Masters-Mittelstreckler der 70er Jahre und Protagonist der Mastersleichtathletik, ist am 11. Dezember gestorben. Er wurde 96 Jahre alt.
Der in seiner Heimat nahe Minneapolis nur "graue Eminenz" genannte Leichtathlet gewann bei den ersten Leichtathletik- Seniorenweltmeisterschaften 1975 im kanadischen Toronto die M60-Titel über 1500m und 3000m. Vier Jahre später siegte er bei der Masters-WM in Hannover in einem denkwürdigen 800m-Endlauf. In der Zielkurve wurde er -mit 68 wohl der älteste Läufer in diesem M65-Finale- so stark in die Seite gerempelt, dass er fast von der Bahn flog, praktisch stand und die Spitzengruppe sofort weit enteilt war. Obwohl er eigentlich keine Chance mehr hatte, brach er nicht das Rennen ab, wechselte mit ein paar Schritten nach außen, setzte neu an und überspurtete in unnachahmlicher Weise auf der Zielgerade zuerst den Finnen Salminen, dann den Australier Walter Stubbings und schließlich auf den letzten Metern auch den Schweden Henry Strannhage, dem er sogar noch 8 Zehntel abnahm.
1972 zählte Andberg, der während seiner Läuferkarriere auch Weltrekorde über 5000m und die Meile aufstellte, zu den Teilnehmern der legendären Masters-Europatour um David Pain, bei der erstmals internationale Wettkämpfe der Senioren stattfanden. In 23 Tagen lief er damals 11 Rennen und siegte 10 mal. Als der Tierarzt einige Tage später mit einer Gruppe von Leichtathleten, darunter auch ehemalige US-Olympiateilnehmer, von Brüssel aus in die USA zurückflog, erkannte ihn bei der Ausreisekontrolle ein sportlich engagierter Zollbeamter und bat ihn, den Mastersathleten Bill Andberg, um ein Autogramm.
Wie laufende Senioren damals betrachtet wurden, zeigt übrigens diese, von Andberg gern erzählte Anekdote aus dem Jahr 1971: Bei einem Trainingslauf, den er über einen Friedhof absolvierte, um streunenden Hunden auszuweichen, sahen zwei Frauen Bill Andberg, riefen die Polizei an und meldeten, es sei offenbar aus dem nahen Landeskrankenhaus ein Patient in Unterwäsche entlaufen.
(Foto Ken Stone; 16.12.07)


W45: Kathi Kaufmann gewinnt Donau-Ries Laufserie

Die 32. Donau-Ries-Laufserie der gleichnamigen LG in Bayerisch-Nordschwaben ging am letzten Sonntag nach fünf verschiedenen 10-Kilometer-Rennen mit den 10km in Nördlingen zu Ende. Insgesamt 341 Teilnehmer sorgten zum Abschluss nochmals für einen würdigen Rahmen de regionalen Laufereignisses, an dem in diesem Jahr mehr als 600 Athleten teilnahmen. Das Finale und auch die Serienwertung beherrschten wie erwartet Tobias Gröbl (*1983, LG Zusam; 34:15 min) und bei den Frauen erneut Katharina Kaufmann (*1961, LG Domspitzmilch Regensburg; 38:46 min), die vier Mal angetreten war und dabei jeweils gewonnen hatte. Gesamtzweite wurde Petra Prießnitz (*1971, TSV Oettingen), die vier Mal Zweite hinter der Regensburgerin wurde und Anfang Dezember den Harburger Karablauf gewann, bei dem Kathi Kaufmann nicht antrat.
Bei den Männern gab es um den zweiten Gesamtplatz einen bis zum letzten Lauf spannenden Kampf zwischen Karl Durst (*1980, DJK Pleinfeld) und Karl-Heinz Kurtz (*1968, SV Mauren); schließlich erreichten beide die gleiche Punktzahl und wurden somit beide Gesamtzweite. Kurtz kam mit einmal Platz zwei und dreimal Rang drei ebenso auf elf Wertungspunkte wie Durst, der zweimal Zweiter, einmal Dritter und einmal Vierter wurde.
(16.12.07)


DLV-Fotowettbewerb: 10 Siegerfotos tageweise

Der erstmals ausgetragene DLV-Fotowettbewerb „Senioren/Innen in Aktion“ ist entschieden, und die Gewinner werden wie bei einem Adventskalender tageweise vorgestellt. Die besten Zwölf des Sport-Fotografie-Wettbewerbs des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) sollen an den Tagen bis zum 24.12. auf der DLV-Internetseite veröffentlicht werden. Den Anfang machte die zwölftplatzierte Aufnahme eines unbekannten Straßenläufers von Armin Schwambach "Laufen – manchmal auch `ne Qual“ , auf Platz 11 das Bild „Entschlossen das Ziel vor Augen“ aufgenommen von Heike Schell, das die Teilnehmer des 1500m-M40-Endlaufs direkt nach dem Start bei der DM I in Zittau zeigt, und auf Foto 10 sprintet Gabi Horwedel Mitte Juli im Vorlauf bei den deutschen Seniorenmeisterschaften II in Fulda; "Kraftvoll und trotzdem entspannt" titelt Thomas Heck diese Aufnahme.
DLV-Vizepräsident Prof. Dr. Michael Böhnke, der Aachener Fotograf Wolfgang Birkenstock und DLV-Mediendirektor Peter Schmitt hatten als Jury aus rund 60 Motiven ihre Favoriten auszuwählen, wobei - so DLV-Mediendirektor Schmidt - "Werte des Seniorensports wie Freundschaft, Freude und Sportlichkeit, vermittelt durch positive und emotionale Bilder, im Mittelpunkt des Wettbewerbs" standen. Die eingereichten Bilder spiegeln denn auch nach Angaben Schmidts die Senioren-Leichtathletik in ihrer ganzen Bandbreite und Vielfalt wider.
In der Kategorie Fotoamateure wurde Platz drei mit 200 Euro prämiert, Platz zwei mit 300 Euro und der Sieger erhält 500 Euro. Berufsfotografen hatten sich offenbar an dem Wettbewerb nicht beteiligt. Es gibt nämlich in dieser Kategorie keine Auszeichnungen.
(15.12.07)


M45: Paul Babits (USA) überspringt 5 Meter

Einen neuen M45-Weltrekord im Stabhochsprung hat Paul Babits am vergangenen Samstag in Fort Wayne im US-Bundesstaat Indiana aufgestellt. Er übersprang exakt 5 Meter. Dies wird aus den USA gemeldet. Zunächst verbesserte der Mastersathlet seinen eigenen, im vergangenen März aufgestellten Stabhochsprungweltrekord von 4,90m um 4 Zentimeter. Dann folgte der neue Rekordsprung, mit ganz viel Luft über der Stange und Potential nach oben. Dies zeigt dieses Video des Rekordsprungs.
Für die Freiluftsaison hat sich der US-Amerikaner die Weltrekordhöhe von 5,10m vorgenommen, die vor zehn Jahren sein Landsmann Larry Jessee sprang.
(15.12.07)


M45: Segatel springt Hallen-Europarekord

Der Italiener Marco Segatel (*1962) hat einen neuen Europarekord im Hochsprung aufgestellt. Bei einem Hallensportfest in Padua überquerte er am vergangenen Samstag (08.12.) 1,95m und verbesserte damit die bisherige europäische M45-Bestmarke des Belgiers Gert de Roose um zwei Zentimeter, die dieser bei der Hallen-WM in Linz gesprungen war. Die Freifluftbestleistung des Mannes aus der Lombardei lag in diesem Jahr übrigens bei 2,04m - das ist die aktuelle Hallenweltrekordhöhe seiner Altersklasse. (12.12.07)


Abschied von Norbert Barth

Ende November ist auf dem Waldfriedhof in Gaggenau Norbert Barth beigesetzt worden. Norbert Barth, geboren 1919, war am 19. November im Alter von 88 Jahren verstorben, wie wir jetzt erfahren. Während der Beisetzung - auf Wunsch des Verstorbenen im engsten Kreis - zeigte Adi Marxer, Vorsitzender der LAG Obere Murg, noch einmal die Stationen des Sportlers Norbert Barth auf. Als junger Mann spielte der ehemalige Eisenbahner in Bruchsal, Renchen und Kehl Handball und Fußball und entdeckte die Leichtathletik. Bereits 1936 wurde er für den TV Bruchsal Gebietsmeister beim Speerwurf.
Als ihm 1984 die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg verliehen wurde, konnte er auf 50 Jahre Aktivität zurückblicken. Noch bis 2005 beteiligte sich Norbert Barth aktiv an Wettkämpfen. Als Befürworter des Seniorensportes hat er dazu beigetragen, dass der Sport im Alter heute so ein hohes Ansehen genießt. Er selbst war dabei Vorbild. Norbert Barth startete von Kreis- über Badischer-, Deutscher-, Europäischer Ebene bis zu Weltmeisterschaften. Dabei gewann er zahlreiche Titel und Medaillen. Bis 1989 für den VfB Gaggenau und ab 1990 für die LAG Obere Murg, Stammverein TV Langenbrand. Neben der Leichtathletik ging er auch für die Rasenkraftsportabteilung an den Start und war da ebenfalls sehr erfolgreich.
Auch als Funktionär leistete er Beachtliches. Von 1956 - 1957 war er Abteilungsleiter beim VfB Gaggenau. Von 1954 – 1958 stellvertretender Kreisvorsitzender und von 1958 - 1962 Kreisvorsitzender des Leichtathletikkreises Rastatt/ Baden-Baden. Von 1968- 1970 Sportwart und dann die nächsten Jahrzehnte Statistiker für den Kreis und den Badischen Leichtathletik-Verband. Als Ehrenrat des Leichtathletikkreises Rastatt/ Baden- Baden/ Bühl nahm er bis vor einem Jahr noch an Sitzungen des Kreisvorstandes teil. Für alle diese Tätigkeiten wurden ihm schon vom Badischen- und Deutschen Leichtathletikverband alle Ehrenauszeichnungen verliehen. Sein Verein VfB Gaggenau ernannte ihn zum Ehrenmitglied. Von der Stadt Gaggenau und der Gemeinde Forbach wurde er vielfach für seine sportlichen Verdienste und Erfolge ausgezeichnet.
Mit Norbert Barth verliere, sagte Adi Marxer, sowohl der TV Langenbrand als auch die LAG Obere Murg einen großen Förderer und sprach der Witwe Marianne Barth und den Familienangehörigen des Verstorbenen im Namen des Leichtathletikkreises Rastatt/ Baden-Baden/Bühl, des Badischen- und Deutschen Leichtathletikverbandes, des TV Langenbrand, der LAG Obere Murg und des VfB Gaggenau 2001 die aufrichtige Anteilnahme aus. (
Quelle LAG Obere Murg 12.12.07)


eBay: Weltrekord-Zielband ersteigern

Haile Gebrselassies Marathon-Weltrekord-Zielband von Berlin steht auf der Internetplattform eBay zur Auktion. Der Erlös kommt der Stiftung Hänsel + Gretel zugute (Kindesmissbrauch verhindern helfen), einem so genannten "Charity-Partner" des Berlin Marathon. Das Zielband trägt die Unterschrift von Haile Gebrselassie und ist ein Unikat. Das Zielband aus dickem Papier hat die Maße 200 x 25 cm. Die Auktion dauert vom 8. bis 18. Dezember 2007.
Der äthiopische Ausnahmeläufer Haile Gebrselassie gewann zwei olympische Goldmedaillen (1996 und 2000) und holte sich viermal den Titel eines Weltmeisters über 10000 Meter. Mit seinem Fabelweltrekord beim Berlin Marathon im September 2007 machte er sich unsterblich. Für die 42,195 Kilometer durch die Hauptstadt brauchte er nur 2:04:26 Stunden und unterbot damit den bestehenden Weltrekord gleich um 29 Sekunden, was einem Stundenmittel von über 20 km/h entspricht. Dies war sein zweiter Sieg in Folge beim deutschen Hauptstadt-Marathon; schon 2006 hatte er überlegen gewonnen. Sein großes Ziel ist es, den Olympiamarathon 2008 in Peking zu gewinnen.
Hier geht es zur Auktion
(10.12.07)


Veronika Ulrich wechselt zur LG Regensburg

Die vielseitige Veronika Ulrich (*1968, LG Neu-Isenburg(Heusenstamm) wechselt zur kommenden Saison zur LG Regensburg, die künftig LG Telis Finanz Regensburg heißt, nachdem die Domspitzmilchmolkerei als Sponsor nicht mehr dabei ist. Die Mittel- und Langstrecklerin ist auf der Bahn über Cross und auf der Straße bis Marathon zu Hause, wobei sie mit ihren Marathonergebnissen nie zufrieden war, obwohl sie auf der Königsdistanz zwei Mal Hessische Meisterin wurde: 2000 mit PB in 2:47:23 und zuletzt 2005 in 2:51:02.
Ihre Erfolge anzugeben, sprengt laut laufreport "jeden Rahmen". Im ablaufenden Jahr wurde sie Senioren-Europameisterin W35 über 10 km und Halbmarathon, Deutsche Vizemeisterin im Berglauf, Vierte bei den nationalen Crossmeisterschaften und ebenfalls Vierte im Halbmarathon. Zudem startete sie erstmals für das Berglauf-Nationalteam. Die kommende Saison bestreitet sie für die teamstarke LG Telis Finanz Regensburg, und sie rückt in die W40 auf. Denn im Februar feiert Veronika Ulrich ihren 40. Geburtstag und wird dann wohl die deutschen Altersrekorde dieser Klasse angreifen - zum Beispiel den über 1500 m, den seit 1985 Rita Windbrake (*1945, ASV Köln) mit 4:32,42 min hält oder den 10 km Rekord von Katrin Dörre-Heinig (*1961, LAC Veltins Hochsauerland), der seit 2003 bei 34:29 min steht. Veronika Ulrich hat aktuell eine Bestzeit von 34:08 min und ist im letzten Jahr 4:34 min über 1500m gelaufen.
(Quelle laufreport.de 10.12.07)


Hessen: Anja Wolf-Blanke neue HLV-Präsidentin

In einer gemeinsamen Sitzung haben die Delegierten der Vollversammlung der Kreise sowie die Mitglieder des Verbandrates am heutigen Nachmittag in Großen-Buseck Anja Wolf-Blanke (Riedstadt) einstimmig zur Präsidentin des Hessischen Leichtathletik-Verbandes berufen. Sie folgt als erste Frau auf dieser Position dem am Vortrag zurückgetretenen, langjährigen Präsidenten Wolfgang Schad (Obersthausen). Die 51-Jährgie wird den Verband zunächst bis zum nächsten Verbandstag am 19. April 2008 leiten.
Anja Wolf-Blanke war in den siebziger Jahren aktive Hochspringerin. 1971 stellte sie mit 1,75 Meter im alter von 14 Jahren eine deutsche Hallenbestleistung der Frauen auf. Bei deutschen Meisterschaften unterschiedlicher Altersklassen belegte sie neun Mal Rang zwei. Den einzigen nationalen Titel sicherte sie sich 1977 bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften. Sie trug zweimal das Nationaltrikot bei den Frauen sowie elf Mal in der Juniorenklasse. Ihre Bestleistung stelle sie 1979 mit 1,87 Metern auf. Dem Präsidium des Hessischen Leichtathletik-Verbandes gehört die studierte Sportwissenschaftlerin und freiberufliche Journalistin seit 1991 als Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit an. Vor knapp vier Jahren übernahm sie darüber hinaus das Amt der Vizepräsidentin.
Da auf dem HLV-Verbandstag im April weitere Präsidiumsmitglieder ausscheiden werden, sieht Wolf-Blanke ihre vordringlichste Aufgabe darin, eine Führungs-Riege für die Zukunft aufzustellen. Sie selbst werde für das Präsidentenamt kandidieren, „wenn die Delegierten das wünschen“.
(10.12.07)


Antidoping-Verfahren: Seniorensportler können entscheiden

Ab 1. Januar 2008 lässt bekanntlich der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) Dopingstreitigkeiten vom unabhängigen deutschen Sportschiedsgericht in Köln entscheiden, das an diesem Tag seine Arbeit aufnimmt und dessen Einrichtung die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) mit der Deutschen Institution für Schiedsgerichtsbarkeit (DIS) vereinbart hat. Sanktionierungen werden künftig nicht mehr durch vom Verband berufene Schiedsgerichte ausgesprochen, sondern von unabhängigen Fachleuten. Zwingend gilt das neue Verfahren aber nur für so genannte Kaderathleten, die mit einer Sperre bedroht sind.
Nach der entsprechenden DLV-Mitteilun teilte uns DLV-Mediendirektor Peter Schmitt auf Anfrage mit, dass das neue Verfahren für betroffene Seniorensportler anders ist. Sie können nämlich künftig bei Streitfällen wählen, ob sie das neue deutsche Schiedsgericht oder wie bisher das Verbandsgericht des DLV in Anspruch nehmen.
DLV und der betroffene Athlet können in Zukunft für jeden Streitfall eine Schiedsvereinbarung geschlossen werden, den Streitfall durch das deutsche Sportschiedsgericht entscheiden zu lassen. Der DLV wird jeweils eine solche Vereinbarung anbieten. Ergänzt hat der DLV "auf Vorschlag von Dr. Anne Jakob (Rechtsanwältin Anti-Doping Koordinierungsstelle)" inzwischen das DLV-Informationsblatt „Wichtiger Hinweis in Sachen Doping“, das allen internationalen Ausschreibungen beigelegt wird um diese Passage: „Für den Fall, dass es zwischen Ihnen und dem DLV zu einer Streitigkeit über den Verstoß gegen eine Anti-Doping-Bestimmung kommen sollte, bietet Ihnen der DLV den Abschluss einer Schiedsvereinbarung an, wonach diese Streitigkeit durch einen Einzelschiedsrichter beim Deutschen Sportschiedsgericht zu entscheiden ist.“ Die Vereinbarung wird also ausschließen, dass das Schiedsgericht in der Besetzung mit drei Richtern entscheidet.
Was nicht mitgeteilt wird: Der Weg zum deutschen Sportschiedsgericht nach Köln ist nach unserer vorläufigen Einschätzung deutlich teurer. Zwar entstehen im Normalfall für ein Verfahren vor dem DLV-Gremium 250 Euro an Kosten und vor dem deutschen Sportschiedsgericht ist die "Bearbeitungsgebühr" nur 100 Euro höher. Hinzu kommen beim Sportschiedsgericht aber die erheblichen Honorare und der Auslagenersatz für tätige Schiedsrichter, die schnell mehrere Tausend Euro betragen können.
(08.12.07)


Jetzt offiziell: HLV-Präsident Wolfgang Schad zurückgetreten

Jetzt ist das offiziell, was wir bereits Anfang der Woche gemeldet hatten: Wolfgang Schad (Obertshausen), Präsident des Hessischen Leichtathletik-Verbandes (HLV), , ist am Freitag aus privaten Gründen mit sofortiger Wirkung von seinem Amt zurückgetreten. Gegenüber masters-sport.de sagte Wolfgang Schad: "Nach fast acht Jahren Präsidentschaft, bei dem der Verband immer die erste Rolle gespielt hat, ist es Zeit, sich mehr um die Familie zu kümmern; ich habe noch zwei Söhne von acht und zehn Jahren."
Das Präsidium des HLV bedauerte den unabwendbaren Schritt des Präsidenten außerordentlich und dankte ihm für 17 Jahre, die er in verschiedenen Gremien des Verbandes wirkte. Da Schad seinen Amtsverzicht bereits im Vorfeld avisiert hatte, hat das Präsidium des HLV bereits für diesen Samstag zu einer gemeinsamen Sitzung der Vollversammlung der Kreise und des Verbandsrats nach Buseck geladen. Dort erfolgt die Berufung eines Nachfolgers, der die Geschäfte bis zum nächsten Verbandstag am 19. April 2008 leiten wird.
Wolfgang Schad begann seine ehrenamtliche Tätigkeit für den Hessischen Leichtathletik-Verband 1991 als Volks- und Straßenlaufwart. Diese Funktion übte er bis 1999 aus. Von 1995 bis 2000 war er als Schatzmeister Mitglied des Präsidiums. Im August übernahm Wolfgang Schad nach dem überraschen Rücktritt des damaligen Präsidenten Elmar Knappik die Führung des Hessischen Leichtathletik-Verbandes. Unter seiner Präsidentschaft forcierte der Landesverband insbesondere seine Anstrengungen im Leistungssport. Zusätzlich zum Leitenden Landestrainer wurden drei weitere hauptamtliche Trainer eingestellt, ein medizinisches Team aus Ärzten und Physiotherapeuten installiert. Gemeinsam mit dem Hessischen Kultusministerium konnten landesweit zahlreiche Lehrer-/Trainerstellen geschaffen werden. Dank der Initiative und der Beharrlichkeit des 61-Jährigen verfügt der Hessische Leichtathletik-Verband mit dem Wurfhaus auf dem Sportgelände Frankfurt (Hahnstraße) über eine im Westen der Republik einmalige Trainingsstätte für Werferinnen und Werfer.
(07.12.07)


Neue Wege: Masters-Partnerschaft Afrika und Europa

Auf seiner letzten Sitzung in Sloweniens Hauptstadt Ljubljana hat das Council des europäischen Seniorenleichtathletik Verbandes (EVAA) eine Partnerschaft mit dem afrikanischen Masters Verband (AMA) beschlossen. Dies verlautbarte die EVAA jetzt in einer Presseerklärung.
Vorausgegangen waren Gespräche der beiden Präsidenten dieser Verbände, Jean Hedley Edmond (AMA, Mauritius) und Dieter Massin (EVAA, Deutschland), bei den Weltmeisterschaften der Senioren in Riccione. Die Partnerschaft wird sich von "administrativer Zusammenarbeit" bis hin zu Patenschaften erstrecken. Offenbar denkt man darüber hinaus auch an gemeinsame, kontinentübergreifende Sportfeste und so gar Meisterschaften.
"Es ist das erste Mal in der Geschichte der internationalen Seniorenleichtathletik, dass zwei Regionen eine solche Zusammenarbeit wünschen und realisieren wollen", betonte Dieter Massin, dem eine besondere Affinität zu Afrika nachgesagt wird, nachdem er dort in den 60er und 70er Jahren längere Zeit gelebt und gearbeitet hat.
(06.12.2007)


proMasters-Umfrage zur Zukunft der Senioren-Europameisterschaften

Das Jahr 2007 hat die Grenzen bei den internationalen Senioren-Meisterschaften aufgezeigt. Wie soll es weiter gehen? fragt die Athletenvereinigung proMasters auf ihrer Webseite. Sollten die Stadion-Europameisterschaften (EVACS) trotz teilweise extremen Leistungsgefälles in der jetzigen Form beibehalten werden oder sollten die leistungsschwächeren Senioren ausschließlich bei den European Masters Games (EMG) starten dürfen? Dazu möchte man gern die Meinung der betroffenen Athleten wissen und führt eine online-Umfrage durch.
An die aktuellen Diskussionen anknüpfend kann zwischen den Alternativen EVACS und AVACS + EMG entschieden werden. Dazu die Erläuterung: "EVACS: European Veterans Athletic Championships Stadion allein und in gewohnter Form wie bisher
EVACS + EMG: zwei Veranstaltungen, wobei die EVACS den leistungsstärkeren Athleten/innen vorbehalten ist, die European Masters Games EMG von leistungsschwächeren Athleten/innen besucht werden soll.
Die EMG 2008 finden übrigens im kommenden Spätsommer (29.8. bis 7. September) im gastfreundlichen Schweden statt und haben jetzt die online Registrierung freigeschaltet. Einer Meldung über den DLV bedarf es also nicht. Die bevorstehenden EMG dürften mit 28 Sportarten die größte Mehrtagesveranstaltung Europas im Jahr 2008 werden.
(05.12.07)


Nach Riederer-Rücktritt: "Nach wie vor auf einem guten Weg"

Der Sprecher der DLV-Landesverbände, Ralf Hafermann (Präsident des Thüringer Leichtathletik-Verbandes), hat am vergangenen Wochenende den Verbandsrat des DLV darüber informiert, dass Hansjörg Riederer (Mainz) gegenüber der Konferenz der Präsidenten der Landesverbände seinen Rücktritt aus dem Bundesfachausschuss "Senioren" (BFA) mit sofortiger Wirkung aus persönlichen Gründen erklärt hat. Vorsitzende Margit Jungmann zu masters-sport.de: "Ich respektiere die Entscheidung von Herrn Riederer. Über seine persönlichen Gründe zu spekulieren verbietet sich mir."
Letztlich soll, wie masters-sport.de erfuhr, die im BFA beschlossene neue Mehrkampfwertung für die Altersklassen ab M/W 60 der Auslöser für den Rücktritt des engagierten Ehrenpräsidenten des Landesverbandes Rheinhessen gewesen sein, den der Bundesfachausschuss auf seiner Tagung im November befürwortete; um einerseits, insbesondere den älteren Mehrkämpfern, eine „gerechtere“ Punktewertung anzubieten, und andererseits die Wartezeit bis zur Einführung einer neuen, international gültigen Wertung zu überbrücken, war dort entschieden worden, künftig für die Senioren ab M/W 60 die nationale Schüler-Wertung anzuwenden. Abschließend soll darüber der Verbandsrat befinden.
Die Präsidenten der Landesverbände wollen in der nächsten Sitzung, die anlässlich der DM in Sindelfingen stattfindet, einen Nachfolger aus ihren Reihen zu benennen. Darüber informierte der zuständige Vizepräsident Prof. Dr. Michael Böhnke die Mitglieder des BFA-Senioren am vergangenen Wochenende. Zugleich betonte er, dass die Arbeit im Senioren im Interesse der Senioren weiter geführt wird. Er sieht die Seniorenleichtathletik innerhalb des DLV nach wie vor auf einem guten Weg.
(05.12.07)


DLV-Beschlüsse vom Wochenende

Die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften der Aktiven werden 2009 in Ulm stattfinden. Dies hat das Präsidium des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) auf einer Sitzung am vergangenen Freitag und Samstag in der Sportschule Kaiserau beschlossen. Ferner wurden die Hallen-DM 2009 nach Karlsruhe sowie die DLV-Gala 2008 und 2009 nach Bochum-Wattenscheid vergeben. Bei allen Meisterschaften wird es nach jetzigem Stand keine Einlagewettkämpfe der Seniorensportler geben.
Der DLV-Medienpreis, der an Persönlichkeiten verliehen wird, die sportjournalistisch über viele Jahre mit außergewöhnlicher Kompetenz die Leichtathletik begleitet haben, ging in diesem Jahr an Klaus-Dieter Kullmann von der Tageszeitung „Die Rheinpfalz“.
Eine weitere Neuerung wird es 2008 auch im Bereich der Trikotwerbung bei nationalen Leichtathletik-Veranstaltungen geben. Hierzu hat der Verbandsrat auf seiner Sitzung am Wochenende beschlossen, die Begrenzung der Trikotwerbung auf eine bestimmte Zahl von Sponsoren aufzuheben. Die nächste Präsidiums- und Verbandsratsitzung findet einen Tag vor den Deutschen Hallenmeisterschaften in Sindelfingen (23./24. Februar 2008) statt.
(04.12.07)


2008: Deutsches Sportschiedsgericht startet am 1. Januar - Auch DLV dabei

Zum 1. Januar 2008 nimmt das Deutsche Sportschiedsgericht seine Tätigkeit auf. Die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) ist damit ihrem Stiftungsauftrag nachgekommen, ein unabhängiges Sportschiedsgericht einzurichten. Das Sportschiedsgericht wird von der Deutschen Institution für Schiedsgerichtsbarkeit (DIS) in Köln betrieben. Nach zweijähriger intensiver Arbeit hat die NADA, die das Projekt initiierte, gemeinsam mit der DIS eine Sportschiedsgerichtsordnung (flott abgekürzt: DIS-SportSchO) verabschiedet, die speziell für Streitigkeiten mit Bezug zum Sport, also Dopingvergehen, Streitigkeiten im Zusammenhang mit Sportveranstaltungen, Transferstreitigkeiten, Lizenz- und Sponsoringverträge und Vereinsstreitigkeiten, erarbeitet wurde. Deutschland folgt damit der Praxis anderer Länder wie den USA, Kanada, England, Irland oder der Schweiz, wo bereits nationale Sportschiedsgerichte bestehen.
Im Bereich der Ahndung von Dopingverstößen verlangt der NADA-Code (pdf) in Einklang mit dem WADA-Code (pdf) von den Sportverbänden, den Rechtsweg zu den staatlichen Gerichten auszuschließen und die Zuständigkeit eines Schiedsgerichts zu vereinbaren. Die DIS-SportSchO bietet den Verbänden unterschiedliche Möglichkeiten der Inanspruchnahme, von der unmittelbaren Sanktionierung von Verstößen gegen Anti-Doping-Bestimmungen bis hin zur schiedsgerichtlichen Überprüfung verbandsinterner Entscheidungen. In allen Dopingstreitigkeiten ist eine Überprüfung einer Entscheidung des Deutschen Sportschiedsgerichts durch den Court of Arbitration for Sports (CAS) möglich.
Das Deutsche Sportschiedsgericht sichert laut NADA/DIS-Presseerklärung "die von vielen Seiten geforderte Unabhängigkeit von den Einrichtungen des organisierten Sports. Die Vorteile liegen zudem in der hohen Professionalität und Sachkompetenz sowohl der DIS als auch der Schiedsrichter, sowie in der Schnelligkeit und Vertraulichkeit des Verfahrens, was zusammen letztlich zu breiter Akzeptanz und Einheitlichkeit der Rechtsprechung führt."
Das DLV-Präsidium beschloss am vergangenen Wochenende in Kaiserau, dass auch der DLV ab 1. Januar 2008 Doping-Streitfälle durch das nationale Sportschiedsgericht entscheiden lässt. Hierzu wird ein Vertrag mit der Deutschen Institution für Schiedsgerichtsbarkeit (DIS) in Köln abgeschlossen. „Wir haben das Angebot des DIS angenommen und werden unsere Doping-Streitfälle der Kaderathleten künftig an dieses nationale Schiedsgericht geben. Hier werden die Fälle verbandsunabhängig entschieden. Wir hoffen, dass unserem Beispiel möglichst viele andere Sport-Fachverbände folgen. Ziel ist die Gründung eines einheitlichen Schiedsgerichts für den gesamten deutschen Sport, damit die Sanktionspraxis über die Fachverbände hinaus vereinheitlicht wird“, sagte anschließend DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop.
(04.12.07)


Galgenfrist für Leichtathletik in Stuttgart:
Entscheidung über Stadionumbau aufgeschoben - IAAF-Weltfinale auch 2008 in Stuttgart

32 000 Unterschriften für den Erhalt der Laufbahn im Daimlerstadion hat der Württembergische Leichtathletik-Verband am vergangenen Donnerstag an Stuttgarts Oberbürgermeister Wolfgang Schuster übergeben. Er hoffe, dass die Aktion nicht vergeblich sei, sagte WLV-Präsident Jürgen Scholz. Große Leichtathletik-Veranstaltungen könnten sonst nicht mehr in der Landeshauptstadt ausgetragen werden. Für den Erhalt der Laufbahn im Daimlerstadion, die von den Fußballfunktionären bekämpft wird, haben unter anderem die frühere Olympiasiegerin im Weitsprung, Heike Drechsler, Stabhochspringer Sergej Bubka und Hürdenläufer Harald Schmid unterschrieben. „Fünf Monate haben wir gesammelt, waren auf unzähligen Veranstaltungen in Stuttgart und der Region unterwegs“, berichtet Jürgen Scholz.
Durch die Entwicklung der vergangenen Wochen sieht sich der WLV-Präsident im Aufwind. Offenbar dürfen die Stadt und das Land Baden-Württemberg dem VfB Stuttgart keinen Nachlass von 30 Millionen Euro auf den Kaufpreis der Arena geben. Ohne diesen Rabatt kann der Fußball-Meister den Umbau in ein reines Fußball-Stadion aber nicht finanzieren. So zeichnet sich ab, dass der VfB Stuttgart den Kauf sowie Umbau des Stadions in eine reine Fußballarena nicht allein finanzieren kann und auf die Stadt als Partner angewiesen ist. Geprüft wird in den Verhandlungen zwischen Bundesligisten und Verwaltung derzeit die Gründung einer gemeinsamen Objektgesellschaft - allerdings müsste bei dieser Konstruktion die Kommune das Risiko tragen und das widerspricht dem, was der Stuttgarter Gemeinderat mitsamt OB Schuster noch vor Monaten anstrebten - den Verkauf des Stadions. „Wir sind realistisch genug, um zu wissen, dass sich im politischen Alltag Meinungen und Auffassungen ändern können“, weiß WLV-Scholz trotzdem um die geringen Chancen für einen Erhalt der Laufbahn.
Wolfgang Schuster wollte sich gestern nicht festlegen: Ein „Ja“ zur Laufbahn im Stadion ließ er sich ebenso wenig abringen wie eines zur Fußballarena. Man müsse das Ergebnis der Gespräche abwarten. „Ein Umbau ist nur dann zu rechtfertigen, wenn er für die Stadt nachhaltige Vorteile mit sich bringt“, spielte das Stadtoberhaupt auf die Unterhaltskosten des Stadions an. Drei bis vier Millionen Euro muss Stuttgart derzeit im Jahr drauflegen, mit dem Erlös aus einem Verkauf könnten neue wettkampftaugliche Sportstätten finanziert werden, der Ausbau des Stadions Festwiese sei vorstellbar. „Wir stehen aber nicht unter Zeitdruck.“ Eine Entscheidung werde voraussichtlich im Januar oder Februar nächsten Jahres gefällt, vertröstete der OB jene, die noch vor Weihnachten auf ein Signal an den VfB gehofft hatten.
Allerdings dämpfte Schuster auch die Hoffnung der Leichtathleten. Es mache keinen Sinn, eine Laufbahn zu finanzieren, die "so gut wie nicht genutzt" werde. Erst ab 2018 könne sich die Stadt wieder um die Austragung einer Weltmeisterschaft bemühen, alle vorherigen Veranstaltungen seien vergeben. Auf den Wunsch des Verbandes, die Stadt möge sich für die EM 2012 bewerben, reagierte der OB verhalten. „Wir müssen ausloten, was dies finanziell bedeutet und ob Stuttgart überhaupt Chancen hat.“
Die Stuttgarter Diskussion hat einstweilen eine Konsequenz: Die internationale Leichtathletik kann am 13./14. September 2008 ihr Weltfinale in Stuttgart austragen. "Wir gehen wieder nach Stuttgart, der DLV ist unser Partner, und auch die IAAF wird sich beteiligen, damit die Veranstaltung wieder zu einem Erfolg wird", sagte IAAF-Council-Mitglied Helmut Digel (Tübingen), der vom Weltverband (IAAF) erneut zum Vorsitzenden der Kommission für Marketing/Television gewählt wurde. Zwar waren die Wettkämpfe bei den vergangenen beiden Auflagen mit einem Minus von 1,1 Mio Euro defizitär, doch mit 50 000 Zuschauern sei die Veranstaltung in diesem Jahr dennoch ein größerer Erfolg gewesen als 2006. "Deshalb gibt es keinen Grund, aus Stuttgart wegzugehen", sagte Digel.
Bei den weiteren, unlängst vom Weltverband IAAF in Monte Carlo vergebenen Großveranstaltungen ging Deutschland übrigens leer aus. Zu den Hallen-Weltmeisterschaften müssen die Leichtathleten im Jahr 2010 nach Doha an den Persischen Golf reisen, zwei Jahre später geht es nach Istanbul. Im kommenden Jahr ist Valencia Gastgeber
.(Quellen: Esslinger Zeitung und HNP-online, 04.12.07)


Rücktritte: Hansjörg Riederer und Kurt Kaschke verlassen DLV-Bundesfachausschuss Senioren
Auch HLV-Präsident Wolfgang Schad tritt zurück

Hansjörg Riederer (Mainz) und Kurt Kaschke (Hannover) sind nach zwei Jahren aus dem im Sommer 2006 gebildeten Bundesfachausschuss "Senioren" (BFA) zurückgetreten. Dem Vernehmen nach sind Differenzen zwischen der Ausschussvorsitzenden Margit Jungmann und Hansjörg Riederer Anlass für dessen offenbar nicht ganz freiwilligen Rückzug. Kurt Kaschke, Generalsekretär des Europäischen Leichtathletikverbandes EVAA, hat zeitgleich sein Amt zur Verfügung gestellt. Er sieht angesichts zu indifferenter Interessenlagen in einer weiteren Arbeit keinen Sinn und wünscht - wörtlich - "der Arbeit im BFA künftig viel Erfolg und Ehrlichkeit"!
Mit sofortiger Wirkung wird am Freitag auch Wolfgang Schad (Obertshausen) von seinen Ämtern als Präsident des Hessischen Leichtathletik-Verband (HLV) und der Süddeutschen Verbände zurücktreten. Der Rücktritt Schads kommt völlig überraschend. Schad hatte im HLV als Volkslaufwart begonnen, wurde dann Schatzmeister, ehe er die Amtsgeschäfte als Präsident übernahm. gegenüber masters-sport.de erklärte der Hesse: "Nach fast acht Jahren Präsidentschaft, bei dem der Verband immer die erste Rolle gespielt hat, ist es Zeit, sich mehr um die Familie -ich habe noch zwei Söhne von acht und zehn Jahren- zu kümmern.
Bereits am Samstag wird das HLV-Präsidium -satzungsgemäß- über eine(n) Nachfolger(in) entscheiden. Wolfgang Schad war auch hessischer Landesvertreter im Bundesfachausschuss "Lauf". Somit verliert auch der BFA Lauf -wie der BFA Senioren mit Hansjörg Riederer- den von den Landespräsidenten vorgeschlagenen Vertreter.
(03.12.07, update 05.12.)


Massin unterstützt Müller: "Ende der Fahnenstange erreicht"
Vor Reform der internationalen Meisterschaften

Für eine Reform der internationalen Senioren-Meisterschaften spricht sich auch EVAA-Präsident Dieter Massin aus. In einem Kommentar im Magazin "Senioren Leichtathletik" nennt der Westfale zwar die Zahl der Teilnehmer an internationalen Senioren-Meisterschaften "erfreulich", greift aber zugleich die jüngste Kritik von Deutschlands Vorzeigemasters Guido Müller (68) auf, der "kürzere, bessere, kleinere Meisterschaften" fordert.
Es gehe um die "Durchführbarkeit einer solchen Meisterschaft und um die Behandlung der Athleten, die sich zu solch einer Meisterschaft angemeldet haben", schreibt Massin und mahnt "Bedingungen" an, "die meisterschaftswürdig sind und die einen ordentlichen Wettkampf garantieren." Die diesjährigen internationalen Meisterschaften in Helsinki, Regensburg und Riccione seien diesen Ansprüchen "nicht immer" gerecht worden. Massin kritisch: "Die Meisterschaften sind aus dem Ruder gelaufen, sind nicht mehr kalkulierbar, sind nicht mehr zu händeln. Das Ende der Fahnenstange ist erreicht." Hinter diesem Satz fehlt das Fragezeichen, das noch in der Überschrift des Massin'schen Kommentars zu sehen ist.
Für Massin stehen Mindestleistungen, Qualifikationen, Limits pro Verband und verstärkte Kontrollen nicht mehr meisterschaftswürdiger Leistungen auf der Agenda. Das Präsidium der EVAA hat jedenfalls unter seiner Leitung die Problematik erstmals nach der Hallen-EM in Helsinki und jetzt erneut Ende Oktober auf einer Tagung in Ljubljana ausführlich diskutiert. Es soll offenbar schnell gehandelt werden.
Massins Resumeé: "Zweifelsohne" werde die jetzige Entwicklung zu Einschneidungen führen. Der EVAA-Präsident -wie Guido Müller- will den so genannten Meisterschaftstourismus angehen, und solche Teilnehmer von internationalen Meisterschaften fernhalten, deren Leistungen keinen sportlichen Wert haben und die die Meisterschaften in erster Linie als touristisches Erlebnis begreifen. Sie will der Chef der europäischen Masters-Leichtathleten offenbar zu den "European Masters Games" und den "World Masters Games" mit ihrem "Festival- und Breitensportcharakter" umleiten. Sei diese Alternative nicht "die richtige Lösung zur richtigen Zeit?" fragt Massin rhetorisch.
Offenbar läuft alles auf Qualifikationsnormen hinaus, die ein Leichtathlet künftig vor Teilnahme an internationalen Seniorenmeisterschaften nachzuweisen hat. Daneben wird ernsthaft über eine Reduzierung des Wettbewerbsprogramms und auch eine Verkürzung der Meisterschaften nachgedacht. Aus dem Umfeld von Massin hat masters-sport.de auch erfahren, dass die Startgeldfrage diskutiert wird. Bisher seien "Vielstarter" finanziell begünstigt worden. Das soll jetzt möglicherweise anders werden, indem man sie verstärkt zur Kasse bittet.
(03.12.07)


Fehlt eine Weihnachtsgeschenksidee? Fitness schenken!

In diesem Jahr feierte Ilse Dippmanns "Frauenlaufidee" mit beeindruckenden 14.603 Teilnehmerinnen beim Österreichischen Frauenlauf in Wien ihr 20jähriges-Jubiläum! Die Organisatoren bieten jetzt allen, denen eine zündende Idee für ein Weihnachtsgeschenk fehlt, an:
Sichern Sie sich oder Ihrer Freundin mittels Gutschein schon jetzt einen Startplatz für den Österreichischen Frauenlauf am 18. Mai 2008 (Sonntag nach Pfingsten). "Vielleicht wollten Sie auch schon immer eine Freundin, Bekannte oder Verwandte zum Mitlaufen motivieren. Vor allem dann bietet sich der Gutschein als ideales Geschenk an. Sie haben auch die Möglichkeit, eine spezielle Startnummer, soweit sie noch nicht vergeben ist, zu reservieren!
Bestellungen können in der Frauenlauf-Boutique der Veranstalter platziert werden. Hier gibt es Hotels und Lufthansa fliegt ab 99 Euro (hin und zurück) nach Wien.
(30.11.07)


Personalwechsel in der IAAF-Rechtskommission

DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop ist nicht mehr Mitglied der Rechtskommission des Internationalen Leichtathletik-Verbandes (IAAF). Stattdessen hat das IAAF-Council die Rechtsanwältin des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), Dr. Anne Jakob, in das Gremium berufen. Dies teilte der DLV heute mit.
„Aufgrund der Arbeitsbelastung im Rahmen der Vorbereitung auf die WM 2009 stand ich für die Aufgabe bei der IAAF nicht mehr zur Verfügung. Es freut mich natürlich sehr, dass die IAAF dem DLV-Vorschlag gefolgt ist, weil somit sichergestellt ist, dass der Deutsche Leichtathletik-Verband in allen Rechtsfragen weiterhin seinen Einfluss geltend machen kann“, erklärte Dr. Clemens Prokop.
„Ich freue mich auf diese neuen Herausforderungen“, sagte Dr. Anne Jakob, die jüngst auch in die Anti-Doping-Kommission des Europäischen Leichtathletik-Verbandes (EAA) berufen wurde.
(28.11.07)


Rings Meinung: Dra de net um, der NADA-Kommissar geht um
Unsinniger Aktionismus einer wirkungslosen Doping-Hetzjagd

Wenn man derzeit leichtathletik.de studiert, kommt man sich bisweilen vor wie in einem klassischen Western. „Wanted“, steckbrieflich gesucht, der/die Leichtathlet/In, die angeblich vor einer Doping-Kontrolle davongelaufen ist. „Missed control“ nennt man das, und die ist seit Neuestem mit einer Verwarnung und der sehr plakativen Veröffentlichung auf dem Leichtathletik-Portal gekoppelt. Bei drei „missed-controls“ soll’s dann die rote Karte geben, natürlich erst nach eingehender Befragung der/des Athleten/In. Grundsätzlich dem Athleten Schlampereien in seiner 24-stündigen (Topleute) oder 72-stündigen Abwesenheits-Meldepflicht vorzuwerfen oder ihm sogar die Absicht der Doping-Verschleierung nachzusagen, würde bei der derzeitigen Kontrollpraxis der NADA weit am Ziel vorbeigehen.
Wie schaut nun so eine unangemeldete Kontrolle aus? Der/die Kontrolleur/In der NADA steht ganzeinfach nach einem Losverfahren oder per Zielfahndung vor der Haustür des/der Athle-ten/In und klingelt. Ist der nicht da, wird mit dem handy nachgerufen und in der Regel eine Stunde gewartet. Ist der/die Athlet/In auch in dieser Zeit nicht erreichbar, wird eine „missed control“, zu Deutsch versäumte Dopingkontrolle beim zuständigen Fachverband gemeldet. Nun erfolgt die Anhörung, gegebenfalls die Verwarnung. Was da passiert, lässt sich in aller Regel nicht vollständig nachvollziehen, weil verständlicherweise über die laufenden Verfahren keine Auskunft zu erhalten ist.
Die Unsinnigkeit jenes NADA-Vorgehens dokumentiert sich schon in der Abwesenheits-Meldepflicht. Topathleten müssen schon eine Abwesenheit von ihrem vorher angegebenen Aufenthaltsort, respektive Training, Uni und häuslicher Bereich, wahrscheinlich auch das tete-à-tete mit der Freundin in deren Wohnung – wenn man bös sein will – über die 24 Stunden hinausgehend angeben. Die anderen brauchen das nur, wenn sie sich mehr als 72 Stunden außerhalb ihres vorher gemeldeten NADA-Stundenplans bewegen.
Wehe dem, der sich in seiner Freizeit einmal ein Fußballspiel ansieht und im Zuschauergebrüll sein Handy nicht klingeln hört, oder als Langstreckler zwei Stunden ohne Handy im Gelände trainiert, ein paar Stunden früher als gewohnt, weil das Wetter so eben passt, oder sich im Funkloch befindet, oder seine Batterie den Geist aufgibt, oder – oh Schreck – sein Handy verliert. Keine Chance hat er an der missed control vorbeizukommen. Wie soll er denn solche Störfälle bei der nachfolgenden Befragung glaubhaft erklären? Den Unschuldsbeweis erbringen zu müssen ist doch – mit Verlaub gesagt – in all diesen Fällen ein ausgemachter Schmarren. In der Regel handelt es sich bei der überaus größten Anzahl der kontrollierten Athleten/innen um absolut integere junge Leute, die den Dopingkampf offensiv unterstützen wollen, bis hin zu einer möglichen handy-Ortung (siehe Spiegel-online Bericht vom 23.11.2007). Vielleicht sollte man sich wirklich Gedanken über einen vom Athleten mitgeführten GPS-Chip, der jederzeit Auskunft über dessen momentanen Aufenthaltsort gibt, Gedanken machen.
Die derzeitige Vorgehensweise, so beamtenmäßig bürokratisch wie sie durchgeführt wird, zudem absolut ineffizient, weil wohl kein Kontrolleur das tatsächliche Überschreiten der 72-Stunden-Frist per gleichlanger Belagerung der Athletenhaustür belegen wird und somit den Beweis der Schuld des Athleten schwerlich erbringen kann. Zudem gerät der so „gejagte“ Athlet immer mehr in eine Zwangslage, der er als Mensch in einer freiheitlich demokratischen Grundordnung gar nicht mehr gerecht werden kann. Es gibt also was zu tun in Sachen eines fairen und trotzdem effektiven Kontrollsystems. Packt es also an, liebe NADA-Leute. Das,was jetzt abläuft, ist purer Aktionismus, der niemandem hilft und nur unsinnig Geld kostet.
(von Kurt Ring / Regensburg28.11.07)


M65: Manninnen sprintet zum Weltrekord

Der finnische M65-Sprintweltmeister von Riccione Jorma Manninen (*1942) hat am vergangenen Samstag mit 7,99sec bei einem Leichtathletik-Hallensportfest in Finnlands Hauptstadt Helsinki einen neuen Weltrekord seiner Altersklasse im 60m-Sprint aufgestellt; nisher (und seit 1986) wurden handgestoppte 7,8sec des Kanadiers Cecil Paul als Weltrekord aufgelistet. (28.11.07)


So will Braunschweig nicht: Keine WM-Qualifikation 2009 in Niedersachsen

Die Hoffnung der niedersächsischen Leichtathleten ist geplatzt. Ihrer Präsidentin Rita Girschikofsky aus Hannover und dem Braunschweiger Organisationschef Otto Schlieckmann ist es nicht gelungen, bis zum Ablauf der Bewerbungsfrist die Stadt Braunschweig und den Deutschen Leichtathletikverband (DLV) zusammenzubringen. Somit bleibt Ulm die einzige Bewerberin um die Austragung der nationalen Titelkämpfe 2009, die als Qualifikation für die drei Wochen später in Berlin beginnende Weltmeisterschaft sehr attraktiv sind. "Ich finde das in hohem Maße bedauerlich, aber man wollte eben nicht", klagt Schlieckmann. "Die DM im Vorfeld der Heim-WM wäre eine tolle Sache für die Region gewesen und in der Werbewirksamkeit um Welten höher als manches andere - aber das haben die Entscheider bei der Stadt leider anders gesehen."
Sportdezernent Wolfgang Laczny hatte seine Bedingungen für eine Ausrichtung der Meisterschaften dem NLV zur Weiterleitung an den DLV vergangene Woche schriftlich zukommen lassen. Die Stadt verlangte einen Werbefilm über Braunschweig in der DM-Fernsehübertragung der öffentlich-rechtlichen Sender und zudem, weniger als die geforderten 125 000 Euro zu zahlen. Den ersten Punkt kann der DLV nicht zusagen, beim zweiten wollte er nicht verhandeln, denn die Ulmer zahlen ja die gewünschte Summe.
So kam es auch nicht zu den von Schlieckmann erhofften Gesprächen. Der DLV ließ der Stadt seinerseits schriftlich seine Forderungen zukommen. "Da sind zwei mit ihren Bedingungen aufeinander geprallt", sagt Girschikofsky. "Ich bin überzeugt, dass man in Braunschweig die DM nicht gewollt hat, sonst wäre eine Annäherung sicher möglich gewesen." Mehr auf der NLV-Seite...
(von Ute Berndt in BRAUNSCHWEIGER ZEITUNG, 27.11.07)


Guido Müller will Reform der internationalen Meisterschaften: Kürzer, besser, kleiner!

Guido Müller, Deutschlands bislang einziger "IAAF Masters Leichtathlet des Jahres", hat jetzt in einem Beitrag für die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift "Senioren Leichtathletik" (Kürzel: "SeLa") eine Reform der internationalen Leichtathletikmeisterschaften der Senioren gefordert. Nach den Erfahrungen der WM in Riccione spricht sich Müller für kürzere, sportlich bessere und vor allem kleinere internationale Meisterschaften aus.
Deutschlands Topmasters blickt in der Dezember-Ausgabe von "SeLA" zunächst zurück: "Ich freute mich auf diese Weltmeisterschaften in Riccione, bis ich erfuhr, dass rund 9000 (!!) Teilnehmer gemeldet haben. Meine Vorfreude wich starker Skepsis, ob sich so eine Massenveranstaltung organisieren lässt." Der Vaterstettener benennt dann die Schwachstellen der letzten Masters-WM, wo es trotz allen Einsatzes der italienischen Organisatoren zu massiven Problemen gekommen sei, beispielsweise beim Transport zwischen den Stadien und auch das Miteinander der Masterssportler sei wegen der großen Teilnehmerzahl und der Entfernung zwischen den Stadien auf der Strecke geblieben. Müller kritisiert auch die finanziellen Belastungen der Athleten als zu hoch: "Die Gesamtdauer der Veranstaltung ist inzwischen auf 12 Tage ausgeufert." Da die Seniorensportler normalerweise sämtliche Reisekosten für Anreise, Hotel, Verpflegung und Startgebühren selbst zahlten, sei deren Etat erschöpft. "Gute Athleten müssen den Europa- und Weltmeisterschaften fern bleiben, während den finanziell besser gestellten, aber leistungsmäßig erheblich schlechteren Wettkämpfern die Teilnahme möglich ist."
Müller verärgert: " Gerade die Teilnehmer mit schlechten Leistungen melden sich für besonders viele Disziplinen, um so die Tage ihrer Anwesenheit auszunutzen. Da diese nur wenig Aussicht haben, den Endkampf zu erreichen, müssen sie auch ihre Kräfte nicht einteilen, so daß ihre Teilnahme für sie mehr einen Unterhaltungswert hat als daß sie sich einem echten Wettkampf stellen mit all dem dafür notwendigen vorausgehenden Training. Diese Teilnehmer genieren sich nicht, an technisch schwierigen Disziplinen, wie Stabhochsprung, Hindernis- und Hürdenlauf teilzunehmen und durch diese unästhetische Präsentation die Aufmerksamkeit der Fotografen auf sich zu ziehen, die dann herablassend den Seniorensport allgemein lächerlich machen. Durch diese Teilnehmer wird das Niveau und damit das Ansehen der Weltmeisterschaften nach unten gedrückt."
Müller fordert klare Änderungen: Qualifikationsnormen sollten künftig die "leistungsschwachen Gelegenheitssportler" von der Teilnahme abhalten. Außerdem will er kürzere Meisterschaften mit weniger Wettbewerben. Verzichten solle man auf " Werfer-Fünfkampf, die Crossläufe, das Gehen und den Marathon". Es gebe weltweit genügend Marathonläufe, sogar mit eigener Seniorenwertung.
Für Guido Müller, der seinen Beitrag als Beginn einer notwendigen Diskussion begreift, ist die Sache klar: "Wenn dem Ausufern der Wettbewerbe und der nicht mehr zu bewältigenden Teilnehmerzahl nicht Einhalt geboten wird, laufen wir Gefahr, dass man für die internationalen Seniorenmeisterschaften womöglich keinen geeigneten oder sogar überhaupt keinen Ausrichter mehr findet."
(27.11.07)

Positive Mitgliederentwicklung beim Förderverein proMASTERs

Mit der magischen "7" fing es an! Das war die notwendige Mitgliederzahl, um einen Verein gründen zu können. Der Förderverein proMasters ist aber kein gewöhnlicher Verein mit starren Strukturen, Sitzungen, Ordnungen und all dem, was Senioren-Leichtathleten schon zur Genüge kennen. Er ist ausschließlich ein "Aktivisten-Sammelbecken", um die proMASTERs, die eigentliche Senioren-Vertretung zu unterstützen und hierfür die rechtlichen Voraussetzungen zu bieten. Zwischenzeitlich hat sich die Mitgliederzahl mehr als verzehnfacht. Der Förderverein erwartet das 75. Mitglied - dann ist mit einem Dreiviertelhundert ein kleines Jubiläum fällig. Ein großes wird es, wie Fördervereinsvorsitzender und proMASTERs-Sprecher Kurt Kaschke schon ungeduldig voraussieht, wenn die Hundert voll ist.
Der Förderverein proMASTERs ist ein eingetragener Verein, der die Initiativen von proMASTERs, Interessengemeinschaft Senioren-Leichtathletik aktiv unterstützt. Er zeichnet sich durch aktive Mithilfe, ideeller, aber auch finanzieller Art aus. Der Förderverein ist ein "eingetragener Verein", dessen Gemeinnützigkeit anerkannt ist. Er kann daher auch eigene Spendenbescheinigungen ausstellen. Spenden können auf das Konto des Fördervereins bei der Frankfurter Volksbank (BLZ 501 900 00) - Konto-Nr. 620 150 2614 - eingezahlt werden. Die Spenden als Fördermittel werden ausschließlich für die Seniorenleichtathletik verwendet, hier mit Schwerpunkt "Kampf für eine faire und manipulationsfreie Leichtathletik, Kampf gegen Sportbetrug und Doping".
Der Förderverein arbeitet eng und kooperativ mit der Fachzeitschrift "Senioren-Leichtathletik" zusammen. Bei einer Jahresspende ab 100 € kann daher das Jahresabonnement bei dieser für einen Seniorensportler unverzichtbaren Zeitschrift mit einem 20 %-igen Nachlass bezogen werden. Der Nachweis der Mitgliedschaft und der eingezahlten Spende erfolgt, sobald die Höhe der Spende 100 € erreicht, erfolgt vom Förderverein an das Mitglied, der diese beim Abonnement dem Verlag Meyer & Meyer vorlegt.
Übrigens: Per Online kann jeder auch Mitglied des Fördervereins proMASTERs werden, eines Vereins, der die Initiativen von proMASTERs, der Interessengemeinschaft der Seniorenleichtathletik, ideell und materiell unterstützt. Der Förderverein ist als gemeinnützig anerkannt und daher berechtigt, "Spendenbescheinigungen" auszustellen. Die Spenden werden ausschließlich - und ohne Verwaltungsabzüge - in die proMASTERs-Aktivitäten gesteckt, vor allem für den Kampf gegen Doping verwendet.
(26.11.07)


Seniorensportler des Jahres: Es darf gewählt werden

Die Leser des Magazins „Senioren Leichtathletik" haben in großer Anzahl viele Vorschläge für die Wahl des "Seniorensportlers 2007" und der "Seniorensportlerin 2007" gemacht und jetzt darf gewählt werden. Bei den Männern lauten die Vorschläge (in alphabetischer Reihenfolge) :
Johann Hopfner M 50 (LLC Marathon Regensburg)
Wolfgang Ritte M 50 (Weseler TV)
Thomas Zacharias M 60 (USC Mainz)

Bei den Frauen sind nominiert:
Simone Noack W 35 (LG Neiße)
Anne Chatrine Rühlow W 70 (SV Burgsteinfurt)
Christiane Schmalbruch W 70 (HSG Uni Rostock)


„Senioren Leichtathletik" bittet nun seine Leserinnen und Leser bis Freitag, 4. Januar 2008 abzustimmen und die Wahlzettel entweder per Fax (0241 – 9581010) oder per Post an den Meyer & Meyer Sportverlag in Aachen (Meyer & Meyer Sportverlag, von-Coels-Str. 390, 52080 Aachen) zu schicken.
Alle Einsender nehmen übrigens an einer großen Verlosung teil. Es lohnt sich also allemal mitzumachen, um nämlich den besten Seniorensportler und die beste Seniorensportlerin mit zu wählen und damit Stellenwert wie Popularität des Seniorensport in Deutschland wieder in den Fokus zu rücken und einen der zahlreichen Preise zu gewinnen.
(26.11.07)

Senioren-Leichtathletik: Doppelheft zum Jahresausklang

Mit einer dicken Doppelausgabe verabschiedet sich das Magazin "Senioren Leichtatletik" aus dem Meyer-und-Meyer-Verlag von diesem Jahr. Die Ausgabe erscheint am 29. November. Kaum zu glauben: Aber schon seit drei Jahren informiert das von Dieter Massin (Ahlen), Jörg Reckemeiner (Oldenburg) und Jean-Marc Rheder (Bad Lauterberg) auf den Weg gebrachte Informationsmagazin aus dem renommierten Aachener Verlag die Senioren-Leichtathleten.
Die aktuelle Ausgabe arbeitet die WM in Riccione nach, die mit 9000 Teilnehmern sichtbar an organisatorische und finanzielle Grenzen stieß. Mit den Schlussfolgerungen befassen sich Deutschlands Vorzeigemaster Guido Müller, der auch das Titelbild der Nummer 11/12-2007 ziert, und in einem lesenswerten Kommentar EVAA-Präsident Dieter Massin. Ähnlich interessant sind der Ratgeber zum Thema "gesundheitsorientiertes Krafttraining" sowie der Bericht über Geschlechtsspezifisches zum Thema Rückenleiden. Vorgestellt wird außerdem u.a. Geher Hartwig Gauder, "der Mensch, der kein Affe sein möchte"...
Tipp des Tages ist sicherlich das Miniabo, das es jetzt für "Senioren Leichtathletik" gibt. Wir meinen: Ein ideales Weihnachtsgeschenk.
(25.11.07)


Hanno Rheineck: Laufstarts in 50 Ländern

Als letztes Ziel seiner Osteuropa-Reise steuerte Hanno Rheineck, Mitglied des Lauftreff Spich, jetzt Zagreb an. In der kroatischen Hauptstadt mit ihren rund 1 Million Einwohner nahm er an einer Sportveranstaltung mit Läufern aus 25 Nationen teil. Das Besondere war, dass beim halben und vollen Marathon 1.000, beim 5 km Citylauf aber 5.500 Läufer/innen am Start waren! So wurde diese Veranstaltung für Hanno ein richtiges Jubiläum, denn es war der größte Lauf, an dem er bisher teilgenommen hatte. Professor Milan Oreskovic, Generalsekretär des kroatischen Leichtathletikverbandes, hatte dem Sprecher „gesteckt“, dass Kroatien das 50. Land der Welt sei, in dem der Troisdorfer an den Start ging, und so wurde dies beim Zieleinlauf, nach 23:58 Minuten, entsprechend gewürdigt.
Wahrscheinlich gibt es in Deutschland nur wenige Leichtathleten oder überhaupt Sportler, die eine solche Länderbilanz aufweisen können. „Für das Guinness Buch der Rekorde reicht es noch nicht, aber weitere Auslandssportreisen sind schon geplant!“ meint dazu das agile Mitglied des Lauftreffs Spich.
(23.11.07)


Antidoping: Australier John Fahey neuer WADA-Präsident

Der frühere australische Finanzminister John Fahey ist neuer Präsident der Welt-Antidoping-Agentur WADA. Der 62 Jahre alte Fahey wurde zum Abschluss der 3. Antidoping-Weltkonferenz in Madrid zum Nachfolger des Kanadiers Dick Pound gewählt. Pound führte die WADA seit deren Gründung 1999 an. Er verlässt seinen Posten auf Ende Jahr. Fahey war der einzige offizielle Kandidat für die Nachfolge geblieben, nachdem sich der frühere französische Sportminister Jean-François Lamour - er galt lange als Favorit - letzten Monat zurückgezogen hatte.
Fünf europäische Regierungsvertreter, die Fahey ablehnten, scheiterten in Madrid zunächst mit dem Versuch, den Franzosen Guy Drut wenige Stunden vor der Wahl als Gegenkandidaten zu nominieren, und nachher auch mit der Forderung, die Präsidentenwahl um ein halbes Jahr zu verschieben. Guy Drut, 100-m-Hürden-Olympiasieger von 1976 und seinerseits ehemaliger Sportminister Frankreichs, wurde von Dick Pound aus formellen Gründen nicht als Kandidat akzeptiert. Pound wies darauf hin, dass die Anmeldefrist am 20. September abgelaufen sei.
(aus NZZ, 19.11.07)


UK-Masters: Britischer Mittelstreckler präsentiert neue Internetseite

Endlich! Mike Toal, 36-jähriger britischer Mittelstreckler, hat eine neue Internetseite in's Netz gestellt, die Mastersnachrichten und -Themen im Vereinigten Königreich zum Inhalt hat. Bisher hatte der britische Masters-Leichtathletikverband nur eine sehr betuliche Seite zuwege gebracht. Toal sagte zu seinem Projekt inzwischen: "Weil ich neu dabei bin und verlass mich gern auf die Ratschläge der erfahrenen Masters-Athleten, wie die Webseite denn sein sollte." Tatsächlich erscheint die neue Seite noch ausbaufähig. Und genau diesen Ausbau will der 800m-Vierte der WM von Riccione (übrigens in 1:56,39 min (PB) ) in den kommenden Wochen und Monaten leisten. Er sagt ganz selbstbewusst: "Ich kann das dahin voran bringen, wo es die Leute haben möchten."
Mike Toal zeigt sich für Kritik aufgeschlossen und will eine Webseite schaffen mit allem, was die Athleten haben möchten. er präsentiert bereits ein Diskussionsforum und präsentiert -ganz aktuell- eine Abstimmung, wie die Zukunft der europäischen Masters-Leichtathletik aussehen wird: soll es weiterhin eine traditionelle EM geben oder die European Masters Games oder wie bisher beide Veranstaltungen nebeneinander.
www.masters-sport.de wünscht Mike Toal alles Gute mit seinem Internetprojekt!
(18.11.07)


Kölner Leichtathletik organisiert sich neu

Die beiden großen Kölner Leichathletik-Vereine ASV Köln und das Leichtathletik-Team der Deutschen Sporthochschule Köln bilden ab sofort eine Leichtathletik-Gemeinschaft. Nach vielen Jahren voller zäher Verhandlungen, aber auch einer großen Palette von Streitigkeiten und Widersprüchen bildet sich eine LG, die zunächst (bis ein neuer Sponsor als Namensgeber einsteigt) unter dem für Stadionsprecher nicht ganz einfachen Namen "LG ASV Deutsche Sporthochschule Köln" bei Wettkämpfen an den Start geht.
Mit der Bildung der „LG ASV Deutsche Sporthochschule Köln“ wollen und werden die beiden Clubs neue Maßstäbe für den Leichtathletik-Standort Köln setzen. Immerhin entsteht der, hinter Bayer Leverkusen zweitgrößte Leichtathletikverein der Region.
Die neue LG will sich auf Mittel- und Langstreckenlauf, den Weit- und Dreisprung sowie den Sprint von 100 bis 400 Metern inklusive der Hürdenstrecken spezialisieren, wie Norbert Stein, bislang Sportdirektor des Sporthochschulteams, betonte. Sein bisheriges ASV-Pendant, Harald Rösch, sagte bei derselben Pressekonferenz am Freitagmorgen, dass neben der Förderung des Spitzen- und Nachwuchssportes „die saubere, dopingfreie Leichtathletik“ wichtiger Bestandteil der Philosophie des Zusammenschlusses ist und natürlich auch der Breitensport nicht zu kurz kommen wird.
(18.11.07)


WADA: Neuer Welt-Anti-Doping-Code verabschiedet

Während der neue Welt-Anti-Doping-Code in Madrid verabschiedet wurde, geht das Tauziehen um die Wahl eines neuen WADA-Präsidenten weiter. "Der Code ist strenger, aber fair und schickt die Botschaft, dass wir den Kampf intensiver fortführen", resümierte Richard Pound, scheidender Präsident der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), zum Abschluss der Welt-Anti-Doping-Konferenz in Madrid. Verärgert war der Kanadier über den chaotischen Streit um seine Nachfolge, die durch das Bestreben der europäischen Vertreter in der WADA, den Australier John Fahey zu verhindern, entstanden war.
Der Codex wird das Fundament einer harmonisierten Bekämpfung der verbotenen Leistungsmanipulation sein. "Er ist ein Meilenstein", urteilte Thomas Bach, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Der neue Wada-Code ermögicht die Flexibilisierung der Strafen für Dopingvergehen. Die automatische Zweijahressperre gehört der Vergangenheit an. Wer in ein kriminell organisiertes Dopinggeflecht verwickelt ist, muss nun mit einem Wettkampfbann von vier Jahren rechnen. Macht er aber Aussagen, die zur Entflechtung der Machenschaften im Hintergrund des Athleten führen, kann seine Strafe verringert werden, im besten Fall um 75 Prozent. Sinnvoll ist eine derartige Kronzeugenregelung vor allem dann, wenn durch die Aussagen polizeiliche Ermittlungen ausgelöst werden. Daher könnte sich die Neuregelung als Türöffner in Richtung Zusammenarbeit mit Ermittlungsbehörden erweisen. Die Neuregelung wird allerdings erst am 1. Januar 2009 in Kraft treten - nach den Olympischen Spielen in Peking.
Nach dem Wirrwarr in den Tagen vor der Wahl eines neuen Präsidenten durch das WADA-Foundation-Board im unmittelbaren Anschluss an die Konferenz offenbarten die Europäer ihre Strategie. Sie wollten einen Aufschub der Wahl vorschlagen. "Es ist eine Chance, um aus dem Dilemma herauszukommen", erklärte Christoph Bergner, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesinnenministerium. Nachdem der von Europa nominierte Franzose Jean-Francois Lamour seine Kandidatur zurückgezogen hatte, blieb nur der Australier John Fahey als Anwärter auf den WADA-Vorsitz. Der Ex-Minister wird jedoch von Europa abgelehnt. Wenn die Europäer sich mit dem Vorschlag, die Wahl aufzuschieben, durchsetzen, müsste Pound nach den Regeln der WADA für ein weiteres halbes Jahr im Amt bleiben. Der 65-Jährige hat jedoch klar deutlich gemacht, dazu nicht gewillt zu sein. Für großen Aufruhr hatte die Bereitschaft des französischen Hürdensprint-Olympiasiegers von 1976, Guy Drut, gesorgt, ebenfalls als Präsidentschafts-Kandidat zur Verfügung zu stehen.
(Quellen ftd, taz, 17.11.07)


Wie die Schüler: Neue Mehrkampfwertung ab M/W 60
Bundesfachausschuss "Senioren" tagte in Darmstadt

Der Tagung der Seniorenwarte aus den 20 Landesverbänden zwei Wochen zuvor folgte, ebenfalls in Darmstadt, die Zusammenkunft des Bundesfachausschusses Senioren. Die BFA-Vorsitzende Margit Jungmann (Rehlingen) konnte nach nur gut einem Jahr des Fachausschuss-Bestehens auf ein bewegtes Jahr zurückblicken. Sie wies in ihrem Resümee auf die weiterhin international herausragende Position der deutschen Senioren-Leichtathletik hin. Bei allen Großereignissen des Jahres 2007 (Senioren-Hallen-EM in Helsinki/Finnland, Senioren-EM Straße in Regensburg und Senioren-WM Stadion in Riccione/Italien) lag das deutsche Team an der Spitze der Medaillenwertung und trug maßgeblich zum hohen Niveau aller Titelkämpfe bei.
Während bei den Internationalen Meisterschaften ungehemmt, ohne Qualifikationsleistungen, das volle Olympische Programm für alle Altersklassen zur Austragung kommt, ist man im BFA Senioren weiterhin der Auffassung, das Wettkampfangebot für die nationalen Titelkämpfe nur begrenzt und altersgemäß vertretbar, zu erweitern.
Der BFA trug der vermehrten Wettkampfteilnahme von Seniorinnen und Senioren der „älteren“ Altersklassen Rechnung und erweiterte, nach Absprache mit den Landes-Seniorenwarten, in den Klassen W 50 bis W 70 bzw. M 60 bis M 80 das Meisterschaftsangebot um zusätzliche Wettbewerbe. Bei den Freiluftmeisterschaften ist diese Aufstockung relativ problemlos möglich, bei den Hallentitelkämpfen werden durch zeitliche und räumliche Probleme zukünftig eher Grenzen gesetzt.
Breiten Raum nahm die Diskussion um die Einführung einer geeigneten Mehrkampfwertung für die Senioren ein. Um einerseits, insbesondere den älteren Mehrkämpfern, eine „gerechtere“ Punktewertung anzubieten, und andererseits die Wartezeit bis zur Einführung einer neuen, international gültigen Wertung zu überbrücken, soll jetzt für die Senioren ab M/W 60 die nationale Schüler-Wertung Anwendung finden. Abschließend befindet darüber der Verbandsrat.
Um den Wünschen der deutschen Athletinnen und Athleten, die an internationalen Wettbewerben teilnehmen wollen, entgegenzukommen, wird es eine den Erfordernissen angepasste Erweiterung des Angebotes sowohl der Repräsentanz- als auch der Wettkampfbekleidung geben. Neben den bereits vorhandenen und ausgefüllten Arbeitsbereichen soll nun ein weiterer Bereich hinzukommen und eine „Lücke“ geschlossen werden: Geplant ist eine verstärkte Internetpräsenz, die es allen Interessierten ermöglicht, sich aktuell aus dem gesamten Geschehen in der Senioren-Leichtathletik zu informieren.
(aus www.leichtathletik,de, 16.11.07)


M35: Tim Lobinger wechselt von Köln nach München

Stabhochspringer Tim Lobinger wechselt den Verein. Der 35 Jahre alte WM-Achte von Osaka kehrte nach insgesamt neun Jahren dem ASV Köln den Rücken, für den er zunächst 1999/2000 und dann wieder ab 2003 gestartet war, teilte der Leichtathletik-Club mit. Auf seiner Internetseite führte der ehemalige Hallenwelt- und -Europameister persönliche Gründe für seinen Schritt an. "München bietet mir einzigartige Voraussetzungen für meinen Sport. Die Anlagen um das Olympiastadion sind modern und wunderschön. Sowohl die neue Leichtathletikhalle als auch das gesamte Olympiagelände liefern eine perfekte sportliche Infrastruktur", erklärte der gebürtige Rheinländer, der seinen Lebensmittelpunkt schon Ende 2006 nach Süden in die bayrische Landeshauptstadt verlegt hatte.
"Der Olympiastützpunkt München ist Dreh- und Angelpunkt meines täglichen Sportlerlebens. Der Olympiapark ist für mich Arbeits-, Wohnzimmer und Garten zugleich", meinte der deutsche Rekordhalter, der 1997 und 1999 die magischen sechs Meter überquert hat. Auch Lobingers Freundin kommt aus München. "Noch nie habe ich mich in einer Stadt so heimisch gefühlt. Als Weltenbummler habe ich 2002 erstmals mein Herz an die Stadt verloren", gab der 1,93 Meter große Stabartist zu.
ASV-Präsident Helmut Breuer zeigte Verständnis für Lobingers private Entscheidung. Es habe keine Basis für eine weitere Zusammenarbeit mehr gegeben: "Wenn sich die Gemeinsamkeit auf eine Bankverbindung reduziert, gibt es für einen Kölner Traditionsverein sicherlich bessere Möglichkeiten, sich im Sinne der Leichtathletik zu engagieren." Die Trennung gehe vom Verein aus.
"Auf Wiedersehen Köln, es bleiben viele sehr schöne Erinnerungen", sagte Lobinger, "ich bin ganze neun Jahre für die Stadt Köln gestartet. Zwei Jahre für das Team Deutsche Sporthochschule Köln und sieben Jahre für den ASV Köln." Sein erster Verein war als 14- Jähriger die LG Bonn/Meckenheim (1986 bis 1992), danach folgten Bayer Leverkusen (1993 bis 1996), die LT DSHS Köln (1997 bis 1998), der ASV (1999/2000), LAZ Quelle Fürth/München 1860 (2001), die LG Frankfurt (2002) und ab 2003 erneut der ASV Köln.
(aus ftd, 16.11.07)


Darmstadt-Cross lockt 800 Teilnehmer - Zwei Mastersrennen

Der 23. Darmstadt-Cross zieht am Sonntag (18.11.) das Hauptinteresse nicht nur der südhessischen Leichtathleten auf sich. Etwa 800 Aktive aus der Region und darüber hinaus werden am Sonntag zu den insgesamt zwölf Rennen auf der tradtionsreichen Lichtwiese nahe der Technischen Universität im Stadtteil Bessungen erwartet. Im Mittelpunkt der Ausrichter stehen dabei EM-Qualifikationsrennen der Aktiven und Jugend (DLV-Bundestrainer Detlef Uhlemann: "Darmstadt ist für uns das Hauptnominierungs-Kriterium"). Daneben finden auch zwei Mastersrennen für Seniorinnen (12.20 Uhr) und Senioren (13.05) aller Altersklassen statt.
Meldungen sind noch schriftlich an Wilfried Raatz, Am Gernböhl 1, 64405 Niedernhausen-Fischbachtal - zweckmäßig per Fax 06166-60218 oder E-Mail möglich. Auch am Veranstaltungstag kann noch nachgemeldet werden. Nachmeldungen sollten aber, so die Veranstalter, die Ausnahme sein, "um uns die Organisation zu erleichtern."
(16.11.07)


Württemberg: Läufer trotzen Wind und Wetter
Silber für starkes Seniorinnen-Team der Unterländer LG

Die württembergischen Waldlaufmeisterschaften auf dem Haigern litten am vergangenen Sonntag (11.11.) unter starken Wind- und Regenböen. Umso höher sind deshalb die Leistungen in diesem Jahr zu bewerten. Den Meisterschaftslauf der Männer-Langstrecke (8600 Meter) gewann überlegen der Favorit Arne Gabius (*1981, LAV Asics Tübingen) mit neuem Streckenrekord von 25:39 Minuten. Die seitherige Rekordmarke stand bei 26;02 Minuten.
Württembergische Meisterin der Frauen-Langstrecke (6450 Meter) wurde Stephanie Beckmann (*1979, LG Leinfelden-Echterdingen) mit 22:47 Minuten. Rang drei belegte hier die starke Andrea Thieken-Arens (*1966, Unterländer LG) in 24:12 Minuten. Sie war damit auch die klar schnellste Masters-Läuferin und führte damit das Team der Seniorinnen der Unterländer LG zu einer nicht ganz unerwarteten Silbermedaille in der Gesamtwertung.
Wie vor zwei Jahren gab es für das Team der Unterländer LG mit den Masters-Läuferinnen Andrea Thieken Arens, der zweitbesten Seniorin Kirsten Weimar-Silcher (*1965, 25:46min) und W45-Siegerin Scarlett Peterson (*1961, 28:17min) auch den Mannschaftstitel der Mastersklasse. Überhaupt waren die Senioren der Unterländer LG sehr erfolgreich; sie gewannen gleich vier Meistertitel und eine Vizemeisterschaft. Überragend lief in Flein auch W65-Meisterin Rita Rudolph (*1941, LG Esslingen) mit exakt 33:00min ins Ziel.
Bei den Senioren gewann ein formstarker Lothar Taferner (*1967, LSG Aalen) die M40-Alterswertung in 21:35min, in der M 45 war Wolfgang Schütz (ULG/TV Flein) in 22:30 Minuten nicht zu schlagen. Jürgen Balke (* 1956, TSV Hildrizhausen) siegte in der M50 in 23:11min, wobei ihm allerdings der zweitplatzierte Helmut Ilzhöfer (*1956, LG Rems-Welland, 23:17min) alles abverlangte. M55-Meister wurde Wilhelm Gubitzer (*1950, VfL Ostelsheim) in 25:05min. Den Titel in der M 60 holte sich Edmund Schlenker (*1944, VfL Ostelsheim) in 26:28 min, den der M 65 Siegfried Reichert (TSV Talheim) in 27:28 Minuten. Hier alle Resultate...
(16.11.07)


Leistungsklasse: Leichtathletik-DM 2009 wird nach Stuttgarts Rückzug neu vergeben
Bewirbt sich Braunschweig ?

Das Rennen um die Olympia-Qualifikation 2008 der Leichtathleten hatte Braunschweig gegen Nürnberg verloren. Nun gibt es aufgrund des Rückzugs von Stuttgart kurzfristig erneut deutsche Meisterschaften zu vergeben, die sogar noch attraktiver sind: Die Titelkämpfe 2009 liegen drei Wochen vor der Weltmeisterschaft Mitte August in Berlin und dürften somit vom Sog dieses internationalen Großereignisses profitieren.
So sieht es auch der Niedersächsische Leichtathletikverband (NLV), der die DM und WM-Qualifikation gern nach Braunschweig holen möchte. Otto Schlieckmann, Organisationschef der erfolgreichen DMs 2000 und 2004 sowie der Jugend-DM 2005 in der Löwenstadt, stünde mit seinem Team des MTV Braunschweig bereit. "Für die Stadt und die Region wäre es eine tolle Geschichte, die Spitzenathleten im Vorfeld der WM hier zu haben, zumal die deutsche Leichtathletik wieder deutlich im Aufwind ist."
Braunschweigs Sportdezernent Wolfgang Laczny ist davon allerdings nicht überzeugt. "Der Stellenwert der Leichtathletik hat sich seit 2004 nicht erkennbar gesteigert", sagt er und will nicht nachvollziehen, dass der deutsche Verband (DLV) mittlerweile pauschal 125.000 Euro statt wie früher 75.000 Euro von der Stadt für die Vergabe verlangt. Dabei könne der DLV mit Meisterschaften in Braunschweig wegen höherer Zuschauerzahlen mehr Geld einnehmen als anderswo. Eine Absage sei dies nicht, betont Laczny. Er wolle aber über andere Konditionen reden, die auch eine verbesserte Möglichkeit des Stadtmarketings im Fernsehen beinhalten. "Wir würden uns freuen, wenn der DLV kurzfristig auf uns zukäme."
Dies versuchen nun Schlieckmann und Rita Girschikowsky zu vermitteln. Die NLV-Chefin hat als erstes eine Verlängerung der Bewerbungsfrist bis 23. November erreicht. Einziger Bewerber ist bislang Ulm – laut Girschikowsky mit einer Garantie der 125.000 Euro.
(von Ute Berndt in newsclick.de, 16.11.2007)


IOC-Chef Rogge befürchtet Gen-Doping
"Wir müssen darauf vorbereitet sein" - Gegen freizügigen Kronzeugen-Bonus

IOC-Präsident Jacques Rogge hat im Vorfeld der 3. Welt-Antidoping-Konferenz von Madrid (15. bis 17. November) vor den Gefahren künftigen Gen-Dopings gewarnt. "Noch haben wir keine Erkenntnisse, dass es bereits praktiziert wird, aber wir müssen darauf vorbereitet sein", sagte der Belgier in einer internationalen Schaltkonferenz aus Gent. Er kündigte für Peking 2008 "noch mehr und noch effektivere Kontrollen" an: "Die Null-Toleranz-Politik wird weiter höchste Priorität in meiner Amtszeit haben." Im neuen Wada-Code, der in Madrid zur Abstimmung kommen soll, sei ausdrücklich ein Passus vorgesehen, der schon bei Erstvergehen eine bis zu vierjährige Sperre bei Manipulationen vorsehe, "wenn die Substanzen oder Maßnahmen über einen langen Zeitraum wirken". Dies würde mit Sicherheit beim Gen-Doping der Fall sein, betonte der Mediziner.
Laut Rogge werden die Sommerspiele von Sydney 2000 womöglich ohne Sprint-Olympiasiegerin in die Geschichtsbücher eingehen. Die IOC-Exekutive werde die Goldmedaille nach dem Dopinggeständnis von Marion Jones (USA) nicht automatisch der Griechin Ekaterini Thanou als damaliger Zweitplatzierter zuerkennen: "Wir werden nur jemanden als Olympiasieger ausrufen, der diese Ehre verdient hat", sagte der IOC-Chef. Möglicherweise werde Gold nicht neu vergeben. Thanou war nach einer spektakulären Flucht aus dem Olympischen Dorf von den Sommerspielen 2004 in Athen ausgeschlossen worden, weil sie sich einer Dopingkontrolle entzogen hatte.
Rogge begrüßte grundsätzlich die neue Kronzeugen-Regel, die eine Strafreduzierung um bis zu 75 Prozent ermöglichen soll, sprach sich aber gegen zu freizügige Bonus-Vergaben aus: "Die Regel sollte nur greifen, wenn ein Athlet substanzielle Informationen liefert, die zur Enttarnung des Doping-Systems und der Hintermänner führen." Der IOC-Präsident bekräftigte, dass ab den Olympischen Spielen von Vancouver 2010 (Winter) und London 2012 (Sommer) kein Sportler mehr zugelassen werde, der innerhalb der vorangegangenen vier Jahre wegen Dopings für mehr als sechs Monate gesperrt wurde. Die Neufassung der Charta solle von der nächsten IOC-Session 2008 in Peking beschlossen werden.
Zur Eröffnung der Madrid-Konferenz will Rogge erneut an die spanischen Behörden appellieren, die Akten der Operacion Puerto dem IOC und den Weltfachverbänden zur Verfügung zu stellen: "Dies ist unbedingt nötig, um unseren Sport zu säubern." Das IOC erhofft sich vor allem Hinweise darauf, ob der US-Amerikaner Tyler Hamilton, der 2004 in Athen Gold im Straßenzeitfahren gewann, im Vorfeld der Spiele Kunde des Dopingarztes Fuentes war. Die Puerto-Akten sind vom zuständigen Untersuchungsrichter bisher nicht für Sportgerichte freigegeben worden. Sie gingen lediglich den Staatsanwaltschaften in Deutschland (Fall Jan Ullrich) und Italien (Ivan Basso) zu. Ausdrücklich lobte Rogge den oft kritisierten Rad-Weltverband UCI für die geplante Einführung des "Blutpasses" und rief alle Fachverbände dazu auf, diesem Beispiel zu folgen: "Wir können der UCI nur zu diesem Schritt gratulieren."
Zum Fall Jones führte der IOC-Chef aus, die Exekutive werde eine Entscheidung fällen, sobald der Leichtathletik-Weltverband IAAF seine Untersuchung abgeschlossen habe. Dies betreffe auch die Frage, ob den USA die damals mit Jones gewonnenen Staffelmedaillen (400-m-Gold, 100-m-Bronze) aberkannt würden. Wie Rogge bekanntgab, haben erst 70 von 190 Mitgliedern der Vereinten Nationen die Unesco-Konvention gegen Doping verabschiedet und damit den Welt-Antidoping-Code offiziell anerkannt: "Wir brauchen die Unterstützung der Staaten für den Kampf gegen Doping, den wir nur gemeinsam gewinnen können", sagte der Belgier. Die fehlende Zahl von 120 Ländern zeige, dass es noch ein weiter Weg zu einem weltumfassenden Antidopingnetz sei.
(aus Stuttgarter Nachrichten, 13.11.07)


EVAA-Wahl: Graff und Särndal werden European Best Veterans 2007

Die europäischen Best Veterans 2007 sind gewählt. Das Präsidium des europäischen Senioren-Leichtathletikverbandes EVAA zeichnete jetzt die Belgierin Edith Graff und den Schweden Carl-Erik Särndal mit diesem Titel aus. Die Belgierin (*1941) war erfolgreichste Leichtathletin des Hallen-EM in Helsinki, bei der sie vier mal Gold gewann und drei neue Weltbestleistungen ihrer Altersklasse W65 aufstellte: über 60m Hürden in 10,58sec, im Hochsprung mit 1,31m und im Dreisprung mit 9,04m. In Riccione, wo sie zwei Goldmedaillen errang, lief sie dann bei 1,2m Gegenwind die 80m Hürden in neuer WR-Zeit von 14,24sec.
Etwas überraschend setzte sich bei den Männern der schwedische Hochspringer Carl-Erik Särndal (*1937, IFK Lund) durch, der den M65-Hochsprung in den letzten fünf Jahren in Europa dominiert hatte. Als ältester Teilnehmer seiner Altersklasse siegte der Schwede bei der Hallen-EM in Helsinki mit 1,56m, kurz nach Vollendung seines 70. Lebensjahres am 17. Juli steigerte er den M70-Weltrekord im Hochsprung auf 1,59m und siegte im September im M70-Finale der WM in Riccione mit übersprungenen 1,56m - übrigens 16cm mehr als der Zweitplatzierte schaffte.
Ganz knapp geschlagen wurden bei der Wahl die beiden deutschen Mastersathleten Christiane Schmalbruch (*1937 HSG Rostock), die "nur" drei Weltrekorde erzielt hatte, und Thomas Zacharias (*1947, USV Mainz). Der auf Gran Canaria lebende Hochspringer hatte auf einen Start bei der Hallen-EM in Finnland verzichtet und kam deshalb nicht ganz oben auf das Treppchen. Ebenfalls in die engere Wahl kamen der Italiener Marco Segatel und die Britin Jane Holder.
Ihre Auszeichnungen wird EVAA-Präsident Dieter Massin Ende Januar anlässlich der Eröffnung des neuen ständigen EVAA-Büros in der griechischen Hauptstadt Athen den beiden Mastersathleten überreichen.
(12.11.07)


Olympia: IOC plant Olympia-Bann für Dopingsünder

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) will im Kampf gegen Doping eine härtere Gangart einlegen: Bereits bei den Winterspielen 2010 in Vancouver und dann erstmals bei Sommerspielen ab 2012 in London sollen Dopingsünder, die zuvor mehr als sechs Monate gesperrt waren, von Olympischen Spielen ausgeschlossen werden. "Für diese Athleten und ihr gesamtes Umfeld gibt es dann keine Akkreditierung mehr", sagte IOC-Präsident Jacques Rogge auf einer internationalen Telefon-Schaltkonferenz. "Dabei handelt es sich um eine fundamentale Entscheidung, die im nächsten Jahr von der IOC-Vollversammlung in Peking getroffen werden muss", erklärte der Belgier.
Im Fall der geständigen Dopingsünderin Marion Jones, die ihre in Sydney gewonnenen drei olympischen Gold- und zwei Bronzemedaillen inzwischen zurückgegeben hat, gibt es laut Rogge "keinen Automatismus" beim möglichen Nachrücken der anderen Medaillengewinner oder Viertplatzierten. Zunächst müsse der Leichtathletik-Weltverband (IAAF) darüber entscheiden. Die IAAF-Exekutive will sich am 23. November mit dem Fall der US-Sprinterin befassen. "Erst danach kann das IOC eine abschließende Entscheidung treffen", sagte Rogge unter Hinweis auf die Tagung der IOC-Exekutive vom 10. bis 12. Dezember in Lausanne.
Jones war in Sydney Einzel-Olympiasiegerin über 100 und 200 Meter sowie mit der 4 x 400 Meter-Staffel geworden. Im 100-Meter-Finale hatte sich die Griechin Ekaterina Thanou Platz zwei gesichert, war aber wegen eines verpassten Dopingtests vor den Olympischen Spielen 2004 in Athen für zwei Jahre gesperrt worden. Thanou setzte ihre Karriere in diesem Jahr fort. Besonders schwierig dürfte für IOC und IAAF indes die Entscheidung werden, ob auch die Medaillen der Staffel-Kolleginnen von Marion Jones über 4 x 100 Meter (Bronze) und 4 x 400 Meter (Gold) zurückgefordert werden können. Im Jahr 2000 existierte noch kein Passus im IAAF-Regelwerk, wonach allen Staffelstartern ihre Medaillen aberkannt werden, wenn lediglich einer des Dopings überführt wird.

Dem Vernehmen nach gibt es entsprechende Überlegungen inzwischen auch in der Masters-Leichtathletik. Die EVAA diskutiert - bisher allerdings nur informell - ein entsprechendes Atartverbot als Teil des Antidoping-Kampfes. (Quelle: DIE ZEIT/dpa, 10.11.07)


2012: Aktiven-EM in Deutschland?

Für die Europameisterschaft 2012 hat der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) sein Interesse als Ausrichter bekundet. Die Veranstaltung könnte in Berlin oder München stattfinden. Der Verband will offenbar die ersten "kleinen" Europameisterschaften 2012 austragen. Die Titelkämpfe, die im selben Jahr wie die Olympischen Spiele stattfinden werden, sind von acht auf fünf Tage gekürzt und umfassen nur noch 42 statt 47 Disziplinen. Gestrichen sind die beiden Marathon-Wettbewerbe sowie die drei Medaillenkämpfe bei den Gehern, diese Disziplinen werden wenige Wochen später bei Olympia in London ausgetragen werden.
Die Änderungen hatte der Europäische Leichtathletik-Verband EAA im Oktober beschlossen. DLV-Präsident Clemens Prokop erwägt nun eine Bewerbung für die EM 2012, jedoch nur, wenn sich die EAA stärker an den wirtschaftlichen Risiken beteilige. Die möglichen Veranstaltungsorte in Deutschland sind begrenzt, da immer weniger der großen Arenen noch über eine Laufbahn verfügen. Denkbar sind Berlin, wo bereits die WM 2009 stattfinden wird sowie vor allem München, wo die EM 2002 zu Gast war. Stuttgart, Ausrichter der WM 1993, wird kaum in betracht kommen, weil die Laufbahn im Gottlieb-Daimler-Stadion kaum über 2008 hinaus erhalten bleibt.
Insgesamt ist Prokop zuversichtlich, dass Deutschland den Zuschlag bekommen könnte. Spanien stellt mit Valencia bereits den Ausrichter für die EM 2010, Großbritannien veranstaltet 2012 die Olympischen Spiele in London und die Weltmeisterschaften für 2013 sind ins russische Moskau vergeben.
(Quelle: sportgate.de, 09.11.07)


Michael Reinsch in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung:
Der Betrug lauert in der zweiten Reihe

Um 130.000 Dollar für die Sieger wird es beim New-York-Marathon an diesem Sonntag gehen, zusätzlich um einen Jackpot von einer Million Dollar für die Erfolgreichsten der vergangenen zwei Jahre. Während die Kandidaten für das große Geld in jeder Sekunde von Kameras beobachtet und vor und nach dem Rennen zu Doping-Kontrollen gebeten werden, lauert der Betrug in der zweiten Reihe. "Was in der Zeitzone von drei bis fünf Stunden passiert, können wir nur raten", sagt Mark Milde, der Renndirektor des Berlin-Marathons. "Das Wort ,betrügen' muss man in Anführungszeichen setzen", behauptet Richard Finn vom New York Road Runners Club, der den Marathon veranstaltet. "Der Einzige, den man betrügt, ist man doch selbst."Die Langlaufgemeinschaft sieht das anders. Ihre Foren im Internet nutzt sie als Pranger, um diejenigen bloßzustellen, die hier mal ein paar Kilometer abschneiden und sich dort für den Altersklassen-Rekord ein bisschen älter machen.
Wo über notorische Abkürzer geschimpft und Startverbot gefordert wird, fand sich der erste Hinweis auf den Betrug des einstigen mexikanischen Präsidentschaftskandidaten Roberto Madrazo, der nur einen Teil des Berlin-Marathons gerannt, aber fröhlich jubelnd ins Ziel gelaufen war. Ihm kam als Erstes die Website masters-sport.de auf die Spur, weil er dem Thüringer Martin Wahl den Sieg in der Altersklasse M55 weggeschnappt hatte. Der Betrug war leicht zu beweisen, weil Madrazo zwei Zwischenzeiten fehlten, wie sie ein Chip am Laufschuh alle fünf Kilometer auslöst. Die Ergebniserfassung ist durch die Elektronik ebenso wie die Kontrolle besser geworden. Perfekt ist sie längst nicht. "Heute werden nur noch finishende Chips registriert, nicht mehr Läufer", schimpft der ehemalige Meisterläufer Herbert Steffny. Tatsächlich ist mit dem Fall Kerstin Metzler-Mennenga der breiten Öffentlichkeit deutlich geworden, dass so einen Chip auch jemand anders tragen kann als die registrierte Besitzerin. Die Liechtensteinerin hatte einen Läufer angeworben, der ihren Chip so schnell über den Berliner Kurs tragen sollte, dass sie sich mit dem Ergebnis für die Olympischen Spiele in Peking qualifizieren würde. Mit der so erzielten Zeit von 2:42:04 Stunden wäre sie 17. geworden - tief in der Grauzone der öffentlichen Aufmerksamkeit.
Die New Yorker erlebten ihren peinlichsten Betrugsfall vor 27 Jahren. Da lief beim Boston-Marathon Rosie Ruiz als Erste ins Ziel - und wurde überführt, erst wenige hundert Meter zuvor auf die Strecke gesprungen zu sein. Es stellte sich heraus, dass sie sich in New York für diesen Marathon qualifiziert hatte - indem sie U-Bahn fuhr. Seitdem bewacht New York sein Ziel besonders scharf: Läufer ohne Startnummer werden gestoppt und auf den Bürgersteig gebeten. Wer allerdings mit Startnummer aus der U-Bahn auf die Strecke tritt, wird zunächst in Ruhe gelassen. "Manche Läufer müssen auf die Toilette", sagt Finn, "manche brauchen einen Kaffee zwischendurch." Zu Details sowohl des Betruges wie der Kontrolle will er sich nicht äußern. Nur so viel: "Wenn mehr als eine Zwischenzeit fehlt, geht eine rote Flagge hoch."
So verfährt auch Berlin. John Kunkeler, Betreiber eines Jazzclubs und engagierter Läufer, prüft seit Jahrzehnten die Ergebnisliste. "Es ist eine Sauerei, die anderen zu betrügen", schimpft er und vollzieht deshalb mit kriminalistischem Spürsinn nach, warum bei rund 200 der 32.000 Läufer im Ziel zwei Zwischenzeiten fehlen könnten. Kommt er zum Beispiel zu dem Schluss, dass der Läufer in der Grunewaldstraße nach Kilometer 21 abgekürzt hat hinüber zur Urania, Kilometer 34, wird dieser disqualifiziert. Rund siebzig erging es so in diesem Jahr. "Wer betrügt, kommt nicht in den Himmel", scherzt Horst Milde, der ehemalige Renndirektor des Berlin-Marathons. Er erinnert sich an einen Pfarrer, der beim Abkürzen erwischt wurde, und an den Läufer mit zwei Doktortiteln, der die zweite Hälfte in Weltbestzeit gelaufen sein wollte, ohne dass die Chips das registrierten. Als Milde ihn anschrieb, drohte der Akademiker mit Klage. Inzwischen hat er Startverbot in Berlin.
Wer in New York nicht gleich nach dem Start in die U-Bahn steigt, kann erst nach der Hälfte der Strecke, der Überquerung des East River auf der Queensboro Bridge, abkürzen. Doch Kunkeler, der den Lauf schon fünfmal bestritt, hat selbst erlebt, wie leicht dessen Regeln zu umgehen sind. Als vor Jahren ein Läufer seiner Gruppe krank wurde, tauchte der Triathlet Lothar Leder auf und übernahm - streng verboten - dessen Nummer. Es wäre kein Wunder, stünde seitdem für einen deutschen Hobbyläufer eine phantastische Bestzeit zu Buche.
"Was geht im Kopf einer solchen Person vor?", macht sich ein Läufer im Internet Gedanken über einen notorischen, schon häufig aufgeflogenenen Betrüger. "Vielleicht finden sich hier die Antworten, zu verstehen, warum viele Athleten dopen und nicht nur dort, wo vermeintlich das große Geld, die Sponsoren, die Medien den soooo großen Druck aufbauen, ... sondern im Seniorenbereich, wo kein Geld fließt." Kunkeler sieht Abkürzer vor allem als Aufschneider. "Das Thema passt zur Diskussion um die Toten bei Marathonläufen", sagt er. "Wenn Jogger imponieren wollen und unvorbereitet Marathon laufen, riskieren sie ihre Gesundheit oder ihr Ansehen." Wie beruhigend, dass es auch Tiefstapler gibt. "Also ich melde mich immer zwei Altersklassen drunter", schreibt einer im Internet. "Solange das niemand merkt, fühle ich mich jung."
(von Michael Reinsch, am 03.11.07 in der Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08. 11 2007)


Paula Radcliffes grandioses Comeback in New York - Deutsche ohne Altersklassentitel

Gut 26 Monate nach ihrem WM-Triumph in Helsinki erzielte Paula Radcliffe auf Anhieb die drittschnellste Zeit des Jahres und hatte schließlich 23 Sekunden Vorsprung vor der Äthiopierin. Knapp zehn Monate vor dem olympischen Marathon in Peking ist Paula Radcliffe wieder da: Mit einem ebenso kämpferischen wie hochklassigen Comeback hat sich die 33-jährige Engländerin beim ING New York City-Marathon zurückgemeldet. In einem mitreißenden Zweikampf rang sie dabei die Äthiopierin Gete Wami förmlich nieder. Am Ende siegte Paula Radcliffe in 2:23:09 Stunden bei dem Rennen mit über 38.000 Teilnehmern aus aller Welt. Im Duell gegen Gete Wami, die den Berlin-Marathon fünf Wochen zuvor in den Beinen hatte und nach ihrem Sieg in der deutschen Hauptstadt eine außerordentliche Leistung vollbrachte, wirkte Paula Radcliffe noch nicht ganz so stark wie zu ihren besten Zeiten, als sie in London zum Beispiel den Weltrekord auf 2:15:25 Stunden schraubte. Doch knapp elf Monate nach der Geburt ihres ersten Kindes und folgenden Verletzungsproblemen ist das auch nicht zu erwarten.
Gut 26 Monate nach ihrem WM-Triumph in Helsinki erzielte Paula Radcliffe auf Anhieb die drittschnellste Zeit des Jahres und hatte schließlich 23 Sekunden Vorsprung vor der Äthiopierin. Der Abstand täuscht, denn Gete Wami gab sich erst auf den letzten paar hundert Metern geschlagen. Doch die 32-jährige Äthiopierin, die Radcliffe auf der Bahn im Spurt unter anderem bei der WM 1999 im Kampf um das 10.000-m-Gold bezwungen hatte, kann sich trösten, denn sie wurde in New York zur Jackpot-Siegerin der ersten World Marathon Majors (WMM)-Serie und kassierte alleine dadurch 500.000 Dollar. Mit Blick Richtung Olympische Spiele in Peking im nächsten Jahr hat Paula Radcliffe mit Gete Wami eine weitere ganz starke Konkurrentin im Kampf um das Olympia-Gold. Denn erst vor fünf Wochen hatte Wami den Berlin-Marathon gewonnen. Nun wurde sie Zweite in New York, was eine einmalige Leistung ist. Der olympische Marathon von Athen ist nach wie vor das einzige Rennen über die 42,195 km, das Paula Radcliffe in ihrer Karriere nicht gewinnen konnte. In bisher acht Läufen siegte sie nun sieben Mal.
Nicht ganz so spektakulär aber trotzdem sehr spannend war das Rennen der Männer in New York. Hier setzte sich der Kenianer Martin Lel durch, der nach seinem Sieg in London im April nun auch im Central Park gewann. Nach 2:09:04 Stunden erreichte der 29-Jährige vor Abderrahim Goumri (Marokko/2:09:16) und Hendrick Ramaala (Südafrika/2:11:25) das Ziel. Wie in London hatte sich Lel dabei im Zweikampf gegen Goumri auf seinen starken Schlussspurt verlassen können. Als er gut 500 Meter vor dem Ziel antrat, war der Marokkaner wie schon bei seinem Debüt im April geschlagen. Wie Radcliffe erhielt auch Lel eine Siegprämie von 130.000 Dollar. Lange Zeit hatten es die Männer eher gemächlich angehen lassen. In einem Rennen ohne Tempomacher setzten sich dann nach etwa 35 km Lel, Goumri und Ramaala ab. Der Südafrikaner hatte immer wieder versucht das Tempo zu forcieren, was sicherlich Kraft gekostet hat. Er fiel bald zurück während sich vorne der Zweikampf zwischen Lel und Goumri entwickelte.
Das Rennen der Frauen hatte aufgrund der Besetzung im Vorfeld für weit mehr Aufmerksamkeit gesorgt als jenes der Männer. Während es zwischen der Titelverteidigerin Jelena Prokopcuka und Gete Wami um den Jackpot der WMM ging, waren zusätzlich die Weltmeisterin Catherine Ndereba (Kenia), die Boston-Gewinnerin Lidiya Grigoryeva (Russland) und vor allen die Weltrekordlerin Paula Radcliffe (2:15:25) im Rennen. Ein stärkeres Frauenfeld gab es in diesem Jahr nicht, auch nicht bei der WM in Osaka. Radcliffe hat sich also einer echten Herausforderung bei ihrem Marathon-Comeback erfolgreich gestellt.
Als Paula Radcliffe bekannt gab, dass sie in New York rennen würde, hat das mit Sicherheit die Taktik aller Läuferinnen verändert“, hatte Jelena Prokopcuka vor dem Rennen gesagt. Damit hatte die Lettin, die als erste Läuferin nach Grete Waitz (Norwegen) einen Hattrick in New York schaffen wollte, recht – und vor allen sie selbst war die leidtragende. „Wenn Paula in New York die erste Hälfte in unter 70 Minuten laufen wird, dann werde ich dieses Tempo nicht mitgehen. Denn 2:20 kann ich auf diesem Kurs nicht laufen“, hatte Prokopcuka auch noch gesagt. Ganz so schnell startete Radcliffe zwar nicht, aber auch nicht viel langsamer. Während Prokopcuka diese Herausforderung nicht annahm und stattdessen mit Ndereba und Grigoryeva eine Verfolgergruppe bildete, ging Wami das Risiko ein, hinter Radcliffe herzulaufen. So groß wurde der Vorsprung, dass die beiden bald außer Sichtweite waren. Nach 70:47 Minuten hatte das Duo die Halbmarathonmarke erreicht, nach 1:41:16 Stunden die 30 km. Der Vorsprung betrug nun schon rund dreieinhalb Minuten, also über einen Kilometer. Wami, die sich sehr langfristig auf ihren Doppelstart vorbereitet hatte und auch auf die WM-Qualifikation über 10.000 Meter verzichtet hatte, hatte den Jackpot schon so gut wie gewonnen, doch sie wollte mehr. Bis dahin hatte sie zu keiner Zeit Führungsarbeit geleistet, doch das sollte sich ändern. Zweimal schien sie bereits geschlagen, weil Radcliffe einige Meter Vorsprung herausgeholt hatte. Doch beide Male kam Wami zurück, um dann auf dem letzten Kilometer zu attackieren. Aber es war nicht wie bei den Bahnrennen früherer Jahre. Paula Radcliffe wurde nicht von der eigenen Vergangenheit eingeholt. Während die Engländerin einen entscheidenden Konter startete, blieb Wami wenige hundert Meter vor dem Ziel praktisch stecken.
Zum zweiten Mal nach 2004 gewann Paula Radcliffe damit den New York-Marathon. Damals hatte sie es ebenso spannend gemacht, als sie in 2:23:10 nur drei Sekunden Vorsprung hatte vor Susan Chepkemei (Kenia). „Es war hart am Ende, denn meine Beine waren müde. Als Gete mich überholte, dachte ich: nein, das passiert mir nicht noch mal“, sagte Paula Radcliffe.
Für deutsche Marathonläufer gab es in diesem Jahr in New York nichts zu holen. Bester Deutscher unter 2.551 deutschen Finishern wurde wie 2006 der 39-jährige Bernd Weis (SG Dettingen/Erms) in 2:32:52 Stunden als Gesamt 42. Beste deutsche Läuferin war Claudia Wollfahrt (*1966, LSG Karlsruhe) in 3:12:37 Stunden.
Überschattet wurde der New York Marathon 2007 vom Tod des US-Läufers Ryan Shay, der gute Aussichten hatte, sich für den Start bei den Olympischen Spielen in Peking zu qualifizieren. Schon bei Kilometer neun war der 28-Jährige zusammengebrochen. Im Krankenhaus konnte nur noch sein Tod festgestellt werden. Eine Autopsie soll die Todesursache des US-Amerikaners klären. Die Eltern vermuten einen Herzfehler. Sie sind Leichtathletiktrainer an der Central-Lake-Highschool in Ann Arbor im Bundesstaat Michigan. Vor 14 Jahren, berichtet Vater Joe Shay, habe ein Arzt bei seinem Sohn ein vergrößertes Herz festgestellt. Vor einem halben Jahr habe ein anderer Arzt prognostiziert, Shay würde in fortgeschrittenem Alter einen Herzschrittmacher benötigen. "Wir sind nach Ryans Tod alle am Boden zerstört", erklärt Craig Masback, Präsident des US-Leichtathletikverbandes. "In Peking werden die drei Sieger auch für ihn laufen."
(aus bzw. Quellen: GRR, laufreport.de, 05.11.07)


Präsident des Europäischen Senioren Leichtathletikerbandes beim Meyer und Meyer-Verlag

EVAA-Präsident Dieter Massin kam jetzt nach Aachen zum Meyer und Meyer-Verlag, um - so wurde anschließend verlautbart- "mit dem Verlag über verschiedene gemeinsame Projekte zu sprechen". So tritt der Verlag u.a. als Partner des Europäischen Leichtathletik Verbandes EVAA auf und bringt mit "Senioren Leichtathletik" ein wichtiges Organ für den Seniorensport in Europa auf den Markt. Dieter Massin ist auch Mitglied des Redaktionsbeirates des Meyer & Meyer Verlages. (05.11.07)


Senioren-Bestleistungen: Aktualisierte Zusammenstellung im Netz

Zum Saisonende hat sich Jörg Reckemeier die Zusammenstellung der DLV-Senioren-Bestleistungen vorgenommen und die im Sommer 2007 erreichten neuen Rekordmarken eingearbeitet. Die neue topaktuelle Senioren-Rekordliste des DLV ist nun auf der Statistikseite von leichtathletik.de veröffentlicht. Seit mehreren Jahrzehnten führt Jörg Reckemeier inzwischen nicht nur die jährlichen Senioren-Bestenlisten der deutschen Leichtathletik, sondern auch die Zusammenstellung der nationalen Masters-Rekorde, die offiziell „DLV-Senioren-Bestleistungen“ heißen. Laut DLV-Regelwerk darf der Begriff „Rekorde“ nur für die Männer-, Frauen- und A-Jugend-Klasse benutzt werden, nicht für die Bestmarken der Schüler, Junioren und Senioren.
In akribischer Kleinarbeit hat Jörg Reckemeier die in den letzten Monaten u.a. auch bei der Senioren-WM in Riccione (Italien) aufgestellten neuen Höchstmarken herausgefunden und in seine Zusammenstellung eingearbeitet. Wie aktuell die Liste ist, zeigt sich am jüngsten aufgenommenen Rekord: Klemens Wittig stellte erst am letzten Sonntag beim Frankfurt-Marathn die bisherige M70-Bestleistung von Günther Thiele ein. Die aktualisierte Liste der Altersklassen-Leichtathleten ab 30 Jahre zeigt allerdings ein gewisses Ungleichgewicht: Bei den Männern reicht sie nämlich bis zur Altersklasse M95, bei den Frauen lediglich bis zur W75.
Als Anerkennung für seine umfangreichen Verdienste um die Senioren-Leichtathletik verlieh der DLV dem Oldenburger in diesem Jahr den DLV-Ehrenschild, einer der höchsten Ehrungen des Verbandes.
Hier geht es zur Senioren-Bestenliste
(Quelle Karl-Heinz Flucke auf www.leichtathletik.de, 02.11.2007)


NDR: "Schneller, höher, weiter ..."

Was bereits als Appetithappen im Gesundheitsmagazin "Visite" des NDR aufgegriffen wurde, wird im Rahmen einer ausführlichen Reportage über Hobbysportler am kommenden Sonntag, 4. November ab 15.45 Uhr ausführlich dargestellt. Die Masters-Leichtathleten Margarethe Strüven und Klaus Langer, 84 und 91 Jahre alt, stehen dabei neben anderen Sportbegeisterten im Mittelpunkt des 45-minütigen Films "Schneller, höher, weiter ..." von Heike Nikolaus und Johannes Meier. Die zwei distinguierten Hamburger Hanseaten haben sich durch den Sport kennen gelernt. Gemeinsam reisten sie zuletzt zur Leichtathletik-Weltmeisterschaft der Senioren nach Italien. Viel Spaß beim Zusehen! ( 02.11.07)


Freelens: Kritik an DLV-Fotowettbewerb

Morgen geht der DLV-Fotowettbewerb zu Ende. Deutliche Kritik an diesem Fotowettbewerb hat jetzt Lutz Fischmann geübt. Gegenüber masters-sport.de sagte der Geschäftsführer der Fotojournalistenvereinigung Freelens am Mittwoch: "Ich würde unseren Mitgliedern, das sind ausschließlich professionelle Fotojournalisten, und auch Amateuren davon abraten, sich zu beteiligen. Der Wettbewerb 'riecht' nach einer Bildbeschaffungsmaßnahme zugunsten des DLV, und es ist auf Grund der nebulösen Ausschreibungsbedingungen darüber hinaus mit rechtlichen Auseinandersetzungen zu rechnen."
Der engagierte Hamburger zerpflückt geradezu die Wettbewerbsbedingungen des DLV: "Der 'vorgesehene Verwendungszweck', der in der Ausschreibung angesprochen wird, ist nicht definiert. Das 'Recht am Bild' wird dem DLV übertragen? Gemeint sind wohl Nutzungsrechte. Denn unter 'Recht am Bild' versteht man gemeinhin das Persönlichkeitsrecht und das kann man nicht übertragen - das hat man." Außerdem solle der am Wettbewerb teilnehmende Fotograf die Persönlichkeitsrechte Dritter einholen, aber für Verwendungen, die gar nicht definiert sind. Und dann gehen die Fotos in den Besitz des DLV über. Damit übertrage man automatisch auch Nutzungsrechte (Fischmann: "Sonst habe ich nichts vom Besitz!"), also mindestens die Ausstellungs- und Katalogrechte. Dann werde es "noch verworrener: Jeder erhält ein Produkt .... Was für ein Produkt? Einen Margarinebecher mit seinem Foto, einen Katalog etc.?"
Lutz Fischmann zieht ein klares Fazit: "Eine sehr verworrene und in keinem Punkt rechtlich eindeutige und damit haltbare Ausschreibung. Damit ist sie natürlich - zumindest für Berufsfotografen - unseriös. Denn selbst ein Preisgeld von 500 Euro ist niemals ein Anreiz da mitzumachen. Schon das Honorar für eine Verwendung eines Fotos in dem Mitgliedermagazin mit einer Auflage in der Größenordnung der Mitgliederzahl des DLV läge im Bereich der 500 Euro."
FreeLens e.V., ein Verband der Fotojournalistinnen und Fotojournalisten, wurde 1995 gegründet und ist mit über 1500 Fotografen die größte Fotografenorganisation in Deutschland. Der Sitz befindet sich in Hamburg.
(01.11.2007)


Margarethe Strüven und Klaus Langer: NDR berichtete über Riccione
"Höher, schneller, weiter - Senioren im Leistungssport"

In seinem TV-Gesundheitsmagazin "Visite" hat der Norddeutsche Rundfunk (NDR) am Dienstag einen Bericht über die Weltmeisterschaften in Riccione ausgestrahlt. Aurotin Heike Nikolaus drehte dabei vor allem bei der Leichtathletik-Gemeinschaft an der Cuxhavener Straße im Stadtteil Hausbruch-Neugraben-Fischbek. Der NDR in einer Vorschau: "Während es andere in ihrem Alter meist ruhiger angehen lassen, zeigen die 84-jährige Margarethe Strüven und ihr Vereins- und Trainingspartner Klaus Langer (91 Jahre) sportliche Höchstleistungen. Gemeinsam trainieren sie im Hamburger Sportverein Neugraben. Mindestens zweimal in der Woche zieht es die beiden in die Turnhalle oder auf den Sportplatz. Margarethes Paradedisziplin ist der Hochsprung. Ihren Weltmeistertitel aus dem Frühjahr 2006 hat sie im September bei der WM in Riccione an der italienischen Adriaküste verteidigt. In der ganzen Welt gibt es nur zwei Seniorinnen, die im Hochsprung gegeneinander antreten.
Auch Klaus Langer hat die Reise nach Italien angetreten, um sich im Speerwurf mit Konkurrenten aus der ganzen Welt zu messen. Nur knapp scheiterte er an der Bestmarke von 22,57 Metern und wurde am Ende Zweiter. Der Athlet nimmt es sportlich und gönnt seinem Mitstreiter den Sieg. Denn "Dabeisein" ist schon viel. Wichtiger ist jedoch die große Freude und Lebensenergie, die die beiden Aktiven durch ihren Sport gewinnen.
Für Frühaufsteher: Sie können den Beitrag am Freitag, 02. November um 6.00 Uhr sehen; dann wird die Sendung "Visite" im NDR-Fernsehen wiederholt. Ergänzend zu seinem Beitrag weist der NDR auf seiner Internetseite auf das Einsteiger-Buch von Ute Engels Sport für Neu- und Wiedereinsteiger ab 50 hin
(Quelle, 01.11.07)


LG Regensburg trennt sich von Domspitzmilch und findet neuen Partner Telis Finanz

Als der Moderator der Deutschen Marathonmeisterschaften 1998 den damalig sensationellen Doppel-Teamtitel der LG Domspitzmilch-Langstrecklerinnen mit der Frage garnierte "Wo liegt denn eigentlich LG Domspitzmilch", ahnte noch keiner, welche Erfolgsstory in den darauffolgenden Jahren folgen würde. Die LG Domspitzmilch wurde zum Markenbegriff in Leichtathletik-Deutschland, als Team, als Veranstalter, aber auch als Innovator, wie zum Beispiel beim ersten richtigen Stadioncross anlässlich der Deutschen Crosslaufmeisterschaften 2001 im Regensburger Uni-Stadion.
Sponsor und Verein waren mit dem, was da Jahr für Jahr passierte, hoch zufrieden. Um so überraschender die Botschaft der Milchwerke Anfang dieses Jahres. Man wolle die langjährige Zusammenarbeit über den 31. Dezember 2008 nicht mehr fortsetzen. Hintergrund der Verlautbarung war die Fusion der Domspitzmilch eG. mit Bayernland, einer zehnmal so großen Molkerei aus Nürnberg. Die Herren aus dem Frankenland hatten nun das Sagen und wollten partout nicht auf Sportsponsoring setzen. Das brachte sogar den Regensburger Oberbürgermeister auf den Plan, der sich vehement gegen diese Strategie einsetzte. Letztendlich zog die Regensburger Leichtathletik Gemeinschaft einen Schlussstrich und küdigten den Sponsorenvertrag vorzeitig zum 31.12.2007.
Schnell gefunden wurde als neuer Partner der LG Regensburg die Telis Finanz AG. Der Regensburger Finanzdienstleister unterstützt, so heißt es auf der Webseite der LG, "die bisherige Vereinsphilosophie im vollen Maße und freut sich auf eine ähnliche Erfolgsgeschichte wie in den letzten Jahren". Auf ihr gewohntes Rot werden die Leichtathleten und Leichtathletinnen aus der Oberpfalz aber verzichten müssen. Das Team wurde in einer Großaktion komplett auf Blau umgerüstet. Der neue Schriftzug steht auch schon fest und weist ein tiefblaues L auf, das in ein markantes, dem Stadionrund nachempfundenes "G" übergeht.
(Quelle: Vereinswebseite 31.10.07)


EVAA Council tagte in Ljubljana

Neben einem umfangreichen Besichtigungsprogramm (Stadionanlagen der kommenden Meisterschaften im Juli 2008, Empfang beim Oberbürgermeister der Hauptstadt Sloweniens) traf das EVAA-Council mehrere wichtige Entscheidungen für die Zukunft, wie es reichlich allgemein auf der EVAA-Webseite heißt.
Unter anderem betreffe dies die Aktualisierung des „Masters’ Development Programm“, Partnerschaften mit Afrika und mit Regionen innerhalb von Europa, Wahl der besten Seniorensportler Europas 2007, Meisterschaftsplan bis 2014 und die Einweihung des EVAA Büros Anfang nächsten Jahres in Athen.
(Quelle: evaa 31.10.07)


DOSB und DGB vereinbaren gemeinsame Schritte gegen Rechtsextremismus

Konkrete Schritte gegen Rechtsextremismus haben der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) Thomas Bach und der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Michael Sommer am Dienstag auf einem Treffen in Frankfurt vereinbart. Hintergrund seien Versuche rechtsextremer Organisationen, vorhandene Strukturen wie Vereine, Betriebe oder Verwaltungen vor allem im ländlichen Raum zu unterwandern.
Bach und Sommer betonten, dass sich DOSB und DGB in besonderem Maße Werten wie Demokratie, Toleranz, Respekt und Fairplay verpflichtet fühlten. Deren Durchsetzung sei eine Daueraufgabe, die über tagesaktuelle Ereignisse hinausgehe. Dabei bilde die tiefe Verankerung von Gewerkschaften und Sport in Regionen, Verbänden, Kommunen und Vereinen eine gute Basis für ein breites gesellschaftliches Bündnis, das kontinuierlich arbeite und Rechtsextremismus bekämpfe.
DOSB und DGB kündigten eine Bestandsaufnahme ihrer bereits vorhandenen Maßnahmen gegen rassistisches und fremdenfeindliches Gedankengut an, um diese gemeinsam weiter zu entwickeln.
(Pressemitteilung des DOSB, 31.10.07)


Senioren-Hallen-WM: 11. Januar 08 ist Meldeschluss - oder doch nicht

Der 11. Januar 2008 ist für den DLV offizieller Meldeschluss für die 3. Senioren-Hallen-Weltmeisterschaften in Clermont-Ferrand. Dies veröffentlicht heute der DLV auf seiner Internetseite. Die Meldung passt aber nicht zur Nachricht auf der WM-Internetseite. Die französischen Veranstalter schreiben unter einem eigens aufgestellten gelben Warndreieck :
"Wir möchten die Ausführungsbestimmungen zur Anmeldefrist durch folgenden Hinweis ergänzen, damit keine Missverständnisse vorliegen.
1) Die Athleten/Innen müssen sich eine Woche vor dem angegebenen Termin, also vor dem 11.01.2008, angemeldet haben.
2) Der DLV leitet dann alle Anmeldeformulare an den französischen Leichtathletikverband bis zum 11.01.2008 weiter."

Gar nicht verwirrt analysiert Nutzer 'Scopeto' im Diskussionsforum von www.leichtathletik.de: " Bei der WMA gilt die englische Sprache und die englische Version als die bindende. Auf der englischen Ausgabe der WMA-Seite steht als Meldeschluss der 10. Januar. Von einem Nachmeldeschluss ist nicht die Rede. Bei den Franzosen steht als Meldeschluss der 11. Januar (Nachmeldung bis 10. Februar), bei den Italienern der 10. Januar (Nachmeldung: 11. Februar), bei den Spaniern nur der 10. Januar (keine Nachmeldung), bei den Deutschen der 11. Januar (Nachmeldung: 11. Februar)."
Nun denn: Ob es der 11. Januar oder die Woche vorher oder der 10. Januar ist, wie hier auch schon zu lesen war: Weil sicher ist, was sicher ist, liegen dem DLV die ersten Meldungen für diese WM längst vor, darunter die von Ute Ritte, Senioren-Hallenweltmeisterin 2006 im Stabhochsprung der W50, die 2008 in der W55 den Titel gewinnen möchte. Gleiches will auch ihr Mann versuchen, Stabhochspringer Wolfgang Ritte, Senioren-Hallenweltmeister 2006 in der M50, der in Clermont-Ferrand zu M55-Titelehren kommen möchte. Weiterhin haben schon Elfriede Hodapp (W70) und Peter Lessing (M65) von der LG Ortenau Nord gemeldet, "die international immer wieder für eine Medaille infrage kommen", verlautbart der DLV - wenn man denn ihre Meldung seitens des DLV auch an die Veranstalter schickt, möchte man nach den unangenehmen Erfahrungen vor der letzten WM hinzusetzen, als sie mit gut 20 Masters zuhause blieben. Der DLV will die Teilnehmerliste der deutschen Masters für die Hallen-WM ab sofort "online" stellen und sie laufend aktualisieren. Jede Athletin und jeder Athlet kann damit im Internet sofort feststellen, ob seine Meldung beim DLV bereits registriert wurde.
"Also nicht lange zögern und bereits heute melden. Umso besser kann auch der DLV sein Betreuerteam für Clermont-Ferrand planen", formuliert treffend Athletenbetreuer Karl-Heinz Flucke. Wer den 11. Januar 2008 verpasst, muss aber diesmal nicht verzweifeln, wie Peter Lessing, Elfriede Hodapp, Karl-Heinz Neumann und 20 andere im vergangenen Sommer, als sie selbst, ihre "besseren Hälften" oder Vereinssekretäre nicht auf den frühen Meldetermin für die Stadion-WM achteten. Denn diesmal kann man mit einem Extrageld von 50 € nachmelden - vorausgesetzt die Meldung trifft spätestens am 11. Februar 2008 beim DLV ein, sagt der Verband. Dieser Tag sei nämlich unwiderruflich letzter Meldetermin für die 3. Senioren-Hallen-Weltmeisterschaften. Weitere Informationen zur Hallen-WM gibt es im Internet unter www.clermont2008.com
Diese Webseite sollten Athleten immer mal wieder besuchen. Denn die Organisatoren in Clermont-Ferrand informieren, dass sich schon mehrere Punkte aus der offiziellen Informationsbroschüre ("Booklet") geändert haben. Sie empfehlen daher, "regelmäßig" auf der Webseite die Rubrik "Aktuelles" zu lesen, weil "einzig und allein die Informationen verbindlich sind, die auf den Internetseiten stehen." D'accord, Mesdames et messieurs!
(Quelle: Karl-Heinz Flucke auf www.leichtathletik.de, 30.10.07)
Nachtrag vom 30.10.2007, 18.23 Uhr im Forum von Leichtathletik.de.
elke48 schreibt:
Die Information des Französischen Verbandes (FFA) datiert vom Ende September 2007, kurz nachdem der DLV seine Aussschreiung online gestellt hat. Der DLV hat die Diskrepanz zwischen den Meldedaten damals festgestellt und über die Ligue d'Auvergne mit der FFA folgendes verbindlich vereinbart:
Meldeschluss 11. Januar 2008 (Posteingang DLV)
Nachmeldungen werden bis zum 11. Februar 2008 (Posteingang DLV) gegen eine Nachmeldegebühr in Höhe von 50,00 € angenommen
Unser Ansprechpartner hat uns erklärt, dass sie durch die "Info" mitteilen wollten, dass der FFA-Verband die Anmeldungen nicht zu spät bekommt. Es besteht nun eine angemessene Frist für den DLV, die Anmeldungen weiterzuleiten. Leider wurde die missverständliche Info nicht geändert oder korrigiert.


IAAF-WMA Best Masters 2007: Phil Raschker (USA) und Andrew Jamieson (AUS)

Das Council des Masters-Leichtathletikverbandes WMA hat Multiathletin Phil Raschker (USA) und Geher Andrew Jamieson (AUS) zu den Welt-Mastersathleten 2007 gewählt. Sie werden bei der IAAF-Gala am 26. November in Monaco geehrt. Insgesamt waren vier Frauen und drei Männer von den Kontinentalverbänden nominiert. Nicht zum zuge kamen Marie Lande Mathieu, PUR (NCA&C), Edith Graf, BEL (EVAA) und Gail Kirkman, NZL (Oceania) bei den Frauen und Arthur Thompson, GBR (EVAA) sowie William (Bill) Collins, USA (NCA&C) bei den Männern.
Phil Raschker, die bei der Masters-WM im September in Riccione 10 Goldmedaillen gewonnen hatte, freute sich am Montag: "“Es ist eine große Ehre und total aufregend, Masters-Weltathletin des Jahres zu sein. Ich habe dieses Jahr sehr hart dafür gearbeitet und mich sehr über meine Erfolge gefreut. Der WMA und der IAAF möchte ich sehr für diese Auszeichnung danken, natürlich auch den vielen Offiziellen aus den USA und darüber hinaus sowie all den Sportfreunden, die mich das ganze Jahr unterstützt haben."
(29.10.07)


W60-Weltrekord beim Luzern-Marathon

Die Schweizerin Emmi Lüthi (*1944, Burgdorf-CH) hat am Sonntag Leichtathletikgeschichte geschrieben. Die inzwischen 63-jährige belegte bei dem -bei idealen Bedingungen ausgetragenen- ersten Luzern-Marathon nicht nur Platz 3 in der Gesamtwertung der Frauen (!). Die Mastersläuferin, in der Schweiz eine bekannte Laufgröße, lief die 42,195km lange, offiziell vermessene Strecke auch in sensationellen 3:07:48 Stunden. Damit stellte sie einen neuen, noch inoffiziellen Marathon-Weltrekord ihrer Altersklasse W60 auf. Seit 1999 hatte die US-Amerikanerin Barbara Miller die Bestzeit in 3:14:50 Stunden gehalten.
Emmi Lüthi absolviert seit mehr als zehn Jahren die klassische Karriere einer Seniorenläuferin: Erst spät ist sie angefangen zu laufen und läuft "bei allen Straßenläufen Superzeiten", so unser Schweizer Korrespondent Josef Signa. Die Zeitmessung erfolgte übrigens mittels vorcodierten Chip, der im Ziel abgegeben werden musste. Persönliche Chips konnten nicht eingesetzt werden.
Der am vergangenen Sonntag erstmals ausgetragene Marathon in Luzern zog 5000 Läufer in die Stadt am Vierwaldstättersee. Die Teilnehmer hatten eine von der Streckenführung her sehr reizvolle 21-Kilometer-Schlaufe zwei Mal zu durchlaufen.
Das Youtube-Video zeigt auch ein kurzes Statement der neuen Weltrekordlerin in "schwyzerdütsch" - also für norddeutsche Ohren kaum verständlich, aber man versteht immerhin klar, dass der Lauf "wunderbar" war und sie "überrascht".

Zur Webseite der Veranstaltung (29.10.07)


Vielseitig: Aktivensprecherin Barbara Schlosser holt Silber - mit deutschen Volleyball-Masters

Barbara Schlosser, Aktivensprecherin der DLV-Senioren, hat in ihrer sportlichen Laufbahn viel erlebt und erreicht. Was nicht heißt, dass in fortgeschrittenem Alter nicht noch neue Erfahrungen möglich sind. Die früheren Volleyballgröße der TG Rüsselsheim kehrte mit einer Silbermedaille von der inoffiziellen Weltmeisterschaft in St. George im US-Bundesstaat Utah zurück. Für Barbara Schlosser (*1956, Wiesbadener LV), die vor Monatsfrist noch bei den Senioren-EM der Leichtathleten in Italien Erfolge feierte, war es der erste Einsatz im Volleyball-Nationalteam. Anders als in der Leichtathletik oder im Schwimmen gibt es im Volleyball keine offiziellen internationalen Titelkämpfe.
13 Spielerinnen des Deutschen Volleyball Verbandes reisten jetzt aber in die USA, wo vom 8. bis 20. Oktober die "Huntsman World Senior Games" stattfanden. Seit 1987 organisiert der amerikanische Multimillionär Jon Huntsman dort das Aufeinandertreffen von Masterssportlern in den Altersstufen von 50 bis 70 Jahren. Mehr als 7000 Athletinnen und Athleten messen sich in mehr als 20 Sportarten - darunter "exotische" wie Bowling, Mountainbiking, Raquetball und Squaredance, aber auch Schwimmen, Tennis, Schießen und eben Volleyball, bei dem das Einladungsturnier im Rahmen der "Huntsman World Senior Games" als inoffizielle Masters-WM gilt.
In der Vorrunde des Turniers gab es für das DVV-Team unter Spielführerin Barbara Schlosser glatte 2:0-Erfolge gegen Brasilien, China und Kanada. Auch die Russinnen und US-Amerikanerinnen wurden 2:1 in Zaum gehalten, was zwischenzeitlich Rang eins bedeutete. Die Hauptrunde wurde dann im doppelten K.o.-System gespielt. Hier brachte Favorit USA im zweiten Aufeinandertreffen den Deutschen trotz Führung die erste Niederlage bei. Damit musste zunächst die Verliererrunde durchlaufen werden, um im Titelrennen zu bleiben. Nach klarem Sieg gegen China und einem im Entscheidungssatz errungenen Erfolg über Brasilien trafen die deutschen Damen im Halbfinale erneut auf die USA und gewannen nach Abwehr dreier Matchbälle 28:26 im fünften Satz "Dieses Spiel hat viel Kraft gekostet", so Schlosser, "die Beine wurden immer schwerer." Nach großem Kampf mussten die DVV-Damen im Finale den ausgeruhteren Russinnen im Tiebreak 17:15 den Vortritt lassen, freuten sich aber auch über Silber.
(Quelle: Anja Wolf-Blanke, www.main-spitze.de 29.10.07)


26. Frankfurt-Marathon: Kraus und Zaituc unterbieten Olympianorm
M70: Klemens Wittig stellt deutschen Marathonrekord von Günther Thiele ein

Bei den Frauen beendete die Melanie Kraus (*1974, TSV Bayer Leverkusen) am Sonntag in Frankurt die seit drei Jahren andauernde Siegesserie russischer Läuferinnen und unterbot in 2:28:56 Stunden deutlich die Olympia-Norm von 2:31:00 Stunden. Die 33-Jährige steigerte sich auf der zweiten Hälfte der 42,195 Kilometer, schloss beim letzten Durchlauf am Opernplatz zur lange führenden russischen Favoritin Swetlana Zacharowa (W35) auf und zog schließlich auf und davon. "Bei der Hälfte lag ich ziemlich weit hinten. Mit dem Sieg hatte ich bis zum Schluss nicht gerechnet. Ich dachte immer, die Zacharowa kommt noch mal", meinte Kraus. Die 37-jährige Zacharowa (2:29:12), die sich nach ihrer Babypause eine 2:25 zum Ziel gesetzt hatte, konnte beim Antritt der Leverkusenerin nicht mehr kontern und rettete so gar nur knapp den zweiten Platz - zeitgleich vor der stark aufkommenden Norwegerin Kirsten Melkevik Otterbu (W35) ins Ziel. Auf den fünften Platz kam die unterwegs von Krämpfen geplagte Luminita Zaituc (*1968, LG Braunschweig) Braunschweig, die in 2:30:09 Stunden gleichfalls die Norm des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) für die Olympischen Spiele 2008 unterbot. "Es war eine gute Leistung. Ich bin eine Kämpferin", erklärte die 39-Jährige. Europameisterin Ulrike Maisch (LAV Rostock) lief bei ihrem Comeback nach langer Verletzungspause in 2:32:41 Stunden als Sechste ins Ziel. "Ich bin fast so glücklich wie vor einem Jahr", sagte Maisch.
Mit persönlicher Altersklassenbestzeit von 3:00:40 Stunden und damit glatt vier Minuten besser als bisher gewann die 24. der Gesamtwertung Christiane Wilken (*1958, LG Stadt Hattersheim) die Wertung ihrer Altersklasse W45. Die 49-Jährige läuft noch gar nicht so lange, erst seit sieben Jahren trainiert sie richtig. Nachdem es in diesem Jahr in Hamburg nicht gut gelaufen war und im Sommer in Kassel zwar die Hessenmeisterschaft aber keine gute Zeit heraus gekommen war, wollte sie eigentlich diesmal unter drei Stunden bleiben. Nur äußerst knapp verpasste sie diese Marke. Dasselbe gelang der W55-Besten Irene Hofmann (*1950, LG Karlsruhe) in 3:18:55 Stunden- zwei Minuten besser als im letzten Jahr- und ebenso Doppelweltmeisterin Karin Risch (*1946, LG Biebesheim/Eschollbrücken/Crumstadt), die die W60 nach 3:18:33 Stunden gewann und damit 59 Sekunden schneller war als vor einem Jahr bei der deutschen Marathonmeisterschaft in München 2006 und sogar 11 Minuten besser als bei ihrem Sieg im WM-Hitzemarathon von Riccione vor gerade einmal sechs Wochen. In der W65 kam Helga Walker (*1941, TV Rheinau 1893) in feinen 3:52:28 Stunden auf den ersten Rang dieser Altersklasse.
Wilfried Kigen feierte bei den Männern den Sieg-Hattrick mit Streckenrekord. Der 32- jährige unterbot bei seinem dritten Erfolg nach 2005 und 2006 die von ihm gehaltene Bestzeit um 31 Sekunden auf die Weltklassezeit von 2:07:58 Stunden und kassierte insgesamt 45.000 Euro als Sieg- und Zeitprämie. Der Kenianer lief einmal mehr ein taktisch kluges Rennen. Auf dem Rückweg von Höchst hatte Hosea Rotich bei Kilometer 30 den Aufstand geprobt, doch Kigen kam im Schlepptau mit Trainingspartner Peter Kiprotich wieder auf. Auf dem letzten Kilometer konnte Rotich dann dem Steigerungslauf seines Landsmannes nicht mehr folgen. Im Alleingang stürmte der Dreifach-Sieger über den roten Teppich. Rotich blieb der zweite Platz (2:08:11), Dritter wurde Sammy Kurgat (2:08:38). Die ersten neun Plätze gingen allesamt an kenianische Läufer.
Eine Sekundensache war nicht nur der Kampf um die Spitzenplätze bei den Frauen. In der M70 lief Klemens Wittig (*1937, LC Rapid Dortmund) nämlich auf die Sekunde genau so schnell wie Günther Thiele (*1914, SCC Berlin) bei seinem deutschen M70-Marathonrekord vor fast auf den Tag genau 21 Jahren in Essen: 3:08:49 Stunden. Beide Mastersathleten halten jetzt also gemeinsam den deutschen Marathonrekord - korrekt: deutsche Seniorenbestleistung - dieser Altersklasse.
Lächelnd erreichte Dieter Baumann (Tübingen) nach 2:30:00 Stunden das Ziel. Der 5000-Meter-Olympiasieger von 1992 sammelte damit 30.000 Euro für den guten Zweck. "Das war der pure Genuss", sagte Baumann, der im zweiten Anlauf erstmals einen Marathon beendete. "Es ist ein schönes Gefühl, dass es vollbracht ist", sagte Baumann. Ähnlich erfolgreich war auch Triathlon-Weltmeister Normann Stadler (Mannheim), der zwei Wochen nach seinem Ausscheiden beim Ironman Hawaii 2:32:12 Stunden lief. Bester deutscher Läufer war der Dritte der Marathon-DM dieses Jahres Daniel Pickl (*1978, LG Rupertiwinkel) in 2:23:12 auf Platz 26. Mit mehr als 18000 Startern, davon 11483 beim Marathon, verzeichnete die Veranstaltung in Frankfurt eine Steigerung der Gesamtmeldezahl um 6,5 Prozent. An der Strecke feuerten gut 280.000 Zuschauer die Läufer an.
Zum ersten Mal gab es beim Frankfurt Marathon auch Blutdoping-Kontrollen. "Wir treten ein für eine saubere Veranstaltung mit sauberen Athleten - alles andere bedroht den Sport und damit auch unser Rennen", hatte dazu Cheforganisator Jo Schindler im Vorfeld betont.
(29.10.07)


Noch fünf Tage: DLV-Foto-Wettbewerb noch bis 2. November

Jetzt wird's Zeit: Der Sport-Fotografie-Wettbewerb des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) „Senioren/Seniorinnen in Aktion“ geht in die letzten Tage. Mit diesem Wettbewerb soll, so Initiator Karl-Heinz Flucke (Foto), das Image der Senioren-Leichtathletik gesteigert werden. Zur Teilnahme aufgerufen sind "alle Amateure und Berufsfotografen". Inzwischen liegen dem DLV auch schon eine Reihe von Einsendungen vor, und wer noch am Wettbewerb teilnehmen möchte, muss sich beeilen; denn am 2. November 2007 (Poststempel) ist unwiderruflich der letzte Tag, um dabei zu sein. Für die besten Arbeiten gibt es Geldpreise zwischen 200 und 500 Euro.
Der Wermutstropfen: Jeder Teilnehmer gestattet dem DLV nicht nur die Reproduktion der Arbeiten "in dem vorgesehenen Verwendungszweck". Er überträgt auch gleichzeitig dem DLV alle Rechte an seinem Bild. Nach Abschluss des Wettbewerbs gehen außerdem die eingereichten Arbeiten in den Besitz des DLV über.
(Quelle: www.leichtathletik.de 29.10.07)


Antidoping: Auch Raschker unterschreibt "Vaterstettener Erklärung"

Die Athletin der Masters-Weltmeisterschaften des vergangenen Sommers, Phil Raschker (USA) hat die "Vaterstettener Erklärung" unterzeichnet. Seit dem 23. Oktober verstärkt die in Hamburg aufgewachsene Seniorensportlerin aus dem Florida Athletic-Club die wachsende Zahl ausländischer Unterzeichner der vor zwei Jahren in Vaterstetten von Guido Müller und Arno Hamaekers formulierten Antidoping-Selbstverpflichtung. Dies teilte die Athletenvereinigung proMasters am Wochenende mit.
Zur Erinnerung: Bei der WM in Riccione war die gerade in die W60-Altersklasse aufgerückte Phil Raschker die alles überragende Athletin: In acht Einzeldisziplinen (100 m – 200 m – 80 m Hürden – 300 m Hürden – Hoch – Stabhoch – Weit – Drei), dem Siebenkampf und mit der 4x100m Staffel der W 55 (!) holte sie insgesamt 10 mal Gold. Damit nicht genug: Auch in der ersatzgeschwächten US-Staffel über 4x400 m-Staffel ihrer Altersklasse (W 60) lief sie mit und wurde da Vierte, übrigens hinter dem deutschen Bronze-Quartett mit Roswitha Schaeffler, Gerda Seibert, Ingrid Goldschatz und Christa Stedtler.
Der Antidopingexperte von proMasters, der Hanauer Rechtsanwalt Rüdiger Nickel: "proMASTERs und seine weit mehr als 600 Unterzeichner sind stolz auf diese 'Neu-Unterzeichnerin'. Herzlich willkommen."
(Foto Horst Haßlinger: W60-Siegerehrung 200m Masters-WM in Riccione mit Ingrid Meier, Phil Raschker, Valerie Parsons, 28.10.07)


Online: ProMasters unterstützt Wahl zum/zur Seniorensportler/in des Jahres 2007

Nach dem großen Erfolg in den letzten Jahren der "Wahl zum/zur Seniorensportler/in des Jahres" und der damit verbundenen Öffentlichkeit für den Seniorensport in Deutschland gibt es auch in diesem Jahr eine solche Wahl durch die Zeitschrift SeniorenLeichtathletik. Erstmals unterstützt die Athletenvereinigung proMasters diese Wahl und zwar online. Das dazu bereit gestellte Formular muss bis zum 15. November abgeschickt werden.
Auf der Internetseite von ProMasters heißt es dazu: "Das Wahlverfahren wird in der Form des Vorjahres durchgeführt, das heißt: Sie, die Leserinnen und Leser, nennen uns Ihren Kandidaten, Ihre Kandidatin". Die müssen natürlich - wie im Vorjahr - einen ganzen Katalog an Kriterien erfüllen. Voraussetzungen sind zunächst die Mitgliedschaft im DLV und die deutsche Staatsangehörigkeit. Eigentliche Kriterien für die Nominierung sind :

  • Die/der Senior/in muss im zurückliegenden Jahr durch vorbildliches sportliches Verhalten aufgefallen sein, und/oder
  • die/der Senior/in muss bei deutschen Meisterschaften eine herausragende Platzierung erzielt haben, und/oder
  • die/der Senior/in hat einen Regional- oder Nationalrekord aufgestellt, und/oder
  • die/der Senior/in hat bei den im gleichen Jahr stattgefundenen internationalen Meisterschaften eine herausragende Leistung/Platzierung erzielt (wird als Kriterium in Gleichheitsfällen herangezogen).

Zusatzkriterien, auf die Wert gelegt wird, sind Aktivitäten als Kampfrichter, Mitarbeiter bzw. Übungsleiter und der Umstand, dass es sich um einen erklärten Verfechter des Anti-Doping-Kampfs handelt. Zum Abstimmungszettel geht es hier... (27.10.07)


proMASTERs-Umfrage zur DLV-Betreuung in Riccione ausgewertet: "Recht positives Bild"

Ausgewertet hat proMASTERs ihre im Anschluss an die Masters-WM in Riccione gestartete Internet-Umfrage zur Qualität der DLV-Betreuung bei der WM in Riccione. Der Hintergrund dieser Umfrage: Sie erfolgte strikt anonym, woran eine Reihe Befragte bei der "offiziellen DLV-Befragung" zweifelten; denn bei der DLV-Umfrage in Linz waren nummerierte Fragebogen ausgegeben worden. Inzwischen hat die Athletenvereinigung ihre Umfrage ausgewertet, die übrigens - so proMasters- "eine nicht erwartet hohe Resonanz" hatte. Insgesamt ergab sich dabei ein recht positives Bild für die Arbeit des DLV-Betreuerteams bei der WM. Typische Aussagen: "DLV-Team 2007 hat sich viel Mühe gegeben", "der DLV Betreuerstab hat mehrmals schon geholfen", "DLV war bestgeführtes Team", "das Engagement der DLV-Betreuer in Riccione war einmal mehr Klasse und kann nur gelobt werden".
Hauptkritikpunkt war, dass die DLV-Betreuer nicht wie bei früheren Meisterschaften an einer festen, vorher bekannt gemachten Stelle zu finden waren. Es dürfe nicht sein, dass "ein(e) Betreuer(in) irgendwo hin und hergeht und man ihn/sie nur zufällig findet". Zusätzlich machten die Teilnehmer an der Umfrage auch konstruktive Vorschläge. So sei beispielsweise die Erreichbarkeit über Handy sinnvoll und Staffelbesprechungen für die 4x 400m-Staffel sollten nicht stattfinden, wenn im zweiten Stadion gerade die 400m-Finalläufe anstünden
Mehr bei proMasters/aktuelles
(23.10.07)


Tagung der DLV-Seniorenwarte in Darmstadt: "Positive Bilanz"

Seit der letzten Tagung der Seniorenwarte im April 2006 hatte sich ein ganz schöner Berg an offenen Punkten angesammelt, der in einer wahren Marathonsitzung am letzten Sonntag in Darmstadt abgearbeitet werden musste. Mit Ausnahme von zwei Seniorenwarten waren alle „on board“, was zeigt, dass neuer Elan in diesen wichtigen Aufgabenbereich innerhalb des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) gekommen ist und ein besonderer Augenmerk auf diesen bei nationalen und internationalen Wettkämpfen boomenden Bereich gelegt wird.
Unter der Leitung der Seniorensprecherin der Landesverbände Margret Lehnert (Hessen) wurden zahlreiche Anträge bearbeitet und wichtige Empfehlungen an den Bundesfachausschuss Senioren bzw. an den Verbandsrat gegeben. Margret Lehnert verlas zur Begrüßung ein Grußwort des Vizepräsidenten Prof. Michael Böhnke, in dem dieser den Seniorenwarten für ihr Engagement dankte und der Tagung einen guten Verlauf wünschte. Er hob die wachsende Bedeutung der Seniorenleichtathletik innerhalb des DLV und einiger seiner Landesverbände hervor. Er versicherte weiterhin, dass den Entscheidungen im Bundesfachausschuss Senioren große Bedeutung beigemessen werde.
Margit Jungmann, Vorsitzende dieses Bundesfachausschusses, die erstmals in der Runde zu Gast war, zog eine insgesamt positive Bilanz der Arbeit im ersten Jahr seines Bestehens. Sie schaute auf ein turbulentes, arbeitsreiches Jahr 2007 zurück. Insbesondere betonte sie die Bedeutung einer guten Zusammenarbeit mit den Seniorenwarten der Landesverbände, die die Grundlage für eine erfolgreiche Arbeit ist. Dank der konstruktiven Arbeit im Bundesausschuss Senioren und der guten Unterstützung durch den Verbandsrat konnte bereits einiges auf den Weg gebracht werden. Darüber hinaus wurde bei den internationalen Meisterschaften das Betreuerteam des DLV für das hohe Engagement seitens der Aktiven gelobt..
Es gab weitere Erläuterungen zu den Änderungen des Ausländerstartrechts ab 1. Januar 2008, Berichte aus den Gremien der EVAA und WMA und zu den vergangenen Meisterschaften 2007. Empfehlungen wurden von den Seniorenwarten zu Änderungen im Meisterschaftsprogramm abgegeben. Einerseits muss man dem demografischen Wandel der Bevölkerung auch im Seniorenwettkampfsport verantwortungsbewusst Rechnung tragen. Andererseits wurde auch kritisch angemerkt, dass Disziplinen, die nicht angenommen werden, auch wieder aus dem Meisterschaftsprogramm zu streichen sind. Interessant dürfte ebenso sein, dass auch eine Mannschaftswertung im Werfer-5-Kampf vorgeschlagen, die Medaillenstandards im Gehen überarbeitet wurden und ein Antrag auf Anpassung der Punktewertung beim Mehrkampf gestellt wurden. Damit wird sich Anfang November der Bundesfachausschuss noch einmal auseinander setzen. Sorge macht die Veranstaltung von Meisterschaften 2008, da bis zum derzeitigen Zeitpunkt noch acht Ausrichter gesucht werden.
Um die Arbeit und Struktur im Bereich der Senioren auch gegenüber Außenstehenden und neu zu wählenden Seniorenwarten transparenter zu gestalten, wird der Ausschuss bis zur nächsten Tagung eine Geschäftsordnung erarbeiten.
(Karl-Heinz Flucke auf www.leichtathletik.de, 22.10.07)


Masters-WM positiv: Alle Dopingtests negativ

Offiziell hat Stan Perkins, Vorsitzender des Antidopingkomitees der Masters-Weltverbandes WMA, am Wochenende mitgeteilt, dass kein Dopingtest der Masters-Weltmeisterschaften vom 4. bis zum 15. September in Riccione ein "positives Ergebnis" hatte . Perkins, dessen Ehefrau Wilma Perkins (W50) pikanterweise zu den ersten bei der WM getesteten Athleten zählte, bestätigte, dass die beauftragten Dopingtester nzwischen die Analysen abgeschlossen haben. Der Australier sagte: "Sämtliche Athleten, die sich einem Dopingtest unterziehen mussten, haben alle Bedingungen solcher Tests vollständig beachtet. Mir ist mitgeteilt worden, dass es dabei keinerlei Probleme gegeben hat. Alle Analysen sind inzwischen durchgeführt worden und haben sätmlich ein negatives Ergebnis gehabt."
Gerüchte, dass ein US-Hürdenläufer versucht habe, sich um den Test zu drücken, wurden von Stan Perkins nicht bestätigt und zurückgewiesen.
(22.10.07)


EVAA-Präsidium in Ljubljana:
Entscheidung über Europäische Masters-Athleten des Jahres 2007

Das Präsidium ("Council") des Europäischen Senioren-Leichtathletikverbandes EVAA tagt am kommenden Wochenende im slowenischen Ljubljana, dem Austragungsort der XVI. Stadion-Europameisterschaften im kommenden Sommer. Die Funktionäre wollen unter der Leitung von EVAA-Präsident Dieter Massin (Ahlen) die Weichen für die künftige Masters-Leichtathletik in Europa stellen. Außerdem wählt das Gremium bei den Frauen und den Männern den Europäischen Masters-Athleten des Jahres 2007. Chancen werden dabei auch der Rostockerin Christiane Schmalbruch (W70) eingeräumt.
Auf der Tagesordnung des Treffens steht zunächst ein Rückblick auf die WM in Riccione. Vor allem der "völlig unbefriedigende Verlauf der WMA-Generalversammlung" dürfte dabei erörtert werden. Angesichts der großen Zahl von 9000 WM-Teilnehmer in Italien und der damit zusammenhängenden Organisationsprobleme dürfte auch die Frage von Qualinormen auf den Tisch kommen.
Daneben diskutiert das Gremium die in den Jahren bis 2014 bevor stehenden Europameisterschaften und neue Kandidaten; dem Vernehmen nach zeigen sich die Metropolen London und Athen an den Europameisterschaften 2012/14 interessiert. Denkbar sind auch länderübergreifende Meisterschaften im deutsch-tschechisch-polnischen Dreiländereck bei Zittau und im Dreiländereck um Aachen, Maastricht und Lüttich. Auf der Agenda steht daneben das Programm 2008 der EVAA-Akademie; angesichts der künftigen Förderung des Amateursports durch die Europäische Union können die Akademieveranstaltungen künftig auch mehrsprachig angeboten werden.
Das Gremium will außerdem die EVAA-Generalversammlung des kommenden Jahres vorbereiten, bei dem dem Vernehmen nach einmal mehr versucht werden soll, die Veteranen im Verbandsnamen durch den internationaleren Begriff Masters zu ersetzen. Diese Änderung war bei der Generalversammlung letztes Jahr in Posen (PL) knapp gescheitert. Wie eine neue Informations- und Präventionsarbeit die Antidoping-Kampagne optimieren kann, ist ein weiterer Beratungspunkt der Zusammenkunft im Hotel Lev in Sloweniens Hauptstadt.
Am Rande der Tagung wollen die EVAA-Präsidiumsmitglieder auch die EM-Wettkampfstätten des kommenden Jahres inspizieren, also beide Stadien, den Werferplatz, den Marathonkurs und die Geherstrecke. " Das EVAA-Council erwartet einmal mehr viele zukunftsorientierte Entscheidungen im Interesse der Athleten", heißt es zusammenfassend und optimistisch auf der Webseite des Verbandes.
(22.10.07)


Verbotene Substanzen 2008: proMASTERs-Findex© akutalisiert

Der weltweit einmalige, vom EVAA-Antidopingexperten Rüdiger Nickel (Hanau) erarbeitete proMASTERs-Findex© ermöglicht bekanntlich das rasche Auffinden „verbotener Substanzen“ nach der aktuellen Dopingliste - seit einigen Tagen bereits nach der ab 1. Januar 2008 gültigen neuen Liste der „Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA)“ – „The 2007 Prohibited List – International Standard“ – gültig ab 1.1.2007 / gültig ab 1.1.08.
Der proMASTERs-Findex© ist alphabetisch geordnet und verweist auf die einzelnen Verbotsgruppen (S – verbotene Substanzen; M – verbotene Methoden). Optisch ist an der Farbunterlegung zu erkennen, ob es sich um eine Substanz handelt, die generell (in und außerhalb des Wettkampfes = blau unterlegt) oder nur im Wettkampf verboten ist (gelb unterlegt).
Bei den bevorstehenden nationalen und internationalen Meisterschaften ist mit zahlenmäßig mit immer mehr Dopingkontrollen zu rechnen. Um so unverständlicher ist es, dass sich der DLV seit dem Sommer dieses Jahres aus der Bearbeitung der Ausnahmegenehmigungen zurückgezogen hat.
Experte Rüdiger Nickel gibt folgenden Tipp: "Jeder Seniorenathlet sollte daher Anträge auf Ausnahmegenehmigung nur noch richten an die NADA (nationale Ausnahmegenehmigungsanträge - Fax: 0221 81292-29) bzw. die WMA (Prof. Karri Wichmann für internationale Ausnahmegenehmigungsanträge - Fax: 00358-9-621 3379) und sich nicht nur auf das verlassen, was in den Formularen selbst steht. Denn der DLV will seiner sich aus den Formularen selbst ergebenden Verpflichtungen wohl nicht mehr nachkommen, die Formulare weiterzuleiten. Lieber nicht auf die Richtigkeit der Formulare vertrauen, sonst kann’s passieren, dass der Antrag in den Schubladen der DLV-Anti-Doping-Koordinierungsstelle schmort!"
(21.10.07)


Europa: Sport wird in Europäischen Grundlagenvertrag aufgenommen

Nach langwierigen Verhandlungen haben sich bekanntlich die 27 europäischen Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union (EU) in Lissabon auf einen neuen Grundlagenvertrag für die Europäische Union (EU) verständigt. Mitte Dezember soll der Reformvertrag unterzeichnet werden. Bemerkenswert: Der neue Grundlagenvertrag der EU erwähnt erstmals in der EU-Geschichte ausdrücklich als Aufgabe der EU den besonderen Charakter des Sports zu fördern. Artikel 124a des Reformwerks lautet: "Die (Europäische) Union trägt zur Förderung der europäischen Dimension des Sports bei und berücksichtigt dabei dessen besondere Merkmale, dessen auf freiwilligem Engagement basierende Strukturen sowie dessen soziale und pädagogische Funktion."
In einer ersten Stellungnahme bewertete IOC-Präsident Jacques Rogge den Entschluss von Lissabon als historischen Schritt. Er sagte: "Das ist wirklich ein sehr bedeutsamer Augenblick und wir sind den 27 EU-Staaten dafür sehr dankbar. Die Olympische Bewegung hat mehr als 12 Jahre in der EU dafür gekämpft, dem Sport diese rechtliche Grundlage zu geben. Heute darf ich sagen, dass es den Einsatz wert war. Diese grundlegende Festlegung wird die Rolle des Sports in Europa stärken. Sport kann nicht länger nur als ökonomische Größe begriffen werden. Der meisten sportlichen Aktivitäten finden an der Basis statt und gründet sich auf ehrenamtliches Engagement. Mit der Erwähnung des Sports im Europäischen Reformvertrag wird es für die Sportverbände in Europa künftig deutlich leichter, ihre pädagogische und soziale Rolle in der Gesellschaft auszufüllen. Die Olympische Bewegung und die Sportbewegung überhaupt setzen große Hoffnungen in die Aufnahme des Gedankens der besonderen Merkmale des Sport in den EU-Grundlagenvertrag und werden genau auf seine Umsetzung achten, vor allem wie die genauen Inhalte festgelegt werden."
Tatsächlich könnte die europäische Masters-Leichtathletik von der Aufnahme des Sports in den EU-Vertrag besonders profitieren. Mehrfach hatte EVAA-Präsident Dieter Massin (Ahlen) in den letzten Jahren in Gesprächen mit EU-Parlamentariern für die Unterstützung der Seniorenleichtathletik durch die EU geworben. Mangels rechtlicher Möglichkeiten für die EU waren diese Initiativen bisher nicht erfolgreich gewesen. Das dürfte sich nach der Ratifizierung des neuen Vertrages jetzt schnell ändern. Konkret könnten beispielsweise die Idee von Leichtathleten aus dem Dreiländereck Deutschland-Polen-Tschechien umgesetzt werden, 2012 die Senioren-Europameisterschaft in den Stadien von Zittau, Liberece und Bogatynia durchzuführen. Dauerhafte und unabhängige Finanzierung durch die EU könnte das neue EVAA-Büro, das in wenigen Wochen in Athen eröffnet wird, ebenso finden wie die EVAA-Akademie, deren Veranstaltungen bei den Meisterschaften in Posen, Helsinki und Riccione große Beachtung fanden.
(20.10.07)


Herbsthema: Betrügereien auf der Marathonstrecke
Neue Details im Fall Kerstin Metzler-Mennenga

Es ist schon fast kurios. Nicht der neue Marathon-Weltrekord durch Haile Gebrselassie sondern die Betrügereien diverser Marathonläufer stehen im Mittelpunkt der Läuferdiskussionen dieses Herbstes in Deutschland. www.leichtathletik.de widmete heute dem Thema diesen umfassenden Bericht, der auch neue Informationen zum Fall der Liechtensteinerin Kerstin Metzler-Mennenga enthält, die inzwischen von ihrem Verband lebenslang gesperrt wurde:

Schummeleien im Marathon haben eine lange Historie. Einer der spektakulärsten Fälle in der frühen Olympischen Geschichte spielte sich 1904 in St. Louis (USA) ab. Damals wurde, so ist es überliefert, der US-Amerikaner Fred Lorz nach Krämpfen auf einem Fahrzeug zum Stadion gebracht, kurz vor den Toren ging dieses kaputt. Das wiederum veranlasste ihn, doch wieder weiter- und als frischer Erster ins Ziel einzulaufen. Es wurde der Gerechtigkeit und dem Olympischen Läuferfrieden damals aber Genüge getan, Fred Lorz, der sein Verhalten als einen Scherz abtat, disqualifiziert und gesperrt. Der neue Olympiasieger hieß Thomas Hicks (USA)
.
Fälle, bei denen die Läufer nur einen Teil der 42,195 Kilometer mit den eigenen Beinen zurücklegen, sind bei den großen Laufevents auch heute noch Gang und Gäbe. In Frankfurt und Berlin etwa werden jedes Jahr siebzig oder mehr Teilnehmer nachträglich disqualifiziert, weil Zwischenzeiten fehlen oder nicht plausibel sind. Am Main hatte ein Starter vor drei Jahren sogar nur eine Start- und Zielmessung, aber keine einzige Zwischenzeit, die eigentlich alle fünf Kilometer zu Buche hätte schlagen müssen, wenn der Kurs ordnungsgemäß absolviert gewesen wäre. Sein Marathon bestand offenbar aber nur aus wenigen Meter. Die Disqualifikation nahm er schließlich ohne eine Stellungnahme hin. Deshalb ist auch nicht bekannt, wie er die Zeit zwischen Beginn und Einlauf totschlug. Andere kürzen gerne einfach mal ab und das immer wieder. Ein Läufer, der über die letzten Jahre in Berlin schon viermal auffällig geworden war, versuchte schließlich in London sein Glück, doch auch den Briten stach seine unschlüssige Renngestaltung ins Auge. Sie fragten in Deutschland nach, dort wusste man mit dem Namen sofort etwas anzufangen und konnte den Verdacht aus dem Stegreif bestätigen. Mit großen Konsequenzen haben die Breitensportler, die sich ihren Weg ein gewisses Stück fernab der Marathonlinie bahnen, nicht zu rechnen. Lediglich eine Disqualifikation erfolgt. In aller Regel räumen die Veranstalter auch die Möglichkeit einer Stellungnahme und Rechtfertigung ein. Wenn diese plausibel erscheint, wird die Disqualifikation nicht ausgesprochen bzw. wieder zurückgenommen.
Die größeren Marathon-Ausrichter nehmen Schwindler durchaus ernst und entsprechend aufs Korn, daran lassen sie keinen Zweifel aufkommen. „Als Veranstalter weiß man, wo man am besten abkürzen kann. Es gibt immer solche Möglichkeiten. Bei uns werden Straßen zwei- oder dreimal belaufen“, berichtet der Frankfurter Renndirektor Jo Schindler, der sich in den Verdachtsfällen moralisch in der Beweispflicht sieht. Für seinen Hamburger Kollegen Wolfram Götz muss vor allem der betriebene Kontrollaufwand mit dem Ergebnis in Einklang stehen. Er schließt deshalb auch eine existierende Dunkelziffer in anderen als den normalen Betrugsfällen nicht aus. Trotzdem steht für ihn fest, dass sich die Anzahl der Teilnehmer, bei denen Verdachtsmomente bestehen, in einer relativ geringen Größenordnung bewegt. 17 Disqualifikationen wurden in der Hansestadt in diesem Jahr ausgesprochen, weniger als in Berlin und Frankfurt. Für Wolfram Götz steht fest: „Wenn jemand betrügen will, dann betrügt er vor allem sich selber. Ich sehe mich als Veranstalter zunächst nicht in der Pflicht.“ Auch für Rüdiger Otto, den Geschäftsführer des Berliner Veranstalters SCC-Running, sind die 70 bis 100 Disqualifikationen, die Jahr für Jahr an der Spree verhängt werden, angesichts der großen Läufermasse „relativ gesehen wenig“. Seit sieben oder acht Jahren habe man einen Kontrollmechanismus, bei dem kaum jemand mehr mogeln könne.
Über diesen ist vor drei Wochen auch der Mexikaner Roberto Madrazo gestolpert. Er wurde aus der Wertung genommen, nachdem er den Messungen nach ein Teilstück schneller als der äthiopische Weltrekordläufer Haile Gebreselassie zurückgelegt hatte und mit einer für einen 55-Jährigen phänomenalen Zeit von 2:41:12 Stunden ins Ziel kam. Bei der Disqualifikation wussten die Verantwortlichen von SCC-Running noch nicht, dass es sich bei dem Schwindler um einen namhaften Politiker und früheren Präsidentschaftskandidaten handelt. Doch schließlich brachten Medienbeiträge das ebenso ans Licht wie ein Foto von Roberto Madrazo, das ihn zeigt, wie er nach seinem Betrug jubelnd und triumphierend ins Ziel einläuft. Dabei hatte dieser zwischenzeitlich behauptet, dass er dorthin nur zurückgekehrt war, um seine Sachen und die Teilnahmemedaille abzuholen. Die Bilder sahen anders aus. Ertappt, überführt und bloßgestellt! Läuferlügen haben keine schnellen Beine.
Für Rüdiger Otto läuft jeder Marathon-Teilnehmer vor allem „gegen sich selbst und sein Gewissen“. Diejenigen, die nach einer Abkürzung suchen oder gerne auch mal ein Stück mit der U- oder S-Bahn fahren, haben dabei oft ein schlechtes Gewissen: „Es gibt kaum jemanden, der sich über seine Disqualifikation richtig beschwert, sie verdrücken sich eher in die Ecke.“ Das „Sich-Verkrümeln“ ist bei den Spitzenläufern wesentlich schwieriger, stehen sie doch unter öffentlicher Beobachtung. Und die Zeiten aus den Anfängen des Hamburger Marathons, als eine Osteuropäerin mehr als acht Kilometer ausließ, um schließlich auf Rang drei gewertet zu werden, ehe aufmerksame Zuschauer diesen Fall meldeten, sind vorbei. Dafür sorgt auch das verbesserte Zeitmess- und Chipsystem. Betrogen wird aber eben trotzdem noch, auch in den vordersten Reihen des Starterfeldes. Der Olympische Traum, den Fred Lorz vor mehr als hundert Jahren schelmisch träumte, hat nämlich nichts an Faszination verloren. Gemogelt wird jetzt allerdings raffinierter. Das hat der in der letzten Woche aktenkundig gewordene, spektakuläre Fall der Liechtensteinerin Kerstin Metzler-Mennenga bewiesen.
Die 26-Jährige suchte sich über das Internet unter dem Pseudonym einer Stefanie Mertens ein passendes Opfer, jubelte diesem unter dem glaubhaft gemachten Vorwand, eine wissenschaftliche Studie durchführen zu wollen, den eigenen Zeitmesschip in ein Säckchen verpackt unter und ließ so jemand anderen für sich die WM- und nun auch die Olympiaqualifikation erlaufen. Kerstin Metzler-Mennenga perfektionierte dabei ihr System mit bemerkenswert großer krimineller Raffinesse. In einer langfristigen Vorbereitung des Schwindels für den jüngsten Berlin-Marathon akquirierte sie mehrere Läufer mit der Aussicht auf eine kleine finanzielle Entschädigung frühzeitig und hielt zu ihren Favoriten auch den Kontakt. Immer wieder erkundigte sie sich nach leichtathletik.de vorliegendem Schriftverkehr vor dem Schein der Studie, die sie durchführe, nach dem aktuellen Trainingszustand und den Aussichten, die angestrebte Zeit zu erreichen. Auch mögliche Mitläufer mit bestimmten Zielzeiten brachte sie ins Spiel, um angesichts der Reaktion darauf die Perspektiven zu erkennen. Bereits zuvor hatte sie Trainingspläne und -protokolle eingefordert. Auch auf diesem Weg wollte sie scheinbar die Leistungsfähigkeit ihrer unfreiwilligen Probanden einschätzen können. Das geschah offenbar aus einem guten Grund: beim ersten Betrugsversuch vor einem Jahr hatte der Läufer die Zielzeit deutlich verfehlt.
In Berlin fiel die Wahl schließlich auf Christian Neumann (TriAs Hildesheim), der unwissentlich mit seinen 2:42:04 Stunden für einen neuen und in Liechtenstein vielumjubelten Landesrekord im Frauen-Marathon sorgte. Doch zugleich stolperte Kerstin Metzler-Mennenga, die am 2. September noch den ergaunerten WM-Marathonstart in Osaka (Japan) in einer Zeit von 3:11:45 Stunden auf Rang 53 zu Ende gebracht hatte, über ihren „Ghostrunner“. Eine Woche nach dem Rennen bemerkte dieser beim Studium der Berliner Ergebnisliste die eigenartige Übereinstimmung von Zwischen- und Endzeiten, wenig später meldete er den Fall an die Organisatoren. Zum selben Zeitpunkt waren die merkwürdigen Umstände auch bereits dem Schweizer Trainer Richard Umberg aufgefallen, der ebenfalls Steine ins Rollen brachte. Die Lawine traf schließlich auch mit voller Konsequenz Kerstin Metzler-Mennenga, die dann vor Wochenfrist bei einer Pressekonferenz ihre Betrügereien beim Frankfurt-Marathon 2006, dem Hamburg-Marathon im Frühjahr und zuletzt beim Berlin-Marathon gestand. Inzwischen ist die Athletin, die nachträglich auch noch Lügen bei ihrem Geständnis zugeben musste, von ihrem Verband, der die Betrügereien auf das Schärfste verurteilte, lebenslänglich gesperrt worden - wie schon 1904 Fred Lorz. Fördergelder will sie nach einem Bericht des „Liechtensteiner Vaterlands“ nun zurückzahlen.
Der ausgenutzte Christian Neumann zeigt indes nun kein großes Verständnis für die Athletin mehr: „Von Kerstin bin ich, auch wenn ich sie kaum kenne, sehr enttäuscht“, sagt er. „Es ist schon ziemlich ungeheuerlich, sich auf diese Art und Weise die Teilnahmen an Weltmeisterschaften sowie an Olympischen Spielen zu ergaunern.“ Kerstin Metzler-Mennenga überließ dabei nichts dem Zufall, sie setzte auf mehrere Pferde. Martin Hermann von der LG Wehringen war von ihr ebenfalls für Berlin akquiriert worden. Doch die Chip-Übergabe am Reichstag platzte, wofür er eine plausible Theorie hat. „Meine These: es wurden mehrere Läufer bestellt, dabei war ich wohl nur ein Ersatz, falls ein schnellerer ausfällt. Nachdem der Richtige da war, konnte sie mich ignorieren.“ Dieser Richtige, Christian Neumann, und der beinahe auch reingelegte Martin Hermann haben jetzt vor allem die Forderung an die Marathon-Veranstalter, genauer hinzusehen. Doch nicht jeder ihrer Vorschläge stößt auf Gegenliebe. Vor allem ein Abgleich von Abertausenden an Datensätzen nach Serien von identischen Zwischenzeiten oder welchen mit geringen Abweichungen bedeutet einen immensen Aufwand. „Keiner kuckt darauf, ob jemand mit zwei Chips läuft. Es ist eine Schwachstelle, solche Betrügereien sind nur schwer aufdeckbar“, meint der Hamburger Renndirektor Wolfram Götz, der auch auf viele Paare verweist, die eben den Marathon Schulter an Schulter laufen und so für Deckungsgleichheiten sorgen, die nur mühselig auseinander zu dividieren wären.
Die genannte Schwachstelle nutzte Kerstin Metzler-Mennenga gezielt, aber doch hatte sie Glück. Denn obwohl sie in Hamburg mit der Nichtanmeldung des vermeintlich von ihr erzielten Landesrekords kein zusätzliches Risiko einging, hätte ihr Schwindel ebenso wie ein halbes Jahr später in Berlin auffallen können, wenn nicht sogar müssen. Schließlich notieren Kampfrichter im Ziel die ersten 100 Männer und die schnellsten 50 Frauen per Hand. Wäre der Abgleich mit den elektronischen Daten sorgfältig erfolgt, dann hätte die Liechtensteinerin in Hamburg und Berlin gar nicht erst in die abschließende Wertung kommen dürfen. Zumindest hier stehen die Veranstalter mit den Kampfrichtern nun in der Pflicht, präziser zu kontrollieren. Das ist die Lehre, die man aus dem Fall von Kerstin Metzler-Mennenga ziehen muss. Aber auch wenn sich die Schlinge immer enger zieht, wird es weiterhin herkömmliche, kuriose und spektakuläre Betrügereien auf der Marathonstrecke geben. Zumindest Rüdiger Otto nimmt dabei allerdings sich als Berlin-Veranstalter und seine Kollegen ein Stück weit in die Pflicht: „Im Grunde muss jeder Veranstalter auch mit dafür sorgen, dass das System für Betrüger abschreckend wirkt.“
(Christian Fuchs auf www.leichtathletik.de, 18.10.07)


WADA-Knatsch: Lamour (Frankreich) schmeißt im Zorn hin
WADA-Vorsitz wohl an Australier Fahey

Der frühere französische Sportminister Jean-Francois Lamour hat im Zorn seine Kandidatur für den Vorsitz der Welt-Anti- Doping-Agentur (WADA) zurückgezogen. Wie der 51 Jahre alte Olympiasieger von 1984 und 1988 im Säbelfechten mitteilte, gibt er auch seine Position als WADA-Vizepräsident auf. "Ich habe mich zur Demission und zum Rückzug von der Kandidatur entschlossen", erklärte er auf einer Pressekonferenz in Paris. "Mehr denn je bin ich zum Kampf gegen Doping bereit, doch der Kampf muss auch effektiv und nützlich sein." Damit reagierte Lamour, der vom Europarat nominiert worden war und seit 2004 der WADA-Führung angehört, auf die Last-Minute-Bewerbung des früheren australischen Finanzministers John Fahey um den WADA-Vorsitz auf der letzten Exekutivsitzung im September. Fahey wird nicht nur von Australien, sondern auch von den USA und Neuseeland sowie Japan unterstützt.
Lamour galt für die Wahl am 17. November, dem Schlusstag der Welt-Anti-Doping-Konferenz in Madrid, lange Zeit als Favorit für die Nachfolge von Amtsinhaber Richard Pound (Kanada). Da Europa in der Exekutive nur fünf der 18 Stimmen hat, wäre Lamour nur schwer durchsetzbar gewesen. "Gegen diese Mehrheit habe ich keine Chance", sagte der Franzose und fürchtet mit Fahey als möglichen neuen Präsidenten eine Beeinträchtigung im Anti-Doping-Kampf. "Ich fürchte für die WADA einen Rückschritt, man würde zu dem Zustand vor zehn Jahren zurückkehren", meinte Lamour, der deshalb eine "europäische Struktur" für den Kampf gegen Doping fordert.
Überrascht zeigte sich Amtsinhaber Pound von dem Rückzug Lamours. "Normalerweise denkt man, es gehört zum Geschäft der Politiker, gewählt zu werden, und dass sie kämpfen und eine Kampagne starten", sagte Pound. Auf der WADA-Exekutivsitzung am 22. September habe Lamour noch zugestimmt, gegen Fahey anzutreten. Der kanadische Anwalt darf nach seiner dritten Amtszeit nicht mehr kandidieren, und vereinbarungsgemäß soll jetzt ein Vertreter der Regierungen die Führung im weltweiten Anti-Doping-Kampf übernehmen.
(Quelle n-tv, 17.10.07)


Bayern: Der große Wurf des Hubert Berger

Am 6. Oktober fanden die Bayerischen Senioren-Meisterschaften im Werferfünfkampf obligatorisch im niederbayerischen Bogen bei Straubing statt. Der Routinier Hubert Berger (*1954, TSV Schwabmünchen 1863 e.V.) lieferte dabei einen bemerkenswerten Wettkampf ab. In der Alterklasse M50 hatte er zunächst einen denkbar schlechten Wettkampfeinstand. Denn beim Hammerwurf platzierte er das sechs Kilogramm schwere Gerät dreimal außerhalb des Sektors und ging mit null Punkten in die zweite Disziplin, den Gewichtwurf. Dort schleuderte die an einer kurzen Kette befestigte 11,34 Kilo-Kugel aber auf beeindruckende 17,38 Meter und holte damit jede Menge Punkte auf die Konkurrenz auf.
Mit 43,41 Meter im Diskuswurf (1,5kg) war der ehemalige Seniorenweltmeister von Brisbane 2001 in dieser Disziplin nicht ganz zufrieden, allerdings machte er weiter an Boden gut. Nach 35,58 Meter im Speerwurf (600g) war Hubert Berger sogar wieder im Rennen um den Titel. Mit phänomenalen 12,64 Metern im Kugelstoß (6kg) machte er dieses Kunststück perfekt. Mit nur vier Disziplinen sammelte Berger 2629 Punkte und wurde damit Bayerischer Seniorenmeister in der Alterklasse M50.
Alle Resultate aus Bogen...
(Quelle Augsburger Zeitung, 16.10.07)


Antidoping: Neuer WADA-Code vorgelegt - Vier-Jahres-Bann und Kronzeugenregelung

Die Erhöhung der Strafe bei schweren Doping-Erstvergehen auf vier Jahre, mehr Ermessensspielraum bei Fall- Entscheidungen und eine Kronzeugenregelung sind die wichtigsten Änderungen des neuen Welt-Anti-Doping-Codes. "Ich bin nicht unglücklich über die Änderungen", sagte Richard Pound, Vorsitzender der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), zum veröffentlichten endgültigen Entwurf des Kodexes. Dieser soll auf der 3. Welt-Anti-Doping- Konferenz vom 15. bis 17. November in Madrid verabschiedet werden und die 2003 in Kopenhagen vereinbarte erste Fassung ablösen.
Ein vierjähriger Bann kann nach dem neuen, 82 Seiten umfassenden, WADA-Code zukünftig bei schwerwiegenden Doping-Vergehen wie Anabolika-Missbrauch oder die Einnahme des Blutdopingmittels EPO verhängt werden. Bisher war zwei Jahre die Regelsperre. "Wir werden fortfahren, Athleten für zwei Jahre zu sperren", erklärte Pound, der im November sein Amt abgeben wird. "Allerdings wird das nun davon abhängen, was jemand genommen hat und unter welchen Umständen." Andererseits kann das Strafmaß bei "besonderen Umständen" - wenn ein Mittel nachweislich nicht zur Leistungssteigerung verwandt wurde - auf bis zu sechs Monate reduziert werden.
Ein Anreiz für Athleten mit der WADA, den nationalen Anti-Doping-Agenturen oder den staatlichen Institutionen zu kooperieren, soll die neu geschaffene Kronzeugenregelung bieten. Danach können Sportler, die substanzielle Aussagen über Doping-Vergehen oder Hinweise über die Hintermänner von Manipulationen liefern, mit Straferlass von bis zu 72 Prozent rechnen. Athleten, die sich vor einer positiven Doping- Probe zu Missbrauch mit verbotenen Mitteln bekennen, können ebenfalls mit einer Reduzierung der Sperre rechnen. (Quelle ftd, 17.10.07)


Halbmarathon: Die niedersächsischen Altersklassenmeister 2007

An den niedersächsischen Landesmeisterschaften im Halbmarathon in Neuenkirchen bei Bramsche waren am Wochenende insgesamt 297 Teilnehmer aus 106 Vereinen beteiligt; alle Wettkämpfer stammten aus Niedersachsen und obwohl die Titelkämpfe für Niedersachsen und Bremen ausgeschrieben waren, fehlten diesmal die Bremer Konkurrenten. Bei den Männern siegte Stephan Immega (SC Dunum), der in 1:09:12 h den Favoriten Dirk Schwarzbach (TSV Kirchdorf) genau zehn Sekunden hinter sich ließ. Dritter wurde Gerold Hartger (LC Nordhorn) mit 1:11:07 Stunden vor dem 43-jährigen Titelverteidiger Markus Pingpank (TSV Kirchdorf) 1:11:33 Stunden. Bei den Frauen gewann die Vorjahressiegerin Inga Ruhl vom TSV Kirchdorf in 1:22:20 h.
Nachzutragen sind noch die Landesmeister in den Altersklassen: Männer: M 30: Arne Westphal (TSV Kirchdorf( 1:17:30 h, M 35: Achim Groenhagen (SC Dunum) 1:14:32 h, M 40: Markus Pingpank (TSV Kirchdorf) 1:11:33 h, M 45: Helmut Nothdurft (LG Weserbergland) 1:15:05 h, M 50: Klaus-Dieter Grabowsky (SC Spelle-Venhaus) 1:17:07 h, M 55: Horst Kassebaum (Union Salzgitter) 1:25:04 h, M 60: Harald Kötz (Union Salzgitter) 1:28:12 h, M 65: Christian Bard (SG Osterholzer LA) 1:29:15 h, M 70: Heinz Winter (TV Georgsmarienhütte) 1:36:57 h, Mannschaften M 30/35: TV Georgsmarienhütte 4:27:14 h, M 40/45: TuS Bersenbrück 4:03:23 h, M 50/55 LC Delmenhorst 4:19,50 h, M 60 +: VfL Oldenburg 4:47:02 h
Frauen: W 30: Inga Ruhl (TSV Kirchdorf) 1:22:20 h, W 35: Marion Pinke (Eintracht Neuenkirchen) 1:40:20 h, W 40: Manuela Köhne (LG Osnabrück) 1:28:02 h, W 45: Ulla Hornbostel (TV Klein Ilsede) 1:33:20 h, W 50: Marita Harmeding (Quitt Ankum) 1:37:58 h, W 55: Angelika Asche (TSV Kirchdorf) 1:39:21 h, W 60: Ingrid Herwig (Garbsener SC) 1:51:36 h, Mannschaften: W30/45: TSV Kirchdorf 4:49:17 h.
Alle Resultate... (Quelle: NLV-La, 16.10.07)


Sportveranstaltungen können umweltgerecht gestaltet werden
Umweltminister Gabriel und DOSB-Präsident Bach stellen Leitfaden vor

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) und der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Dr. Thomas Bach, haben an die Sportverbände appelliert, Sportveranstaltungen umweltgerecht und Ressourcen schonend zu gestalten. Beide stellten am Dienstag den Leitfaden „Green Champions“ vor, der Anleitungen gibt, um die Umweltbelastungen bei Sportveranstaltungen zu reduzieren. Bundesumweltminister Gabriel: „Sportveranstaltungen begeistern jährlich Millionen von Menschen, sind aber auch mit erheblichen Auswirkungen auf die Umwelt verbunden. Deshalb sollte ein Umweltschutzkonzept fester Bestandteil der Planung von Sportveranstaltungen sein. Das Konzept Green Goal für die Fußball-WM 2006 hat gezeigt, dass erhebliche Einsparungen bei Energie, Wasser und Abfallaufkommen möglich sind.“
DOSB-Präsident Dr. Bach: „Der deutsche Sport ist seit langem ein verlässlicher Partner des Umwelt- und Naturschutzes und setzt sich energisch für die ökologisch verträgliche Ausrichtung von Sportgroßveranstaltungen ein. Mit dem heute präsentierten Leitfaden werden wir gemeinsam mit dem Bundesumweltministerium unserem Ziel wieder ein Stück näher kommen."
Der gemeinsam vom Bundesumweltministerium und vom DOSB herausgegebene Leitfaden „Green Champions“ gibt Veranstaltern, Sportverbänden und Sponsoren Hinweise zu allen relevanten Umweltfragen. Er gliedert sich in fünf Phasen, von der Bewerbung über Bau, Umbau oder Erweiterung von Sportstätten, die Planung der Veranstaltung, ihre Durchführung und die Nachnutzung. Erstellt wurde der umfassende Leitfaden vom Öko-Institut Freiburg/Berlin und der Deutschen Sporthochschule Köln.
Der Leitfaden „Green Champions“ ist im Internet (www.bmu.de ; www.dosb.de ) abrufbar und kann bestellt werden beim Bundesumweltministerium, Referat N II 3, Robert-Schumann-Platz 3, 53175 Bonn, Tel: 01888/305-2783, Fax: 01888/305-2697, E-Mail: renate.sodoge@bmu.bund.de und beim Deutschen Olympischen Sportbund, Ressort Breitensport, Sporträume, Otto-Fleck-Schneise 12, 60528 Frankfurt am Main, Tel: +49-(0)69-6700-278, Fax: +49-(0)69-6787801, E-Mail: egli@dosb.de .
(Quelle DOSB, 16.10.07)


Volksstimme-Interview zum 30. Chicago-Marathon
"Ein Haldensleber jetzt im Club der "Big Five"

Die Medienberichte über den 30. Chicago-Marathon vermitteln den Eindruck, dass der klassische Marathon über 42,195 km zum Gefährlichsten gehört, was es im Sport überhaupt gibt. Sportredakteur Christian Besecke sprach mit Ernst Markwort, der unversehrt vom " Chaos-Rennen " zurückgekehrt ist.

Volksstimme : Was treibt den Chef der Laufgruppe " Roland " zum Chicago-Marathon in den amerikanischen Bundesstaat Illinois ?
Ernst Markwort : Die im Jahre 2006 entstandene Premium Serie World Marathon Majors. In ihr sind die fünf spektakulärsten Marathonläufe der Welt, Boston, London, Berlin, Chicago und New York zusammengefasst, wobei die Marathonläufe von Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen einbezogen werden. Die nach einem Punktsystem ermittelten Sieger bei Frauen und Männern teilen sich jährlich jeweils eine Million Dollar Preisgeld. Mit dem Preisgeld habe ich natürlich nichts zu tun, aber mein sportlicher Ehrgeiz war geweckt. Warum sollte mein 25. Marathon nicht Chicago sein, zumal ich die übrigen Vier schon in meiner " Sammlung " hatte?

Volksstimme : Wie schwierig ist die Vorbereitung eines Marathons besonders nach Übersee ?
Ernst Markwort : Das A und O ist eine langfristige, ohne gesundheitliche Probleme verlaufende Vorbereitung, in meinem Leistungsbereich 50 bis 80 wöchentliche Trainings-Kilometer – speziell die letzten zehn Wochen. Organisatorisch genieße ich den Vorteil eines Läuferehepaares und da gibt es bei Laufreisen mit meiner Frau keine Probleme. Jeder Cent muss allerdings aus eigener Tasche bezahlt werden – Läufer wären für jeden Sponsor ein guter Werbeträger. Fast wäre es dennoch in die Hose gegangen. Vierzehn Tage vor Reiseantritt erkundigten wir uns bei unserem Reiseunternehmen nach der Restzahlung und erfuhren so ganz nebenbei, dass die Laufreise Chicago wegen geringer Teilnehmerzahl nicht stattfi ndet. Unvorstellbar, aber wahr. Nach unzähligen Telefonaten und EMails wurden wir beim Chef des Reiseunternehmens Inter Air Pölheim Herrn Wricke " fündig ". Er erinnerte sich an unseren Boston-Marathon vor drei Jahren und machte einen Start in Chicago möglich, obwohl seit April Buchungsschluss war.

Volksstimme : Wie war das denn nun mit dem Chaos in Chicago ?
Markwort : Es war kein Verlass auf den Wetterbericht im Internet. Die Temperaturen stiegen beträchtlich, ohne nächtliche Abkühlung. " Da müssen wir durch ", war das Motto von über 36 000 Läufern am Sonntag um 8 Uhr am Start des 30. Chicago-Marathons. Dass ich doch noch kein " alter Hase " bin, wurde mir am Start von zwei Bremer Läufern klar gemacht. Ein Elektroingenieur ( 56 Jahre ) stand vor seinem 348. Marathon und ein Pharmahändler ( 68 Jahre ) nahm den 295. Klassiker in Angriff.
Bis km 25 hatte ich keine Probleme ( 31 Grad im Schatten ). Ich nutzte jeden Getränkepunkt und nahm auch jeden Wasserstrahl der Helfern dankend an. Zuviel des Guten war allerdings bei km 35, ein plötzlich von Feuerwehrleuten geöffneter Hydrant, dessen Wasserstrahl mich voll erwischte. Genau bei Kilometer 33, wo im Marathon der so genannte " Mann mit dem Hammer " kommt. Etwa nach 3 : 30 Std. wurde der Lauf offiziell abgebrochen, was in der Praxis natürlich in einem so großen Läuferfeld nicht geht, schon gar nicht bei den Verständigungsproblemen von Teilnehmern aus aller Welt. Läufer, die zu diesem Zeitpunkt den Halbmarathon noch nicht bewältigt hatten, wurden aus dem Rennen genommen und mit Bussen zum Start zurückgebracht. Alle anderen Marathonis ( 25 000 Läufer ) kämpften sich ins Ziel, um die dieses Mal mehr als verdiente Finisher-Medaille in Empfang zu nehmen.
Ernst Markwort (*1942, LG Roland Haldensleben) wurde in Chicago 26. seiner Altersklasse M65 und lief nach 5:07:57h ins Ziel.
(Interview aus Volksstimme.de, 16.10.07)


Leitungsklasse: Hallen-EM 2011 in Paris

Paris ist wieder Schauplatz eines Leichtathletik-Großereignis. Der Europäische Leichtathletik-Verband (EAA) hat am Montag die Hallen-Europameisterschaft 2011 in die französische Metropole, die 2003 auch Gastgeber der Freiluft-WM war, vergeben. Mitbewerber Göteborg (Schweden) bekommt, wie das Verbandscouncil auf seiner Sitzung in Malta entscheid, die Hallen-EM 2013. Göteborg und Paris richten die Hallen-EM bereits zum zweiten Mal nach 1984 bzw. 1994 aus. 2009 finden diese Titelkämpfe in Turin (Italien) statt.
Vergeben wurden auch die Cross-Europameisterschaft 2009 nach Dublin (Irland) und der Geher-Europacup 2009 nach Metz (Frankreich). "Wir haben mehrere Gewinner. Einer davon ist auch die europäische Leichtathletik, die großartige Städte als Ausrichter ihrer Events gefunden hat", stellte EAA-Präsident Hansjörg Wirz zufrieden fest.
(www.leichtathletik.de, 15.10.07)


Madrazo: "Habe mich niemals zum Sieger erklärt!"

Der frühere mexikanische Präsidentschaftskandidat Roberto Madrazo (55) war beim Berlin-Marathon am 30. September in seiner Altersklasse der über 55-Jährigen ("M55") angeblich als erster mit einer Zeit von 2:40 Stunden gewertet worden, wurde allerdings wieder von der Liste gestrichen, weil er einen Teil der Strecke ausgelassen hatte. Dies hatte vor allem in Mexiko einen Sturm der Entrüstung hervorgerufen. In den Medien wurde Madrazo auf deutsch als „Betrüger“ bezeichnet. „Ich möchte ganz klar sagen, dass ich mich niemals zum Sieger mit der von den Medien genannten Zeit erklärt habe“, sagte Madrazo jetzt in einer am Mittwoch (Ortszeit) in Mexiko verbreiteten Erklärung. „Und ich habe auch keine Medaille für diesen angeblichen ersten Platz erhalten.“ Er habe in seinem Leben an 36 Marathonläufen teilgenommen. Doch habe er nicht die Absicht gehabt, in Berlin die ganze Strecke zu laufen, weil die Ärzte ihm davon abgeraten hätten. Deshalb habe er nach 21 Kilometern aufgehört. Er habe sich dann zum Ziel begeben, um seine Sachen und die Medaille für die Teilnahme zu holen.
Madrazo, ein schlanker Mann mit dichtem Schnurrbart, war im vergangenen Jahr bei den Präsidentschaftswahlen der Kandidat der Partei der Institutionalisierten Revolution (PRI) und zuvor Gouverneur im mexikanischen Bundesstaat Tabasco; der Sieg in Tabasco soll angeblich durch Schwindel zu Stande gekommen sein. Die PRI, die bis zum Jahre 2000 Mexiko sieben Jahrzehnte regiert hatte, war auch deshalb mit Madrazo bei der Präsidentenwahl kläglich untergegangen. Madrazo machte klar, dass die Angriffe auf ihn im Zusammenhang mit dem Marathonlauf in Berlin Teil einer politischen Kampagne seien. Sie seien auch gegen sein neuestes Projekt gerichtet, der Gründung einer "Stiftung zur Förderung des Marathons" in Mexiko.
Mark Milde, SCC-Renndirektor kommentierte am Montag die Madrazo-Erklärung gegenüber www.masters-sport.de : "Ich denke, dass da jetzt nicht mehr viel zu sagen ist, oder? Er ist draußen und nun versucht er, noch irgendwie sein Gesicht zu wahren."
Auf der Internetplattform youtube werden mittlerweile die Berliner Madrazo-Videos zum Renner, vor allem ein (spanischsprachiges) Kabarettvideo zieht die Interessenten an, inzwischen mehr als 26.000; rund die Hälfte interessiert sich für das Zielvideo vom Berlin-Marathon.
"
(Quelle: dpa/sei, 13.10.07, update 15.10.07)


Hessen-Württemberg-Bayern-Thüringen: Senioren-Vergleichskampf der süddeutschen Verbände

Mit einer tollen Gastfreundschaft und einem würdigen Saisonabschluss wurden die 30 BLV-Seniorinnen und -Senioren beim Vergleichskampf der Süddeutschen Verbände in Dipperz bei Fulda am Samstag, 06. Oktober 2007 belohnt. Im Vergleich mit den drei weiteren Mannschaften, musste sich das BLV-Team zwar mit Rang drei hinter Sieger Hessen und den zweitplatzierten Württembergern zufrieden geben, ließen aber Thüringen hinter sich. Der Ausrichter, der Hessische Verband, siegte wie im Vorjahr in der Gesamtwertung aller Altersklassen überlegen mit 465 Punkten vor Württemberg (367 P.), Bayern (287 P.) und Thüringen (171 P.). Die Verbände aus Sachsen und der Schweiz hatten leider ihre Teilnahme kurzfristig abgesagt.
Ausgeschrieben war der Vergleich in diesem Jahr für die Altersklassen M/W 50/55 und M/W 60+. Hessen war zwar Gesamtsieger, aber Bayern konnte mit der W 50/55 eine einzelne Altersklasse für sich entscheiden. Dies ist umso höher zu bewerten, als dieser Erfolg von nur fünf Damen eingefahren wurde. In den drei übrigen Klassen holte Hessen als jeweiliger AK-Sieger den Punktevorsprung, der den Gesamterfolg brachte. Schade war, dass das BLV-Team keine W60+ Teilnehmerinnen stellen konnte. Die fehlenden Punkte hätten den Kampf um den zweiten Kampf sehr viel spannender ausfallen lassen.
Die gesamte Ergebnisliste kann hier eingesehen werden. Wieder einmal zeigte sich, dass alle Wettkämpfer und Wettkämpferinnen sich voll in den Dienst ihrer Mannschaft stellten, um möglichst viele Punkte einzufahren. So war es keine Seltenheit, dass Sportler/innen in drei, vier oder noch mehr Disziplinen an den Start gingen - und auch durchwegs ins Ziel kamen. Hierfür möchte sich Seniorensportwart Tom Marohn nochmals bei allen Teilnehmern bedanken. Ein ganz großer Dank geht zudem an Romi Schulz, eines unserer Aushängeschilder in der internationalen Senioren-Leichtathletik. Spontan hatte sie sich bereit erklärt, die Mannschaft vor Ort zu unterstützen und dazu beigetragen, dass das BLV-Team in Dipperz bestens betreut wurde.
Dass der Wettergott mit mittleren Temperaturen aber böigem Wind ein Einsehen nach den verregneten Tagen zuvor hatte, war besonders erfreulich. Auch der Ausrichter unter Leitung von Klaus-Dieter Vogler und seinem Team schaffte es mit viel Einfühlungsvermögen und Engagement, allen einen angenehmen Wettkampf zu ermöglichen. Dies wurde dann bei der Siegerehrung auch mit herzlichem Beifall aller Aktiven und einem Dankgeschenk des BLV und der anderen Gast-Verbände honoriert. Abschließend bleibt festzuhalten, dass unter den Athleten die Frage kursierte, warum der traditionelle Vergleichskampf immer so spät im Jahr stattfindet. Im nächsten Jahr sind die jüngeren Senioren in Leinfelden-Echterdingen (Württemberg) wieder an der Reihe und es bleibt zu hoffen, dass diesmal ein günstigerer Termin gefunden wird.
(Tom Marohn auf blv-Sport, 12.10.07)

Hier ein weiterer Bericht von WLV-Seniorenwart Bernhard Grissmer (15.10.07)


Köln nimmt Brandenburger (M65) dauerhaft aus dem Rennen

Am Mittwoch hat Markus Frisch, Geschäftsführer des Köln-Marathon, den vermeintlichen M65-Sieger des Köln-Marathons Roland Brandenburger (M65) disqualifiziert, da ihm "zwei Zwischenzeiten auf ausgelegten Kontrollmatten" fehlen. "Zudem wird Herr Brandenburger in Köln nicht mehr an den Start gehen," teilte er mit. Der umstrittene, jetzt jedenfalls in Köln dauerhaft aus dem Rennen genommene Kfz-Meister aus dem badischen Hockenheim war bereits mehrfach als Laufbetrüger aufgefallen, so dass ihn sein ehemaliger Verein Marathon Team Ketsch ausschloss und er inzwischen offenbar keinem Leichtathletikverein mehr angehört. In Köln hatte er am Sonntag mit angeblichen 2:49:10 h als M65-Sieger aufgetrumpft.
Zuletzt war er am 28. Mai als M65-Sieger des Halbmarathonrennens im Rahmen des Rülzheimer Pfingstlauf ebenfalls disqualifiziert worden. Damals kam er wie aus dem Nichts zwei Minuten vor Senioren-Welt- und Europameister Walter Koch (*1939, LG Filder) ins Ziel und fiel sofort auf, weil seine Wettkampfkleidung im Gegensatz zu allen anderen Athleten unglaublich sauber geblieben war - trotz einer regelrechten "Schlammschlacht" im pfälzischen Dauerregen ("Rülzheim ist eben ein Naturerlebnis, ein herrlicher Wald mit gut zu laufenden Wegen, wenig Asphalt...." mehr). Walter Koch stellte ihn anschließend erfolglos zur Rede, andere Teilnehmer wären fast handgreiflich geworden. Aber glücklicherweise war ein ehemaliger Teamkamerad des "Meisterläufers" nach 1:19 im Ziel, hatte Brandenburger zwischen 20 und 21 erst überholt und ihm dann noch 5 Minuten abgenommen. All dies reichte, um ihn aus der Wertung zu nehmen.
(10.10.07)


Saarland: Süd-Seniorentitel für Mehrkämpfer Gerhard Lucas und zwei Teams

Bei den süddeutschen Mehrkampfmeisterschaften der Leichtathletik-Senioren in Nieder-Olm gingen drei Fünfkampf-Titel ins Saarland. In der Klasse M 50 gewann Gerhard Lucas vom LA Team Saar mit 1780 Punkten. Damit sorgte er auch für den Mannschaftssieg in M 50/55 zusammen mit Ortwin Krebs und Bernhard Stalter mit 4920 Punkten. Bei den 40/45-jährigen Senioren ging der Mannschaftstitel durch Achim Hachenthal, den frisch gebackenen M45-Seniorenweltmeister Martin Vogel und Daniel Biehl mit 7095 Punkten an den SV Schlau.Com Saar 05. (10.10.07)


Hitze: Chicago-Marathon nach Todesfall abgebrochen

In die Negativschlagzeilen ist wieder einmal der Marathonlauf als Massenveranstaltung geraten. Denn neben einem Toten gab es beim zweitgrößten Marathon der Welt (Nummer eins ist New York) am Sonntag in Chicago (45 000 Anmeldungen, 36 000 Starter) 350 Teilnehmer, die wegen Kreislaufzusammenbrüchen in Krankenhäuser gebracht werden mussten. Fünf von ihnen wurden am Montag aufgrund ihres kritischen Zustandes immer noch stationär behandelt. Ursache dafür war in erster Linie die für die Jahreszeit ungewöhnliche Hitze von bis zu 31 Grad im Schatten.
Für einen Polizeibeamten aus Michigan kam jede Hilfe zu spät. Der 35-Jährige kollabierte bei Kilometer 31. Obwohl ein Arzt sofort bei dem Mann war, verstarb er kurze Zeit später. "Er hat ziemlich schnell seinen Puls verloren und verstarb wohl schon auf der Strecke", sagte Rennarzt George Chiampas dem Nachrichtensender CNN. Eine Autopsie soll jetzt Aufschluss über die Todesursache geben. Nach vierstündiger Laufzeit wurden die Teilnehmer aufgefordert, sich nur noch gehend weiter zu bewegen. Dies ignorierten viele ebenso wie die von der Polizei aufgebauten Sperren, die überklettert und umgangen wurden. So kamen 25 000 Teilnehmer doch noch ins Ziel. Ähnliches hatte sich Ende April in Rotterdam und im März in Rom zugetragen, wo Dutzende bei 25 Grad im Schatten kollabierten.
Zahlreiche Teilnehmer erhoben nach dem Rennen Vorwürfe gegen die Organisatoren in Chicago. Es habe nicht genug Wasserstände gegeben. "Die Wasserstände waren schnell leer. Ganz egal, wie viele die Veranstalter aufgestellt haben, es waren zu wenige", sagte ein Läufer. Zuschauer, die am Rande der Strecke Wasser einkauften und an die Läufer verteilten, hätten schlimmeres verhindert: Viele der Läufer schlenderten mit Eisbeuteln auf dem Kopf ins Ziel, die Feuerwehr öffnete Hydranten zum Abkühlen. Renndirektor Carey Pinkowski bestritt den Wassermangel, es habe ausreichend Wasser und Energiedrinks gegeben habe. So seien an jeder Versorgungsstation jeweils 87 000 bis 107 000 Getränkebecher bereitgehalten worden. Gleichzeitig räumten die Veranstalter aber ein, dass einige Teilnehmer nicht schnell genug versorgt werden konnten, da die Läufer schneller tranken, als die Freiwilligen einschenken konnten.
Sport gab es auch in Chicago. Der Kenianer Robert Cheruiyot knackte vorzeitig den Jackpot der World Marathon Majors (WMM). Dem 29 Jahre alten Vorjahressieger genügte im Chicago der vierte Platz, um die 500000 Dollar Siegprämie der Serie zu kassieren. 125 000 Dollar Siegprämie kassierte der Kenianer Patrick Ivuti (Kenia/2:11:11 Stunden) der das Rennen im Fotofinish vor dem zeitgleichen zweimaligen Weltmeister Jaouad Gharib aus Marokko gewann. die Berliner Zeitung meinte, dieHitze sei offenbar auch den Kampfrichtern zu Kopf gestiegen: "Anders ist kaum zu erklären, dass sie das Kunststück vollbrachten, nach 42,197 gelaufenen Kilometern den Brust an Brust mit dem Marokkaner Jaouad Gharib ins Ziel gekommenen Patrik Ivuti zum Sieger zu erklären. Fünf Hundertstelsekunden sei der Kenianer schneller gewesen. Fünf Hundertstel, etwa eine halbe Mückenlänge, ist als Maßeinheit sicher sinnvoll beim 100-Meter-Lauf. Beim Marathon hingegen ist ein Zielfotoentscheid so absurd wie ein Elfmeterschießen beim Baseball."
Bei den Frauen war es ebenfalls am Ende extrem eng. Vorjahressiegerin Berhane Adere aus Äthiopien (2:33:49) fing kurz vor dem Ziel die schon jubelnde Rumänin Adriana Pirtea (2:33:52) noch ab. .
Auch beim Marathon in Köln mussten am Sonntag 270 Läufer und Läuferinnen medizinisch versorgt werden. Viele hatten hier ebenfalls Probleme mit der Wärme von mehr als 20 Grad in der Sonne. Dies war allerdings ein hausgemachtes Problem. Denn anders als bei anderen Veranstaltungen wird der Marathon in Köln erst zur Mittagszeit (11.30 bis 12 Uhr) gestartet. Dafür dürfen die Halbmarathon-Starter bei angenehmen Temperaturen um 8.30 Uhr auf die Strecke. Ungeachtet dieser Problematik stehen die Startzeiten in Köln auf dem Prüfstand. „Wir stellen Überlegungen an, wie wir die Läufe im nächsten Jahr platzieren und ob es möglicherweise Veränderungen geben wird. An unserem Termin Anfang Oktober halten wir aber fest“, sagte Jürgen Rothers, Vorstandsvorsitzender des veranstaltenden Kölner Verein für Marathon, gestern.
Die Tatsache, dass in Köln selbst die Spitzenläufer und -läuferinnen von Krämpfen geplagt wurden, unterstreicht, dass nicht der Fitnesszustand für die vielen Zusammenbrüche verantwortlich war, sondern die hohen Temperaturen zur Mittags- und Nachmittagszeit.
(Quellen: Kölnische Rundschau, Berliner Zeitung, DER SPIEGEL, fr-online, 09.10.07)


Berlin-Marathon: Martin Wahl und die mexikanischen Momente im Läuferleben

Er hat gewonnen! Der deutsche M55-Vizemeister dieses Jahres Martin Wahl (*1950, WSV Oberhof) lief nicht nur, wie wir berichteten "sehr schöne 2:43:55h" - er war auch schnellster M55-er beim 34. Berlin-Marathon am vergangenen Sonntag, allen mexikanischen Momenten zum Trotz! Zuerst war der Thüringer auf Platz 2 gewertet worden. Aber dann wurde schnell deutlich, dass der angeblich knapp drei Minuten schnellere Mexikaner Roberto Madrazo betrogen hat; hier findet sich das Zielvideo mit dem die Arme jubelnd ausbreitenden Madrazo (Startnummer 33751) in langer schwarzer Hose, roter Regenjacke (!) und rotem Käppi . Roberto Madrazo ist in seiner Heimat bestens bekannt, kandidierte er doch vor einem Jahr als Kandidat der "Partei der institutionalisierten Revolution" Mexikos (PRI) für das Amt des mexikanischen Präsidenten und wurde mit rund 16% der abgegebenen Stimmen nur Dritter.
Wie der Mexikaner in Berlin betrogen hat, ergibt sich nicht nur aus den fehlenden Zwischenzeiten über 25km, 30km und 35km sondern auch aus einem leichten Analyse der vorliegenden Zeiten: Die ersten 5 Kilometer lief Madrazo in Berlin 25 Minuten und blieb dann in etwa bei diesem Tempo - bis er nach der Zwischenzeit von 1:42min bei Kilometer 20 an der Potsdamer Straße verschwand, um sich bei Kilometer 36 -immer noch bzw. wieder an der Potsdamer Straße- wieder einzureihen. Zwischen beiden Punkten liegen 400m - die man gemütlich in 5 Minuten gehen kann. Das Wiedererscheinen des Mexikaners war aber zu früh. Roberto Madrazo wäre nämlich die zweite Hälfte des Berlin Mararthons in weniger als 60 Minuten und damit schneller als Gesamtsieger Haile Gebrselassie gelaufen - und der hatte in Berlin immerhin einen neuen Weltrekord aufgestellt.
Die Marathon-Organisatoren von scc-running haben den Mexikaner am Wochenende disqualifiziert. Entfallen ist damit nicht nur die Medaille sondern auch die Einladung an Madrazo, gratis am Berlin-Marathon 2008 teilzunehmen. Rennleiter Mark Milde sagte diplomatisch, er wolle Madrazo nichts unterstellen. Aber die Zwischenzeiten des Mexikaners stimmten nicht. Gegenüber www.masters-sport.de äußerte Milde die Hoffnung, "dass dieser Zwischenfall das Gesamtbild von unserer Veranstaltung nicht zu sehr getrübt hat." Der Verantwortliche für die Veranstaltung machte zugleich deutlich, dass alle Resultate mit fehlenden Zwischenzeiten durch scc-running genau geprüft werden. "Hinsichtlich der Überprüfung der Schummler, bei denen mehrere Zwischenzeiten fehlen, gibt es keine Routine, die gleich alle Läufer herausnimmt, sondern diese müssen sich Fall für Fall angeschaut werden - nicht jeder Fall ist so offensichtlich wie dieser. Daher wird diese Prüfung erst ca. zwei Wochen nach der Veranstaltung durchgeführt, weil es dabei oftmals nicht um so wichtige Disqualifikationen handelt; meistens geht es dabei nicht um Sieger von Altersklassen."

Der von www.masters-sport.de nach einem Hinweis am vergangenen Mittwoch aufgedeckte Betrug des prominenten Mexikaners Madrazo macht inzwischen weltweit Schlagzeilen. Gazetten von Österreich bis in die USA berichten über den seltsamen Marathon-Auftritt von Madrazo und in Mexiko, das durch einen Bericht des Berlin-Korrespondenten der PRI-kritischen Zeitung La Reforma aufmerksam wurde, ist der Madrazo-Betrug Gesprächsthema.
Der betrogene Martin Wahl sagte zu www.masters-sport.de : "Solche Läufer sollten eigentlich gar nicht erst in der Gesamtwertung erscheinen! Nach meinem ungünstigen Start in Berlin wäre ich mit einer Platzierung unter den ersten Drei in der Altersklasse sehr zufrieden gewesen und habe mich dann über den zweiten M55-Platz sehr gefreut und mein mitangereistes Team vom Laufladen Erfurt/Jena auch. Wieder zu Hause musste ich leider feststellen, dass bei dem Mexikaner Roberto Madrazo (Platz 1 M55) insgesamt drei Zwischenzeiten bei km 25, 30 und 35 fehlten und er ansonsten langsam gelaufen war. Ich denke, dass in den Mastersklassen die Bilanz für Deutschland, die im Artikel erwähnt wurde, jetzt ein bisschen besser ist. "
Addy Garcia, Sprecher des Mexikaners, bestritt pauschal jegliche Unregelmäßigkeiten. "Es ist absurd zu glauben, man könne so einen bedeutenden Marathon wie den in Berlin manipulieren. Die Medien nennen Madrazo den König des Lügens und Betrügens. Wenn das stimmen würde, wäre er nicht Präsidentschaftskandidat geworden."
(08.10.07)


Potsdam: Lok Werfer überzeugen beim Abwerfen

Zehn Tage nach den guten Leistungen bei der DAMM in Baunatal bestätigten die Werfer von der ESV Lok Potsdam beim Abwerfen am 03.10.2007 in Kloster Lehnin ihre hervorragende Form. Mit 47,08 Meter erzielte Siegfried Pradel (*1942) einen neuen Landesrekord im Diskuswurf in der Altersklasse M 65.
Mit der Diskusscheibe erreichten Wolfgang Hamel (*1941) 42,98 Meter , Lutz Müller (*1942, SC Siemensstadt Berlin) 45,40 Meter und Werner Hennig (*1947) 52,14 Meter, der zum fünften Mal in diesen Jahr die 52 Meter übertraf. Neue Saisonbestleistungen im Kugelstoßen stießen Wolfgang Hamel mit 14,74 Meter und Werner Hennig mit 13,65 Meter. Lutz Müller stieß die Kugel auf 13,47 Meter.
(08.10.07)


Petra Gregor (W 45): Saisonausklang mit Landesrekord

Zum Saisonausklang noch eine Bestleistung schaffte Petra Gregor (USV Halle) am vergangenen Mittwoch. Im Friedensstadion in Halberstadt lief sie beim Meilensportfest des VfB Germania Halberstadt 13,76 Sekunden über 80 m Hürden. Das ist neuer Landesrekord in Sachsen-Anhalt. (07.10.07)


Württemberg: Nach Nebel eitel Sonnenschein und glänzende Leistungen beim Werferfünfkampf

Im dichten Nebel begannen um Punkt 09.30 Uhr die Wurf- Mehrkampfmeisterschaften der Seniorinnen und Senioren im Albstadion in Heidenheim. Aber bereits eine Stunde später lichtete sich der Nebel und um die Mittagszeit herrschten sommerliche Temperaturen. Diese guten äußeren Bedingungen nutzten 42 Werfer des Württembergischen Leichtathletik-Verbandes und zwei außer Wertung startende Werfer aus Bayern. 11 Werferinnen nahmen den Wettbewerb mit dem Hammerwerfen auf, setzten ihn fort mit dem Kugelstoßen, dem Diskuswerfen, dem Speerwerfen und zum Abschluss stand das Gewichtswerfen auf dem Programm.
Die beste Punktzahl erreichte dabei Heidi Keller, W 50, SV Stuttgarter Kickers, mit 3037 Punkten. Dies ist zumindest ein neuer Württembergischer Rekord, den Europarekord hat sie um knapp 40 Punkte verfehlt. Ihre besten Einzelleistungen sind unbestritten das Hammerwurfresultat von 44,90 m und die Kugelstoßweite von 12,57 m. Die beste Diskusleistung erzielte Sabine Freudigmann, W 40, VfL Pfullingen, mit 30,09 m; die beste Speerwurfweite erreichte Susanne Strohm, W 40, SV Stuttgarter Kickers, mit 39,36 m. Sie gewann auch bei den W 40 mit 2737 Punkten vor Sabine mit 2379 Punkten. Im Gewichtwurf glänzte einmal mehr Teodora Albrecht, W 60, TSV Crailsheim, mit glänzenden 14,61 m. Sie gewann auch die W 60 mit 2467 Punkten. Weitere Siegerinnen waren in der W 70 Sigrun Kofink, LAV ASICS Tübingen mit 2152 Punkten, in der W 65 Gerda Keppler, LAV ASICS Tübingen, mit 2017 Punkten, in der W 55 gewann Heidi Ambratis, TSG Backnang, mit 2139 Punkten und in der W 45 Elke Vater, LG Kappelberg, mit 2113 Punkten.
Bei den Männern nahmen 29 Werfer an den Meisterschaften teil, davon zwei Athleten aus Bayern, die das Wettkampfangebot nutzten und außer Konkurrenz teilnahmen (und die sogar sehr gute Leistungen erbrachten, was ein Blick auf die Ergebnisliste bestätigen wird). Das knappste Resultat gab es in der Altersklasse M 60. Hier „duellierten“ sich Uli Wenmakers, LAV ASICS Tübingen mit Dieter Arnold, SV Stuttgarter Kickers. Während Uli in drei Wettbewerben die Tagesbestweite erzielte (im Hammerwurf mit 45,30 m, im Kugelstoßen mit 12,21 m und im Gewichtswurf mit 16,05 m) konnte Dieter als Tagesbester im Diskuswurf glänzen (39,95 m) und da er in auch im Speerwerfen vor Uli lag, gewann er mit 2817 zu 2803 Punkten.
Tagesbestweite im Speerwerfen erzielte Thomas Lindenmayer, M 40, von der LG Freiberg mit 44,50 m. In seiner Altersklasse wurde er Zweiter mit 2060 Punkten; es gewann sein Vereinskamerad Volker Wagenknecht mit 2156 Punkten. Der älteste Teilnehmer der Veranstaltung hieß einmal mehr Hans Heilenmann (Jahrgang 1923 !) vom Sportclub Weiler/Fils, der seine Altersklasse M 80 genauso gewann (1580 Punkte) wie in der M 75 Horst Scheckenbach, Unterländer LG, mit 1667 Punkten. Ebenso gut machten es Hermann Hirneise von der LAV ASICS Tübingen, der die M 70 mit 2100 Punkten gewann und Hermann Albrecht, SV Crailsheim, der trotz einer Verletzung aufgrund eines Autounfalls mit Totalschaden in der letzten Woche die Altersklasse M 65 mit 2486 Punkten gewann.

Die weiteren Sieger:
M 30 Willi Schikora, LG Kernen mit 2255 Punkten;
M 45 Matthias Beck, TUS Metzingen mit 2587 Punkten;
M 50 Reinhard Hentze, TG Biberach mit 2562 Punkten;
M 55 Wolfgang Grau, TG Nürtingen mit 2518 Punkten.
Einen herzlichen Dank für die Ausrichtung dieser Meisterschaften gilt der TSG Schnaitheim, dem verantwortlichen Johannes Rimpf und seinem bewährten Team, die die Veranstaltung perfekt über die Bühne brachten.
Alle Resultate hier und Fotoimpressionen aus Heidenheim
(von WLV-Seniorenwart Bernhard Grißmer auf WLV-sport.de, 04.10.07)


Mehrkampf: Weltmeisterinnen Karin Schmitt und Trudel Reismann überzeugen in Nieder-Olm

Mit seinen Senioren-Mehrkampf-Meisterschaften setzte der Süddeutsche Leichtathletik-Verband (SLV) am letzten Samstag in Nieder-Olm (Rheinhessen) den Schlusspunkt unter die diesjährige Bahnsaison. Bei den zum 13. Mal in Folge auf der Allwetteranlage "Am Engelborn" ausgetragenen Bewährungsprobe waren diesmal mit etwa 160 Athleten aus 95 Vereinen die Teilnehmerzahlen um rund 20 hinter denen in 2006 zurückgeblieben.
Paul Blaschke (Grolsheim), der für den ausrichtenden Rheinhessen-Verband (LVR) die Regie hatte, führte das Minus darauf zurück, dass der Bayerische LV mit der Austragung seiner regionalen Oldie-Titelkämpfe am gleichen Wochenende in die Quere gekommen ist. "Das hat uns hier 20 bis 30 Starter gekostet", bedauerte der LVR-Boss. Ansonsten aber war dieser mit dem Titelfestfinale 2007 sehr zufrieden. "Dazu beigetragen hatten auch die Kampfrichter und Helfer mit tadelloser Arbeit", lobte Blaschke. Dabei standen Karin Schmitt (USC Mainz, W55) und Gertrude "Trudel" Reismann (TSG Heidesheim, W60) besonders im Vordergrund. Beide Weltmeisterinnen setzten ihre Absicht, nach der Rückkehr von dem Weltgipfel in Riccione bei dem "Heimspiel" in Nieder-Olm die Saison mit guten Leistungen ausklingen zu lassen, zielstrebig um und dominierten ihre Dreikämpfe. Auch der Wormser TG-Altstar Silvia Bloedorn krönte den Auftritt mit dem W50-Dreikampf-Titelgewinn.
Dann gab es für die Jungseniorinnen Steffi Kaul, Kathi Barthel und Gaby Schweikard vom TuS Saulheim in der Fünfkampf-Mannschaftswertung der W 30/35 einen Golderfolg. Kaul und Barthel hatten sich bei ihrem Comeback auch in der Einzelwertung mit den Plätzen zwei und drei schon hervorgetan. Im Dreikampf der W 65 freute sich Karin Mathes (TV Ockenheim) auf den gewonnenen Silberplatz. Gleich erfolgreich war auch Michael Volkert (USC Mainz) im Fünfkampf der M 50. Im Dreikampf der M 70 wurde der mehrfache Senioren-Europameister Günter Schollmayer (ESV Mainz) seiner Favoritenrolle gerecht und ist nun neuer Süddeutscher Meister.
Mit drei Einzeltiteln kehrten Senioren-Leichtathleten aus Südhessen von den Mehrkampf-Meisterschaften in Nieder-Olm zurück. Monika Henning (MTV Urberach) sicherte sich mit 2969 Punkten den Titel im Fünfkampf der W 40. 13,25 Sekunden über 100 m, 1,54 m beim Hochsprung, 9,84 m mit der Kugel, 4,96 im Weitsprung sowie 2:45,6 Minuten über 800 m lauteten die Einzelergebnisse. Gleich tat es ihr Clubkollege Günter Gleitsmann im Dreikampf der M 65, wo er mit 14,16 Sekunden über 100 m, 4,31 beim Weitsprung und 10,90 m mit der Kugel auf 1087 Punkte erzielte. Den dritten Einzeltitel holte Hans Rudolf Sammet (TV Groß-Gerau) mit 1914 Punkten in der M 55. In der Mannschaftswertung waren die LG Odenwald in der M 30/35 und die LG Biebesheim-Eschollbrücken-Crumstadt (LG BEC) in der W 40/45 erfolgreich.
Alle Resultate der Süddeutschen Mehrkampf-Meisterschaften...
(aus Allgemeine Zeitung Mainz und echo-online 04.10.2007)


Cross-Auftakt in Bayern „Rund um Ruhstorf“:
Kinadeter (M35) läuft die Konkurrenz in Grund und Boden

Martina Riegler (W 35) landet fünften Sieg in Folge

Beim 13. Rottaler Crosslauf-Klassiker „Rund um Ruhstorf“ rannte Georg Kinadeter die gesamte Konkurrenz auf hügeligem Terrain buchstäblich in Grund und Boden: Das Mittelstrecken-Ass vom TV Hauzenberg distanziert dabei über 8,6 Kilometer seinen hartnäckigsten Rivalen Josef Rohringer (LAG Ried) mit einem souveränen Start-Ziel-Sieg um glatte 40 Sekunden.
Ohne ihre letztjährige Rekordmarke ernsthaft zu gefährden, landete im Damenwettbewerb „Abonnement-Siegerin“ Martina Riegler (LG Passau) mittlerweile bereits den fünften Coup in Folge. Gehörig Dampf als Klassenbeste machten gleichermaßen Marion Krautloher, Brigitte Röckl (beide WSV Otterskirchen), Rosina Hügle (Sparkasse Passau) sowie Dr. Wolfgang Huber (LG Passau). Siegreich für die gastgebende Sportvereinigung waren schließlich Gertraud Wührer, Heidrun Plischke, Viktor Daudrich, Paul Angermeier und Johann Zöls.
Auch im ominösen 13. Rennen blieb den SVG-Organisatoren Ludwig Grasmann und Franz-Josef Cecetka das bereits sprichwörtliche „Ruhstorfer Wetter-Glück“ treu: Nach tagelangem Regen bescherte ein weiß-blauer Föhnhimmel rund 300 Athleten aus 50 Vereinen zwischen Regensburg, Königssee, Linz und Böhmerwald strahlenden Sonnenschein. Die Ergebnisse:
Männer 8600 Meter - M 20: 1. Markus Kronberger (TV Geinberg) 31:40 Minuten; 2. Alexander Steinberger (LG Mett) 32:58; 3. Marcus Kimberger (DJK-SV Hartkirchen) 36:51; 4. Uwe Denk (Geinberg) 44:03; 5.Christoph Milcher (SVG Ruhstorf) 49:38. - M 30: 1. Norbert Riedl (LC Hausruck)32:09; 2. Robert Hoffmann (Bogenschützen Grund) 34:49; 3. Wolfgang Groß (Otterskirchen) 36:47. - M 35: 1. Georg Kinadeter (Hauzenberg) 28:35; 2. Thomas Bauer (Otterskirchen) 30:28; 3. Günter Moser (LG Passau) 30.41; 4. Peter Hausbacher (Leimüller Racing-Team) 31:32; 5. Sascha Jäger (LG Passau) 31:58.
M 40: 1. Josef Rohringer (LAG Ried) 29:17; 2. Stefan Breinbauer (Hausruck) 30:13; 3. Günter Krenn (LG Passau) 30:21; 4. Hermann Pappernigg (TSV Mattighofen) 30:30; 5. Walter Dankesreiter (Otterskirchen) 31:38. - M 45: 1. Alois Petermaier (Geinberg) 31:45; 2. Josef Schöberl (Ried) 31:52; 3. Wolfgang Maier (Sauwald) 32:05; 4. Josef Neudorfer (Otterskirchen) 32:44; 5. Franz Fehrer (VSC Garham) 33:05; 6. Helmut Hauswirth (TSV Simbach) 33:32; 7. Hans Martin (TG Vilshofen) 33:45; 8. Joachim Pietsch (SVG Ruhstorf) 35:03.
M 50: 1. Karl Plessl (Mattighofen) 30:31; 2. Viktor Maier (Ruhstorf) 32:00; 3. Franz Gattermann 33:31; 4. Franz Burgstaller (beide Ried) 33:50; 5. Ludwig Lang (Hauzenberg) 34:13; 6. Max Moser (Ruhstorf) 35:04; 7. Georg Berg (LG Aunkirchen) 35:41. - M 55: 1. Viktor Daudrich (Ruhstorf) 34:59; 2. Heinz Moosantl 36:26; 3. Josef Strasser (beide Mattighofen) 38:08; 4. Georg Straubinger (LAC Arnstorf) 43:02; 5. Horst Schneider (Ruhstorf) 43:06.
M 60: 1. Dr. Wolfgang Huber (LG Passau) 34:46; 2. Helmut Obermair (Pischelsdorf) 47:00; 3. Peter Moosmüller (Otterskirchen) 47:51; 4. Helmut Plischke (Ruhstorf) 1.03:23. - M 65: 1. Paul Angermeier 39:57; 2. Dr. Hansjörg Kuppardt (beide Ruhstorf) 40:57; 3. Günter Kastenhuber (DJK Straßkirchen) 42:52; 4. Erwin Nawroth (Otterskirchen) 53:41. - M 70: 1. Siegfried Pusch (Otterskirchen) 48:08; 2. Johann Schardinger (Suben) 58:17. - M 75: 1. Johann Zöls (Ruhstorf) 45:20 Minuten.
Frauen 8600 Meter - W 20: 1. Katrin Bründl (Simbach) 35:54 Minuten; 2. Kerstin Gattermann (Ried) 39:52; 3. Sabine Maier (TC Fürstenzell) 43:24; 4. Bettina Urlbauer (Vilshofen) 43:25. - W 30: 1. Marin Krautloher (Otterskirchen) 41:10; 2. Manuela Riedl (Hausruck) 44:51; 3. Gabi Kopfinger (LG Passau) 45:15; 4. Heike Sonnleitner (FC Fürstenzell) 45:28. - W 35: 1. Martina Riegler (LG Passau) 34:06; 2. Waltraud Gann (Simbach) 37:26; 3. Monika Urlberger (Arnstorf) 39:20; 4. Brigitte King (RK Julbach) 48:52; 5. Brigitte Fischl 52:24; 6. Uta Steinbeißer (beide Otterskirchen) 55:10. - W 40: 1. Berta Maier (Sauwald) 37:38; 2. Andrea Pilsl (LG Wolfstein) 40:23; 3. Gabi Fleissig (Arnstorf) 43:54; 4. Michaela Heun 44:07; 5. Elke Weidek (beide Ruhstorf) 45:13; 6. Susanne Dankesreiter (Otterskirchen) 46:18. - W 45: 1. Brigitte Röckl (Otterskirchen) 36:57; 2. Christine Moosantl (Mattigshofen) 42:18; 3. Romy Nachbar (Ruhstorf) 45:51; 4. Elfriede Salchegger (Racing Team) 47:06; 5. Doerte Honnacker (Bogenschützen Grund) 50:36; 6. Anita Schneider (ASV Ortenburg) 1.02:13. - W 50: 1. Rosina Hügel (Sparkasse Passau) 38:00; 2. Maria Ebertseder (Ruhstorf) 46:07. - W 55: 1. Gertraud Wührer (Ruhstorf) 43:08; 2. Maria Sulzbacher (Vilshofen) 45:00; 3. Ilse Wilberg (Ruhstorf) 53:18; 4. Berta Lechner (Suben) 57:25. - W 60: 1. Heidrun Plischke (Ruhstorf) 44:17. - W 65: 1. Monika Karl (Suben) 50:46. - W 70: 1. Brigita Petricic (Otterskirchen) 54:38 Minuten.

(von Hans Nöbauer aus Passauer Neue Presse, 04.10.07)


EM 2008: Ljubljana-Webseite offline

Während die Internetseite der bevor stehenden 3. Hallen-Weltmeisterschaften der Senioren in Clermont-Ferrand (Frankreich) immer mehr mit Inhalt gefüllt wird, ist die Webseite der EM 2008 in Ljubljana vom Netz genommen. Unter www.evacs2008.si heißt es seit einigen Wochen lapidar in feinem slowenisch "TA STRAN JE TRENUTNO V IZGRADNJI" - diese Seite wird neu gestaltet.
Tatsächlich wirkte die erste Auflage der EM-Internetseite reichlich handgestrickt, so dass man gespannt sein kann, ob der zweite Versuch besser gelingt.
(04.10.07)


Stabhoch und Diskus: Zwei neue Senioren-Weltrekorde

Gleich zwei neue Masters-Weltrekorde werden gemeldet. In Chiaro (Italien) warf der frisch gebackene M70-Diskusweltmeister von Riccione, Carmelo Rado (Foto), den 1-kg Diskus auf 55.27 m und verbesserte damit die vor zwei Jahren erzielten 49,92m des Finnen Veikko Ryyti um mehr als 5 m! Der 74-jährige Carmelo Rado ist seit Jahrzehnten aktiv. Bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom wurde er Siebter und unterlag dem jüngst verstorbenen Olympiasieger Al Oerter (USA).1985 gewann er bei der Masters-WM in Rom Bronze mit 49,90m, geworfen mit dem 2kg-Diskus. Bei der WM in Riccione siegte er mit 45,69m. Um so überraschender ist seine jetzige Leistungsexplosion bei den Seniorenmeisterschaften der Lombardei.
Im Stabhochsprung verbesserte der 51-jährige Gary Hunter (USA)bei einem Meeting wiederum in seiner Heimatstadt Fort Wayne (US-Bundesstaat Indiana) seine eigene, erst vor zwei Wochen gesprungene M50-Weltrekordhöhe auf jetzt 4,91m.
(Foto: Rosa Marchi, ITA, 04.10.09)


Antidoping: Bill Collins unterzeichnet "Vaterstettener Erklärung"

Ein großer Augenblick für die weltweite Antidoping-Kampagne: Bei den Masters-Weltmeisterschaften in Riccione (Italien) unterzeichnete Bill Collins (USA), der IAAF- Seniorensportler des Jahres 2006, die Vaterstettener Erklärung. Dies geschah im Beisein von Guido Müller (GER), dem weltbesten Seniorensportler des Jahres 2004 und Urheber der Vaterstettener Erklärung.
Bill Collins und seine Frau Stephanie ließen keinen Zweifel daran, dass diese Initiative einen großen Schritt darstellt im Hinblick auf einen sauberen und fairen Sport in der Bewegung der Seniorenleichtathletik. Ferner unterzeichneten in Riccione u.a. auch Vesa Lappalainen (EVAA-Vizepräsident), Dr. Stephen Peters (GBR) und Charles Desjardins (USA-Delegation).
(
Foto: (v. links n. re.): Gemeinsame Sache - Bill Collins, Stephanie Collins, Dieter Massin (EVAA-Präsident) und Guido Müller,) (03.10.07)


Spitzensport: Franka Dietzsch ist "Champion des Jahres 2007"

Die erfolgreichsten deutschen Athleten haben entschieden: Franka Dietzsch ist "Champion des Jahres 2007". Im Robinson Club auf Fuerteventura wählten die 83 anwesenden Spitzensportler während der Eventwoche die Diskuswerferin zu ihrem Champion und feierten sie bei der Preisverleihung mit minutenlangen Standing Ovations. „Ich bin sehr stolz, dass ich gewonnen habe. Denn es zählt hier nicht nur der aktuelle Erfolg, sondern die Leistung der vergangenen Jahre“, sieht Dietzsch diese Ehrung auch als eine Anerkennung ihrer bisherigen Karriere. Bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften Ende August in Osaka hatte die 39-jährige Neubrandenburgerin ihren WM-Titel verteidigt und damit ihre dritte Goldmedaille bei Welt-Titelkämpfen nach 1999 und 2005 gewonnen. Ihre Laufbahn sei jedoch noch lange nicht zu Ende: „Mein Traum ist eine olympische Medaille in Peking im kommenden Jahr.“
Als "Champion des Jahres" wird Franka Dietzsch unter dem Motto „Träume leben“ von Robinson und smart ein Reisewunsch erfüllt: „Über das Reiseziel muss ich aber noch zwei Nächte schlafen“, so Dietzsch. Außerdem gewinnt sie einen smart „fortwo Cabrio“.
Beim einwöchigen Event "Champion des Jahres" hatten die Sportler die einmalige Gelegenheit, ihren persönlichen Favoriten zu wählen. Im Vorfeld der Urlaubswoche hatten alle von der Stiftung Deutsche Sporthilfe geförderten Athleten per Internet eine Vorauswahl getroffen und fünf Kandidaten für die Endabstimmung nominiert: Nico Bettge (Kanu Slalom), Magdalena Neuner (Biathlon), Daniel Unger (Triathlon), Jenny Wolf (Eisschnelllauf) und Franka Dietzsch (Diskuswerfen). Bei der diesjährigen Ehrung vor 500 Gästen, die von Sportreporter Sebastian Hellmann (Premiere) moderiert wurde, waren erstmals alle bisherigen Preisträger persönlich anwesend, die auch die Auszählung der Wahl übernommen hatten. Die Laudatio bei der Verleihung hielt Vorjahressieger Michael Greis, dreifacher Biathlon-Olympiasieger von Turin. (02.10.07)


Berlin: 100. Marathon für Berlins Lauflegende, keine Medizinprobleme und Maier unerwünscht

Natürlich stand der Marathon-Weltrekord des Äthiopiers Haile Gebrselassie (2:04:26h) im Mittelpunkt der Berichterstattung über den 34. Berlin-Marathon am gestrigen Sonntag. Das Großereignis sah aber auch guten Wettkampfsport der Mastersklassen. Deren Ergebnisse in den einzelnen Altersklassen zeichneten sich durchweg durch Erfolge nichtdeutscher Marathonis aus. Aus heimischer Sicht waren diese Resultate bemerkenswert: Der deutsche M55-Vizemeister dieses Jahres Martin Wahl (*1950, WSV Oberhof) lief sehr schöne 2:43:55h. Gut waren auch die 2:41:12 von Peter Spahn (*1957, OSC Berlin) in der M50, der seine Vorjahreszeit um rund 3 Minuten verbesserte. Auch die 2:35:29h von Reinmund Hobmaier (*1962, PTSV Rosenheim) in der M45 können sich sehen lassen. Für alle drei sprang aber jeweils nur Rang 2 ihrer Altersklasse heraus.
Bei den Seniorinnen gewann Elvira Rölli (*1962, SV Birkenhard) in netto 2:59:49h die W45-Wertung. Die in in 2:24:51h zweitschnellste Frau in Berlin, Irina Mikitenko (*1972, TV Wattenscheid), war zugleich schnellste W35-erin. Gegenüber dem Vorjahr mit 3:09:58h stark verbessert zeigte sich in der W50 Ursula von Knobloch (*1954, SCC Berlin), die Rang 2 hinter der 20 Sekunden schnelleren Dänin Lene Andersen belegte.
Bernd Hübner bestritt gestern seinen 100. Marathon. Die inzwischen 60-jährige Berliner Lauflegende ist der einzige, der bei bisher allen 34 Berlin-Marathons am Start war. Nach 4:15:57 h kam er gestern ins Ziel, und er wäre sicher noch schneller gewesen, wenn er nicht unterwegs einige Male für ein Interview angehalten und viele Schwätzchen gehalten hätte. „42 Kilometer Beifall“, habe er erlebt, und auch bei einem Weltrekord dabei zu sein, „ist für mich wirklich das Größte“.
Durchhaltevermögen hat ein Marathonläufer ohnehin, aber Hübner scheint davon zusätzlich eine stille Reserve zu besitzen. 2005 lief er beim Berlin-Marathon mit, obwohl er sich im Frühjahr zuvor einer Prostataoperation wegen einer Krebsdiagnose hatte unterziehen müssen. Im August vor dem Rennen riss ihm dann auch noch der Meniskus im Knie. Hübner kam trotzdem ins Ziel. In diesem Jahr hatte sich der 60-Jährige beim Skifahren verletzt, der Berlin-Marathon ist dennoch schon sein dritter in diesem Jahr. Hübner läuft nie nur für sich alleine. Er trainiert gemeinsam mit anderen bei seinem Lauftreff jeden Sonntag entlang der Havel und leitet auch den Jubilee-Club, in dem jeder Mitglied werden kann, der mindestens zehn Mal am Berlin-Marathon teilgenommen hat. Etwa 1800 Mitglieder hat der Club und Hübner, der auch den Havellauf organisiert, ist das herausragende Mitglied. Von seiner Bestzeit 2:27:04 aus dem Jahr 1984 ist er inzwischen deutlich entfernt, doch Hübner läuft inzwischen ohnehin zuerst für Spaß und Geselligkeit.
Zufrieden äußerte sich nach dem Lauf "Medical Director" Lars Brechtel nach dem Rennen: „Es waren deutlich weniger Hilfeleistungen als im vergangenen Jahr nötig.“ Insgesamt fielen 1395 Hilfeleistungen an, wobei hier auch das Reichen von Pflastern eingerechnet wird. Im vergangenen Jahr waren es 1709 Hilfeleistungen. Die mit 1078 überwiegende Anzahl von Hilfeleistungen fiel im Ziel an, auf der Strecke waren es 317. Auch die Anzahl der Transporte war mit 23 deutlich niedriger als im vergangenen Jahr. „Bisher sind uns keine schweren Fälle bekannt, es gab keine lebensbedrohlichen Zustände“, so der Medical Director. Positiv wirkte sich das Wetter auf die Statistik aus, die Temperaturen waren in diesem Jahr deutlich niedriger als im vergangenen Jahr.
Unerwünscht war der ehemalige österreichische Ski-Cheftrainer Walter Mayer laut SSC-Race-Direktor Marc Milde beim Berlin-Marathon. Der Start der zehntplatzierten Österreicherin Eva-Maria Gradwohl (*1973, SV ADA Happy Lauf Anger) war an die Bedingung geknüpft, dass sie für ihren Lebensgefährten Mayer keine Akkreditierung verlangt. Mayer stand im Zentrum zweier Doping-Skandale bei Olympia 2002 in Salt Lake City und 2006 in Turin. Bereits nach den Vorfällen 2002 war er auf Lebenszeit von Olympia ausgeschlossen worden, reiste aber nach Turin an.
Trotz nasskalter Witterung lockt der diesjährige Berlin-Marathon erneut rund eine Million Besucher an die Strecke. Das berichtete am Sonntag die Polizei, die mit 700 Beamten im Einsatz war. Schwerstarbeit war das Marathon- Wochenende nicht nur für die teilnehmenden Läufer, sondern auch für die Berliner Abschleppdienste. Weil die zahlreichen Parkverbote entlang der Strecke längst nicht von allen Autofahrern beachtet wurden, mussten insgesamt etwa 800 Fahrzeuge abgeschleppt werden.
(Quellen: eigene Recherchen, dpa und Bericht über Bernd Bübner von Friedhard Teuffel im gedruckten Tagesspiegel 01.10.07)


Finanzen: Berlin nimmt durch den Marathonlauf 35 Millionen Euro ein

Berlin steht womöglich vor dem besucherstärksten Wochenende des Jahres. Traditionell sind der September und Oktober ohnehin schon starke Monate im Berlin-Tourismus. Doch an diesem Wochenende gibt es zusätzlich noch die 12. Kunstmesse "Artforum Berlin" (29. September bis 3. Oktober) und natürlich den sportlichen Höhepunkt des Jahres, den 34. Berlin-Marathon. Die Experten der Berlin Tourismus Marketing GmbH (BTM) rechnen am Sonnabend und Sonntag mit einer Million Gästen, die als Tagesausflügler oder fürs Wochenende an die Spree kommen. Vor allem der Marathon dürfte außer den Läufern hunderttausende Betreuer, Familienangehörige und Schaulustige anziehen, die gemeinsam mit den Berlinern die Sportler vom Straßenrand anfeuern werden.
Außer dem Imagegewinn für Berlin, das neben London, Boston, New York und Chicago zu den weltweit Top 5 der Marathon-Metropolen zählt, spült das Sport-Event der Superlative auch ordentlich Geld in die Kassen der Gastronomen, Hoteliers und Einzelhändler. Zwar lässt sich der wirtschaftliche Effekt nur schwer beziffern, aber Experten wie der Hamburger Wirtschaftswissenschaftler Professor Wolfgang Maennig gehen davon aus, dass die auswärtigen Marathon-Teilnehmer 23 Millionen Euro in der Stadt lassen. Die Summe sei seit Jahren relativ konstant. Rechne man noch das Geld hinzu, das die Berliner Wirtschaft aus den Marathon-Einnahmen wieder in der Stadt ausgibt, kommt man nach Schätzung des Wissenschaftlers gar auf mehr als 35 Millionen Euro. Schätzungsweise 130 000 Übernachtungen können die Berliner Hotels im Zusammenhang mit dem Sportereignis verbuchen. So wundert es kaum, dass bereits gestern in einigen Hotelkategorien nur noch wenige Restbetten zu bekommen waren. Wer kurzfristig eine preisgünstige Übernachtungsmöglichkeit suchte, musste in der Innenstadt schon tiefer in die Tasche greifen. In der City Ost gab es vereinzelt noch Zimmer ab etwa 180 Euro, in der City West hingegen konnte man mit etwas Glück allerdings noch ab etwa 80 Euro ein Zimmer ergattern. Wem dies zu teuer war, der konnte sich gestern noch in den Außenbezirken ab 60 Euro einquartieren, muss dafür aber längere Anfahrtswege zur Laufstrecke in Kauf nehmen.
Nach Einschätzung der Industrie- und Handelskammer (IHK) ist der Sport ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Hauptstadt. Etwa 15 000 Berliner sind in der Sportwirtschaft, in Vereinen und Verbänden beschäftigt und somit jeder 100. Berliner Erwerbstätige. Insgesamt geht die IHK von einem jährlichen Umsatz der Branche von derzeit einer Milliarde Euro aus - Tendenz steigend. Ein sich änderndes Freizeit- und Gesundheitsverhalten mache den Sportsektor zum Wachstumsmarkt.
Die Einkäufe, der Verzehr und die Hotelbuchungen der Läufer, Betreuer und Zuschauer lassen die Kassen klingeln. Aber auch der Imagegewinn, wenn die Bilder eines der schnellsten Marathonläufe mit rekordverdächtigen Zeiten und toller Stimmung um die Welt gehen, ist nicht zu unterschätzen. Denn ähnlich wie die Bilder der Fußball-WM 2006 haben solche Impressionen eine nachhaltige Wirkung und Anziehungskraft auf Touristen. Die planen daraufhin Berlin als Reiseziel ein: zum Schauen, Staunen - und Geldausgeben.
(aus DIE WELT, 29.09.07)


Antidoping: Freizeitläufer in Köln zum Dopingtest

Hinter dem Zielstrich wartet auf einige Läufer des Köln-Marathons eine Überraschung. Für die Gewinner einer speziellen Lotterie wird die Veranstaltung auch nach 42,195 Kilometern noch nicht beendet sein. Per Losverfahren ermittelt die Rennleitung mehrere Hobbyläufer, die im Zielbereich freundlich zur Dopingprobe gebeten werden. Im Beisein eines Renn-Kommissars müssen die Sportler dann eine Urinprobe abgeben, die anschließend ins Labor geschickt und auf leistungssteigernde Substanzen untersucht wird. „Wer betrügen will, der tut das. Aber die Ungewissheit soll bleiben. Wer in Köln startet, muss damit rechnen, kontrolliert zu werden“, sagt Renndirektor Harald Rösch.
Das Doping des Freizeitläufers stammt meist aus der Hausapotheke. Beliebt sind Erkältungsmittel und Hustensäfte, in denen Ephedrin enthalten ist. Ähnlich wie Amphetamine setzt dieser Stoff Adrenalin frei. In einschlägigen Internetforen wird Aspirin als leistungssteigernder Blutverdünner angepriesen. „Dadurch sollen die Warnsignale des Körpers übertüncht werden. Läufer wollen über die Schmerzgrenze hinaus gehen“, sagt Alex Lechleuthner, Leitender Notarzt der Kölner Feuerwehr. Er wird beim Marathon an der Strecke im Einsatz sein und bei Nebenwirkungen zur Stelle sein. Seine Patienten sind meist Läufer, die selbst deutlichste Warnsignale ihres Körpers für optische Täuschungen halten.
Manchen Läufern scheint es längst nicht mehr zu reichen, auf die eigene Kondition zu vertrauen. Eine anonyme Umfrage hat jetzt ergeben, dass jeder fünfte Freizeitsportler schon mal zu leistungssteigernden Substanzen gegriffen hat (siehe „Freizeit-Doping“). „Medikamente zur Leistungssteigerung sind Blödsinn. Der Körper hat selbst genug Reserven“, sagt Lechleuthner. Ein Insider erzählt, dass selbst bei Senioren-Wettkämpfen oft das potenzsteigernde Mittel Viagra genommen werde, weil dadurch der Lungendruck sinkt und die Sauerstoffaufnahme erleichtert wird. Erst in der vergangenen Woche hat das Bundeskriminalamt bei einer bundesweiten Razzia illegale Doping-Labors geräumt und große Mengen Ampullen mit anabolen Steroiden und Tabletten sichergestellt. Abnehmer waren Freizeitsportler, die nicht nur aus der Bodybuilder-Szene stammten.
Bereits neun Tote
Neun Marathon-Läufer sind dieses Jahr alleine in Deutschland auf der Strecke gestorben. Offizielle Todesursache war meist ein Herzversagen, die eigentliche Todesursache ist oft die Selbstüberschätzung. Trotz Herzerkrankungen und Erkältungen laufen die Athleten los. „Mit kaputtem Knie geht niemand an den Start, aber über Erkältungen wird gerne hinweggesehen“, sagt Renndirektor Rösch. Als Vertreter des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) hat er gerade einen Kongress in Berlin besucht, auf dem Experten über die verbindliche Einführung eines Fragebogens diskutiert haben, den Läufer bei der Anmeldung zu einem Marathon ausfüllen sollen. Bei diesem Gesundheitscheck soll beispielsweise erforscht werden, ob in der Familie Herzerkrankungen aufgetreten sind und wie lange die letzte Krankheit zurückliegt. Wenn Antworten von der Norm abweichen, soll ein Arztbesuch empfohlen werden. Harald Rösch würde diesen Fragebogen gerne schon im kommenden Jahr in Köln einsetzen.
Köln ist hinter Berlin und Hamburg der drittgrößte Marathon in Deutschland. Die Top-Athleten werden überall zur Dopingkontrolle gebeten - in Köln müssen sie sich dieses Jahr einem Bluttest unterziehen. Dass auch Hobbyläufer im Visier der Doping-Fahnder stehen, ist eher die Ausnahme. Eine Doping-Analyse kostet bis zu 500 Euro, dieses Geld sparen sich die meisten Veranstalter. In Hamburg und Berlin werden die Freizeit-Sportler aus Kostengründen nicht kontrolliert. „Wir legen mehr Wert auf eine gute gesundheitliche Aufklärung“, sagt Martina Reich, Sprecherin des Berlin-Marathons. In München müssen die Läufer ab 2008 - ähnlich wie die Rad-Profis - eine Ehrenerklärung unterschreiben und den Verzicht auf leistungssteigernde Substanzen versprechen.
Die genaue Zahl der Dopingtests will Kölns Renn-Direktor Harald Rösch nicht preisgeben, doch es ist kein Geheimnis, dass auch in Köln nicht mehr als ein Dutzend Hobbyläufer kontrolliert werden. Ohnehin gibt es keine Sanktionsmöglichkeiten. Läufer, die nicht im Verein gemeldet sind, unterliegen keinem Sportgericht und können nicht gesperrt werden. (aus Kölner Stadtanzeiger, Thorsten Moeck, 29.09.07)


Viel Spaß beim Suchen: 131534 Fotos von der WM in Riccione

Es dürfte ein Rekord sein. Die offizielle Fotoagentur der WM in Riccione hat nach eigenen Angaben 131.534 Aufnahmen der WM online gestellt. Wie bitte? Nichts vergessen? Die Bilder sind alle technisch solide, wenn sie auch irgendwie steril wirken. Die Schärfe stimmt, aber sie zeigen wenig Packendes. Um sie zu sehen (und ggf. zu bestellen) geht man auf den Menupunkt "Seleziono Evento" oben rechts auf der Webseite. Dann klickt man "Riccione" an und anschließend "Ricerca" (Suche). Die deutschsprachigen Übersetzungen der Seite sollte man sich nicht sparen, sonst entgehen einem wertvolle italienische Momente ("Sie entdecken die Daten der folgenden agonisticheäusserungen in Italien oder zum Ausland" - ;-) ).
Andere WM-Online-Fotosammlungen gibt es auf Lesley Richardson's Rikko2 -Photo-Seite (angekündigt für das Monatsende), die übrigens auch starke Aufnahmen der DM I (Zittau) und DM II (Fulda) dieses Jahres bereit hält.; Douglas J. Smith aus Kanada und Tom Phillips aus dem Vereinigten Könrigreich präsentieren ebenfalls viele professionelle WM-Aufnahmen auf ihren Seiten - jeweils zentriert auf ihre Herkunftsländer .
( Quelle: Ken Stone auf masterstrack.com 28.09.07)


Sonntag in Berlin: 40.215 Läufer durchs Brandenburger Tor

Mit den beiden äthiopischen Vorjahressiegern Haile Gebrselassie und Gete Wami wird am kommenden Sonntag der 34., vom Einzelhandelskonzern real,- gesponserte Berlin-Marathon gestartet, für den sich 40.215 Marathonläufer aus 115 Nationen angemeldet haben. Rechnet man Rollstuhlfahrer, Handbiker und Inline-Skater hinzu – 7.624 Skater sind für das separate Rennen am Sonnabend gemeldet –, erreicht die Gesamt-Meldezahl für den diesjährigen Berlin-Marathon 48.076 Athleten. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit wird um 9 Uhr den Startschuss auf der Straße des 17. Juni geben.
Sowohl der äthiopische Serienweltrekordler Haile Gebrselassie, der in seiner Karriere bisher 23 Weltrekorde aufstellte, als auch seine Landsfrau Gete Wami sind im vergangenen Jahr in Berlin persönliche Bestzeiten von 2:05:56 beziehungsweise 2:21:34 Stunden gelaufen. Beide wollen sich auf der bekannt schnellen Strecke weiter verbessern. Haile Gebrselassie will den Marathon-Weltrekord brechen, den Paul Tergat (Kenia) vor vier Jahren in Berlin auf 2:04:55 Stunden geschraubt hat. Im vergangenen Jahr fehlten ihm dazu 61 Sekunden. Gebrselassie trifft in der Hauptstadt auf hochkarätige Konkurrenz. Er ist, gemessen an den Bestzeiten, noch nicht einmal der schnellste Läufer im Feld. Sammy Korir (Kenia) reist mit der zweitschnellsten je gelaufenen Marathonzeit nach Berlin – als Paul Tergat 2003 in Berlin den Weltrekord brach war dessen Trainingspartner Korir nur einen Schritt hinter ihm und lief 2:04:56 Stunden. Mit Philip Manyim (Kenia) ist zudem der Berlin-Sieger des Jahres 2005 am Start.
Spitzenläuferin Gete Wami hat ein anderes Ziel: Sie möchte in der Serie der World Marathon Majors (WMM) die Führung übernehmen. Im vergangenen Jahr hatten sich die bedeutendsten Marathonrennen der Welt – der Boston-Marathon, der Flora London-Marathon, der Berlin-Marathon, der Bank Chicago-Marathon und der New York-Marathon – zu den WMM zusammengeschlossen. In einer zweijährigen Serie können die stärksten Marathonläufer der Welt Punkte sammeln. Der beste Mann und die beste Frau teilen sich am Ende einer Serie einen Jackpot von einer Million US-Dollar. Die erste Serie endet am 4. November dieses Jahres beim New York City-Marathon.
Gewinnt Gete Wami in Berlin würde sie die Führung in der WMM-Serie übernehmen. Wird sie Zweite, würde sie gleichziehen mit der derzeit führenden Jelena Prokopcuka (Lettland). Da Gete Wami zudem angekündigt hat, auch fünf Wochen später in New York zu starten, um den Jackpot zu gewinnen, wird sie dort auf Prokopcuka treffen.
In jedem Fall wird Gete Wami der Sieg in Berlin nicht einfach fallen. Nachdem sie im vergangenen Jahr eine sechsjährige Siegserie der Japanerinnen in Berlin beendet hatte, will nun eine Japanerin anknüpfen an die Erfolge ihrer Landsfrauen in Berlin: Naoko Sakamoto hat eine Bestzeit von 2:21: 51 Stunden und ist damit bisher nur unwesentlich langsamer als Gete Wami. Die Russin Irina Timofeyeva (Bestzeit: 2:25: 29) kann ebenso für eine Überraschung sorgen wie eine Debütantin: Irina Mikitenko (TV Wattenscheid/35 Jahre) trägt die deutschen Hoffnungen.
(25.09.07)
Nachtrag:
Aufgrund einer Knochenhautentzündung muss Sammy Korir auf seinen Start beim 34. Berlin-Marathon am kommenden Sonntag verzichten. Der Kenianer teilte dies am Mittwochabend über sein Management den Veranstaltern mit. Sammy Korir ist mit 2:04:56 Stunden der zweitschnellste Marathonläufer aller Zeiten.
(27.09.07)


M55: Horst Springborn freut sich über Stadionrekord und einen Löwen
Kein Gedanke mehr ans Aufhören

Für Kugelstoßer Horst Springborn (*1951, VSG Bestensee) ist die Welt wieder in Ordnung. Springborn, der bei den Deutschen Senioren-Meisterschaften in Fulda über seine 12,34 m und den siebenten Platz in der Altersklasse M 55 bitter enttäuscht war, gewann bei den Löwenspielen im Löwenberger Waldstadion, wo er traditionsgemäß die Freiluftsaison ausklingen lässt, mit einer Weite von 13,23 m. Damit fand er auch, was die Leistung betraf, zu seinem gewohnten Niveau zurück. Gleichzeitig verbesserte Horst Springborn den Stadionrekord, den er selber mit 12,82 m gehalten hatte. Auf eine neue Bestmarke hatte er im Vorfeld gehofft, auch deshalb weil die Organisatoren, die rundherum für ein gelungenes Sportfest sorgten, Stadionrekorde mit hübschen Plüsch-löwen belohnten.
Bei aller Freude über den ersten Platz und die Trophäe haderte der Bestenseer Kugelstoßer noch nachträglich mit seinem Meisterschafts-Schicksal. Hätten in Fulda doch 13,03 m zur Silbermedaille gereicht. Eine Weite, die Springborn immer zuzutrauen ist, wie er beispielsweise im August in Landsberg mit 13,02 m und erst recht mit den 13,23 m in Löwenberg bewies.
Dank des gelungenen Saisonabschlusses verschwendet Horst Springborn nun auch keinen Gedanken mehr darauf, die Kugel endgültig in die Ecke zu rollen. Er plant bereits für die Deutschen Hallenmeisterschaften 2008, die in Erfurt stattfinden, dort, wo er schon mal ganz oben auf dem Treppchen stand.
(aus Märkische Allgemeine, 26.09.07)


M40: Lars Riedel denkt an letzten Olympia-Start

Diskus-Routinier Lars Riedel (*1967) will im nächsten Jahr noch einmal den Sprung zu den Olympischen Spielen in Peking (China) schaffen. In diesem Sommer absolvierte der inzwischen 40-Jährige, der vor Jahresfrist vom LAC Erdgas Chemnitz zum TuS Saulheim gewechselt war, keinen Wettkampf. Eine Pilzerkrankung und hartnäckige Rückenbeschwerden hielten den 1,99 Meter-Hünen, der im letzten Jahr noch in sechs Wettkämpfen weiter als 65 Meter geworfen hatte und Deutscher Meister geworden war, von einem Auftritt im Ring ab.
"Erst muss mein Rücken heil werden, dann geht es wieder los", sagte er nun gegenüber den "Nürnberger Nachrichten". Zwar denkt Lars Riedel bereits an seine Zukunft nach dem Leistungssport, aber ein lautloser Rückzug aus dem Diskusring kommt nicht in Frage: "Ich muss zwar keinem mehr etwas beweisen. Aber heimlich, still und leise will ich nicht abtreten."
Motivation gab ihm auch die diesjährige WM in Osaka (Japan), die er nur vom Fernseher aus verfolgen konnte. "Je mehr ich gesehen habe, desto stärker habe ich mir gewünscht, da noch einmal mitmischen zu dürfen." Dass er wieder den Anschluss an das Weltniveau finden kann, ist dabei indes nicht ausgeschlossen. "Die Leistungen bei den Männern waren nicht extrem hoch", meinte der Haudegen mit Blick auf seine Disziplin.
(aus www.leichtathletik.de, 25.09.07)


Böhnke: "DLV stolz auf seine Senioren"

"Der DLV ist stolz auf seine Senioren", das sagte Prof. Dr. Michael Böhnke, Vize-Präsident im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), am Wochenende am Rande des Weltfinales in Stuttgart. Die deutschen Seniorinnen und Senioren hatten bei der am 15. September zu Ende gegangen Weltmeisterschaft in Riccione (Italien) im Medaillenspiegel vor Italien und den USA den ersten Platz belegt. Die Aktiven des Deutschen Leichtathletik-Verbandes errangen 108 Gold-, 106 Silber- und 101 Bronze-Medaillen. "Sie haben die deutsche Leichtathletik in Italien und gegenüber der Welt hervorragend präsentiert", führte Prof. Dr. Michael Böhnke, selbst als Delegationsleiter eine Woche vor Ort, weiter aus.
Insgesamt weist der Medaillenspiegel 57 Nationen aus. Das zeige, dass die Leichtathletik in den Altersklassen international weiter auf dem Vormarsch ist. Zudem waren in Riccione prominente Spitzensportler wie der US-Amerikaner William Banks (M 50, Dreisprung) mit von der Partie.
Prof. Dr. Michael Böhnke informierte darüber, dass die Senioren-Weltmeisterschaften 2011 nach Sacramento (US-Bundesstaat Kalifornien) vergeben wurden. In einer spannenden Bewerbungsentscheidung hatten sich die USA gegen Brasilien, das mit Porto Allegre ins Rennen gegangen war, durchgesetzt. 2009 findet die Weltmeisterschaft in Lahti (Finnland) statt.
(25.09.07)


DAMM '07: Keine große Wachablösung

Die große Wachablösung bei den DAMM-Endkämpfen 2007 in den fünf Senioren- und vier Seniorinnenklassen in Baunatal blieb aus. Fünf Vereine verteidigten ihre im Vorjahr gewonnenen Titel erfolgreich, zwei bei den Männern und drei bei den Frauen. Und auch auf den Plätzen zwei und drei landeten die Vereine (und erstmals Startgemeinschaften), die schon in den vergangenen Jahren eine führende Rolle in ihrer Altersklasse gespielt hatten.
Mit einer Ausnahme allerdings: In der Klasse M 30 setzte sich mit dem LBV Phönix Lübeck ein Team durch, das in den vergangenen Jahren mit den Bestenlistenplätzen 15 (2005) und 9 (2006) nur für wenig Aufmerksamkeit gesorgt hatte. Die Hansestädter hatten schon als Zweitplatzierte des Jahres 2007 die Reise nach Hessen angetreten, steigerten sich noch einmal um fast 500 Punkte und siegten vor der ebenfalls stark verbesserten LG Neiße und dem Titelverteidiger, der LG Stadtwerke München. In der Klasse M 40 gab es gegenüber dem Jahr 2006 lediglich einen Platztausch, in diesem Jahr gewann die SG Bürstadt/Vellmar (2006 noch als TV Bürstadt startend) vor dem Pulheimer SC. In der Klasse M 50 dagegen war die Reihenfolge wie gehabt: Titelverteidiger LAC Quelle Fürth/München siegte wieder vor der LG Bielefeld. Die Westfalen konnten gegenüber dem Vorjahr den Abstand etwas reduzieren, letztendlich waren die Bayern aber ungefährdet.
Die knappste Entscheidung des Tages lieferten die Teams der Klasse M 60, hier gaben ganze zwei Pünktchen den Ausschlag zugunsten der LG Alsternord Hamburg mit 5.998 Punkten gegenüber der SG Lok Potsdam, die 5.996 Zähler sammelte. Den glücklichen Siegern war der Erfolg fast schon peinlich und die Silbermedaillengewinner schienen gar nicht einmal so unglücklich! Sie nahmen es sportlich und freuen sich nun schon auf die Revanche 2008. Maßarbeit leistete auch die Hamburger Startgemeinschaft Alsternord/SV Polizei. In der Klasse M 70 lagen die Hanseaten am Ende vor der LG Lkr. Aschaffenburg und nur weitere 13 Punkte dahinter folgte die LAV Bayer Uerdingen/Dormagen auf Platz drei.
Bei den Seniorinnen setzte sich in der Klasse W 30 der Titelverteidiger TSV Bayer 04 Leverkusen mit deutlichem Vorsprung durch. Hart umkämpft war hier der zweite Platz, den sich die SG SF Neukieritzsch aus Sachsen vor den Rheinländerinnen vom TuS Niederneisen sicherten. Nichts anbrennen ließen in der Klasse W 40 die Titelverteidigerinnen von der LG Neiße. Die Sächsinnen waren als Ranglistenzweite angereist, zeigten sich topfit und steigerten ihre Vorkampfleistung um über 300 Punkte. LAC Quelle Fürth/München vor der SG Stormarn/GOA aus Schleswig-Holstein lautete die weitere Reihenfolge. Der ART Düsseldorf, im Vorjahr schon Zweiter in der Klasse W 50, bildet seit Jahresbeginn eine Startgemeinschaft mit Alemannia Aachen. Das zahlte sich nun mit dem Titelgewinn vor der LG Nord-West Hamburg auf Anhieb aus.
Titelverteidiger OSC Berlin vor der LG Nord-West Hamburg hieß die Reihenfolge in der Klasse W 60 und wieder war es hier, mit lediglich 35 Punkten Differenz, ähnlich knapp wie im Jahr 2006. Seit Einführung einer Deutschen Meisterschaft in dieser Klasse im Jahr 2004 hat es übrigens noch keinen anderen Titelträger gegeben als einen dieser beiden Vereine.
Die 47 teilnehmenden Mannschaften fanden in Baunatal nahezu perfekte Bedingungen vor. Die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften der Seniorinnen und Senioren beenden traditionell die Stadionsaison und so mancher Athlet motivierte sich am Ende eines langen Leichtathletik-Sommers noch einmal und trug mit guten Leistungen zum Erfolg seines Teams bei. Auch eine ganze Reihe von Athletinnen und Athletinnen, die gerade erst von den 17. Senioren-Weltmeisterschaften in Riccione (Italien) in die Heimat zurückgekehrt waren, sah man schon wieder im Einsatz. Bei Kaiserwetter im frisch renovierten Baunataler Parkstadion, die Bahn war erst 14 Tage zuvor fertig gestellt worden, gab es durchweg spannende und hochklassige Wettkämpfe. Zum Schluss galt der Dank allen, die zum Gelingen der Meisterschaft beigetragen hatten, stellvertretend seien an dieser Stelle die freundlichen Kampfrichter/innen genannt, sowie die gewohnt gute Organisation des Hessischen Leichtathletik-Verbandes unter der Federführung der Ehrenvizepräsidentin Margret Lehnert.
Selbst die Verzögerung bei der Siegerehrung, bedingt durch Auswertungsprobleme bei den langen Läufen, tat der Stimmung keinen Abbruch. Die Mannschaften feierten am Ende alle gemeinsam, unabhängig davon, welchen Platz sie belegt hatten. Die Bayern zündeten ihre Böller während der Ehrung und manche Flasche Sekt knallte und machte die Runde.
(aus www.leichtathletik.de, 26.09.07)


DAMM-Ticker:

Hier alle Resultate aus Baunatal (24.09.07)


Berglauf-WM: Marie-Luise Heilig-Duventäster und Bärbel Berghaus verteidigen Titel -
Peter Lessing und Lilo Plener Masters-Weltmeister

Die deutschen Seniorinnen überzeugten bei der 7. Berglauf-Masters-WM am Samstag im österreichischen Bludenz, bei der mehr als 1100 Läufer aus 31 Nationen die sehr anspruchsvolle Strecke mit einem 9,2 km langen Anstieg auf den Muttersberg (840 Höhenmeter) in Angriff nahmen. Ihren vor zwei Jahren errungenen Masters-Titel als Berglauf-Weltmeisterin verteidigte dabei Marie-Luise Heilig-Duventäster (*1961, LG Welfen) erfolgreich. Die Welfenerin lieferte sich zwar zunächst ein spannendes Duell mit der Oberösterreicherin Irmi Kubicka, das sie aber schließlich deutlich mit rund 3 Minuten Vorsprung vor ihrer Konkurrentin für sich entschied. Die starke Vorstellung der deutschen W45 rundeten Britta Müller (*1962, VfL Freudenstadt) und Claudia Gertsch (*1961, TS Schramberg) auf den Plätzen 3 und 4 ab.
In der W 65 und W60 lief es noch besser. Hier konnten sich die deutschen Frauen jeweils gleich über einen Dreifachtriumph freuen. In der W65 siegte Titelverteidigerin Bärbel Berghaus (*1940, Solinger LC) vor Ingrid Perkampus (*1941, LuT Aschaffenburg) und Ingrid Hoffmann (*1942, TV Offenbach/Queich), in der W60 war überraschend Lilo Plener (*1945, TV Erkheim) vorn und schlug dabei die Titelverteidigerin Gerlinde Schmittner (*1945, TV Ochsenfurt). Dritte wurde Erika Regitz (*1946, TV Denzlingen); die Silbermedaillengewinnerin des Vorjahres Leni Bauer (*1945, LC Aichach) ging diesmal auf Rang 4 leer aus.
Von den deutschen Senioren lag am Ende allein Favorit Peter Lessing (*1961, LG Ortenau Nord) vorn. Er siegte unangefochten in der M65 und holte sich damit doch noch "seinen" Weltmeistertitel, nachdem er durch einen Organisationsfehler seines Verein und Untätigkeit des DLV nicht bei der WM in Riccione antretend durfte.
Weitere WM-Medaillen für Deutschland errangen Ellen Clemens (*1968, LG Domspitzmilch Regensburg) im letzten Jahr ihrer Zugehörigkeit zur W35 für Platz 2 dieser Altersklasse und in der M55 Meinrad Beha (*1952, FC Unterkirnach) für den dritten Rang. In der W55 belegte Herta Bergmann (*1951, LC Aichach) Rang 2 vor Titelverteidigerin Marianne Spronk (*1948, SV Viktoria Goch) und Liane Muschler (*1950, SC DHfK Leipzig) auf Rang 4, die sich wohl mehr ausgerechnet hatte. Auch in der W50 gab es Silber und Bronze: Zweite wurde Erika Sommer (*1957, LG Welfen) vor Anne Fischer (*1955, ATS Cuxhaven), die sich gut erholt von den Anstrengungen der WM in Riccione zeigte.
Alle Resultate aus Bludenz...
Mehr im laufreport...
(24.09.07)


Berlin-Marathon: Starke Europäer am Start

Eine Reihe von starken europäischen Marathonläufern komplettieren das Weltklasse-Feld, das beim 34. Berlin-Marathon am 30. September an den Start gehen wird. Die beiden äthiopischen Vorjahressieger, Haile Gebrselassie (2:05:56) und Gete Wami (2:21:34), werden unter anderen auf Driss El Himer (Frankreich), Javier Cortes (Spanien) beziehungsweise Fernanda Ribeiro (Portugal) treffen. Für das Rennen über die 42,195 km, das zu den World Marathon Majors (WMM) gehört, gibt es keine Startnummern mehr, da das Limit von 40.000 Läufern bereits seit Wochen erreicht ist.
Zum dritten Mal in Folge wird Driss El Himer bei dem vom Einzelhandelskonzern real gesponserten Berlin-Marathon an den Start gehen. Der 33-jährige Franzose, der ursprünglich aus Marokko kommt, ist mit einer Bestzeit von 2:06:48 Stunden der drittschnellste europäische Marathonläufer aller Zeiten. Nur zwölf Sekunden fehlen ihm zum Europarekord. Nach einer Muskelverletzung musste er sich vor zwei Jahren in Berlin mit Rang 29 begnügen. 2006 wurde er im Hitzerennen von Berlin Sechster in 2:16:44.
Genau eine Minute langsamer als die Bestzeit des 33-jährigen Franzosen Driss El Himer, der mit 2:06:48 h drittschnellster europäischer Marathonläufer aller Zeiten ist, ist diejenige des 35-jährigen Javier Cortes. Der Spanier lief 2001 in Hamburg als Zweiter erstklassige 2:07:48 Stunden. Früher ein starker Bahn-Langstreckenläufer, hat Javier Cortes im Marathon eine Reihe von erstklassigen Erfolgen erreicht. So gewann er 2000 den Amsterdam-Marathon in 2:08:57 und war im gleichen Jahr Zweiter in Rotterdam (2:08:30).
Bei den Frauen wird Gete Wami unter anderen auf Fernanda Ribeiro treffen. Die 38-jährige Portugiesin hat bisher erst eine Bestzeit von 2:29:48 Stunden, die sie im vergangenen Jahr in Hamburg gelaufen ist. Doch Ribeiro, eine der erfolgreichsten Bahn-Langstrecklerinnen der 90er Jahren, hat eigentlich das Potenzial für deutlich schnellere Zeiten. Über 10.000 Meter war sie unter anderem Olympiasiegerin (1996) und Weltmeisterin (1995). Beim Olympiasieg ließ sie unter anderen Gete Wami hinter sich, die damals Dritte wurde. Im Halbmarathon lief Fernanda Ribeiro bereits starke 68:23 Minuten.
Der letzte europäische Triumph beim größten deutschen Marathon liegt bereits neun Jahre zurück. Damals gewann Marleen Renders (Belgien) in 2:25:22 Stunden.
(24.09.07)


Antidoping: Anne-Kathrin Elbe erhielt in Berlin Heidi-Krieger-Medaille

Hürdensprinterin Anne-Kathrin Elbe ist am Freitag in Berlin für ihren Einsatz gegen Doping im Sport mit der Heidi-Krieger-Medaille des Vereins Dopingopferhilfe geehrt worden. Es ist die einzige Auszeichnung dieser Art in ganz Europa. Elbe wurde „für die bewiesene Charakterstärke und ihren Mut“ geehrt, hieß es in der Begründung. Die 20-Jährige habe als „mündige Athletin ein Zeichen gesetzt – und das zu einer Zeit, als Aufklärung noch nicht medial vermarktet wurde und Nestbeschmutzer erheblichen Anfeindungen ausgesetzt waren.
„Der Preis bedeutet mir sehr viel. Denn er ist die Resonanz dafür, dass ich das Richtige getan habe. Für mich war dies eine Selbstverständlichkeit“, sagte Elbe, die sich keineswegs als Einzelkämpferin sieht: „Noch gelte ich als Einzelfall, doch es gibt bestimmt noch ähnliche Fälle, die nicht an die Öffentlichkeit dringen, weil sich die Vereine meistens hinter ihre Trainer stellen.“
Um den Kampf gegen Doping erfolgreich fortzusetzen, appellierte Elbe an andere Athleten: „Ich kann nur jedem jungen Sportler raten, sich bei Verdacht von Doping-Gebrauch sofort an eine Person seines Vertrauens oder an den Bundestrainer zu wenden.“ Elbes Aussagen führten im Frühjahr 2006 zur Verurteilung des Magdeburger Trainers Thomas Springstein wegen Minderjährigendopings. Elbe hatte von ihm Dopingmittel erhalten, diese aber nicht eingenommen, sondern den Bundestrainer davon informiert. Der Deutsche Leichtathletik-Verband erstattete im Sommer 2004 Anzeige gegen Springstein, der daraufhin wegen dieses Verstoßes gegen das Medikamentengesetz zu einer Freiheitsstrafe von 16 Monaten -zur Bewährung ausgesetzt - verurteilt wurde.
Elbe, zum TSV Bayer 04 nach Leverkusen gewechselt, trainierte erst bei Manfred Fink und nun bei Karl-Heinz Düe. In diesem Jahr wurde die Sprinterin mit der deutschen 4x100-Meter-Staffel im ungarischen Debrecen U23-EM-Zweite und Sechste im 100m-Endlauf bei den deutschen Leichtathletikmeisterschaften. Vor Elbe erhielten der Hormonforscher Christian Straßburger, die Autorin und ehemalige Diskuswerferin Brigitte Berendonk, der Sporthistoriker Giselher Spitzer und die Biathlon-Olympiasiegerin Antje Misersky die Auszeichnung, die nach Heidi Krieger, der Kugelstoß-Europameisterin von 1986 benannt ist. Krieger erhielt in der DDR in hohen Dosen männliche Hormone und unterzog sich später einer Geschlechtsumwandlung.
Mehr: Interview mit Anne-Kathrin Elbe in der FAZ
Laudatio von Grit Hartmann im Wortlaut
(23.09.07, aufgefrischt am 27.02.09)


2008: Änderungen bei der Zulassung der Startgemeinschaften

Erstmals konnten in diesem Jahr Startgemeinschaften von Leichtathletikvereinen zugelassen werden. Unerwartet hatte sich daraufhin bei den 20 Landesverbänden des DLV die hohe Zahl von 662 Startgemeinschaften, an denen 353 Clubs beteiligt sind, registrieren lassen. Im Unterschied zu den LG`s können sich in Startgemeinschaften maximal drei Vereine in nur einer Altersklasse zusammenfinden, um - ausschließlich - in Staffeln und DMM-Wettbewerbe der entsprechenden Altersklasse gemeinsam zu starten.
Die erzielten Ergebnisse werden unter dem SG-Namen in den Bestenlisten geführt. Vereine können für die Senioren und Seniorinnen I jeweils nur eine SG bilden, ebenso für die Senioren II und Seniorinnen II. Für das Jahr 2008 müssen jetzt ab dem 1. Oktober alle Startgemeinschaften neu angemeldet werden. Mehr auf der Seite des NLV...
(23.09.07)


Karsten Kobs hämmert in die "Torwand"

Obwohl Karsten Kobs (*1971, ASC 09 Dortmund) die Leichtathletik-Saison bereits beendet hat, griff er für die Pro7-Sendung "Galileo" noch einmal zum Hammer. Das Galileo-Team hatte Sportler aus verschiedenen Bereichen zu einem außergewöhnlichen Wettstreit gebeten. Bei diesem Vergleich, bei dem neben anderen Fußball-, Handball- und Golfspieler antraten, musste jeder der Top-Athleten mit seinem Sportgerät aus 50 Metern Entfernung auf eine Torwand zielen und dabei versuchen, eine Öffnung zu treffen.
Karsten Kobs belegte bei diesem Wettspiel einen respektablen dritten Rang. Der frühere Hammerwurf-Weltmeister benötigte genau sieben Versuche, bis sein 7,26 Kilogramm schweres Wurfgerät aus 50 Metern Entfernung im unteren Loch der Torwand einschlug. Der Dortmunder bezwang auch den Fußball-Profi Mark van Bommel (FC Bayern München), der nach 25 erfolglosen Versuchen den Wettbewerb verzweifelt aufgab.
( Peter Middel auf www.leichtathletik.de, 22.09.07)


Gegner der Leichtathletik setzen sich durch:
Letzter Aufgalopp im Gottlieb-Daimler-Stadion - Digel krisiert Schäuble

Grün wie die Hoffnung ist die Laufbahn im Rund des Gottlieb-Daimler-Stadion, doch die Hoffnung auf einen Fortbestand der Freiluft-Leichtathletik in der Schwabenmetropole scheint begraben. Die Fußballer des VfB Stuttgart und die Stadt haben sich nach Medienberichten auf einen Kaufpreis zwischen 40 und 55 Millionen Euro geeinigt. Im Juni 2009 sollen die Bauarbeiten beginnen und eines der letzten großen Leichtathletikstadien auf deutschen Boden in eine reine Fußballarena verwandeln. Man müsse auf "ein Wunder" hoffen, wenn man noch an die Rettung für die Leichtathletik in Stuttgart glaubt, sagte Prof. Dr. Helmut Digel, Council-Mitglied des Internationalen Leichtathletik-Verbandes (IAAF), gegenüber der Fachzeitschrift "Leichtathletik". Denn über die unterschiedlichen Fraktionen im Stuttgarter Rathaus hinweg gibt es eine Mehrheit für den Stadionverkauf.
Digel kritisierte die mangeldne Unterstützung der deutschen Sportverbände und des für den Sport zuständigen Bundesinnenministers: "Hier fehlte es besonders an der Solidarität der olympischen Sportverbände", sagte das Council-Mitglied des Internationalen Leichtathletik-Verbandes (IAAF) im Interview mit dem Fachmagazin "Leichtathletik". Und er ergänzte: "Die Leichtathletik ist die wichtigste olympische Sportart. Daher hätte ich mir zudem gewünscht, dass auch die Bundesregierung, speziell der Innenminister, sich für den Erhalt der Bahn einsetzt."
Der vorgesehene Umbau des Stadions in eine reine Fußball-Arena und damit der Wegfall der Laufbahn sei nur noch durch «ein Wunder» zu verhindern. "Die internationale Leichtathletik verliert mit dem Stuttgarter Stadion in meinen Augen das schönste Leichtathletik- Stadion weltweit", sagte der Tübinger.
Auch wenn die Bauarbeiten erst 2009 beginnen sollen, scheint außerdem das IAAF-Weltfinale schon in diesem Jahr zum letzten Mal am Neckar zu gastieren. Zwar betonen Bürgermeister Dr. Wolfgang Schuster und IAAF-Generalsekretär Pierre Weiss, dass die Entscheidung erst am kommenden Montag fallen soll. Schon vor dem zweiten Weltfinale in Stuttgart ist aber klar, dass der für drei Jahre vorgesehene städtische Zuschuss für das IAAF-Finale (1,1 Millionen Euro) aufgebraucht sein wird. Deshalb hat die Stadt Stuttgart offenbar kein wirkliches Interesse, den bestehenden Dreijahresvertrag zu erfüllen - obwohl der Baubeginn für die Fußball- Arena erst für 2009 vorgesehen ist. Als Alternativen stehen bereits asiatische Städte und das australische Brisbane bereit. Allerdings weiß die IAAF auch, dass sie ihre Spitzenathleten nach den Olympischen Spielen 2008 nicht ohne große Reibungsverluste von Peking nach Europa zu den letzten Golden-League-Meetings schicken kann und dann wieder zurück nach Fernost.
Deshalb würde der Weltverband die Veranstaltung lieber erst von 2009 an neu vergeben und im nächsten Jahr nochmal im Stuttgarter Daimlerstadion, dem «Wimbledon der Leichtathletik» (Stabhochspringer Tim Lobinger), lassen. Dieser Ruf gründet auf der WM 1993, der bis heute stimmungsvollsten Leichtathletik-Veranstaltung. Das Publikum erhielt später den Fair-Play-Preis des Internationalen Olympischen Komitees (IOC).

Das Ende der Leichtathletik im Daimler-Stadion ist nicht nur für Stuttgart und seine Region, sondern für die gesamte Leichtathletik-Welt ist mehr als ein mittelschwerer Trauerfall. Eine lange Geschichte wird mit dem geplanten Umbau zu Grabe getragen. 1933 wurde das Stadion als "Adolf-Hitler-Kampfbahn" eingeweiht, nur ein Jahr später stellte die spätere Biologin Gisela Mauermayer bei den Frauenweltspielen einen Weltrekord im Fünfkampf auf. Nachdem es in den Jahren nach dem Krieg zwischenzeitlich "Century Stadium" und "Kampfbahn" hieß, erhielt es 1949 den Namen "Neckarstadion", den es bis 1993 behalten sollte. Zahlreichen großen Leichtathletikveranstaltungen, wie dem Europacup der Männer (1965), den Europameisterschaften (1986) oder den Weltmeisterschaften (1993), diente das Stadion auf dem Cannstatter Wasen als Schauplatz. Eine Reihe von Weltrekorden wurden hier aufgestellt. Bis heute gültig ist der Hammerwurf-Weltrekord (86,74 m) des Ukrainer Jurij Sedych – damals im Trikot der UdSSR - von den Europameisterschaften. Auch Deutsche Meister wurden hier oftmals gekrönt, zuletzt 2001.
Mit den Olympiastadien in Berlin und München sowie dem Stadion in Nürnberg bleiben der Leichtathletik nur noch drei Arenen übrig, die eine Kapazität von mehr als 40.000 Zuschauern aufweisen und damit als Austragungsort für internationale Meisterschaften geeignet sind. Doch hier ist die Zukunft der Bahnen ebenfalls nicht gesichert, wie Prof. Dr. Helmut Digel meint: "Auch dort (Nürnberg) kann ich mir vorstellen, dass sehr bald die Diskussion um ein reines Fußballstadion beginnt. Zurzeit bleibt alles an einem Stadion hängen: Berlin. Aber was passiert nach der WM 2009?"
(Quellen www.leichtathletik.de, FTD, Netzeitung, 22.09.07)


Bundesrat verabschiedet Antidoping-Gesetz

Die Länderkammer, der Deutsche Bundesrat, hat am Freitag grünes Licht für das Gesetz zur Verbesserung der Doping-Bekämpfung im Sport gegeben. Dr. Michael Vesper, Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes, begrüßte inzwischen die gesetzlichen Neuregelungen ausdrücklich: „Endlich hat der Bundesrat den Weg frei gemacht für die Verschärfung der Doping-Gesetze. Das ist ein Meilenstein im gemeinsamen Kampf von Sport und Staat gegen Doping, den wir entschieden begrüßen."
Vesper: "Damit werden wesentliche Anregungen aufgegriffen, die wir der Politik in unserem Maßnahmenplan gegen Doping gegeben haben. Der Strafrahmen für Handel und in Verkehrbringen von Dopingmitteln wird im Arzneimittelgesetz verschärft und Ermittlungsmöglichkeiten wie Hausdurchsuchung und Telekommunikationsüberwachung verbessert. Wichtig ist der von uns immer geforderte Schulterschluss zwischen Sport und Staat. Ich glaube, dass damit neue Dynamik in den Kampf gegen Doping kommt und dass der Sport Glaubwürdigkeit zurückgewinnt“.
(22.09.07)


WM-Nachlese: 17 neue Senioren-Weltrekorde in Riccione

Trotz der teilweise widrigen Bedingungen in Riccione in den Anfangstagen der 17. Senioren-WM purzelten die Rekorde: Insgesamt gab es 36 Europarekorde (ER) und 17 Weltrekorde (WR) - so die Zusammenfassung von EVAA-Statistiker Ivar Söderlind (Schweden) auf der Homepage des Europaverbandes der Seniorenleichtathleten (www.evaa.nu). Unter den neuen Rekordhaltern finden sich auch die deutschen Seniorenleichtathleten Friedrich Mahlo (3x WR, 4x ER), Christiane Schmalbruch (2x WR / 2x ER), Manfred Rittweger (1x WR, 1x ER) und Peter Speckens (1x ER).
Den vier deutschen neuen Rekordhaltern stehen beeindruckende zehn (!) neue Weltrekorde von Seniorensportlern aus Großbritannien/Nordirland gegenüber, aufgestellt durch Jane Horder -3 WR-, Mary Wixey, Janette Stevenson, Maureen Spelman, Arthur Thomson und drei britische Staffeln -4x100 m M 35, 4x100 m M 55, 4 x400 m M 55-; weiterhin kommen in die Rekordbücher der WMA bzw. EVAA Seniorensportler aus Belgien, Finnland, Frankreich, Russland, Schweden, Spanien und Gastgeber Italien.
Im Siebenkampf erreichte die Österreicherin Marianne Maier eine neuen Europarekord. Die Schweizerin Heide Maeder gewann das 20km-Straßengehen mit neuer W60-Europarekordzeit. Eine Auswertung der bei der WM erzielten deutschen Senioren-Bestleistungen liegt uns bisher nicht vor.
Mehr...
(22.09.07)


proMASTERs-WM-Umfrage: "Beratend auf den DLV einwirken"

Die Athletenvereinigung proMASTERs führt aktuell eine online-Umfragedurch. Sie fragt Teilnehmer der Masters-WM in Riccione zur Betreuersituation in Riccione. Zwar haben sich, so proMASTERs, die DLV-Betreuer bei der WM "durchaus redlich bemüht", den Athleten fachkundig weiterzuhelfen und sie zu unterstützen. proMASTERs will die Anregungen aufgreifen, um mit den DLV-Betreuern in einen weiteren konstruktiven Dialog zu treten, damit deren Serviceleistung verbessert ("optimiert") werden kann.
Denn: "In Riccione gab es viel Licht, aber auch Schatten" und "für nicht alle Fragen sind die DLV-Betreuer die richtigen Ansprechpartner." proMASTERs erwartet von den WM-Teilnehmern konstruktive Kritik, und will dann "beratend in entsprechenden Gremien auf unsere Partner im DLV einwirken" Die Umfrage läuft noch bis zum Mittwoch, 26. September. Mehr...
(20.09.07)


Stiftung Warentest: Versicherungsschutz für Senioren

Die öffentlich-rechtliche Stiftung Warentest hat sich mit den Versicherungen befasst, die für ältere Menschen angeboten werden. Das Fazit des Versicherungschecks: Auf die Standards wie Krankenversicherung, Privathaftpflicht und Kfz-Versicherung können natürlich auch ältere Menschen keinesfalls verzichten. Aber eine Berufsunfähigkeitspolice beispielsweise benötigen sie nicht mehr. Senioren brauchen weniger Versicherungsverträge als Familien mit Kindern. In ihrer Zeitschrift FINANZtest erläutert die Situng, welche Verträge für Ruheständler noch notwendig sind. Mehr... (19.09.07)


M 50: Gary Hunter verbessert Weltrekord im Stabhochsprung

US-Meister Gary Hunter, 51, startete nicht bei der WM in Italien sondern im heimischen Bundesstaat Indiana und ließ es da richtig knallen. Am Samstag verbesserte er nämlich beim Stabhochsprungwettkampf in seiner Heimatstadt Fort Wayne ("Vault High Summer Classic") den eigenen M50-Weltrekord von den US-Titelkämpfen im August dieses Jahres gleich um 13 cm (!) auf beeindruckende 4,88m.
Hier gibt es ein Video des Rekordversuchs, der in den USA als erster 16-Fuß-Stabhochsprung eines M50-er gefeiert wird.
(18.09.07)


Straßenlauf-DM: Otti Nitsche siegt in W 55

Sie ist wieder da- und wie: Ottilie "Otti" Nitsche (*1949, SG Nussloch) gewann am Samstag bei den deutschen 10km-Straßenlaufmeisterschaften in Mannheim in ihrer Altersklasse W55. Die neue deutsche Meisterin lief die 10km in 42:14min. Legendär sind die Duelle der der 1500m-Weltmeisterin der WM von Durban 1997 mit ihrer Dauerkonkurrentin Lidia Zentner (*1953, Gazelle Pforzheim-Königsbach), die abrupt aufhören mussten, als die Nusslocherin vor einigen Jahren lebensbedrohend erkrankte. Mannheim sah auch nach langer Pause einen souveränen Dr. Klaus Goldammer (*1952, OSC Berlin), der die M55 in 35:09min mit mehr als einer Minute Vorsprung für sich entschied.
In der M75 lief der neue deutsche Meister Werner Beecker (*1932, LC Wuppertal) in exzellenten 43:18 min nur um sieben Sekunden an der neuen deutschen Bestleistung vorbei, die er selbst am 4. August des Jahres in Dürwiss (Eifel) aufgestellt hatte.
Kathi Kaufmann (*1961, LG Dompsitzmilch Regensburg) siegte wie erwartet und unangefochten in der W 45, obwohl ihre 36:39min fast eine Minute hinter der Zeit von den Europameisterschaften im Mai war. In der W70 musste sich überraschend Elfriede Hodapp (*1935, LG Ortenau-Nord) der ganz stark laufenden Ina Heyn (*1936, 1. FC Kaiserslautern) geschlagen geben. Die Pfälzerin siegte in 48:18min und lag damit 26 Sekunden vor der Schwarzwälderin.
Begeistert zeigten sich alle Läufer und Läuferinnen von der tollen Stimmung auf dem 2,5 Kilometer langen Rundkurs durch die Mannheimer Innenstadt. "Ich wollte mich bremsen, weil ich ja in der Vorbereitung auf den Marathon bin, aber das Publikum hat mich so angetrieben. Eigentlich wollte ich eine halbe Minute langsamer laufen", sagte Gesamtsiegerin Irina Mikitenko (*1972, TV Wattenscheid), der ein Start-Ziel-Sieg in 32:34 min gelang - ein gutes Omen für ihn geplanten Start beim Berlin-Marathon. Bei den Männern musste sich Carsten Eich (*1970, Rhein-Marathon Düsseldorf) in 29:34min mit Rang 2 begnügen. Ein Kilometer vor dem Ziel lagen er, Alexander Lubina (TV Wattenscheid 01) und Embaye Hedrit (LG Braunschweig) gemeinsam vorn. In einer ersten Attacke setzten sich Alexander Lubina und der Braunschweiger ab, 500 Meter vor dem Ziel suchte der Wattenscheider die Entscheidung und lief zum Titel in 29:24 Minuten. Carsten Eich konnte auf den letzten Metern noch Embaye Hedrit überholen und kam als guter Zweiter ins Ziel.
Dennoch war der 37-Jährige, der am Ende der Saison seine Karriere beenden wird, unzufrieden: "Ich bin enttäuscht, dass ich bei meinen letzten Deutschen Meisterschaften nur Zweiter geworden bin." Alle Resultate aus Mannheim hier (pdf)...
(16.09.07)


Laufen: Berliner Konferenz verabschiedet Empfehlungen an Veranstalter und Aktive
"Laufen ist gesund, aber nicht jeder Läufer" - Künftig Online-Fragebogen

Vor dem Hintergrund mehrerer Todesfälle bei Lauf-Wettbewerben im ersten Halbjahr 2007 hatte das "Medical Team" von SCC Running, unter anderem Veranstalter des Berlin-Marathons, führende Sportmediziner sowie Vertreter des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) eingeladen, ein Konsenspapier zu erarbeiten, um Läuferinnen und Läufer bei Laufveranstaltungen besser über versteckte bzw. nicht beachtete Gesundheitsrisiken zu informieren. Nach Sichtung internationaler Daten und Studien  verabschiedeten die Teilnehmer der Konferenz  eine Empfehlung , mit der Lauf-Veranstaltern ein Instrument an die Hand gegeben wird, um die Teilnehmer ihrer Lauf-Wettbewerbe vor gesundheitlichen Schäden möglichst zu bewahren.
Ab 1. Januar 2008 soll bei Online-Anmeldungen mittels eines international validierten Fragebogens eine qualifizierte Abschätzung von Gesundheitsrisiken durchgeführt werden. Dieser Fragebogen soll verbindlicher integraler Bestandteil des allgemeinen Anmeldeverfahrens werden. Je nach Ergebnis wird eine (nochmalige) ärztliche Konsultation empfohlen.Dieser Fragebogen steht in Übereinstimmung mit den "Leitlinien zur Vorsorgeuntersuchung im Sport" der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (Deutscher Sportärztebund) e.V. und wird im jährlichen Laufkalender des Deutschen Leichtathletik-Verbands sowie auf der Internetseite des Verbandes veröffentlicht. Außerdem wird angestrebt, dass auf den jeweiligen Internetseiten der Laufveranstaltung auf diese Maßnahme hingewiesen wird.Zudem soll auf schon bestehende Maßnahmen zum Schutz der Teilnehmer hingewiesen werden:
1. Der Veranstalter bzw. sein medizinischer Dienst kann einen Teilnehmer aus dem Rennen nehmen, wenn dessen Gesundheit gefährdet ist (IWR 240-Regel der IAAF).
2. Bei extremer Witterung (z.B. warm und schwül) werden seitens des Veranstalters zusätzliche Maßnahmen ergriffen (z.B. zusätzliche Erfrischungsstellen). Auch eine Absage der Veranstaltung kann bei extremen Bedingungen erwogen werden.
Besonderen Wert legen die Sportmediziner auf folgende Fakten:
- Der Laufsport besitzt bei richtiger Ausführung einen insgesamt gesundheitsfördernden Effekt und trägt zur Minderung kardiovaskulärer Risikofaktoren bei. Eine erhöhte Sterblichkeit durch Laufen ist keinesfalls gegeben.
- Für die Teilnahme an Laufwettbewerben stellt eine gute und sorgfältige Trainingsvorbereitung eine wichtige Voraussetzung dar.
- Nicht jeder, der an einer Laufveranstaltung teilnehmen möchte, ist gesund. Gute Leistungsfähigkeit und Beschwerdefreiheit bedeuten nicht immer Gesundheit. Deshalb wird Teilnehmern an Laufveranstaltungen eine ärztliche Untersuchung im Vorfeld empfohlen. Im Einzelfall sollte abgewogen werden, ob eine Wettkampfteilnahme vertretbar ist.
- Naturgemäß verbleibt ein gewisses Restrisiko, wie bei anderen Aktivitäten auch. Die Laufveranstalter können den Teilnehmern ihre Eigenverantwortung nicht völlig abnehmen.
An der Konferenz in Berlin nahmen u.a. teil:

Prof. Dr. Herbert Löllgen, Klinikum Remscheid, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin
Prof. Dr. Wilfried Kindermann, Universität Saarbrücken
Prof. Dr. Hans-Hermann Dickhuth, Universität Freiburg
Prof. Dr. Andreas Nieß, Universität Tübingen
Prof. Dr. Michael Böhnke, Deutscher Leichtathletik-Verband
Harald Rösch, Deutscher Leichtathletik-Verband
Dr. Lars Brechtel, Humboldt-Universität zu Berlin und Medical Director des Berlin-Marathon mit Fachärzten seines Teams
Jürgen Lock, Direktor Strategie, Planung und Sportmedizin des Berlin-Marathon
Rüdiger Otto, Geschäftsführer von SCC Running GmbH / Berlin-Marathon 
(www.leichtathletik.de, 15.09.07)



M65:  Schwerer Diskusunfall in Osnabrück

Zu einem schweren Diskusunfall ist es am Dienstagabend beim traditionellen Werfertag des OTB Osnabrück gekommen. Werner "Jimmy" Korte (*1939, TSV Westfalia 06 Westerkappeln, früher VfL Lingen), der die Konkurrenz mit 44,76m anführte, wurde dabei von einer 1-kg-Diskusscheibe am Kopf getroffen. Mit einem Schädelbruch und Nervenläsionen wurde Korte auf die Intensivstation eines Krankenhauses in Osnabrück gebracht.
Der Werfertag wurde anschließend abgebrochen. Auf der OTB-Webseite heißt es: "Wir wünschen unserem Sportskameraden alles Gute und schnelle Besserung!" (12.09.07)
Nachtrag: Werner Korte geht es inzwischen besser. Er befindet sich nicht mehr auf der Intensivstation (15.09.07)

Keine Leichtathletik-Hallen-EM 2011 in Leipzig

Es gibt keine Leichtathlethik-Hallen-EM 2011 in Leipzig! Leipzigs Bewerbung als Austragungsort für die Leichtathletik-Hallen-EM 2011 wurde vom Europäischen Leichtathletikverband EAA abgelehnt. Grund sei die fehlende Garantie von ARD und ZDF, das internationale Signal von den Titelkämpfen in der Arena zu produzieren und die Veranstaltung selbst zu übertragen, sagte ein EAA-Sprecher auf Anfrage des Sportinformationsdienstes sid. Verbleibende Kandidaten sind jetzt Paris und Göteborg.
Die Entscheidung über den Austragungsort fällt das EAA-Council am 15. Oktober. "Es stimmt, dass es bislang keine Garantie über das Fernsehsignal gab, aber dass Leipzig damit endgültig raus ist, wurde uns in dieser Schärfe noch nicht mitgeteilt", sagte ein überraschter DLV-Präsident Clemens Prokop. Er hofft nun, dass Leipzig zumindest noch den Zuschlag für einen der nächsten Hallen-Europacups erhält. Die Stadt war bereits 2003 und 2004 Gastgeber für die ersten beiden Auflagen der Veranstaltung. (Quelle: Sport-Informations-Dienst 12.09.07
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ST-Kader: Anmeldefrist läuft

Wie jedes Jahr hat im September die Anmeldung zum Sonderkader Trainingskontrollen des DLV für das kommende Jahr begonnen. Auf der Internetseite des DLV (über www.leichtathletik.de) steht unter Anti-Doping allen Interessierten eine Anmeldemaske online zur Verfügung, um sich zum ST-Kader 2008 melden zu können. Anmeldungen sind bis 30.11.2007 möglich.
Es ist zu beachten, dass es sich bei dieser Frist  um eine Ausschlussfrist handelt und eine spätere Anmeldung daher nicht möglich ist. (12.09.07)


2011: The winner is... Sacramento

Mit einem unerwartet klaren Ergebnis hat sich am Dienstag die Vollversammlung ("General assembly") der World Masters Athletics für  Sacramento (USA) als Ausrichter der 19. Masters-WM 2011 entschieden. Die Hauptstadt des US-Bundeststaats Kalifornien  setzte sich nach  rund zwei Stunden Präsentationsduell klar mit 69 Stimmen gegen Porto Alegre (Brasilien) durch, für das lediglich 39 Delegierte votierten. Im Vorfeld und noch in der Versammlung hatte sich insbesondere WMA-Präsident Cesare Beccalli für eine WM in seiner brasilianischen Wahlheimat eingesetzt; auch er ist daher Verlierer dieser, nach Angaben von Beobachtern "sehr nachvollziehbaren" Wahl.
Viele Delegierte lehnten nämlich den völlig ungewohnten  WM-Termin ab, den die Brasilianer planten: Die Stadion-WM sollte nach dem Willen der Organisatoren in  Porto Alegre im Januar 2011 über die Bühne gehen - für Europäer, Nord- und Mittelamerikaner und die meisten Asiaten ein inakzeptablerTermin. Visa-Bedenken, die gegen eine Vergabe in die USA sprachen, waren angesichts dessen offenbar nicht ausschlaggebend; auch die Leichtathletik-Funktionäre setzen wohl auf eine liberalere US-Visapolitik in der "Zeit nach George W. Bush", der Ende 2008 aus dem Amt scheidet.  Doppelsprintweltmeister Bill Collins, der für Sacramento sprach, sicherte zu, die lokalen Organisationen würden alles ihnen Mögliche unternehmen, damit die Visaprobleme gelöst werden könnten.
Die 19. Masters-Weltmeisterschaften werden voraussichtlich vom 7. bis 17. Juli 2011 in der sportbegeisterten kalifornischen Hauptstadt, 
die auf dem Gelände der Sacramento State Universität (Stadion mit 9 Mondo-Rundbahnen), dem Hughes-Stadion im Sacramento City College (9 Rekotan-Rundbahnen) und der Folsom High School (10 Kunststoff-Rundbahnen) stattfinden werden.
Hier die bereits vor der WMA-Generalversammlung von der US-Bewerberin offensiv  ins Netz gestellte 
Präsentation (pdf). Die US-Veranstalterrechnen übrigens damit, dass die WM-Teilnehmer rund 14 Mio $  in und um Sacramento ausgeben werden.  (11.09.2007, update 12.09.2007)

DLV-Team holt in Winschoten drei Medaillen und
5 Masters-WM-Titel durch deutsche Ultramarathonis

Der 100 Kilometer-Weltcup mit gleichzeitig ausgetragener Masters-WM und Europameisterschaft erwies sich am Wochenende in Winschoten (Niederlande) für das DLV-Nationalteam und die Ausdauersportler aus Deutschland als medaillenträchtiges Ereignis: Bronze bei den Frauen im Weltcup sowie Silber in der EM-Wertung und EM-Bronze bei den Männern lautet das Ergebnis einer beinahe vollständigen Medaillenausbeute! Komplettiert wurde der Mannschaftserfolg durch Platz fünf der Männer im Weltcup, die sich somit auch innerhalb stärkster weltweiter Konkurrenz in den Top-Five behaupten konnten.  Daneben gab es mit Martina Groß (W45), Marianne Dahl (W50) und Bernd Juckel (M55) drei deutsche Masters-Weltmeister.
Die 18.500 Einwohner zählende Stadt Winschoten nur cirka 15 Kilometer von der deutsch-niederländischen Grenze entfernt, ist seit 1976 jährlich Austragungsort eines 100 Kilometer-Laufs -  auf einer verkehrsfreien, flachen und damit schnellen 10 Kilometer-Runde. Aufgrund der Citylauf-Atmosphäre ist jederzeit für gute Stimmung gesorgt, und auch in diesem Jahr leistete die Mannschaft um Organisationsleiterin Liesbeth Jansen wieder ausgezeichnete Arbeit.
Beim Start um 10 Uhr  herrschten angenehme, fast kühle 10 Grad Celsius, als das Rolltor im traditionsreichen Start- und Zielgebäude "de Klinker" im Herzen der Stadt heruntergelassen wurde, um die rund 300 Teilnehmer auf die Strecke zu lassen. 
Erwartungsgemäß kamen die stark eingeschätzten japanischen Läufer mit Shinic Watanabe, Kenji Nakanishi und Toshikazu Goda am Ende der ersten Runde als geschlossene Gruppe zurück, angeführt wurde das Rennen allerdings von Europameister José Gonzales (Spanien), der mit 36:05 Minuten und 1:15 Minuten Vorsprung die schnellste Eröffnungsrunde lief. Im DLV-Team beendeten Jörg Hooß (*1964, LTF Marpingen), Thomas König (*1965, SuL Lößnitz) und Helmut Dehaut (*1961, VT Zweibrücken) die erste Runde zeitgleich in 41:27 Minuten, Sven Kersten (SCC Berlin) und Christian Grundner (*1968, SG Neukirchen-Hülchrath) folgten in 43:36 Minuten.
Auch die Frauenspitze entsprach den Erwartungen, denn mit Norimi Sakurai und Hiroko Sho (beide Japan) lagen die beiden Weltranglistenführenden mit 41:27 Minuten in Front, begleitet von Monica Carlin (Italien). Bei den DLV-Frauen legten Birgit Schönherr-Hölscher (*1968, PV Tria Witten) und Martina Groß (*1960, MTV Kronberg) die Eröffnungsrunde gemeinsam in 45:45 Minuten zurück, Marion Braun (*1957, SV Germania Eicherscheid) folgte in 48:05 Minuten vor Simone Stöppler (*1964, SSC Hanau-Rodenbach; 49:10 min) sowie Barbara Mallmann (*1971, LG Ahlen; 50:57 min). Flotte Rundenzeiten also, die bei den Männern eine Endzeit von weit unter 6:30 Stunden signalisierten und bei den Frauen Hoffnungen auf ein Unterbieten der 7-Stunden-Marke weckten, die weltweit erst ein einziges Mal unterboten worden ist. Im weiteren Wettkampfverlauf sollte sich allerdings zeigen, dass die idealen Anfangsbedingungen viele Teilnehmer zu einem zu hohen Anfangstempo verführt hatten, was sich in nicht wenigen Fällen rächten sollte.
Bereits zur Halbzeit, die von Jörg Hooß als schnellstem Deutschen nach 3:26:10 Stunden sowie Birgit Schönherr-Hölscher und Martina Groß als den schnellsten deutschen Läuferinnen nach 3:48:44 Stunden passiert wurde, hatte sich das Feld  merklich ausgedünnt. Prominentestes Opfer eines wohl zu hohen Anfangstempos wurde Jose Gonzales, der kurz vor Kilometer 50 mit erheblichen Problemen ausstieg. Ab Kilometer 60 wurde im DLV-Betreuerteam Priorität auf die Feststellung der aktuellen Zwischenstände in den Teamwertungen gelegt und schnell wurde klar, dass die Mannschaften gut im Rennen lagen. Sie sollten sich in der Folge immer weiter nach vorne arbeiten. Jörg Hooß finishte mit 7:04:26 Stunden als erster deutscher Läufer. Auch wenn er damit gut fünf Minuten über seiner bisherigen persönlichen Bestleistung blieb und in der Masters-M40-Wertung lediglich Rang 4 erreichte, lief er damit wohl dennoch das stärkste 100 Kilometer-Rennen seiner langen Karriere. Nach einem nur halbwegs überstandenen Infekt mit schon früh erkennbarem Handicap gestartet, trug er bereits ab Kilometer 30 einen harten Kampf mit sich selbst aus, den er ohne eine rund 14-wöchige Vorbereitung auf höchstem Niveau angesichts der Probleme wohl kaum bestanden hätte. Was unter normalen Umständen herausgekommen wäre, lässt sich nur erahnen. Es war vor allem der Teamgeist, der den Marpinger im Rennen hielt und die Strapazen auf Platz 20 der Gesamtwertung Weltcup (11. EM) erfolgreich überstehen ließ.
Neue persönliche Bestleistungen hingegen erzielten Sven Kersten (7:11:35 h) und Helmut Dehaut (7:12:01 h), die unmittelbar hintereinander auf den Rängen 23 (13 EM) und 24 (14 EM) einliefen und damit den Mannschaftserfolg komplett machten. Helmut Dehaut gewann mit dieser starken Leistung zugleich den Masters-WM-Titel. Sven Kersten zeigte insgesamt ein recht gleichmäßiges Rennen und konnte sich im vierten nacheinander absolvierten 100 Kilometer-Lauf seit April 2006 wieder um einige Minuten steigern. Helmut Dehaut musste gegen Ende des Wettkampfs ein wenig an Tempo herausnehmen, verbesserte ungeachtet dessen seine bisherige Bestleistung, erzielt beim 100 Kilometer-Lauf in Biel des laufenden Jahres, noch um rund 14 Minuten. Weniger Glück hingegen hatten Thomas König (*1965, SuL Lößnitz) und Christian Grundner (*1968, SG Neukirchen-Hülchrath), die das Rennen beide vorzeitig in der letzten bzw. drittletzten Runde beenden mussten. Besonders bitter war der unumgängliche Ausstieg für Thomas König, der bis Kilometer 80 in einem äußerst gleichmäßig absolvierten Rennen gleichauf mit Jörg Hooß lag, nur vier Kilometer vor dem Ziel aber Oberschenkelkrämpfe in einer Heftigkeit erlitt, die ein Weiterlaufen unmöglich machten. Im Falle von Christian Grundner war starke Unterkühlung aufgrund des kalten und böigen Windes mit Regen der Grund für die vorzeitige Aufgabe.
Bei den Frauen lieferte Birgit Schönherr-Hölscher auf Rang sieben gesamt (Vierte EM und Vierte Masters-WM) wieder einmal eine äußerst starke Vorstellung ab, die in eine neue persönliche Bestleistung von 7:47:02 Stunden mündete. Die amtierende Deutsche 100 Kilometer-Meisterin erwies sich, wie so oft seit ihrem ersten Einsatz im DLV-Nationalteam im Jahr 2004, wieder einmal als schnellste deutsche Ultramarathonläuferin und legte mit ihrer Leistung die wichtigste Grundlage für den in dieser Form nicht erwarteten Mannschaftserfolg der DLV-Frauen. Schade für sie, dass es für die Titelverteidigerin dennoch nicht für eine Medaille in der EM-Einzelwertung reichte.
Martina Groß (*1960, MTV Kronberg) stand ihr einen Platz dahinter indes kaum nach. Die Biel-Siegerin dieses Jahres, bislang noch nie auf einem flachen 100 Kilometer-Rundkurs unterwegs gewesen, lief bis Kilometer 70 mit ihrer Teamkollegin zusammen, als starke Wadenkrämpfe zu einer kurzen Wettkampfunterbrechung auf die Massagebank des Teamphysiotherapeuten zwangen. Anschließend konnte sie das Rennen zwar unter Schmerzen, aber ohne allzu große Behinderung fortsetzen und steigerte ihre Bestleistung aus dem Lauf in Biel mit erreichten 7:50:58 Stunden um beinahe 40 Minuten und wurde damit W45-Masters-Weltmeisterin.
Komplettiert wurde die starke Teamleistung der DLV-Frauen von Marion Braun
(*1957, SV Germania Eicherscheid) auf Rang 16 (9), die mit dieser Leistung auch W50-Weltmeisterin wurde. Sie hatte bis Kilometer 80 ebenfalls auf Bestzeitkurs gelegen; dann allerdings machten die immer wieder auftretenden Magen-Darmprobleme längere Wettkampfunterbrechungen notwendig und führten dazu, dass sie mit 8:14:46 Stunden knapp eineinhalb Minuten unter ihrer bisherigen Bestleistung blieb, aufgrund der Unterbrechungen neben der Strecke waren rund zehn wertvolle Wettkampfminuten verloren gegangen.
Wie bei ihren männlichen Teamkollegen lagen Freud und Leid aber auch bei den DLV-Frauen dicht beieinander, auch wenn kein Ausstieg verzeichnet werden musste. So befand sich Barbara Mallmann, die am Ende 10. der W35-Masters-WM-Wertung war, lange auf Bestzeitkurs, bis plötzlich einsetzende muskuläre Probleme sie ab Kilometer 70 zu einer deutlichen Temporeduzierung zwangen. Zähigkeit und Härte zeichnen die Ahlenerin allerdings in derartigen Situationen aus, und so biss sie sich durch und finishte mit 8:54:32 Stunden auf Gesamtplatz 33 (17) immer noch deutlich unterhalb der 9-Stunden-Marke. Noch härter erging es Simone Stöppler (10. der Masters-Wertung W40) bei ihrem 14. internationalen Einsatz. Es lief von Anfang an überhaupt nicht bei der dienstältesten DLV-Athletin, und so kamen schon bei Kilometer 30 Gedanken an einen Ausstieg auf. Jedoch gehört auch sie zu den Ultramarathonläuferinnen, die - sofern keine entscheidenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen vorliegen - solchen Verlockungen notfalls 70 Kilometer lang widerstehen kann. So war es auch diesmal, und eine Endzeit von 9:22:53 Stunden auf Rang 42 (23) war noch der Lohn des Durchhaltevermögens.
Gesamtsieger wurde der Japaner Shinic Watanabe mit neuer Weltjahresbestleistung von 6:23:21 Stunden vor seinem Landsmann Kenji Nakanishi sowie Oleg Kharitonov (WMA-Weltmeister M35) aus Russland. Beide lieferten sich einen dramatischen Zielsprint, der mit 6:30:21 zu 6:30:22 Stunden knapper nicht hätte ausgehen können. Bei den Frauen steigerte Norimi Sakurai die von ihr selbst erst im Sommer aufgestellte Weltjahresbestleistung um rund 16 Minuten, scheiterte mit erzielten 7:00:27 Stunden aber knapp an der 7-Stunden-Marke. Hinter ihr kam es zu einem ebenfalls knappem Finish: Laurence Fricotteaux auf Frankreich fing zum Schluss hin noch Hiroko Sho ab (7:26:44 zu 7:27:12 h).
Masters-Weltmeister wurden in der M55 Bernd Juckel (*1950, SG Neukirchen-Hülchrath), der nach 7:47:33h ins Ziel kam und damit nur um eine Sekunde seine Bestleistung von der DM in Kienbaum verfehlte, sowie in der W60 nach überstandenen Verletzungsproblemen Marianne Dahl (*1943, TSG 1912 Großburgwedel ) in 10.45:13h.  Bronzemedaillen gab es in der W45  für Ulrike Steeger (*1961, LG Bonn Troisdorf Niederkassel, 8:48:42h) und in der W50 für Cäcilia Apel-Kranz (*1955 LG Kreis Verden, 11:34:37).
Nach  Informationen von www.masters-sport.de war 
übrigens am Samstag in Winschoten kein einziger hochrangiger WMA-Vertreter anwesend, obwohl es sich um eine offizielle WMA-Weltmeisterschaft handelte - ein bisher in der WMA-Geschichte einmaliger Vorgang. Die WMA-Masterswertung aus Winschoten findet sich hier (pdf), eine Zusammenfassung der deutschen Starter/innen hier und Fotos aus Winschoten hier.. (eigene Recherchen und nach Berichten von Volkmar Muehl auf www.leichtathletik.de 10.09.07, update 14.09., 16.09.)

23. September: 7. Masters Berglauf WM 2007 in Bludenz (Österreich)

Die Masters-Weltelite im Berglaufsport trifft sich am 23. September 2007 in der österreichischen Alpenstadt Bludenz. Die Strecke (9,2 km) führt von der Altstadt (560 m) direkt auf den Bludenzer Hausberg Muttersberg auf 1.400 m mit herrlichem Panoramablick auf die rundum gelegenen Gebirgszüge des Vorarlberg. Der Muttersberg war übrigens bereits zwei Mal Ziel von Österreichischen Meisterschaften sowie unzähligen internationalen Bergläufen.
Der Bludenzer "Laufclub Union Berglauf Team Sparkasse Bludenz" freut sich auf die WM und schreibt auf seiner Internetseite: "Die World Mountain Running Association (WMRA) hat die Durchführung der Masters Berglauf-Weltmeisterschaften 2007 nach Österreich vergeben. Es ist dies eine große Auszeichnung und Anerkennung für unseren Laufclub." Knapp zwei Wochen vor dem Startschuss zu den Masters Berglauf Weltmeisterschaften in Bludenz kündigt sich ein großes Teilnehmerfeld an. Läufer aus 30 Nationen, aus ganz Europa sowie aus Übersee (USA, Kanada, Neuseeland, Australien, Venezuela, Südamerika, Mexiko,....) haben sich bereits angemeldet. Die Veranstalter rechnen mit mehr als 800 Startern. Mit dabei sind u.a. der Gesamtsieger aller Klassen von 2006 Guiterrez Simon aus den USA sowie die Gesamtsiegerin 2006 Irena Pakosz (Polen).
Viele Bergläufer, vor allem auch aus Deutschland, waren in den letzten Wochen bereits in Bludenz und haben auf der WM-Strecke trainiert, auch die Titelverteidigerin in der Altersklasse W45, Marie-Luise Heilig-Duventäster (*1961, LG Welfen). Sie beschreibt die WM-Strecke als "würdig und sehr anspruchsvoll". Nach einer schnellen Startrunde führt der Parcours durch die Bludenzer Altstadt in Richtung Muttersbergseilbahn. Eine besondere Herausforderung ist nach Meinung der Athgletin von der LG Welfen der Streckenabschnitt zwischen Laufkilometer 2,5 und 4,5 - mit 24%iger Steigung. Die Strecke verläuft hier über einen Wurzelweg bis nach Laz und in kürzester Zeit müssen 300 Höhenmeter absolviert werden. Danach schlängelt sich die Strecke bei gleichmäßiger Steigung auf der Forststrasse bis zum Muttersberg. Begeistert ist Duventäster auch vom Ziel, das sich bei der neu geschaffenen Bergbühne, die bis zu 2.000 Personen aufnehmen kann, befindet.
Neben geübten Bergläufern können auch Hobbysportler mit Spaß am gemeinsamen Wettkampf und anschließendem Feiern teilnehmen. Qualifikation und Vereinszugehörigkeit sind nicht erforderlich. Mehr...
(10.09.07)


DAMM '07: Aktueller Stand

Der DLV hat jetzt in einem Schreiben an die qualifizierten Vereine mitgeteilt, welche Teams am Endkampf der DAMM teilnehmen und welche nicht. Das 7-seitige Schreiben des DLV stammt vom 4. September. Danach wollen acht qualifizierte Mannschaften nicht teilnehmen und die nächstqualifizierten Mannschaften rücken für sie nach. Mehr... (09.09.07)

EVAA nennt Bewerber für Europameisterschaften 2014

Der Europäische Senioren-Leichtathletikverband EVAA stellt die Weichen für die  Masters-Europameisterschaften bis in das Jahr 2014. EVAA-Präsident Dieter Massin nannte bei der Regionalversammlung der EVAA-Delegierten am Samstag in Riccione (Italien) die Bewerber für die Senioren-Europameisterschaften bis zum Jahr 2014.
Er teilte mit, dass die VIII. Senioren-Hallenmeisterschaften 2011 voraussichtlich im belgischen Gent stattfinden. Nach der Hallen-EM in Helsinki hatte der Westfale in mehreren Gesprächen die Möglichkeit einer EM in der ostflandrischen Universitätsstadt sondiert. Jetzt liegt das offizielle OK aus Belgien vor. Massin informierte die Delegierten auch, dass die  Meisterschaften im nächsten Jahrzehnt in großen europäischen Metropolen stattfinden könnten: So bewirbt sich  griechische Hauptstadt Athen um die Ausrichtung der Stadion-EM 2012. Gleich die beiden folgenden Meisterschaften will die britische Hauptstadt London ausrichten: Die IX. Hallen-EM 2013 und die Stadionmeisterschaften im Jahr darauf. Damit verabschiedet sich die EVAA offensichtlich von dem Prinzip, die Europameisterschaften nicht in Millionenstädten auszurichten. (08.09.07)

DLV: Luminita Zaituc verwarnt

Der Disziplinarausschuss des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) hat Luminita Zaituc (*1968, LG Braunschweig) verwarnt. Die Athletin war ihrer Abmeldepflicht nicht ordnungsgemäß nachgekommen und wurde daher für eine Dopingkontrolle außerhalb des Wettkampfes nicht angetroffen.  Es handelte sich um die erste versäumte Kontrolle der Langstreckenläuferin). Die Braunschweigerin hatte zuletzt ihren Start bei der WM in Osaka wegen Kniebeschwerden abgesagt.
(08.09.07)

Röcken wirft dritten Weltrekord binnen Wochenfrist

Der Sportplatz am Altenaer Pragpaul entwickelt sich zur Rekord-Sportstätte. Nur eine Woche nach seinen beiden Weltrekorden im Gewichtwurf und im Hammerwurf mit dem Sechs-Kilo-Hammer ließ Hans Röcken (*1940, LG Plettenberg/Herscheid) am Freitag seinen dritten Weltrekord binnen sieben Tagen folgen. Bei den offenen Altenaer Leichtathletik-Stadtmeisterschaften gelang Röcken diesmal mit dem 7,26 kg schweren Gerät mit 40,68 m eine neue Bestweite in der Altersklasse M65. Bisheriger Rekordhalter war der Australier Wim van Weenen, dem am 15. Februar 1997 eine Weite von 39,52 m gelungen war.
Insgesamt beteiligten sich an den Titelkämpfen, die am Samstag fortgesetzt wurden, 115 Teilnehmer aus zwölf Vereinen, die 323 Starts absolvierten. (08.09.2007)


Deutsche Teilnehmer mit Chancen in Winschoten

Am kommenden Samstag (8. September) findet in Winschoten (Niederlande) mit dem 100 Kilometer-World Cup sowie der gleichzeitig ausgetragenen Europameisterschaft auch die Senioren-WM im 100 Kilometer-Lauf statt. Rund 130 Ultramarathonläuferinnen und -läufer sind für die Teilnahme an dieser Meisterschaft gemeldet. Von den 30 deutschen Seniorinnen und Senioren besitzen einige gute Chancen, vordere Ränge zu belegen. Gemäß einer Vereinbarung zwischen der IAU (International Association of Ultrarunners) sowie der WMA (World Masters Athletics) finden alle zwei Jahre Senioren-Weltmeisterschaften im 100 Kilometer-Lauf statt, die gemeinsam mit dem jährlich veranstalteten 100 Kilometer-World Cup ausgetragen werden.
Aufgrund der Teilnahme von Nationalmannschaften aus beinahe 30 Ländern ist, im Gegensatz zur letzten Austragung in Bariloche, diesmal für ein hochkarätiges Starterfeld gesorgt. Dabei spielt eine wesentliche Rolle, dass Ultramarathonläuferinnen und -läufer in den meisten Fällen bereits den Seniorenaltersklassen angehören. Dies ist bei der für World Cup und EM gemeldeten DLV-Nationalmannschaft auch diesmal nicht anders: Birgit Schönherr-Hölscher (PV Tria Witten), Marion Braun (SV Germania Eicherscheid), Simone Stöppler (SSC Hanau-Rodenbach), Martina Groß (MTV Kronberg), Barbara Mallmann (LG Ahlen) bei den Frauen sowie Jörg Hooß (LTF Marpingen), Thomas König (SuL Lößnitz), Sven Kersten (SCC Berlin), Helmut Dehaut (VT Zweibrücken), Christian Grundner (SG Neukirchen-Hülchrath) bei den Männern – sie alle gehören Altersklassen von W/M35 bis W50 bzw. M45 an.
Die größten Erwartungen im Hinblick auf eine Top-Platzierung ruhen hier auf Marion Braun (W50), der Deutschen 100km-Vizemeisterin des laufenden und vergangenen Jahres und ältesten in der DLV-Nationalmannschaft nominierten Ultramarathonläuferin. Auch Martina Groß, die in diesem Jahr bereits den 100 Kilometer-Lauf in Biel (Schweiz) gewinnen konnte, besitzt gute Chancen, sich in der W45 weit vorne zu platzieren. Bei den Läufern des Männer-Nationalteams ruhen die Hoffnungen in dieser Hinsicht auf Helmut Dehaut (M45), der für seinen ersten internationalen Einsatz nominiert wurde und in den zurückliegenden Wochen mit ausgezeichneten Wettkampfleistungen auf sich aufmerksam gemacht hat.
Starke deutsche Senioren treten aber auch außerhalb der DLV-Nationalmannschaft an. Hier darf man besonders auf das Abschneiden von Dr. Bernd Juckel (SG Neukirchen-Hülchrath), dem amtierenden Deutschen Seniorenmeister der M55, sowie Gerhard Roth (TV Haibach), der 2006 den Titel des Deutschen Seniorenmeisters der M60 errang, gespannt sein. Bei den Frauen kann Maria Bak (MTP Hersbruck), die den Lauf in Winschoten im Vorjahr gewann, als heiße Medaillen- und Titelanwärterin in der AK W45 gelten.  Es ist also nicht nur im Rahmen von World Cup und EM für Spannung gesorgt, wenn am kommenden Samstag um 10 Uhr der Startschuss in Winschoten fällt.(05.09.07)

Vor der Masters-WM: Letzter Formtest beim Sportfest des TV Bürstadt

Bei sommerlichen Temperaturen veranstaltete der südhessische TV Bürstadt am vergangenen Samstag sein alljährliches Sportfest.  Bei den gemischten Wettkämpfen mit getrennter Altersklassenwertung fanden sich  viele Seniorinnen und Senioren ein, um sich einem letzten Formtest für die bevor stehende Masters-WM in Riccione (Italien) zu unterziehen. Es gab eine Reihe herausragender Leistungen. So lief Petra Kauerhof ((W45/LAZ Obernburg/Miltenberg) die Stadionrunde in hervorragenden 60,63 Sek. Damit kam sie zwar nicht ganz an ihre Jahresbestleistung aus Pfungstadt von 60,49 Sek. heran, aber die amtierende Deutsche Meisterin W45 zählt damit zum Favoritenkreis für die WM. Im 100 m-Lauf lief sie gute 13,02 Sek. Konkurrentin Ulrike Görling (W45/MTG Mannheim) fährt zwar nicht zur WM, unterstrich aber mit der neuen Deutschen Jahresbestzeit von 12,66 Sek. über 100 m, die gleichzeitig auch neuen Badischen Rekord bedeuteten, dass sie wieder zur alten Stärke gefunden hat. Am darauf folgenden Tag wurde in Flein bei Heilbronn ein weiterer Rekord vom Wind vereitelt, der einen Tick zu stark blies (12,60 Sek./+2,1).
In WM-Form präsentierte sich auch der Deutsche Meister M70, Bruno Kimmel (TSV Speyer). Er haderte zunächst mit seiner 100-m-Zeit von 13,58. Aber nachdem er feststellte, dass ihm der Wind mit 1,5 m/Sek. entgegen geblasen hatte, war er dann doch wieder sehr zufrieden. Auch der DM-Dritte Klaus Riesenacker (TSG Seckenheim) blieb mit 13,86 Sek. deutlich unter 14 Sek.
Schnell unterwegs, trotz Gegenwind, war Werner Groß (TUS Eintracht Wiesbaden/M65) sowohl über 100 m in 13,50 Sek., als auch über 200m in 27,57 Sek. Marcus Schell (TV Waldstrasse Wiesbaden/M35), der DM-Bronze in Zittau gewonnen hatte, sprintete über 400 m 54,04 Sek. und siegte damit vor Rainer Ringel (LG Eintracht Frankfurt) der 54,78 Sek. benötigte. Dessen Vereinskamerad Curtis Ripy (M40) kam über die gleiche Distanz auf starke 52,23 Sek.Bei den 60jährigen Herren legte Walter Busenbender (LG BEC) die 400 m in 60,72 Sek. zurück.Der amtierende Deutsche Weitsprungmeister Heinz Wondra (M55/LG BEC), ließ auch in Bürstadt nichts anbrennen und kam auf eine Weite von 5,46 m.Wolfgang Mann (M60/LG BEC) zeigte seine Sprungqualitäten im Hochsprung mit 1,45 m und im Weitsprung mit 5,04 m.
Eine gute Vorstellung bot in der AK M70 Gustav Stähle (Vfl Bad Kreuznach) im Hochsprung. Der Bronzemedaillist von Fulda übersprang 1,35 m. In der gleichen Alterklasse glänzte Lothar Fischer (TG Waldsee) in den Wurfdisziplinen. Im Kugelstoßen erreichte er eine Weite von 11,14 m und den Diskus schleuderte er auf 35,98 m. Dieter Krumm (LAC Quelle Fürth/München) stieß die Kugel auf sehr gute 12,76 m.
Auch Mehrkämpferin Karin Schmitt (W55/USC Mainz) überprüfte noch einmal ihre Form vor der Abreise nach Italien und kam im Kugelstoßen auf 11,41 m. In der gleichen Altersklasse freute sich Elke Hasenstab aus Aschaffenburg über ihre guten 2:48,65 min. im 800 m Lauf. Die Kugel von Adrian Ernst (USC Mainz / M40) landete bei 13,44 m und auch im Diskuswerfen erzielte er mit 41,62 m eine gute Weite. Zweiter im Kugelstoßen M40 wurde Andreas Helbig (LG Viernheim) mit 12,08 m. Gut gerüstet für seine WM-Premiere in Riccione ist auch Bernd Rose vom ausrichtenden TV Bürstadt, der in der AK M45 das Diskuswerfen mit 41,80 m gewann und die Kugel mit 12,70 m auf persönliche Jahresbestleistung stieß. Der Bürstädter Ernst Becker konnte seine Sprintqualitäten indes nicht zeigen, da er dieses Mal, wie viele andere Vereinskollegen mit organisatorischen Dingen beschäftigt war. Ein Lob an dieser Stelle dem TV Bürstadt für den reibungslosen Ablauf und die nette Atmosphäre. (05.09.07)
 

DM Halbmarathon in Bad Liebenzell: Irina Mikitenko (W35) siegt mit Weltklassezeit

Einmal mehr passte bei der DM im Halbmarathon am Sonntag fast alles. Die engagierten und professionellen Organisatoren im Schwarzwaldstädtchen Bad Liebenzell um Fritz Sander hatten alles im Griff. Der Vorsitzende des Leichtathletikkreises Calw, der schon in den siebziger Jahren unzählige Volksläufe veranstaltet, hatte erneut wie 2004 ein fast perfekte DM oganisiert wieder fast alles.
Nach dem Lauf der Männer und Junioren gingen um 11.30 Uhr die Frauen und Seniorinnen (158 im Ziel) zusammen mit den männlichen Senioren (268 im Ziel) an den Start. Schon nach zwei Kilometern hatten sich Eduard Scherer (*1966, LAV Asics Tübingen), Sieger der M40 in 1:10:43, Jürgen Theofel (*1958, FV Wallau), Sieger der M45 in 1:11:31, Peter Maier (*1963, Sparda Team Rechberghausen) 3. M40 in 1:12:45 und zwei weitere Senioren etwas abgesetzt. Die Wattenscheider Irina Mikitenko (*1972, TV Wattenscheid 01) folgte mit deutlichem Abstand und hatte 8 Männer in ihrem Schlepptau, darunter Werner Bauknecht (*1953, LAV Asics Tübingen), der Sieger der M50 in 1:14:24. Die Hauptklassenläuferinnen Stefanie Beckmann (*1979, LG Leinfelden-Echterdingen), erstmals Vizemeisterin in 1:15:58 lag hier schon auf Position 2, wenige Meter vor Romy Spitzmüller (*1981, LAZ Leipzig), die in 1:16:33 Platz 3 bis ins Ziel halten konnte.
Nach der ersten großen Runde hatte sich Irina Mikitenko schon nach vorn orientiert und zog Reimund Hobmaier (*1962, Post-Telekom SV Rosenheim), der als dritter Mann in 1:11:56 einlief und Theofel hinter sich her. Schließlich ließ sie alle Männer mit 40 Sekunden Vorsprung deutlich hinter sich und gewann in der Weltklassezeit von 1:10:03. Frisch aus dem Trainingslager im Engadin an die Nagold geeilt, nahm die gebürtige Kasachin das Rennen vielleicht etwas zu defensiv auf. Sie fühlte sich unterwegs blendend und verpasste ihre persönliche Bestzeit vom Frühjahr in Berlin, wo sie Zweite geworden war, nur um 17 Sekunden. Mikitenko war anschließend voll des Lobes über die schnelle Liebenzeller Strecke und würde "gern einmal wiederkommen", wie sie dem laufverrrückten Liebenzeller Bürgermeister Volker Bäuerle bei der Siegerehrung verriet. Beim Berlin-Marathon in ein paar Wochen kann die Marathondebutantin, die mit 31:28 über 10 Kilometer Straße und 14:54 über 5 000 Meter zwei deutsche Bestmarken hält, vielleicht eine Endzeit im Bereich von 2:25 Stunden erreichen.
Hinter den ersten drei Frauen behauptete Veronika Ulrich (*1968, LG Neuisenburg – 1:18:02) Rang vier; es folgte Submasterin Jutta Brod (*1973, TV Konstanz -1:18:27), Sechste wurde Birgitt Bohn (*1971, Spiridon Frankfurt – 1:18:43) vor Marion Jacobs (*1970 SV Schlau.Com Saar 05 Saarbrücken – 1:18:52). Mit Katharina Kaufmann (*1961, LG Domspitzmilch Regensburg – 1:20:57) gewann die Favoritin die W45. Ute Philippi (*1963, LAV Asics Tübingen – 1:22:24) sorgte in der W40 für den dritten Einzeltitel der Tübinger Dieter-Baumann-Truppe bei dieser DM. Die Tübinger waren überhaupt der erfolgreichste Verein der Meisterschaft, was die Medaillenplätze betrifft. Neben drei Einzelsiegen gewannen sie auch die Teamwertung der M40 und schafften 4 Silberplätze in der W35/40, der M45, der M50 -hier nur 4 Sekunden hinter TG Viktoria Augsburg- und der M60.
Einen großen Erfolg verbuchte Angelika Ilzhöfer (*1957, LG Rems Welland – 1:28:24) mit dem W50-Sieg verbuchen. Liane Muschler (*1953, SC DHFK Leipzig – 1:30:12), die Siegerin der W55, ist dagegen schon seit vielen Jahren auch international eine Bank. Anja Ritschel (*1946, TV Waldstraße Wiesbaden – 1:38:22) und Helga Walker (*1941, TV 1893 Rheinau – 1:46:09) dominierten die W60 beziehungsweise W65, während Renate Schmideder (*1934, LG Leinfelden-Echterdingen – 2:27:38) wie so oft als einzige der W70 das Ziel erreichte. Manfred Dormann (*1950, TV Bad Brückenau – 1:18:46) gewann die im Vorderfeld stark besetzte M55 und Manfred Hartung (*1947, LC Michelstadt – 1:22:38) hatte gut eineinhalb Minuten Vorsprung in der M60. Horst Backes (*1939, SV Schlau.Com Saar 05 Saarbrücken – 1:28:54), Karl Engeländer (*1937, LG Welfen – 1:30:04) und Edmund Schepp (*1931, TuS Rambach – 1:41:10) heißen die Sieger der M65, M70 und M75.
Die stimmungsvolle Siegerehrung auf dem Liebenzeller Marktplatz zog sich durch die gleichzeitige Auswertung von 4 (!) verschiedenen Meisterschaften reichlich hin. Denn neben der nationalen Wertung gab es eine Baden-Württembergische Meisterschaft für Aktive und Junioren. Weil die beiden Verbände WLV und BLV trotz vielfältiger Versuche immer noch keine gemeinsame Seniorenmeisterschaften zustande bringen und die badischen und die württembergischen Altersläufer getrennt geehrt werden mussten. So zogen sich die eigentlich zügig vorgenommenen Ehrungen über weit mehr als zwei Stunden hinaus und die Reihen der Zuschauer lichteten sich doch zusehends .
Probleme mit falsch programmierten Leihchips und die schwierigen Mannschaftszusammenstellungen warfen bei den letzten Auswertungen doch noch einen kleinen Schatten auf eine sonst makellose Veranstaltung. Bei der Meldung angebebene Herunterstufungen für die Mannschaft wurden teilweise nicht vorgenommen. Kompliziert wurde es noch dadurch, dass bei den Landesmeisterschaften eine andere Regelung galt, bei der man trotz Tiefermeldung in der eigenen Altersklasse starten durfte. So konnten die letzten Ehrungen nicht mehr durchgeführt werden. Fast alle Ergebnisse wurden aber noch am späten Abend berichtigt auf der Homepage des Württembergischen Leichtathletikverbandes veröffentlicht.
Alle DM-Resultate... (Quelle der umfanreiche Bericht von Günter Krehl im LaufReport, 04.09.07)


DM Halbmarathon in Bad Liebenzell: Baustelle in Pforzheim behindert Anfahrt

Die Anfahrt zur Deutschen Meisterschaften Halbmarathon am 02.September 2007 in Bad Liebenzell ist nicht ganz einfach. Aufgrund der Baustellensituation in Pforzheim bittet der Württembergische Leichtathletikverband, ausreichend Zeit für die Fahrt nach Bad Liebenzell einzuplanen und gibt folgende Tipps:
• Aus Richtung Karlsruhe: (Aufgrund der Bauarbeiten in Pforzheim bitte folgendermaßen anfahren)
Über die B294 nach Höfen an der Enz, von dort über die L343 nach Schömberg und weiter nach Bad Liebenzell
oder über die L562 nach Schömberg und die L343 nach Bad Liebenzell
[Karte]
• Aus Richtung Norden, Osten und Süden:
über die A81, Ausfahrt Böblingen-Hulb, weiter über die L1182 nach Weil der Stadt, auf der L343 über Möttlingen und Unterhaugstett weiter nach Bad Liebenzell
[Karte]
(01.09.07)


M65: Röcken glänzt in Altena mit zwei Weltbestleistungen

Am Freitag fand in Altena am Pragpaul der Einweihungswettkampf der neuen Wurfanlage statt. Trotz des schlechten Wetters fanden immerhin 16 Aktive den Weg nach Altena. Alle Athleten waren sehr begeistert von dem neuen Ringbelag, der insbesondere für die Hammer- und Gewichtwerfer, eine perfekte, schnelle Oberfläche hat. Und das zeigte sich direkt bei den erzielten Ergebnissen. Hans Röcken (*1940, LG Plettenberg-Herscheid) stellte bei der ersten Disziplin, dem Gewichtwurf, einen neuen Weltrekord in seiner Altersklasse M65 auf. Er schleuderte das 9,08kg schwere Gewicht auf 20,37m und verbesserte den bestehenden Rekord von 20,18m, den der US-Amerikaner Edward Burke am 01.10.2006 in Las Vegas aufgestellt hatte.
Damit nicht genug: Ein weiterer Weltrekord gelang ihm noch im M65-Hammerwurf. Dort warf allerdings den 6kg schweren Hammer; normalerweise wirft diese Altersklasse mit dem 5kg Hammer. Röcken stellte einen neuen Weltrekord von 45,53m auf und verdrängte damit den bisherigen Rekordinhaber Aarne Miettinen aus Finnland, der die alte Rekordweite vor mehr als 27 Jahren am 06.08.1980 geworfen hatte.
(01.09.2007)


TUE-Anträge - wohin denn jetzt?

Überraschend weist der Deutsche Leichtathletik Verband (DLV) in seinem neuen Antidoping-Newsletter vom 1.9.07 seine Athleten darauf hin, dass medizinische Ausnahmegenehmigungsanträge für die Anwendung von grundsätzlich verbotenen Substanzen nicht (mehr) an den DLV gerichtet werden dürfen und von dort auch nicht (mehr) an die Genehmigungsstelle weitergeleitet werden. Der DLV bearbeitet die so genannten Therapeutic Use Exemption - Standard Application Form (TUE) bzw. WMA Therapeutic Use Exemptions - Standard Application Form [International] bzw. die vereinfachte Form (ATUE) nicht mehr und hat hat sich damit ankündigungslos aus der Bearbeitung der TUE-Anträge völlig zurückgezogen. Es heißt im Newsletter:
„An den DLV übersandte Anträge auf medizinische Ausnahmegenehmigung werden nicht an die dafür zuständigen Stellen weitergeleitet. Es ist daher besonders wichtig darauf zu achten, an wen der Antrag gesandt werden soll und dass er auch dorthin geschickt wird. Insbesondere die ADKS kann keine Verantwortung dafür übernehmen, dass beim DLV eingehende Anträge letztendlich sowohl zum richtigen Zeitpunkt als auch an der richtigen Stelle eingehen. Dafür bitten wir um Verständnis. Hier noch einmal die Faxnummern und E-Mail-Adressen der zuständigen genehmigenden Stellen:
IAAF Medical and Anti-Doping Department (internationale Wettkämpfe Aktive)
Fax: +377 93 50 83 95 - E-Mail:tue-application@iaaf.org
NADA (Nationale Wettkämpfe Aktive und Senioren), Heussallee 38, 53113 Bonn, Fax: 0221 81292-29
E-Mail: marlene.klein@nada-bonn.de
WMA (internationale Wettkämpfe Senioren)
Prof. Dr. Karri Wichmann, Helsinki, Fax: 00358-9-621 3379.

Etwas anderes ergibt sich aus den zu verwendenden Formularen selbst, und zwar aus dem deutschen „NADA-Formular“, das sowohl für nationale als auch internationale Ausnahmegenehmigungen gilt - bei Senioren also auch für diejenigen, die die WMA erteilt („Ich beantrage die Genehmigung der NADA oder der international für mich zuständigen Anti-Doping Organisation/Fachverbandes für die therapeutische Anwendung einer Substanz aus der „Liste der verbotenen Substanzen und Methoden“ der WADA.“) Dort heißt es nämlich: Bitte übersenden Sie nur vollständige Anträge an die NADA oder Ihren Fachverband.
Antidopingexperte Rüdiger Nickel von der Athletenvereinigung proMASTERs gibt mit Blick auf den Antidoping-Newsletter des DLV diesen aktuellen Tipp: "Jeder Seniorenathlet sollte die Ausnahmegenehmigungsanträge nur noch richten an die NADA (nationale Ausnahmegenehmigungsanträge) oder für internationale Ausnahmegenehmigungsanträge an Prof. Karri Wichmann für die WMA und sich nicht nur auf das verlassen, was in den Formularen selbst steht. Denn der DLV will seiner, sich aus den Formularen selbst ergebenden Verpflichtungen wohl nicht mehr nachkommen, die Formulare weiterzuleiten." Rüdiger Nickel: "Lieber nicht auf die Richtigkeit der Formulare vertrauen, sonst kann’s passieren, dass der Antrag in den Schubladen der DLV-Anti-Doping-Koordinierungsstelle schmort!" und der Hanauer Rechtsanwalt setzt hinzu: "Schade, dass durch solche Informationspolitik die Senioren wieder eher verunsichert als korrekt und widerspruchsfrei informiert werden." (01.09.2007, update 22.09.07)


Osaka VIII:
Süddeutsche Zeitung:
Jede Menge Doping-Indizien: 10% der Getesteten mit auffälligen Blutwerten

Vor dem Nagai-Stadion von Osaka hat auch die Kunst ihr Bild vom Sport hinterlassen. Ein japanischer Ausrüster hat Plakate zeichnen lassen, und nun sieht man an den Wänden Figuren mit überdimensionierten Oberschenkeln rennen und monsterähnliche Gestalten mit kleinen Köpfen den Hammer werfen. Die Bilder sind Zeugnisse einer Science-Fiction-Phantasie, in der Athleten entschlossene Supermänner sind und muskelverformte Zukunftswesen, und wahrscheinlich entsprechen sie jener Faszination, die der Sport auf viele Vertreter eines abstrakten Weltverständnisses ausübt. Der Mensch in seiner überzüchteten Version ist ein Leitmotiv der Comic-Kunst, auch Schriftsteller und Maler erliegen leicht der Ästhetik des Wahnsinns. Oder ist es Zufall, dass viele Künstler in der Freigabe des Dopings eine Lösung sehen?
Eine Leichtathletik-WM allerdings ist etwas Konkretes, und wenn einem die Figuren auf den Plakaten leibhaftig über den Weg laufen, wird aus dem ästhetischen Vergnügen schnell Horror. Der deutsche Bundestrainer Jürgen Mallow zum Beispiel hat schon so seine Beobachtungen gemacht in Osaka, außerdem wundert er sich über manch sagenhafte Leistungssteigerung. Namen nennt er keine. Und er will auch nicht die schlechte deutsche Praxis wiederbeleben, den Sportbetrug anderer als Alibi zu verwenden und damit die eigene Doping-Mentalität anzuzeigen. Mallow sieht halt, dass Doping da ist, und es ärgert ihn, dass er dabei niemanden freisprechen kann, aber auch niemanden wirklich anklagen darf. "Das ist die Crux", sagt er, "dieses Herumtappen im Nebel." Der Ableiter für seinen Ärger ist das Antidoping-System des Weltverbandes IAAF. "Das Netz, das wir jetzt haben, ist zu grobmaschig, da schwimmen alle Athleten durch", sagt Mallow, was wiederum einen anderen ärgert.
Juan Manuel Alonso ist der Chef der medizinischen Kommission in der IAAF, ein freundlicher Spanier, der grundsätzlich findet, man solle nicht zu viel über Doping reden.Trotzdem muss er Verständnis haben für die Fragen zum Thema, also stellt er sich ihnen und verteidigt seinen Verband, so gut es geht. Seit den Olympischen Spielen 2004 in Athen, bei denen die Leichtathletik ständig in den Dopingschlagzeilen auftauchte, hat die IAAF ihr Antidoping-Büro von fünf auf elf Mitarbeiter erweitert, hat sich von Bluttest-Experten wie dem Schweden Bengt Saltin beraten lassen und ihre Zielkontrollen verschärft. "Wir haben immer gesagt, dass wir nicht perfekt sind", sagt Alonso, "aber wir verfeinern und verfeinern. Es ist nicht einfach. Wir arbeiten gegen ein großes Monster, und dieses Monster hat ihre Wurzeln in der Mafia und der Pharmaindustrie."
„Alonso hält die Leichtathletik für "ziemlich sauber". Aber ob er das selbst glaubt? Die IAAF will ihre Leichtathletik so sauber wie möglich aussehen lassen, das ist auch der Grund, weshalb sie anders als etwa der Internationale Skiverband keine Schutzsperren für Athleten verhängt, die sich mit erhöhten Blutwerten einer Mischung aus Gesundheitsrisiko und Dopingverdacht aussetzen. Alonso ist dieser Politik verpflichtet. Zu den fehlenden Schutzsperren sagt er: "Wir könnten die IAAF damit in juristische Probleme bringen, und wir wollen im Antidopingkampf vorankommen, nicht Probleme schaffen."
Dabei deuten gerade die Ergebnisse der jüngsten Bluttests an, wie verseucht die WM ist. Alonso hat erhöhte Konzentrationen des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin) gesichtet und niedrige Zahlen junger roter Blutkörperchen (Retikulozyten), was auf Blutdoping schließen lässt und die Fahnder zu Urintests auf Epo veranlasste. Keine Panik, sagt Alonsos Miene. Es seien nur wenige auffällig, zehn Prozent der Getesteten, und die Werte auch nicht stark erhöht: Sie lägen zwischen 17,5 und 18,0 Gramm/Deziliter Hämoglobin. 17,5 ist für die IAAF nicht erhöht. Für die Ski-Langläufer beispielsweise liegt die Obergrenze bei 17,0.
Natürlich weiß Alonso, dass man das auch dramatischer sehen kann. Schließlich sind zehn Prozent doch nicht so wenig, und dass die Werte nur knapp erhöht sind, könnte auf die gängige Praxis unter Athleten hinweisen, sich an unauffällige Werte heranzudopen. Auch die null Positivtests bisher bei der WM sagen wenig: Es gibt genügend verbotene Substanzen, die nicht nachweisbar sind. Aber mit der Dunkelziffer kann sich Alonso nicht öffentlich befassen. Ob auf Wachstumshormone getestet wird? Nein, sagt er, die Methode sei von der Welt-Antidopingagentur Wada ja noch nicht freigegeben. "Aber wir werden das Blut aufbewahren und den Test auf Wachstumshormone in ein, zwei Monaten nachholen. Denn es scheint, als hätte die Wada in ein, zwei Monaten ein valides Testverfahren." Wenn das stimmt, könnte der Skandal zur WM erst im Herbst folgen.
Es gibt viele Facetten des Dopingthemas in Osaka, eine diskutiert Großbritannien seit Mittwoch, als Christine Ohuruogu 24 Tage nach Ablauf ihrer einjährigen Sperre wegen dreier verpasster Kontrollen 400-Meter-Weltmeisterin wurde und dabei ihre persönliche Bestzeit um mehr als eine halbe Sekunde auf 49,61 Sekunden verbesserte. Schon hat Premierminister Gordon Brown seine Glückwünsche entboten, und weil die schnelle junge Dame schon vor der Regelverletzung ein britisches Gesicht für Olympia 2012 in London werden sollte, wird Großbritanniens Olympisches Komitee wohl eine Ausnahme von der Regel machen, dass Athleten, die gegen die Dopingregeln verstoßen haben, nie mehr bei Olympia starten dürfen. Die Sportlerin selbst hält sich ohnehin für ein Opfer. Christine Ohuruogu sieht zwar nicht aus wie eines dieser hochgezüchteten Zukunftswesen vom Plakat. Dafür kann man in ihrem Fall sehen, wie willkürlich der Kampf gegen das Monster im Sport ist.
(aus Süddeutsche Zeitung (Thomas Hahn), 31.08.07)


Osaka VII: Drittes WM-Bronze in Folge für Steffi Nerius (W35)

Speerwerferin Steffi Nerius (*1972, TSV Bayer 04 Leverkusen) und Platz drei scheinen eine erfolgreiche Kombination zu sein: Mit 64,42 Metern hat die Olympia-Zweite nach 2003 in Paris (Frankreich) und 2005 in Helsinki (Finnland) ihr drittes WM-Bronze in Folge gewonnen. Damit setzte die Leverkusenerin ihre seit 2002 anhaltende Serie, alle internationalen Titelkämpfe mit Edelmetall beendet zu haben, erfolgreich fort. „Ich bin sehr glücklich“, erzählte Nerius nach dem Gewinn ihrer sechsten Medaille bei globalen und kontinentalen Meisterschaften. Dabei fand die Weltcup-Siegerin zu Beginn nur schwer in den Wettbewerb, denn mit drei Würfen unterhalb der 60-Meter-Marke erreichte sie die Runde der letzten Acht denkbar knapp. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich auf meine alten Tage in einem Finale nochmal so zittern muss“, sagte die 35-Jährige und fügte hinzu: „Dabei wusste ich nach den Würfen nicht einmal, was ich falsch gemacht hatte.“
Im vierten Durchgang gelang der erfahrenen Athletin schließlich vor den Augen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Trainer Helge Zöllkau der entscheidende Wurf, der sie auf den Bronzerang brachte. Anschließend präsentierte sich Nerius mit den Worten „Danke Osaka“ in japanischer Schrift auf ihrem Stirnband und kommentierte: "Das war meine schwierigste Medaille der letzten Jahre."
Speerwurf-Weltmeisterin wurde die Tschechin Barbora Špotáková. Sie steigerte den Landesrekord innerhalb des Finales gleich zweimal auf zuletzt 67,07 Meter. Silber mit 66,46 Metern holte sich wie schon vor zwei Jahren Christina Oberföll (LG Offenburg). ie dritte Deutsche im Finale, Linda Stahl (TSV Bayer 04 Leverkusen), erreichte ihr Ziel, den Endkampf. Am Ende wurde die U23-Europameisterin mit 61,03 Metern Achte.
(Quelle, 31.08.07)


Vorschau: 3. Hallen-Senioren-WM 2008 in Frankreich
Meldeschluss ist der 11. Januar

Die 3. Senioren-Weltmeisterschaften unter dem Hallendach nach Sindelfingen (2004) und dem österreichischen Linz (2006) finden im kommenden Jahr im französischen Clermont-Ferrand statt - in der Woche vor Ostern von Montag (17. März bis Samstag ( 22. März 2008). Außer den Hallenwettkämpfen finden fast schon traditionell die Winterwurfmeisterschaften, der 8-Kilometer-Crosslauf, das Straßengehen über 10km und der Halbmarathon statt.
Auf der noch rudimentären Internetseite des Veranstalters ist inzwischen auch ein erster, grober Zeitplan in deutscher Sprache zu finden, der bei der Reiseplanung helfen kann.
Der Meldeschluss für die WM ist erneut sehr früh und wurde auf Freitag, den 11. Januar 2008 (beim nationalen Verband, für deutsche Athleten also beim DLV in Darmstadt eingehend) festgelegt. Darauf weist der DLV hin. Kein "Novum" gibt es für Nachzügler, wie der DLV mitteilt. Aber wie bei der WM in San Sebastian haben sie eine offizielle zweite Chance. Denn Nachmeldungen werden mit einem Extrameldegeld von 50,- Euro noch bis zum 11. Februar 2008 entgegen genommen.
(Quelle www.leichtathletik.de, 30.08.07)


Antidoping: Sensationeller proMASTERs - Findex

Darauf haben die Leichtathletik-Seniorinnen und Senioren schon lange gewartet: eine Nachschlagemöglichkeit über verbotene Substanzen und Methoden. Bislang konnten die Athleten nur über langwierige Suchaktionen herauszufinden versuchen, ob Mittel "A" auf der verbotenen Liste steht oder nicht. Diesem uneffektiven Suchsystem ist nun Rüdiger Nickel, EVAA- und proMASTERs-Anti-Doping-Beauftragter und Herausgeber des Anti-Doping-Handbuchs, entgegengetreten.
In mühevoller Kleinarbeit hat der Rechtsanwalt aus Hanau die verbotenen Substanzen und Methoden aufgelistet -und zwar alphabetisch. Damit kann sekundenschnell unter dem entsprechenden Buchstaben nachgesehen werden, ob der Athlet "auf der sicheren Seite" ist. ProMASTERs veröffentlicht noch rechtzeitig vor den Weltmeisterschaften in Riccione diese Antidoping-Liste, die als pdf-Datei herunterzuladen ist und für die proMASTERs das copyright hat.
Nach der WM in Riccione wird in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Senioren-Leichtathletik-Verband EVAA diese Liste weiter optimiert, so dass der Benutzer schon bei Eingabe des Wirkstoffes ersehen kann, ob Mittel "A" oder "B" verboten ist oder nicht. EVAA-Präsident Dieter Massin wird dem WMA-Council diese neue Liste vorstellen, die weltweit dann die Informationspolitik in Sachen Anti-Doping optimal unterstützt. Zudem bietet sich der EVAA-Präsident Dieter Massin persönlich an, in Riccione vor Ort noch behilflich zu sein, wenn "Athleten auf Grund fehlender Informationen in Problemsituationen kommen" sollten. Massins "Last-minute-Angebot für TUE-Anträge" (so ein Insider) steht allen Athleten offen.
(30.08.07)


Osaka VI: Gold für Diskuswerferin Franka Dietzsch (W 39)

Franka Dietzsch (*1968, SC Neubrandenburg) wurde am fünften WM-Tag von Osaka mit ihrem dritten WM-Gold im Diskuswerfen zur erfolgreichsten Athletin ihrer Disziplin in der WM-Geschichte. Die 39-Jährige gewann mit im ersten Versuch erzielten 66,61 m die dritte deutsche Medaille und Gold vor Russlands 21jähriger Europameisterin Darja Pischtschalnikowa (65,79) und der Kubanerin Yarelis Barrios (63,90).
Zum Altersvergleich: Die Russin wurde 19. Juli 1985 geboren. Damals bereitete sich die am 22. Januar 1968 in Wolgast geborene Franka Dietzsch gerade auf einen Juniorenwettkampf im rumänischen Pitesti vor und warf den Diskus schon auf knapp 57 Meter. Als Pischtschalnikowa ihren ersten Geburtstag feierte, gewann Dietzsch bei der ersten Junioren-Weltmeisterschaft in Athen Silber, und als Pischtschalnikowa in der Vorschule war, nahm Dietzsch 1991 in Tokio an ihrer ersten WM teil. 16 Jahre und Tausende 60-Meter-Würfe später wurde Franka Dietzsch nun zum dritten Mal Weltmeisterin.
"Ich habe bis zum letzten Wurf gezittert. Jetzt bin ich einfach nur glücklich. Ich ziehe das durch bis Olympia", erklärte Franka Dietzsch, die zuletzt den Ansturm der russischen Europameisterin Darja Pischtschalnikowa (65,79) Stand halten musste. Als der Wurf der 2006 bei der EM von Helsinki über Dietzsch siegreichen Rivalin zu kurz geraten war, sprang die Siegerin vor Freude wie eine Gummipuppe auf dem Rasen umher, nahm die Deutschland-Fahne in die Hand und ließ den Tränen wie später bei der Siegerehrung freien Lauf. Damit übertraf die schon 1999 und 2005 siegreiche Neubrandenburgerin, mit neun Teilnahmen seit 1991 Rekord-WM-Teilnehmerin, auch Martina Opitz-Hellmann (Leipzig/1983-87) und ist nun Rekord-Weltmeisterin im Diskusring.
(29.08.07)


Württemberg: Angelika Grißmer (W45) gewinnt Titel aber nicht den Sprint

Beim Nachholtermin für die württembergischen Leichtathletik-Seniorenmeisterschaften am vergangenen Wochenende in Flein ging aufgrund des Termins mitten in der Ferienzeit ein stark reduziertes Teilnehmerfeld an den Start. Im Mittelpunkt stand dabei der erneute W45-Sprint-Zweikampf zwischen Angelika Grißmer (*1961, LG Neckar-Enz) und der außer Wertung startenden Ulrike Görling (*1962, MTG Mannheim). Die Württembergerin wurde zwar Doppelmeisterin in12,78sec (W:+2,1) über 100m und 26,42sec (W:-0,2) über 200m. Aber in beiden Läufen lag im Ziel Ulrike Görling (*1962, MTG Mannheim) mit 12,60sec bzw. 26,32sec vorn.
64,55sec brachten Martina Kröner (*1960, LG Hohenlohe) unangefochten den 400m-Landesmeistertitel in der W45. Matthias Gerlach (*1965, SG Schorndorf 1846) gewann mit persönlicher AK-Bestweite von 12,18 den M40-Dreisprung, in der M45 lag am Ende Thomas Fichtel (*1962, TG Schwenningen) mit 11,90m vorn. Reinhard Michelchen (*1953, VfL Sindelfingen) zeigte gleich in drei wettbewerben seine Klasse. Er gewann die 100m in 12,23sec (W:+0,4), die 200m in 24,94sec (W:+2,0) und wurde über 400m dann Dritter in 56,83 sec - hier gewann Jürgen Littwin (*1955, TSV Laupheim) in überzeugenden 55,49sec vor Bernhard Grißmer (*1955, VfL Sindelfingen ), der 56,13sec benötigte und anschließend über die 400m Hürden gute 62,15sec lief. Der Laupheimer legte bei seinem Sieg ein hohes Tempo vor und war schon nach der ersten Kurve zu den vor ihm laufenden Konkurrenten aufgelaufen. "War wohl ein bisschen schnell, dachte ich mir, aber ich fühlte mich auch auf der Gegengerade gut", so Littwin. Nach 250 Metern spürte der Laupheimer "eine leise Müdigkeit in den Muskeln aufkommen. Trotzdem kam ich auch auf der Zielgeraden ganz gut durch, ohne den Knüppel aus dem Sack zu packen."
Im M50-Stabhochsprung blieb Roland Hepperle (*1955 LG Neckar-Enz) mit 3,50m deutlich unter seinen Möglichkeiten, zeigte sich aber im Diskuwswurf gegenüber seinen Vorjahresleistung mit der Siegweite von 44,14m gleich um 5 Meter extrem verbessert. In der M 55 gab es drei Titel für den Altersklassenneuling Gert Brenner (*1952, LG Filder) über 100m in 12,63sec (W:0,0), über 200m in 26,05 (W:+0,2)und in 59,52sec über 400m mit drei Zehntel Vorsprung vor Rolf Büttner (*1951, Unterländer LG, 59,82sec), der sich mit Siegen über 800m in 2:18,68min und 1500m (4:40,52) schadlos hielt. Bei den W55-Seniorinnen überzeugte Anita Bayha-Zaiser (*1951, Form Fit Fun Sersheim) über 100m mit starken 14,79seec (W:+0,5), über 200m in 30,81 (W:+1,2) und über 400m in 74,45sec. Die 62,20sec von Bernd Brauer (*1947, TSV Crailsheim) über 400m waren die beste Leistung in der M60, gefolgt von den 5,14m W:0,0) im Weitsprung durch Hansmartin Bez, (*1947, TG Nürtingen). In der M65 siegte Fritz Reichle (*1942, LG Tuttlingen-Fridingen) in 12,99sec (W:+0,6) über 100m und über 200m in 27,11sec (W:+1,3). Walter Müller (*1938, TSV Urach) gewann mit 3,00m den M65-Stabhochsprung.
15,77sec (W:+1,0) über 100m und 33,05sec (W:+1,2) brachten Friderun Kümmerle-Valk (*1940, TS Göppingen) zwei Landesmeistertitel. M70-er Gerhard Heim (*1936, VfB Stuttgart 1893) lief in 71,16sec über 400m eine persönliche Altersklassenbestleistung; in derselben AK gewann über 100m Hans Sautter (*1937, TS Göppingen) in 14,08sec (W:+0,2) und Albert Göggel (*1937, TSV Veringenstadt) sprang 1,33m hoch. Alle Resultate
( 29.08.07


Melitta Czerwenka-Nagel "vorbildliche Saarländerin"

50 Vorbilder für uns alle, so charakterisieren die Frauenbeauftragten im Saarland ihre Wahl der 50 bedeutendsten Frauen des Saarlandes, die sie anlässlich des 50. Geburtstages des Bundeslandes präsentiert haben. Ausgewählt wurden Frauen aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien, Soziales, Kultur und Sport, die Spitzenleistungen erbringen, eine Vorreiterinnen-Rollen oder eine besondere Stelle in einer Männerdomäne einnehmen oder frauenpolitisches Engagement zeigen.
Insgesamt sieben Sportlerinnen befinden sich unter den 50 Frauen, davon sind immerhin drei erfolgreiche Leichtathletinnen. Besonders bemerkenswert ist, dass mit Melitta Czerwenka-Nagel (LAG Saarbrücken) eine Sportlerin gewählt wurde, die "nur" als Seniorensportlerin in Erscheinung tritt, hier aber als IAAF Masters of the Year 2006 internationale Anerkennung findet. Melitta Czwerwenka-Nagel ist mehrfache Seniorenweltmeisterin und Weltrekordlerin, in verschiedenen Laufdisziplinen. Sie begann das Laufen erst mit 48 Jahren, mit 60 bestritt sie den ersten Wettkampf. Insgesamt acht WM-Titel, acht EM-Titel und viele Deutsche Titel wurden ihr zuteil. Noch im Mai wurde sie bei den Senioren-Europameisterschaften in Regensburg im 10 Kilometer-Straßenlauf in 51:23 Minuten wiederum Europameisterin ihrer Klasse.
Die 77-Jährige hat zuletzt eine Meniskusoperation im Juni trainigsmäßig zurückgeworfen und so kann sie nicht ihre Weltmeister-Titel über 1.500 Meter, 5.000 Meter und 10.000 Meter in diesem Jahre im September bei den XVII. Senioren-Weltmeisterschaften in Riccione (Italien) verteidigen.
(aus www.leichtathletik.de, 29.08.07)


Geher-DM in Ahlen: Organisatorisch und sportlich spitze

180 Füße machten am Samstag den Härtetest und die renovierte Laufbahn im Sportpark Nord hielt, was sie versprach. Genau wie die Organisation: Denn bei der 22. in Ahlen durchgeführten deutschen Meisterschaft, den Titelkämpfen der Senioren im 5000 Meter-Bahngehen, spielte das Team um Dieter Massin, Manfred Kreutz und Anne Ronig an Professionalität und Erfahrung aus, was es in den 25 Jahren seit Erbauung des Stadions im Sportpark Nord gesammelt hatte. denn vor genau 25 Jahren wurden in Ahlen die Deutschen Gehermeisterschaften als erste einer langen Reihe von DLV-Meisterschaften in der westfälischen Stadt ausgetragen. Am Samstagnachmittag erreichten dabei einige Sportler einen Platz auf dem Siegertreppchen, die dort auch schon 1982 eine Medaille überreicht bekamen.
Dies gilt vor allem für den Ahlener Lokalmatador Manfred Kreutz (*1965, LG Ahlen). Er siegte 1982 mit der Junioren-Mannschaft seines Clubs und dieses Mal ging er als unangefochtener Sieger seiner Altersklasse M40 die zweitschnellste 5.000-Meter-Zeit der rund 90 Teilnehmer an dieser DLV-Seniorenmeisterschaft. Furios war er gestartet und übernahm gleich von Beginn die Gesamtführung, obwohl in seinem Rennen auch die jüngeren Altersklassen M30 und M35 vertreten waren. Den gesamten ersten Kilometer blieb es bei dieser Konstellation. Die Ahlener Zuschauer waren begeistert von ihrem "Manni". Doch dann schloss Steffen Borsch vom FSV Köthen die Lücke und ging direkt zum Angriff über. Wenige Runden konnte Kreutz dem M30-Athlet folgen. Dann musste er abreißen lassen. Die letzten Runden absolvierte er allein. „Natürlich hätte ich gerne den Gesamtsieg errungen", erklärte der Ahlener nach der Überquerung des Zielstrichs. Ihm blieb mit 22:42,14 min die zweitschnellste Zeit.
Schnellster war wie erwähnt nur der Jüngste, M30-Sieger Steffen Borsch (FSV Köthen), mit 22:17,84 Minuten. Beeindruckend auch die beiden ehemaligen Nationalmannschaftsgeher und vielfachen Seniorenmeister Gerhard Weidner (*1933, LG Salzgitter, Sieger M70 in 29:19,44 min) und Karl Degener (*1943, DJK Sparta Langenhagen, Sieger M60 in 27:26,00 min); auch Degener war bereits vor 25 Jahren dabei.
In den Frauen-Wettbewerben setzten sich Barbara Primas (*1965, TSG Esslingen; 26:43,04 min) bei den jüngeren Seniorinnen und Annelore Werner (*1948, TV Groß-Gerau; 29:45,86 min) in der W55 durch. Die zweite Goldmedaille für das Geher-Team des TV Groß-Gerau sicherte sich überraschend Brigitte Patrzalek (*1958, TV Groß Gerau). In 33:09,38 Minuten gewann sie in der Konkurrenz der W45 mit knapp fünfzig Sekunden Vorsprung souverän.
Mit ihrer langen Erfahrung in der Durchführung von DLV-Titelkämpfen hatten die Ahlener Organisatoren auch für diese vom Teilnehmerfeld gesehen eher kleine Meisterschaft ein optimales Umfeld vorbereitet. Live-Fanfaren zu jeder Siegerehrung und eine stimmungsvolle Kulisse kennen die Senioren-Geher und -Geherinnen sonst nicht von ihren Wettkämpfen und waren genauso begeistert wie DLV-Vizepräsident Prof. Dr. Michael Böhnke.
Gerhard Weidner, der Nestor der deutschen Geher, hatte denn auch am Ende der Veranstaltung nur Lob zu verteilen: „Das ist eine der besten Veranstaltungen, die ich je besucht habe. Und ich kann das beurteilen", erklärte der 74-jährige Athlet, der schon bei den Olympischen Spielen 1972 in München dabei war (Platz 6). Seit 45 Jahren ist er inzwischen bei nationalen und internationalen Gehwettbewerben am Start und lobte Ahlen für die tolle Anlage und die reibungslose Organisation über den grünen Klee. Der von ihm gesammelte weitere Titel könnte sein letzter gewesen sein; denn am Rande der Bahn wurde gemunkelt, dass der Geher aus Salzgitter langsam aufhören wolle. In der M75 wolle er nicht mehr antreten. Er sagt leise Servus und wird mit dem Satz zitiert, jetzt sei es gut gewesen...
Die DM-Ergebnisse (pdf)
(Quellen www.leichtathletik.de, Ahlener Zeitung, 28.08.07)


Osaka V: Doping-Attacken bei der "schmutzigsten WM"

Die Diskussion um massives Doping bei der Leichtathletik-WM in Osaka ist eröffnet. Kelly Sotherton (GB), WM-Dritte im Siebenkampf, attackiert die WM-Zweite Ludmilla Blonska wegen deren Doping-Vergangenheit: "Wir unterstützen keinen Betrüger. Sie hat einmal betrogen, wer sagt, dass sie es nicht wieder tut?" Blonska fällt in Osaka vor allem durch ihre extrem raue Stimme und die unglaublichen persönlichen Bestleistungen auf. Die Ukrainerin war schon von 2003 bis 2005 wegen der Einnahme von anabolen Steroiden gesperrt.
Und IAAF-Anti-Doping-Direktor Gabriel Dolle unterstützt die Angriffe von Kelly Sotherton: "Wir sind nicht naiv. Wenn es keine positiven Tests gibt, heißt das nicht, dass keine Doper unterwegs sind." Vor und während der 11. Leichtathletik-WM sind bereits 558 Doping-Kontrollen im Training und nach den Wettkämpfen vorgenommen worden und: "Alle Tests sind negativ gewesen", erklärte der IAAF-Funktionär offiziell in Osaka. 320 unangekündigte Kontrollen seien dabei bei Athleten vorgenommen worden, die sich auf die WM vorbereitet haben. 180 Test sind während der Welttitelkämpfe durchgeführt worden. Bis Ende der WM sind weitere 500 Kontrollen geplant. Von den insgesamt 558 vorgenommenen Kontrollen bei 500 Athleten waren 195 Urin- und 363 Bluttests, die vor allem bei Ausdauersportlern Sinn machen. Seit Anfang des Jahres hat die IAAF weltweit bisher 1200 Topathleten getestet. Dabei steht die intelligente Fahndung nach Sportbetrügern im Vordergrund. "Diese 1200 Tests sind alles Zielkontrollen, die sich an dem internationalen Veranstaltungskalender orientieren oder bei den manchmal gezielt Athleten verfolgt werden", sagte Dolle.
Der scheidende IAAF-Vizepräsident Prof. Helmut Digel spricht von Netzwerken, die immer noch nicht zerstört sind. In einem Interview mit der Tageszeitung "Die Welt" sagte der Tübinger Sportwissenschaftler, in Deutschland hätten zumindest die Trainer begriffen, dass ihre Kompetenz in Frage gestellt würde, wenn ein Athlet durch chemische Substanzen manipuliere. "Dadurch ist der Betrug des Athleten weniger wahrscheinlich geworden. Unsere Leichtathletik ist wohl nicht völlig sauber, aber sie ist zumindest auf einem sehr guten Weg."
Deutlich kritischer hatte sich schon vor den Titelkämpfen Doping-Experte Prof. Dr. Werner Franke geäußert und prophezeit: "Ich erwarte die schmutzigste WM seit Beginn der 90er-Jahre." Es wird weiter gedopt was das Zeug hält, nur auf höherer Stufe", sagte der Molekularbiologe aus Heidelberg. Bei Wettkampfkontrollen erwische man nur noch die Dummen, so Franke: "Wenn man nicht in der Zeit sechs bis zwei Wochen vor den Wettkämpfen kontrolliert, braucht man vor Ort nicht mehr zu testen. Heute werden Mittel genommen, die schon nach zwei Tagen nicht mehr nachweisbar sind." Das Ausdauerdopingmittel Epo beispielsweise sei mittlerweile auch im Training von Sprintern und Springern weit verbreitet. "Es gibt einen weltweiten Epo-Boom", meint der Wissenschaftler. Viele Top-Leute würden nach dem Epo-Doping im Training, das härtere Belastungen ermöglicht, dann vor dem Wettkampf ein "Überbrückungsdoping" mit niedrigen Epo-Dosen betreiben und dafür teures aus menschlichem Urin hergestelltes Epo benutzen. "Die Top-Leute können sich das leisten." Zudem würde eifrig mit dem männlichen Sexualhormon Testosteron gearbeitet. Und auch Betrug bei Dopingkontrollen wie ihn bei Olympia 2004 der anschließend für zwei Jahre gesperrte ungarische Diskuswerfer Robert Fazekas praktiziert hatte, gäbe es weiter, so Franke. "Solche Dinge werden auch 2007 in Osaka laufen, nur raffinierter."
Die IAAF hatte die Anschuldigungen von Franke sofort zurückgewiesen. "Er ist absolut falsch informiert", so Juan Manuel Alonso. Der Verband setze auf ein verbessertes Kontrollsystem. In Osaka soll die Zahl der Dopingtests von 885 (2005 in Helsinki) auf über 1000 erhöht werden. "Diese WM soll der Höhepunkt unseres Kampfes gegen Doping sein", sagte IAAF-Präsident Lamine Diack und warnt: "Wir werden niemandem sagen, welche Tests wir machen, noch wann es soweit ist." Diack ist überzeugt, dass "die große Mehrheit unserer Athleten sauber ist. In ihrem Interesse tun wir alles, um Betrüger zu jagen." Franke bezeichnet diesen Optimismus als "Volksverdummung, wie bei jeder WM."
Inzwischen wurden Starter in Osaka ermittelt, die laut Dr. Juan Manuel Alonso, Vorsitzender der Medizinischen Anti-Doping-Kommission der IAAF, Hämatokritwerte im Blut von über 57 hatten. Im Radsport wird man über 50 mit einer Schutzsperre belegt. Es gibt also dringende Hinweise auf EPO-Doping bei der WM.
(28.08.07)


Osaka IV: Diskuswerferin Franka Dietzsch (W39) bereit

Am Montag (27. August) betritt Franka Dietzsch (*1968, SC Neubrandenburg) als Titelverteidigerin, Weltjahresbeste und damit Favoritin den Diskusring. Die mit 39 Jahren ältestes deutsche Athletin in Osaka ist bereit für die WM-Entscheidung und freut sich auf das Kribbeln, das bei ihr pünktlich mit der Ankunft in der WM-Stadt eingesetzt hat. "Das kommt jetzt langsam. Das muss auch so sein, und ich bin froh darüber." Die Grande Dame des Diskusrings ist richtig gut drauf, wohl auch, weil die Stimmung im Team so gut ist. „Ich habe immer gute Laune“, versicherte die zehnmalige deutsche Meisterin und setzte hinzu: „Ich setze mich nicht unter Druck, den habe ich mir selbst etwas weggenommen. Ich bin schon Vierte, Fünfte und Sechste geworden. Das war auch nicht so schlimm.“
Für die Neubrandenburgerin stand zuletzt im Vordergrund, hartnäckige Achillessehnenbeschwerden in den Griff zu bekommen. "In den letzten vier Wochen haben sich die Ärzte und Physiotherapeuten viel Mühe gegeben." Doch nicht nur die medizinische Abteilung hat sich ein Lob verdient, auch ihrem Arbeitgeber ist Franka Dietzsch zu Dank verpflichtet: Die Sparkasse in Neubrandenburg hat ihre stärkste Kraft gleich von Januar 2007 bis nach den Olympischen Spielen im August 2008 in Peking freigestellt. Ihr Gehalt für den fiktiven 25-Stunden-Job bekommt sie weiter - und als Weltmeisterin vielleicht noch 60 000 US-Dollar oben drauf.
(27.08.07)


Osaka III: Merlene Ottey (W47) als älteste WM-Starterin ausgeschieden

Durch ihren Start im Alter von 47 Jahren und 107 Tagen wurde die jetzt für Slowenien laufende gebürtige Jamaikanerin Merlene Ottey zur ältesten Teilnehmerin der WM-Geschichte. Sie trat im (schnellsten) Vorlauf über 100 m an. Es war ihr insgesamt 59. Lauf bei einer Weltmeisterschaft. Einen Altersbonus bekam Ottey allerdings nicht; es folgte das Aus als Vierte in 11,64 Sekunden (W: +1,3). Ihre Zeit lag 8 Hundertstel über ihrer diesjährigen Saisonbestleistung.
Ottey, die seit 1983 zugleich mit 14 die meisten Medaillen aller Starter bei Welttitelkämpfen gewann, löste die britische Marathonläuferin Joyce Smith (1983) als älteste WM-Teilnehmerin ab (45 Jahre, 285 Tage). Sie ist die einzige Athletin dieser Meisterschaft, die auch bei der ersten Leichtathletik-WM 1983 in Helsinki am Start war. In ihrer Karriere lief sie gegen Marita Koch, Florence Griffith-Joyner, Katrin Krabbe, Gail Devers und Marion Jones. Keine ist mehr dabei, nur Merlene Ottey mit 47 Jahren immer noch.
Nach dem Lauf sagte sie: “Das war heute kein gutes Rennen. Meine Saison war schwierig und ich konnte nicht genug trainieren". Damit spielte sie auf Probleme mit ihrem Immunsystem an, die sie im Sommer wochenlang gehandicapt hatten. "Ich liebe den Sprint, obwohl es nicht mehr dasselbe ist als zu der Zeit, in der es um Medaillen ging. Aber es macht mir wirklich großen Spaß. Sonst wäre ich nicht hier."
Und sie schloss gegenüber der Presse mit einer mutigen Ankündigung: "Wenn ich nächstes Jahr gesund bleibe, will ich sehen, ob etwas geht mit den Olympischen Spielen in Peking."
(27.08.07)


Osaka II: Halbvolles Stadion bei der Eröffnung

Im Beisein von Kaiserin Michiko hat Japans Kaiser Akihito am Samstag in Osaka die elften Weltmeisterschaften in der Leichtathletik eröffnet. Mit 2003 Athleten aus 203 der insgesamt 212 Mitgliedsländer des Weltverbandes IAAF sind sie der bisher größte Völkerwettstreit der Sportgeschichte. Selbst bei den Olympischen Spielen waren bisher nur maximal 201 Länder (Athen 2004) am Start.
An neun Tagen werden bis zum 2. September 47 Goldmedaillen im Nagai-Stadion vergeben, das zum Zeitpunkt der Eröffnung in der während der WM 50.000 Zuschauer fassenden Arena lediglich 35.000 Besucher verzeichnete. Die deutsche Delegation verzichtete auf einen Sportler als Fahnenträger, stattdessen teilten sich vier Trainer diese Rolle.
In Osaka gehen noch 59 deutsche Athleten an den Start, nachdem der zweimalige WM-Dritten im Diskuswurf Michael Möllenbeck (*1969, TVWattenscheid) verletzungsbedingt absagen musste. "Bei Michael Möllenbeck ist beim Abschlusstraining wieder eine Adduktorenverletzung aufgebrochen", erklärte er ein DLV-Sprecher.(26.08.07)


Osaka I: Ayele Seteng (M50) auf Rang 19 - Ältester Marathon Läufer der WM-Geschichte

Der Israeli Ayele Seteng war beim WM-Marathon in Osaka der älteste ins Ziele gekommene Marathonläufer der WM-Geschichte. Offiziell ist er 52 Jahre alt. In einem denkwürdigen Hitzelauf erreichte der gebürtige Äthiopier in 2:22,27 Stunden Platz 19. Für Verwirrung sorgten allerdings in vergangenen Resultatslisten die Variationen seines Namens: Der mastersläufer ist nämlich auch unter den Namen Setegne und Satayin bekannt. Ein Rätsel gibt auch die Altersangabe auf, er sei 52. Während Seteng, der bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen Rang 20 erkämpft hatte, selbst behauptet, 46 Jahre alt zu sein, wird sein offizielles Geburtsdatum mit dem 11. April 1955 angegeben - demnach wäre er eben 52. Seteng, Vater von sieben Kindern, meinte selbst dazu: "Mein Alter sagt, dass ich alt bin, aber mein Herz ist jung." Der Wahl-Israeli will im übrigen auch bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking starten.
Der Männermarathon zum Auftakt der Weltmeisterschaft in Osaka (Japan) nahm am frühen Samstag den befürchteten Verlauf. Die Ausdauerläufer sahen sich trotz eines Starts bereits um 7 Uhr morgens angesichts von Hitze (29°) und Luftfeuchtigkeit (78%) immens schwierigen äußeren Verhältnissen gegenüber. "Es waren brutale Bedingungen. Extremer als hier kann ein Marathon nicht sein", meinte DLV-Disziplintrainer Detlef Uhlemann, der in diesem Zusammenhang auch auf die Zeit von 2:15:59 Stunden des 24-jährigen Siegers Luke Kibet (Kenia), der offensichtlich am besten mit den Verhältnissen zurecht kam, verwies. DLV-Arzt Dr. Uwe Wegner sagte: "Bei diesen extremen Hitzebedingungen ist es nur eine Frage der Zeit, wann du zusammenklappst."Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) war erstmals seit sieben Jahren wieder bei einem Großereignis im Männer-Marathon vertreten, doch seine beiden Läufer spielten wie erwartet keine Rolle.
Ulrich "Uli" Steidl (*1972, SSC Hanau/Rodenbach), der Chemielehrer an einer Highschool in Seattle im US-Staat Washington ist, musste der Hitze Tribut zollen und landete in für ihn indiskutablen 2:30:03h auf Rang 37. Nachdem er dann im Ziel erst noch euphorisch Interviews gegeben hatte, brach plötzlich sein Kreislauf zusammen. DLV-Arzt Dr. Uwe Wegner: "Uli Steidl hat unwahrscheinlich viel Flüssigkeit verloren und im Ziel dann relativ schnell relativ viel getrunken. Danach musste er sich mehrfach übergeben und sein Kreislauf ist zusammengebrochen. Wir haben ihm Infusionen gegeben und jetzt geht es ihm wieder wesentlich besser."
Der zweite DLV-Vertreter, der 30-jährige Martin Beckmann (*1977, LG Leinfelden-Echterdingen) stieg bei Kilometer 30 aus, nachdem er längst nicht mehr im Soll lag und mit dem Trinken ins Hintertreffen geraten war. "Ich habe mir mit vielen anderen die Höchststrafe eingehandelt und bin ausgestiegen. Ich habe mich gefühlt wie ein Backhähnchen im Grill. Die Gesundheit war mir wichtiger", sagte Beckmann, der in zahlreicher Gesellschaft war. 27 weitere von insgesamt 85 Läufern beendeten den Wettbewerb vorzeitig.
Mark Milde, Renndirektor des Berlin-Marathons, kommentierte: „Dieser Lauf war unverantwortlich. Die Manager haben den großen Marathonläufern allesamt von einem Start abgeraten.“
Angesichts der bei vielen Läufern notwendigen medizinischen Versorgung sagte DLV-Generalsekretär Frank Hensel: "Mich stimmt es nachdenklich, wie schwer den Athleten dieser Marathon gefallen ist." Die blanken Zahlen sprechen tatsächlich eine deutliche Sprache. 28 Athleten kamen nicht an. Die Siegerzeit war die langsamste in der WM-Geschichte und, von Rennen in der Höhe abgesehen, auch die langsamste bei internationalen Großereignissen seit 1956. Im Ziel wurde mit 33 Grad die höchste Temperatur jemals bei einem WM-Marathon gemessen. 1999 in Sevilla (Spanien) waren es drei Grad weniger. (Quellen: www.leichtathletik.de, dpa, faz, 26.08.07)


Vaterstettener Erklärung gegen Doping: Die 600 sind voll!

proMASTERs, die Interessengemeinschaft der Senioren-Leichtathletik in Deutschland, hat mit seiner Vaterstettener Erklärung eine weitere magische Grenze überschritten. Der 600. Unterzeichner wurde registriert: Mit Sprinter Ulrich Dirking (*1957) kommt ein Athlet hinzu, der dem rührigen Pulheimer SC angehört.
Dieser Verein steht in der Liste der Unterzeichner ganz weit oben, ist also im Kampf gegen Doping in besonderem Maße engagiert – und dazu noch erfolgreich. „Fair Play und Erfolg lassen sich daher unter einen Hut bringen. Am Anfang hätten wir nie gedacht, dass diese Grundsatzerklärung einen derartigen Anklang findet, ein Zeichen dafür, dass es die deutschen Leichtathletik-Senioren ernst meinen mit dem Kampf gegen Doping und für einen betrugs- und dopingfreien Wettkampfsport“, resümiert Rüdiger Nickel, Anti-Doping-Sprecher von proMASTERs und Koordinator der Vaterstettener Unterzeichner.(
26.08.07)


M80: Hammerwurf-Weltrekord durch Horst Vieweg

Leider hat er für die WM in Riccione nicht gemeldet, obwohl er die Form dafür allemal hat. Horst Vieweg (*1927 Wiesbadener LV) warf am Samstag, 25. August 2007 beim Feriensportfest und Goldener Hammer 2 im Burbachstadion von Ewersbach mit 42,91 m einen neuen M80-Weltrekord im Hammerwurf. Er übertraf einige Tage nach seinem 80. Geburtstag den alten Rekord des Finnen Matti Järvinen (38,78m) deutlich. (26.08.07)


Trauer beim Herxheimer Straßenlauf

Ein Todesfall überschattete den Abendstraßenlauf des TV Herxheim am gestrigen Freitagabend. Ein 41-jähriger Herxheimer brach auf der Strecke zusammen. Sofortige Rettungsmaßnahmen waren vergeblich. Viele Athleten, die das Geschehen auf der Strecke miterleben mussten, waren nach dem Zieleinlauf völlig fassungslos. (25.08.07)


Hallen-WM in Clermont Ferrand mit Internetseite

Gut ein halbes Jahr vor Eröffnung der 3. Hallen-Masters-WM vom 17. bis 22. März 2008 im französischen Clermont-Ferrand ist jetzt die Webseite der Organisatoren im Netz freigeschaltet. Das klassische Produkt zeigt sich dabei zurzeit ebenso ausbaufähig wie anspruchsvoll. Denn noch gibt es nur ein schmales Grundgerüst und die meisten Menupunkte sind noch nicht mit Informationen belegt, aber die Verantwortlichen um Webmaster Christophe Bouiges haben sich vorgenommen, alles Notwendige künftig gleich in fünf Sprachen präsentieren: Französisch, englisch, deutsch, spanisch und italienisch. Im Augenblick sind nur französisch und deutsch belegt. Die anderen Sprachen sollen in wenigen Tagen folgen.
Manch deutscher Leichtathletik-Funktionär und Aktiver kann übrigens schon heute nachlesen, dass man nach Ablauf des offiziellen Meldetermins gegen eine Extrazahlung von 50 Euro einen Monat lang nachmelden kann. Andere werden bestätigt finden, dass die WM wirklich in der Osterwoche 2008 stattfindet - also vom 17. bis 22. März 2008; denn auf einigen bundesdeutschen Internetseiten wird noch ein anderer, früher einmal in's Auge gefasste Termin genannt.
Ansprechend dynamisch haben die Franzosen das offizielle WM-Plakat gestaltet, das sie jetzt gleichfalls vorgestellt haben.
(25.08.07)


Rastatt: Jürgen Radke (M70) in Topform für Riccione

Er ist in Topform und gehört daher zu den Favoriten seiner Altersklasse M70 für die Masters-WM in Riccione: Jürgen Radke (*1937, LAG Obere Murg). Der Masterssprinter unterstrich beim 2. Rastatter Feriensportfest am vergangenen Montag, 20. August seine Klasse und gewann in überzeugenden Zeiten sowohl die 100m (13,28sec, W:+0,7)) als auch die 200m (28,01sec, W:+0,2). Selbst der in der jüngeren M65 startende Hallenweltmeister Arno Hamaekers (*1940, LAG Obere Murg) konnte da nicht mithalten. Seine Zeiten von 13,40sec (W:+0,7) bzw. 28,04 (W:-0,3) zeigen aber, dass Hamaekers seinen verletzungsbedingten Trainingsrückstand immer mehr aufholt.
Gute Form zeigten die verhinderten WM-Starter Peter Lessing (*1941, LG Ortenau Nord) in über 3000m (10:38,59sec) und Elfriede Hodapp (* LG Ortenau Nord), die über 800m in 3:12,67 gefiel. Über die gleiche Distanz zeigte W50-erin Elisabeth Henn (*1957, SC 88 Bruchhausen) in 2:37,51min ihr Potential; in derselben Altersklasse blieb im Weitsprung die letztjährige Ranglistenzweite Angelika Ball (*1956, VfB Gaggenau) mit 4,60m (W: +0,2) nur um 3 cm unter ihrer AK-Bestleistung . Besonders beindruckend waren die Leistungen von Gerda Seibert (*1942, TSG 78 Heidelberg), die sich noch vor vier Monaten -direkt nach ihrem 200m-Erfolg bei der Hallen-DM in Düsseldorf - zwei Tumoroperationen und anschließender Chemotherapie unterziehen musste. Das kostete nicht nur körperlich ganz viel Kraft, aber sie lief im RTV-Stadion bereits wieder 16,55sec über 100m (W:+,13) und 35,88 sec über die doppelte Distanz (W:-0,1).
Auch Läuferlegende Carl "Charly" Kaufmann war übrigens in Rastatt - als interessierter Zuschauer und Betreuer seiner Tochter Larissa (Karlsruher SC), die den 200 m Lauf der Frauen gewann.
Alle Resultate aus Rastatt...
(25.08.07)


DAMM: Sarstedts M70-Team jubelt - LAG Obere Murg zieht M70 zurück

Nach 1995, damals noch in der Altersklasse M 60, und dem vergangenen Jahr haben die Leichtathletik-Senioren M 70 des TKJ Sarstedt wieder den Endkampf zur Deutschen Altersklassen Mannschaftsmeisterschaft (kurz DAMM) erreicht. In diesem Jahr ist der Austragungsort am 22.09.2007 Baunatal bei Kassel, und der liegt für die Niedersachsen "ja fast vor der Haustür".
Für die Qualifizierung hatten die Senioren in Osterode am Harz 3103 Punkte erkämpft. Das waren sogar 50 mehr als vor einem Jahr. Osterode hatten die TKJ Oldies gewählt, um zu beweisen, dass gute Ergebnisse nicht nur in Sarstedt erreicht werden, wo 2006 die Quali geschafft wurde. Mit den erreichten 3013 Punkten wurde in den Vorkämpfen hinter der SG Alsternord/Polizei Hamburg (3343 Punkte) und der LG Obere Murg (3314 Punkte) Platz drei erreicht - noch vor LG Landkreis Aschaffenburg (3078 Punkte), LAV Bayer Ürdingen/Dormagen (3069 Punkte) sowie der SG Siemensstadt/Turbine Berlin (2902 Punkte). Um diesen Bronzerang in der AK M 70 werden die Sarstedter Senioren in Baunatal sicher hart ringen.
Dabei wird ihnen die ganz aktuelle Nachricht helfen, dass die aussichtsreiche M70 DAMM Mannschaft der LAG Obere Murg geplatzt ist. Nachdem ein Leistungsträger kurzfristig absagen musste, rechnete sich die Restmannschaft keine Chancen mehr aus. Des Einen Leid ist des Anderen Freud. So wird Jürgen Radke hochwillkommene Verstärkung für den Sprint der M60 Mannschaft der Schwarwälder sein, denn "da ist immer noch eine Staffel-Rechnung vom letztjährigen DAMM-Endkampf offen". Zur Erinnerung: In Führung liegend verpatzten sie den letzten Wechsel von Diethard Reichhardt zu Jürgen Radke und ließ der LG Alsternord Hamburg "den Vortritt..."; auch der DAMM-Endkampf der M 60 in Baunatal verspricht wieder, sehr spannend zu werden.
In der M70 ist jetzt sicherlich die SG Alsternord/SV Polizei aus Hamburg der DAMM-Finalfavorit, die im Vorkampf auf insgesamt 3343 Punkte kam. Nach der Absage der LAG Obere Murg müsste die LG Stadtwerke München nach dem DAMM-Endstand nachrücken.
(Quelle: PM TKJ Sarstedt und Onra-Recherchen 24.08.07, update 25.08.07)


IAAF-Wahlen: Helmut Digel als Vize abgewählt, aber im Council
Massin wieder im Masters-Kommitee

Prof. Dr. Helmut Digel wurde am Mittwochvormittag im Rahmen des Kongresses des Weltverbandes IAAF in Osaka (Japan) mit 163 von 195 Stimmen in das verbandseigene Council gewählt. Dagegen musste der Tübinger sein Amt als Vize-Präsident abgeben. Prof. Dr. Helmut Digel reichten 113 Stimmen in diesem Rennen nicht zur Wiederwahl. Statt des Tübinger Sportwissenschaftlers sind nun der Stabhochsprung-Weltrekordhalter Sergej Bubka aus der Ukraine und der frühere Mittelstreckenläufer Sebastian Coe aus England Vizepräsidenten der IAAF. Die vier Vize-Präsidenten des Weltverbandes sind Stabhochsprung-Weltrekordhalter Sergej Bubka (Ukraine; 167), Robert Hersh (USA; 141), Sebastian Coe (Großbritannien; 137) und Dahlan Al-Hamad (Katar; 129).
Nach der Abstimmung schwankte Digel zwischen Enttäuschung über die Niederlage und Genugtuung über sein gutes Wahlergebnis für den Council. „Es war klar, dass ich gegen diese beiden Stars keine Chance habe“, sagte er dem Tagesspiegel, „aber ich wollte meine Kandidatur aufrechterhalten, weil ich gehofft hatte, dass meine fachliche Leistung gewürdigt wird.“ Zur Darstellung seiner Arbeit als Marketingbeauftragter der IAAF erhielt Digel bei der Sitzung keine Gelegenheit. Ein Gutes habe seine neue Rolle als einfaches Council-Mitglied jedoch: „Ich kann meine Meinung viel offener und aggressiver vertreten.“ Digel hatte regelmäßig Defizite bei der Dopingbekämpfung beklagt. Seine Konkurrenten hält er nicht für uneingeschränkt geeignet. „Coe organisiert die Olympischen Spiele 2012. Da frage ich mich, wie viel Zeit er für die Leichtathletik aufbringen kann.“ Bubka und Coe gelten jetzt als potenzielle Nachfolger des IAAF-Präsidenten Lamine Diack. Der Senegalese ist 74 Jahre alt und wird die IAAF weiterhin als Präsident führen. Ohne Gegenkandidaten wurde er mit 167 Ja- und 5 Nein-Stimmen in seinem Amt bestätigt.
Dieter Massin (Ahlen) zog mit 103 Stimmen (von 193) im ersten Wahlgang in das Masters-Komitee ein. Ihm gehören weiterhin an Cesar Moreno Bravo (Mexiko als Vorsitzender -184 Ja, 6 Nein), Bridget Cushen (GBR, 145 Stimmen) und Marina Hoernicke-Gil (ESP, 134) außerdem Vadim Marshev (RUS, 98), Shigenobu Murofushi (JPN, 126 -neu), Dawei Wand (CHN, 117 -neu), Danny Daniels (CAN, 110), Rex Harvey (USA, 106 -neu) , Pierluigi Migliorini (ITA, 102 -neu) und Jim Blair (NZL, 101). Alle 8 Kandidaten aus dem nahen und mittleren Osten sowie die Kamerunerin Léonie Paulette Etong (101) fielen ebenso durch wie der Australier Stan Perkins, der nur auf 77 Stimmen kam.
Die zweimalige Weitsprung-Olympiasiegerin Heike Drechsler (Karlsruhe) schaffte den angestrebten Sprung in die Frauen-Komitee des Weltverbandes. Die Karlsruherin kam auf 103 von 191 möglichen Stimmen. Drei weitere deutsche Funktionäre konnten sich bei den Wahlen durchsetzen. Otto Klappert (Unna, 177 von 186) wird in der nächsten Amtsperiode den Vorsitz im Crosslauf-Komitee bekleiden, Klaus Hartz (Fürth, 123 von 191 Stimmen) einen der zwölf Sitze im Technischen Komitee einnehmen. DLV-Kandidat Rolf Müller (Mayen) erhielt lediglich 89 von 195 Stimmen und wurde nicht in das "Race-walking-Komitee" gewählt. (
Quelle: Tagesspiegel, www-leichtathletik.de 22.08.07)


W45: Schnelle 200m-Sprints in Flein

Gleich zwei neue Landesverbandsrekorde über 200 m in der Alterklasse W45 wurden am Samstag (18.08.) beim 3. Feriensportfest in Flein bei Heilbronn aufgestellt. Badischen Rekord lief Ulrike Görling (*1962, MTG Mannheim) in 26,28sec (W:+0,2) und im gleichen Lauf verbesserte auch Angelika Grißmer (*1961, LG Neckar-Enz) den Württembergischen Rekord auf 26,30sec. Das spannende Rennen mit dem sehr engen Zieleinlauf findet am kommenden Wochenende an gleicher Stelle seine Fortsetzung. Die Württembergischen Seniorenmeisterschaften, die in Flein ausgetragen werden, sind für einige Athleten noch einmal ein letzter Leistungstest für die bevorstehende WM in Riccione.
Auch die 100m-Zeiten der beiden W45-Sprinterinnen überzeugten: Ulrike Görling lief 12,82sec, Angelika Grißmer 13,05sec bei einem Gegenwind von 0,2m/sec..
Bernhard Grißmer (*1955, VfL Sindelfingen) lief die 400m in guten 56,15 sec und die 200m in 25,39sec (W: +0,3). über 1000m (*1951 Unterländer LG ) in 2:56,58 eine persönliche Altersklassenbestzeit. Alle Ergebnisse aus Flein...
(www.la-altersklasse.de 22.08.07)


IAAF-Wahlen: DLV droht Machtverlust im Weltverband

Dem Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) droht ein Verlust an Macht und Einfluss im Weltverband. Beim IAAF-Kongress in Osaka sind die Aussichten für eine Wiederwahl von Helmut Digel in das Vizepräsidentenamt nicht rosig. Möglich ist sogar, dass die Delegierten aus 212 Ländern den Tübinger Sportsoziologen nicht einmal in das Council wählen. Um die vier Stellvertreter-Positionen von IAAF-Präsident Lamine Diack bewerben sich acht Kandidaten - darunter die früheren Sportstars Sergej Bubka, Sebastian Coe und Alberto Juantorena. «Alle haben eine große Reputation in der Welt des Sports. Das wird nicht einfach», sagte Digel in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa.
Der 63 Jahre alte frühere DLV-Präsident verweist darauf, dass er als Verantwortlicher für Marketing den Wohlstand der IAAF vermehrt habe. «Ich habe einiges bewirkt und für die Weltleichtathletik viel getan», sagte Digel, der seit 2001 IAAF-Vizepräsident ist, «wenn das nicht anerkannt wird und Stars gewollt sind, kann man nichts machen.» Für den Briten Coe, Ex-Weltklasseläufer und Cheforganisator der Olympischen Spiele 2012 in London, und die ukrainische Stabhochsprung-Legende Bubka ist die Bewerbung ein Testlauf für ihre Ambition auf die IAAF-Präsidentschaft. Die Wahl des Amtsinhabers Lamine Diack (74) aus dem Senegal in Osaka gilt als Formsache. «Die Beiden machen eine richtige Kampagne. Bubka hat dabei Russlands Präsident Wladimir Putin hinter sich, Coe die Leute vom IOC», sagte Digel, der dennoch an seine Chance glaubt: «Coe und Bubka werden polarisieren, darauf kann ich hoffen.» Dass er am Ende auch noch seinen Posten im Council verliert, ist für ihn nicht so wahrscheinlich. «Damit rechne ich nicht», meinte der Ex-Handballer.
«Helmut Digel hat eine sehr erfolgreiche Arbeit als IAAF- Vizepräsident geleistet», sagte DLV-Präsident Clemens Prokop. «Er sollte im Führungsgremium der IAAF sitzen, weil er ein Querdenker ist. Ich sehe keinen anderen, der solche Potenz hat.» Für den DLV wäre es ein «Verlust, nicht mehr direkt im Machtzentrum» vertreten zu sein. Es wäre aber auch ein Verlust für den deutschen Sport. «Es ist nicht mehr selbstverständlich, dass Deutsche in den internationalen Spitzengremien sind. Die Zeiten sind vorbei», so Prokop.
Einigen Wirbel gab es um die Kandidatur von Heike Drechsler um einen der acht Sitze im Frauen-Komitee der IAAF als Nachfolgerin der ausscheidenden Ilse Bechthold. Der Weitsprung-Olympiasiegerin war vorgeworfen worden, nicht ausreichend Stellung zur Doping-Vergangenheit in der DDR bezogen zu haben. Erst in der vergangenen Woche hatte sie bekannt, nicht mehr ausschließen zu können, «unwissentlich» gedopt worden zu sein. «Ich denke, sie hat sich damit klar positioniert», sagte Prokop, der auf ihren Weltstar-Bonus bei der IAAF-Wahl setzt.
Ein Zeichen im Anti-Doping-Kampf will IAAF-Präsident Diack mit seinem Verlangen nach einer Vier-Jahres-Sperre für Erstsünder bei schweren Vergehen setzen. Unklar ist, ob nur eine Resolution verabschiedet wird, die als Forderung an die Welt-Anti-Doping- Konferenz in November in Madrid adressiert wird, oder diese Straferhöhung ins IAAF-Regelwerk aufgenommen wird. «Ein solcher Alleingang würde große Probleme nach sich ziehen», sagte Prokop. Schließlich hatte das Münchner Oberlandesgericht 1995 und 1996 im Doping-Fall Katrin Krabbe bestätigt, dass eine mehr als zweijährige Sperre einem Berufsverbot gleich kommt. Die IAAF musste zudem 1,2 Millionen Schadensersatz zahlen. Zudem hat Amtsrichter Prokop grundsätzliche Bedenken gegen ein verschärftes Strafmaß: «Nicht die Höhe der Sanktion stärkt die Abschreckung, sondern die Wahrscheinlichkeit erwischt zu werden.»
(aus Financial Times Deutschland 20.08.07)


M65: Kugelstoßer Klaus Liedtke verbessert deutsche Bestleistung

Mit 110 Startern aus 30 Vereinen war der letzte Abend ihrer Dreikampfwertung für die Organisatoren des SuS Oberaden im Römerbergstadion von Bergkamen eine echte Herausforderung. So konnte es nicht ausbleiben, dass am 17. August einige Siegerehrungen zeitlich verzögert stattfanden. Dem nach einer zweijährigen Dopingsperre wieder startberechtigten Klaus Liedtke (*1941, SuS Oberaden) wird es bei seinem Heimspiel egal gewesen sein. Er verbesserte im Kugelstoßwettbewerb mit der 6kg-Kugel die deutsche Senioren-Bestleistung seiner Altersklasse um 8cm auf 13,20m; seit 1995 hatte sie zuvor Karl-Heinz Wendel (*1930 LG Düsseldorf) gehalten. (20.08.07)


WM Riccione: Sechs weitere Athleten am Start

Was für den DLV nicht möglich war, hat offenbar problemlos in anderen Ländern geklappt. Nachdem die WMA auf ihrer Internetseite am 20. Juli, also 51 Tage nach Meldeschluss, offiziell 8940 gemeldete Athleten mitteilte, heißt es jetzt aus Italien, dass es inzwischen 8946 sind.
Karl-Heinz Neumann (*1935, Berliner SC) ist nicht unter den sechs weiteren Athleten. Er hatte, wie berichtet, die WM-Meldefrist um wenigeTage verpasst und ist jetzt - genauso wie die Weltmeister Elfriede Hodapp und Peter Lessing, bei denen der Vereinsverantwortliche nicht aufgepasst hatte - einer der betroffenen deutschen Masters, die nicht vom DLV nachgemeldet wurden, weil dies wegen Versäumung der Meldefrist nicht möglich sei. Auch ein Neumann'scher Hilferuf an DLV-Präsident Clemens Prokop hatte den DLV nicht dazu gebracht, seine Meldung einfach nach Italien hinterher zu schicken. Statt dessen wurden umfangreich E-Mails ausgetauscht und nach offiziellen Nachmeldefristen gefragt, die die Italiener aber nicht wollten. Sie bevorzugten die "italienische Lösungen": Nicht reden oder neue Regeln, sondern einfach machen. Die Athletenmeldungen mehrerer Nationen waren in Italien denn auch erst im Laufe des Monats Juni eingetroffen...
Also läuft sich Karl-Heinz Neumann derweil zuhause den Frust aus Kopf und Beinen: Beim Abendsportfest der LG Berlin-Süd erreichte der 72-Jährige am vergangenen Mittwoch (15.08.) handgestoppt über 100m 13,4sec (W:+0,6) und anschließend 29,9sec (W:+0,2) über die doppelte Distanz.
Dr. Christina Ziemann (*1968, MTV 49 Holzminden) ist in Riccione dabei- aber anders, als sie es wollte. Die Stabhochspringerin hatte sich im Juni schwer an der Schulter verletzt , musste die Saison abbrechen und fällt noch ein halbes Jahr aus. Nach einer schwierigen Operation ("hat mich doch mehr umgehauen als vorher gedacht") will sie aber nach Riccione, "damit ich mal etwas Abstand bekomme. Ich werde halt als 'Tourist' hinfahren und Betreuungs- und Coachingaufgaben übernehmen", sagte sie zu www.masters-sport.de.
(20.08.07)


Antidoping: 100% Steigerung bei den TUE Anträgen

Viele haben mitgemacht, und es gibt Erfreuliches zu berichten. Die Informationsitiative des Leichtathletikmagazins "Senioren-Leichtathletik", von la-altersklasse.de, www.masters-sport.de, EVAA.nu und der Selbsthilfevereinigung proMASTERs können einen tollen Erfolg verzeichnen: Hatten bis zum EVAA-Kongress anlässlich der Senioren-EM in Poznan noch 182 TUE Anträge beim WMA-Antidoping-Beauftragten Prof. Dr. Karri Wichmann (Helsinki) vorgelegen, so sind vor der Senioren-WM in Riccione (Italien) bis zum 14. August beim Finnen Wichmann fast die doppelte Anzahl, nämlich 361 Anträge eingegangen. Bemerkenswert: Von diesen 361 Anträgen kamen allein 320 aus Europa.
Noch bis April diesen Jahres hatte Wichmann nur 254 Anträge bearbeitet, davon 231 aus Europa. Dann setzte die TUE Kampagne ein, die noch einmal mehr als 100 Anträge in kürzester Zeit einbrachten. "Es hat sich also gezeigt, dass gezielte Informationen und kompetente Beratung -hierzulande vor allem durch den EVAA-Beauftragten Rüdiger Nickel- sich zu Gunsten der Seniorenleichtathletik ausgezahlt haben", kommentierte EVAA-Präsident Dieter Massin die aktuellen Zahlen.
(19.08.08)


Süddeutsche Meisterschaften: Neuer deutscher 1500m-Rekord durch Ulrike Ott (W45)

Die Leistung der Süddeutschen Meisterschaften an diesem Wochenende in Saarbrücken, für die über 1100 Teilnehmer aus mehr als 280 Vereinen gemeldet haben, ist sicherlich der neue deutsche 1500m-Rekord in der Altersklasse W45 durch Ulrike Ott (*1961, TV Konstanz, Foto) in 4:37,81 min, mit denen sie Vierte der Konkurrenz wurde. Tags darauf lief sie über 800m in 2:16,84 min die zweitschnellste Zeit, die von einer deutschen W45-Läuferin je erreicht wurde. Durch ihren Lauf vom ersten Meisterschaftstag verbesserte die Konstanzerin mit einer bemerkenswerten Leistungssteigerung den inzwischen 16 Jahre alten Rekord von Barbara Lehmann (*1942, TV Burghausen, 4:40,48min) gleich um fast drei Sekunden. Die Mittelstrecklerin, die immer schneller wird, war mit dieser Leistung auch gleich sieben Sekunden besser als vor einem Jahr. Zuletzt war sie vor neun Jahren eine ähnliche Zeit gelaufen.
Silber und Bronze gewannen über 5000m nicht unerwartet die Langstreckenläuferinnen Veronika Ulrich (*1968, LG Neu-Isenburg-Heusenstamm, 17:26,43 min) und Marion Jakobs (*1970, SV Schlau.Com Saar 05 Saarbrücken, 17:36,73 min). Bettina Schardt (*1972, USC Mainz) warf den 1kg-Diskus auf 39,20 m und erreichte damit Rang 5.
Andreas Schulze (*1969, Rastatter TV) kam fünf Tage nach seinen guten Zeiten bei den ersten Rastätter Ferienspielen diesmal über 400 Hürden in 55,45 sec nicht ganz an seine letztjährige Bestleistung heran. Ähnlich erging es Diskuswerfer Manfred Hubertus (*1964, LSC Düppenweiler), der mit 46,62 m Vierter wurde. Mit ausgezeichneten 3:59,50min über 1500m wurde Maximilian Freund (*1967, TV Waldstraße Wiesbaden) Achter über 1500m. Georg Kinadeter (*1969, TV Hauzenberg) lief im 5000m-Endlauf 15:51,47 min
Am zweiten Tag der Meisterschaften kam über 3000m Tom Jessen (*1972, TSG Balingen) in 10:13,81 min auf Rang 4. Stephan Frey (*1962, MTV Ingolstadt) warf den Hammer auf starke 53,30 m.
Alle Resultate der Süddeutschen aus Saarbrücken...
(18.08.07, update 19.08.07)


Antidoping: Deutscher Druck auf spanische Ermittler

Auf Markus Choina, Narkosearzt aus Bad Sachsa im Südharz, kommt viel Ungemach zu. Nach den Aussagen, die der deutsche Radprofi Jörg Jaksche beim BKA gemacht und in der ARD-Sendung Blut und Spiele vor der Kamera sowie gegenüber der SZ wiederholt hat, dürfte Choina als Helfer des spanischen Doping-Arztes Eufemiano Fuentes feststehen. Jaksche bezeugte, Choina habe bei ihm mehrfach Bluttransfusionen zu Dopingzwecken durchgeführt. Die Honorare dafür habe er jedoch stets auf ein Schweizer Konto von Fuentes bei der HSBC-Bank in Genf überwiesen - auf das Jaksche auch für die Leistungen von Fuentes selbst einzahlte.
Aus spanischer Sicht war bisher wohltuender Stillstand in der Fuentes-Affäre eingetreten. Antonio Serrano, ein bemerkenswert passiver Ermittlungsrichter, hatte - wie erst jetzt herauskommt - nach der aufsehenerregenden Razzia im Mai 2006 gleich die fünf brisantesten Beweismittel gegen Fuentes und Co. aus dem Verkehr gezogen. Serrano, durchaus angesehener Richter des Gerichts 31 in Madrid, hatte den Polizisten der Guardia Civil untersagt, die beschlagnahmten Computerfestplatten der Festgenommenen auszuwerten. Dies betraf neben Fuentes auch dessen Partner, den Hämatologen Merino Battres, sowie Radsport-Drahtzieher Manolo Saiz. Dieser, Gründer der Rennstall-Vereinigung Pro Tour, gilt als zentraler Hintermann der Dopingszene. Serrano versuchte sogar, das Verfahren gegen den Dopingpaten ganz einzustellen. Begründung: Das Treiben von Fuentes und Partnern habe "die öffentliche Gesundheit nicht gefährdet‘‘. Der spanische Ex-Radprofi Jesus Manzano sieht das anders. Er beklagt, dass er durch die brutalen Praktiken zweimal in Lebensgefahr schwebte, als er noch für den Rennstall Kelme bei der Tour de France fuhr - und Fuentes Teamarzt bei Kelme war. Auch deshalb läuft gegen die Verfahrenseinstellung ein Einspruchsverfahren.
Durch die Aussagen Jaksches und durch Ermittlungen des BKA dürfte nun aus Deutschland massiv Druck auf Richter Serrano entstehen. Denn das BKA ermittelte, dass Fuentes gemeinsam mit Choina bereits vor der Tour 2005 auf deutschem Boden aktiv war. Damals sollen Choina und Fuentes bei Italiens Rad-Heros Ivan Basso im Maritim-Hotel Hannover Blut-Transfusionen durchgeführt haben. Basso behauptete gegenüber den italienischen Behörden, er habe nie gedopt. Seine bei Fuentes gefundenen Blutbeutel seien nur für ein geplantes Doping bei der Tour 2006 vorgesehen gewesen. Zum Vollzug sei es nicht gekommen.
Noch mehr Druck droht Serrano und vor allem Fuentes und Co. von einem ungewöhnlichen Schritt der Staatsanwaltschaft Bonn. Die ermittelt noch immer gegen Ullrich und andere, mit bisher sehr bescheidenem Erfolg. Nun sollen die Bonner bei den spanischen Behörden die Herausgabe der fünf Festplatten aus der Fuentes-Razzia quasi mit der Brechstange fordern. Dies soll per "Beschlagnahmeanordnung‘‘ geschehen, die dem Gericht in Madrid zugestellt wird. Die Beschlagnahme würde bisher von Serrano zurückgehaltene Beweismittel gegen Fuentes betreffen - sie würden sozusagen aus der Asservatenkammer heraus beschlagnahmt. Der Bonner Staatsanwalt Fred Apostel wollte dies gegenüber der SZ nicht bestätigen. Allerdings wird in spanischen Polizeikreisen die Aktion der Bonner für ungeeignet gehalten. Serrano hatte im Verlauf der Affäre mehrere Male Amtshilfeersuchen aus Deutschland abgelehnt. Er werde dies wieder tun. So durften im März zwar DNA-Proben aus Ullrichs Blutbeuteln abgezapft werden. Ähnliche Ersuchen für Proben des spanischen Ex-Telekom-Fahrers Oscar Sevilla wurden aber abgelehnt, obwohl auch gegen Sevilla in Bonn ermittelt wird.
So verdichtet sich der Eindruck, dass Serrano auf Einfluss "von ganz oben‘‘ handelt. Spätestens als Fuentes einem Reporter der französischen Le Monde auftischte, er habe auch Fußballer von Real Madrid und Barcelona zu seiner Klientel gezählt, wurde erkennbar, wie aufreizend die Zurückhaltung der spanischen Justiz ist. Fuentes hatte dem Reporter sogar Trainings- und Dopingpläne ausgehändigt, die der Franzose nach eigenen Angaben bei seinem Anwalt verwahrte. Fuentes bestritt später, mit Le Monde über Fußball gesprochen zu haben. Der Reporter indes behauptet, er habe davon einen Tonband-Mitschnitt. Dass vor allem Real Einfluss auch in Regierungskreisen hat, könnte erklären, warum die spanische Justiz Fuentes offenbar aus der Schusslinie nehmen will. Ausgezahlt hat sich die spanische Omertà bereits. Offenkundig wurden nachträglich Codenamen spanischer Radprofis aus den kursierenden Ermittlungsakten der Guardia Civil getilgt, Spaniens triumphalem Sportsommer stand nichts mehr im Wege: Neben Tour-Sieger Alberto Contador jagten fünf Iberer unter die ersten Zehn, 21 Spanier platzierten sich unter die ersten 50.
Die Guardia Civil, die sich in ihren Ermittlungen jäh ausgebremst sah, verfolgt nun die Aktivitäten in Deutschland mit stiller Freude. Offiziell will man sich nicht äußern. Aber im Idealfall würde es den Deutschen auf der Basis der Kooperation von Fuentes und Choina in Deutschland endlich gelingen, die Festplatten zu sondieren - und damit Einblick in mutmaßlich entscheidende Vorgänge zu nehmen. Allein im Mail-Verkehr der Computer, so der Anfangsverdacht, dürften sich klare Belege finden, dass es bei Eufemiano Fuentes nicht nur um Doping und Gesundheit, sondern um Steuerhinterziehung und Geldwäsche gegangen sein könnte. Nach vorsichtiger Schätzung dürfte Fuentes sechs Millionen Euro pro Jahr im Dopinggeschäft verdient haben. Das meiste davon lief wohl über Schweizer Konten.
(Thomas Kistner, Javier Cáceres, Freddie Röckenhaus in Süddeutsche Zeitung, 18.08.07)


Rastatt: Topzeit für Jürgen Radke (M70)

Die ersten Rastätter Ferienspiele am 13. August waren ein richtig schönes kleines "Sportfeschtle" für alle Altersklassen: Das Wetter war endlich mal wieder sommerlich und der Veranstalter stolz auf 175 Teilnehmer, davon alleine 9 (!) vollbesetzte 100 m Läufe. Die Sprintzeiten litten allerdings allgemein etwas unter der nagelneuen Laufbahn, die den Spezialisten doch "etwas weich" war. Dennoch gab es eine Reihe sehr guter Ergebnisse, darunter in erster Linie die 13,49sec (W:-0,5) von M70-er Jürgen Radke (*1937, LAG Obere Murg) und die 11,59 sec (W:-0,3) von Andreas Schulze (*1969, Rastatter TV), der bei seinem Heimspiel auch die 400m in guten 51,71sec gewann.
Nach drei Monaten leichten Trainings werden auch die Leistungen des am Knie operierten Arno Hamaekers (*1940, LAG Obere Murg) stetig besser. In Rastatt stoppte die Uhr für ihn bei 13,47 sec (W:0,0). Ebenfalls in der M65 wollte Felix Mohr (*1943, LG Radolfzell) eigentlich die 14m- und die 50m-Grenze knacken, blieb aber sowohl im Kugelstoß (13,85m) als auch im Diskuswurf (49,99m) jeweils knapp darunter. Trotzdem war der Mann vom Bodensee wie immer bestens gelaunt. Den insgesamt guten Eindruck dieser Altersklasse komplettierten die 5:30,96 min von Roland Maier (*1941, SV Waldkirch) über 1500m.
Bei den Seniorinnen lief Elisabeth Henn (*1957, SC 88 Bruchhausen) die 1500m in 5:29,01 min. Ebenfalls in der W50 verpasste Gisela Pletschen (*1956, SV Kirchzarten) in 71,32 sec über 400m die 70-Sekunden-Grenze.
Alle Resultate...
(18.08.07)


M50: Müller setzt Glanzlicht beim Werferfünfkampf des TV Alzey

Beim Werferfünfkampf des TV Alzey am vergangenen Samstag haben vor allem die Alzeyer Spitzenathleten für die Glanzlichter gesorgt. In überragender Form präsentierte sich Karl-Herbert Müller (*1954). Der deutsche Meister begann im Hammerwerfen mit neuer Bestleistung von 44,72 m, war im Gewichtwerfen mit 15,42 m etwas unter Wert, stieß die Kugel 13,30 m, verbesserte sich im Speerwerfen auf 32,66 m und nutzte dann beim Diskuswerfen die optimalen Bedingungen zu einer Weltklasseleistung von 51,63 m, mit denen sich der 53-Jährige unter die sechs weltbesten Diskuswerfer vorgearbeitet hat. Mit 3275 Punkten sorgte Müller für das Topergebnis der Veranstaltung und verbesserte seine Bestleistung um 70 Punkte.
Auch Lothar Koch (*1971, TV Alzey) nutzte die guten Bedingungen zu einer bemerkenswerten Steigerung. In Bad Oeynhausen war er bei den Deutschen Werfermehrkampfmeisterschaften im Hammerwerfen auf rutschigen Anlagen nur auf 37,82 m gekommen. Er verbesserte sich auf 44,71 m, mit denen er seine alte Bestleistung um über zwei Meter übertraf, mit der Kugel erreichte er 14,53 m, den Diskus warf er 39,71 m, mit dem Speer verbesserte er sich auf 43,18 m und im Gewichtwerfen warf er mit 14,05 m Jahresbestleistung. Der deutsche Vizemeister steigerte sich auf 3178 Punkte und war mit seinem letzten Test vor den Seniorenweltmeisterschaften in vier Wochen in Riccione mehr als zufrieden.
Kristina Telge (*1970, TV Alzey) unterstrich ebenfalls ihre gute Form. Die deutsche Meisterin begann im Hammerwerfen mit 39,56 m verhalten und steigerte dann ihre Bestleistung im Gewichtwerfen von 12,48 m auf 13,28 m, mit denen sie sich an die Spitze der deutschen Rangliste setzte. Im Kugelstoßen blieb mit 10,93m etwas unter ihrem Niveau. Nach 31,35 m im Diskuswerfen und neuer Bestleistung im Speerwerfen von 32,00 m hatte sie mit 2993 Punkten eine neue Bestleistung erzielt. Auch Kristina Telge fährt nach Riccione.
(aus Allgemeine Zeitung Mainz, 17.08.08)


Osterode: Renate Behrens (W50) springt 4,91m weit

Guten Zuspruch fand das Jubiläumssportfest der LG Osterode am Mittwoch dieser Woche. Insgesamt 228 Athleten waren am Start, darunter 44 Masterssportler. Überzeugende 4,91m (W: 0,0) weit sprang Renate Behrens (*1957, Eintracht Hildesheim) im Jahnstadion des Harzstädtchens.Im 100m Sprint erreichte sie außerdem 14,28sec (W:0,0) und wurde damit Dritte im ersten Zeitlauf; vor ihr lag Lorett Raabe (*1969, LG OHRA Hörselgas) mit 12,80sec. Hannelore Bezold (* 1949, LG Göttingen) lief die 3000m in 12:49,02min.
M60-Mittelstreckler Helmut Ringhand (*1946, VLG Magdeburg) lief die 1000m in 3:10,29min. Auf die Hundertstel zeitgleich in 3:21,43min kamen die beiden Vereinskameraden Joachim Engelhardt (*1942, HSV Medizin Magdeburg) und Bernd Krüger *1942, HSV Medizin Magdeburg) gemeinsam auf Rang 18. Über 400m traten Thomas Biedermann (*1966,HSG Nordhausen, 52,25sec) und Gert Deppe (*1964 OTB Osnabrück, 53,47sec) leider in unterschiedlichen zeitläufen an. In der Gesamtwertung wurden sie dritter und Vierter vor Manfred Vollmer (*1957, Einbecker SV) der 56,52sec lief. 24,40sec über 200m sprintete Heiko Tute (*1961, OTB Osnabrück) und verpasste damit aber unerwartet deutlich die 24-Sekunden-Marke.
Die Resultate aus Osterode finden sich hier...
(17.08.08)


Markierung fehlt: Delmenhorster Sportfest am 17. August fällt aus - Auch Kassel gestrichen

Schlechte Nachricht für die Leichtathleten in Weser-Ems und Umland: Das für den Freitag, 17. August geplante landesoffene Ferienabendsportfest des TV Jahn Delmenhorst (Niedersachsen) im Jahnstadion in Delmenhorst fällt aus. Die Kunststoffbahn ist zwar erneuert worden. Bisher konnten aber noch keine Markierungen auf der neuen Oberfläche angebracht werden. "Die Markierung für die Tartanbahn ist immer noch nicht gemacht worden", bedauert die Vorsitzende des Veranstalters, Renate Bartschat.
Sie hofft nun, dass jedenfalls das zweite geplante Ferienabendsportfest am 24. August über die Bühne gehen kann, was keineswegs sicher ist. Denn aufgrund der Regenfälle ist die Bahn nass, sodass die Arbeiter derzeit nicht mit ihren Arbeiten im Stadion vorankommen und: "Die Farbe muss drei Tage trocknen", ließ Renate Bartschat wissen.
Auch das Feriensportfest des LAV Kassel am 16. August kann nicht stattfinden, "da durch Baumaßnahmen das Auestadion zu diesem Zeitpunkt für Wettkämpfe nicht zur Verfügung steht. Ein Ausweichen auf eine anderes Stadion ist nicht möglich", heißt es auf der Webseite des Veranstalters.
(16.08.07)


DAMM-Endstand: Startgemeinschaften profitieren

Der DLV hat Ende letzter Woche den DAMM-Endstand veröffentlicht und lädt in diesen Tagen die besten sechs Teams der jeweiligen Altersklassen zum DAMM-Endkampf für den 22. September nach Baunatal. Bemerkenswert: Nach Einführung der Startgemeinschaften durch den DLV, erkennbar an der Abkürzung "SG", haben sich gleich eine ganze Reihe dieser neu zusammengefundenen Mannschaften für den Endkampf qualifiziert.
In Baunatal treten voraussichtlich an:
M 30: LG Stadtwerke München 12.190 19.06.2007 München; LBV Phoenix Lübeck 11.842 17.05.2007 Hamburg; 1. FC Passau 11.822 30.06.2007 Passau; LC Paderborn 11.746 17.05.2007 Menden; LG Filder 11.632 07.06.2007 Leinfelden-Echterdingen; LG Neiße 11.596 19.05.2007 Neukieritzsch
M 40:
SG Bürstadt 9.265 13.05.2007 Seeheim-Jugenheim; LG Stadtwerke München 9.149 19.06.2007 München; TSV Bayer 04 Leverkusen 8.985 13.06.2007 Leverkusen; SG TSG Markkleeberg 8.920 15.06.2007 Markkleeberg; LG Neckar-Enz 8.859 07.06.2007 Leinfelden-Echterdingen; Pulheimer SC 8.810 13.06.2007 Leverkusen
M 50: LAC Quelle Fürth/München 8.490 13.05.2007 Alzenau ; LG Bielefeld 8.328 17.05.2007 Menden; Pulheimer SC 8.269 17.05.2007 Menden; TSV Kirchlinde 8.203 17.05.2007 Menden; LG Radolfzell 8.102 22.06.2007 Radolfzell; LG Hünxe 8.031 17.05.2007 Menden
M 60: ESV Lokomotive Potsdam 5.889 08.06.2007 Potsdam; LAV Bayer Uerdingen/ Dormagen 5.884 17.05.2007 Menden; LAG Obere Murg 5.881 19.05.2007 Rheinfelden; SV Polizei Hamburg 5.792 17.05.2007 Hamburg; Pulheimer SC 5.779 17.05.2007 Menden; LG Alsternord 5.771 02.07.2007 Hamburg
M 70: SG Alsternord/ SV Polizei 3.343 17.05.2007 Hamburg; LAG Obere Murg 3.314 04.07.2007 Baden-Baden; TK Jahn Sarstedt 3.103 01.06.2007 Osterode; LG LKr. Aschaffenburg 3.078 13.05.2007 Alzenau; LAV Bayer Uerdingen/ Dormagen 3.069 17.05.2007 Menden; SG Siemensstadt/ Turbine Berlin 2.902 08.06.2007 Potsdam
W 30: TSV Bayer 04 Leverkusen 8.389 17.05.2007 Menden; SG Sportfreunde Neukieritzsch 8.097 19.05.2007 Neukieritzsch; LG Osnabrück 7.890 18.06.2007 Osnabrück; LG Neiße 7.849 19.05.2007 Neukieritzsch; Pulheimer SC 7.771 17.05.2007 Menden; TuS Niederneisen 7.750 23.06.2007 Idstein
W 40: SG Stormarn GOA 6.018 17.05.2007 Hamburg; LG Neiße 5.983 19.05.2007 Neukieritzsch; LAC Quelle Fürth/ Mü 5.866 21.07.2007 Fürth; SG Sportfreunde Neukieritzsch 5.852 19.05.2007 Neukieritzsch; TSV Eintracht Hittfeld 5.792 30.06.2007 Verden; LAZ Obernburg-Miltenberg 5.717 13.05.2007 Alzenau
W 50: SG Aachen/ Düsseldorf 4.460 23.05.2007 Düsseldorf ; USV Halle 4.438 09.06.2007 Halle ; LG Nord-West Hamburg 4.341 17.05.2007 Hamburg; LG Kreis Verden 4.208 30.06.2007 Verden; SG Breisgau Team 4.052 19.05.2007 Rheinfelden; SG Baden-Baden 3.847 19.05.2007 Rheinfelden
W 60: OSC Berlin 3.838 30.06.2007 Berlin; LG Nord-West Hamburg 3.695 17.05.2007 Hamburg; SG Nord-Süd Baden 3.250 19.05.2007 Rheinfelden; CSV Krefeld 2.601 17.05.2007 Menden.
Aufgelistet sind jeweils das Team, die Punktzahl, das Datum und der Ort des Vorkampfes.
(15.08.07)


W35: Rücker verpasst Rekord um eine Hundertstel

Um eine Hundertstel Sekunde hat Anja Rücker (*1972, RBA Chemnitz) den von Sabine Braun gehaltenen W35-Rekord über 200m verpasst. Sie sprintete bei 0,4m/sec Gegenwind 24,53 sec am vergangenen Samstag beim "4. Austrian Top4 Meetin" im österreichischen Kapfenberg. Über 100m wurde sie in 12,22 (W: -0,6) Dritte.
Die am 20.12. 1972 in Thüringen geborene Sprintern wird national bereits in der W35 gewertet. In ihrer Karriere war die Vizeweltmeisterin von 1999 über 400m immer wieder durch Achillessehnenprobleme gehandicapt. 2006 begann sie nach mehrjähriger Wettkampfpause wieder mit der Leichtathletik und ist inzwischen in toller Form. Vor drei Wochen war sie bei der DM in Erfurt eine neue deutschen W35-Bestleistung über 400m gelaufen. (15.08.07)


DM Bahngehen: Senioren starten in Ahlen

91 Geher-Seniorinnen und -Senioren haben für die bevor stehenden Deutschen Seniorenmeisterschaften im Bahngehen (5000m) gemeldet, die am vorletzten Augustsamstag (25.08.) im "Sportpark Nord" in Ahlen (Westfalen) stattfinden. Alle DM-Informationen finden sich auf der Webseite des FLVW... (15.08.07)


WM in Osaka mit Peter Esenwein (M39) und Franka Dietzsch (W39)

Der noch 39-jährige Speerwerfer Peter Esenwein (*1967, LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg) wird zu den Weltmeisterschaften nach Osaka (Japan) fahren, die vom 25. August bis zum 2. September stattfinden. Bei einem Werfermeeting in Eberswalde flog am Dienstag sein Speer auf die Weite von 80,34 Meter. „Eike Emrich und ich haben nach der Nominierung mit Peter Esenwein noch mal gesprochen und ihm diese letzte Chance eingeräumt, die er nun genutzt hat“, kommentierte DLV-Cheftrainer Jürgen Mallow.
Ihre Teilnahme an der WM abgesagt hat dagegen Marathonläuferin Luminita Zaituc (*1968, LG Braunschweig). „Das Knie spielt nicht mit“, sagte Bundestrainer Detlef Uhlemann. Der Grund für die Knieschmerzen konnte noch nicht gefunden werden, daher bleibt offen, wie Zaitucs Planung für die restliche Saison ausfallen wird. Abgesagt hatte für Osaka schon zuvor Marathonläuferin Claudia Dreher (*1971, LG Ihleläufer Burg) wegen einer Fußverletzung.
Trotz Achillessehnenbeschwerden sieht Diskuswerferin Franka Dietzsch (*1968, SC Neubrandenburg) ihre Teilnahme an den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Osaka nicht gefährdet. «Ich fliege definitiv morgen nach Japan», sagte die 39 Jahre alte Titelverteidigerin aus Neubrandenburg der Deutschen Presse-Agentur dpa. «Es ist okay. Ich habe ja noch ein paar Tage bis zum Wettkampf.»Das deutsche WM-Aufgebot für Osaka besteht aus 60 Athletinnen und Athleten. (15.08.07)


ARD/WDR-Dokumentation "Blut und Spiele":
Neuer Verdacht im Fuentes-Skandal: Neben Doping auch Steuerhinterziehung und Geldwäsche?

In der Affäre um den spanischen Doping-Arzt Eufemiano Fuentes zeichnet sich ein Justiz-Skandal ab. Nach Informationen aus Kreisen der spanischen Polizei Guardia Civil sperrte der zuständige Ermittlungsrichter direkt nach der Razzia bei Fuentes im vergangenen Jahr die fünf wichtigsten Beweismittel. Dies ergaben Recherchen für die ARD/WDR-Dokumentation "Blut und Spiele - Das Netz der Doper", die am Mittwoch Abend in der ARD (22.45 Uhr) ausgestrahlt wird.
Bei der Durchsuchung der Räume von Fuentes und seinem Partner Merino Battres, zu deren Kunden auch die Radprofis Jan Ullrich, Ivan Basso und Jörg Jaksche gehörten, hatte die Guardia Civil im Mai 2006 neben 224 Blutbeuteln und zahllosen Papier-Dokumenten vor allem auch fünf Laptop-Computer sichergestellt. Darunter die Computer von Fuentes, Battres und eines der wichtigsten Radsport-Hintermänner, Manolo Saiz. Saiz ist der Gründer der Vereinigung der Profi-Rennställe "Pro Tour". Ermittlungsrichter Antonio Serrano untersagte nach Informationen aus der Guardia Civil jede Auswertung der von der Polizei "gespiegelten", das heißt kopierten Computer-Daten.
Erste flüchtige Einblicke in die Computer hätten bei den Polizeibeamten den Verdacht erweckt, dass es sich bei dem Fuentes-Skandal nicht mehr allein um Doping, sondern vor allem um Steuerhinterziehung und Geldwäsche handele. Ermittlungsrichter Serrano stellte das Verfahren gegen Fuentes und Co. vor einigen Wochen sogar komplett ein. Gegen die Einstellung läuft in Madrid ein Widerspruchsverfahren. Die Computer-Festplatten der Beschuldigten sind in Madrid eingelagert.
Die Autoren der WDR-Dokumentation "Blut und Spiele" recherchierten außerdem, dass Narkosearzt Markus Choina aus Bad Sachsa im Harz offenbar der Mann des Fuentes-Netzwerks in Deutschland war. Radprofi Jörg Jaksche belastet Choina in einem Interview für die ARD-Sendung und hat dieselben Beschuldigungen auch in einer Vernehmung mit dem Bundeskriminalamt BKA vorgebracht. Demnach soll Choina bei Jaksche unerlaubte Bluttransfusionen zu Dopingzwecken vorgenommen haben. Die Honorare für Choinas Leistungen habe er, so Jaksche, stets auf ein Schweizer Konto von Fuentes in Genf überwiesen.
Als Reaktion auf die erste Folge von "Blut und Spiele" (Das Erste, 08.08.07), prüft der Welt-Leichtathletik-Verband IAAF inzwischen ein Doping-Verfahren gegen die mehrfache Olympiasiegerin Marion Jones. Der ehemalige Doping-Händler Victor Conte hatte Jones in der Sendung belastet und Dokumente für Doping-Praktiken vorgelegt, die er bei der US-Sprinterin 2001 vorgenommen hatte.
Also einschalten: ARD-Dokumentation "Blut und Spiele", Teil 2: "Das Netz der Doper" - von Petra Höfer, Freddie Röckenhaus, Francesca D'Amicis am Mittwoch, 15. August 2007, um 22.45 Uhr im Ersten.
(14.08.07)


M 50: Neuer 3000m-Weltrekord durch Hans Hopfner

Beim traditionell früh im Jahr liegenden Abschluss der bayerischen Bahnlaufsaison, dem "Wernberger Läufermeeting", traten am Freitag und Samstag wieder viele Läufer auf der bekannterweise schnellen Bahn in Neustadt an der Waldnaab an. Über 3000m-Lauf erreichte dabei Johann "Hans" Hopfner (*1957, LLC Marathon Regensburg) in 8:47,14 min einen neue deutsche und internationale M50- Bestleistung. Wie gut Hopfners Zeit ist, zeigt der Umstand, dass der Oberpälzer damit eine fast 20 Jahre alte deutsche Rekordmarke löschte: Am 15.07.1988 hatte Josef Kurz (*1938, LG Bad Sachsa(Lerbach) den bisher gültigen Rekord von 8:49,02min aufgestellt - allerdings vor Vollendung seines 50. Lebensjahres, so dass international die handgestoppten 8:49,2min als bisheriger Weltrekord zählten, die Michael Hager (*1950, GBR) vor fast auf den Tag genau sechs Jahren erreicht hatte.
Albert Herzog (*1963, SV Gendorf-Burgkirchen) kam am Freitagabend über 3000m auf sehr gute 9:00,26 min und Georg Kinadeter (*1969, TV Hauzenberg) auf 9:01,27 min, der außerdem über die halbe Distanz nach 4:13,27 min ins Ziel kam.
Die 400m liefen Thomas Schiessl (*1965, FTSV Straubing) in 53,80 sec, Helmut Weigl (*1968, FTSV Straubing) in 56,03 sec und Laszlo Müller (*1956, LAC Quelle Fürth) in 56,34 sec. Über 1500m kam Ulrich Kilburg (*1971, LG Kreis Bernkastel-Wittlich) auf 4:06,97 min.
Bei den Seniorinnen zeigte über 3000m eine engagierte Brigitte Rupp (*1960, SC Roth) in 10:53,09 min ihr aktuelles Leistungsvermögen und lag damit klar vor den sechs Jahre jüngeren Barbara Stich (*1966, LG Oberland, 10:58,50 min.) und Birgit Hierl (*1966, LLC Marathon Regensburg, 11:11,16 min) und Monika Dinkelmeyer (*1963, SC Roth, 11:23,89 min).
Die Resultate aus Neustadt...
(13.08.07)


Finnland: Weltrekord im M60-Speerwurf

Neue Masters-Rekorde werden aus Finnland gemeldet. In der M60 warf am 21. Juli in Koria der Finne Esa Kiuru (*1947) mit dem 600g-Speer 62,47m; bisher hatte sein Landsmann Kauko Tuisku mit 62,09m diesen Altersklassen-Weltrekord gehalten.
Über 100m lief M65-er Jorma Manninen (*1942) am 30. Juli in Mikkeli 12,60sec (W: -0,2) und war damit 5 Hundertstel schneller als der Spanier Armando Roca-Garcia vor sieben Jahren in Talavera und Jürgen Radtke (*1937, LAG Obere Murg), der bei der EM in Potsdam dieselbe Zeit wie der Spanier gelaufen war, kein Weltrekord, wie hier zunächst gemeldet, aber .... :

Arno Hamaekers (M65) schreibt uns:
"Ihr berichtet über Norma Manninens 12,60 sec über 100 m als neuem Weltrekord in der 65er Klasse. Mein Freund Paul Edens (USA) hat aber, nachdem ich ihn in Linz so düpiert hatte, in den Monaten danach seinen Frust darüber in mehreren exzellenten Läufen über 100m abgebaut. Der beste gelang ihm am 24. 6. 06 in Eugene mit fantastischen 12,54 sec.
http://world-masters-athletics.org/records_output/rec_list_outdoor_m.php"
Leser Arno Hamaekers hat recht. Die als WR gemneldete zeit des Finnen Jorma Manninen war "nur" ein neuer M65-Europarekord.
(Quelle: atleticanet.it, 13.08.07update 15.08.07)


Hamburg: Stabhochspringer Thomas Clausen (M45) verletzt sich schwer

Von einer schweren Verletzung des Mastersathleten Thomas Clausen (*1962, TSV Stelle) wurde das Sommersportfest des Hamburger SV am gestrigen Sonntag überschattet. Thomas Clausen riss sich bei der Anfangshöhe die Achillessehne. Er wollte in Hamburg einen neuen Stab testen, den er im Training noch nicht benutzt hatte. Der erste Wettkampfversuch missglückte dann völlig, und er stürzte in den Einstichkasten. Mit dem Fuß landete er so unglücklich auf der Kante, dass er sich einen Achillessehnenriss zuzog. Er hat das nach einem kurzen Griff sofort selbst festgestellt, weil er vor Jahren am anderen Fuß schon einmal die gleiche Verletzung hatte. Mit einer Trage wurde er aus der Jahnkampfbahn gebracht und später mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus nach Hamburg-Barmbek eingeliefert. Noch am Sonntagabend wurde Thomas Clausen dort operiert und soll in wenigen Tagen die Klinik bereits wieder verlassen können.
Den Stabhochsprung-Wettbewerb gewann anschließend Holger Finke (*1969, LG Elmshorn) mit übersprungenen 4,00 m. Michael Loth (*1961, LG Hammer Park) kam mit 3,80 m auf Platz 3 und Jürgen Rudert (* 1948, TuS Empelde) folgte auf Rang 4 mit 2,70 m.
Nicht unerwähnt dürfen die überzeugenden 23,10 sec (W:+0,1) bleiben, die Alexander David (*1970 TSG Bergedorf Hambuzrg) über 200m erreichte. Marko Heins (*1968, LG Alsternord) lief die 110m Hürden in 16,53 sec (W: +0,2). Brigitte Heidrich (*1961, TSV Eintracht Hittfeld) kam über 400m auf 61,93sec.
Alle HSV-Resultate...
(13.08.07, update 13.08.07)


Wattenscheid: Vier Masters-Leichtathleten mit ansprechenden Resultaten

Bei bestem Sommerwetter machten die deutschen Spitzen-Leichtathleten am Sonntag auf der von der Ruhrkohle-AG gesponserten DLV-Gala in Wattenscheid Lust und Laune auf die Weltmeisterschaft in zwei Wochen im japanischen Osaka. Vor 12.000 Zuschauern, die für eine prächtige Stimmung sorgten, zeigten Masters-Leichtathleten ansprechende Leistungen und nährten auch Medaillenhoffnungen, u.a. der immer noch an Leistenbeschwerden laborierende Stabhochspringer Tim Lobinger (*1971, ASV Köln, 5,71m), der Danny Ecker (TSV Bayer 04 Leverkusen; 5,81 m) den Vortritt lassen musste, sowie natürlich Speerwerferin Steffi Nerius (*1972, TSV Bayer 04 Leverkusen; 64,68 m), die zwar erneut Christina Obergföll (LG Offenburg; 65,42 m) unterlag, aber die für die WM als stark eingeschätzte Tschechin Barbora Spotakova (64,49 m) schlug. Speerwerfer Peter Esenwein (*1967, LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg) gewann seine Spezialdisziplin mit 76,79m, blieb aber "unter seinen Möglichkeiten" (www.leichtathletik.de).
Insgesamt nahmen nur vier Altersklassenathleten an der DLV-Gala teil, die wiederum auf einen Masters-Einlagewettbewerb verzichtete. Vierte Mastersathletin in Wattenscheid war übrigens die Israelin Irina Lenskiy, die über 100m in 13,15sec (W:+1,4) auf Platz 5 lief. Alle Resultate...
(13.08.07)


Vaterstettener Erklärung: Fast 600 Unterzeichner

Fast 600 aktive Masters-Athletinnen und -Athleten haben inzwischen die Vaterstettener Antidoping-Erklärung unterzeichnet, die vor zwei Jahren bei der DM II im bayerischen Vaterstetten erstmals ausgelegt wurde. Die Interessengemeinschaft proMASTERs veröffentlichte jetzt die aktualisierte Unterzeichnerliste. Sie enthält insgesamit 594 Unterschriften- alphabetisch sortiert von Diskuswerfer Alfred Abeln (SC Pulheim) bis zu Geher Dieter Zschiesche (THW Kiel).
proMASTERs schreibt: "Steht Ihr Name bereits in der Liste? Falls nicht, Sie sich aber in Sachen Antidoping engagieren möchten, dann unterzeichnen Sie doch die Vaterstettener Erklärung! Helfen Sie mit, werden Sie aktiv für eine "saubere" Leichtathletik. Auch Ihre Stimme wird benötigt!"
(11.08.07)


W35: Steffi Nerius kratzt am Altersklassen-Weltrekord

Speer-Europameisterin Steffi Nerius (*1972, TSV Bayer 04 Leverkusen) kratzt am aktuellen Weltrekord ihrer neuen Altersklasse W35, den seit vier Jahren die Russin Tatyana Shikolenko mit exakt 66,00m hält. Die am 1. Juli geborene Mastersathletin kam am Freitagabend beim 13. Bayer-Meeting im heimischen Leverkusen auf 65,72 Meter - nur 6 cm weniger als ihre diesjährige Bestweite Mitte Juni beim Meeting in Cottbus - und machte damit deutlich, dass sie bei den in zwei Wochen im japanischen Osaka (25.8.-2.9.) eine ernsthafte Medaillenkandidatin ist.
Nach ihrer verletzungsbedingten Absage der Deutschen Meisterschaften, befindet sich die in Bergen auf Rügen geborene Steffi Nerius sichtlich auf dem Weg der Besserung. Die Rückenverletzung, die zur endgültigen DM-Absage geführt hat, ist nämlich überstanden, und die beiden Fersensporne sind zwar immer noch nicht ganz auskuriert, aber: „Der Schmerz ist zwar noch zu spüren, aber es wird langsam besser“, so Steffi zu ihrer Fußverletzung, die sie nur noch leicht behindert.
(11.08.07)


Halbmarathon-DM in Bad Liebenzell: Aktuelle Informationen im Netz

"Inoffiziell, nicht professionell (laut Verband)" - so überschreibt Günter Krehl selbst seine persönliche Internetseite zu den Deutschen Meisterschaften im Halbmarathon, die am Sonntag, 2. September 2007 im Schwarzwaldstädtchen Bad Liebenzell stattfinden - zum zweiten Mal nach 2004. Er hat sie ins Netz gestellt, "nachdem der Verband es nicht hingekriegt hat, zur offiziellen DM Halbmarathonseite in Bad Liebenzell seine Internetseite beizufügen, die sowieso zu spät und gut versteckt auf der WLV Seite zu finden ist." Tatsächlich findet sich auf der offiziellen Verbandsseite beispielsweise nichts über die gleichzeitig stattfindenden Badischen und Württembergischen Landes- und Landesseniorenmeisterschaften. An anderer Stelle findet man (bisher) veraltete Ausschreibungen und neue Ergänzungen, "also viel Verwirrung" (Günter Krehl).
Dem hilft die informative Webseite von Günter Krehl umfassend ab. Das Menu enthält wirklich alle notwendigen Punkte - von der Presseschau, über einen detaillierten Plan der flachen (!) Strecke im Nagoldtal, Tipps und Hinweise für Teilnehmer und Besucher bis hin zum obligatorischen Gästebuch.
Der Meldeschluss für die Halbmarathon-DM ist übrigens der kommende Dienstag, 14. August, beim eigenen DLV-Landesverband; Württemberger und Badenser können (nur) für die gleichzeitig stattfindenden Meisterschaften ihrer Verbände noch bis zum 21. August melden. Übrigens: Nachdem der Deutsche Leichtathletik-Verband nicht bereit war, die Masterswertung um die Klasse M35 zu erweitern, wurde auch die Ausschreibung für die Badischen und Württembergischen Meisterschaften geändert. Wie bei der DM-Wertung werden auch für die Senioren aus Baden und Württemberg die Senioren erst ab Altersklasse M 40 gewertet. Dadurch ändern sich auch die Mannschaftswertungen entsprechend: M 40/45 – M50+ - M60+. Bei den Seniorinnen wird hingegen ab W35 gewertet.
Allein der äußerst unglückliche Termin der DM - am Vortag der WM-Eröffnungsfeier in Riccione- kann auch von Günter Krehl nicht behoben werden...
(10.08.07. Korrektur 12.08.07)


W35: Irina Mikitenko gibt Marathon-Debüt in Berlin

Irina Mikitenko (*1972, TV Wattenscheid) wird ihr Marathon-Debüt in Berlin geben. Die 34. Auflage des Berlin-Marathons findet am 30. September mit 40.000 Läufern statt. Die Mastersathletin gab ihre Startzusage für den Berlin-Marathon wenige Tage nach ihrem Sieg bei der Berliner "Berliner City-Nacht" über 10 km in der Streckenrekordzeit von 32:11min. Irina Mikitenko ist die erste prominente Verpflichtung für das Frauen-Elitefeld des spektakulärsten deutschen Straßenlaufes. Bei den Männern will Vorjahressieger Haile Gebrselassie (Äthiopien) starten.
Mit Irina Mikitenko wurde jene deutsche Läuferin für den größten deutschen Marathonnlauf, verpflichtet, die zurzeit möglicherweise die besten Perspektiven hat für eine erfolgreiche Marathonkarriere hat. Über Jahre hinweg war Irina Mikitenko bei den großen Meisterschaften die erfolgreichste deutsche Bahn-Langstreckenläuferin. Bei Olympia 2004 in Athen belegte sie einen hervorragenden siebenten Platz im Finale über 5.000 Meter , vier Jahre zuvor war sie über diese Distanz sogar Fünfte. Die mehrfache deutsche Langstrecken-Rekordlerin hat bei Weltmeisterschaften zudem die Plätze vier (1999) und fünf (2001) über 5.000 m belegt.
Nach der Geburt ihres zweiten Kindes im Sommer 2005 startete Irina Mikitenko im Frühjahr 2006 ihr Comeback. Seitdem haben die Straßenrennen Priorität. Ihre Halbmarathon-Bestzeit lief sie im April 2007 beim Berliner Halbmarathon und wurde in 69:46 Minuten Zweite. Um sich voll auf ihr Marathon-Debüt in Berlin konzentrieren zu können, verzichtete Irina Mikitenko auf die zunächst avisierte WM-Qualifikation über 10.000 Meter. Bei ihrem Debüt über die 42,195 km möchte Irina Mikitenko eine Zeit unter 2:30 Stunden erreichen, hieß es heute in einer Pressemitteilung des Veranstalters.
(09.08.07)


Antidoping: Werner Franke fordert Olympia-Boykott

Ein Jahr vor Beginn der Olympischen Sommerspiele in Peking fordert der Anti-Dopingexperte Werner Franke die führenden Sportnationen zum Boykott der Veranstaltung auf. Wenn Kontrolleuren der Welt-Antidoping-Agentur keine uneingeschränkte Einreise per Dauervisum zu Untersuchungen nach China erlaubt werde und diese sich dort auch nicht ungehindert bewegen können, müsse man sich von den Spielen in Peking zurückziehen, sagte Franke der Erfurter «Thüringer Allgemeinen» (Mittwochausgabe) laut Vorabbericht. Das wäre ein Signal, ein Aufstand der Anständigen.
China sei der weltweit führende Dopingmittel-Hersteller und -Anbieter, sagte der Molekularbiologe. Vor allem über das Internet werde der Sport damit überschwemmt. Viele Sportarten wie Gewichtheben, die Frauen-Leichtathletik oder das Schwimmen seien «dort völlig versaut». Angesichts der häufigeren Kontrollen im Reich der Mitte würden die Tricks immer raffinierter. Vor allem der extreme Konkurrenzkampf zwischen den einzelnen Provinzen verleite dazu. Franke sagte, er befürchte, dass es vor und während der Olympischen Spiele kaum Fälle geben und viel unter den Tisch gekehrt werde. Deshalb gebe er seiner Boykottforderung kaum Chancen. Zu viele wollten sich gutstellen mit dem Wirtschaftsgiganten China.
Zugleich hat die zweimalige Weitsprung-Olympiasiegerin Heike Drechsler die unwissentliche Einnahme von Dopingmitteln eingeräumt. Angesichts von Kritik an ihrer Kandidatur für das Frauenkomitee des Weltverbandes IAAF, betonte die 42-Jährige gegenüber "Welt Online", "nie wissentlich oder willentlich Doping-Mittel zu sich genommen zu haben". Sie wisse aber nicht genau, was wirklich gelaufen sei. Nach Einsicht in ärztliche Unterlagen könne sie "nicht mehr ausschließen", unwissentlich gedopt worden zu sein. Drechsler verurteile in dem Interview die Doping-Praktiken der DDR "aufs Schärfste". Die Jenenserin verwies zugleich darauf, dass sie nach der Wende unter kontrollierten Bedingungen "auch ihre Leistung gebracht" habe.
Dass sie Anfang der neunziger Jahre Brigitte Berendonk für ihr Buch "Doping-Methoden" im DDR-Sport der Lüge bezichtigt hatte, begründet Drechsler so: "Ich muss zugeben, dass ich damals mit der ganzen Sache gar nicht umgehen konnte. Heute muss ich mir vorwerfen: Ich hätte alles viel früher hinterfragen müssen, aber ich war überfordert. ... Da versucht man nur noch, sich nach außen zu schützen." Das Schlimmste sei für sie das Gefühl gewesen, "dass man missbraucht worden ist. Man hat Angst, dass man Opfer geworden ist. Was im DDR-System in Bezug auf Manipulation und Überwachung abgelaufen ist, war menschenverachtend."
Die zweimalige Sportlerin des Jahres hat aus Sicht ihrer Kritiker zum Sportsystem der DDR noch nicht ausreichend Stellung genommen. Drechsler bewirbt sich als deutsche Nachfolgerin von Ilse Bechthold beim IAAF-Kongress im August in Osaka um einen der acht Sitze im Frauenkomitee. Drechsler zufolge steht DLV-Präsident Clemens Prokop hinter ihrer Kandidatur. DLV-Vize Eike Emrich hingegen hatte Zweifel angemeldet.
(Quellen: Welt-online, MDR, ddp, 08.08.07)


Delmenhorst: Rainer Anton vor Jürgen Rudert

Erst eine Internetveröffentlichung sorgte für die notwendige Sicherheit, dass das Seniorensportfest am vergangenen Sonntag in Delmenhorst überhaupt stattfindet. Der Grund waren umfangreiche Renovierungsarbeiten im Delmenhorster Jahnstadion, so dass sogar Gerüchte die Runde machten,. die tarditionelle Veranstaltung finde nicht statt hatten. Nachdem einige technische Probleme zu Beginn des Sportfestes gelöst waren, herrschte nach dem Ende des Meetings dann aber eitel Sonnenschein. Neben der Vorsitzenden der Leichtathletikabteilung von Veranstalter Eintracht Delmenhorst Gudrun Wiemer („Es ist gut gelaufen“)zeigte sich auch Renate Bartschat sehr zufrieden: „Im Wettkampfbüro haben sich wiederholt Gäste gemeldet, um sich für die gute Organisation zu bedanken.“ Es sei „ganz prima“ gelaufen, meinte die Vorsitzende des NLV-Kreises Delmenhorst .
Die sportlichen Leistungen der 107 Männer und 26 Frauen waren in diesem Jahr durchwachsen, wobei weniger die Läuferinnen und Läufer als vielmehr die Starter in den technischen Disziplinen die Akzente setzten, darunter beispieslweise Angelika Anton (*1963, MTV Soltau) im W45-Hammerwurf mit 37,05 m und Günter Kieras (*1961 TV Rütenbrock), der die Kugel auf 12,90 m stieß und im Hammerwurf 44,46m erreichte. Birgit Schwers (*1962, LG Kreis Verden) lief die 800m in 2:30,60 min, Silvia Janke (*1960, LG Bremen Nord 2,86 m) gewann mit 2,86m die W45-Wertung im Stabhochsprung und Birgit Trenker (*1962, LG Lüneburg) siegte im Weitsprung auf 4,83 m (W:-0,7). Eine gut aufgelegte Inge de Groot (*1952, LGG Ganderkesee) gewann den W55-Hammerwurf mit ordfentlichen 35,30 m. Altmeisterin Anne-Chatrine Rühlow (*1936, LG Burgsteinfurt) überzeugte erwartungsgemäß mit 9,82m (Kugel) und 30,54m (Diskus).
Einen mit Spannung erwarteten M55-Stabhochsprung-Zweikampf gewann überraschend klar Rainer Anton (*1951, MTV Soltau) mit 3,36m vor dem stärker eingeschätzten Jürgen Rudert (*1948, TuS Empelde), der diesmal über 2,76 m nicht hinauskam. M70-er Heinrich Menge (*1936, TK Jahn Sarstedt) legte die 800m in 2:43,52min zurück. Altersklassenkollege Reinhold Mertens (*1937, LG Wesermünde) überquerte im Stabochsprung 2,26 m.
Alle Resultate...
(08.08.07)


Doping: ARD-Zweiteiler „Blut und Spiele“

Im Spätprogramm strahlt die ARD heute um 22.45 Uhr den ersten Teil ihrer Doping-Dokumentation "Blut und Spiele" aus. Die Sendung wird im anschließenden Nachtprogramm ab 3.10 Uhr wiederholt. Die "Eine Reise durch die Welt des Doping" beginnt dabei so drastisch wie es not tut: US-Sprintlegende Florence Griffith-Joyner tot auf dem Seziertisch der Gerichtsmedizin, neben dem grünen Leichentuch liegen die markanten langen Fingernägel der 38-jährigen Sportlerin. Im ersten Teil geht es unter anderem um die heute als dopingverseucht geltenden Olympischen Spiele 1988 in Seoul und vor allem die Leichtathletik.
Spätestens seit dem Dauer-Skandal um den spanischen Doping-Arzt Fuentes und seine illustre Kundschaft müssen selbst hartnäckige Fans einräumen: Doping regiert den Leistungssport. Eine universelle Allianz aus gut zahlenden Sponsoren und Fernsehsendern, aus eitlen Verbandsfunktionären, skrupellosen Managern sowie erfolgsfixierten Trainern und Athleten hat den Spitzensport in die Sackgasse manövriert. Immerhin: Nach Enthüllungen und Geständnissen muss sich das Kartell der Blutpanscher und Urintrickser inzwischen der Kritik stellen. Doch Beobachter der Szene sind überzeugt: Das Sportpublikum will vom lebensgefährlichen Treiben der Doper und ihrer Hintermänner nicht viel wissen. Es will Helden, Blut und Spiele. Und offenbar ist es egal, um welchen Preis.
„Blut und Spiele“ startet zu einer internationalen Reise durch die Welt des Doping und bietet, so die ARD, "eine Orientierung in der Flut aktueller Skandale und Enthüllungen: Der Höchst-Leistungssport auf dem Prüfstand." Der zweiten Teil "Mit Spritzen zum Sieg" wird am kommenden Mittwoch(15. August 2007) um 22.45 Uhr gesendet. Der Ferienservice: Ein Mitschnitt beider Sendungen kann unter mitschnittservice@wdr.de bestellt werden.
(08.08.07)


11,69 ... 11,56sec ... - Ottey doch in Osaka?

Nach einem krankheitsbedingten Rückschlag macht die Diva der Leichtathletik, die für Slowenien startende Ex-Jamaikanerin Merlene Ottey (47) einmal mehr auf sich aufmerksam. Bei den slowenischen Meisterschaften gewann sie am letzten Juli-Samstag den Titel über 100m in Saisonbestleistung von 11,69sec.
"Das ist noch nicht schnell genug, um bei der WM zu laufen", sagte sie anschließend. Aber sie hat Osaka noch nicht ganz abgeschrieben. Nachdem sie im vergangenen Jahr 11,34sec gelaufen war, hat sie die Quali für einen Start in Japan. Das wäre dann unglaubliche 24 Jahre später als bei ihrem Ersten WM-Auftritt. "Ich fühl' mich besser, deshalb werde ich sicherlich Ende der Woche schneller laufen", setzte sie hinzu.
Diese Ankündigung machte sie dann wahr. Bei einem Sportfest in Mals (Südtirol) verbesserte sie bei starkem Gegenwind von 1,8m pro Sekunde ihre Saisonbestmarke und wurde in 11,56sec Dritte.
Nachtrag: Inzwischen wurde die 47-Jährige vom Slowenischen Leichtathletikverband für die WM in Osaka als eines von 13 Teammitgliedern nominiert.
(07.07.08, update: 10.08.07)


Fischbach II: Karotsch und Mohr mit guten Leistungen

Beim zweiten Fischbacher Abendsportfest am 3. August überzeugten von den teilnehmenden Masters M50-Mittelstreckler Frank Karotsch (*1957, TG Stockach), der die 1500m in 4:18,93min absolvierte, und Heinrich Neff (*1942 FC Blau-Weiß Bellamont), der dafür 5:29,98min brauchte. Ein gut aufgelegter Felix Mohr (*1943, LG Radolfzell) stieß die 5kg-Kugel 14,17m weit und erreichte im Diskuswurf 48,89m.
Rita Holzbock (*1968, Laufgemeinschaft Wehringen) lief über 1500m 4:54,04min. Alle Resultate...
(06.08.07).


US-Meisterschaften 07: Weltrekorde durch Michelson, Raschker und Hunter
Erneut keine Antidopingkontrollen

Teilweise exzellente Resultate und eine Handvoll neuer Weltrekorde prägten die ersten Tage der US-Masters-Meisterschaften, an denen seit Donnerstag in Orono (US-Bundesstaat Maine) mehr als 1100 US-Mastersathleten teilnehmen. Die größten Herausforderungen waren dabei bisweilen das warme Wetter und der teilweise starke Wind, meldet der US-Leichtathletikverband. Mehr als 30° Celsius konnten allerdings Marie-Lousie Michelson (Stony Brook, US-Bundesstaat New York) nicht aufhalten, einen neuen W65-Weltrekord 9:09,25min im 2000m-Hindernislauf aufzustellen. "Ich find's toll", sagte die Mastersläuferin anschließend und setzte hinzu: "Ich mag den Hindernislauf. Er macht mir einfach Spaß." Bei idealen Bedingungen sei sicherlich auch eine 8:55 min möglich, meinte Michelsohn mit Blick auf die Hitze, die auf einen WM-Start verzichtet.
Offenbar gerade wegen der schwülen Witterung kam Phil Raschker (Marietta, US-Bundesstaat Georgia) bestens zurecht: "Ich mag die Hitze!" sagte sie und ergänzte mit Blick auf zwei aufgestellte W60-Weltrekorde im Fünfkampf und über 80m Hürden: "Das hatte ich mir für heute vorgenommen. Den Fünfkampf gibt's nur einmal im Jahr, und ich wollte es einfach. Jetzt möchte ich hier nur noch Spaß haben - und gesund bleiben." Die aus Hamburger stammende Raschker erreichte den neuen Fünfkampf-Weltrekord ihrer Altersklasse von 4953 Punkten mit folgenden Leistungen: 80m Hürden: 13.60se; Hochsprung: 1,36m; Kugelstoß: 7,93m, Weitsprung: 4,49m, 800m: 2:54,05min. Dabei ist die 80m Hürden-Zeit von 13,60sec (W: -0,8) ein neuer W60-Weltrekord, den seit 2004 und der EM in Aarhus die Österreichin Marianne Maier mit 13,78sec gehalten hatte. Übrigens war die neue Weltrekodlerin nach ihrem Hürdenlauf nicht einmal zufrieden und nannte ihre Zeit "schlecht. Sieben Meter Abstand zwischen den Hürden ist einfach zu eng für mich."
Einen weiteren Weltrekord gab es im Stabhochsprung. In der M50 deklassierte der 51-jährige Gary Hunter aus Fort Wayne (US-Bundesstaat Indiana) die Konkurrenz um fast 1 m (!) und verbesserte den drei Jahre alten Weltrekord von Wolfgang Ritte (*1953, LAV Bayer Uerdingen) um 2 Zentimeter auf 4,75m.
Mittelstrecklerin Jeanne Daprano verbesserte ihre Saisonbestzeit über 800m auf 3:04, 26min und unterstrich damit ihre W70-Favoritenstellung für die WM in Riccione. Dort startet nicht der neue M65-US-Meister Frank Condon (Chico, US-Bundesstaat Kalifornien), der seine Altersklasse mit 2:17,20min überlegen gewann wie Saladin Allah (Piscataway, US-Bundesstaat New Jersey), der den M45-Titel in 1:59,21min verteidigte und anschließend sagte: "Für diese Saison mache ich Schluss. Orono waren meine Weltmeisterschaften in diesem Jahr."
Die in Troy (US-Bundesstaat New York) lebende Hillen von Maltzahn (*1949, LG Alte Salzstraße) siegte im Stabhochsprung der W55 mit guten 2,70m und verpasste damit ihre Saisonbestleistung nur um 5 cm.
Die Veranstalter haben einmal mehr eigene Schwerpunkte gesetzt: So fanden erneut keine Dopingkontrollen bei den US-Meisterschaften statt. Aber es wird ein Webcast online übertragen. Die Championships gehen am Sonntag zu Ende.

Mehr...
(05.08.07)


Glückwunsch nach Potsdam
4. August 2007: 800-m-Europameister Olaf Beyer feiert 50. Geburtstag

Er läuft und läuft und läuft. Einem Perpetuum mobile gleich dreht Olaf Beyer im Stadion Luftschiffhafen noch immer seine Runden – wie vor dreißig Jahren. Zugegeben, sein blondes Haar ist schütterer geworden. Der Potsdamer will im September bei den Senioren-Weltmeisterschaften der Leichtathleten in Riccione/Italien antreten. Und das in der Altersklasse M 50. Denn heute vollendet er das halbe Jahrhundert. Beyer trainiert noch einmal emsig, bis zu zehn Einheiten in der Woche. "Um vorn mitzulaufen, muss ich 2:02 Minuten über 800 Meter anbieten. Spurten kann ich noch immer ganz gut."
Die zwei Stadionrunden waren von je her seine Strecke. Hier feierte der Mann vom Armeesportklub Vorwärts Potsdam seine größten Erfolge, wurde 1978 in Prag sensationell Europameister. "Erst jüngst bei den deutschen Seniorenmeisterschaften wurde ich von einem Autogrammsammler wieder daraufhin angesprochen", erzählt Beyer und erinnert sich an seine sportliche Sternstunde. "Nach einem vierwöchigen Trainingslager auf dem Belmeken in Bulgarien fühlte ich mich in Topform. Bei einem Test über zweimal 400 Meter im Luftschiffhafen bekam ich letzte Gewissheit. Ich habe vorher sicher nicht an den Europameistertitel gedacht, aber ich wusste, ich kann mit um die Medaillen laufen." Als große Favoriten galten damals die Briten Sebastian Coe und Steve Ovett, die sich auf den Mittelstrecken gegenseitig zu Fabelzeiten trieben. Beyer schildert noch einmal das Finale von Prag: "Coe galt als Favorit, machte auch das Tempo, ich lag gleich hinter ihm. Wir gingen bei 49,3 Sekunden über 400 m durch. Beim Blick auf die Anzeigetafel dachte ich mir: ,Huh, was für eine Zwischenzeit, so schnell war ich noch nie angegangen.’ Aber ich fühlte mich so gut. Nach 600 Metern kam dann Ovett nach vorn, aber ich sagte mir, die letzten 100 Meter gehören dir. Ausgangs der Zielkurve bin ich dann losgespurtet und kam im Nu vorbei." Beyer siegte in der DDR-Rekordzeit von 1:43,84 Minuten, die noch heute die zweitbeste Leistung eines deutschen 800-m-Läufers ist.
Die Goldmedaille schenkte er danach seinem Vater Gunther (72), der zwar den Auftritt seines Jungen im Fernsehen verpasste, aber laut Olaf Beyer "den größten Anteil" hatte. Denn der Vater war der erste Trainer. Dabei ist weniger die Zeit gemeint, da das Familienoberhaupt, Lehrer für Physik und Chemie, als Entwicklungshelfer zwischen 1966 und 1970 in Sansibar und Tansania arbeitete. Der Sohn erlebte in Afrika eine unbeschwerte Zeit, doch erst mit 15 trainierte er gezielt. Schon in der Jugend war der Läufer von Dynamo Grimma DDR-Spitze. Als er 1976 nach dem Abitur DDR-Meister in1:46,8 bei den Männern wurde und sämtliche Clubsportler hinter sich ließ, rissen sich die Topvereine um ihn. Beyer entschied sich für den ASK Potsdam und Trainer Bernd Dießner. "Seine Methodik passte am besten für mich." Bereits mit 21 Jahren gelang der EM-Coup.
Nur wenige Wochen später folgte der Karriereknick im doppelten Sinne. Beim Fußballspielen verletzte sich Beyer am linken Sprunggelenk schwer und musste operiert werden. Fortan bekam er Probleme bei härteren Belastungen. Außerdem stellten sich neben Verletzungen oft mitten in der Saison Infekte ein. Bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau schied er im Vorlauf aus. 1981 wurde er über 800 m und 1500 m DDR-Meister, belegte über die längere Distanz in 3:35,58 Minuten beim Weltcup in Rom Rang drei. 1982 bei der EM in Athen erlebte er vor allem in psychischer Hinsicht einen Karrieretiefpunkt: Als Titelverteidiger angetreten, wurde er über 800 m nur Siebter, ließ zu allem Überfluss auch noch den "Klassenfeind" Hans-Peter Ferner (BRD) innen vorbei, der den EM-Titel holte. Am nächsten Morgen bei der DDR-Mannschaftsbesprechung wurde plötzlich Beyers Name auf der Liste der Abreisenden verlesen. "Ich war wie perplex, mit mir hatte niemand geredet, ich wollte ja noch die 1500 Meter laufen, fühlte mich auf dieser Strecke chancenreicher."
1983 folgten Operationen an beiden Achillessehnen, 1985 wurde der Potsdamer noch einmal Zweiter beim Weltcup in Canberra, doch der Trainer legte ihm das Karriereende nahe. Mit Dießner redete er einige Jahre nicht. Die EM 1986 und die WM 1987 verpasste Beyer, der zwar weiter trainierte, aber ohne Kaderstatus keine Trainingslager mehr besuchen konnte. Nebenher trieb er das Lehrerstudium für Mathematik und Physik voran, das er 1990 abschloss. Heute unterrichtet Beyer, der mit Ehefrau Andrea eine Tochter (Jana/28) und einen Sohn (Stefan/25) hat, an der Voltaire-Gesamtschule in der Sekundarstufe II, also in der 11. bis 13. Klasse Mathematik, Physik sowie Informatik. Als zweiter Vorsitzender des Potsdamer Laufclubs hilft er nicht nur Läufe wie zu Silvester, die Preußenmeile oder den Nachtstaffellauf zu organsieren, er betreut auch als Trainer Sportler wie Potsdams größtes Langstreckentalent Hagen Brosius und ist selbst noch aktiv bei zahlreichen Läufen wie dem Sparkassen-Cup dabei.
(von Peter Stein in Märkische Allgemeine, 04.08.07)


WM in Riccione: Zeitplan online

Nachdem Mitte Juli zunächst nur ein "Arbeitspapier" (WMA-Funktionär Rex Harvey) als Zeitplan auf der Webseite der Masters-WM zu sehen war, haben die Veranstalter jetzt den offiziellen Zeitplan online gestellt. Mit Änderungen muss allerdings wie bei jeder Meisterschaft gerechnet werden.
Der dafür maßgeblich Verantwortliche, Rex Harvey (USA) bestätogte gegenüber www.Masters-Sport.de: "Wie man sich vorstellen kann, ist der Zeitplan eine Riesensache und es stecken hunderte Stunden an Arbeit und sehr viel Vertrauen und Zusammenarbeit zwischen dem LOC und der WMA drin. Nicht jeder wird zufrieden sein, aber das ist selbstverständlich auch nicht möglich."
Ausgetragen werden die Wettbewerbe der Meisterschaften neben dem Hauptstadion in Riccione im 8-Rundbahnen-Stadion von Misano Adriatico ( 5km) und dem etwas landeinwärts gelegenen 6-Rundbahnen-Stadion von San Giovanni in Marignano (13km); dort finden auf dem Gelände des Riviera Golfclub die Crossläufe statt, das Straßengehen auf der Strandpromenade von Misano Adriatico.
(03.08.07, update 07.08.07)


IAAF kündigt Anti-Doping-Programm für die 11. Leichtathletik-WM in Osaka an

Sicherlich auch mit Blick auf eine geradezu desaströse Tour de France 2007 ist die Ankündigung des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF zu werten, die vom 25. August bis 2. September 2007 im japanischen Osaka stattfindende 11. Leichtathletik-WM mit der größten Antidoping-Offensive seiner Verbandsgeschichte von Dopingvorkommnissen freizuhalten. Mehr als 1.000 Dopingproben sollen während der Weltmeisterschaft von den Athleten genommen werden; bei der vorangegangenen WM 2005 in Helsinki waren es laut IAAF insgesamt 885. Die Antidoping-Kontrollen in Osaka werden in Zusammenarbeit mit der Japanischen Anti-Doping-Organisation (JADA) vorgenommen.
Bereits seit Anfang dieses Jahres wurden, so die IAAF, durch den Verband mehr als 1.000 unangekündigte Trainingskontrollen bei Athleten vorgenommen. Neben den Wettkampfkontrollen in Osaka sollen diese Kontrollen auch in ihrer Häufigkeit beibehalten werden. IAAF-Präsident Lamine Diack kündigte an, dass "die WM in Osaka den Höhepunkt der bisherigen und andauernden Bemühungen im Kampf gegen Doping" darstellen wird. Gleichzeitig soll aber auch der Schwerpunkt auf die Dopingprävention durch umfangreiche Bereitstellung von Informationen und Zugangsmöglichkeiten für die Athleten, Trainer und Manager zu Anti-Doping-Experten der IAAF gelegt werden. Dazu wird das so genannte „IAAF Athlete Outreach Programme“, das bei den Weltmeisterschaften 2005 in Helsinki seine Premiere feierte, fortgesetzt.
Präsident Diack, der in Osaka wiedergewählt werden möchte, unterstrich, "die überwiegende Mehrzahl unserer Athleten verhält sich fair. Vor allem in ihrem Interesse müssen wir daher alles daran setzen, diejenigen zu erwischen, die versuchen, mit Doping zu betrügen."
(03.08.07)


DLV-Information zur Masters-WM in Riccione:
TUE-Anträge rechtzeitig einreichen

Nachdem er bisher geschwiegen hat, weist der DLV ins einem allerneusten "Anti-Doping-Newsletter" vom 01.08. jetzt erstmals daraufhin, dass "TUE-Anträge" für die Masters-WM in Riccione rechtzeitig eingereicht werden müssen. Es heißt in der Verbandspublikation vom 01. August:
"Die Starter bei der Senioren-WM in Riccione vom 4. bis 15. September 2007 sollten daran denken, dass, für den Fall, dass eine Ausnahmegenehmigung für die Einnahme einer nach der WADA-Liste grundsätzlich verbotenen Substanz beantragt werden muss, der Antrag 21 Tage vor Beginn des Wettkampfes bei der genehmigenden Stelle eingereicht werden muss. Die Frist für die Einreichung der TUE-Anträge läuft somit am 13. August 2007 ab. Anträge auf Ausnahmegenehmigung sind auf dem Formular der WMA in Englisch oder Französisch an Karri Wichmann, Ritarikatu 7, FIN-00170 Helsinki, Finnland (Fax: +358-9-621 3379; E-Mail: karriw@netlife.fi) zu richten. Weitere Informationen hierzu gibt es auf der Homepage des DLV unter Anti-Doping sowie auf der Internetseite der EVAA (www.evaa.nu) unter Anti-Doping."
(Quelle 01.08.07)


31. Juli 2007: "Masters-Papa" David Pain wird 85

Heute feiert einer der Protagonisten der weltweiten Masters-Leichtathletik die Vollendung seines 85. Lebensjahres. David Pain. Der Rechtsanwalt organisierte 1966 im kalinfornischen San Diego bei Leichtathletik-Hallen- und -Stadionwettkämpfen die von ihm so genannten "Masters Miles" und legte fest, dass die Teilnehmer mindestens 40 Jahre alt sein mussten. Zusammen mit anderen brachte er anschließend die "U.S. National Masters Championships" auf den Weg. Die ersten Meisterschaften fanden am 19. und 20. Juli 1968 im Balboa Stadium von San Diego statt. 186 Athleten nahmen teil. An den zweiten Titelkämpfen im Jahr darauf starteten 200 Athleten und die Wettkämpfe wurden in 10-Jahres-Altersklassen ausgetragen.
Die Meisterschaften wurden zum Vorbild verschiedener Masterstitelkämpfe in ganz Nordamerika. Im Oktober 1971 reisten David Pain und seine Frau dann nach London, München, Kopenhagen und in weitere europäische Großstädte, um die legendäre Masterstour nach Europa vorzubereiten, an der im Spätsommer 1972 insgesamt 152 hauptsächlich aus den USA und Canada stammende Masters-Leichtathleten teilnahmen und zu Wettkämpfen in London, Helsinki, Stockholm, Göteborg and Köln nutzten. Es war der Beginn der weltweiten Masters-Bewegung. Ende 1973 organisierte das Ehepaar Pain eine weitere Mastersreise von 51 Mastersleichtathleten, um im Südpazifik und Ozeanien für die Mastersidee zu werben.
David Pain, westlich von London (GB) geboren, lebt auch heute noch in San Diego. Längst ist er nicht mehr als Rechtsanwalt tätig, und auch die Leichtathletik musste er aufgeben, als seine Knie nicht mehr mitmachten. Jetzt hält er sich mit Radfahren fit. Bis heute ist David Pain in San Diego aktiv, so dass er noch im vergangenen Jahr in San Diego in der Grand Jury an mehreren Reports zur Verbesserung der sozialen Situation mitarbeitete.
www.masters-sport.de schickt Dir Herzliche Glückwünsche nach San Diego, David!
(31.07.07)


Mehrkampf-DM in Bad Oeynhausen:
Kirsten Münchow setzt Glanzpunkte

Nach der Einführung des Wettkampfes 2003 in Borken, nach Ahlen, Leverkusen und Waiblingen standen die 5. Deutschen Senioren Wurf-Mehrkampf-Meisterschaften des Deutschen Leichtathletik-Verbandes am Wochenende im Sportzentrum Süd der Stadt Bad Oeynhausen von den Meldungen her unter einem guten Stern. Eine Rekordteilnehmerzahl von 189 Athleten hatte zu den Meisterschaften gemeldet. Wohl wegen des ungünstigen Wetters traten am Samstag und Sonntag zu diesem Familienfest der Senioren dann 168 Teilnehmer zu den Wettkämpfen an. Auch das ist eine neue Rekordzahl und zeigt die zunehmende Beliebtheit dieses Werfer-Fünfkampfes aus Hammerwerfen, Kugelstoßen, Diskus-, Speer- und Gewichtwurf bei den Senioren auf.
Am Samstagmorgen begann mit dem Hammerwerfen nach strömendem Regen der Wettkampf der Altersklasse W50/55 wegen der Beseitigung der Folgen der Überschwemmung der Hammerwurfanlage mit einer leichten Verspätung, aber die zahlreichen Kampfrichter und Helfer, vorwiegend aus dem heimischen Raum, leisteten zusammen mit den beiden Platzmeistern der Stadt Bad Oeynhausen gute Arbeit und fanden dafür Anerkennung von den Athleten. Nach einer Wetterbesserung am Nachmittag gingen die Wettkämpfe dann am Sonntag unter niedrigen Temperaturen und fast ständigem Regen, zum Schluss aber bei Sonnenschein, pünktlich zu Ende.
Mit fünf neuen Meisterschaftsbestleistungen der Frauen in den Altersklassen W30 bis W50 (W30: 3.666 Punkte Kirsten Münchow – Eintracht Minden, W35: 2.981 Punkte Kristina Telge - TV Alzey, W40: 3.180 Punkte Christina Amboß - LG Neiße, W45: 3.209 Punkte Ulrike Engelhardt – ASV Erfurt, W50: Claudia Pahl vom Pulheimer SC), trotz der widrigen Wetterbedingungen, nehmen die Bad Oeynhauser Meisterschaften auch hier eine Ausnahmestellung ein.
Die heimische Top-Athletin Kirsten Münchow von Eintracht Minden, Olympiadritte 2000 im Hammerwerfen von Sydney (Australien), setzte in der W30-Klasse mit einer in Deutschland bei den Frauen noch nicht erreichten Punktzahl von 3.666 Punkten bei ihrem ersten Wettkampf in dieser Disziplin dabei den Glanzpunkt. Ihre Leistungen im Einzelnen waren 60,61 Meter im Hammerwerfen, 11,41 Meter im Kugelstoßen, 31,13 Meter mit dem Diskus, 28,19 Meter im Speerwurf und 17,34 Meter im Gewichtswurf mit dem 9,08 Kilogramm-Gerät. Die 17,34 Meter sollten dabei ebenfalls eine neue Deutsche Bestleistung sein und wurden, nach dem Bruch des Griffes vom Wurfgerät und einem dadurch ausgelösten Sturz der Athletin im glatten Ring, nervenstark in einem zusätzlich gewährten Versuch erzielt.
Auch die Männer erzielten Top-Leistungen. Jochen Koppenhöfer vom VfL Waiblingen mit 3.380 Punkten in der M35-Klasse, Karl Herbert Müller vom TV Alzey mit 3.205 Punkten als Sieger der M50-Klasse und besonders der frühere Weltklasse-Hammerwerfer Lutz Caspers ebenfalls vom TV Alzey mit erstklassigen 3.461 Punkten vor dem im heimischen Raum gut bekannten Manfred Meier von der LG Wennigsen/Egelstorf mit 3.248 Punkten in der M60-Klasse ragten hier heraus.
Für die Ausrichter vom Landesverband Westfalen mit tatkräftiger Unterstützung durch den Leichtathletikkreis Minden-Lübbecke und die TG Werste sowie für Bürgermeister Klaus Müller-Zahlmann von der Stadt Bad Oeynhausen war zum Abschluss der Veranstaltung bei der letzten Siegerehrung der Dank von M75-Vizemeister Richard Rzehak für eine gut durchgeführte Deutsche Meisterschaft unter ungünstigen Wetterverhältnissen, aber mit freundlichen Helfern und Kampfrichtern ein besonderes Lob von einem zufriedenen Senioren, der sich gern an die Meisterschaften von Bad Oeynhausen erinnern wird.
(aus leichtathletik.de, 31.07.07)


Fischbach: Ulrike Ott (W45) unterstreicht Leistungsstärke

Ulrike Ott (*1961, TV Konstanz) hat am vergangenen Samstag in Fischbach (Bodensee) ihre Leistungsstärke unterstrichen. Nachdem sie vor zwei Wochen einen neuen deutschen 800m-Rekord ihrer Altersklasse aufgestellt hatte, kam sie beim ersten Fischbacher Abendsportfest des Jahres auf 2:16,80 sec über 800m.
Maria Hain-Anderer (*1952, LG Radolfzell) lief die 800m in guten 2:56,00 sec. Leider musste wegen eines Fehlers der Zeitmessanlage jeweils auf die handgestoppten Zeiten zurückgegriffen werden.
Im 100m Sprint setzte sich -allerdings in unterschiedlichen Zeitläufen- Fritz Reichle (*1942, LG Tuttlingen-Fridingen) in 13,01sec (W:-0,0) klar gegen Sepp Bolsinger (*1941, LG Westallgäu) durch, der auf die persönliche AK-Bestleistung von 13,61sec (W:-0,5) kam.
Alle Resultate aus Fischbach
( 31.07.07)


Nordic Walking Verbände einigen sich auf einheitliche Technik

Mehrere Millionen Deutsche, Österreicher und Schweizer haben in den letzten Jahren den Gesundheitssport Nordic Walking für sich entdeckt. Zahlreiche positive Gesundheitseffekte dieses sanften Ausdauersports sind mittlerweile auch wissenschaftlich belegt. Nur über die richtige Gehtechnik herrschte bei den Nordic-Walking-Fachverbänden aus Deutschland und den Alpenländern zum Teil noch Uneinigkeit.
Ein "Runder Tisch der Verbände" am 16. Juni 2007 in Mainz brachte in dieser Diskussion nun den Fortschritt: Bis auf eine Ausnahme einigten sich die Verbände auf ein einheitliches Leitbild, bestehend aus 13 wesentlichen Technikmerkmalen. Grundlage dieser Einigung ist eine wissenschaftliche Untersuchung des Sportwissenschaftlers Dr. Ronald Burger von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, zu der das Fachmagazin NORDICwalker den Anstoß gegeben hatte. Für die Frage, wie eine Nordic-Walking- Technik aussehen muss, um einen optimalen gesundheitlichen Nutzen zu ermöglichen, erarbeitete der Biomechanik-Experte 13 verschiedene Grundmerkmale, die er den Verbänden auf dem Kongress erstmalig vorstellte. Dabei handelt es sich nicht um ein starres Leitbild, sondern vielmehr um das Abstecken eines funktionalen Bereichs der Bewegungsausführung, der genügend Spielraum für individuelle Details lässt. Dies ist insofern wichtig, als jeder Mensch andere anatomische Voraussetzungen für diesen Stocksport besitzt.
Die einzelnen Verbände wollen nun ihre eigenen Technikvorlagen hinsichtlich der wissenschaftlich belegten Merkmale überprüfen und auf deren Basis eine Qualitätssicherung für Nordic-Walking-Kurse erarbeiten. Im Herbst ist diesbezüglich ein weiteres Verbandstreffen geplant. Eine gemeinsame Erklärung gegenüber den Krankenkassen soll zukünftig zudem gewährleisten, dass nur noch solche Präventionskurse bezuschusst werden, die die wissenschaftlich belegten Grundmerkmale einer gesundheitsorientierten Nordic-Walking-Technik vermitteln. Die Krankenkassen, die ihren Versicherten bislang ganz oder teilweise die Kosten für Nordic-Walking-Kurse erstatten, erhalten somit feste Qualitätskriterien für ihre Förderungen.
Folgende 8 Fachverbände aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben sich bislang auf das einheitliche Technikleitbild geeinigt: Deutscher Leichtathletik-Verband (DLV), Deutscher Nordic Walking und Nordic Inline Verband (DNV), Deutscher Skiverband (DSV), Deutsches Walking Institut (DWI),Nordic Walking Union (NWU), NWO Austria Nordic WalkingOrganisation (NWO), Swiss Nordic Fitness Organisation (SNO), Verband der Deutschen Nordic Walking Zentren (VDNZ).
Weitere Informationen unter: www.nordic-walker.de
(31.07.07)


Großbritannien: Schnelle Sprints in Birmingham

"Ein tolles Wochenende, bisweilen mit starkem Wind, aber ohne die vorhergesagten Regenschauer und quer durch alle Altersklassen einige beeindruckende Resultate" - so fasste Sprinter Tom Philipps am Montag die britischen Mastersmeisterschaften zusammen, die am Wochenende in Birmingham stattfanden. Dabei drückten schnelle Sprints diesen Meisterschaften ihren Stempel auf.
Keine Frage, dass die Ikone der britischen Seniorenleichtathleten Dr. Steven Peters in der M50 über 100m (11,63; W:+2,4), 200m (23,55sec, W:+3,1) und die Stadionrunde einmal mehr vorn lag , über 100m vor den Altersklasseneulingen Peter Hickey (11,80sec, 200m: 23,99sec) und Cecil Moven (11,82sec, 200m: 24,28sec). Die ersten drei Sprinter blieben damit unter 12 Sekunden, über 200m waren gleich sechs britische Masters schneller als 25 Sekunden. Peters und Hickey habe beide für die WM in Riccione gemeldet.
In der M55 gewann der Londoner Geoff Walcott zwei Mal Gold und einmal Silber - jeweils nach großem Kampf mit Viv Oliver aus Nottingham - beide jeweils mit Weltklassezeiten und weit vor der Konkurrenz. Unter den Augen von 200m-Europameister Alastair Ross, der wegen einer Knöchelverletzung nicht teilnehmen konnte, liefen die beiden Briten über 100m in 12,11sec (W:+1,0 ) und 12,27sec und über 200m (W:+1,4m) nach 24,44sec bzw 24,58sec über die Ziellinie.
Starke 21,86sec lieferte in der M35 Darren Scott über 200m ab. in der M40 blieben die ersten Vier über 100m unter 11,5 Sekunden. Viele Medaillen ersprintete in der M70 Tony Bowman, der alle Sprintstrecken und die Kurz- wie Langhürden gewann. Insbesondere seine 13,49sec (W: +1,8) über 80m Hürden sind hervorzuheben, verbesserte er damit doch seinen eigenen Europarekord aus dem Vorjahr um 18 Hundertstel.
Bei den Frauen siegte Kirsten King (W45) über 100m (W:+1,3) in 12,87 sec und 200m (W: +2,7)in 26.69 sec vor Wendy Dunn (13,22 und 26,99sec). Mandy Laing lieferte nach langer Verletzungspause in derselben Altersklasse in 12,21 sec ein starkes Comeback über 80m Hürden und sprang anschließend 5,15m weit.
In der W50 kam Jane Laws über 5000m in 17:40,41 min zu einem neuen britischen Rekord, und Jane Horder (W50) stellte zwei neue Landesrekorde auf: Über 80m Hürden in 13,00sec und über die Landhürdendistanz in 47,39sec . Ebenfalls in derselben Altersklasse beeindruckte Multitalent Jennifer Ibbotson durch Erfolge mit 2,90m im Stabhochsprung, im Kugeklstoß, Speerwurf, Hammer- und Gewichtswurf und wurde zweite mit dem Diskuskonkurrenz, die Gwen Bird mit 35,66m gewann.
Alle Resultate auf der Ergebnisseite der BMAF...
(31.07.07)


Barbara Gähling (W40) bei der DM in Erfurt:
Starker Auftritt eines Phänomens - mit Hilfe des ZDF

Barbara Gähling ist schon ein Phänomen“ - Norbert Stein, der Frauen-Cheftrainer des LT DSHS Köln, lobte die erfahrene 400-Meter-Hürdenläuferin des Klubs in den höchsten Tönen, „es ist einfach sensationell, zu welchen Leistungen Barbara in ihrem Alter noch fähig ist.“ Die 42-jährige Seniorenweltmeisterin übertraf sich bei den 107. deutschen Leichtathletikmeisterschaften im Erfurter Steigerwaldstadion im Finale am Sonntag selbst. Mit der Zeit von 58,46 Sekunden (nach einem W40-Weltrekord von 58,35sec im Vorlauf) belegte die Kölnerin einen starken vierten Platz; ein Abschneiden, das im Vorfeld der nationalen Titelkämpfe keiner erwartet hatte.
Dabei musste Barbara Gähling einen Tag vorher lange Zeit um die Finalteilnahme zittern: Die Seniorenweltmeisterin, die sich als Zweite ihres Vorlaufes problemlos für den Endlauf qualifiziert hatte, war nämlich vom Kampfgericht in Erfurt disqualifiziert worden. „Barbara Gähling soll die zweite Hürde nicht vorschriftsmäßig überlaufen haben“, erklärte LT-Frauen-Cheftrainer Norbert Stein dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Gleichzeitig schimpfte der Dozent der Sporthochschule Köln: „Da ist eine völlig falsche Entscheidung getroffen worden.“
Die Verantwortlichen des Vereins erhoben sofort Einspruch. „Glücklicherweise habe ich sehr gute Kontakte zur Sportredaktion des Zweiten Deutschen Fernsehens“, betonte Norbert Stein weiter, „bei Wolf-Dieter Poschmann und Eike Schulz habe ich mir eine MAZ-Aufzeichnung besorgt und damit konnte ich sofort beweisen, dass Barbara Gähling ihren Vorlauf wettkampfgerecht bestritten hat.“ Allerdings: Es dauerte geschlagene drei Stunden, ehe das Erfurter Kampfgericht die Disqualifikation zurücknahm und Barbara Gähling doch das Finale bestreiten konnte.
Nach dem ganzen Hickhack präsentierte sich Barbara Gähling dann am Sonntag von ihrer besten Seite und spielte bei dem sensationellen vierten Platz ihre ganze langjährige Erfahrung aus. Mit der früheren deutschen Juniorenmeisterin Claudia Wehrsen erreichte eine zweite Kölner Läuferin den Endlauf über 400 Meter Hürden. Mit 59,62 Sekunden blieb die Athletin von Norbert Stein doch klar hinter den bisherigen Saisonleistungen zurück und musste sich letztlich mit einem enttäuschenden siebten Platz zufrieden geben.
Zum Abschluss der Titelkämpfe sorgte die 4 x 400-Meter-Frauenstaffel des LT DSHS Köln für eine Riesenüberraschung. Das Kölner Quartett in der Besetzung Claudia Wehrsen, Anne Schiffer, Barbara Gähling und Natalie Kleinwort bot eine sehr gute Vorstellung. Der Lohn dafür: Hinter dem überlegenen neuen Deutschen Meister TSV Bayer Leverkusen steigerten sich die Kölner Viertelmeilerinnen auf 3:42,75 Minuten und wurden sensationell Vizemeister. „Das ist einfach super“, konnten Barbara Gähling und ihre Staffelkolleginnen den Gewinn der Silbermedaille kaum fassen.
(von Ernst Schnitzler im Kölner Stadtanzeiger, leicht vereändert durch www.masters-sport.de 31.07.07)


Vor IAAF-Wahlen: 21 Kandidaten für 11 Sitze im Masterskomitee der IAAF

Für den Vorsitzenden des Masterskomitee der IAAF wird es nicht schwierig; denn der Mexikaner Cesar Moreno Bravo hat keinen Gegenkandidaten, wenn das Gremium bei dem bevor stehenden IAAF-Kongress im japanischen Osaka für vier Jahre neu gewählt wird. Aber schon um die beiden Sitze für weibliche Mitglieder wird es deutlich schwieriger. Hier bewerben sich nämlich drei Kandidatinnen: Gegen den wieder kandidierenden Mitgliedern Bridget Cushen (GBR) und Marina Hoernicke-Gil (ESP) tritt die Kamerunerin Léonie Paulette Etong neu an, die für die Kameruner Masters Leichtathletik verantwortlich zeichnet.
Für die acht restlichen, "männlichen" Sitze tritt eine illustre, 17-köpfige Kandidatenschar an, darunter allein sieben Kandidaten aus Ländern Nordafrikas und des mittleren Ostens, in denen bisher die Mastersleichtathletik bekanntermaßen fast keine Rolle gespielt hat. Es kandidieren: Mustafa Abbadi (SUD), Mohsein Abbas (SYR), Jasem Al Dowaila (KUW), Khaled Al Khayat (BRN), Neemtallah Bejjani (LIB), Abderrahmane Belaid (ALG), Jim Blair (NZL), Danny Daniels (CAN), Rex Harvey (USA), Konstantinos Koukodimos (GRE),Vadim Marshev (RUS), Dieter Massin (GER), Pierluigi Migliorini (ITA), Shiengobu Murofushi (JPN), Stan Perkins (AUS), Levy Psavkin (ISR) und Dawei Wang (CHN). Der Japaner Teruji Kogake und Vittorio Savino (ITA) hatten auf eine Wiederwahl verzichtet, der Italiener wegen unüberbrückbarer Meinungsverschiedenheiten mit Franco Arese, dem neuen Vorsitzenden des italienischen Leichtathletikverbandes FIDAL.
(Die erneut kandidierenden, amtierenden Mitglieder sind hervorgehoben. 30.07.07)


40. Schwarzwälder Alterstreffen: Karl Heinz Dold vom TV Triberg überzeugt in Löffingen

Die Leichtathleten des TB Löffingen richteten zum 40. Mal das Schwarzwälder Alterstreffen für die Leichtathletik-Senioren aus. Am Start war eine Vielzahl ehemaliger und aktueller Welt-, Europa- und Deutsche Seniorenmeister. Für die Tagesbestleistung im Wurfbereich wurde der 62-jährige Felix Mohr (*1943, LG Radolfzell) ausgezeichnet, der den 1 kg schweren Diskus seiner Altersklasse M 60 auf 48,70 m segeln ließ, und im Kugelstoßen 13,72 m erzielte.
Einen neuen württembergischen Seniorenrekord erzielte Fritz Reichle (*1942, LG Tuttlingen-Fridingen) in der Klasse M 65 über 200 m in 27,66 sek. Kurz zuvor war er über die 100 m-Distanz 13,05 sek gesprintet. Die exzellenten Bedingungen nutzte auch Hans Peter Probst (*1932, LG Baar/ LV Donaueschingen) zum badischen Hochsprung-Rekord von 1,35 m in der Altersklasse M 75.
In der W 45 bestätigte Rosemarie Bär (*1961, TV Eichstetten) ihre Zugehörigkeit zu den besten deutschen Mehrkämpferinnen dieser Altersklasse. Dabei ragten ihre 4,54 m im Weitsprung und ihre 13,90 sek über 100 m heraus. Ihre 65,19 sek über 400 m wurden noch getoppt durch die 62,81 sek der gleichaltrigen Ulrike Ott aus Konstanz. Die gleiche Anzahl an Siegen verbuchte Sabine Freudigmann vom VFL Pfullingen, die neben dem Sprint alle vier Wurfwettbewerbe für sich entschied. Dabei war das Hammerwerfen mit 34,50 m ihr Topergebnis.
Günther Auberle von der LG Radolfzell war nicht nur bei den 50-Jährigen mit 37,64 m Chef im Diskusring, sondern auch der Führende im Speerwurf mit 39,34 m. In der Klasse der über 50-Jährigen ließ sich Gisela Pletschen vom SV Kirchzarten die Siege in den Sprintentscheidungen über 50m, 100 m und 200 m nicht nehmen wie auch im Weitsprung mit 4,32 m. Claudia Vollert von der LG Radolfzell revanchierte sich in den drei Wurfdisziplinen mit klaren Erfolgen.
Kein Werfer der Region kann dem Schweizer Hansrüdi Stäheli das Wasser reichen, der für die LG Radolfzell an den Start geht. Trotz einer Leistenverletzung dominierte er im Kugelstoßen der M 55 mit 13,74 m sowie im Diskuswerfen mit 42,55 m. Ihre Rolle als beste deutsche Werferin der W 60 dokumentierte Evi von Ow (Lörrach-Stetten) mit vier Siegen.
Vom überragenden Fitz Reichle ließ sich Günter Schmid vom TSC Blumberg/ LG Baar auf gute 14,40 bzw. 29,74 sek in den beiden Sprintentscheidungen ziehen. Willy Verstegen vom TSV Crailsheim überragte im Speer- und Diskuswerfen sowie im Kugelstoßen, wo er 11,55 m ablieferte. Im Hammerwerfen (12,41 m) fand er in Routinier Karl Heinz Dold vom TV Triberg jedoch seinen Meister. Dold drehte den 5 kg schweren Hammer auf 36,04 m.
In der M 70 machte der Schweizer Hans Blöchinger über 200 m Werbung für den Seniorensport. In 29,37 sek offenbarte der 72-Jährige seine hervorragenden Schnelligkeitsausdauerwerte. Berthold Maier vom TuS Höllstein wiederum bot in allen vier Wurfdisziplinen überragende Leistungen. Als einziger Teilnehmer war Arnold Auer vom StTV Singen schon beim ersten Alterstreffen vor fast 45 Jahren dabei. Der 75-jährige Leichtathletik-Pionier überraschte mit einer Diskusleistung von 34,07 m.
(aus Bericht aus dem SÜDKURIER: Von wegen "altes Eisen" , 29.07.07)


Bad Oeynhausen: Juristischer Wirbel um Holthuijsens DM-Start

Neben Felix Hoppe, Hans Borgmann (beide VSV Grenzland), Peter Speckens (SV Schlafhorst) und Ingrid Kusche (alle TV 1860 Erkelenz) wird auch deren Klubkollege Peter Holthuijsen an diesem Wochenende bei den Deutschen Senioren-Meisterschaften im Werfer-Mehrkampf in Bad Oeynhausen an den Start gehen. Dem 46-Jährigen, im Vorjahr immerhin Vize-Meister, wurde sozusagen in letzter Minute die Startgenehmigung erteilt. Allerdings nicht so ohne weiteres, sondern nach einer Vielzahl von Telefonaten und einem überaus kontroversen Schriftwechsel.
Zunächst hatte sich der Schwanenberger ordnungsgemäß und fristgerecht über seinen Verein melden lassen. Doch postwendend kam die Absage – Bezug nehmend auf seine Staatsangehörigkeit. Holthuijsen, in den 80er Jahren immerhin Europameisterschafts-Teilnehmer im Zehnkampf, sei Niederländer und somit bei einer Deutschen Meisterschaft nicht startberechtigt, hieß es. Diese Regelung sei in den seit Anfang dieses Jahres geltenden Statuten eindeutig geregelt. Sein Vorjahres-Silber habe er noch nach altem Recht erlangt. Das aber sei nun Makulatur.
Während der Athlet selber noch kopfschüttelnd über deutsche Gründlichkeit sowie Sinn und Unsinn, Soll und Ist der Europäischen Union philosophierte, schritt sein Gattin – ihres Zeichens Rechtsanwältin - zur Tat. Es dauerte nicht lange, bis sie in den Ausschreibungsbestimmungen einen Passus fand, der Mehrkämpfe für die neuen Bestimmungen ausdrücklich ausklammert. Die anstehende Meisterschaft aber ist genau das, ein mehrkampf, bestehend aus fünf Wurfdisziplinen. Den Verantwortlichen in der Meldestelle des Leichtathletikverbandes muss es wie Schuppen aus den Haaren, zumindest aber von den Augen gefallen sein, als sie dies schwarz auf weiß und mit der viel sagenden Justizia im Briefkopf mitgeteilt bekamen. So schnell ist wahrscheinlich noch niemand nachträglich in eine Teilnehmerliste aufgenommen worden.
(aus profilradio.de, 27.07.07)


Werfer ermitteln in Bad Oeynhausen Deutsche Mehrkampf-Meister
Olympia-Dritte Kirsten Münchow Titelaspirantin

Den Reigen der Deutschen Meisterschaften in der Leichtathletik setzen am Wochenende die Seniorinnen und Senioren der Altersklassen M/W 30 bis 75 mit dem Werfer-Fünfkampf im Stadion des Bad Oeynhauser Schulzentrums Süd am Bessinger Weg fort. Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr sind die gepflegten Anlagen in Bad Oeynhausen nach den Senioren-Mehrkampf-Meisterschaften im Juni unter der Regie des Landesverbandes Westfalen mit tatkräftiger Unterstützung durch die örtlichen Ausrichter vom Leichtathletikkreis Minden-Lübbecke und der TG Werste sowie der Stadt Bad Oeynhausen Austragungsort dieser Meisterschaften.
Etwa 200 Werfer mit vielen Deutschen Meistern aus dem gesamten Bundesgebiet werden in den verschiedenen Altersklassen der Senioren im Fünfkampf mit Hammer, Kugel, Diskus, Speer und Gewicht ihre Besten ermitteln. Etwa einhundert Kampfrichter und Helfer vor allen Dingen aus dem heimischen Raum werden zusammen mit den Offiziellen dafür Sorge tragen, dass auch diese Meisterschaften für Teilnehmer und Gäste zu einem Erlebnis werden. Prominenteste Teilnehmerin ist die in der Submastersklasse W30 startende Olympiadritte von Sydney Kirsten Münchow (TuS Eintracht Minden), die besonders im Hammer- und Gewichtswurf am Samstag ab 10.20 Uhr ihre elf Konkurrentinnen weit hinter sich lassen dürfte.
(aus Mindener Tageblatt, 27.07.07)

Ergebnisse (pdf und html) -
(update
30.07.07)

W70: Daprano (USA) läuft neue US-Rekorde über 400m und 800m

Die 70-jährige Jeanne Daprano aus dem US-Bundesstaat Georgia, stellte am vergangenen Wochenende bei den USATF West Region Championships neue US-Rekorde über 400m (78,64sec) und 800m (3:07,69sec) auf. Ihre Ziele sind neue Weltbestleistungen über beide Strecken, die sie auch bei der bevor stehenden Masters-WM in Italien laufen will. Einstweilen ist sie jetzt sicherlich WM-Favoritin.
Denn auf 800m-Titelverteidigerin Elfriede Hodapp (*1935, LG Ortenau Nord) wird die Amerikanerin in Riccione nicht treffen, weil die deutsche Weltmeisterin eine von knapp zwei Dutzend bundesdeutschen Mastersathleten ist, die die DLV-Zentrale nicht für die WM nachgemeldet hat, obwohl dies aus technischen Gründen möglich gewesen wäre. Vorher gegangen war ein Fehler des Verantwortlichen der LG Ortenau Nord, der die frühe Meldefrist übersehen hatte. Als er das Versäumnis sofort nach dem 31.05. feststellte, lehnte es der DLV ab, die Meldungen von Toppmasters wie Elfriede Hodapp, Peter Lessing u.a. den Veranstaltern nachzureichen. Auch der betroffene Berliner Leichtathletiksenior Karl-Heinz Neumann appellierte vergeblich an den DLV. Andere Verbände waren da weit athletenfreundlicher. So meldete etwa der spanische Verband 15 Starter nach, was in Italien anstandslos akzeptiert wurde.
(25.07.07)


Tirol: Starke Marianne Meier (W65)

Exzellente Form zeigte die österreichische W65-Mastersathletin Marianne Meier (*1942, TS Höchst) bei den 1. Internationalen Tiroler und Vorarlberger Landesmeisterschaften der Leichtathleten am letzten Samstag (21.07.) in Innsbruck, an denen Athleten aus Österreich, Slowenien, Italien, der Schweiz und Deutschland teilnahmen. Sie gewann zum Auftakt der Meisterschaften die 100m ihrer Altersklasse in 14,88 sec (W:+0,7) und nur zwei Stunden später den 200m-Sprint in 31,34sec (W:+0,7). Außerdem entschied sie auch alle anderen Disziplinen ihrer Altersklasse für sich: Hochsprung (1,26m), Weitsprung (4,11m, W:0,0), Kugel 11,41m, Diskus 22,30m und Speer 24,10m.
Alle Resultate aus Innsbruck... (
25.07.07)


Bad Oeynhausen sieht Deutsche Wurf-Mehrkampfmeisterschaften

208 Athletinnen und Athleten haben für die am Wochenende stattfindenden 5. Deutschen Senioren-Wurf-Mehrkampfmeisterschaften gemeldet. Eine etwas ungeordnet wirkende pdf-Datei mit den gemeldeten Startern der jüngsten DM der Senioren findet sich hier.
Die DM wird im ostwestfälischen Bad Oeynhausen über die Bühne gehen. Die jüngste DM der Leichtathletik-Senioren hat sich offenbar etabliert, wie die Meldezahlen zeigen. Der unvergessene Erwin Kollmar hatte sie immer gefordert, starb aber, bevor sie das erste Mal 2003 im nordhessischen Borken stattfanden.
(25.07.07)


DOSB und Leichtathleten uneinig über Olympische Jugendspiele

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat mit Unverständnis auf einen möglichen Boykott der ersten Olympischen Jugendspiele durch den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) reagiert. Das IOC hatte diese Spiele auf seiner Vollversammlung in Guatemala City beschlossen. Neben dem DLV war auch vom Deutschen Turnerbund Kritik geäußert worden.
Der DLV erwägt offenbar, an den geplanten Olympischen Spiele für Teenager im Alter von 14 bis 18 Jahren nicht teilzunehmen. «Es wird ein kleines olympisches Ereignis werden, bei dem das Leistungsprinzip dominant sein wird. Das halte ich grundsätzlich für falsch», hatte Eike Emrich, Vizepräsident Leistungssport des DLV, am Rande der deutschen Meisterschaften in Erfurt gesagt.
Dass Wohlwollen des DOSB ist dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) in Sachen Jugend-Olympia indes gewiss. «Die Jugendspiele sollen keine Miniaturausgabe der Olympischen Spiele werden, aber sie bieten eine sehr gute Chance zur Verbreitung der Olympischen Werte, und eine gute Gelegenheit, Jugendliche für den Sport zu gewinnen», sagte DOSB-Generaldirektor Michael Vesper. «Die Spiele abzulehnen, bevor deren Inhalte bekannt sind, ist sicher nicht der richtige Weg», erklärte die Dachorganisation des deutschen Sports in Frankfurt am Main in einer Pressemitteilung. Die Internationalen Fachverbände würden das sportliche Programm selbst gestalten und die Rahmenbedingungen festlegen können, hieß es.
Der DOSB begrüße die Grundsatzüberlegung des IOC, mit Hilfe eines jugendgemäßen Ereignisses Werte wie Ethik, Fairness und Toleranz zu transportieren. Zudem werde das Interesse junger Generationen an den Olympischen Spielen und an der Olympischen Idee geweckt. «Der DOSB wird mit einem Team an den Spielen teilnehmen. Es kommt nun darauf an, die Inhalte zu konkretisieren», betonte Vesper.
(25.07.07)


Italienische Auszeichnung für Massin

Dieter Massin wird in diesen Tagen mit dem "Premio alla Carriera" durch die italienische Stadt Numana ausgezeichnet. Die Ehrung der Adriakommune nahe Rimini wird an Personen wegen ihrer Verdienste um das öffentliche Leben Italiens verliehen. Preisträger waren in den letzten Jahren Ökonomen, Sportler, u.a. der Radweltmeister von 1977 Francesco Moser, Diplomaten und führende italienische Publizisten. Dem in Ahlen lebenden Präsidenten des Europäischen Seniorenleichtathletikverbandes EVAA wird die Ehrung in einer offiziellen Zeremonie im malerischen Hafen von Numana durch Bürgermeister Mirko Biló übergeben. (25.07.07)


Niederlande: Noch ein Jahr in die Halle nach Gent (BEL)

Weil die im Bau befindliche Leichtathletikhalle im Omnisportcentrum der Stadt Apeldoorn nicht fristgerecht fertig wird, müssen die niederländischen Athleten ihre Meisterschaften auch im kommenden Winter im belgischen gent austragen. Dies entschied jetzt der Niederländische Leichtathletikverband. Bisher war man davon ausgegangen, dass die Halle in Apeldoorn rechtzeitig zur Wintersaison eröffnet werden könnte.
Das belgische Gent ist auch in ernsthaften Verhandlungen mit der EVAA, um im Jahr 2011 die Halleneuropameisterschaften der Leichtathletik-Masters zu veranstalten.
(24.07.07)


Italien: Marco Segatel springt erneut M45-WR

Mit einem neuen M45-Hochsprungweltrekord von 2,04m hat der Italiener Marco Segatel (*1963) seine Favoritenstellung für die bevorstehenden Weltmeistertschaften in Riccione unterstrichen. Bei einem Sportfest am vorletzten Wochenende in Cernusco bei Mailand verbesserte der Mastersathlet aus der Lombardei damit seine eigene Weltrekordmarke von 2,02m, die er in diesem Fürhsommer aufgestellt hatte.
Am vergangenen Wochenende gab es zwei neue italienische 800m-Rekorde in den Altersklassen M/W 45. Marino Prosch (*1961) lief 2:00,12minl. In Rom kam Jocelyne Farruggia (*1962) auf 2:21,91 min.
(24.07.07)


13. August: Ultimo für TUE-Anträge

Weil der DLV es bisher nicht gemacht hat, möchten wir - auch nach mehreren Hinweisen aus den Reihen von proMASTERs- alle Athletinnen und Athleten, die bei der Masters-WM starten wollen, ausdrücklich darauf hinweisen, dass TUE-Anträge für die Weltmeisterschaften bis zum 13. August dem WMA-Beauftragten Prof. Dr. Karri Wichmann (Helsinki) zugeleitet werden müssen. Nur positiv beschiedene Anträge gestatten den Start nach Einnahme ärztlich verordneter Medikamente, die Wirkstoffe von der Antidoping-Liste der WADA enthalten. Mehr...
Es ist nach unseren Informationen davon auszugehen, dass bei der WM vom 4. bis 15. September in Riccione eine deutlich höhere Zahl von Dopingkontrollen als bei früheren internationalen Meisterschaften durchgeführt wird.
(23.07.07)


2. Tag in Erfurt: Deutscher W35-Rekord über 400m durch Anja Rücker

Einen neuen deutschen W35-Rekord hat am Sonntag Anja Rücker (*1972, RBA Chemnitz) bei den Deutschen Leichtathletikmeisterschaften in Erfurt aufgestellt. In 53,90sec /Rang 4) war die am 20.12.1972 geborene Viertelmeilerin 17 Hundertstel schneller als Annette Ritter (*1967, LG Rhein-Wied) bei ihrem Rekordlauf am 1. Juni vor vier Jahren in Trier.
In 11:12.91min kam Annette Weiss (*1968, LG Bonn/Troisdorf/Niederkassel) über 3000m Hindernis auf Rang 6 und blieb damit deutlich unter ihrer diesjährigen Bestzeit von 10:44,14min. Das einzige Masters-Gold dieser DM errang unangefochten Diskusfavoritin Franka Dietzsch (*1968, SC Neubrandenburg) mit 62,83m. Barbara Gähling (*1965,LT DSHS Köln) verpasste im 400m-Hürden-Finale ihre gestrige W35-Weltrekordzeit nur knapp und kam in überzeugenden 58,46sec (leider nur) auf Rang 4 der Konkurrenz.
Bemerkenswert: Masters-Männer waren nach unserer Auswertung der Ergebnisse am Sonntag in Erfurt nicht am Start -mit einer Ausnahme: Stabhochspringer Tim Lobinger (*1972, ASV Köln). Der aber erlaubte sich einen "Saltonullo" und sagte anschließend: "Drei ungültige Versuche bei der Einstiegshöhe - das ist mir bei Deutschen Meisterschaften noch nie passiert. Das ist ein riesiges Desaster und die Enttäuschung ist riesig. Die Bedingungen waren heute leider sehr unterschiedlich, manche hatten guten Wind, manche nicht. Für mich war die Absage gestern sehr entscheidend für das heutige Ergebnis, denn ich mache immer am Tag davor die gleiche Vorbelastung. Heute war ich doch geschwächt von gestern, wir haben uns viermal aufgewärmt. Trotz allem war die Entscheidung richtig, gestern abzubrechen. Es wäre zu gefährlich gewesen."
(23.07.07)


Glückwunsch, Wilhelm Köster!
Ehrung durch DLV

Erneut ist ein Mitstreiter der Seniorenleichtathletik vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) für seine Verdienste um die deutsche Leichathletik mit dem DLV-Ehrenschild ausgezeichnet worden: Wilhelm Köster. In Erfurt bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften war es so weit. Neben Jörg Reckemeier, Hermann Härtwig (Leipzig), Peter Prinz (München) und Erwin Rixen (Hamburg) erhielt der Niedersachse den Ehrenschild des DLV.
Eberhard Vollmer, Pressereferent beim DLV, hat dazu folgende Informationen veröffentlicht: In jungen Jahren engagierte sich Wilhelm Köster bereits als Leichtathletik-Sportwart im TuS Sulingen und später als Vorsitzender des NLV-Kreises Diepholz. 1970 holte ihn der Deutsche Leichtathletik-Verband als hauptamtlichen Mitarbeiter nach Kassel und später nach Darmstadt. Bis 1999 war er zuständig für den Bereich Wettkampforganisation und zu Beginn elf Jahre lang auch für den Breitensport. In dieser Zeit war er maßgeblich beteiligt an der Organisation internationaler Großveranstaltungen und aller Deutschen Meisterschaften. Schon während seiner Zeit beim DLV und verstärkt im Ruhestand engagierte sich Wilhelm Köster stark für die Seniorenleichtathletik. Zunächst als Mitinitiator der DLV-Senioren-Bestenkämpfe, dann als Mitbegründer des Europaverbandes EVAA hatte er großen Anteil am Aufbau des Senioren-Wettkampfwesens. Im Europa- und Weltverband der Seniorenleichtathleten arbeitete er über viele Jahre im Vorstand mit, zumeist als „Technical Manager". Aber auch im Verein und Kreis und als Seniorenwart im Niedersächsischen Landesverband ist Wilhelm Köster aktiv für die älteren Wettkampf-Leichtathleten zur Stelle. In verschiedenen Publikationen hat Wilhelm Köster zudem die Geschichte der deutschen Leichtathletik-Organisatoren aufgearbeitet.
Hinzuzufügen ist dieser Laudatio lediglich, dass Wilhelm Köster immer noch aktiv ist: In der EVAA ist er seit 2006 als „Project Manager" tätig, bereitet nach seinen Einsätzen bei den beiden Hallen-WM in Sindelfingen und Linz derzeit die EM in Ljubljana vor. In der Seniorenathleten-Selbsthilfeorganisation proMASTERs ist Wilhelm Köster Ansprechpartner bei Wettkampfangelegenheiten.
ProMASTERs und die Zeitschrift „Senioren Leichtathletik" gratulierten am heutigen Sonntag Wilhelm Köster zu der mehr als verdienten Auszeichnung des Deutschen Leichtathkletik-Verbandes "auf das Herzlichste". Www.masters-sport.de schließt sich nicht minder herzlich an.
(22.07.07)


Winschoten (NL): Meldeverfahren zur 100 km-Senioren-WM

Am 8.9.2007 findet in Winschoten (Niederlande) der 100-Kilometer-World Cup der IAU mit gleichzeitig ausgetragener Europameisterschaft statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung wird auch die 100-Kilometer-Weltmeisterschaft des Leichtathletik-Weltverbandes der Senioren, der World Masters Athletics (WMA) durchgeführt. Die Anmeldung der Teilnehmer ab den altersklassen M/W 35 erfolgt unmittelbar bei den lokalen Organisatoren in Winschoten, das im Nordosten der Niederlande wenige Autobahnminuten hinter der deutsch-niederländischen Grenze liegt. Die WM-Ausschreibung und alle weiteren Informationen dazu finden sich unter www.runwinschoten.nl. Hier besteht auch die Möglichkeit der Onlineanmeldung.
Meldeschluss ist der 20.August 2007, Der DLV weist ausdrücklich darauf hin, dass keine Nachmeldungen möglich seien. Zur Teilnahme an der Senioren-WM sind nur die Inhaber eines gültigen DLV-Startpasses berechtigt. Bei der Anmeldung sind in jedem Fall det deutsche Verein sowie die Startpassnummer anzugeben. (22.07.07)


1. Tag in Erfurt: Barbara Gähling (W40) läuft Weltrekord über 400m Hürden
Silber für Möllenbeck und Kobs

Zwar starteten kaum Masters-Leichtathleten am ersten, durch Intensivregen geprägten Tag der Deutschen Leichtathleikmeisterschaften in Erfurt. Die Ausbeute im Steigerwaldstadion der thüringischen Landeshauptstadt war aber trotz der zeitweise irregulären Witterungsbedingungen nicht schlecht. Der Höhepunkt: Ein neuer W40-Weltrekord über 400m-Hürden durch Barbara Gähling (*1965 LT DSHS Köln), die sich in 58,35sec im Vorlauf nicht nur für das Finale am Sonntag qualifizierte, sondern auch ihre eigenen, vor zwei Jahren in Bochum-Wattenscheid aufgestellten Weltrekord um 38 Hundertstel verbesserte. Die 58-Sekunden-Grenze ist somit für die Kölner Ausnahmeathletin in greifbarer Nähe. Ärglich war nur, wie einmal mehr beim DLV auch diesmal die erzielte Top-Mastersleistung schlichtweg unterging und unerwähnt blieb.
Michael Möllenbeck (*1969, TV Wattenscheid 01) gewann mit 60,42 m Diskus-Silber. Silber gab es auch für Karsten Kobs (*1971, ASC 09 Dortmund) im Hammerwurf mit 75,61 m. Stabhochspringer Tim Lobinger (*1972) muss am Sonntag noch einmal ran. Die Konkurrenz wurde am Samstagnachmittag nach ständigem Regen bei einer Höhe von 5,40 Metern abgebrochen. Die Athleten, die drei Stunden durchnässt im Stadion verbrachten, mussten bis dahin in ihrem Wettkampf zwei Pausen einlegen und sich somit dreimal aufwärmen. Von den Top-Athleten war noch keiner eingestiegen.
400m-Läuferin Anja Rücker (*1972, RBA Chemnitz) qualifizierte sich in 54,51sec für das sonntägliche Finale und hat damit Chancen, im Endlauf den deutschen W35-Rekord von Annette Ritter (*1967, LG Rhein-Wied) aus dem Jahr 2003 anzugehen, der mit 54,07 sec keine 5 Zehntel besser ist.
Wie erwartet musste Speerwurf-Europameisterin Steffi Nerius (*1972, TSV Bayer Leverkusen) das Duell mit Europarekordlerin Christina Obergföll platzen lassen. Die fünfmalige Titelgewinnerin aus Leverkusen leidet an einem Fersensporn an beiden Füßen und muss derzeit mit Kortisonspritzen behandelt werden.
(21.07.07)
update:
Einwurf: Zutritt verboten
Trotz eines Unwetters durften die Leichtathleten bei der DM in Erfurt nicht auf die überdachte Tribüne. Ärgerlich auch für die Starter der LG Osnabrück. Rennen im Regen ist schlimm, zuschauen im Regen noch schlimmer. Obwohl bei der Deutschen Meisterschaft in Erfurt noch genügend Platz auf der Tribüne gewesen wäre, wurde den Athleten trotz mehrmaliger Bitten der Zutritt ins Trockene verwehrt. Security-Leute passten auf, dass keiner ausscherte. Ein Unding, befand nicht nur LG-Trainer Anton Siemer. Zwar hätten die Athleten in der Aufwärmhalle ein Dach überm Kopf gehabt, doch hier hätten sie die Wettkämpfe nicht verfolgen können. Einige Vereine hatten ihre eigenen Busse dabei und konnten ihre Sportler bis zu ihrem Start ins Hotel zurückbringen. Nicht so die kleine Gruppe der LG Osnabrück. Diese Negativwerbung sollte auch den DLV-Verantwortlichen zu denken geben.

(aus Neue Osnabrücker Zeitung, 24.07.07)


8940 starten bei der WM

8940 Athleten (6690 Männer, 2250 Frauen) haben für die XVII. World Masters Championships vom 4. bis 15. September gemeldet. Nach dem Rekord von 12000 Teilnehmern, die 1993 im japanischen Miyazaki an der WM teilnahmen, liegt damit die diesjährige WM auf Rang 2 der WMA-Liste und rechtfertigt die insbesondere in den USA kritisierte, erneute Vergabe der WM nach Europa.
78,5% der Meldungen kommen denn auch aus Europa (7018), der Rest verteilt sich auf Nordamerika/Karibik 9,8% (874), Südamerika 4,1% (363), Asien 3,4% (304), Ozeanien 2,7% (241) und Schlusslicht Africa 1,6% (140).
Die Liste der "top ten" führt Gastgeber Italien an. 3024 Italiener sind gemeldet, dahinter 878 Deutsche und beachtliche 535 Briten. Es folgen 480 Masters aus den USA 328 aus Spanien, 327 Franzosen, 188 Russen, 182 Australier, 153 Mexikaner und bemerksnwert 144 Leichtathleten aus Indien, die damit fast die Hälfte der teilnehmenden Athleten aus Asien stellen. Insgesamt stammen die Athleten aus 96 Ländern, eins weniger als vor zwei Jahren in San Sebastian.
(21.07.07)


Baden: Deutscher W45-Rekord über 800 m durch Ulrike Ott

Die Badischen Leichtathletik-Meisterschaften 2007 der Aktiven in Oberkirch waren durch die enorme Hitze geprägt. Zwei Tage im heißen Renchtalstadion bei Temperaturen von über 35° forderten Athleten und Betreuer, Kampfrichter und Helfer im Stadion gleichermaßen. Aus Masterssicht überragte ein neuer Deutscher 800m-Rekord in der W45 durch Ulrike Ott (*1961, TV Konstanz) alle Resultate. Mit 2:15,72 über 800m lief sie auf den Silberrang der Konkurrenz und verbesserte die aus dem Jahr 1991 stammende Bestleistung der großen Barbara Lehmann (*1942, TV Burghausen, 2:17,69min) gleich um beeindruckende 2 Sekunden. Das waren -abgesehen von handgestoppten 2:15,3min im Jahr 1998- ihre bei weitem schnellsten 800m als Seniorensportlerin überhaupt. Tags darauf kam die Mutter von drei Kindern über 1500m auf die Weltklassezeit von 4:45,56min und gewann in einem packenden Spurtfinale Rennen und Meisterschaft gegen zwei 25 Jahre jüngere Konkurrentinnen. Mit ihren Leistungen ist Ulrike Ott jetzt heiße Favoritin für die im September in Italien stattfindenden Masters-Weltmeisterschaften.
Unter ihrem Mädchennamen Beck war Ulrike Ott früher eine der besten deutschen 3.000m Läuferinnen, Mitglied des Deutschen B-Kaders und kam auch international für Deutschland zum Einsatz. Ihre Badischen Rekorde über 3.000m und 5.000m sind bis heute unangetastet. Mit ihrer Zeit von 8:57,95 aus dem Jahr 1987 wäre Ulrike Ott auch heute noch ganz vorne in der Deutschen Bestenliste platziert.
Mit ihrer Zeit setzte sich die Badenserin an die Spitze der diesjährigen Weltbestenliste, die vor ihr die schwedische Europameisterin Karin Wåhlstedt mit 2:18,70min gehalten hatte. Die Schwedin war diese Bestzeit Anfang Juni bei den nordischen Leichtathletikseniorenmeisterschaften im dänischen Aarhus gelaufen.
(21.07.07, update: 24.07.07)


Tübingen: Vielfalt statt Einfalt

Der Post-SV Tübingen läuft am 21.7.07 gegen eine geplante Demonstration der NPD-Jugend in Tübingen - eine von zahlreichen Veranstaltungen unter dem Motto "Vielfalt statt Einfalt". Alle Leichtathleten sind zur Teilnahme aufgerufen. Im Rundbrief des LAV Tübingen heißt es dazu:
"Liebe Sportlerinnen und Sportler,
am Samstag, den 21. Juli 2007 wollen die „Jungen Nationaldemokraten“, die Jugendorganisation der NPD, einen Aufmarsch vom Tübinger Bahnhof in die Innenstadt durchführen. Die Tübinger Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Verbände, Kirchen und Initiativen planen ein Gegenfest für Toleranz und Demokratie. Wir, der Post-SV Tübingen, den viele sicherlich als Veranstalter des Tübinger Nikolauslaufs kennen, wollen gemeinsam einen offenen Lauf- und Walkingtreff gegen Rechts um den Tübinger Anlagensee (direkt neben dem Busbahnhof) durchführen.
Vor dem Lauftreff: 10.00 Uhr Marktplatz: Zentrale Veranstaltung der Stadt
Start: 21. Juli 2007 11:00 Uhr vor dem AOK Gebäude beim Busbahnhof
Jeder läuft / walkt so viele Runden, wie er möchte. Auch Unterbrechungen sind möglich
Hinweise: Es besteht keine Umkleidemöglichkeit - Bitte eigene Getränke mitbringen - Wenn vorhanden bitte in Vereinsbekleidung laufen / walken - Um auch akustisch Präsenz zu demonstrieren bitte eine Trillerpfeife mitbringen - Bitte keine Nordic-Walking Stöcke, da diese eventuell von der Bereitschaftspolizei beschlagnahmt werden müssen.
Bitte unterstützt zahlreich unseren Lauf- und Walkingtreff gegen Rechts."
(20.07.07)


Masters-WM: Speerwurfkonkurrenz nicht im Stadion

Nach dem schweren Speerwurf-Unfall, bei dem am vergangenen Wochenende beim Golden League Meeting in Rom der französische Weitspringer Salim Sdiri durch einen Speer des Finnen Tero Pitkämäki verletzt wurde, haben die italienischen Verantwortlichen am Dienstag mitgeteilt, bei den bevor stehenden Masters-Weltmeisterschaften im September in Riccione werde die Speerwurfkonkurrenz außerhalb des Stadions auf einem Werferplatz durchgeführt.
Dies sagte laut Nachrichtenagentur Reuters in Mailand Daniele Imola, Bürgermeister von Riccione und Präsident des lokalen Organisationskomitees. Cesare Beccalli, Präsident von World Masters Athletics, ergänzte: "Es starten auch 85 und 90-Jährige. Das ist es besonders wichtig, dass alle bestens vorbereitet sind und es keine Unfälle gibt."
(18.07.07)


Italien: Neue M45-Landesrekorde im Sprint

In Topform präsentierten sich am Wochenende gleich zwei M45-Sprinter in Italien. Während am 14. Juli beim Sprintermeeting "Via con Vento” im Aostatal der fast 48-Jährigen Salvino Tortu über 100m und 200m mit 11,45sec (W:+2,0) und 23,24sec (W:+1,2) neue nationale Bestleistungen aufstellte, zog tags darauf in Livorno sein Landsmann Ferido Fornesi (*1962) mit gleich schnellen 11,45sec (W:+0,2) nach.
Bereits am 6. Juli hatte der Halleneuropameister von Helsinki Giorgio Gennari-Litta (*1967) bei einem Sportfest in Ponzano Veneto mit beeindruckenden 3:54,29min über 1500m seine Ambitionen auf einen Erfolg in der M40-Konkurrenz bei den bevorstehenden Weltmeisterschaften in Riccione unterstrichen.
(17.07.07)


Minden: Gute 5000m-Zeiten

Stark besetzte 5000m-Läufe standen im Mittelpunkt des 2. Abendsportfestes des TuS Eintracht Minden am vergangenen Mittwoch im Weserstadion der ostwestfälischen Stadt. Silke Aron (*1967 LG Lage-Detmold) lief 18:58,54 min, Elfie Hüther (*1954, VfB Salzkotten) kam auf 19:51,18 min und W55-erin Edith Knobeloch (*1951, TG Werste) auf überzeugende 20:12,60 min. Beide "Ü50-Läuferinnen" verzichteten auf einen Start bei der DM II in Fulda.
Bei den Senioren wusste vor allem Thomas Heitbreder (*1965, SV Brackwede) zu gefallen, der als Gesamtdritter in 16:00,02 min eine neue Altersklassenbestzeit lief.
(16.07.07)


Wichmann: Weltweit 254 TUE-Anträge geprüft

Der für die Ausnahmegenehmigungen medizinisch notwendiger Medikamenteinnahme ("TUE") von der WMA beauftragte Prof. Dr. Karri Wichmann (Helsinki) hat in diesen Tagen einen zweiten Zwischenbericht über seine Tätigkeit für den Seniorenleichtathletik-Weltverband abgegeben. In den zurückliegenden 2 1/2 Jahren seiner Tätigkeit hat er insgesamt 254 TUE-Anträge erhalten und bearbeitet. 231 davon kamen allein aus Europa (= 90,9%). 15 aus Nordamerika (= 5,9%), 5 aus Ozeanien (= 1,9%) und 3 aus Südamerika. Athleten aus Afrika und Asien verfügen offenbar wie alle anderen Mastersathleten außerhalb Europas über eine besonders stabile Gesundheit. Anträge von diesen Kontinenten erreichten Prof. Wichmann nämlich nicht.
Interessant aus deutscher Sicht: In den zurückliegenden Monaten nach dem Posener EVAA-Antidoping-Congress ist die Zahl der TUE-Anträge aus Europa und da besonders aus Deutschland deutlich angestiegen. Hier machen sich offensichtlich die Initiativen von proMASTERs und dem EVAA-Antidopingbeauftragten Rüdiger Nickel (Hanau) bemerkbar. In Zusammenarbeit mit dem Monatsmagazin "Senioren Leichtathletik" unternehmen sie -überraschenderweise offenbar weitgehend ohne Unterstützung des DLV- eine weltweit einmalige Antidoping-Aufklärung, die sich nun zahlenmäßig belegen lässt. Waren in Poznan "nur" 35 deutsche Senioren in Wichmanns Liste, so sind nun 124 verzeichnet, also ein Anstieg um mehr als 300% .
Insgesamt stellen die deutschen Athleten rund die Hälfte aller TUE-Anträge, ein weiterer Beweis, dass die Aufklärungspolitik von Nickel & Co. die Basis für saubere und faire Seniorenleichtathletik legt.
(Quelle: hps, 16.04.07)


Weltrekorde in Fulda: Kowalczyk und Schmalbruch setzen Glanzpunkte bei DM II

Waldislaw Kowalczyk (1937, TB Emmendingen) ist der König, Christiane Schmalbruch (*1947, HSG Uni Rostock) die Königin der deutschen Seniorenmeisterschaften II im Stadion Johannisaue in Fulda.
Der Badener warf mit 48,79m am ersten Tag der Meisterschaften einen neuen Speerwurf-Weltrekord. Die neue Bestweite gelang dem im März 1937 geborenen Europarekordler der M60 und M65 im letzten Versuch, der ihm perfekt glückte. Er übertraf damit die acht Jahre alte Marke des Schweden Harje Noreborn, der bei der WM in Gateshead (GB) den Speer auf 48,34m geworfen hatte.
Die neue deutsche Hochsprungmeisterin ihrer Altersklasse W70 Christiane Schmalbruch übertrumpfte tags darauf mit 1,27m die aus dem Juli 2003 stammende Weltbestleistung der Britin Rosemary Chrimes um einen Zentimeter.
Die unermütliche Diethild Nix (*1942, TV Idstein) dürfte mit 2,30m den deutschen Stabhochsprungrekord ihrer Altersklasse W65 errungen haben. Bisher ist keine W65-Stabhochsprungleistung in den offiziellen Rekordlisten nicht aufgeführt.
Mehr aus Fulda auf unserer Meisterschaftsseite (15.07.07)


IAAF Golden Gala: Unfall überschattet Meeting in Rom

Ein Unglücksfall hat das Golden-League-Meeting in Rom überschattet: Der französische Weitspringer Salim Sdiri wurde direkt an der Sandgrube vom Speer des Finnen Tero Pitkämäki am Oberkörper getroffen. "Er ist nicht lebensgefährlich verletzt", gab einer der zuständigen Mediziner Entwarnung. "Wir müssen sehen, ob eine Rippe gebrochen ist oder ob die Lunge etwas abbekommen hat", ergänzte das Mitglied der Medizinischen Kommission. Der Franzose war nach dem Vorfall umgehend auf einer Trage aus dem Stadion-Innenraum und in ein Krankenhaus gebracht worden. Er soll die ganze Zeit bei Bewusstsein gewesen sein. Der Speer von Vize-Europameister Pitkämäki war weit außerhalb des Wurfsektors gelandet, Sdiri hatte ihn gar nicht kommen sehen.
Peinlich für die deutsche Leichtathletik: Kein einziger Teilnehmer war am Start, so etwas hat es nach Ansicht von Experten in der seit 1998 bestehenden Serie der Sportfeste noch nicht gegeben.
Auf zwei Unterschenkelprothesen lief in Rom der Südafrikaner Oscar Pistorius im 400-Meter-B-Lauf fast allen davon. Der 20 Jahre alte Paralympics-Sieger musste sich in 46,90 Sekunden nur dem Italiener Stefano Braciola (46,72) geschlagen geben. Er blieb bei seinem ersten Start bei einem Meeting der "Nichtbehinderten" hinter seiner Bestzeit von 46,00 Sekunden zurück.
Pistorius, der ohne Zehen, Fußballen und Wadenbeine geboren wurde, möchte als erster unterschenkelamputierter Sprinter an den Olympischen Spielen 2008 in Peking teilnehmen - mit der 4x400-Meter-Staffel seines Landes. Der Internationale Leichtathletik-Verband (IAAF) verwehrt ihm dies jedoch, weil sich seiner Ansicht nach der 20-Jährige durch seine Karbonfieber-Prothesen Vorteile verschaffen könnte. Zudem verbiete eine Regel, dass "Hilfsmittel" bei Wettkämpfen verwendet werden. Allerdings ließ die IAAF Pistorius' Rennen von Rom für Studienzwecke filmen.
(yahoo, 14.07.07)


Kallis Rückblick auf Deutsche Senioren-Meisterschaften
Die Höhepunkte der Senioren-DM I in Zittau.

1. Tag
Mit einem Paukenschlag eröffnete der Berliner Martin Ruschitzka (PSV Olympia) mit 62,15 Metern das Speerwerfen der Männer in der Klasse M35. und wurde Meister. Bei den Hürdenentscheidungen traf man auf recht lichte Felder. Im Lauf der W40er traten nur vier Läuferinnen an und dort wollte Urte Lichte (LG Osnabrück) gewinnen. Erfolgreich lag sie bis zu fünften Hürde in Führung, zog sich dann beim Absprung einen Achillessehnenabriss zu und musste mit ärztlicher Begleitung von der Bahn geführt werden. Dafür stellte Anke Moritz (W45/ABC Ludwigshafen) im 80 Meter Hürden-Finale mit 12,41 Sekunden eine neue deutsche Bestleistung auf und verwies Romana Schulz (LAZ Obernburg-Miltenberg) auf die Plätze. Dieser Erfolg war allerdings teuer erkauft, weil die alte Rückenverletzung er Ludwigshafenerin wieder aufbrach.
Bei den Teilnehmerinnen im 800-Meter-Lauf fand man einen neuen (alten) Namen: Brigitte Heidrich (W45/TSV Eintracht Hittfeld), die sonst auf den kürzeren Distanzen zu finden war. "Kondition habe ich, sprinten kann ich auch", mit dieser Einstellung ging sie in das Rennen und wurde Dritte. Da musste Annette Koop (LG Emstal Dörpen) schon mächtig Führungsarbeit leisten, aber im Endeffekt gewann Friedlinde Becker (LG Hassberge) in 2:23,08 Minuten. "Platzherrin" Simone Noack (LG Neiße) ließ sich über 800 Meter der W40 auf keine Diskussionen ein und beendete das Rennen souverän in 2:15,55 Minuten vor Bettina Deußen (SFD 75 Düsseldorf Süd; 2:19,63 min), zeitgleich auf dem zweiten Platz landete Kerstin de Wall (Potsdamer Laufclub).
Im Stabhochsprung, der unter sehr widrigen Winden litt – teilweise fiel die Latte bereits schon vor dem Überqueren – stellte Petra Herrmann (W45/SG Vorwärts Frankenberg) eine neue deutsche Bestleistung mit 3,02 Metern auf und verbesserte ihren eigenen Rekord um einen Zentimeter. Mit Spannung wurden auch die 800-Meter-Rennen erwartet. Im Rennen der W30 siegte überlegen Mandy Junghans (Dresdener SC 1898) in 2:11,45 Minuten.

2. Tag
Bei den Sprintentscheidungen über 100 Meter gab es wiederum einige Überraschungen. Nur im 100-Meter-Lauf der M30 Senioren kamen Zeiten unter elf Sekunden heraus durch Meister Jamie Eckford (LG Bamberg; 10,86 sec) und dem Zweitplazierten Robert Rissmann (LG Karlsruhe; 10,94 sec) bei einem Gegenwind (1 m/sec).
Bei den Staffeln der 4 x 400 Meter der Senioren M60/M65 gab es nur eine Auseinandersetzung der elbländischen Vereine LG Alsternord Hamburg (4:19,21 min) und SG Medizin/VLG 1991 Magdeburg (4:40,46 min), den die Hamburger klar für sich entschieden. Auf der langen Strecke über 5.000 Meter sorgte Marcus Zerres (M45/TV Waldstraße Wiesbaden), der sich bis 4.000 Meter in einer Dreiergruppe zurückhielt und erst danach dramatisch anzog und gleich 60 Meter Abstand hinter sich ließ, um dann im Ziel mit fast 120 Metern in 16:12,09 Minuten zu gewinnen. Bereits am Vortag wurde er Vizemeister über 800 Meter in 2:03,37 Minuten und setzte am letzten Tag noch einen weiteren Vizemeistertitel über 1.500 Meter drauf.
Bei der Entscheidung über 10.000 Meter der M30 war das Feld – wie überhaupt bei den Langstrecken – recht dünn gesät. Bereits nach 1.500 Metern war die kleine Masse gesprengt und lange Zeit liefen Oliver Uhlig (SC DHfK Leipzig) und Torsten Matthes (LAV Halensia) Runde für Runde zusammen, bis Oliver Uhlig eine Vorentscheidung erzwang, um dann in 31:52,06 Minuten als sicherer Sieger durch das Ziel zu gehen und Torsten Matthes auf Platz zwei zu verweisen, der tags zuvor bereit die 5.000 Meter in 14:34,89 Minuten gewann.

3. Tag
Strahlend blauer Himmel lag über dem Zittauer Gebirge und Temperaturen um 24 Grad waren ideale Voraussetzungen für die Sprintentscheidungen über 200 Meter.
Manfred Hiller (M45 TuS Huchting Bremen) versuchte sich - nach seiner Verletzung im letzten Jahr - im Hochsprung und kam mit 1,60 Metern auf Platz 6. Dafür konnte er mit 25,3 Sekunde das 200-Meter-Finale nicht erreichen.
Katja Behrend (W45/SV Großhansdorf) machte als Meisterin über 100 Meter auf sich (12,68 sec) aufmerksam und wiederholte den Erfolg über 200 Meter mit 26,31 Sekunden. Stark umkämpft war das Finale der W40er Seniorinnen. Wie beim 100 Meter-Lauf wurden die Plätze unter Simone Noack (LG Neiße; 25,61 sec), Angela Rau (VfV Spandau; 26,17 sec) und Silvia Klimpfinger (LG Neiße; 26,45 sec), wobei nur die Platzierungen vertauscht waren.

Lange hat es gedauert, bis Annette Koop (W45/LG Emstal Dörpen) wieder eine nationale oder internationale Meisterschaft gewann. Energisch trat sie beim 1.500 Meter- Lauf auf den letzten 300 Metern an und verteidigte den Platz bis ins Ziel. Sie gewann in 5:07,19 Minuten.
Insgesamt kamen Trainer, Betreuer zu der Erkenntnis, dass sich die Reise nach Zittau wieder einmal gelohnt hatte. Die Veranstaltung war bestens organisiert, allerdings hat sich manch ein Aktiver den weiteren Weg bis ans Dreiländereck nicht zugetraut.
(Karl-heinz Flucke auf www.leichtathletik.de 13.07.07)


Antidoping: NADA überführt 23 Athleten
Budget-Erhöhung auf 5 Millionen Euro

Mit einem "intelligenteren Kontrollsystem" will die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) potenziellen Dopingsündern das Leben deutlich schwerer machen. Deutsche Spitzenathleten in "doping-gefährdeten" Ausdauer- und Kraftsportarten wie Radsport und Leichtathletik müssen sich künftig auf bis zu acht unangekündigte Trainingstests pro Jahr, davon vier Blutkontrollen, einstellen. Das bei der Halbjahres-Bilanzpressekonferenz in Kreischa verkündete ehrgeizige Ziel würde, bezogen auf den zum 1. Juli geschaffenen "nationalen Testpool" von rund 1.900 Athleten aus allen Sportarten, rein rechnerisch zu mehr als einer Verdopplung der bislang jährlich 4.500 Trainingskontrollen führen. Denn auch im Bereich der "mittel-gefährdeten" Spielsportarten soll mehr getestet werden. Hier strebt die NADA vier bis sechs Tests, davon zwei Blutkontrollen, an. In niedrig gefährdeten Bereichen sind ein bis zwei Tests vorgesehen.
Bislang wurden die zu kontrollierenden Athleten aus einem Pool von 9.000 Sportlern ausgelost. "Unser oberstes Gebot ist, die sauberen Athleten vor den unsauberen zu schützen", erklärte der Vorstandsvorsitzende Armin Baumert. Zudem werde man künftig mehr mit Zielkontrollen arbeiten. "Wenn es Verdachtsmomente gibt, dürfen wir nicht mehr einfach zur Tagesordnung übergehen. Wir müssen die NADA zu dem machen, was sie bei ihrem Antritt werden wollte: Die zentrale Instanz im Anti-Doping-Kampf."
Für ihre neue Kontrollstrategie strebt die NADA kurzfristig eine Erhöhung ihres Jahresbudgets von rund 1,9 auf 3,6 Millionen Euro an, mittelfristig sollen es 5 Millionen werden. Das Bundesinnenministerium (BMI) will bereits im kommenden Jahr zwei Millionen Euro mehr zur Verfügung zu stellen. Zudem sollen die Sportverbände stärker an den Kontrollkosten beteiligt werden. Für die ersten sieben Monate des Jahres 2007 gab die NADA in Kreischa bei 1620 Dopingkontrollen 23 positive Fälle bekannt, 21 bei Wettkampfkontrollen, zwei bei Trainingstests. In 109 Fällen wurden Athleten gar nicht erst zum Test angetroffen. Diese sogenannten "No Shows" seien an die Sportfachverbände weitergeben worden, die 16 öffentliche Verwarnungen aussprachen. In neun Fällen habe die Nicht-Erreichbarkeit der Athleten auf Verbandsfehlern beruht, in 44 Fällen konnte kein Verstoß gegen die Meldepflichtbestimmungen nachgewiesen werden; 40 Vorgänge seien noch in Bearbeitung. Immer noch nicht endgültig aufgearbeitet sind derweil die Kontrollpannen aus dem Jahr 2006, als 201 sogenannten "Missed Tests" nicht an die Verbände weitergeleitet wurden. 44 davon seien noch in Bearbeitung durch die Sportorganisationen, hieß es. In neun Fällen gab es bereits öffentliche Verwarnungen, hinzu kamen neun verbandsinterne Ermahnungen. Beim Rest lag kein Verschulden der Athleten vor.
Der in Kreischa vorgestellte und seit 1. Juli amtierende neue Geschäftsführer Christoph Niessen zeigte sich optimistisch, dass die NADA ihre im Vorjahr aufgetretene Krise überwinden werde, die zur Trennung von seinem Vorgänger Roland Augustin geführt hatte: "Wir haben eine schwierige Zeit hinter uns, aber niemals war das Bewusstsein für das Thema Doping so hoch wie jetzt. Das sind gute Rahmenbedingungen für die NADA, sich weiterzuentwickeln." Er halte es mit dem Motto der Handball-Nationalmannschaft: "Wenn nicht jetzt, wann dann?"
(Quelle: ARD 12.07.07)


Niederlande: Neuer W60-Rekord über 5000m

Die Niederländerin Els Raap verbesserte am 29. Juni in Utrecht den nationalen W60-Landesrecord über 5000 m um 1,05 Sekunden auf jetzt 20:25,41 min. Der Rekordversuch schien zunächst zu missglücken, aber die letzten 100m in 21 Sekunden machten alles gut. Die Athletin des Vereins Kombijsport: “Es war schwer, schwer und nochmal schwer, aber meine Vereinskameraden und Stadionsprecher Rien Stout haben mich ganz toll angefeuert." (10.07.07)


W35: Honolulu-Siegerin gedopt

Fünf Monate nach ihrem Sieg beim Honolulu-Marathon in neuer Streckenrekord-Zeit (2:27:19 h) ist die Russin Lyubov Denisova (*1971) positiv auf leistungsstimulierende Substanzen getestet worden. Die Organisatoren des Honolulu-Marathons denken jetzt darüber nach, wieder Doping-Tests einzuführen, nachdem sie darauf vor sieben Jahren aus Kostengründen verzichtet hatten. Herbert Steffny hatte für laufreport.de im letzten November berichtet: "So lief die kleine, hagere fast nur aus Haut, Sehnen und Knochen bestehende Russin ein einsames Rennen."... (09.07.07)


Masters-WM Riccione: Gemeldete Athleten jetzt online

Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der XVII. Senioren-Weltmeisterschaften im September in Riccione sind jetzt online. Auf einer speziellen Webseite können sie über die Suchfunktionen Name, Wettkampf, Geschlecht, Nationalität oder Altersklasse -allein oder kombiniert- gesucht und gefunden werden. Auch die Meldungen für einzelnen Disziplinen können so herausgefiltert werden. Beispielsweise haben 38 (!) Frauen für die 800m der W45 gemeldet. Und acht deutsche W45-Frauen wollen über 400m starten. Probleme hat die Suchmaschine noch mit Umlauten: Ä,Ö und Ü werden nicht angezeigt, so dass ganz schnell als Guido Müller dann Guido Mller wird. Schnell laufen wird er trotzdem.
Die ältesten Seniorinnen dieser WM sind:
5048 GABRIC, GABRE ITA F90
8667 JARVIS, BETTY USA F90
8325 NYBERG, MARGARETHA SWE F90
7161 RAMIREZ BAUTISTA, MARIA MEX F90
Die ältesten gemeldeten Senioren heißen:
4554 COLO', VITTORIO ITA M95
7109 GONZALEZ MUNOZ, MANUEL MEX M95
2989 MAHLO, FRIEDRICH GER M95
(09.07.07)


Knatsch bei Berlin 2009: Geschäftsführer Henze tritt zurück

Heiner Henze legt sein Amt als Geschäftsführer des Berliner Organisationskomitees (BOC) für die 12. Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009 in Berlin zum 30. September nieder. Wie der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) informierte, hat der 66 Jahre alte Henze das lokale Organisationskomitee (LOC) und den BOC-Aufsichtsrat über seinen Entschluss in Kenntnis gesetzt. Der ehrenamtliche DLV-Schatzmeister begründete seine Entscheidung damit, dass er in Teilen des Aufsichtsrates und des LOC nicht die erforderliche Unterstützung und Vertrauensgrundlage als gegeben ansieht.
Es muss nun ein Nachfolger bestellt werden, dem Henze die Amtsgeschäfte bis zu seinem Ausscheiden übergibt. Henze gilt auf Grund seiner zahlreichen Tätigkeiten in nationalen wie internationalen Sportorganisationen als einer der erfahrensten Leichtathletik-Funktionäre des Landes. Über viele Jahre wirkte der Lehrer als Generalsekretär des DLV sowie für das ehemalige Nationale Olympische Komitee für Deutschland (NOK). Diese Position bekleidete er auch ehrenamtlich für den Europäischen Leichtathletik-Verband EAA. Auf seine fachkundige Beratung vertraute das Internationale Olympische Komitee (IOC) ebenso wie der Leichtathletik-Weltverband IAAF. Vor der Übernahme der BOC-Geschäftsführung gestaltete Heiner Henze die World Games 2005 in Duisburg entscheidend mit.
Berlin ist nach Stuttgart 1993 der zweite Austragungsort von Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Deutschland und hat für die WM ein Budget von 40 bis 45 Millionen Euro vorgesehen. Nach dem Scheitern der WM-Bewerbungen für 1991 an Tokio und 2005 an Helsinki behauptete sich die Hauptstadt im dritten Anlauf gegenüber Valencia und Split. Das für 243 Millionen Euro grundsanierte Olympiastadion von 1936 ist Schauplatz der Welttitelkämpfe 2009.
Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hatte noch vor einigen Tagen in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur ddp den aktuellen Vorbereitungsstand der Leichathletik-WM als gut bezeichnet. Bis zum Beginn des nach Olympischen Spielen und Fußball-WM drittwichtigsten internationalen Sportereignisses müsse rund um das Olympiastadion jedoch noch einiges geschehen. "Das Olympiastadion steht, wir werden es an die speziellen Erfordernisse der Leichtathletik-WM anpassen. Die Pressetribünen werden erweitert, eine Zeltstadt errichtet. Vielleicht werden Renovierungsarbeiten nötig. Ich rechne mit einem WM-Etat in Höhe von rund 30 Millionen Euro."
(Quelle FTD, ddp 06.07.07)


Stuttgart: Fußball verdrängt Leichtathletik

Die Tage der Rundbahn in Stuttgart sind wohl gezählt, wenn man den Ausführungen der Stuttgarter Zeitung vom Montag glauben soll. Die entsprechende Entscheidung im Stuttgarter Stadtrat steht offenbar kurz bevor. Der Fußballverein VfB Stuttgart und Stadt Stuttgart sollen sich finanziell geeinigt haben. Die Leichtathletik bleibt bei einem beeindruckend kulturlosen schwäbischen Finanzgeschachere auf der Strecke.
Das Konzept: Der VfB soll "die Schüssel" kaufen. Dabei erleichtert ihm offensichtlich der Umstand die Gespräche, dass sich der künftige Betrieb des umgebauten Hexenkessels durch den VfB sowohl für die Stadt wie auch für den Bundesligisten lohnen könnte. Auf der Grundlage erwarteter Mehreinnahmen bei Kartenverkauf, Logenvermarktung, Vermietung und Catering von acht Millionen Euro jährlich einerseits sowie andererseits beim Wegfall der Miete und Abgaben an die Stadt von sechs Millionen soll auch die Finanzierung des Stadionkaufs und des Umbaus vom Verein geschultert werden können. Und zwar ohne dass er dafür seine Bemühungen um einen schlagkräftigen Spielerkader einschränken müsste, wovor Präsident Erwin Staudt bisher immer warnte. Die Kalkulationen von Finanzvorstand Ulrich Ruf hat die Stadt jetzt offenbar überzeugt. Sie müsste fortan nicht mehr ins Stadion investieren (Stichwort: Ärger beim Rasenaustausch), sparte sich die eigene Verwaltungsabteilung und bekäme vom VfB neben einem jährlichen Erbbauzins von einer Million Euro auch noch eine Gewerbesteuer in ähnlicher Höhe.
Der VfB Stuttgart indes bekäme das Stadion um die Hälfte billiger als 2005 von OB Wolfgang Schuster (CDU) in Aussicht gestellt. Damals hatte er dem Vorsitzenden Erwin Staudt und dem Aufsichtsratschef Dieter Hundt den Kauf des Stadions zum 31. Dezember für 83,9 Millionen Euro angeboten. Schuster erklärte sich seinerzeit - anders als heute - bereit, auf einen Erbbauzins für das Grundstück von insgesamt 33 Millionen Euro zu verzichten. Die drei Bauabschnitte seit 1986 schlagen zwar mit 134,5 Millionen Euro zu Buche, aber mittlerweile ist das Stadion bis auf 85 Millionen Euro abgeschrieben. Die beiden für den Abriss vorgesehenen Kurven stünden sogar nur noch mit einer Million Euro in den Büchern, teilte die Stadtverwaltung auf Anfrage mit.
Den Umbau hat zum großen Teil die Stadt bezahlt, allerdings haben auch das Land (28,08 Millionen Euro) und Dritte (Daimler und EnBW 7,83 Millionen Euro) Zuschüsse gegeben, die in den Büchern gegenwärtig noch auf 25 Millionen Euro taxiert werden und bei einem Stadionverkauf nicht ins Stadtsäckel fließen würden, sondern zurück an die Zuschussgeber. Es gibt allerdings Signale, dass die darauf verzichten werden.
Für diesen Fall hatte auch OB Schuster eine letztmalige Unterstützung in Aussicht gestellt: Er wird dem Gemeinderat vorschlagen, einen Zuschuss in Höhe dem des Landes (17 Millionen) zu geben; dies sei günstiger, als auf den Erbbauzins zu verzichten. Die Umbaukosten werden vom Verein mit etwa 65 Millionen Euro angesetzt, so dass der VfB rund 110 Millionen Euro für seinen Stadiontraum finanzieren müsste, den größten Teil mit Krediten, wobei die Stadt das Erbbaugrundstück als Sicherheit für ein Darlehen zu besonders günstigen Konditionen bereitstellen würde. Etwa 20 Millionen Eigenkapital wird der Verein aufwenden müssen, die aber auch von stillen Teilhabern kommen könnten. Über den Finanzierungsplan wird der VfB-Aufsichtsrat in dieser Woche informiert, der Gemeinderat wird im Herbst eine Grundsatzentscheidung treffen.
Vor zwei Jahren hat das mit der Stadionmodernisierung befasste Architekturbüro Arat, Siegel und Partner eine Machbarkeitsstudie erstellt. Man kam zu dem Schluss, dass das Daimlerstadion in eine viereckige Fußballarena umgebaut werden könnte. Haupt- und Gegentribüne blieben unangetastet, lediglich die beiden Kurven würden abgerissen und durch Geraden mit Logen ersetzt, alles näher an die Tore herangerückt. Das Dach würde umgebaut und könnte danach komplett geschlossen werden. Außerdem würde das Spielfeld eine Etage tiefer gelegt.
Zum Leidwesen aller Leichtathletikfans wäre dieser Umbau das Ende der Rundlaufbahn. Darauf machen die Verbände momentan mit einer Protestaktion aufmerksam, ohne dass dies im Rathaus große Resonanz gefunden hätte. Beim Württembergischen Leichtathletikverband hofft man, dass die Pläne des VfB wie schon einmal 2003 zwar viel Wirbel verursachen, dann aber in den Schubladen verschwinden. Manfred Haas, der Vorgänger von VfB-Präsident Erwin Staudt, hätte vom OB das Stadion zwar für den berühmten einen Euro erhalten, allerdings war der VfB Stuttgart 2003 nicht in der Lage, die Finanzierung zu stemmen. Und der Zeitplan war wegen der für 2006 anstehenden Fußball-WM äußerst eng. Jetzt wird es bald bei den Leichtathleten, die wehmütig an die WM '93 zurückdenken, heißen: "Schade um das schöne Stadion!"
(Quelle: Jörg Nauke, StZ, 06.07.07)


Digel: Nachwuchs-Olympia wertet Olympische Spiele ab

Helmut Digel, Vizepräsident des Leichtathletik- Weltverbandes IAAF, kann sich mit den vom IOC auf auf seiner Session in Guatemala beschlossenen olympischen Jugendspielen nicht anfreunden. Die eigentlichen Spiele würden dadurch abgewertet, sagte Digel und forderte den Verzicht auf olympische Jugendspiele. Die Einführung durch das Internationale Olympische Komitee (IOC) sei «fatal, weil sie einen Selbstgefährdungsprozess des olympischen Sports begünstigt», schrieb Digel in einem Beitrag für den «Tagesspiegel am Sonntag». Mit olympischen Wettbewerben für den Nachwuchs gehe auch eine Abwertung der großen Spiele einher.
«Das IOC verkennt, dass für die Jugendlichen dann nichts anderes zählen wird als der olympische Sieg, dass in jenem Land, in dem die ersten Jugendspiele ausgetragen werden, das neue olympische Event die gleiche Funktion auszuüben hat wie die großen Olympischen Spiele, und dass das neue Event ohne eine umfassende Vermarktung nicht existieren wird», schrieb Digel, der auch Direktor des Instituts für Sportwissenschaft der Universität Tübingen ist.
Digel wandte sich in seinem Beitrag auch gegen immer neue Wettbewerbe im Sport: «Die Klub-Wettbewerbe sind mittlerweile so zahlreich, dass der Zuschauer oft nicht mehr weiß, aus welchem Grund welche Mannschaft an welchem Tag gegen eine andere spielt.» Bei der Ausweitung des Jahreskalenders der verschiedenen Sportarten werde nicht wahrgenommen, «dass nicht nur die Ressource Zeit für den Mensch endlich ist, sondern dass sich im Sport selbst die Ressource Mensch in der Form seiner Spieler und Athleten ebenfalls als endlich erweist». Dies zeige sich allein darin, dass eine ganze Reihe der olympischen Sportarten erhebliche Nachwuchsprobleme habe. «Die Belastbarkeit des Menschen als Athlet gerät psychisch, sozial und vor allem physisch an ihre Grenzen. Diese Grenzen sind in vielen Sportarten bereits erreicht oder überschritten. Die Zunahme des Dopingbetrugs bringt dies deutlich zum Ausdruck», sagte Digel.
Die Kritik Digels fand in der deutschen Sportszene inzwischen vielfache Unterstützung.
(dpa, 06.07.07, update 11.07.07)


Dieter Baumann startet beim Frankfurt-Marathon

Die deutsche Lauflegende Dieter Baumann wird am 28. Oktober beim Frankfurt-Marathon am Start sein. Dies gab der 42 Jahre alte Tübinger am Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz im Maritim Hotel Frankfurt bekannt. "Ich bin nur noch Freizeitläufer, Laufen ist mein Hobby. Trotzdem war der Marathon natürlich immer ein Thema." Für den Bahn-Olympiasieger über 5.000 Meter wird es der zweite Start über die klassische Distanz von 42,195 Kilometern sein, im April 2002 hatte Dieter Baumann in Hamburg nach 34 Kilometern aufgegeben. Seinen Rücktritt vom aktiven Leistungssport hatte er am 14. September 2003 erklärt. "Ich habe mich überreden lassen", gab Dieter Baumann zu. Als "Experiment und Projekt, das mir schon länger im Kopf herumspukt" bezeichnete Dieter Baumann seine Teilnahme in Frankfurt. Auf eine mögliche Endzeit legte er sich nur bedingt fest, 2:40 Stunden hält er aber durchaus für möglich. "Alle, die mich kennen, wissen, dass ich ambitioniert bin und dass mir schnelles Laufen gefällt."
Nach dem Ausstieg in Hamburg sei das "Kapitel Marathon" nicht abgeschlossen gewesen. Zur Vorbereitung auf Frankfurt wird der erfolgreichste und prominenteste deutsche Langstreckenläufer unter anderem bereits am 13. Juli im hessischen Marburg einen Halbmarathon hinter sich bringen. Das wöchentliche Trainingspensum des "Lebensläufers" beträgt derzeit etwa 110 Kilometer pro Woche, vor seinem ersten Marathonstart in Hamburg waren es 180 Kilometer.
Für jede Minute, die Dieter Baumann unter drei Stunden bleibt, werden von Sponsoren 1.000 Euro gezahlt; Geld, das zur Hälfte der sanierungsbedürftigen Laufbahn im städtischen Stadion von Tübingen zugute kommt, wo drei örtliche Schulen trainieren. Mit den verbleibenden 50 Prozent werden Dieter Baumann und seine Partner ein bundesweit einmaliges Projekt initiieren: Gemeinsam mit dem Hessischen Leichtathletik-Verband und dem Württembergischen Leichtathletik-Verband werden ab Dezember talentierte Nachwuchsläufer/innen ein Jahr länderübergreifend gefördert. Koordinatoren vor Ort sind Wolfgang Heinig (Landestrainer Hessen) und Jens Boyde (Teamleiter Lauf Württemberg). "Ich kann für den Nachwuchs sicher einiges erlaufen", meinte Dieter Baumann. Erreicht er die avisierte Zeit von etwa 2:40 Stunden, wären dies 10.000 Euro für das gemeinsame Projekt.
(www.leichtathletik.de 05.07.07)


Ein Rennen - drei Medaillen für Hans Hopfner

Bei den Bayerischen Straßenlauf-Meisterschaften über 10 km sammelte Hans Hopfner in einem Rennen drei Medaillen. In Markt Indersdorf schaffte der 50-jährige Tittmoninger im Trikot der LLC Marathon Regensburg, der nach einer Viruserkrankung immer noch geschwächt war, 32:54,71 Minuten. Das reichte locker, um die M 50 mit über zwei Minuten Vorsprung zu gewinnen. Auch mit dem Team gab es für Hopfner in der Gesamtwertung Gold. Zugabe war die silberne Plakette mit der Regensburger Truppe in der Altersklasse. (Quelle: pnp, 05.07.07)


Berlin-Marathon: Startnummern "fast" ausverkauft

Die Organisatoren des von der Handelskette real,- gesponserten Berlin-Marathon raten allen Laufinteressierten, sich umgehend für die 34. Auflage dieses größten deutschen Marathons anzumelden. Die Startnummern seien "fast ausverkauft". Sobald das Limit erreicht sei, gebe es keine Anmeldemöglichkeiten mehr, hieß es am Dienstag aus Berlin. Das Rennen ist, so die Verantwortlichen, auch durch die Zugehörigkeit zu den World Marathon Majors (WMM) noch mehr gefragt bei den Läufern – neben Berlin gehören auch der Boston-Marathon, der London-Marathon, der Chicago-Marathon und der New York City-Marathon zu dieser Serie.
Unter den Läufern wird am 30. September mit der Startnummer 1 auch der Vorjahressieger Haile Gebrselassie (Äthiopien) sein. Der Ausnahmeathlet hatte 2006 denBerlin-Marathon in der Jahresweltbestzeit von 2:05:56 Stunden gewonnen und war damit schon bis auf 61 Sekunden an den Weltrekord von Paul Tergat herangekommen. Der Kenianer hatte beim Berlin-Marathon in 2:04:55 triumphiert.
Anmeldungen für den 34. Berlin-Marathon am 30. September sind online im Internet möglich unter: www.real-berlin-marathon.com.
(04.07.07)


Jim Day (GBR) gestorben

Die britischen Masters trauern um Jim Day. Der vielseitige Stabhochspringer starb am 1. Juli plötzlich und unerwartet kurz vor Vollendung seines 74. Lebensjahres. Er war wohl der erfolgreichste Athlet seines Leichtathletikclubs Blackheath & Bromley, dem er lange Jahre als Präsident vorstand und insgesamt fast 50 Jahre angehörte. Jim Day errang zahlreiche Medaillen und Meisterschaften. Bei der Hallen-WM in Linz belegte er zuletzt Rang 2 im Stabochsprung der M70, bei der EM in Posen gewann er in seiner Spezialdisziplin Bronze. Die englische Grafschaft Kent verlieh ihm eine besondere Ehrung, nachdem Jim Day bei 50 aufeinander folgenden Leichtathletik-Bezirksmeisterschaften gestartet war.


W60: Phil Raschker läuft Weltrekord über 400m

Quasi im Alleingang hat Phil Raschker (USA) am Montag den 400m-Rekord ihrer Altersklasse W60 verbessert. Bei den in den Vereinigten Staaten populären National Senior Games auf dem Sportcampus der Universität Louisville (Kentucky) lief sie im Endlauf 66,96sec und war damit 34 Hundertstel schneller als der bisherige WR. Den hatte vor sechs Jahren die Australierin Anne Stobaus bei der Masters-WM in Brisbane aufgestellt. Die nächste Athletin kam erst 18 Sekunden nach Raschker ins Ziel.
Bei derselben Veranstaltung stellte die deutschstämmige Ikone der Masters-Leichtathletik, die in diesem Jahr in die W60 aufgerückt ist, mit 1,36m auch einen amerikanischen Rekord im Hochsprung auf. Mehr aus Louisville...
(04.07.07)


Senioren-DM: DLV veröffentlicht Teilnehmerliste der DM II
Dramatische Entwicklung bei der DM I

Zehn Tage vor Beginn der bislang "internetfreien" Deutschen Seniorenmeisterschaften II vom 13. - 15. Juli in Fulda hat der DLV am Dienstag die Teilnehmerliste dieser Meisterschaften der Altersklassen "Ü 50" veröffentlicht. Insgesamt sind in Fulda erfreuliche 1106 Seniorinnen und Senioren (im Vorjahr in Aachen waren es 1065) am Start: Von Nr. 1 Ernst Pfisterer vom ASG Hockenheim (Baden) bis 1106 Wolfgang Heyden aus Wesel-Flüren (Nordrhein). Einmal mehr bildet also der Landesverband Nordrhein den Abschluss der gemeldeten Landesverbände - statt des alphabetisch korrekten Württemberg. Sollte es etwa beim DLV ein "Nachmeldesystem" geben, wie Beobachter mutmaßen?
Derweil sind es bei der DM I am kommenden Wochenende in Zittau wohl nur 633 Teilnehmer; im Vergleich: 2005 waren es 962 Athleten in Schweinfurt, 2006 in Erfurt 920. Im Vergleich zu Erfurt bedeutet die jetzige Teilnehmerzahl also einen Rückgang von knapp 300 Masters. "Das ist dramatisch", sagte am Dienstag ein altgedienter Leichtathletikfunktionär, der nicht genannt werden will, zu www.masters-sport.de. Schon vor Jahren habe Harold Gähr, der Vater der deutschen Senioren-Leichtathletik, diese Entwicklung vorausgesagt und einen Unterbau gefordert, zum Beispiel "Kleine Deutsche Meisterschaften" wie in den 90er Jahren. "Nichts ist passiert. Statt dessen aber gibt es einen Fotowettbewerb. Ich bekomme einen Hals, wenn ich daran denke!"
(04.07.07)


DM II in Fulda bisher ohne Internetseite

Bisher keine Internetseite der Veranstalter gibt es von den Deutschen Meisterschaften Senioren II, die in gut einer Woche vom 13. bis 15. Juli in Fulda stattfinden. Weder der DLV, der nur seinen Ausschreibungslink platziert hat, noch vom lange Zeit in Sachen Internet führenden DLV-Landesverband Hessen noch vom lokalen Veranstalter LG Fulda halten eine Webseite vor. Entsprechend ist die Teilnehmerliste nicht veröffentlicht.
Dies Desinteresse muss die aktiven Senioren der Altersklassen W/M 50+ enttäuschen, nimmt man sie und ihre sportlichen leistungen doch offenbar nicht so ernst, wie die anderen Aktiven im DLV.
(03.07.07)


Sicher ist sicher: 5.792 DAMM-Punkte für Hittfelder W40

Das Ergebnis ihrer ersten DAMM- Qualifikationsrunde in Hamburg war "den Mädels" des TSV Eintracht Hittfeld zu unsicher. Das W40-Team aus Nordniedersachsen erkannte, wie schwierig es in diesem Jahr ist, den DAMM-Endkampf in Baunatal zu erreichen. Das Niveau in der W 40 ist derart hoch, dass dem Team um die Staffel mit Miriam Machill, Brigitte Heidrich, Katja de Jelski und Annegret Nanz die erreichte Punktzahl nicht ausreichend erschien. Kurz entschlossen nahm man das Angebot der LG Verden an, gemeinsam am letzten Junitag einen weiteren DAMM-Durchgang in Verden zu absolvieren.
Bei etwas windigem Wetter, natürlich von der richtigen Seite, und Sonnenschein konnten die Hittfelder schon zu Beginn mit hervorragenden 52,35 sec. in der 4 x 100 m Staffel Punkte gut machen. Im 800 m Lauf und Weitsprung büßten sie zwar ein paar Pünktchen ein,. Besonders die Werferinnen steigerten sich im Gegensatz zu Hamburg sehr gesteigert. Auch Brigitte Heidrichs hervorragende 13,28 sec. über 100 m trug zu der guten Punktzahl von 5792 bei. Sie können damit sicher sein, beim Endkampf in Baunatal dabei zu sein. Anschließend bedankten sich die Hittfelder "für die tolle Organisation" bei der Verdenern. Bei Grillfleisch, Salaten und Sekt satt ließen sie zufrieden den DAMM-Tag ausklingen. Annegret Nanz: "Wir freuen uns jetzt auf Baunatal!"
Nicht ganz so erfolgreich verlief der Wettkampf für die Frauen der LG Kreis Verden, die auf insgesamt 4.932 Punkte kamen und sich mehr ausgerechnet hatten. Die 5000-Punkte-Grenze wurde wegen der Verletzung von Birgit Schwers (*1962), die die 800m abbrechen musste, deutlich verfehlt. Dem Vernehmen nach litt die deutsche Seniorenmeisterin nicht an Achillesbeschwerden, vielmehr behinderte sie eine akute Magen- und Darmgrippe.
(02.07.07, update 03.07.07)


Italien: Hubert Indra mit neuem Weltrekord im M50-Zehnkampf
M55-Europarekord im Bahngehen

Doch nicht so groß wie angesichts von rund 3000 Italienern erwartet, die in zwei Monaten an der WM in Riccione teilnehmen werden, war der Zulauf bei den 28. italienischen Mastersmeisterschaften am letzten Wochnende in Mailand. Im kommunalen Stadion der lombardischen Metropole gab es allerdings mit rund 2250 Starts eine neue Höchstmarke bei nationalen italienischen Meisterschaften. Höhepunkt waren in Mailand einmal der neue M55-Europarekord im 5000m-Bahngehen, den Graziano Morotti in 22:35,38min aufstellte. Gemeldet wird aus Mailand auch ein neuer Zehnkampfrekord für Mehrkämpfer Hubert Indra, der in Riccione den M50-Titel holen will. Seine 7.824 Punkte (Wertung mit Altersfaktoren) liegen über den 7771 Zählern, die Gary Miller (USA) am 27.07.89 erreichte.
Nationale Rekorde erreichten in der M60 über 400m Aldo del Rio in 59,04 sec und Sandro Urli in 46,22sec über 300m Hürden. In der Altersklasse M50 kam im Dreisprung Valter Fassio (M50) auf exakt 13,00 m, im Hammerwurf (6 kg) erreichte Massimo Terreni exzellente 56,31m .
Bei den Frauen stellte Anna Micheletti über 200m mit 30,69 sec und über 400m in 70,29sec zwei neue italienische W50-Rekorde auf. In der W45 sprang Lina Costenaro 1,51m hoch zu Titel und Rekord. Mehr...
(02.07.07, update 03.07.07 mit Dank an Pino Polotto (CH) für seine Korrespondententätigkeit)


Hessen: Maximilian Freund (M40) mit Klassezeiten auf den Mittelstrecken

Rund ein Dutzend Masters-Leichtathleten wusste bei den Hessischen Landesmeisterschaften der Aktiven am Wochenende in Gelnhausen durchaus Akzente zu setzen. Mittelstreckler Maximilian Freund (*1967, TV Waldstraße Wiesbaden) uznterstrich dabei sowohl am Samstag über 1500m in 4:00,38 min als auch am Sonntag in 1:56,17min über 800m, dass er in der aktuellen europäischen M40 zu den Topläufern zählt. M35-Läufer Stephan Rapp (*1972, LG VfL/SSG Bensheim) musste sich ihm jeweils geschlagen geben; seine Zeiten waren aber ebenfalls gut: über 800m 1:56,94 min und über 150m 4:02,57 min. Zu den Spitzenleistungen zählten in Gelnhausen auch die 58,30m von Klaus-Peter Schneider (*1958, KSG Bieber) im Speerwurf; damit übertrumpfte er klar seinen Vereinskameraden Patrick Nuhn (*1969 , KSG Bieber), der auf schöne 52,84m kam.
Im Langsprint über 400m kam Curtis Ripy (*1966, LG Eintracht Frankfurt) nach 52,62sec ins Ziel, über 100m sprintete Andreas Hein (*1972, LG Wetzlar ) gute 11,15sec (W: +0,9). Ausgezeichnete 14,50m bedeuteten im Kugelstoßwettkampf Platz 6 für Uwe Krah (*1964, PSV Grün-Weiß Kassel). Im Dreisprung kam ein zufriedener Martin Triebstein (*1968, TSV Kirchhain ) mit 13,69 (W: +1,2m) auf Rang 2. Gar nicht glücklich war Rolf Nucklies (*1954, TV Idstein), der nach einem Jahr Pause im Stabhochsprung drei Mal an der Anfangshöhe von 3,80m scheiterte.
Bei den Seniorinnen siegte über 5000m eine gut aufgelegte Vera Martens (*1969, TV Waldstraße Wiesbaden) in ordentlichen 17:41,59min. Auch Annette Knaus (*1965, TV Waldstraße Wiesbaden) ist gut in Form. Sie kam in einem ausgeglichenen Läuferinnenfeld über 1500m in 4:49,77min auf Rang 2, und ließ am Sonntag über 800m 2:26,60min folgen. Im Diskuswurf machte Silke Stolt (*1967, LAZ Bruchköbel) mit 39,69m auf sich aufmerksam.
Alle Resultate hier...
(02.07.07)


Gehen: Kreutz siegt erneut bei den „Westdeutschen“

Für die Geher aus Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz geht in diesem Jahr kaum ein Weg an Manfred Kreutz vorbei: Der Ahlener Geher wurde am Wochenende im rheinischen Diez Westdeutscher Meister im Bahngehen. Der Neubeckumer Dirk Kaldewei wurde Dritter.
5000 Meter im Stadion des Sportzentrums Diez standen für den Leichtathleten der LG Ahlen auf dem Programm, die warme Witterung sorgte für schwere Bedingungen. „Wir haben fast alle ein bis zwei Minuten länger gebraucht als sonst“, so Kreutz, der sich zwar über den Sieg freut, von der „mäßigen Zeit“ jedoch nicht besonders begeistert war. 23:55,6 Minuten wurden für Kreutz gestoppt. Schon zum dritten Mal in diesem Jahr konnte Kreutz so eine gemeinsame Meisterschaft der Landesverbände Nordrhein, Rheinland und Westfalen für sich entscheiden. Auch international war Kreutz zuletzt wieder erfolgreich, als er im Mai bei den Senioreneuropameisterschaften in Regensburg zweimal Silber holte.
(01.07.07)


Christina Ziemann: Operation statt Weltmeisterschaft

Makulatur sind für Christina Ziemann (*1968, MTV 49 Holzminden) alle hoch gesteckten Ziele. In ihrem letzten W35-Jahr hat es die Stabhochspringerin richtig erwischt: "Ich habe mir bei einem Anlauf die Supraspinatussehne in der rechten Schulter gerissen; eigentlich geht das gar nicht. Es ist einfach ziemlich dumm gelaufen. Gerade ging es gut voran. Damit ist die Saison für mich frühzeitig beendet. Am nächsten Freitag, wenn die DM in Zittau beginnt, muss ich mich einer Schulteroperation unterziehen, da die Sehne von alleine nicht mehr zusammenwächst", sagte die vielfache deutsche Seniorenmeisterin und Senioren-Europameisterin von Poznan 2006 gegenüber masters-sport.de.
Die Verletzung bedeutet mindestens vier Monate Pause, so dass Christina Ziemann nicht bei der WM in Riccione starten kann. Die Pharmakologin: "Nach der OP wird es viel Geduld und viel Willen kosten, die Schulter wieder sporttauglich zu bekommen, aber das werde ich natürlich hochmotiviert angehen. Wozu hat man denn bei der Leichtathletik das Kämpfen gelernt...."
www.masters-sport.de wünscht Christina Ziemann für die OP und das Comeback alles Gute.
(01.07.07)


DM-Senioren-Mehrkampf mit Zuwachsraten

Mit 180 Senioren und 64 Seniorinnen hatten die 13. Deutschen Senioren-Mehrkampf-Meisterschaften am 16. und 17. Juni im westfälischen Bad Oeynhausen eine zahlenmäßig deutlich bessere Besetzung als die Titelkämpfe des Vorjahres. Den besten Zuspruch gab es im Fünfkampf der Klasse M 40, hier waren 30 Athleten am Start. Je 19 nahmen in den Klassen M 35 und M 45 den Kampf um die Titel auf. Bei den Seniorinnen waren die Klassen W 45 (14) und W 30 (11) am besten besetzt.
Bei guten äußeren Bedingungen im Stadion "Schulzentrum Süd" schafften es sechs Senioren und drei Seniorinnen, ihre Vorjahrstitel erfolgreich zu verteidigen. Aber nicht nur das: Für Jürgen Speidel (LG Eintracht Frankfurt/M 40), Jörg Lorenz (LAC Quelle Fürth/München/M 50), Gisela Seifert (USV Halle/W 50) und Erika Sauer (SpVgg. Warmbronn/W 65) war es sogar der dritte Titelgewinn in derselben Altersklasse in Reihenfolge.
Das gute Meldeergebnis schlug sich auch in der Anzahl der gewerteten Mannschaften nieder. Waren es im Vorjahr noch insgesamt 24 Mannschaften, die in die Wertung kamen, so erhöhte sich die Zahl in Bad Oeynhausen auf 30 Teams. Apropos Mannschaften: Es ist immer wieder erstaunlich, welche Motivationshilfen Teamwettbewerbe dieser Art sein können. Beispiel: Urte Alisch (LAC Quelle Fürth/München). Die so hoffnungsvoll in die Saison gestartete W 40-Athletin (in der Halle erzielte sie unter anderem mit 5,80 Metern eine neue deutsche Bestleistung im Weitsprung) hatte sich Anfang Mai am Fuß verletzt und konnte eigentlich so gut wie gar nicht mehr trainieren. In Bad Oeynhausen absolvierte sie den Fünfkampf gewissermaßen "mit einem Bein", um ihrer Mannschaft zum erstmaligen Gewinn des Titels zu verhelfen. Oder Friedrich Müller (LAV Zeven): Der Langsprinter hatte vor 18 Jahren (!) seinen letzten Mehrkampf bestritten, sprang für den ausgefallenen etatmäßigen "dritten Mann" der Zevener ein und half den Niedersachsen, den 2006 in der Klasse M 50/55 errungenen Mannschaftstitel erfolgreich zu verteidigen.
Olga Becker (*1962, ABC Ludwigshafen) schaffte in Bad Oeynhausen mit 2948 Punkten (ohne Altersfaktor) einen neuen deutschen W45-Fünfkampfrekord (13,52 - 1,48 - 9,18 - 5,20 - 2:39,66; bisher Inge Dech, *1953 Büdesldorfer TSV mit 2910 P aus 12,47 - 1,48 - 9,79 - 5,36 - 2:57,52). Für Dreispringer Wolfgang Knabe war die Mehrkampfteilnahme da schon eher eine "Pflichtaufgabe", der er sich als amtierender Vereinspräsident "seines" OSC Damme als Mannschaftsbester stellte. Der frühere Weltklasse-Dreispringer bereitet sich nun als einer von fast 900 Deutschen auf die Senioren-Weltmeisterschaften im September in Riccione (Italien) vor. Aber viele der Seniorinnen und Senioren, die in Bad Oeynhausen am Start waren, werden sich auf dem Weg nach Italien vorher noch bei den Deutschen Senioren-Meisterschaften I in Zittau (6. bis 8. Juli) oder den Deutschen Seniorenmeisterschaften II in Fulda (13. bis 15. Juli) wiedersehen.
(Jörg Reckemeier auf www.leichtathletik.de, 29.06.07)


Antidoping-Organisationen der EU gründen Netzwerk

Antidoping-Organisationen aus 14 Ländern der Europäischen Union haben in Brüssel ein informelles Netzwerk gegründet. Ziele der Kooperation sind der regelmäßige Informationsaustausch, die gegenseitige Hilfe bei der Optimierung der Testsysteme sowie die Verstärkung der internationalen Zusammenarbeit im Kampf gegen Doping auf allen Ebenen, heißt es auf der Webseite der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA).
Bei dem Treffen in Brüssel, das auf Initiative des Bundesinnenministeriums stattfand, vereinbarten die nationalen Antidoping-Organisationen eine engere Zusammenarbeit in den Bereichen Medizin, Forschung, Prävention und Recht. Außerdem soll das Netzwerk helfen, die Arbeit der Antidoping-Agenturen mit der von Sportverbänden, staatlichen Stellen und der EU-Kommission zu koordinieren.
Der parlamentarische Staatssekretär im Innenministerium, Christoph Bergner, machte deutlich, dass das neue Netzwerk nicht als Konkurrenz zur Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) zu verstehen ist. Vielmehr sei es ein weiteres unterstützendes Element im Kampf gegen unerlaubte Mittel im Sport. So sollen sich etwa die Forschungseinrichtungen der EU-Staaten bei der Suche nach Nachweisen von Dopingmitteln noch intensiver austauschen, um Wissen zu bündeln und Doppelarbeit zu vermeiden.
(von www.sportgericht.de, 28.06.07)


Gesundheit und Laufen:
German Road Races gegen Attest, aber für mehr Aufklärung

Die Interessengemeinschaft der großen deutschen Straßenlauf-Veranstaltungen German Road Races (GRR) sorgt sich um den Gesundheitszustand der großen Laufgemeinschaft. Bei Laufveranstaltungen in Deutschland, aber auch im Ausland wie kürzlich beim Comrades-Marathon in Südafrika, sind bereits in diesem Jahr neun Tote zu vermelden.
Eine Zahl, die die Sprecher der GRR mit großer Sorge registrierten und angesichts der vorschnell in die Diskussion gebrachten Maßnahmen zu einer Umfrage unter den GRR-Mitgliedern führten. Mehr als Dreiviertel der GRR-Laufveranstalter meldeten sich mit zum Teil ausführlichen Statements zu Wort , so dass dem Sprechergremium von German Road Races nach eigenen Angaben "ein fundiertes Meinungsbild" vorliegt. Nach Auswertung wird den insgesamt 48 GRR-Mitgliedern, die in Deutschland mehr als 350.000 Läufer auf die Straßen bringen, ein Maßnahmenkatalog vorgeschlagen, der sicherlich nicht die Todesfälle in Gänze verhindern kann, sondern vielmehr Strategien an die Hand geben soll, um in Notsituationen besser gerüstet zu sein.
Auch der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV), der letztlich die Veranstaltungen genehmigt und die Einhaltung der allgemeinen Veranstaltungsregeln beaufsichtigt, hat bereits großes Interesse an einer Entwicklung von geeigneten Maßnahmen mit German Road Races bekundet. "Wir sind überrascht über die große Resonanz", erklärt GRR-Sprecher Horst Milde. "Dies zeigt mit großer Deutlichkeit, dass wir uns alle ernsthafte Gedanken um unsere Laufkundschaft machen. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, auch in Verbindung mit dem DLV, unseren Veranstaltungskollegen geeignete Maßnahmen an die Hand zu geben!" Das angesichts der Todesfälle bei Veranstaltungen mit unterschiedlichen Distanzen vorschnell ins Spiel gebrachte Attest lehnen die GRR-Straßenlaufveranstalter "entschieden" ab, weil es neben rechtlichen Konsequenzen zu viele Unsicherheitsfaktoren und ein kaum in dem gebotenen Zeitraum zu bewältigender Verwaltungsaufwand bedeutet. Statt dessen fordert German Road Races eine verbesserte gesundheitliche Aufklärung und maßvolle Trainings-Vorbereitung innerhalb der Laufkundschaft.
"Unsere Veranstalter verlangen zwar in den meisten Fällen bereits in einer zu unterschreibenden Erklärung einen ‚angemessenen Trainingszustand’ und eine Aussage über den Gesundheitszustand. Das ist uns aber zu wenig!", erläutert GRR-Sprecher Wilfried Raatz die derzeitigen Gepflogenheiten beim Anmeldeprocedere. Künftig möchte German Road Races eine verbindliche Erklärung, dass ein zeitlich nahe am Veranstaltungstermin gelegener Gesundheits-Check bei einem Spezialisten durchgeführt wurde. Weiterhin soll der Maßnahmen-Katalog den Veranstaltern intensive Vorbereitungskurse mit fachkundiger Beratung in Fragen der Trainingsgestaltung, Ernährung und Verhaltensmaßregeln vor, während und nach dem Wettbewerb zur Auflage machen. "Eine Intensivierung der Rettungskräfte und Sanitätsbetreuung über das übliche Maß an Stützpunkten hinaus ist anzustreben. Das sollte allerdings in erster Linie in enger Abstimmung mit den Sanitätsdiensten vor Ort geschehen."
Entschieden weist allerdings German Road Races eine in den Medien teilweise verbreitete Panikmache zurück. "Das führt allenfalls zu einer unnötigen Verunsicherung und hilft uns in der Sache nicht weiter. Für uns muss eine maßvolle Aufklärung mit flankierenden Maßnahmen im Vordergrund stehen," sagt GRR-Sprecher Horst Milde. "Neben der Eigenverantwortung der Läufer und dem Verantwortungsbewusstsein des Einzelnen als mündiger Bürger bleibt für uns als eine der Hauptaufgaben, die Läufer zu einem adäquaten Training anzuhalten. Ein gesundheitliches Restrisiko wird es trotz aller Sicherheitsmaßnahmen jedoch leider immer geben."
(Quelle: GRR, 28.06.07)


Marathonläufe in Berlin und Frankfurt gefragt

Gößeres Interesse als zuletzt verzeichnen die beiden traditionellen deutschen Herbstmarathonrennen in Berlin und Frankfurt. Für den Berlin-Marathon am 30. September gibt es jetzt nur noch 1.500 Startnummern. Das Teilnehmerlimit für den größten deutschen Marathon, der zu den World Marathon Majors gehört liegt bei 40.000 Läufern. Eine Online-Meldemöglichkeit gibt es unter www.berlin-marathon.com
Deutliche Zuwachsraten verzeichnet der Frankfurt-Marathon, der am 28. Oktober stattfindet. Beim Rennen über die 42,195 km registrieren die Veranstalter von Deutschlands ältestem Stadtmarathon zurzeit ein Plus von über 15 Prozent im Vergleich mit dem gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Im vergangenen Jahr startete die Rekordzahl von über 11.000 Marathonläufern. Anmeldungen sind online möglich unter www.frankfurt-marathon.com
Auch andere große europäische Läufe haben weiterhin starken Zulauf. Der traditionelle Dam tot Damloop, der im Zentrum von Amsterdam gestartet wird und im Vorort Zaandam endet, ist bereits jetzt ausgebucht: 35.000 Läufer haben sich bereits für das Spektakel gemeldet, das am 23. September mit Streckenlängen von zehn und vier Meilen stattfindet. Der größte holländische Lauf findet zum 23. Mal statt, die Streckenrekorde halten Paul Koech (Kenia/45:27) und Ingrid Kristiansen (Norwegen/50:31).
(Quelle Running News Network - runnn.com, 27.06.07)


14. Stuttgarter Zeitung-Lauf erfolgreich

Mit einem neuen Teilnehmerrekord ging der 14. Stuttgarter Zeitung-Lauf am vergangenen Wochenende über die Bühne. Der Veranstalter WLV bedankt sich bei insgesamt 24.081 angemeldeten Läuferinnen, Läufern, Inlinern und Rollifahrern. Ein Melderekord, der bei Sonnenschein und besten Lauftemperaturen ausgiebig im Stuttgarter NeckarPark gefeiert wurde.
Für den Halbmarathon haben sich insgesamt 11.779 Starterinnen und Starter angemeldet. Zwar ein leichter Rückgang der Anmeldungen gegenüber dem Vorjahr aber für die Stimmung im und um das Gottlieb-Daimler-Stadion unbedeutend. Alle zusammen feierten ein tolles Läuferfest, bei dem das Ehepaar Beckmann als Sieger ins Ziel kam. Martin Beckmann legte mit einer Zielzeit von 1:10:11 Std. vor. Seine Frau Stephanie folgte ihm mit einer tollen Zeit von 1:17:52 Std. nach. Die beiden Beckmanns (Team Heart&Sole) strahlten bei der Wiederholung ihres Vorjahreserfolgs, auch trotz einer gut halbstündigen Startverzögerung, im Ziel genauso wie jeder der 11.777 anderen Teilnehmer. "Die Verzögerung vor dem Start war ärgerlich, aber der Lauf macht einfach Spaß und ich komme immer wieder gerne nach Stuttgart", so Lokalmatador Beckmann nach seinem Sieg.
"Eine rundum gelungene Veranstaltung", betonte auch Jürgen Scholz, der Präsident des Württembergischen Leichtathletik-Verbandes und damit oberster Chef der Veranstaltung. "Heute sind wir einfach glücklich und zufrieden, dass wir hier im Gottlieb-Daimler-Stadion mit dieser tollen Laufbahn und einer Wahnsinnsstimmung dieses Läuferfest feiern durften". Das Organisationsteam um Gerhard Müller hat eine organisatorische Spitzenleistung vollbracht! Wir werden von Jahr zu Jahr besser und das soll sich im nächsten Jahr fortsetzen - eventuell ja mit einer neuen Strecke durch die Innenstadt und dem Ziel im Gottlieb-Daimler-Stadion, denn daran wollen wir unbedingt festhalten. Das Ziel des Stuttgarter Zeitung-Lauf gehört ins Gottlieb-Daimler-Stadion!", betont Scholz, dessen Landesverband mit allem Einsatz für den Erhalt der Laufbahn im Daimler-Stadion kämpft, die bekanntlich die Fußballfunktionäre aus kommerziellen Gründen abreißen wollen.
Der 15. Stuttgarter Zeitung-Lauf kommt am 21. und 22. Juni 2008 zurück ins Gottlieb-Daimler-Stadion. Alle Resultate...
(Quelle WLV, 26.06.07)


Italien: Dario Gasparo (M45) läuft neuen Landesrekord über 400m Hürden

Mit 57,02 sec über 400m Hürden hat Dario Gasparo (*1962) am Samstag im italienischen Gorizia seinen eigenen italienischen Rekord über diese Strecke um exakt 8 Zehntel verbessert. Er kündigte an, bei den bevor stehenden italienischen Meisterschaften schneller als 57 Sekunden laufen zu wollen. Der gleichaltrige M45-Hochspringer Marco Segatel (*1962) übersprang bei demselben Meeting 2,01m. (26.06.07)


W45: Ottey läuft Wind unterstützte 11.74 sec in Mailand

Merlene Ottey (W47), immer noch aktive Leichtathletin der Eliteklasse, ist am Samstag beim Europacup "B" in Mailand 11,74sec über 100m gelaufen. Allerdings herrschte ein unzulässiger Rückenwind von etwas mehr als 2m/sec.
Die gebürtige Jamaikanerin Merlene lief anschließend mit der slowenischen 4 x 100m Staffel auf Rang 4 der Konkurrenz. Auf ihrer Fanwebseite teilte die ehemalige Weltmeisterin mit, dass sie am Mittwoch dieser Woche beim IAAF Grand Prix in Ostrava über 100m starten will. Dort war sie mit 11,41sec vor vier Jahren Fünfte geworden.
Ebenfalls am Samstag lief Val Barnwell (M49) in New York bei den "Metropolitan USATF Association" Mastersmeisterschaften 11,14sec über 100m. Eine Windmessung liegt nicht vor. Der US-Amerikaner Barnwell hat im Gegensatz zum schnellsten M45-US Sprinter in diesem Jahr, Willie Gault (SB: 10,88sec), für die WM in Riccione gemeldet.
( 25.06.07, update 26.06.07)


Nachlese: 17 Titel für Sachsen-Anhalts Leichtathletik-Senioren

Bei den Norddeutschen Senioren-Meisterschaften der Leichtathletik am 23. und 24. Juni in Hamburg gingen 17 Titel an AthletInnen aus Sachsen-Anhalt. Erfolgreichste Starterin aus unserem Bundesland war wieder einmal die älteste Teilnehmerin, Christel Happ vom TSG GutsMuths 1860 Quedlinburg. Sie startete in den fünf Disziplinen, in denen sie im letzten Jahr in Jüterbog auch den Titel geholt hatte und konnte sich im Speerwurf und im Hochsprung der W70 klar durchsetzen. Ein besonderer Erfolg gelang ihr im Speerwurf, wo sie mit 21,35 m den von ihr aufgestellten Landesrekord aus dem Jahr 2004 um 17 cm übertraf. Im 100m Sprint (20,63 sec.), Weitsprung (2,70 m) erreichte sie zwar neue persönliche Jahresbestleistungen, musste sich aber der 7 Jahre jüngeren Konkurrenz geschlagen geben und mit dem silbernen Rang zufrieden sein. Ebenfalls Silber errang sie mit 15,94 m im Diskuswurf.
Erfolgreichster männlicher Athlet war Joachim Kotzek vom USC "Otto von Guericke" Magdeburg. Er verteidigte seinen Titel im Stabhochsprung der M55 mit 3,00 m. Ein weiteres Mal konnte er sich souverän durchsetzen im Hochsprung mit übersprungenen 1,68 m. Dass im die Sprungdisziplinen generell liegen, bewies er mit den zweiten Plätzen im Weitsprung (4,98 m) und Dreisprung (10,71 m).
Erstmals bei einem nationalen Wettkampf startete Monika Bernert von der LG Altmark. Als Neuling in der Seniorenleichtathletik sorgte sie bereits vor sechs Wochen zu den Landesmeisterschaften in Stendal für Aufsehen. In Hamburg konnte sie nun ihre Leistungen bestätigen. Ihr gelang auf Anhieb ein Doppelsieg, jeweils mit neuem Landesrekord, im Kugelstoss (9,40 m) und Speerwurf (23,80 m) in der Altersklasse W65. Beim Diskuswurf blieb sie mit 19,66 m unter ihrer Leistung vom Mai, warf sich aber immerhin noch auf Platz 2. Ihre Vereinskollegin Lotti Borghardt kann sich über die neue Trainingspartnerin freuen, auch wenn sie für dieses Mal im Kugelstoss und Speerwurf unterlegen war und nur als zweit aufs Treppchen steigen konnte.
Sehr erfolgreich schlug sich auch Gisela Seifert vom USV Halle, die mit zwei Titeln (400 m: 65,40 s und Weitsprung: 4,35 m) und einem zweiten Platz (200 m: 29,85 s) zurückkehrte. Außerdem startete sie auch im Hochsprung, hatte aber in ihrer Altersklasse W50 keine Konkurrenz, so dass sie die 1,36 m lediglich als persönlichen Leistungsmesser nehmen kann.
Bei den jüngeren Senioren zeigte sich besonders Jens Kaden vom VfL Köthen in Top-Form. Nachdem er bereits Ende März mit großartigen Leistungen glänzte, konnte er nun in Hamburg sowohl im Kugelstoß wie auch im Diskuswurf neue persönliche Bestleistungen erzielen. Mit 41,57 m beim Diskus verbesserte er zudem den Landesrekord in der M40. Beim Kugelstoß genügten 13,49 m knapp für den Sieg. Absolut nennenswert sind auch die Leistungen von Lothar Schwarz (USV Halle) und Karl-Heinz Brink (SV Lok Blankenburg) in der M50. Lothar Schwarz wurde Norddeutscher Meister im Diskuswurf mit neuem Landesrekord (44,16 m) und Karl-Heinz Brink holte den Titel im Speerwurf (700 g) mit persönlicher Bestleistung (53,92 m).
Insgesamt waren diese Meisterschaften trotz schlechten Wetters ein guter Leistungsmesser vor den anstehenden Deutschen Seniorenmeisterschaften in Zittau und Fulda. Die Teilnehmerzahl aus Sachsen-Anhalt hielt sich im Vergleich zum vergangenen Jahr etwas in Grenzen. Wohl wegen der geringsten Entfernung war die LG Altmark mit 20 AthletInnen am besten vertreten. Sie schafften es denn auch mit insgesamt vier Meistertiteln, acht Silbermedaillen und sechs Bronzemedaillen erfolgreichster Verein aus Sachsen-Anhalt zu werden, gefolgt vom USV Halle mit drei Meistertiteln und einer Silbermedaille.
(Udo Israel auf sc-magdeburg.de, 25.06.07)


Norddeutsche: Gute Leistungen im Hamburg

Trotz durchwachsener Witterung gab es am Wochenende zwar keine nationalen Rekorde, aber durchweg gute Resultate bei den Norddeutschen Seniorenmeisterschaften in der Hamburger Jahnkampfbahn. „Geteilte Freude ist doppelte Freude“, hieß es dabei für Miriam Machill, Brigitte Heidrich, Katja de Jelski und Annegret Nanz, nachdem sie sich im Trikot des TSV Eintracht Hittfeld den Nordtitel in der 4 x 100-Meter-Staffel der Seniorinnen W40 erlaufen hatten. In 52,73 Sekunden wies das Quartett im Ziel einen Vorsprung von gut einer halben Sekunde auf die SG Stormarn GOA (53,37 sec) auf. Bis auf Annegret Nanz sicherten sich alle Teammitglieder auch einen Einzeltitel. Brigitte Heidrich siegte mit neuem W45-Niedersachsenrekord von 61,05 Sekunden über 400 Meter, Miriam Machill flog im Weitsprung der W45 mit 4,94 Meter an die Spitze und Katja de Jelski war im Hochsprung der W40 mit übersprungenen 1,48m nicht zu bezwingen.
Von den 483 startenden Mastersathleten wollen wir außerdem die folgenden Leistungen in den Altersklassen ab M/W 35 hervorheben:

Senioren M35
100 m Aziz Boukaia, (1968 LG Elmshorn) 11,46 sec.
200m Alexander David (1970 TSG Bergedorf Hamburg) 23,55 sec.
Stabhochsprung Holger Finke (1969 LG Elmshorn) 4,00 m
Dreisprung Iven Kühlewind (1972 SSC Ludwigsfelde) 13,24 m
Speerwurf ( 800 g) Martin Ruschitzka (1970 PSV Olympia Berlin) 61,10 m

Seniorinnen W35
400 m Maren Rebbe (1972 TSV Burgdorf) 59,00 sec.
800m Doris Freitag (1970 LG Lüneburg Stadt und Land) 2:18,75 min.

Senioren M40
100 m Meinert Müller (1966 Tus H/M Kiel) 11,62 sec.
200 m Meinert Müller (1966 Tus H/M Kiel) 23,60 sec.
400 m Meinert Müller (1966 Tus H/M Kiel) 52,60 sec.
5000 m Klaus Prieske (1964 LG Wedel-Pinneberg) 15:51,09 min.
110 m Hürden Karsten Münkel (1965 Garbsener SC) 15,95 sec.
Weitsprung Denis Krupic (1967 VfL Oldesloe) 6,30 m
Hammerwurf Rüdiger Möhring (1964 TSG Bergedorf Hamburg) 51,01 m

Seniorinnen W40
4 x 100 m Staffel 1. TSV Eintracht Hittfeld 52,73 sec.
Machill, Miriam 1961; Nanz, Annegret 1959; de Jelski, Katja 1965; Heidrich, Brigitte 1961; (Foto von lks)
2. SG Stormarn GOA 53,37 sec.
Brackenwagen, Nicola 1967; Berend, Katja 1962; Seidel, Martina 1962; Paetz, Angela 1961
Diskuswurf Katharina Schaper (1967 LG Hannover ) 38,26 m
Hammerwurf Katharina Schaper (1967 LG Hannover ) 38,57 m
2. Angelika Anton (1963 MTV Soltau) 35,97 m
Speerwurf Karen Scholz (1964 VfV Spandau) 44,18 m

Senioren M45
100 m Michael Schweinert (1962 LG Schlewig-Fahrdorf) 11,96 sec.
200 m Michael Schweinert (1962 LG Schlewig-Fahrdorf) 23,95 sec.
Hochsprung Christioan Jensen (1960 THW-Kiel) 1,75 m
Hammerwurf Mario Tschierschwitz (1962 OSC Berlin) 48,88 m
Valerij Schütz (1959 LG Wedel-Pinneberg) aufg.

Seniorinnen W45
100 m Katja Berend (1962 SV Großhansdorf ) 13,17 sec.
Miriam Machill (1961 TSV Eintracht Hittfeld) 13,56 sec.
200 m Katja Berend (1962 SV Großhansdorf ) 26,65 sec.
Brigitte Heidrich (1961 TSV Eintracht Hittfeld) 27,14 sec.
400 m Brigitte Heidrich (1961 TSV Eintracht Hittfeld) 61,05 sec.
Katja Berend (1962 SV Großhansdorf ) 62,07 sec.
Martina Seidel (1962 VfL Oldesloe) 62,36 sec.
800 m Martina Seidel (1962 VfL Oldesloe) 2:26,58 min.
80 m Hürden Wiebke Baseda (1958 HSV Grün-Weiss Harburg) 13,50 sec.
Weitsprung Miriam Machill (1961 TSV Eintracht Hittfeld) 4,94 m

Senioren M50
800 m Manfred Vollmer (*1957 Einbecker SV) 2:11,34 min.
100 m Hürden Wilhelm Lindmüller (1956 TuS Wunstorf) 15,53 sec.
4 x 100 m LAV Zeven 49,76 sec.
Müller, Hans-Georg 1956; Umann, Jürgen 1954; Hickisch, Joachim 1955; Meier, Helmut 1951
Hochsprung Wilhelm Lindmüller (1956 TuS Wunstorf) 1,68 m
Weitsprung Peter Serowinski (1955 TV Langen) 6,08 m
Diskuswurf Lothar Schwarz (1957 Universitäts-SV Halle) 44,16 m
Speerwurf Karl-Heinz Brink (1957 SV Lok Blankenburg 1949) 53,92 m

Seniorinnen W50
100 m Silke Heitmann (1957 LG Nord-West Hamburg) 13,91 sec.
400 m Gisela Seifert (1955 Universitäts-SV Halle) 65,40 sec.
4 x 100 m LG Nord-West Hamburg 57,80 sec.
Brauer, Angela 1952; Heitmann, Silke 1957; Stelling, Ursula 1941; Brockhaus, Heidi 1948
Hochsprung Gisela Seifert (1955 Universitäts-SV Halle) 1,36 m
Kugelstoß Astrid Reinhold (1955 LG Nord-West Hamburg) 12,60 m
Speerwurf (500g) Astrid Reinhold (1955 LG Nord-West Hamburg) 34,77 m

Senioren M55
200 m Helmut Meier (1951 LAV Zeven) 25,91 sec.
100 m Hürden Dr.Rainer Anton (1951 MTV Soltau) 16,88 sec.
Hochsprung Joachim Kotzek (1950 USC "O.v.Guericke" Magdeburg) 1,68 m
Stabhochsprung Joachim Kotzek (1950 USC "O.v.Guericke" Magdeburg) 3,00 m
Weitsprung Reinhard Liebsch (1949 LAC Berlin) 5,29 m
Dreisprung Reinhard Liebsch (1949 LAC Berlin) 11,11 m
Hammerwurf Rainer Boese (1950 LG Braunschweig) 44,70 m
Hans-Jürgen Blume (1950 Hannover 96) 44,14 m
Speerwurf Manfred Löhr (1952 MTV Wolfenbütte)l 45,64 m

Seniorinnen W55
100m Heidi Brockhaus (1948 LG Nord-West Hamburg) 14,95 sec.
200 m Heidi Brockhaus (1948 LG Nord-West Hamburg) 32,53 sec.
800 m Angelika Clauß (1952 LG Rendsburg/Büdelsdorf) 2:50,47 min.
3000 m Angelika Asche (1952 TSV Kirchdorf ) 12:15,68 min.
Hochsprung Käthe Krähs (1952 TSV Langenhorn) 1,30 m

Senioren M60
4 x 100 m LG Alsternord Hamburg I 51,92 sec.
Meyer-Hartmann, Norbert 1945; Gailus, Klaus 1944; Wolff, Hans-J¸rgen 1943; Timmermann, Dr.Franz 1944
Stabhochsprung Reinhard Dahms (M65, 1939 SV Polizei Hamburg) 2,85 m
Dreisprung Hans Kühlewind (1946 SSC Ludwigsfelde) 10,36 m
Kugelstoß Reinhard Krone (1947 Sportclub Magdeburg) 15,20 m
Diskuswurf Werner Hennig (1947 ESV Lokomotive Potsdam) 52,10 m
Hammerwurf Arnold Burmester (1943 SV Polizei Hamburg) 51,52 m

Seniorinnen W60
100 m Petra Zörner (1946 OSC Berlin) 15,02 sec.
Susanne Kühling (1947 LG Nord Berlin) 15,20 sec.
200 m Petra Zörner (1946 OSC Berlin) 31,77 sec.
Hochsprung Erika Springmann (1943 LBV Phönix Lübeck) 1,24 m
Weitsprung Susanne Kühling (1947 LG Nord Berlin) 4,35 m
Petra Zörner (1946 OSC Berlin) 4,14 m
Kugelstoß Erika Springmann (1943 LBV Phönix Lübeck) 10,13 m
Diskuswurf Bärbel Müller (1947 LBV Phönix Lübeck) 26,55 m
Speerwurf Erika Springmann (1943 LBV Phönix Lübeck) 26,01 m

Senioren M65
100 m Manfred Arnd (1942 TSV Burgdorf) 13,10 sec.
200 m Manfred Arnd (1942 TSV Burgdorf) 26,97 sec.
400 m Manfred Arnd (1942 TSV Burgdorf) 63,67 sec.
800 m Siegfried Ritter (1938 Eintracht Hildesheim) 2:34,67 min.
1500 m Christian Bard (1941 SG Osterholzer LA 5:09,94 min.
5000 m Manfred Bublitz, (1939 LG Weserbergland ) 19:43,10 min.
Weitsprung Manfred Arnd (1942 TSV Burgdorf) 5,34 m
Speerwurf Dietrich Hoffmann (1938 SV Turbine Berlin) 44,72 m

Seniorinnen W65
100 m Ursula Stelling (1941 LG Nord-West Hamburg) 16,13 sec.
3000 m Heidelore Bensch (1942 LG Hannover) 13:49,43 min.
Hochsprung Ursula Stelling (1941 LG Nord-West Hamburg) 1,27 m

Senioren M70
200 m Horst Schrader (1935 TuS Celle) 28,90 sec.
1500 m Horst Schlecht, (1935 SG Misburg) 5:26,88 min.
5000 m Heinrich Rücker (1936 TSG Bergedorf Hamburg) 20:57,58 min.
Weitsprung Hans Ossenkopp (1934 SV Polizei Hamburg) 4,56 m
Kugelstoß Jürgen Seifert (1936 TuS Huchting Bremen) 12,55 m
Speerwurf Kurt Higgelke (1937 LG Alsternord Hamburg) 43,28 m

Seniorinnen W70
Hochsprung Christa Happ (W75, 1929 TSG GutsMuths 1860 Quedlinburg) 1,06 m
Speerwurf Christa Happ (W75, 1929 TSG GutsMuths 1860 Quedlinburg) 21,35 m

Senioren M75
100 m Wolfgang Reuter (1929 TSV Klausdorf ) 14,39 sec.
200 m Wolfgang Reuter (1929 TSV Klausdorf ) 30,50 sec.
Hochsprung Wolfgang Reuter (1929 TSV Klausdorf ) 1,24 m
Weitsprung Wolfgang Reuter (1929 TSV Klausdorf ) 4,43 m
Kugelstoß Heinrich Deutsch (1932 MTV Salzgitter) 11,28 m
Heinz Brandt (1929 TSV Klausdorf) 11,10 m
Diskuswurf Heinz Brandt (1929 TSV Klausdorf) 34,26 m
Speerwurf Heinz Brandt (1929 TSV Klausdorf) 32,75 m

Alle Resultate hier
(25.06.07)


Sachsen: Petra Herrmann (W45) und Simone Noack (W40) mit deutschen Masters-Rekorden

Zwei neue deutsche Rekorde konnten bei den sächsischen Seniorenmeisterschaften am vergangenen Wochenende im Dr.-Fritz-Fröhlich-Stadion in Regis-Breitingen gefeiert werden. Petra Herrmann (*1959, SG Vorwärts Frankenberg) verbesserte ihren eigenen Stabhochsprungrekord aus dem Vorjahr um einen Zentimeter auf 3,01m. Simone Noack (*1967, LG Neiße) schaffte es gar, den 20 Jahre alten Rekord über 400m von Karien von Riewel (*1948, LAZ Bergisch Gladbach) über 400m um 8 Hundertstel auf 57,30sec zu steigern.
Alle Resultate aus Sachsen...
(25.06.07)


Thomas Kistner: "Im Fußball wird ganz sicher gedopt"

Der Sportredakteur der "Süddeutschen Zeitung", Thomas Kistner, hat in einem Gespräch mit dem Deutschlandradio Kultur unterstrichen, dass Doping auch im Spitzenfußball weit verbreitet ist. In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten habe es immer wieder Hinweise darauf gegeben, sagte Kistner. Den Medien warf er vor, wesentlicher Teil des "Doping-Zwangssystems" zu sein.
Seit einer guten Woche wird die Frage "Doping im Fußball" endlich öffentlich diskutiert. Der ehemalige Bundesligatrainer Peter Neururer hatte behauptet, Doping im Fußball sei in den 70er und 80er Jahren gang und gäbe gewesen. Felix Magath, bis vor kurzem Trainer des FC Bayern München und jetzt verantwortlich beim VfL Wolfsburg, hat geäußert, er sei da nicht kompetent, was natürlich schon mal ein interessanter Hinweis ist, und zum anderen gemeint, er stehe nach wie vor zu der Einschätzung, man sollte beispielsweise in der Regeneration, also nach Verletzungen usw., durchaus mit Anabolika arbeiten, wenn der Spieler einverstanden ist, aber nur „wenn der Anabolika-Einsatz erlaubt wäre.“
In der Öffentlichkeit wird heftig darüber spekuliert, ob im Fußball heute gedopt wird. Manche äußern sich mit Blick aufe Enthüllungen sehr überrascht, manche auch nicht. Zur letzteren Gruppe gehört unter anderen Thomas Kistner, Sportredakteur bei der "Süddeutschen Zeitung", und ein Experte in Sachen Doping. Er wurde jetzt vom Deutschlandradio Kultur interviewt . Hier geht es zu seinen bemerkenswerten Aussagen...
(24.06.07)


Bayer Italia sponsert Masters-WM:
"Vital mit Leichtathletik"

Das erste Mal in der Geschichte der Senioren-Weltmeisterschaften der Leichtathleten unterstützt mit der italienischen Tochter der Bayer AG ein Hauptsponsor die kommenden Stadion-Weltmeisterschaften der Masters-Leichtathleten in Riccione. Anlässlich der anstehenden italienischen Seniorenmeisterschaften in Mailand lädt die nationale Bayer-Gruppe am 30. Juni in das historische Stadion „Arena Civica" zur Pressekonferenz ein, bei der namhafte Vertreter aus Sport und Politik, bekannte Athleten, Journalisten und Bayer-Wissenschaftler erscheinen werden. Die Pressekonferenz dreht sich um "Athletics for a better life" - gleichermaßen das Motto von Bayer und WMA, was frei übersetzt „Vital mit Leichtathletik" lautet.
Interessant aus deutscher und europäischer Sicht: Das Logo der Bayer-Kampagne ziert der mehrfache Europa- und Weltmeister Wolfgang Reuter, „European Best Veteran" des Jahre 2005. Die Vitalität und Energie, die Wolfgang Reuter (M75) nach wie vor ausstrahlt, zeigt die positiven Aspekte des Alterssports auf. Bayer Italien will in den Tagen der Stadion-WM in Riccione ein Angebot zur kostenlosen Untersuchung der Aktiven mit dem Schwerpunkt Herz-Kreislauf machen. Dies kommt der BAYER-Forschung sowie den Aktiven zugute, die mehr über ihren Gesundheitszustand erfahren werden.
Außerdem werden der Bürgermeister von Riccione Daniele Imola und Cheforganisator Lamberto Vacchi die neuesten Informationen zu den 17. Welt-Titelkämpfen bekannt geben. Dazu dürfte auch die Zahl der gemeldeten Athletinnen und Athleten zählen, die inzwischen aufgrund zahlreicher nicht pünktlich eingegangener Meldungen verschiedener Nationen deutlich über 9000 liegen dürfte und damit an die Organisatoren größte Herausforderungen stellt.
(Quelle: hps, 24.06.07)


W35: Nerius wirft neuen deutschen Speerwurfrekord

Steffi Nerius (*1972, TSV Bayer 04 Leverkusen) hat beim 18. Internationalen Lausitzer Leichtathletik Meeting mit einem neuen deutschen Speerwurfrekord ihrer Altersklasse W35 den zweiten Platz erreicht. In einem hochklassigen Wettkampf im Cottbuser Sportzentrum erzielte die Mastersathletin zehn Tage vor Vollendung ihres 35. Lebensjahres im zweiten Durchgang 65,78m, womit sie sich in der aktuellen Weltjahresbestenliste auf den 2.Platz schob. Im vierten Durchgang warf sie den Speer zudem auf 64,56m. Den ersten Platz in Cottbus erreichte Dauerkonkurrentin Christina Obergföll (66,95m). Den alten deutschen Rekord von 63,12m hatte die gebürtige Rüganerin selbst in diesem Frühjahr beim 7. Winterwurf-Europacup in Jalta/Ukraine aufgestellt.
Steffi Nerius nach dem Wettkampf: „Das war heute ein richtig guter und spannender Wettkampf. Mein Wurf auf 65,78m macht mir Mut, dass ich langsam zu meiner Top-Form finde und mein angepeiltes Ziel, persönliche Bestleistung in der Saison zu werfen auch erreichen kann.“
(22.06.07)


Vor den Norddeutschen: Zuversicht bei LG Altmark
Veranstalter geben technische Hinweise

In der Jahnkampfbahn in Hamburg-Westerhude finden am Wochenende die Norddeutschen Senioren-Meisterschaften in der Leichtathletik statt. Unter den zahlreichen Teilnehmern sind auch Sportler und Sportlerinnen von der LG Altmark, die gegenüber der Presse ihre Zuversicht äußerten, an die Erfolge aus dem Vorjahr anknüpfen zu können; damals holten sie im brandenburgischen Jüterbog immerhin 20 Medaillenplätze. Zwar fehlen mit Cornelia Gebert, Evelin Huth und Katrin Kunert drei Athleten verletzungsbedingt, aber neue Gesichter, wie Monika Bernert und Otto Nawrocki (Stendaler LV), sollen zur Fortsetzung der Erfolgsserie der Aktiven aus Stendal (10 Teilnehmer), Gardelegen (2), Salzwedel (5), Arneburg (1) und Genthin (3) bei Norddeutschen Meisterschaften beitragen.
Mit Dirk Lampert (M 30), Andrea Nebelung (W 45) und Karin Köppe (W 45) schickt der Stendaler LV drei Titelverteidiger ins Rennen. Der Arneburger Lothar Huchthausen gehört in der M 70 zu den Titelanwärtern im Speerwurf und auch in den anderen Wurfdisziplinen stehen seine Medaillenchancen nicht schlecht. Ewald Jordan (PSV Salzwedel) hatte in Jüterbog mit überragenden 49,10 Metern die Speerwurfkonkurrenz der M 60 für sich entschieden. Auch in Hamburg wird der Beetzendorfer mit dem Ziel einer erfolgreichen Titelverteidigung antreten. Mit Sigrun Lazik ist 2007 auch wieder eine der erfolgreichsten Seniorinnen des Stendaler LV bei den Meisterschaften dabei; sie hat gute aAussichten in der W 45 im Dreisprung sowie im Speerwurf. In der W 65 tritt mit Monika Bernert vom SLV ein Meisterschafts-Neuling an. Erreicht sie im Kugelstoßen annähernd ihre Landesrekordweite (9,16m ), könnte der erste Titel winken. Ein Novum: Für Hamburg konnte keine Staffel gemeldet werden. Speziell die Seniorinnen standen in den vergangenen Jahren über 4 x 100 Meter fast immer auf der höchsten Stufe des Siegerpodestes.
Die Hamburger Veranstalter haben inzwischen darauf hinweisen, dass direkt an der Jahnkampfbahn im Linnéring nur sehr begrenzt Parkraum zur Verfügung steht. Allerdings können Fahrzeuge gebührenfrei auf dem zur Sporthalle Hamburg/ Leichtathletikhalle Hamburg gehörenden Parkplatz abgestellt werden, der ca. 5 Gehminuten entfernt ist. Dieser Parkplatz kann über die Straßen Krochmannstraße oder Braamkamp angefahren werden und ist entsprechend ausgeschildert. Die ausrichtenden Vereine bitten außerdem die Athleten darum, für die technischen Disziplinen ihre Geräte (Kugel, Diskus, Speer, Hammer) mitzubringen.
Und es gibt, was wir erst am Samstag erfahren haben, auch einen neuen Zeitplan...
(Quelle: Volksstimme, 22.06.07, update 23.06.07)


Baden: Unangefochtene Roswitha Schäffler

Mit guten Zeiten gewann Roswitha Schäffler (*1946, LCM Rheinfelden) zwei Titel bei den Badischen Seniorenmesterschaften am vergangenen Sonntag in Radolfzell. Gleichermaßen bemerkenswert waren dabei ihre zu Beginn der Meisterschaften gelaufenen 12:17,67 Minuten über 3000m und die am Nachmittag erzielten 2:55,39 min über 800m. In derselben Altersklasse W60 gewann Evi von Ow (*1947, TuS Lörrach-Stetten) mit 35,38m den Hammerwurf, mit 29,95m die Diskus- und mit 10,02m die Kugelstoßkonkurrenz.
Im 5000m-Bahngehen der W65 und der W70 standen jeweils Zweikämpfe um den Titel an - jeweils mit nicht unerwartetem Ausgang: In der W65 lag Waltraud Seiler (*1941, TB Gaggenau) in 31:15,75min vor Gisela Theunissen (*1942, Turnerbund Gaggenau, 33:26,13min), in der W70 Christel Schnorr Christel (*1937, LG Ortenau Nord, 40:49,45 min) vor Erna Antritter (*1935, TV Biberach, 42:27,59min). Doppelmeisterin in derselben Altersklasse wurde Elfriede Hodapp (*1935. LG Ortenau Nord / SC Önsbach). Sie siegte konkurrenzlos in 13:38,25 min über 3000m und 3:11,03min über 800m.
Bei sommerlichen Temperaturen in Radolfzell überzeugten bei den Männern die erfahrenen Athleten. In der M45 siegte Reiner Wenk (*1960, TV Wehr) in 11,93sec (W:-1,8) über 100m. Thomas Straub (*1961, StTV Singen)siegte im Hochsprung mit 1,70m und im Weitsprung mit 6,19 m (W: 0,0). Christian Welke (*1961, LG Rheinstetten/FV Sp. Forchheim) kam im Diskuswurf mit 41,11m nah an seine Vorjahresbestleistung heran, Jörg Winkelhausen (*1958, MTG Mannheim) warf den Speer auf 54,06m. In der M50 siegte im Speerwurf mit 52,70m Georg Baur (*1955, LG Karlsruhe/SG Siemens).

M55-er Hans-Joachim Klein (*1952, Turnerschaft Langenau) sprintete über 100m 12,70sec (W: -1,2). In der M60 siegte im Kugelstoßen (5kg) Felix Mohr (*1943, LG Radolfzell) mit 13,31m und im Diskuswurf mit 49,21m. Peter Lessing (*1941, LG Ortenau Nord/SC Önsbach) siegte binnen vier Stunden über 5000m in 18:30,56 min und 1500m in 5:11,03min. Die Altersklasse M70 wurde von den Neulingen geprägt: Über 100m wurde Jürgen Radtke (*1937, LAG Obere Murg) Erster in 13,82sec (W: -0,9), Walter Lötzbeyer (*1937, LG Hardt) im Hochsprung mit sehr guten 1,42m und im Weitsprung Klaus Riesenacker (*1937, TSG Seckenheim) mit 4,70m. Drei Titel errang ein gut aufgelegter Wladislaw Kowalczyk (*1937, TB Emmendingen) mit 45,86m im Speer- und 38,73m Diskuswurf sowie mit 12,65m im Kugelstoßen. Ernst Pfisterer (*1931, ASG Tria Hockenheim) lief über 5000m in 23:57,61 min eine persönliche Altersklassen-Bestzeit.
Alle Resultate...
(21.06.07)


Schrecklich: Comrades-Läufer schleppen Sterbenden ins Ziel

Nach einem Lauf über die doppelte Marathon-Distanz sind in Südafrika am vergangenen Sonntag zwei Sportler gestorben. Einen bereits Kollabierten schleppten vier Mitläufer ins Ziel - mit einer exzentrischen Begründung. Der Läufer war auf den letzten 1000 Metern des 89 Kilometer langen «Comrades Marathon» zusammengebrochen. Daraufhin hatten seine Teamkollegen beschlossen, ihren Mitstreiter zu tragen: "Damit er unter elf Stunden bleibt", wie die FAZ die Online-Ausgabe der südafrikanischen Zeitung «Mail & Guardian» zitiert. Im Ziel konnten Mediziner den 34-Jährigen dann nicht mehr retten. Bei dem Rennen kam noch ein zweiter Athlet ums Leben. Er war 48 Jahre alt, hatte den Lauf bereits 14 Mal absolviert und erlitt einen Herzstillstand. Auch in Deutschland sind in diesem Jahr bei Marathonläufen bereits mehrere Menschen gestorben.
Auf der Website des Comrades-Marathons gab es am Montag keinen Hinweis auf die Todesfälle. Ein hymnischer Bericht feiert die Erfolge der russischen Teilnehmer. Der 38-jährige Leonid Schvetsov brach den 21 Jahre alten Streckenrekord und siegte in 5:20,49 Stunden vor Grigory Murzin (5:30,20). Bei den Frauen besiegten die Schwestern Olesya und Elena Nurgaliewa (6:10,11 und 6:10,40) Madina Biktigirowa (6:22,03). Die 30-jährigen rothaarigen Nurgalieva Zwillinge liefen im Teamwork auf die Siegplätze. Diesmal gewann erstmals Olesya in 6:10:10. Ihre Schwester Yelena, die bereits dreimal in Südafrika gewinnen konnte, erreichte das Ziel 29 Sekunden später. Beide wurden bei uns auch durch ihren Doppelsieg beim Frankfurt Marathon 2004 bekannt Damit raubte das russische Team den einheimischen südafrikanischen Läufern alle Illusionen auf einen Sieg beim diesjährigen Comrades-Marathon in Südafrika. Mit den beiden ersten Plätzen bei den Männern und sogar den drei ersten Plätzen bei den Frauen dominierten sie den weltgrößten Ultralauf von Pietermaritzburg nach Durban über 89,3 Kilometer. Shvetsov wurde 2004 im Marathonlauf bei den Olympischen Spielen in Athen 13. und beim Comrades Marathon 2001 bereits Zweiter. Beim Frankfurt Marathon lief er im Jahre 2003 ebenfalls als Zweiter in 2:09:33 ein.
(Quellen: Netzeitung, FAZ-online, Herbertsteffny.de, 19.06.07 )


Gottlieb-Daimler-Stadion
Widerstand der Leichtathleten gegen die "Laufbahn-weg-Pläne" der Fußballer

Der Württembergische Leichtathletik-Verband (WLV) formiert den Widerstand gegen die Pläne des VfB Stuttgarts, aus dem Gottlieb-Daimler-Stadion die Laufbahn herauszureißen und den Austragungsort der Leichtathletik-WM 1993 in eine reine Fußballarena umzubauen. Der WLV hat dazu die Initiative "Ja zur Bahn - die Leichtathletik muss im Daimler-Stadion bleiben" ins Leben gerufen und macht nun landesweit Front gegen den geplanten Umbau des Gottlieb-Daimler-Stadions in eine reine Fußball-Arena.
"Die Laufbahn des Gottlieb-Daimler-Stadions ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Sportkultur der Stadt Stuttgart" argumentiert WLV-Präsident Jürgen Scholz. "Der jetzt vom VfB Stuttgart erneut in die Diskussion gebrachte Stadionrückbau ist ein massiver Eingriff in die sportliche Vielfalt der Landeshauptstadt". Stuttgart, erst kürzlich mit dem Prädikat "Europäische Sporthauptstadt 2007" ausgezeichnet, hat sich seinen weltweiten Ruf als Sportstadt auch vor dem Hintergrund der Ausrichtung zahlreicher Top-Events in der Leichtathletik erarbeitet. "Viele Sportfans weltweit verbinden mit dem Namen Stuttgarts nicht nur die Marke Mercedes und den VfB, sondern gerade auch die Leichtathletik", betont Scholz.
In einem offenen Brief an alle Stuttgarter Gemeinderäte legt der WLV-Präsident die Gründe offen. Es gehe, so Scholz, nicht um die einfache Formel "Fußball gegen Leichtathletik" oder "Leichtathletik gegen Fußball" sondern um den Sport in Stuttgart insgesamt, um die Vielfalt der Sportkultur und um den Erhalt der sportpolitischen Optionen für die Zukunft. Die öffentliche Hand dürfe nicht nur den Interessen der Sportart Nummer Eins dienen, sondern habe sich genauso auch um die Belange des Sports in seiner Gesamtheit zu kümmern.
Scholz appelliert in seinem Schreiben, bei der Entscheidung pro oder contra Laufbahn die Zukunft des ganzen Sports im Auge zu haben und sich der Tragweite der Entscheidung bewusst zu sein, deren Folgen wohl erst im Verlauf von Jahren deutlich werden. "Der Fußball kann zwar sehr wohl in einem Stadion mit Laufbahn leben, wie der Titelgewinn des VfB Stuttgart unschwer erkennen lässt", so Jürgen Scholz weiter, "die Leichtathletik jedoch nicht ohne die Laufbahn in dieser weltweit einzigartigen Arena." Und auch die tolle Stimmung im Berliner Olympiastadion, als beim DFB-Pokalfinale zwei Bundesligavereine aufeinandertrafen, deren Heimarenen über eine Laufbahn verfügen, tat ein übriges, um das Argument, dass in einem Stadion mit Leichtathletiklaufbahn keine Stimmung aufkommen könne, zu entkräften.
Eines der wesentlichsten Elemente der Initiative des WLV ist eine Unterschriftenaktion, die bereits am 13. Mai beim Leichtathletik-Meeting in Pliezhausen gestartet wurde und bis zum Weltfinale der Leichtathletik im September landesweit fortgesetzt wird. Weitere Aktionen sind am 23./24. Juni im Rahmen des Stuttgarter Zeitung-Laufs und im Rahmen des Weltfinales der Leichtathletik am 22./23. September 2007 geplant.
Hier die WLV-Unterschriftenliste zum Herunterladen (pdf)...
(Quelle: Stuttgarter Wochenblatt, 20.06.07)


Internet: Neues Gesicht für leichtathletik.de

Das Internetportal www.leichtathletik.de präsentiert sich seit Montag in einem neuen Design. Damit schließt der Deutsche Leichtathletik-Verband, der Ende 2006 sein neues Logo und damit verbunden seinen neuen optischen Auftritt ("Corporate Design") präsentiert hat, auch die Neugestaltung ("Relaunch") im Bereich Internet ab. Die Umstellung auf leichtathletik.de neu erfolgte am Montag im Laufe des Nachmittags.
leichtathletik.de, das für alle Leichtathletik-Interessierten die zentrale Anlaufstelle ist, zeigt sich "künftig in frischen Farben, einem attraktiven Design und mit erweiterten Service-Angeboten", teilen die Verantwortlichen mit. Dazu zählt etwa im ohnehin neu geschaffenen Bereich "Laufen & Walking" die Suche nach den schönsten Lauf-Strecken, die von den leichtathletik.de-Nutzern vorgestellt und empfohlen werden können.
Neu ist auch die Rubrik "TV/Audio", die der immer stärkeren Nachfrage nach Videos und Audio-Angeboten Rechnung trägt. Im Bereich "Nationalmannschaft" haben die heißesten Anwärter auf einen internationalen Einsatz ebenso einen Platz gefunden wie die Mitglieder der DLV-Nationalstaffeln und die Stipendiaten der ReiseBank Akademie.
Neben den von ihrer Aktualität getragenen redaktionellen Inhalten, dem Ergebnisservice und den Terminkalendern bilden "Laufen & Walking", "Young Athletics" und "Senioren" "die drei Säulen des Service-Angebotes von leichtathletik.de, das speziell auf diese Zielgruppen ausgerichtet wurde".

Eine entscheidende Veränderung, die mit dem Relaunch verbunden ist, wird sein, dass der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) nun alle verbandsnahen Inhalte auf dem neuen DLV-Portal deutscher-leichtathletik-verband.de anbietet und sich so im Internet einen neuen, größeren Raum verschafft. Das bringt eine wesentlich höhere Nutzerfreundlichkeit für jene User mit sich, die sich rund um den DLV, dessen Referate und Ressorts sowie deren Arbeit und Angebote informieren wollen.
Umgesetzt wurden die neuen Internetportale in enger Zusammenarbeit mit der Deutschen Leichtathletik Promotion- und Projekt GmbH (DLP) und dem Deutschen Leichtathletik-Verband von der Essener Internetagentur Trafo2, die bereits Anfang 2002 bei der Premiere von leichtathletik.de für die Realisierung verantwortlich war.
(Quelle: www.leichtathletik.de, 18.06.07)


DLV erkennt: Keine offizielle Nachmeldemöglichkeit für Riccione

Mit Ablauf der Meldefrist am 31. Mai haben sich beim Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) fristgerecht 878 Athleteninnen und Athleten für die bevorstehenden Senioren-Weltmeisterschaften in Riccione (Italien) angemeldet. Relativ viele Athleten, nach Informationen von www.masters-sport.de knapp zwei Dutzend, haben sich, so der DLV auf seiner Internetseite, nach Meldeschluss noch ihn gewandt und nach Optionen für eine Nachmeldung gefragt. Der DLV habe sich nach eigenen Angaben "der Bitten der Athleten angenommen und versucht, eine offizielle Nachmeldemöglichkeit zu erreichen".
Dazu habe er, verlautbarte aus Darmstadt, "mehrfach Anfragen an den Veranstalter gerichtet, die bereits am 6. Juni und zuletzt am 14. Juni negativ beantwortet worden seien. Der DLV bedauert die Entscheidung des Veranstalters und ist zugleich gehalten, sie zu respektieren." Er hätte allen Athleten, die es versäumt haben, sich rechtzeitig zu melden, eine Startmöglichkeit in Riccione eingeräumt, wenn es eine Nachmeldefrist gegeben hätte. Aussagen, dass der DLV sich nicht um eine solche bemüht habe, wies der Verband ins einer Pressemitteilung gleichzeitig zurück.
Was passiert ist, werden wir in der kommenden Woche -nach fünf Tagen Urlaub- :-) - in Annettes WebBlog darstellen...
(Quelle: www.leichtathletik.de, 15.06.07)


Wieder da: Phil Raschker imponiert mit drei W60-Weltrekorden

Phil Raschker (USA), seit Februar 60 Jahre alt, hat nach mehrjähriger Verletzungsodyssee ein phänomenales Comeback geschafft. Bei den Nationalen Masters Siebenkampf Meisterschaften der USA in Hoover (Alabama) gab sie am zweiten Juni-Wochenende ein beeindruckendes Saisondebut in ihrer neuen Altersklasse W60 und fegte geradezu mit 6865 Punkten (berechnet nach der WMA/IAAF-Regeln mit Altersfaktoren) den zwei Jahre alten Siebenkampf-Weltrekord der Österreicherin Marianne Maier (5876) weg.
Die aus Hamburg stammende vielfache Senioren-Weltmeisterin erzielte dabei im Stadion der Spain Park High School gleich noch zwei neue W60-Weltbestleistungen in ihren Spezialdisziplinen 80m Hürden und Hochsprung. Leicht auszudenken, was ohne den enormen Gegenwind, derauf der Anlage teilweise herrschte, möglich gewesen wäre. Die Leistungen der neuen Weltrekordlerin im Einzelnen: 80m Hürden 13,50 (W: -2.1 -!), Hochsprung 1,44m, Kugelstoß 7,72m, 200m 29,30sec (W: -3,9 -!!), Weitsprung 4,51m (W: +1,1), Speerwurf 21,93m und 800m 2:59,13min. Für Statistiker: die W60-Rekorde hielten jeweils seit der EM von Aarhus (DK) die Österreicherin Marianne Maier mit 13,78sec über 80m Hürden und die Belgierin Edith Graff mit 1,41m im Hochsprung.
Nach ihrem Wettkampf meinte eine sichtlich gelöste Phil Raschker: "So gut hab ich mich wohl 11 Jahre nicht mehr gefühlt. Ich bin richtig gut drauf. Der Rekord ist ganz wichtig für mein Selbstvertrauen, nachdem ich zwei Jahre kein großes Sportfest mehr bestreiten konnte und fast schon ein 'couch potato' war." Die Amerikanerin ist jetzt klare Favoritin ihrer Altersklasse für die WM in Riccione.
(US-Siebenkämpferinnen in Hoover von lks. Caren Ware, 44; Kay Glynn, 54; Mary Trotto, 60; Phil Raschker (60) Christel Donley, 72; Sue Wiemer, 41; and Ann Carter, 65. Foto: Ken Stone, copyright; 15.06.07)


Rekord: Unglaubliche 8900 Masters-Leichtathleten melden für die WM in Riccione

"Sehr stolz und glücklich" hat der Präsident des Leichtathletikweltverbandes der Senioren, der Italiener Cesare Beccalli heute bestätigt, dass nach einer ersten Auswertung der Veranstalter unglaubliche 8900 Athletinnen und Athleten aus 90 Ländern bei der bevor stehenden XVII. Masters-WM in Riccione (Italien) am Start sein wollen. Allein 3000 Meldungen stammen aus sind Italiener, weitere 4000 kommen aus den anderen europäischen Ländern, davon knapp 900 aus Deutschland. Die restlichen 2000 stammen aus anderen Ländern, darunter etwa 600 aus Südamerika und 150 aus Afrika. Beccalli: "Ein überragender Rekord, ein phantastischer Erfolg für unsere Bewegung."
Gleichzeitig gibt es von deutschen Mastersathleten die Frage nach einer Nachmeldeoption. Offenbar haben eine Reihe Athleten den frühen Meldetermin Ende Mai verpasst. der DLV lehnt offenbar jede weitere Initiative ab, nachdem der Bundesfachausschuss Senioren noch bei seiner Tagung im Februar in Düsseldorf beschlossen hatte, künftig bei allen Internationalen Meisterschaften durch den DLV bei den Veranstaltern nach einer optionalen Nachmeldung zu fragen. Bei der letzten WM im baskischen San Sebastian waren Nachmeldungen ("late entries") offiziell gegen ein Extra-Startgeld von 100 $ möglich. Auch bei der Hallen-EM im März in Helsinki hat es eine nicht öffentlich gemachte Nachmeldemöglichkeit gegeben. Eine Anfrage von www.masters-sport.de bei einem der Organisationschefs von Riccione, Lamberto Vacchi, brachte bisher keine Antwort.
(14.06.07, update 14.06.07 nach Drohung des DLV mit rechtlichen Schritten)


M80: Neuer Speerwurf-Weltrekord durch Heiner Will

Heiner Will (*1926,LG Rendsburg/Büdelsdorf) hat einen neuen Weltrekord im Speerwerfen der M80 aufgestellt. Am 10. Juni 2007 warf er beim Werfertag in Medelby den 500g-Speer auf beeindruckende 38,14m. Das war ein ordentliches Stück weiter als sein eigener Weltrekordwurf vom 30. Oktober letzten Jahres in Rendsburg, der bei 36,83m landete. (12.06.07)


EM in Regensburg: EVAA veröffentlicht Medaillenspiegel

Knapp einen Monat nach der erfolgreichen Straßenlauf-EM in Regensburg hat der Eurpäische Seniorenleichtathletik Verband jetzt die Medaillenauswertung veröffentlicht. Die meisten Plätze auf dem Treppchen erzielten mit 147 Medaillen das deutsche Team, Schlusslicht ist Schweden mit einer Bronzemedaille. Mehr... (12.06.07)


Die Knaller in Passau:
Ramona Schulz macht sieben auf einen Streich
Walter Kühndel wirft mit dem Speer deutschen M55-Seniorenrekord

Das hat es bei Bayerischen Seniorenmeisterschaften noch nicht gegeben. Bei den diesjährigen Titelkämpfen am vergangenen Wochenende in Passau holte sich eine überragende Romana Schulz (*1962, LAZ Obernburg/Miltenberg) gleich sieben (!) Titel in der W45. Gegen zum Teil starke Konkurrenz erreichte sie sechs Einzelmeisterschaften und einen Staffeltitel. In dieser Form zählt sie auch zum Favoritenkreis bei den DLV Senioren Mehrkampfmeisterschaften am 17.6.2007 in Bad Oeynhausen.
Zwei Mal setzte sich die siebenfache Meisterin dabei gegen ihre Vereinskameradin mit Mitfavoritin Petra Kauerhof (*1959) durch: Über 100m in 13,26 zu 13:37 sec (W: -0,4) und ganz knapp über 200m in 27,11sec zu 27,19sec (W: -0,4). Mit einer gehörigen Portion im Bauch lief die hinterher das wohl stärkste Resultat der Seniorinnen bei dieser Landesmeisterschaft: 61,86sec über 400m.
Bei den Männern sprintete in der M40 Holger Ühlein (*1966, LAZ Obernburg-Miltenberg) zu Titeln über 100m (11,66sec; W:-0,5)und 200m 23,54 (W:+0,7) und gewann den Weitsprung mit 5,92 m (W:0,0). Thomas Schiessl (*1965, FTSV Straubing) siegte über 400m in 53,01 sec (PB-AK) vor dem starken Franz Reichel (1967, LG Donau/Ilm) in 53,57 sec. im Dreisprung blieb Peter Martini (*1965 LG Bamberg) mit guten 12,48 m doch mehr als einen halben Meter hinter seiner Bestweite des Vorjahres. Oliver Dück (*1967, TSV Bad Endorf ) gewann souverän die Kugelstoßkonkurrenz mit sehr guten 16,21 m und den Diskuswurf mit 45,51m. Max Etschmann (*1964, TSV Trauchgau) warf den Hammer auf 49,90m, freute sich über den M40-Meistertitel, hätte aber dem Vernehmen nach doch recht gern die 50m-Marke geknackt.
In der M45 wurde in 4:24,85minGerhard Jaksch (*1962 Laufgem. Wehringen) Meister über 1500m. Den Dreisprung dieser Altersklasse gewann Ludwig Meister (*1961 1. FC Passau) der allerdings noch deutlich weiter springen will als die 11,99 m (W: 0,0) in seinem Titelsprung. Stephan Frey (*19,62 MTV 1881 Ingolstadt) gewann mit ausgezeichenten 52,50m den M45-Hammerwurf.
In der M50 glänzte mit gleich drei Altersklassenbestleistungen Dr. Gerhard Zorn (*1956, TSV Vaterstetten), der über 100m in 12,23 sec (W:-0,3), 200m in 24,50sec (W: +1,5) gewann und schließlich auch die 400m in 54,43sec für sich entschied; den Speerwurf (700g) gewann überzeugend Josef Schaffarzik (1955 ESV Nürnberg Rangierbahnhof) mit 60,51 m.
In der M55 gab es zwei packende Sprintfinals, das über 100m Bernd Kolb (*1951, LG Forchheim) in 12,75 sec vor Karl Dorschner (*1951, TSV Dörfles-Esbach, 12,83 sec) gewann (W:-1,0). Über 200m lief Kolb in 25,93sec hinter Landesmeister Karl Dorschner in 25,37sec ein (W:-0,2), der auch über 400m in 57,64sec seine Qualitäten unterstrich. Der 1500m-Rennen der M55 zählte zweifellos zu den spannendsten Läufen in Passau. Es siegte hier Franz Herzgsell (*1949, LG Reischenau-Zusamtal) in 4:46,18 min vor 800m-meister Kurt Herbicht, (*1949, TS Lichtenfels, 4:46,61 min), Alois Wimmer (*1951, LAC Arnstorf, 4:47,18 min) und Jiri Kralovec (*1951, Wintersportverein Schönsee, 4:48,09 min). Mit persönlicher Altersklassenbestleistung von 5,32m wurde Georg Ortloff (*1950, TSV Poppenhausen) Weitsprungmeister der M55 und überraschend mit 13,49m auch Erster der Kugelstoßkonkurrenz vor dem favorisierten Stipo Knez (*1949, LG ESV Augsburg-TSV Neusäß, 13,21m).
Walter Kühndel (*1952, TV Dingolfing) warf den 700g Speer tolle 57,16m - nach unseren Unterlagen neuer deutsche M55-Bestleistung, die seit fünf Jahren mit 55,71m Jochen Funke (*1943, LG Göttingen) innehatte. Die M60-Siegerstaffel über 4x100m kommt vom 1. FC Schweinfurt 1905. In guten 53,13 sec gab es für Kurt Eimer, *1943, Roland Wolf, *1946, Friedrich Schad, *1943 und Heribert Finster, *1944.
Guido Müller (*1938, TSV Vaterstetten) gewann die 100m in fast schon zögerlich wirkenden 13,42m (W: -1,1), zeigte dann aber über 200m in 26,32 (W:+0,3) und 400m in 58,18sec , was er in seinem letzten M65-Jahr leisten kann. Leicht lief Willi Scheidt (*1939, TS Herzogenaurach) über 800m in 2:33,72 min zum Erfolg. Ein wieder erstarkter Albert Walter (*1939, MTV 1881 Ingolstadt) siegte über 5000m in 19:26,59 min.Der neue M60-Hochsprungmeister ist Herbert Demmelmeir (*1942, LG Donau/Ilm) mit übersprungenen 1,46m.
Rudolf Böckl (*1934, MTV 79 München) heißt in der M70 der Doppelmeister über 100m in 13,89sec (W:-0,2) und 200m in 28,53sec (W:+0,6). Doppelmeister wurde in dieser Altersklasse auch Manfred David (*1937, TSV Unterhaching) der in 2:42,64min über 800m und in 5:41,76min über 1500m gewann. Altersklassenyoungster Dieter Duttke (*1937,LAZ Kreis Günzburg) warf den Speer auf die Siegweite von 42,11m und gewann auch mit der Kugel (12,86 m). In der M75 war die Speerwurfweite von 39,92 m von Vierfach-Meister Richard Rzehak (*1929, SC Preußen Erlangen) seine stärkste Leistung .
Alle Ergebnisse der LM Bayern
(12.06.07)


Deutsche Berglaufmeisterschaft: Greger und Siewert siegen mit Streckenrekord

Es galt bei der Deutschen Berglaufmeisterschaft 905 Meter Höhendifferenz am schnellsten zurückzulegen. Der 35 Jahre alte Grundschullehrer Thomas Greger (TV Hatzenbühl) sicherte sich auf der 10,5 Kilometer langen Strecke auf den 1165 Meter hohen Hochblauen bei Müllheim/Baden mit einer Zeit von 44:59 Minuten den sechsten Berglauftitel in seiner langen Karriere, die 1995 im württembergischen Beuren begann, zwischenzeitlich aber durch eine zeitweilige Abkehr vom Leistungssport eine Unterbrechung hatte, mit dem zweiten Rang bei den diesjährigen Deutschen Cross-Meisterschaften und nun dem Gewinn der Berglaufmeisterschaft eine überraschende Fortsetzung erfährt.
Wie gut das Comeback des „enfant terrible“ des deutschen Langstreckenlaufes am Hochblauen ist, zeigt die Verbesserung des 18 Jahre alten Streckenrekords der Berglauflegende Charly Doll aus Hinterzarten um neun Sekunden auf 44:59 Minuten. „Mein Saisonziel ist die Deutsche 10 Kilometer-Meisterschaft in Mannheim im September“, gesteht unumwunden Thomas Greger, der nicht nur am Berg ein exzellenter Läufer ist, sondern auch die 10.000 Meter 2002 schon in 28:42 Minuten gelaufen war. Überraschend holte sich der vor wenigen Tagen erst mit 14:02 und 8:02 Minuten über 5.000 bzw. 3.000 Meter bei Bahnwettkämpfen überzeugende Carlo Schuff (Post-Sport Telekom Trier) die Silbermedaille vor den Berglauf-Spezialisten Timo Zeiler (TSV Trochtelfingen) und Josef Beha (FC Unterkirnach).
In der Mannschaftswertung siegte der TV Hatzenbühl mit Thomas Greger, Christoph Fuhrbach und Hans-Jörg Dörr in 2:27:24 Stunden vor dem USC Freiburg und dem TuS Heltersberg mit Matthias Hecktor, Tom Heuer und dem Ex-Radprofi Udo Bölts in 2:29:02.
Bei den Frauen setzte sich in Müllheim überraschend die Deutsche Marathonmeisterin von 2006 Carmen Siewert (Greifswalder SV) vor dem Berglauf-Neuling Veronika Ulrich (LG Neu-Isenburg/Heusenstamm) und Birgit Unterberger (OSC Berlin) durch. „Für mich kommt der Titel natürlich völlig überraschend“, freute sich Carmen Siewert, die in Greifswald lebt und als Flachländerin bereits im vergangenen Jahr als Berglauf-Entdeckung auf Anhieb den Sprung in die Nationalmannschaft geschafft hatte. Die 35-Jährige verbesserte in 54:24 Minuten die zwanzig Jahre alte Streckenrekordmarke der früheren Deutschen Meisterin Christiane Fladt um 17 Sekunden.
In absoluter Minimalbesetzung und ohne echte Berglauf-Könnerin musste das Damenteam der LG-Domspitzmilch Regensburg nach Südbaden anreisen. Nachdem sowohl die Vorjahres-Dritte Ellen Clemens beruflich bedingt passen musste und auch Andrea Scharrer sich nach längerer Trainingspause noch nicht wettkampftauglich fühlte, hatten Eva Karg, Mikki Hirt und Melanie Hohenester nichts Großartiges zu verlieren. Dass letzten Endes eine Gesamtzeit von 3:12:56 ausreichte um die Silbermedaille vom Vorjahr zu verteidigen, hat im Vorfeld niemand erwartet. Das Domspitzmilch-Damentrio musste sich zwar deutlich dem ASC Rosellen/Neuss (Buss/Wimmer/Müller, 3:02:25) geschlagen geben, lag aber am Ende doch klar vor dem SSC Hanau-Rodenbach (Straub/Straub/Bozkurt, 3:15:14).
(Quelle: Herbert Steffny und LG-Regensburg 10.6.2007)


M60: Fährt Lok Potsdam zur DAMM in Baunatal ?

Ersatzgeschwächt im Sprint-und Sprungbereich erreichten die Wettkämpfer der LG Lok Potsdam beim DAMM-Durchgang am 08.Juni im Potsdamer Stadion Luftschiffhafen gute 5889 Punkte und setzten sich zunächst an die Spitze der Qualifikationsrunde für die DAMM in der M 60. Die Potsdamer sind aber skeptisch, ob dies für einen Start bei der DM in Baunatal reicht. Am Freitagabend sorgten vor allem die Werfer mit ihren Leistungen für viele Punkte: Wolfgang Hamel (*1941) 14,16 Meter mit der Kugel und Dikuswerfer Siegfried Pradel (*1942) mit einem neuen brandenburgischen Landesrekord von 46,87 Meter und Werner Hennig (*1947) 12,94 Meter (Kugel) und 51,67 m beim Diskuswurf und als Schlußläufer in der Staffel. Die übrigen Ergebnisse (leider nur handgestoppte Zeiten):
100 m: Heiner Malo 13,1 Sekunden
Heinz Pitzinger 14,3 Sekunden
Weit : Heiner Malo 4,14 Meter
Heinz Pitzinger 3,86 Meter
3000m: Ulrich Becker 11,38,8 Minuten
Frank Gyßling 11,47,0 Minuten
4x100m Helmar Priesemuth, Heinz Pitzinger, Heiner Malo, Werner Hennig 57,5 Sekunden.

(10.06.07)


EM in Regensburg: Dopingtests sämtlich negativ

Alle Antidopingtests, die bei den 10. Straßenlauf-Europameisterschaften der Senioren im Mai in Regensburg durchgeführt wurden, sind negativ. Das hat jetzt das von der WADA akkreditierte Institut für Dopinganalytik und Sportchemie in Kreischa (Sachsen) nach einer Analyse dem Europäischen Senioren-Leichtathletikverband (EVAA) mitgeteilt.
Auf der EVAA-Webseite hieß es dazu, dass während der EM in Regensburg "die bisher höchste Zahl von Dopingkontrollen in der Geschichte des Verbandes" durchgeführt worden seien. Offen blieb, wieviele Tests zahlenmäßig durchgeführt wurden.
Angesichts der strengen italienischen Antidoping-Gesetzgebung wird hinter den Kulissen davon gesprochen, dass auch bei der XVII. Senioren-WM in Riccione in deutlich höherem Maße als bei den letzten Weltmeisterschaften Dopingtests durchgeführt werden.
(09.06.07)


WM in Riccione: "An "TUE-Anträge" denken"

Die Fachzeitschrift „Senioren Leichtathletik" hat jetzt die Teilnehmer und Teilnehmerinnen an der XVII. Senioren-WM in Riccione darauf hingewiesen, unbedingt an das Einreichen eines "TUE"-Antrages zu denken. Diese "Therapeutic Using Exemption"-Anträge sind von allen Meisterschaftsteilnehmern einzureichen, die ärztlicherseits verschriebene Medikamente mit Wirkstoffen einnehmen, die auf der Doping-Verbotsliste vermerkt sind.
Über Prof. Dr. Karri Wichmann (E-Mail: karri.wichmann@netlife.fi, Fax: +358 9 621 3379 oder per Post: Prof. Dr. Karri Wichmann, Ritarikatu 7, FIN 00170 Helsinki) muss in diesem Fall eine Ausgenehmigung eingeholt werden. Die Formblatt-Anträge finden sich auf der Webseite der EVAA und müssen mit den Anlagen in englischer Sprache eingereicht werden. Sie sollten spätestens drei Wochen vor der Veranstaltung gestellt werden, also bis zum 13. August 2007, wie "Senioren-Leichtathletik" schreibt.
Der 80-Jährige finnische Professor, im März erster Preisträger des nach dem verstorbenen schwedischen Macher der Seniorenleichtathletik benannten "Torsten Carlius Fair Play Award", wollte eigentlich schon Anfang des Jahres seine ehrenamtliche Tätigkeit beenden. Angesichts des Arbeitsumfanges ist es dem Weltverband WMA bisher aber offenbar nicht gelungen, einen Nachfolger für Karri Wichmann zu finden.
(08.06.07)


Stress in "Rote Erde": Betrunkene BVB-Fans und ihr Schalke-Problem
Klemens Wittig (M70) mit beeindruckenden 5000m

Zu unschönen Szenen kam es am vergangenen Samstag am Rande der westfälischen Senioren-Meisterschaften 2007, als BVB-Fans nach dem Regionalligaspiel der zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund gegen Bayer Leverkusen II aus dem benachbarten Westfalenstadion in die Kampfbahn „Rote Erde“ kamen und dort einige Schalker Leichtathleten anpöbelten. Allerdings gehörten diese nicht dem FC Schalke 04, sondern der SuS Schalke 96 an...
Die herausragende Leistung bei den Männern erzielte Tilmann Northoff (*1969, VfB Bielefeld), der im Kugelstoßen der M35 mit ausgezeichneten 17,17m aufwartete und damit seiner letzt jährigen Bestleistung von 17,60m bereits recht nahe kam. Eine recht gute Vorstellung bot in derselben Alterskategorie auch Jochen Langenbach (*1971, CVJM Siegen), der mit Leistungen von 11,85 Sekunden über 100m (AK-PB), 23,65 Sekunden über 200m (AK-PB) und 53,25 Sekunden über 400m dreimal zu Titelehren kam. in der M40 machte es ihm Frank Keeb (*1965, LC Paderborn) nach: 11,94 sec über 100m, 23,78sec über 200m und 51,94sec über die Stadionrunde brachen ihm drei Titel.
In der M45 gewann Stabhochspringer Alfred Achtelik (*1960, LAZ Rhede) mit übersprungenen 4,50 m, Udo Hermann (*1958, TV Einigk. Netphen) gewann den Weitsprung mit 6,03 m (W: +0,2) und das Kugelstoßen 7,26 entschied Michael Perplies (*19,62 TV Wattenscheid 01) mit 13,75 m für sich.
In der M50 gewann Thomas Staniczek-Baranowski (*1955, USC Bochum) mit 1,75 m einen spannenden Hochsprungzweikampf gegen Eckart Müller (*1956, LG Bielefeld,1,72 m), der sich mit überzeugenden 13,88m anschließend den Kugelstoßtitel holte. Der vom Niederrhein angereiste Stabhochsprungweltmeister Wolfgang Ritte (*1953 Weseler TV) musste mit 4,20m passen.
Im Weitsprung der M60 siegte erwartungsgemäß Claus-Werner Kreft (*1944 LG Bielefeld) mit 5,24 m (W: -0,3), sein Vereinskamerad und ein Jahr jüngere Helmut Weber gewann mit 1,55m den Hochsprung. Dass man im Wurfbereich auch im fortgeschrittenen Alter noch gute Leistungen erzielen kann, bewies einmal mehr Weltrekordmann Hans Röcken (*1940, LG Plettenberg/Herscheid), der in der Klasse M 65 auf 51,11m im Hammerwurf und 46,55m im Diskuswurf kam
. Zwei Titel sicherte sich Ausdauerläufer Klemens Wittig (*1937, LC Rapid Dortmund) mit 5:25,45 min über 1500m und beeindruckenden 19:56,99 min über 5000m.
Einen spannenden Zweikampf um den Gesamtsieg über 3000m lieferten sich bei den Frauen Waltraut Klostermann (*1960, TV Norden, 10:43,21 min), die die W45 gewann, und W50-Siegerin Regina Dietz (*1957, LG Dorsten, 11:01,44 min), hinter der Dr. Ulrike Wilbrand (*1955, LG SüdsauerlandI) in ansprechenden 11:43,42 min auf sich aufmerksam machte. Ebenfalls in der W50 zeigte Angelika Albrecht (*1957, SC Lippstadt DJK) mit Doppelerfolg über 400m in 68,71 sec und 800m in 2:40,72 min solide Leistungen. Petra Schmiemann (*1956, ESV Münster) siegte in 5:17,71min über 1500m.
Die westfälischen Seniorenmeisterschaften waren in den höheren Altersklassen recht gut besetzt. Bei den 30-Jährigen und 35-Jährigen aber gab es am zweiten Wettkampftag viel Leerlauf, ein Phänomen, das seit einigen Jahren auch bei Deutschen Meisterschaften zu sehen ist: „Wir sollten daher einmal genau analysieren, ob wir diese Titelkämpfe im nächsten Jahr nicht an einem Tag durchführen können. Was der LV Nordrhein macht, müssten wir auch schaffen,“ erklärte FLVW-Seniorensportwart, Hans Schmidt (Menden), zum Abschluss der Titelkämpfe, die als offene Meisterschaften auch für nicht-westfälische Athletinnen und Athleten interessant waren. Allerdings starteten nur wenige Mastersportler aus anderen Landesverbänden.
Alle Resultate aus Dortmund...
(Quelle: Peter Middel, auf www.flvw.de, 08.06.07)


DAMM: M70 des TK Jahn Sarstedt will mehr

Das M70-Team des TK Jahn Sarstedt hat sich am vergangenen Wochenende souverän für den DAMM-Endkampf am 22. September in Baunatal qualifiziert. Bei DAMM-Durchgang in Osterode standen für die Mannschaft um Senior Clemens Nowoczyn am Schluss insgesamt 3103 Punkte als Gesamtergebnis fest, 51 mehr als in 2006. Beim DAMM-Endkampf in Köngen 2006 belegten die Niedersachsen mit 2819 Punkten Rang 3 in der M70-Wertung. Diesmal wollen die Senioren aus Sarstedt mehr...
Die meisten Zähler sammelte in Osterode die 4 x 100m-Staffel in beeindruckenden 61,53sec (Clemens Nowoczyn *33, Hans Bohmann *35, Karl Scheide *37 und Walter Mehlich *37).
(Foto TK Jahn Sarstedt in Osterode: von links Manfred Salzer, Friedel Düker, Clemens Nowoczyn, Ernst Robert Walters, Karl Scheide, Hans Bohmann, Walter Mehlich und Heinrich Menge. Es fehlt Gerhard Rüsing; copyright privat 08.06.07)


Rekord: 878 Deutsche melden für Masters-WM in Riccione

Nach dem der offizielle Meldeschluss für die XVII. Weltmeisterschaften der Senior/innen vom 4. bis 15. September in Riccione (Italien) beim Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) vorbei ist, steht fest, dass es einen neuen Melderekord für den deutschen Seniorenbereich bei einer Masters-WM im Ausland gegeben hat.
598 Männer und 280 Frauen wollen an den Start gehen. Waren es 1999 in Gateshead (Großbritannien) insgesamt 690 Aktive und 2005 in San Sebastian (Spanien) 636, ist dies ein absoluter Rekord. Allein die Teilnehmerzahl bei den Senioren ist um 38% gestiegen. Nur 1979 bei der 3. Senioren-WM im eigenen Land in Hannover hatten mehr als 1000 Deutsche gemeldet.
Bei den Frauen werden deutsche Mastersathletinnen in den Altersklassen W35 bis W85 an den Start gehen. Die älteste deutsche Teilnehmerin Helga Lange (*1921, PSV Flensburg) kämpft im Diskuswurf und im Kugelstoßen um Medaillen. Bei den Männern suchen die Altersklassen M35 bis M95 den internationalen Vergleich. Und auch Friedrich Mahlo (*1912, LG Erlangen) hat gemeldet. Er erkämpfte 2005 in der Klasse M90 über 100 und 200 Meter Goldmedaillen und wird dieses Mal in der Klasse M95 starten: über 100 und 200 Meter sowie zusätzlich in den Wurfdisziplinen Speer, Kugel und im Weitsprung.
(Quelle, eig.Recherchen und Karlheinz Flucke www.leichtathletik.de; 06.06.07)


W45: Ottey startet mit 11,83sec in Freiluftsaison

Die Wahl-Slowenin Merlene Ottey, am 10. Mai 47 Jahre alt geworden, hat am Samstag bei ihrem Saison-Freiluftdebut in Florø (Norwegen) ihre Ambitionen unterstrichen, sich für die WM in Osaka zu qualifizieren. Im 100m-Vorlauf kam sie auf handgestoppte 11.4 sec und im anschließenden Finale dann auf 11.83 sec. Die schnellste 100m-Zeit einer 47-Jährigen war bisher Karin von Riewel (*1948, LG Bayer Leverkusen) mit 12,54sec gelaufen. Merlene Ottey sagte anschließend: "Dieser Auftakt war in Ordnung. Zurzeit bin ich wirklich noch nicht in Form. Mit ein bisschen mehr Training werde ich sicher schneller laufen. Aber das erste Rennen war schneller als vor einem Jahr. " Mehr... (06.06.07)


Frierich Mahlo wird 95Auch international neue Altersklasse: Fritz Mahlo wird heute 95

Der große Friedrich "Fritz" Mahlo wird heute 95. Seine Lebensjahre sieht man ihm nicht an. Zudem wohnt er bescheiden in der dritten Etage des Hauses Breslauer Str. 3 in 91058 Erlangen - ganz klar: Immer noch ohne Fahrstuhl. Geboren wurde Friedrich E. Mahlo am 5. Juni 1912 in Prittisch (Brandenburg). Schon als Schüler war er, das älteste von zehn Kindern eines Landarztes, im Sportverein Hindenburg. Damals wurden die Clubs noch nach Generalstabschefs und Reichspräsidenten benannt. Besonders angetan war er von der Leichtathletik. Seine leichtathletische Begabung stellte man in den Sprint-Disziplinen 100m und 200m und im Weitsprung fest. Zunächst kämpfte er auf lokaler Ebene, dann auf Landes- und später auf Reichsebene.
Die Olympischen Spiele verpasste der junge Mahlo 1936 nur knapp. Im Weitsprung fehlten an der geforderten Qualifikationsweite 20cm. Wenn er heute in rund 20 Sekunden die 100 Meter rennt, hält das Publikum immer noch den Atem an.Günther Jauch fragte im vergangenen September in STERN-TV: "Wie kann der Mann nur so schnell rennen - in diesem Alter?"
Wir fragen uns an seinem Geburtstag, ob der pensionierte Ingenieur aus Erlangen bei der Masters-WM in Riccione antritt. Eigentlich wollte er nicht mehr, weil, wie er nach San Sebastian und letztes Jahr in Poznan sagte, es "dann keine Gegner mehr" gebe, wenn er in die M95 aufrücke. Schon in San Sebastian ging er nicht zur 100m-Siegerehrung und protestierte laut dagegen, dass manche Konkurrenten eben nicht mehr so liefen, wie man laufen soll. Das STERN-TV Team, das offensichtlich zur Masters-EM nach Poznan gereist war, um Skurilitäten rund um verrückte Alte aufzunehmen, begleitete den großen alten Mann der Leichtathletik-Masters tagelang und entwickelte dank Mahlos Souveränität mehr und mehr Respekt, schließlich sogar so etwas wie ehrliche Zuneigung. Das war schon Extraklasse, wie Fritz Mahlo den jungen Medien-Spunden die Mastersleichtathletik erklärte.
Nicht nur deshalb freuen sich Deutschlands Leichtathletik-Masters, wenn Fritz in Italien wieder dabei wäre. www.masters-sport.de sagt heute mit allen Leichtathleten: "Herzlichen Glückwunsch, Fritz! Bleib gesund, munter und schnell!"
(copyright Foto und Quelle: fen-net, 05.06.07)


Sachsen: Simone Noack trumpft auf - Petra Herrmann über 3m

Aufgetrumpft hat Simone Noack (*1967, LG Neiße) bei den 17. Sächsischen Landesmeisterschaften in Reichenbach am 3. Juni. Über 400m kam sie als Dritte in beeindruckenden 57,62 sec ins Ziel und verpasste den fast 20 Jahre alten deutschen Rekord von Karin von Riewel nur knapp um 24 Hundertstel.
Ebenfalls Bronze gewann Petra Herrmann (*1959, SG Vorwärts Frankenberg) mit 3,00 m im Stabhochsprung. Damit stellte sie ihren deutschen W45-Rekord aus dem Vorjahr ein. Romy Lindner (*1967, LG Vogtland) kam in18:51,32 min über 5000m auf Patz 2.
Bei den Senioren lief Andreas Oppe (*1961, Dresdner SC 1898) die 400m in 54,68 sec. Über 800m verbesserte sich Ralph Matthes (*1968, TVL Freiberg) auf 1:59,46 min. Im 5000m Bahngehen siegte Stefan Werner (*1964, LG Vogtland, 24:53,07 min) vor dem acht Jahre älteren Dr. Winfried Bresch (*1956, LG Vogtland), der ansprechende 26:39,48 min ging. Mit 4,00m gewann Lutz Hermann (*1960, SG Vorwärts Frankenberg) die Silbermedaille im Stabhochsprung. In der Kugelstoßkonkurrenz, die ganz im Zeichen der 20,92m-Weltklasseleistung von Peter Sack stand, erreichte Thomas Lebsa (*1968, LG Neiße) ordentliche15,18 m.
(04.06.07)


Antidoping-Workshop: Spitzenverbände wollen Kontrollsystem stärken

Die Spitzenverbände des deutschen Sports haben beim Thema Doping öffentlich den Schulterschluss geübt. Doch der Streit um die Finanzierung des Kampfes gegen den Pharma-Betrug geht erst richtig los. "Anstatt einen eigenen Beitrag zu leisten, wird immer auf andere verwiesen", warf der Vorsitzende des Bundestags-Sportausschusses, Peter Danckert, dem organisierten Sport am Samstag im ZDF-"Sportstudio" vor. Auf ihrem ersten Anti-Doping-Workshop hatten die Verbände in Hamburg einen Zehn-Punkte-Plan verabschiedet und die Bundesländer sowie Sponsoren aufgefordert, die Nationale Anti-Doping-Agentur (Nada) finanziell zu unterstützen.
Der Vorschlag von Clemens Prokop, Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), fünf Prozent der Spitzensportförderung des Bundes an die Nada abzuführen, wurde abgelehnt. Von rund 150 Millionen Euro Fördermitteln wären fünf Prozent etwa 7,5 Millionen. "Wir haben es verpasst, ein Signal zu setzen. Wir haben keine Verantwortung übernommen", sagte Prokop der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Die Glaubwürdigkeit des Kontrollsystems stehe und falle mit der Glaubwürdigkeit der Nada. "Wir waren nicht bereit einen Beitrag zu leisten", resümierte Prokop.
Die Aufstockung des Kontrollsystems der mit einen Etat von 1,8 Millionen Euro unterfinanzierten Bonner Agentur bringt erhebliche Kosten mit sich. Von bisher 9000 kontrollierten Athleten sollen rund 1900 A-Kader-Sportler intensiver getestet werden. Zudem soll vermehrt nach Spuren des Blutdopingmittels EPO gefahndet werden. "Die Spitzenverbände stehen voll hinter quantitativ und qualitativ verstärkten Kontrollen", sagte Christa Thiel, Sprecherin der Spitzenverbände im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und Präsidentin des Deutschen Schwimmverbandes (DSV).
Alle Verbände müssen bis Ende Juni Verpflichtungserklärungen für das Bundesinnenministerium verfassen, in denen auch die Präventionsmaßnahmen gegen Doping eine Rolle spielen müssen. Die Verletzung eines Ehrenkodex', den Ärzte, Betreuer und Physiotherapeuten zu unterschreiben haben, zieht in Zukunft auch Strafen mit sich. "Wir wollen den Anti-Doping-Kampf in alle Ebenen tragen und sehen den Workshop am 17. August mit Ärzten und Betreuern in Frankfurt als Kickoff an", führte Thiel aus. Ein Lizenzierungsverfahren, das es schon bei Athletenbetreuern gibt, soll auf die Mediziner ausgeweitet werden. "Das ist nicht ganz einfach, auch juristisch nicht", gab Thiel zu.
Aufklärung soll es demnächst in Bezug auf 40 Dopingtests geben, bei denen Nada-Kontrolleure im vergangenen Jahr Athleten nicht angetroffen haben. In der ARD-Sendung "Mission Sauberer Sport" war sogar von 400 Fällen im Jahr 2006 die Rede, woraufhin die Nada krasse Fehler bei der Umsetzung des Trainings-Kontrollsystems zugegeben hatte. Sie räumte 201 Fälle von nicht angetroffenen Sportlern ein, die den betreffenden Sportverbänden von der Nada nicht gemeldet worden waren.
40 Namen von Athleten, die nicht nachkontrolliert werden konnten, wurden den Verbänden bereits übermittelt. "Gegen zwölf Sportler wurde von ihren Verbänden eine Verwarnung ausgesprochen", erklärte Thiel, offen seien noch 13 Fälle. Die 161 Fälle von Sportlern, die zunächst für einen Test nicht angetroffen, aber dann nachkontrolliert wurden, werden in der kommenden Woche von der Nada an die Verbände gemeldet, teilte Nada-Sprecherin Ulrike Spitz am Sonntag mit.

Auf der Tagesordnung stand auch die Aberkennung von unter Dopingeinfluss erzielten Weltrekorden. Das Thema soll nach einem Gutachten nochmals geprüft werden und in einer der folgenden Konferenzen besprochen werden. Die Spitzenverbände kommen zu ihrer nächsten halbjährlichen Tagung am 7. Dezember in Hamburg zusammen.
(von Britta Körber, dpa, aus DIE ZEIT, 04.06.07)


Belgien: Weitere fünf Landesrekorde am zweiten Tag

Auch am zweiten Tag der Belgischen Masters-Leichtathletikmeisterschaften gab es in Sint-Niklaas Rekorde. Insgesamt fünf Mal gelangen Verbesserungen der nationalen Bestenmarken. Beeindruckend gut zeigte sich dabei Belgiens Edith Graff (W65). Im Weitsprung kam sie auf 4,34m und im Dreisprung rückte sie mit ihrer 9,32m nah an die Weltrekordweite von 9,51m, heran, die seit fünf Jahren Christiane Schmalbruch (*1937, HSG Uni Rostock) hält.
Frank Asselman (M35) lief über 400m Hürden 58,35 sec (BR), während Jordi Beernaert (M35) seinen eigenen Kugelstoßrekord auf 13,91m steigerte. Auch der Zeite, Jurgen van den Branden (M35), lag mit seinen 13,73m ebenfalls noch über der alten BR-Marke und drehte im Diskuswurf die Reihenfolge um: Hier gewann er mit 44,40m gegenüber 44,32m für van den Branken . René Gauditiaubois (M80) kam mit dem 1-kg-Diskus auf gute 24,69m (BR). Über 200m war Erwin Thibau (M40) Bester in schnellen 23,03sec, über 800m Juan Planas (M40) in 2:00,05min.
Corinne Debaets (W40) siegte über 1500m in 4:32,37 min wie erwartet gegen Dauerrivalin Nathalie Loubèle (4:40,28min). Die 5000m von Sylvie Mulle (W35) in 16:58,46min sind ebenso erwähnenswert wie die Zeiten von Danielle Justin (W55) über 1500m (5:16,18 min) und 5000m (19:47,53min ).
Hier die Resultate de zweiten Tages.
(04.06.07)


Belgien: 11 Landesrekorde am ersten Tag der Meisterschaften
Wimpernschlagentscheidung über 1500m in der M45

Erfolgreich starteten die belgischen Masters-Meisterschaften 2007 im flandrischen Sint-Niklaas, an denen an diesem Wochenende rund 500 Athleten teilnehmen. Bereits am ersten Tag feierten die Mastersathleten Belgiens bei Bilderbuch-Sommerwetter und in einer tollen Atmosphäre 11 Masters-Landesrekorde. In der Altersklasse M35 gab es drei neue Rekorde durch Hugues Branle mit 6,93m im Weitsprung, Frank Asselman über 110m Hürden in exakt 15,00sec und Frank Dawyndt, der die 400m in 51,97sec gewann. M60-er Roland Somers warf den 600g-Speer auf 43,56m und im Stabhochsprung überquerte Leo Sterckx (M70) 2,75m. Die Seniorinnen stellten im 2000m Hindernislauf gleich drei neue nationale Bestleistungen auf: Caroline De Geyter (W40) in 7:37,33min, Els Lens (W45) in 10:15,83min und Magda Avau (W50) in 10:36,63min .
Rachel Hanssens (W75) gewann den Diskuswurf in 18,96m, Jeanne De Wilde (W80) das Kugelstoßen mit 5,40m, während Véronique Du Bois (W35) über 80m Hürden in 12,96sec unter der 13 Sekunden-Marke blieb. Speerwerfer Marc Van Mensel (M35) siegte mit 65,06m und Benny Mievi (M40) war mit 13,61m bester Dreispringer seiner Altersklasse.
Bei den Läufen sahen die zahlreichen Zuschauer spannende Zweikämpfe: Über 800m in der W40 gewann Corinne Debaets in exzellenten 2:16,54 vor Nathalie Loubèle 2:18,75, über 400m der M40 siegte Erwin Thibau 51,65sec vor Nicolaas Pinter (52,36sec). Ganz eng war die Entscheidung über 5000m mit M40-erPatrick Van Daele (15:12,77min), der den älteren M45-er Peter De Vocht (15:12,98) um eine Nasenlänge schlug. M45-er Chris Verbeeck lief in 15:26,49 ins Ziel, nachdem er in einem an Dramatik nicht zu überbeitenden 1500m-Rennen in 4:16,75min Gold vor dem lediglich eine Hundertstel langsameren Marc Masschelein gewonnen hatte. In der M35 gab es für Frederic Desmedt zwei Mal Gold: 1500m in 4:09,35 min und 5000m in kontrollierten 15:32,75min.
Am Rande der Meisterschaften wurde EVAA-Präsident Dieter Massin (Ahlen) in intensiven Gespräch mit Offiziellen gesehen. Dem Vernehmen nach sondierte er die Möglichkeit einer belgischen EM-Bewerbung für die EVAA-Hallenmeisterschaften 2011. Alle Resultate
(03.06.07)


Badische Seniorenmeisterschaften in Radolfzell: Neuer Zeitplan!
Württembergische Seniorenmeisterschaften einstweilen abgesagt!

Für die BLV-Seniorenmeisterschaften am 17. Juni in Radolfzell ist ein neuer Zeitplan erarbeitet. Vor allem: Die Wettkampfe beginnen bereits um 9.00 Uhr statt um 10.00 Uhr. Der Stabhochsprung findet im Stadion Mooswald statt, das zwischen Moos und Iznang liegt; der Beginn dieses Wettkampfes ist um 10.30 Uhr. Link.
Ungewöhnlich ist, dass die badischen Landesmeisterschaften parallel zu den am selben Wochenende im ostwestfälischen Bad Oeynhausen stattfindenden Deutschen Senioren Mehrkampfmeisterschaften angesetzt sind.
Im württembergischen Nachbarlandesverband ist die Situation noch unsortierter. Da sich bisher kein Ausrichter für die Württembergischen Seniorenmeisterschaften am 23./24. Juni 2007 gefunden hat, können diese Meisterschaften dann nicht ausgetragen werden. Kleinlaut heißt es auf der Verbandswebseite: "Sollten sich noch Änderungen ergeben, oder die Meisterschaften zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden, so werden wir diese Informationen im WLV vor Ort und auf unserer Homepage veröffentlichen."
Nur die Hammerwerfer tragen ihre Württ. Senioren-Landesmeisterschaft am 19. Juni in Sindelfingen aus.
(02.06.07)


Schleswig-Holstein: SHLV ehrt Wolfgang Reuter

Anlässlich der Senioren-Landesmeisterschaften an diesem Wochenende in Kiel verlieh der Schleswig-Holsteinische Leichtathletikverband am Samstag dem vielfachen Senioren-Welt- und -Europameister Wolfgang Reuter (*1929, TSV Klausdorf) die höchste Auszeichnung des Verbandes, den "Goldenen Rennschuh" und würdigte damit die besonderen Verdienste Reuters für die schleswig-holsteinische Leichtathletik. (02.06.07)


Antidoping: Unesco-Konvention tritt auch in Deutschland in Kraft - Diskussionen in Regensburg

In Deutschland tritt am 1. Juli die Unesco-Konvention gegen Doping in Kraft. Wie das Bundesinnenministerium mitteilte, ist das Ratifizierungsverfahren abgeschlossen; die deutsche Ratifizierungsurkunde wurde am Sitz der Kulturorganisation der Vereinten Nationen in Paris hinterlegt. Das Abkommen vom 19. Oktober 2005 ist die Reaktion der Unesco auf die zunehmenden Dopingskandale. Die Vertragsstaaten verpflichten sich zur Förderung der internationalen Zusammenarbeit bei der Dopingbekämpfung und binden sich an die Grundsätze des Welt-Anti-Doping-Codes.
Nach der optimitischen Meinung von David Howman, Generaldirektor der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada, kommen die Fahnder den Dopingsündern immer näher. "Die Lücke zwischen jenen, die betrügen, und denen, die sie erwischen wollen, verringert sich", erklärte er. Mit weiteren Doping-Enthüllungen rechnet der Vorsitzende der Nationalen Anti-Doping-Agentur (Nada), Armin Baumert. "Durch den Druck, der auf allen Ebenen entstanden ist, könnte die Nada wirklich zu dem Instrument ausgebaut werden, zu dem sie da sein sollte: Doping-Sünder aufzuspüren und sie aus dem Sport zu verbannen", sagte er. Dafür brauche man aber mehr Geld als bisher, um endlich intelligentere Doping-Kontrollen vornehmen zu können. Dazu hat inzwischen DLV-Präsident Clemens Prokop Finanzierungsvorschläge unterbreitet. Er will 5 % der staatlichen Sportförderung umschichten und zusätzlich ein Prozent aller TV-Gelder in den Antidoping-Kampf stecken.
Auch am Rande der Senioren-EM in Regensburg wurde angesichts der aktuellen Doping-Enthüllungen im deutschen Radsport von Athleten wie Funktionären heftig über Doping diskutiert. Dabei wurden auch große Defizite in der internationalen Masters-Leichtathletik bekannt. So werde in ganz Nordamerika auch bei Meisterschaften überhaupt nicht getestet, weil angeblich "dafür das Geld nicht da" sei; diese Erklärung soll die nordamerikanische Vertreterin im Council des Weltverbandes WMA, Sandy Pashkin (USA) abgegeben haben. Die OAMA, Kontinentalverband für Australien-Ozeanien, habe gar beschlossen, Athleten ab einem Alter von 65 Jahren generell nicht mehr zu testen. An der Entscheidung soll pikanterweise auch der Vorsitzende des WMA-Antidoping-Komitees Stan Perkins (AUS) maßgeblich beteiligt sein. Die WMA-Regeln sehen eine derartige Ausnahme nicht vor.
(02.06.07)


Niedersachsen: Senioren-Bestenliste 07

Niedersachsens Landesstatistiker Gerd Möhle hat am Mittwoch die erste Ausgabe der NLV-Senioren-Bestenliste 2007 online gestellt. Hier geht's zur Bestenliste... (01.06.07)


Niederlande: Harland und Schaafsma mit Spitzenzeiten

Die beiden niederländischen Mastersathleten Jan Harland (*1962, Haag Atletiek) und Kay Schaafsma sind in toller Form. Harland verbesserte am Pfingstmontag beim Meeting “The Hague Hurdles” den niederländischen M45-Rekord über 110m Hürden auf 15,86sec (W: +1,4 m/sec.) und war damit 0,56 Sekunden schneller als 1999 sein Vereinskamerd Martin de Pater. Am selben Tag verbesserte Ex-Europameister Kay Schaafsma (M45) in Oordegem (Niederlande) seine 100m-Jahresbestleistung um ein Zehntel auf 11,70 (W:+ 0,3 m/sec.). (01.06.07)


M45: Hillebrecht über 4,20m

Stabhochspringer Martin Hillebrecht (*1961, DSC Oldenburg) ist auch in dieser Saison auf einem guten Weg. Beim traditionellen Pfingssportfest der LAV Zeven (Niedersachsen) übersprang er am Sonntag 4,20 m. Bei der 26. Auflage des nationalen Sportfestes auf der Sportanlage an der Kanalstraße war bemerkenswerterweise keine einzige Masters-leichtathletin am Start. (01.06.07)


Antidoping: Freiburger Mediziner werden aus Sportärzte-Verband ausgeschlossen

Die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) hat die in den Doping-Skandal verwickelten Freiburger Uni-Mediziner ausgeschlossen. Den «fehlbaren Ärzten» Georg Huber, Lothar Heinrich und Andreas Schmid werde vom Landesverband Südbaden der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) die Mitgliedschaft aberkannt, teilte die DGSP gestern mit.
Der Verband kündigte außerdem an, dass alle Ärzte, die Sportler betreuen, «sich schriftlich und rechtsverbindlich von Dopingaktivitäten distanzieren» müssen. Dies betreffe den Hochleistungssport, aber auch alle Bereiche des Breitensports. Die drei Freiburger Uni-Mediziner Georg Huber, Lothar Heinrich und Andreas Schmid hatten zuvor gestanden, deutsche Radfahrer mit Doping versorgt zu haben. Hier die DGSP-Erklärung im Wortlaut.
Gegen Schmid und Heinrich ermittelt inzwischen das Bundeskriminalamt. Das bestätigte Mitte der Woche der Freiburger Oberstaatsanwalt Wolfgang Maier gegenüber der Presse. Die ehemaligen Mediziner der Uniklinik stünden im Verdacht, unter anderem gegen das Arzneimittelgesetz verstoßen zu haben. Schmid und Heinrich hatten zugegeben, in den 90er Jahren Radsportler systematisch mit Doping versorgt zu haben.
(01.06.07)


Masters-WM: Schon mehr als 3100 Meldungen

Knapp eine Woche vor Meldeschluss für die XVI. Senioren-Weltmeisterschaften lagen am vergangenen Wochenende bereits mehr als 3100 Athletenmeldungen dem Organisationskomitee in Riccione (Italien) vor. Dies wurde am Mittwoch bekannt. Insbesondere die italienischen Gastgeber haben sehr zahlreich gemeldet.
Bei den jüngsten italienischen Meisterschaften waren durchweg ähnlich große oder sogar deutlich größere Starterfelder zu verzeichnen als bei den traditionell führenden deutschen Seniorenmeisterschaften. Meldeschluss für deutsche Teilnehmer ist an diesem Donnerstag beim DLV.
(30.05.07)


M45: Peter Blank wirft Weltrekord

Paukenschlag in der Masters-Leichtathletik: Peter Blank (*1962, TG Hanau) hat beim Pfingstsportfest im saarländischen Rehlingen einen neuen Speerwurf-Weltrekord der M45 geworfen, den seit fünf Jahren mit 70,96m der Finne Jorma Markus gehalten hatte, bevor ihn exakt neun Tage vor dem Sportfest in Rehlingen der US-Amerikaner Roald Bradstock auf 71,75 m verbesserte. Jetzt pulverisierte der DLV-Athletensprecher gleich beide Weiten mit 77,15m im fünften Versuch; auch alle anderen gültigen Versuche hatten über der alten Weltrekordweite gelegen. Der am 10. April geborene Olympiateilnehmer von 1996 verbesserte dabei auch den Deutschen Seniorenrekord der M45 gleich um über 10 m.
Im vergangenen Jahr hatte Peter Blank, wie er gegenüber masters-sport.de sagte, "ausgesetzt, weil ich eigentlich aufhören wollte. Aber dann hatte ich das Gefühl, was der der Rest der Welt inzwischen noch wirft, das kann ich auch."
Seine Zukunftspläne sind klar: "Ich möchte nicht bei Altersklassenwettkämpfen starten sondern zur WM nach Osaka...."
In der Konkurrenz in Rehlingen kam Peter Blank auf einen ausbaufähigen Rang 4:

Speerwurf 800 g Vor-/Endkampf 28.05.2007
1.Wirkkala, Teemu Finnland 81,29 m
77,65 x 79,02 81,29 78,64 x
2.Frank, Mark 1. LAV Rostock 80,36 m
74,49 77,70 80,36 77,89 x 77,00
3.Nicolay, Christian TV Wattenscheid 78,14 m
73,39 78,14 76,24 x x 74,08
4.Blank, Peter TG Hanau 77,15 m
73,53 73,11 76,91 76,13 77,15 x
5.Jarvenpää, Tero Finnland 73,99 m
73,99 x x x x 71,21
6.Vieweg, Alexander SV Schlau.com Saar 05 Sbr. 72,53 m
72,53 70,36 71,09 71,74 69,54 68,63
7.De Zordo, Matthias SV Schlau.com Saar 05 Sbr. 72,14 m
68,06 72,14 70,77 71,88 70,19 70,74

(30.05.07, update 31.05.07)

EM-Nachlese: DLV-Team in Regensburg unangefochten vorn

Mit einer Gesamtausbeute von 147 Medaillen (71 Gold, 41 Silber, 35 Bronze) hat das deutsche Team in Regensburg bei den 10. Eurpoameisterschaften der Senioren in den Straßenwettbewerben erneut seinen ersten Platz in der Seniorenleichtathletik in Europa unterstrichen.
Mit 39 Medaillen folgt das Team aus Großbritannien & Nordirland (12 G, 13 S, 14 B); danach kommen bereits die überraschend starken Schweizer Läufer und Geher auf Platz 3 (10 G, 9 S, 10 B) mit 29 Medaillen, vor Italien (6 G, 10S, 8G), Spanien (9 G, 6 S, 8B) und Österreich (5G, 6S, 4B). Insgesamt waren von den 27 teilnehmenden Nationen 19 an der Medaillenvergabe beteiligt.


Limburgerhof: Frank Becker (M45) und Ulrike Görling (W45) mit schnellen Zeiten

Einige gute Leistungen gab es beim 8. Pfingst-Senioren-Sportfest am Pfingstonntag, 27. Mai 2007 im Waldstadion Limburgerhof. Mit zwei persönlichen Altersklassen-Bestleistungen unterstrich Frank Becker (*1960, 1.FC Kaiserslautern) seine Ambitionen auf eine erfolgreiche Saison. Über 100m sprintete er 11,73 sec (W:-0,7) und über 200m dann 23,47sec, das allerdings bei unzulässigem Rückenwind von +2,8m.
Die M55 sah ein sehr spannendes 200m-Finale, das Altersklassenneuling Walter Busenbender (*1947 LG Biebesheim/Eschollbrücken/Crumstadt) in 27,38 sec (W: +1,1)unerwartet knapp vor Karl-Heeinz Hofer (*1946, TuS Eintracht Wiesbaden, 27,45 sec) und Dr. Klaus Wucherer (*1944, LAC Quelle Fürth/TSV München 1860, 27,56 sec) für sich entschied. Walter Bauer (*1941, HSV Hockenheim) lief starke 16,97 sec über 100m Hürden in der M65. Klaus Riesenacker (*1937 TSG Seckenheim) gewann die 100m der Altersklasse 70 in 13,80 sec (W:+0,1). In derselben Altersklasse steigerte sich Manfred Hucker (*1936, ESG Frankonia Karlsruhe) über 5000m auf die persönliche AK-Bestleistung von 20:40,46 min. Im selben Rennen lief M75-er Felix Hoppe (*1930, VSV Grenzland-Wegberg) 15,71 sec.
Einen spannenden 100m-Endlauf in der W40, sah Ulrike Görling (*1962, MTG Mannheim) am Ende klar in 13,10 sec (W:+1,6) vor Angelika Grißmer (*1961, LG Neckar-Enz, 13,37 sec) und Olga Becker (*1961, ABC Ludwigshafen, 13,67 sec. Angelika Grißmer gewann anschließened die 200m in 28,30 (W:+1,1). Becker (4,85 m) vor Grißmer (4,65m) lautete dann das Weitsprungergebnis.
In der W50 war Silvia Bloedorn, (*1956, TG Worms) in 14,07 sec (W:+1,6m) deutlich schneller als tags zuvor in Ludwigshafen, als sie mit 1,2m-Gegenwind zu kämpfen hatte. Dafür blieb sie im Weitsprung mit 4,41m hinter dem Vortagesresultat zurück und traf exakt ihre Vorjahresbestleistung. Susanne Wissinger (*1934, TV Gelnhausen) stieß in der W70 die Kugel auf gute 8,85 m und kam im Diskuswurf auf 24,05m, die ausbaufähig sein sollten. Das gilt auch für die 3,07m von W-75-Leichtathletin Rosi Kreiskott (*1931, LG Weinstraße).
(29.05.07)


SG Bürstadt: M40 wieder für DAMM-Endkampf qualifiziert

Ein überrragendes Ergebnis erzielte die M40-Mannschaft aus Bürstadt bei den diesjährigen DAMM Meisterschaften der Leichtathleten der Region Südhessen. Dabei trat sie erstmals nach der neuen Regelung für Startgemeinschaften als SG Bürstadt an, die von den südhessischen Vereinen SSC Hanau-Rodenbach, SSC Vellmar und TV Bürstadt gebildet wird. Verstärkung erfuhr das Team bei diesem Vorkampf aber lediglich auf einer Position durch Langstreckler Markus Riefer vom SSC Hanau-Rodenbach. Mit 9.265 Punkten aus 8 Disziplinen lagen die Masters-Sportler am Ende sogar besser als beim letztjährigen DAMM-Endkampf in Köngen, bei dem die Mannschaft Deutscher Vizemeister wurde. Sie gehört mit den jetzigen Leistungen zu den Favoriten auf den Deutschen Meistertitel, den sie bereits 3 Mal gewinnen konnte.
Ausschlaggebend für die tolle Punktzahl war eine gleichmäßig gute Mannschaftsleistung in allen Disziplinen. Hervorzuheben sind dieses Mal besonders die Mittel- und Langstreckenläufer. Karl Ofenloch lief die 800 Meter in guten 2:09,98 Minuten vor dem sich erneut deutlich verbessernden Rainer Molitor, der in 2:11,67 Minuten eine persönliche Bestleistung erzielte. Über 5000m erreichte Markus Riefer mit 16:19,63 Minuten die höchste Punktzahl, Rainer Molitor erzielte gute 18:09,28 Minuten, Josef Jakob nach überstandener Verletzung 19:06,28 Minuten.  Die Sprinter lieferten über die 100 Meter mit 11,95  Sekunden von Thomas Schirra und 12,24 Sekunden von Thomas Schreiber sowie in der 4x100m-Staffel mit Eitz, Becker, Schreiber, Schirra in 47,14 Sek. ordentliche Leistungen. Doppelsiege gab es im Hochsprung von Christopher Kollmar mit der Höhe von 1,65 Metern und Peter Purdack mit 1,60 Metern sowie im Weitsprung mit Kollmar (5,96 Meter) und Jens Eitz (5,80 Meter). Bester Werfer war diesmal Bernd Rose, der sowohl den Diskuswurf mit 41,73 Metern als auch das Kugelstoßen mit 12,43 Metern  gewann. Zweite wurden hier Peter Purdack mit 31,42 Metern und Reinhard Eckel mit einer Weite von 11,88 Metern.
Der Deutsche DAMM-Endkampf, der am 22.09.2007 im hessischen Baunatal ausgetragen wird, ist mit der erzielten Punktzahl ganz sicher erreicht; die offizielle Einladung des DLV für diesen Endkampf ergeht aber erst nach Abschluß der Qualifikationsrunden Anfang August. 
(Quelle: PM SG Bürstadt, 29.05.07)


Ludwighafen: Anke Moritz (W45) nach langer Verletzung mit gutem Comeback

Nach einer mehrjährigen Verletzungsodyssee nicht zuletzt aufgrund schwerer Rückenprobleme ist Seniorenweltmeisterin Anke Moritz (*1959, ABC Ludwigshafen) wieder auf der Bahn. Beim Pfingstsportfest ihres Vereins am 26. Mai zeigte sie im Südweststadion gute Form und sprintete die 100m in 13,40sec (W: -1,2) und anschließend die 200m in 27,34sec (W: +0,8).
"Damit bin ich sehr zufrieden", sagte die Ludwigshafenerin anschließend zu masters-sport.de. "Zwar ist der Start noch längst nicht so, wie ich ihn möchte, und auch das Stehvermögen könnte besser sein. Aber ich fühle mich eigentlich richtig wohl und der Rücken macht mit." Moritz plant gegenwärtig einen Start bei der DM I, die vom 6. bis 8. Juli im sächsischen Zittau über die Bühne gehen, sieht dort aber die für Mannheim startende Wormserin Ulrike Görling als "klare Favoritin", die in diesem Jahr in die W45 aufgerückt ist.
Am Pfingstsamstag überzeugte in Ludwigshafen auch Silvia Bloedorn (*1956 TG 1846 Worms) über 100m (W: -1,2)in 14,44sec und vor allem im Weitsprung mit der persönlichen AK-Bestleistung von 4,70m. M45-er Thomas Straub (*1961, STTV Singen) kam in derselben Disziplin auf 6,34 m. Außerdem gab es gute Hammerwurf-Ergebnisse: Gerhard Zachrau (*1949, TSG Mutterstadt) warf das 6kg-Gerät auf 42,95m und Lokalmatador Herbert Schill (*1932, ABC Ludwigshafen) gelangen nach einer starken Serie im letzten Versuch 42,30m.
(29.05.07)


Jutta Schaefer: Letzter Wettkampf in Riccione?

W75-Werferin Jutta Schaefer (*1931, TSV Oberzwehren) will bei der WM in Riccione (Italien) offenbar ihren letzten internationalen Wettkampf bestreiten. Damit schlösse sich ein Kreis. Denn die Masters-Laufbahn der Nordhessin begann im Jahre 1988 ebenfalls in Italien. Jutta Schaefer betrat damals bei der EM in Verona die internationale Bühne der Seniorenleichtathletik. Zum ersten Mal schnupperte sie die unverwechselbare Atmosphäre internationaler Meisterschaften. Sie war auch sofort erfolgreich und gewann zwei Silbermedaillen im Kugelstoß und Diskuswurf hinter der sympathischen Engländerin Rosemary Chrimes.
Im Jahr danach folgten die Seniorenweltmeisterschaften in Eugene (USA). Mittlerweile hatte sie ihre Leidenschaft für den Hammerwurf entdeckt, der erstmals 1987 in das internationale Programm der Seniorenleichtathletik bei den Frauen aufgenommen worden war. Damals konnte das Hammerwerfen übrigens noch einarmig ausgeführt werden. Jutta Schaefer bevorzugte das beidarmige Werfen und absolvierte, bevor sie nach Amerika fuhr, eigens noch einen zusätzlichen Hammerwurf-Lehrgang bei Lore Klitsch und Hans Wirth. Der Erfolg stellte sich prompt ein: Sie holte ihre erste Goldmedaille im Hammerwurf mit der damaligen W55-Weltrekordweite von 37,34 m. Bei den in den kommenden Jahren durchgeführten Europa- und Weltmeisterschaften setzte sie ihre erfolgreiche Kariere weiter fort. Ein Höhepunkt war der damalige Weltrekord in der W60 von 46,04 m, bei den Seniorenweltmeisterschaften in Buffalo (USA). Jutta Schaefer war bei allen Seniorinnen und Senioren sehr geachtet. Denn ihr Rat und auch ihre bereitwillige Mitarbeit waren immer gefragt, darunter mit ihrem Mann Karlheinz mehrere Jahre in der Athletenbetreuung bei internationalen Meisterschaften.
Nach jetzt fast 20 Jahren im Seniorensport denkt die Nordhessin Jutta Schaefer also jetzt an's Aufhören. Sie will ihre letzten Wettkämpfe bei der XVI. Senioren-WM im September in Riccione bestreiten: "Wieder in Italien. Ich hoffe, noch einmal in die Medaillienränge in meinen Lieblingsdisziplinen Hammer- und Gewichtwurf vorzustoßen. Der Kreis schließt sich". Hört sie tatsächlich auf, wird das in der Mastersleichtathletik eine Lücke reißen.


Gutachten: Löschung von Dopingrekorden zulässig

Nachweislich mit Hilfe von Doping zu Stande gekommene Rekorde können nach Aussage eines neuen Rechtsgutachten gelöscht werden. Zu diesem Schluss kommen die Stuttgarter Sportrechtsanwälte Christoph Wüterich und Marius Breucker nach einem zu Pfingsten gesendeten Berichts des Deutschlandfunks. Der Chef der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), Richard Pound, schloss sich dieser Auffassung an. Doping-Rekorde seien Sportbetrug und dürften «keinen Bestand haben, wenn es Beweise gibt», sagte der Kanadier dem Kölner Hörfunksender. Die meisten internationalen Verbände würden inzwischen der Auffassung zustimmen, «dass bei Dopingnachweis auch Rekorde gestrichen werden sollten».
Pound widersprach der Auffassung des Deutschen Leichtathletik- Verbandes (DLV), Rekorde dürften ohne positiven Dopingtest nicht aberkannt werden, da andere Regeln erst später in Kraft getreten sind. Dieses Argument bezeichnete der WADA-Chef als «nicht eindrucksvoll». Am kommenden Freitag befasst sich der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) auf der Tagung der Spitzensportverbände in Hamburg mit dem brisanten Thema «Löschung von Doping-Rekorden».
Der DLV hatte vor einem Jahr keine rechtliche Grundlage zur «rückwirkenden individuellen Abererkennung aller nachweislich mit Doping-Unterstützung aufgestellten Bestmarken gegen den Willen der Athleten» gesehen. «Eine Löschung solcher Rekorde ist aus juristischen Gründen nicht möglich», heißt es seither in der Präambel zur offiziellen DLV-Rekordliste. Der DLV-Verbandstag hatte damals allerdings dem Antrag der früheren Weltklasse-Sprinterin Ines Geipel entsprochen, ihren Namen aus der Rekordliste zu streichen. Die ehemalige DDR-Athletin hatte 1984 mit einer Staffel des SC Motor Jena den bis heute gültigen Vereinsweltrekord über 4 x 100 Meter in 42,20 Sekunden aufgestellt. Wie Gerichte bestätigt haben, ist der Rekord Ergebnis von Zwangsdoping und damit Sportbetrug gewesen.
Die Expertise von Wüterich und Breucker, die dem Deutschlandfunk vorliegt, belegt auf 32 Seiten die «Zulässigkeit der Streichung von Rekorden wegen Verstößen von Athleten gegen Doping-Verbote». Sie basiert auf den in den 80er Jahren gültigen Wettkampfregeln des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF. Aus dem generellen Dopingverbot und der Vorschrift, dass Rekorde bei «regelkonform durchgeführten» Wettkämpfen aufgestellt werden mussten, leiten die Juristen die Möglichkeit zum Streichen von Rekorden ab. Allein in der Leichtathletik gibt es fünf Weltrekorde von DDR- Sportlern aus den 80er Jahren, die als Bestmarken «für die Ewigkeit» gelten. Auf den Prüfstand müssten dann aber auch andere Sportarten und in der Leichtathletik weitere Fabel-Weltrekorde: Die Superzeiten 10,49 Sekunden (100 Meter) und 21,34 (200 Meter) der inzwischen gestorbenen US-Sprinterin Florence Griffith-Joyner aus dem Jahr 1988 waren von Experten immer mit Argwohn betrachtet worden.
(aus ftd, 28.05.07)


WMA: Bayer engagiert sich bei Masters-WM

Während in Deutschland der Bayer-Konzern aus dem Sponsoring der Leichtathletik aussteigt, ist es WMA-Präsident Cesare Beccalli gelungen, mit dem italienischen Ableger des Bayer-Konzern einen bemerkenswerten Hauptsponsor des WMA-Weltverbandes zu finden.
Eines der ersten Resultate der künftigen Zusammenarbeit: Bayer wird bei der bevor stehenden Masters-WM i

n Riccione / Italien vom 4. bis 15. September als Hauptsponsor ein mobiles Labor ("Cardiolab") zum Einsatz bringen, in dem die Athleten -kostenfrei- ihr kardiovaskuläres Risiko überprüfen lassen können. Die dabei gesammelten Daten werden Gegenstand eines „Rundes Tisches“ (Arbeitstitel: ‚Leichtathletik für ein besseres Leben’) sein. Dieser „Runde Tisch“ wird am wettkampffreien 12. September stattfinden. Dort werden Behören, Repräsentanten des Sports und Seniorensportler über die Bedeutung des sauberen Sports zugunsten eines physisch und psychisch gesunden Lebens diskutieren. (WMA, 28.05.07)


Zwei neue Masters-Weltrekorde in den Altersklassen M35 und M45

Zwei neue Seniorenweltrekorde werden gemeldet. Der Jamaikaner Danny McFarlane (*1972) hat über 400m Hürden beim Adidas Track Classic Meeting am 18. Mai im kalifornischen Carson (USA) in 48,83sec die alte M35-Weltrekordzeit von Nat Page (USA) um eine Zehntelsekunde gesteigert.
In der M45 verbesserte der Portugiese Jorge Costa (*1961) den Weltrekord im 50 km Gehen in Leamington (GB) am Sonntag, 20 Mai '07 auf 3:57:44h. Der alte WR stand bei 3:59:27h.
(27.05.07)


Antidoping: Experten fürchten neue Epo-Mittel

Dopingexperten haben bereits Nachfolgekandidaten für das zuletzt übliche Epo-Doping ausgemacht, die noch schwerer nachzuweisen sind. Die Pharmaindustrie arbeite an Medikamenten in Tablettenform, die die körpereigene Epo-Produktion der Niere stimulieren können. Dies sagte der Dopingexperte Mario Thevis von der Deutschen Sporthochschule Köln der FTD. "Marktreif sind die Mittel zwar noch nicht. Aber wir haben sie als potenzielle Dopingmittel auf dem Radar." Epo ist ein natürliches Eiweiß, das in der Niere gebildet wird und die Bildung roter Blutkörperchen anregt. Als Medikament wird es gentechnisch hergestellt.
Addiert man die weltweiten Umsätze der Epo-Varianten der führenden Firmen Amgen, Roche und Johnson & Johnson, war Epo 2006 mit 11,5 Mrd. $ die Nummer zwei unter den meistverkauften Medikamenten weltweit. So bekommen etwa Krebspatienten Epo, weil Chemotherapien das Knochenmark schädigen und damit die Bildung der Blutkörperchen gestört ist.
Den Herstellern zufolge sind die Umsätze durch verbotene Einsätze im Sport marginal. Radrennfahrer dopen sich seit 1992 mit Epo, um mehr Sauerstoff ins Blut zu bekommen. Eine stichhaltige Unterscheidung des Gentech-Hormons vom körpereigenen ist seit 2000 möglich. Der Urintest muss wegen der Abbauprozesse im Körper innerhalb von drei Tagen nach der Injektion erfolgen. Neuerdings kommen patentschutzfreie Epo-Generika hinzu. "Mit den etablierten Methoden lassen sich über die Originalprodukte hinaus mittlerweile noch rund 20 verschiedene Epo-Generika nachweisen. Viele dieser Produkte stammen aus Asien", sagte Dopingexperte Thevis von der Deutschen Sporthochschule.
(aus FTD, 26.05.07)


Randkonzern meets Randsportart
RAG kooperiert mit DLV

Der RAG-Konzern mit Sitz in Essen wird Kooperationspartner des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV). Der Vertrag sieht eine Laufzeit von drei Jahren bis 2009 vor. Dies teilten die RAG und die Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft mbH (DLP) mit. Neben dem Titelsponsoring für die DLV-Gala in Bochum-Wattenscheid (12. August) wird die RAG vor allem die DLV-Staffeln auf dem Weg zur WM 2009 in Berlin begleiten. "Wir freuen uns, einen anerkannt guten Partner des Sports gewonnen zu haben. Den Athleten/innen wird somit eine weitere exzellente Unterstützung bei der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2008 in Peking eröffnet. Jedem muss klar sein, dass eine optimale Vorbereitung im Spitzensport nur mit verlässlichen Partnern möglich ist", sagte Dagmar Freitag, Vizepräsidentin Marketing im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV).
"Leichtathletik ist eine Sportart, die ein hohes Maß an Disziplin und Einsatz fordert. Den Einsatz, den wir als Kooperationspartner beisteuern können, leisten wir gerne. Als verlässlicher Partner für den DLV möchten wir dazu beitragen, den Spitzensport in Deutschland voran zu bringen", so Christian Kullmann, Leiter Kommunikation und Vorstandsbüro bei der RAG.
Der RAG-Konzern, dem der Privatisierungswind in das Gesicht weht und der manche Altlast mit sich herumschleppt, engagiert sich neben kulturellen und sozialen Projekten für vielfältige sportliche Projekte in der Region. So ist das Unternehmen unter anderem seit 2006 Haupt- und Trikotsponsor des Fußball-Erstligisten Borussia Dortmund, unterstützt über seine Tochtergesellschaft STEAG den Traditions-Fußballverein Rot-Weiss Essen, ist Hauptsponsor des Deutschland-Achters und der Leichtathleten des TV Wattenscheid 01.
(25.05.07)


Walking-Tour: Laufen und Walken in Deutschland beliebt

Das Laufen hat es aktiven Sportlern besonders angetan. Beim aktuellen Gesundheitsbarometer der DAK-Krankenkasse erklärte fast die Hälfte aller Befragten, dass Sie in ihrer Freizeit entweder Jogging (27 Prozent), Walking (13 Prozent) oder Nordic Walking (acht Prozent) betreibt. "Beim Walking und Nordic Walking stehen Gemeinschaftsgefühl und Gesundheitsbewusstsein ganz oben", sagte dazu Roland Heiler (DAK Bochum). 88 Prozent der Befragten sind zusammen mit Freunden, Bekannten oder ihrem Partner aktiv. 51 Prozent wählen dabei Walking oder Nordic Walking, weil sie trotz Vorerkrankung oder gesundheitlicher Einschränkungen fit bleiben möchten. 67 Prozent gaben in der DAK-Umfrage an, sie wollten vor allem ihre Ausdauer trainieren, ohne sich zu überfordern.
Die Zahlen und Aussagen bestätigen den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) und seinen Kooperationspartner DAK, auch in diesem Jahr wieder die DAK/DLV-Walking-Tour zu starten. "Die bundesweite Tour ist beim Deutschen Leichtathletik-Verband inzwischen zu einer festen Einrichtung im Breitensport geworden. Deshalb bin ich überzeugt, dass wir auch 2007 wieder viele Menschen von dieser Gesundheitsbewegung begeistern", erklärte DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop.
Am 9. Juni macht die DAK/DLV-Walking-Tour auf dem Marktplatz in Bochum Station. Gerade für Einsteiger ist sie eine gute Gelegenheit, unter Anleitung von ausgebildeten Trainern die Sportart kennen zu lernen. Angeboten werden ab 12.30 Uhr kostenlose Schnupperkurse, ein Programm für Fortgeschrittene, Massagen, Ernährungsberatung und Fitness-Checks.
Schirmherrin der Tour ist Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz. Nach Bochum ist die Veranstaltung noch in Zwickau (30. Juni), Travemünde (23. September) und Berlin (6. Oktober) zu Gast. Weitere Informationen zur DAK/DLV-Walking-Tour gibt es unter www.leichtathletik.de
(25.05.07)


Potsdam: Gelungener Saisonauftakt für Europameister Wolfgang Hamel

Zum zweiten Durchgang des Werfercup hatten sich am Himmelfahrtstagauf der idyllisch gelegenen Anlage am Tiefen See über 20 Leichtathleten, darunter 6 Athleten der Gehörlosennationalmannschaft eingefunden. Bei guten Bedingungen konnten dabei die Leichtathleten des gastgebenden ESV Lok Potsdam überzeugen. Europameister Wolfgang Hamel (*1941, ESV Lok Potsdam) erreichte bei seinem Saisonstart mit 14,31 m im Kugelstoß einen formidablen Auftakt.
Im Diskuswurf verbesserte Vizeeuropameister Siegfried Pradel (M 65) mit 44,99 m den brandenburgischen Landesrekord um 1,60 Meter. Weitere gute Ergebnisse:
Kugelstoßen: Lutz Müller (*1943, SC SiemensstadtBerlin) 13,69 m
Diskuswurf: Dieter Hoffmann(M65, Turbine Berlin) 43,66 m
Wolfgang Hamel (*1941, ESV Lok Potsdam) 40,40 m
Werner Hennig (M60, ESV Lok Potsdam) 50,18 m
Speerwurf : Dieter Hoffmann 43,66 m
(25.05.07)


M45: Speerwurfweltrekord durch Roald Bradstock (USA)

Roald Bradstock (USA) heißt der neue Weltrekordhalter im Speerwurf der Altersklasse M45. Am vergangenen Samstag (19.05.) warf der 45-Jährige bei den Florida Athletic Club Classic in Clermont, im ersten Versuch den Speer auf 71,75m und verbesserte damit den 2002 aufgestellten alten WR des Finnen Jorma Markus (70,96m) um fast einen Meter. Bradstock ließ sich auch durch die schwierigen Windverhältnisse nicht irrtieren und absolvierte insgesamt eine gute Serie. Bleibt er gesund, kann sich der keinem Club angehörende Werfer sogar Chancen für seine insgesamt achte Teilnahme an den Olympic Trials ausrechnen, bei denen die USA im kommenden Jahr die Teilnehmer für die Olympischen Spiele in Peking 2008 ermitteln. Anlauf und Abwurf des Rekordwurfes sind als bei YouTube zu sehen. (23.05.07)


Neues aus Berlin:
WM-Eintrittskarten werden ab dem Frühjahr nächsten Jahres - Keine Masters-Einlagewettkämpfe?

Rund 2.000 Starterinnen und Starter und dazu etwa 1.500 Trainer, Betreuer, Physiotherapeuten und offizielle Vertreter der bis zu 212 teilnehmenden Verbände werden zur Leichtathletik-WM in zwei Jahren in Berlin erwartet - also nur halb so viele Teilnehmer wie bei einer durchschnittlichen Masters-EM. Fast alle Athleten, Trainer Betreuer können daher in zwei großen Hotels untergebracht werden. Die Verträge für die Reservierung dieser Unterkünfte hat jetzt das, kurz BOC genannte Organisationskomitee mit den Betreibern abgeschlossen. Als eines der größten Hotels in Europa bietet das "Estrel" im Berliner Bezirk Neukölln die Möglichkeit, Sportlerinnen und Sportler aus aller Herren Länder gemeinsam unter einem Dach einzuquartieren und so etwas wie ein großes Athletendorf zu schaffen, wie es sonst nur von den so genannten „Dörfern“ bei Olympischen Spielen bekannt ist. Im großen Saal des Estrel wird außerdem in den Tagen vor den Wettbewerben der IAAF Kongress, sozusagen die Hauptversammlung aller Mitgliedsverbände, mit 900 Delegierten stattfinden. Neben dem Hotel in Neukölln wird das frisch renovierte „berlin, berlin“ nahe der Urania Dreh- und Angelpunkt bei der 12. IAAF Leichtathletik WM sein, die vom 15. bis zum 23. August 2009 in der Hauptstadt stattfindet.
Die IAAF residiert mit ihren Führungskräften und den Büros im Hotel InterContinental an der Budapester Straße. Willy Weiland, Chef dieses wohl besten Hotels der Stadt mit den notwendigen Faszilitäten für Tagungen und Meetings, wurde soeben als bester Hoteldirektor Deutschlands geehrt.
Auch in punkto Vermarktung des Großereignisses konnten die Weichen für das BOC gestellt werden. Neben den Rechten, die die große japanische Agentur Dentsu als Vermarkter der veranstaltenden IAAF verhandelt, bekam nun auch das BOC als Ausrichter so genannte "nationale Rechte" zugeteilt. Mit der Vermarktung dieser Rechte wurde die Agentur infront aus der Schweiz beauftragt. In Deutschland wird infront unterstützt von der Deutschen Leichtathletik Projekt- und Promotion GmbH DLP, der Vermarktungsgesellschaft des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV).
Kontaktfreudig zeigten sich die BOC-Vertreter auf der Internationalen Tourismus Börse (ITB), der größten Reisemesse der Welt, vor einiger Zeit auf dem Berliner Messegelände. Am Stand des Organisationskomitees und in den Hallen wurden mit interessierten Unternehmen die touristischen Aspekte der Weltmeisterschaften erörtert und die Wünsche nach Kooperationen angenommen. Reiseangebote z. B. von Busunternehmen aus ganz Deutschland sollen mit dem Besuch der neuntägigen Wettkämpfe im Olympiastadion kombiniert werden. Die WM-Eintrittskarten werden ab dem Frühjahr nächsten Jahres verfügbar sein. Der Messestand der Organisatoren wurde von den ersten für die WM rekrutierten Freiwilligen bemannt. Kai Apelt, beim BOC verantwortlich für das Programm, benötigt in zwei Jahren etwa 3.500 freiwillige Helfer, die das Gelingen der Veranstaltung möglich machen. Als Pressesprecher des Organisationskomitees berief der Aufsichtsrat auf seiner letzten Sitzung den früheren sid-Journalisten Stefan Thies.
Bisher nicht erfolgreich waren Gespräche hinter den Kulissen, wie bei der letzten WM in Helsinki auch in Berlin wiederum Masters-Einlagewettbewerbe vorzusehen. Dem Vernehmen nach zeige der DLV bisher kein Interesse.
(Quelle: GRR 22.05.07)


Sportsponsoring: Bayer Leverkusen zieht sich zurück
Bald ohne Basketball, Volleyball, Leichtathletik

Einer der größten privaten Sportförderer Deutschlands, die Bayer AG, wird seine Zuwendungen in Zukunft wohl sehr deutlich reduzieren. Betreffen dürfte dies vor allem die Spielsportarten Basketball, Handball, Volleyball sowie die Leichtathletik mit Athleten wie der Speerwurf-Europameisterin Steffi Nerius oder den Weltklasse-Stabhochspringern Lars Börgeling und Danny Ecker. Andere Sparten wie Schwimmen mussten schon früher auf Bayer-Gelder verzichten.
Die nächste Saison und die Olympiavorbereitung für Peking 2008 - dafür hat Bayer ein eigenes „Top Team“ mit dreißig aussichtsreichen Athleten gegründet - sollen dem Vernehmen nach gesichert sein. Danach aber sollen die Vereine mehr und mehr in die finanzielle Selbständigkeit entlassen werden. Schon zum hundertjährigen Bestehen des Bayer-Betriebssports 2004 hatte das Werk von einem „streng Kosten-Nutzen-orientierten Sponsoring auf Basis moderner Strategien“ gesprochen und damit das Bild des ewig großzügigen Mäzens, der für jeden Fehlbetrag einsteht, korrigiert. Jürgen Beckmann, seit April neuer Sportbeauftragter der Bayer AG, sagte am Sonntag auf Anfrage: „Es ist keine einfache Situation im Moment. Es ist vereinbart, dass Präsident Klaus Beck am Dienstag die Möglichkeit erhält, auf der Mitgliederversammlung des TSV 04 Leverkusen dazu Stellung zu nehmen, auch zu der Frage, wie der Haushalt ausgeglichen gestaltet werden kann.“ An diesem Montag soll es eine Presseerklärung geben.
Derzeit fördert die Bayer AG noch 27 Sportvereine, die rund um die Werksstandorte Leverkusen, Dormagen, Uerdingen und Wuppertal angesiedelt sind. In diesen Klubs betreiben etwa 50.000 Mitglieder Breiten-, Behinderten-, Nachwuchs- oder Spitzensport in 50 Disziplinen. Knapp 200 hauptamtliche Mitarbeiter, davon ein Drittel Trainer, werden beschäftigt. 18 Erstligamannschaften in 16 Sportarten treten unter dem Namen Bayer an. Die bisherige Sportförderung des Konzerns ruht auf drei Säulen: Für den Spitzensport werden rund 30 Millionen Euro sogenannter „Werbe-Image-Gelder“ aufgewendet, davon 25 Millionen für den Profifußball, der nicht zur Disposition steht. Im Gegenteil, das Bundesligastadion BayArena wird deutlich ausgebaut. Den gemeinnützigen Vereinssport lässt sich Bayer etwa 14 Millionen Euro im Jahr kosten. Der Behindertensport finanziert sich seit 1981 über die Herbert-Grünewald-Stiftung. Bayer veranstaltet auch sportliche Events im In- und im Ausland.
Sporterfolge sorgen seit Jahrzehnten für einen Imagetransfer. Bayer-Athleten haben 60 Medaillen bei Olympischen Spielen, 47 Medaillen bei Paralympics und 200 Medaillen bei Weltmeisterschaften errungen. Erster Olympiasieger aus der Bayer-Familie war in Tokio 1964 Zehnkämpfer Willi Holdorf. Ihm folgten Athleten wie Heide Rosendahl, Ulrike Meyfarth, Heike Henkel oder Arnd Schmitt. „Bayer war für die Athleten meiner Generation mehr als ein Verein, wir konnten eine Existenzgrundlage schaffen“, sagt der frühere Weitspringer und gegenwärtige Chef der Nationalen Anti-Doping-Agentur, Armin Baumert. „Es hieß bei uns: ,Mutter Bayer'. Es ist traurig, wenn es so kommt, wie vermutet. Ich bin allerdings nicht überrascht. Es gibt schon länger entsprechende Anzeichen. Man muss nur hoffen, dass es kein Signal ist für andere, die auch überlegen.“
Der größte und älteste vom Werk geförderte Verein ist der TSV Bayer 04 Leverkusen mit rund 11.000 Mitgliedern. Mehr als die Hälfte davon gehören den Abteilungen Freizeit- und Breitensport sowie Kinder- und Jugendsport an. Dieser Verein beklagt schon jetzt ein Finanzloch von knapp 1,5 Millionen Euro. Für den TSV 04 arbeiten als Betreuer und in der Verwaltung etwa 80 Kräfte. Der Wert der vereinseigenen Sportanlagen erreicht einerseits einen dreistelligen Millionenbetrag, andererseits stellen die Immobilien durch hohe Unterhalts- und Instandhaltungskosten auch eine Belastung dar. Erst vor fünf Jahren wurde die Leichtathletik-Halle Manfort eröffnet, die Baukosten von 35,5 Millionen Mark brachten Bund, Land, Stadt und die Bayer AG gemeinsam auf.
Die Bundesliga-Basketballspieler des TSV 04 Bayer Leverkusen erhalten jährlich geschätzte 1,2 Millionen Euro. Auch Geschäftsführer Otto Reintjes wollte vor einer offiziellen Erklärung nicht Stellung zum neuen Bayer-Sport-Konzept nehmen: „Wir warten ab, was verkündet wird. Und damit müssen wir leben. Aber eins steht fest, wir kämpfen immer weiter“, sagt Reintjes, unter dessen Ägide Leverkusen Titel um Titel sammelte und zu Beginn der neunziger Jahre die Liga nach Belieben dominierte.
Welche Folgen es haben kann, wenn der Konzern die Schatulle nicht mehr im gewohnten Umfang öffnet, belegt der Uerdinger Fußball. 1995 wurde die Zusammenarbeit beendet - der frühere Bundesligaklub und Europapokalteilnehmer tritt mittlerweile in der Oberliga an. Sport unterm Bayer-Kreuz wird sich in Zukunft ganz anders darstellen als heute. Der Spitzensport muss ein bittere Pille schlucken.
(aus: F.A.Z., 21.05.2007)


DAMM: M60 der LAG Obere Murg will es diesmal wissen

Eine Tugend hat der Badische Leichtathletikverband aus der Not gemacht, einen Veranstalter für immer kleiner werdende Felder zu finden, und deshalb die Mannschaftsmeisterschaften der Jugend und der Senioren zusammengelegt Bei wieder strahlendem Wetter wurde das Sportfest in Rheinfelden, in Sichtweite der Schweiz, ein voller Erfolg. Vor allem: Für so manchen Jugendlichen war es bis zum vergangenen Samstag unvorstellbar wie "sauschnell die Alten" noch waren, während diese ihrerseits, bisweilen etwas wehmütig die Leichtigkeit der Jungen bewunderten.
Nach dem personellen Aderlass der TSG 78 Heidelberg-W60-Mannschaft um Gerda Seibert -Gerti Reichert und Dagmar Widman verließen den Verein, Karin Koschnitzke hängt (ein seufzender Insider: "mal wieder...") die Spikes an den Nagel und Ute Krauter ist dauerverletzt- schloss man sich mit dem Turnerbund Emmendingen zur neuen SG Nord-Süd Baden zusammen. Dabei waren Doris Gallep (*1945) über 100m in 15,75 und 3, 41 m im Weitsprung sowie Brigitte Franke-Berendonk (*1942) im Kugelstoßen mit 9,89 m die eifrigsten Punktesammlerinnen. Gerda Seibert (*1942) erkämpfte, nur drei Wochen nach einer Tumoroperation und direkt vor der Anschlussbehandlung, bereits wieder 16,85 sec über 100m.
Die LAG Obere Murg war mit zwei DAMM-Endkampfanwärtern am Start, aber für eine sichere Qualifikation reichte es wohl bei beiden noch nicht. Am schlimmsten trafen die kurzfristigen Absagen die M 50 (7175 P.), die beim zweiten Versuch am 2. Juli in Baden-Baden noch gewaltig zulegen muss.
Nach dem Staffeltrauma der DAMM im vergangenen Jahr in Köngen, als das M60-Team der Schwarzwälder mit sicheren 101 Punkten Vorsprung den letzten Wechsel der 4 x 100 m Staffel verpatzte und auf den letzten Platz zurückfiel, wollen die mittlerweile wirklich erfahrenen Mannen um Jürgen Radke (*1937) es noch einmal versuchen, den fünften deutschen Mannschaftstitel in der Altersklasse M 60 zu holen. Nicht erwartete 5881 Punkte mit noch einigen Trümpfen im Ärmel und damit klar vor der LG Radolfzell, die mit dem überragenden Felix Mohr (*1943) - Kugel 13,31 m, Diskus 45,37 m - auf 5271 Punkten kam, zeigten am Samstag, dass die Chancen dafür nicht schlecht stehen. Dieter Bartzsch (*1939) ist bereits gut in Schwung und erreichte 13,33 sec über 100m und 4,70 m im Weitsprung , Roland Heiler (*1938) und der immer noch durch Knieprobleme gehandicapte, aber auf dem Weg zu alter Stärke befindliche Arno Hamaekers (*1940) werden jedoch noch einiges zulegen müssen. Die "Original-Köngen-Staffel" mit Arno Hamaekers, Dieter Bartzsch, Diethard Reichhard (*1942) und Jürgen Radke erlief ganz sichere 53,05 sec. Unbeantwortet blieb in Rheinfelden nur die Frage, ob Jürgen Radke seiner M 60 treu bleibt, oder ob er mit der neuformierten M 70 Mannschaft seiner LAG an den Start gehen wird.
Hier die Resultate des badischen DAMM-Durchgangs in Rheinfelden am 19.05.07
( 21.05.07)


15000 Starter: Laufhoch beim Thüringer Rennsteiglauf

Mit fast 15.000 Teilnehmern aus 17 Nationen erlebte der 35. GutsMuths-Rennsteiglauf in Thüringen am Samstag auf den verschiedensten Lauf- und Wanderstrecken ein unvergessliches Laufhoch. Der 24-jährige Christian Seiler (LC Erfurt) aus Zeulenroda, der in den letzten drei Jahren den Halbmarathon von Oberhof nach Schmiedefeld gewinnen konnte, feierte zur 35. Auflage nun auch seinen ersten Marathonerfolg in 2:42:26 Stunden zu Europas größtem Crosslauf von Neuhaus nach Schmiedefeld über 43,1 Kilometer vor Markus Koch (DVV Coburg; 2:48:01 h). Bei den Frauen kam die Siegerin von 2005 und Vorjahrszweite Diana Lehmann (USV Potsdam) in 3:15:42 Stunden zu ihren zweiten Rennsteig-Marathonerfolg vor Elke Musial (W35, LG Taucha/Leipzig; 3:32:34 h) und Katrin Beyer (Gera-Zwötzen; 3:34:57 h).
Zum ersten Mal dabei und gleich auf das Siegerpodest lief sich Christian Stork (TV Jahn Kempten) auf der Supermarathondistanz über 72,7 Kilometer (5:20:53 h) vor dem Schweizer Markus Kramer (Meilen; 5:28:02 h). „Das war heute mein bisher größter sportlicher Erfolg“, sagte der 37 Jahre alte Ultraläufer aus Rettenberg im Allgäu. „Eigentlich bin ich Skilangläufer. Da in diesem Winter aber der Schnee sehr rar war, habe ich mehr Laufkilometer auf Schusters Rappen absolviert.“
Zweimal hat Sonja Knöpfli (LV Winterthur) schon den 100-Kilometer-Lauf von Biel gewonnen. In Vorbereitung auf den 100 Kilometer-Weltcup in den Niederlanden setzte die 30-jährige Schweizerin mit ihrem Sieg auf der Supermarathonstrecke in 6:11:01 Stunden einen wichtigen Meilenstein. Sie verwies Claudia Stader (W35, Langenfeld; 6:53:08 h) überlegen auf den Vizeplatz. „So einen schweren und langen Crosslauf habe ich noch nie bestritten“, lautete ihr Kommentar. „Unglaublich diese schwere Topografie von Eisenach nach Schmiedefeld.“
Er hatte seinen Sieg auf der Halbmarathonstrecke von Oberhof nach Neuhaus über 21,1 Kilometer im Feld der rund 6.000 Läufer angekündigt, der 24 Jahre alte angehende Polizeimeister Christian Biele (LC Erfurt). In 1:11:29 Stunden verwies der Sauerländer den Sieger von 2000, Jan Burzik (M40, Laufladen Jena), in 1.12:31 Stunden auf den Ehrenplatz.
Anja Carlsohn (Uni Potsdam) drehte in diesem Jahr bei den Frauen den Spieß um und lief in 1:21:28 Stunden vor der Vorjahrssiegerin Stefanie Wiesmair (Sporteam Steinbach/Meiningen; 1:25:53 h) durchs Ziel. Beste Mastersläuferin war auf Rang 4 Dr.Franziska Stebner (W40, TSV Tudorf).
Ergebnisse hier...
(aus www.leichtathletik.de, 21.05.07)


Garbsen: Friedek (M35) springt 16,58m

Nur um 10cm hat Dreispringer Charles Friedek (*1971, TSV Bayer Leverkusen) seinen deutschen M35-Mastersrekord beim Springermeeting am Sonntagnachmittag in Garbsen (Niedersachsen) verfehlt. Der wieder einsatzbereite Ex-Weltmeister bezwang mit 16,58 Metern den Berliner Thomas Moede (*1977), der auf 16,30 m kam. friedek hatte insgesamt nur zwei gültige Versuche. Der zweite landete bei 16,56m.
Im Mittelpunkt des Sportfestes stand ein hochklassiger Hochsprung-Wettkampf, bei dem der Deutsche Hochsprungmeister Eike Onnen (*1982, LG Hannover) seine Freiluft-Bestleistung um sechs Zentimeter auf die Weltklassehöhe von 2,34 Meter steigerte. Gefordert wurde Onnen in Garbsen vom ebenfalls formstarken Kabelo Kgosiemang (*1970). Der Mann aus Botswana schaffte 2,28 m.
(21.05.07)


Niederlande: Vier Landesrekorde bei PSV-Sportfest

Ingrid van Dijk (*1962, GAC Hilversum) war die Athletin beim Werfertag des niederländischen PSV Atletiek, an dem am Samstag, 19. Mai, 13 Seniorinnen und 46 Senioren in 11 Altersklassen teilnahmen. Auf den Tag genau 45 Jahre alt feierte sie ihren Geburtstag gleich mit drei neuen Landesrekorden. Im Werferfünfkampf kam sie auf total 4533 Punkte (+ 307 gegenüber der alten Bestmarke), im Gewichtwurf auf 13,77m (+ 1,35) und im Hammerwurf auf exzellente 43,56m (+ 2,83m); die Disziplin heißt übrigens im Holländischen sympathisch "Kogelslingeren".
Wim Fokker (M70-Atverni) stellte im Kugelstoßen der M 70 mit 13,48m den vierten Rekord auf. Das war 44 cm weiter, als er am 13. Mai in Amsterdam gestoßen hatte.
(21.05.07).


Eine Familie: DMM-Wettkämpfe in Verden mit guten Leistungen

Es ist einer der prägenden Sätze von EVAA-Präsident Dieter Massin (Ahlen) und längst aufgenommen in den Sprachschatz der IAAF. "We are one family - Wir sind eine Leichtathletikfamilie". Nirgends trifft dies mehr zu als bei den Mannschaftsmeisterschaften. Dies unterstrich am 19. Mai das große DMM-Sportfest in Verden. Zwischen dem ältesten Teilnehmer Jürgen Holt (*1952, LG Kreis Verden) und dem Jüngsten, Stabhochspringer Michael Kass (*1991, SV Werder Bremen) lagen sage und schreibe fast 40 Jahre Altersunterschied.
Verden wickelte jedenfalls am dritten Samstag im Mai einmal mehr und bekannt routiniert eine Veranstaltung zur deutschen Mannschaftsmeisterschaft für Bundesliga und Regionalliga-Klubs ab, die großen Zuspruch erfuhr. Während sich die Beteiligung der Bundesliga-Vereine bei dem Meeting, das immer ein wenig im Schatten des DMM–Endkampfes in Hannover steht, in Grenzen hielt, waren insgesamt acht Klubs in den Regionalliga-Wettbewerben dabei. Besonders spannend das Resultat der Regionalliga-Frauen: Ganze drei Punkte trennten am Ende den Sieger DSC Oldenburg mit 9 398 Zähler von der LG Braunschweig, die es auf 9 395 Punkte brachte. Dritter der TSV Rudow Berlin mit 7 986 Punkte.
Weitere Ergebnisse: Bundesliga Männer: 1. LG Braunschweig 20 836 P., 2. LG Kreis Verden 19 545 P., 3. Phönix Lübeck 18 527 P., Frauen: 1. SG Osnabrücker TB/SV Herringhausen/BW Hollage 11 940 P., 2. VFV Spandau 11 772 P., Regionalliga Männer: 1. SV Werder Bremen 16 209 P., 2. LG Hannover 15 844 P., 3. SV Friedrichsfehn 15 664 P., 4. LG Kehdingen 13 758 P., 5. LG Bremen Nord 13 504 P.
Aus Masterssicht gab es vor allem bei den Männern eine Reihe guter Resultate. Zu erwähnen sind Sven Suhling (*1966, LG Kreis Verden) im Hammerwurf mit 48,13m (PB-AK) und Dirk Hoffmeister (*1967, LG Braunschweig) im Hochsprung mit 1,85m,
Speerwerferin Karen Scholz (*1964, VfV Spandau) kam 43,50m weit, hatte sich aber mit Blick auf ihre letztjährige, fünf Meter bessere Spitzenweite sicherlich mehr vorgenommen. Sehr ordentliche 547 Punkte für ihr Team lieferte auch die lange Zeit verletzte Ausdauerläuferin Jutta Karsch (*1961, SG OTB Osnabrück/SV Herringhausen/BW Hollage ) mit 11:08,29min über 3000m ab. Sie scheint auf dem Weg zu alter Stärke zu sein.
Die DMM-Resultate aus Verden
(21.05.07)


EM in Regensburg: "Gekämpft bis zum Allerletzten"
Anton Lautners ganz privater Bericht aus Regensburg

"Servus aus der Kulturstadt Regensburg, heute berichte ich Euch von der Europameisterschaft der Senioren non-stadia. Im April 2005 fällt die Entscheidung, dass die 10. Senioren-Europameisterschaften im Halbmarathon, im 10 Kilometer Straßenlauf, im Crosslauf (Staffeln) und im Gehen an die Donaustadt vergeben werden. Die Regensburger überzeugen mit ihrem Konzept und ihrer Erfahrung bei der Bewerbung bei der European Veterans Athletic Association (EVAA). So finden sich sehr schnell die LG Domspitzmilch Regensburg und der LLC Marathon Regensburg zusammen und bilden für die Organisation dieser Meisterschaft eine schlagkräftige Arbeitsgemeinschaft. Beide Vereine haben zu diesem Zeitpunkt bereits Erfahrung in der Organisation deutscher Meisterschaften im Cross, im 10 Kilometer Straßenlauf und im Marathonlauf. Bei der Vergabe helfen auch die 2000jährige Altstadt und die bestehende Infrastruktur.
Besonders interessant sind die Wettkämpfe, da es keine Startbeschränkung und keine Mindestleistungen gibt. Teilnehmen können alle Sportler, die einem Leichtathletikverein angehören und im Besitz eines Startpasses sind. Die EM non-stadia (Straße) findet alle zwei Jahre (in den ungeraden Jahren) statt. In den geraden Jahren gibt es dann die Möglichkeit, an der EM der Stadionwettbewerbe teilzunehmen. Anmeldeschluss ist gut zwei Monate vor den Bewerben. Die Anmeldungen sind jeweils bei den Landesverbänden unter Nachweis des Überweisungsbeleges, einer Kopie des Startpasses und des Ausweises zu tätigen. Spätere Anmeldungen oder Nachmeldungen sind nicht möglich. Da ich bereits 2002 bei der Senioren EM in Potsdam teilgenommen habe, bildet diese Veranstaltung für mich bereits frühzeitig den Höhepunkt meines Wettkampfjahres 2007, wobei mir’s in den letzten zwei Wochen „dick neigeht.“ Der Halbmarathon in Ingolstadt zwei Wochen zuvor, dann die Bayerische Marathon in Würzburg, nach vier Tage Pause der Kurzsprint über 10 Kilometer und am Sonntag der Halbmarathon. Da kann dann der eigene Schweinehund aus dem letzten Loch pfeifen.
Vor der eigentlichen Eröffnungsfeier am Abend des Vatertags finden bereits die Bewerbe des Straßenlaufes über 10 Kilometer statt. Es werden vier Rennen zusammengestellt, wobei ich im Rennen 2 der Altersklassen M35 bis M50 teilnehme. Die Regelung der Altersklassen unterscheidet sich hier ein wenig von der uns bekannten. Denn maßgeblich ist nicht das Jahr, in dem der Athlet z. B. 45 Jahre alt wird, sondern es wird taggenau die Klasse ermittelt. Der Jüngste der Klasse M45 muss demnach am 17.05.1962 geboren sein. Ist er einen Tag später, am 18.05.1962, auf die Welt gekommen, darf er sich dann im Lauf mit der AK 40 herumärgern.
Meine Anfahrt nach Regensburg ist spät am Vormittag bei strömenden Regen. Für den Vatertag fällt wohl der Biergartenbesuch sprichwörtlich ins Wasser. Zehn Grad Wärme zeigt das Thermometer, ich dreh im Auto die Heizung an. Nach einer guten Stunde Autofahrt erreiche ich Regensburg. Den Startplatz, den Gewerbepark, nördlich der Donau, finde ich ohne Probleme. Es gibt genügend Parkplätze, nur, es regnet weiterhin Bindfäden. Im Kongresszentrum erhalte ich die Startnummern, die Akkreditierung und das sogenannte Athletenhandbuch. Das hat aber nur solche Hinweise, wie wir das eigentlich gewohnt sind. Mittlerweile haben sich die Läufer der Klassen M55 und M60 auf den Weg gemacht. Im Gewerbepark ist für das 10 Kilometer Rennen ein rund 1100 Meter langer Kurs vorhanden. Wir müssen also neun Runden drehen. Der verwendete Championchip gibt Schummlern keine Chance. Da jeder Kilometer markiert ist, kann fast allein nach der Uhr gelaufen werden. Was das Gute an diesem Kurs ist? Es ist keine Kurve vorhanden, die Laufstrecke ist fast wie mit einem Zirkel gezogen und hat auch keine Steigungen. Die eigene Bestzeit ist in Gefahr! Auf dieser Strecke bin ich schon zwei Mal gelaufen. Es hat sogar bei einer Bayerischen zur persönlichen Bestzeit gereicht.
Ich laufe mich ein, schieße ein paar Bilder, hoffentlich säuft die Kamera nicht ab, und treffe viele Bekannte aus meiner Heimat sowie aus dem Kreis des DAK-Laufcups. Nach meiner Vorbereitung ziehe ich die überflüssigen Klamotten aus und lege diese in ein bereitstehendes Zelt. Beim Betreten des Startblockes, die Startnummer ist allein hierfür die Legitimation, gibt es kein Abhaken oder Aufrufen des Namens. Dort werden wir dann eingepfercht und bis auf die Startlinie zurückgetrieben wie eine Herde Wildpferde.
Die letzten Informationen der Moderatoren sind kurz. Jeder ist selbst für das Zählen der Runden verantwortlich. Schuss! Dann hetzt die Meute auf und davon. Nach rund 20 Metern laufen wir aus der Startbox auf den Rundkurs. Der Regen hat nun ein wenig nachgelassen. Fast auf der ganzen Strecke stehen Zuschauer und Betreuer. Lustig sind die Schweizer mit ihren Fahnen, die Holländer meist in Orange sowie ein Deutscher mit schwarz-rot-goldenen Haaren.
Den ersten Kilometer haue ich in rund 3.45 Minuten herunter, die Füße maulen gehörig, da der Würzburger Marathon erst vier Tage zuvor stattfand. Egal. Es läuft. Der Regen stört mich nicht mehr. Die nächsten zwei Kilometer gehen in rund 3.50 Minuten. Ein Auto mit einer Zeitnehmeruhr fährt von Kilometerschild zu Kilometerschild. So kann ich mein Rennen weiter kontrollieren, zumal genau auf der anderen Seite des Zieles eine weitere Uhr bei Kilometer 5 steht. Knapp über 19 Minuten zeigt das Zeiteisen bei meinem Passieren der Streckenhälfte. Mittlerweile hat uns der Führungsradler auf die Spitze aufmerksam gemacht und weist uns an, links weiterzulaufen. Im Zielbereich wird der Zieleinlauf mit Markierungshütchen kenntlich gemacht. An der entscheidenden Stelle, Zieleinlauf oder weitere Runde, steht mit Willi Wahl ein kompetenter Mann. Damit’s ihm (und mir) nicht langweilig wird, darf er mir ein paar Mal abklatschen. Von außen feuert mich der Sepp Waschbichler und der Albert Walter an. Bei Kilometer 7 oder 8 denke ich, es geht eine Zeit unter 39, also Augen zu und durch, lang machen. Hohe Trittfrequenz und weite Schritte, so muss es sein. Mittlerweile biegen die ersten in den Zielkanal ein. In der letzten Runde versuche ich noch, die letzten Körner zu mobilisieren, muss aber den Österreicher Ernst Glack passieren lassen. Im Zieleinlauf schreit Willi Wahl, Moderator Peter Maisenbacher hebt sein Mikrophon und ich vergesse wieder mal, auf die Uhr zu schauen. Streich 1 der Senioren EM ist damit erledigt. Die Ergebnisliste weist für mich 38.18 Minuten aus. Mit der schnellen Zeit hätte ich niemals gerechnet. Ohne die schweren Marathonbeine aus Würzburg wäre wohl meine Bestzeit von 37.54 Minuten in Gefahr gewesen. Rang 37. Die Klasse M45 gewinnt Mick Byrne (IRL) in 32.16 Minuten, fünf Sekunden, so knapp geht’s her, vor Micke Boyle (GBR).
Am Freitag und Samstag finden die Bewerbe im 10 Kilometer Gehen der Männer und Frauen sowie am Samstag die Cross-Staffeln der Nationen statt. Wer es gemütlicher mag, der kann am Samstag Vormittag beim Frühstückslauf mitjoggen oder am Abend beim Gottesdienst im Dom St. Peter in sich gehen oder beim Marathonrock mit Chesty Morgan fleißig Luftgitarre spielen.
Für mich ist’s am Sonntag früh um 06.30 Uhr vorbei mit der Nachtruhe, die eigentlich keine war. Wolfgang Küpper, Moderator in Bayern 1, gibt einen Tipp für den Regensburger Lauf an diesem Sonnensonntag. „Wer da hin will, der muss jetzt aufstehen,“ höre ich im Radio und springe aus dem Bett. Das Frühstück, Semmel mit Marmelade und Muckefuck, ist eher karg. Die Laufsachen sind schnell gepackt. Mit nach Regensburg kommt auch mein Vereinskollege Werner Gesche mit Familie. Wir erreichen gegen 08.30 Uhr unser Ziel und parken im geräumigen KÖWE-Center. Von hier ist ein Shuttleverkehr eingerichtet. Eine Stunde vor unserem Einsatz sind wir vor Ort, wo schon emsiges Treiben festzustellen ist. Die Marathonis sind schon unterwegs, die meisten Skater schon wieder da und wir 900 Meisterschaftsläufer warten auf unseren Einsatz."
(Anton Lautner bei © marathon4you.de, 21.05.07)


EM in Regensburg: Medaillenflut auch am letzten Wettkampftag

Auch am letzten Wettkampftag der 10. Senioren-Europameisterschaften der Senioren „non-Stadia“ in Regensburg war das deutsche Team in den Wettbewerben Halbmarathonlauf, 20 Kilometer Gehen der Seniorinnen und 30 Kilometer Gehen der Senioren mit 26 x Gold, 19 x Silber und 17 x Bronze wiederum die erfolgreichste Nation.
Bei Temperaturen um die 28 Grad Celsius gab es einige Ausfälle, die die Mannschaftskameradinnen und – kameraden kompensierten. Besonders zu erwähnen sind die Teamwertungen, die im Halbmarathonlauf bei den Seniorinnen und Senioren – mit Ausnahme der Klasse M45-M50 (Silber) - alle vergoldet wurden. Die Geher waren wieder einmal sichere Medaillenkandidaten und haben ebenfalls zum Erfolg an diesem Sonntag beigetragen.
Die nächsten, 11. Senioren-Europameisterschaften „Nonstadia“, finden vom 29. – 31 Mai 2009 in der dänischen Stadt Aarhus statt, die 2004 bereits Ausrichter der Stadion-Europameisterschaft war.

Halbmarathonresultate - Geher-Ergebnisse 20km (W) und 30km (M)

EM-News 20.05.2007(pdf) - 19.05.2007(pdf) - 18.05.2007 (pdf) - EM-News 17.05.2007 (pdf) - EM-News 16.05.2007 (pdf)
(21.05.07)


EM in Regensburg: Kathi Kaufmann mit fünf Titeln Königin der Senioren-EM

Regensburgs Sportwelt im Allgemeinen und die LG Domspitzmilch Regensburg im Speziellen verneigt sich vor der Königin der diesjährigen Senioren-Europameisterschaften "non stadia" in der zweitausendjährigen Domstadt: Kathi Kaufmann (*1961, LG Domspitzmilch) startete dreimal mit der überhaupt möglichen Maximalausbeute von 5 Goldmedaillen und einem deutschen Seniorinnenrekord in der W45 dazu. Die Art und Weise, wie sie ihre Siege nach Hause lief, verblüffte selbst ihren altgedienten Coach und an diesem langen Wochenende arg beschäftigten Mitorganisator Kurt Ring, der am Samstagabend sich zufrieden zurücklegen konnte. "Wir, von der LG Domspitzmilch haben mit den 10 km Entscheidungen der Läufer und Geher auf der Straße und den Crossstaffelentscheidungen einen guten Job gemacht. Sauber, präzise und absolut für die Athleten/Innen. Dass dabei gleich 11mal Gold für das eigene Team heraussprang, konnte im Vorfeld niemand erwarten."
Neben Kathi Kaufmann streifte sich noch Andrea Stengel (*1971, LG Domspitzmilch Regensburg) dreimal Gold, einmal Silber und einmal Bronze um den Hals. Nach 10 km Einzel-Silber und Mannschafts-Gold, stand sie tags darauf in der siegreichen W35-Crossstaffel und lieferte am Sonntag tolle 1:19:55 (Bronze) im Halbmarathon ab. Zusammen mit der zweifachen Europameisterin Veronika Ulrich (*1968, LG Neu-Isenburg) und der letztjährigen deutschen Marathonmeisterin Carmen Siewers (*1972, Greifswalder SV 04) kam das dritte Gold in der Teamwertung dazu.
Dennis Pyka (*1972, LG Domspitzmilch) war in der M35-Wertung des 10 km Laufes schnellster Europäer, Mannschafts-Gold mit dem deutschen Team kam dazu. Eine, die zum Start erst überredet werden musste, durfte sich dann beim Crosslauf ebenfalls Gold überstreifen, weil sie ins deutsche W45er Team gerutscht war und am Ende zusammen mit Kathi Kaufmann prompt ganz oben stand: Rita Ferstl (W45, LG Domspitzmilch/SG Painten) brachte dieses Kunststück fertig. Gold Nummer elf ging schließlich an German Hehn (*1969, LG Domspitzmilch Regensburg), der in einer furiosen Aufholjagd im Schlusspart der M35-Crossstaffel das deutsche Team noch ganz nach oben lief. Während in der M50 der hohe Favorit Johann Hopfner (*1957, LLC Marathon Regensburg) bei seinem mehr als deutlichen Erfolg in 31:39 min nichts anbrennen ließ, war das M55-Finale an Dramatik nicht zu überbieten, als sich der Ire Pat O'Shea in 35:12 min mit einer Sekunde Vorsprung gegen Winfried Schmidt (*1948, TuS Köln rrh) durchsetzte - einer der sportlichen Glanzpunkte dieser EM.
Die unter Federführung der LG Domspitzmilch durchgeführten Läufe wurden von vielen Teilnehmern und Teilnehmerinnen aus ganz Europa überschwänglich gelobt. Dieses Lob gilt uneingeschränkt den wunderbaren Jugendlichen, nebst Oldies, Eltern und Freunden, die an diesen vier Tagen bis zur Erschöpfung arbeiteten und am Ende Organisation vom Feinsten möglich machten. Die vier Tage mit Aufbau des TIC ("technical information center") am Mittwoch im Gewerbepark, der Durchführung des 10 km Laufwettbewerbes am Donnerstag, dem Aufbau der Cross- und Geherstrecke im Donaupark und im Gewerbepark am Freitagvormittag und-nachmittag, inklusive des Wettbewerbs am Abend und dem i-Tüpfelchen des Umzugs in der Nacht zum Donaupark, sowie dem abschließenden Crosswettbewerb am Samstag erforderten höchste Konzentration, Disziplin und Leidensfähigkeit.
(Quelle: Webseite LG Domspitzmilch Regensburg, 20.05.07; Foto: Einlauf 10 km M55, Pat O'Shea vor Wilfried Schmidt: © Ludwig Lutz)


EM in Regensburg: Dominanz der deutschen Cross-Teams

Auch in den attraktiven Crosslaufstaffelwettbewerben gab es die große Dominanz der deutschen Staffeln. Insbesondere die höher gewetteten Läufer von der Insel konnten nicht dagegenhalten und entschieden letztlich nur vier Teamwettbewerbe (M40, 60,75, W50) für sich, die M55 ging an Irland, die M50 an Slowenien und die M70 an Österreich. Im Gegensatz zu der Mannschaftswertung im 10km Straßenlauf, wo es eine 10er-Jahreswertung gab, wurde bei den Crossstaffeln in 5er-Jahrgängen gewertet. Aber leider gab es in jungen Altersklassen M35 und W35 jeweils nur ein Team, das damit konkurrenzlos den Titel gewann. Je Nation kam nur ein Nationalteam in die Wertung, doch ließen sich davon weitere Staffeln nicht abhalten außer Wertung an der Staffellaufkonkurrenz teilzunehmen. Für alle Frauenstaffel galt eine Distanz von drei Mal je 2 km zu überwinden, ebenso für die Männer ab M60. Die jüngeren Männer liefen mit drei Mal je 3,9km die nahezu doppelte Distanz.
Mehr als drei Mannschaften kamen lediglich in den Altersklassen M50, M55, W55 und man staune in der M70 zustande. In allen anderen Klassen gab es für alle beteiligten Mannschaften Edelmetall. In der W50 kam kein DLV-Team zustande, weil Ummeldungen in jüngere Klassen nicht erlaubt waren. Den deutlichsten Vorsprung mit gut 5 Minuten Vorsprung vor Dänemarkerlief sich das deutsche W65-Trio mit Oemer Sirin (*1941, TSG Schnaitheim), Albert Walter (*1939, LG Donau/Ilm) und 10km-Sieger Peter Lessing (*1941, LG Ortenau Nord)
.
Für das DLV-Team sieht die Gesamtbilanz überragend aus:
10-mal Gold: M35 (Bartholome, Thomas 1969; Diehr, Sascha 1972; Hehn, German 1969) , W35 (Nixdorf, Birgit 1970; Schmidt, Tanja 1969: Stengel, Andrea 1971), W40 (Mayer-Tancic, Ulrike 1964; Schmidt, Juliane 1964; Härtl, Anke 1966), M45 (Hartmann, Uwe 1959; Gröschl, Anton 1959; Karotsch, Frank 1957), W45 (Flexeder, Sieglinde 1959; Ferstl, Rita 1960; Kaufmann, Katharina 1961), W55 (Asche, Angelika 1952; Bergmann, Herta 1951; Vogl, Gudrun 1949), W60 (Bauer, Leni 1945; Hasert, Gudrun 1946; Schaeffler, Roswitha 1946), M65 (Sirin, Oemer 1941; Walter, Albert 1939; Lessing, Peter 1941), W65 (Hofmann, Renate 1939; Berghaus, Baerbel 1940; Frederiks, Rona 1940); M80 (Sauerwein, Walter 1925; Buchwald, Herbert 1924; Janko, Thomas 1924)
2-mal Silber: M40 (Taferner, Lothar 1967; Naue, Torsten 1965; Hierl, Carl 1965), M60 (Dobre, Elias 1942; Thran, Hans-Jürgen 1946; Schäfer, Leonid 1947)
1-mal Bronze: M70 (Ragg, Remigius 1933; Hasert, Walter 1937; Tomczak, Roman 1936)

Alle Resultate hier...
(Quelle und Dank an Hans-Peter Skala auf Crosslauf.de, 20.05.07)


Deutscher W65-Staffelrekord: 60-Sekunden-Marke rückt näher
Schnelle Staffeln beim DAMM-Durchgang in Hamburg-Lurup

Gute Staffel- und Einzelleistungen gab es am Himmelfahrtstag bei der DAMM-Qualifikationsrunde zu feiern, die im Stadion an der Flurstraße in Hamburg-Lurup stattfand. Höhepunkt war dabei ein neuer deutscher W65-Staffelrekord. In der DAMM-Klasse W60 sprintete die 4x100 m-Staffel der LG Nord-West Hamburg die Zeit von 63,67 sec. Weil alle Staffelläuferinnen zur W65 zählen, ist diese Zeit eine neue deutscher W65-Bestleistung; die auch international von deutschen W65-Staffeln noch nicht unterbotene 60-Sekunden-Marke rückt bei den Vereinsstaffeln immer näher. Wir gratulieren der Rekordstaffel mit Ingelore Grünert *41, Gisela Herrndorf *42, Ursula („Molly“) Stelling *41 und Dorit Breul *42.
Die alte Bestleistung von 64,11sec hatte übrigens erst im vergangenen August die Staffel des OSC Berlin (mit Irene Geisler *41, Nora Bäcker *40, Erika Kothe *38, Beate Möller *39) bei der DM II in Aachen aufgestellt und dabei ihren nicht einmal drei Monate alte Rekordzeit um rund eineinhalb Sekunden verbessert .
Auch die anderen DAMM-Teams zeigten vor allem in den Staffelrennen, was sie können. Die M60-Staffel der LG Alsternord (mit Norbert Meyer-Hartmann *45 , Klaus Gailus *44, Hans-Jürgen Wolff *43 und Paul Busse *38) lief in Lurup sehr gute 52,22sec und hat ihr Vorjahresniveau fast erreicht. Auch das M70-Team der neugebildeten SG Alsternord/SV Polizei (Dieter Smolka *36, Helmut Flachskamp *37, Hans Ossenkopp *34, Dr. Horst Hufnagel *35) überzeugte mit feinen 58,76sec.
In der W40 gab es nicht nur in der Staffel einen spannenden Zweikampf zwischen den Teams der SG Stormarn GOA und von TSV Eintracht Hittfeld. Insgesamt hatten zwar die im Durchschnitt einige Jahre jüngeren Stormarner mit 6.018 Punkten die Nase vor dem TSV-Team (5679P), aber in der 4x100 m Staffel siegten die hochmotivierten Hittfelderinnen in 52,84sec (mit Miriam Machill *58, Brigitte Heidrich *61, Katja de Jelski *65, Annegret Nanz *58 ) vor den SG-Konkurrentinnen Angela Paetz * 61, Katja Berend *62, Nicola Brackenwagen *67 und Martina Seidel *62, die 53,42sec liefen.
Erwähnenswert sind noch eine Reihe überzeugender Einzelresultate: 5,00m sprang Miriam Machill (*1958, TSV Eintracht Hittfeld) weit und 4,67m die zur LG Nord-West Hamburg gewechselte Inge Dech (*1953), die in ihrem letzten W50-Jahr nach langer Oberschenkelverletzung auch in der 4x100m-Staffel dabei war. Astrid Reinhold (*1955, LG Nordwest Hamburg) stieß die Kugel auf eine persönliche W50-Altersklassenbestweite von 12,64m. Über 800m kam W45-erin Martina Seidel (*1962, SG Stormarn GOA) auf 2:28,54min. In dieser Altersklasse lief Katja Berend (*1962, SG Stormarn GOA) die 100m in 13,24sec.
Die komplette DAMM-Ergebnisliste aus Lurup findet sich hier
( 20.05.07)
Und weitere paar DAMM-Ergebnisse hier:

Bayerische DAMM in Alzenau am 13.05.07
Badische DAMM in Rheinfelden am 19.05.07
Südhessische DAMM in Seeheim-Jugenheim am 13.05.07

(update 21.05.07)


Frankreich: Viele Landesrekorde schon zu Saisonbeginn

Eine große Zahl neuer Landesrekorde wird aus Frankreich schon zu Saisonbeginn gemeldet, darunter neben einer Vielzahl neuer Staffelbestleistungen diese:
Dolorès Hachotte (*1962, CS Meaux) lief bereits Ende April in der W45 neue französische Rekorde über 400m in 61,63sec und 400m Hürden in 68,96sec. Bei demselben Sportfest in Les Ulis sprintete Philippe Dufeal (*1956, CSM Bonneuil sur Marne) 100m 11,63sec (W: +0,7) und ließ über 200m in 23,62sec (W: +0,6) gleich noch eine neue Bestleistung folgen. Im M50- Hochsprung übersprang Patrick Andre (*1957, Lannion Athlétisme) am 6. Mai in Lamballe 1,85m.
Hier die Liste aller neuen französischen Seniorenrekorde...
(19.05.07)


EM in Regensburg: Thomson schlägt Weidner

Dass es für die Gastgeber nicht nur Goldmedaillen regnet, konnten am zweiten Wettkampftag der EM in Regensburg die einheimischen Geher im Wettbewerb über 10km Straßengehen feststellen. Zwar gab es reichlich Staffelgold für das deutsche Team, aber besonders bei den Männern mussten die deutschen Geher trotz Heimvorteil häufiger die Klasse der ausländischen Konkurrenten anerkennen.
So musste sich Deutschlands bester Geher aller Zeiten Gerhard Weidner (*1933, LG Slazgitter) dem drei Jahre jüngeren EVAA-Masters of the Year 2006 Arthur Thomson (*1936 ,GBR Letchworth Garden City) beugen. Am spannendsten ging es, übrigens unter einem strahlenden weißblauen Himmel, in der Altersklasse M40 zu, in der sich Michael Schneider (*1965, FSV Köthen) in exakt 47:00min gegen Manfred "Manni" Kreutz (*1965 LG Ahlen) durchsetzte, der 39 Sekunden später ins Ziel kam. Bemerkenswert: Es gab nur wenige Disqualifikationen in Regensburg. Alle EM-Resultate im 10km-Straßengehen hier...
Kallis EM-News 18.05.2007 (pdf) - EM-News 17.05.2007 (pdf) - EM-News 16.05.2007 (pdf)
(19.05.07)


Erste Amtshandlung im Elysée: Sarkozy und Fillon gehen Joggen

Kaum im Amt, sind Frankreichs neuer Präsident Nicolas Sarkozy und sein Premier François Fillon heute erst einmal gemeinsam joggen gegangen. Nach dem einstündigen Lauf nahm der 52-jährige Sarkozy am Donnerstagnachmittag die Stufen des Elysée-Palastes im Laufschritt. Der in eine kurze schwarze Hose und ein graues Langarm-Polohemd gewandete Staatschef hatte ein Telefon in der linken Hand. Sein erster Tag im Amt verlaufe «gut», versicherte er Journalisten.
Sarkozy hatte zuvor den ein Jahr älteren neuen Premierminister Fillon empfangen, der in Joggingkleidung im Präsidialamt eintraf. Beide Männer verließen den Elysée-Palast im Auto und drehten dann begleitet von vier Leibwächtern Runden im südwestlichen Pariser Stadtwald Bois de Boulogne. Sarkozy und Fillon waren bereits vor den Wahlen häufiger beim gemeinsamen Joggen gesichtet worden. Sarkozys Vorgänger Jacques Chirac tat sich dagegen nie sportlich hervor. Der 74-jährige frisch gebackene Altpräsident gilt als Sumo-Fan.
(Quelle mit Foto, 18.05.07)


Königs Wusterhausen: Merten muss Lebsa den Vortritt lassen

Ein spannendes Diskus-Duell gab es bei den 8. offenen Kreismeisterschaften der Leichtathletik im Königs-Wusterhausener Stadion der Freundschaft, standen sich hier doch der Zweite und der Dritte der diesjährigen Deutschen Winterwurf-Meisterschaft aus der M35 gegenüber. Axel Merten (*1969, WSG 1981 Königs Wusterhausen), im Februar in Düsseldorf Silbermedaillengewinner mit 42,75 m, hatte seinen Sportfreund Thomas Lebsa (*1968, LG Neiße), der am Rhein mit 41,10 m Bronze geholt hatte, zur Revanche eingeladen.
Thomas Lebsa wollte diesmal den Spieß umdrehen und ging gleich im ersten Durchgang mit 41,66 m in Führung. Im dritten Versuch konnte sich Axel Merten auf 41,69 m steigern, doch Thomas Lebsa konterte mit 41,78 m, die dann auch die Siegerweite bedeuten sollten und mit denen der Werfer von der LG Neiße mit neun Zentimetern Vorsprung Kreismeister wurde.
Trotz des widrigen Wetters gab es nauch im Speerwurf für Axel Merten ein gutes Ergebnis. Er gewann erwartungsgemäß mit 52,67 m. Quereinsteiger Sven-Eric König, eigentlich Volleyballer und erst seit Kurzem bei der WSG 81 im Wurftraining, warf mit 41,12 m die zweitbeste Weite.
(Quelle: Klaus Alm in Märkische Allgemeine, 19.05.07)


EM in Regensburg: Cross-Staffelbesetzung online

Seit einigen Jahren zählt auch ein Cross-Staffel der Nationen zum Programm der Nonstadia-EM. Das Staffelrennen findet am morgigen Samstag statt. Hier die heute bekannt gewordene Zusammensetzungen aller Cross-Staffeln. (18.05.07)


EM in Regensburg: Apropos Rekorde - Kathi Kaufmanns 35:47min sind deutscher W45 Rekord

Nachdem bereits am Donnerstag Lokalmatador Hans Hopfner (LLC Marathon Regensburg) für seinen Europarekord über 10 km gebührlich gefeiert wurde, kann nun auch Kathi Kaufmann die Sektkorken knallen lassen. Bei ihrem Titelrennen über die 10 km lief sie mit ihren 35:47 nicht nur eins ihrer schnellsten Rennen überhaupt, sondern löschte auch zugleich noch den deutschen W45-Rekord von Sigrid Wulsch (*1953, LG Menden) aus dem Jahre 1998 aus. Die Mendenerin war damals 36:17 gelaufen. An den Europarekord braucht "Kathi nationale" nicht zu denken. Den hält eine Russin mit 33:28, damals aber noch auf einer nicht amtlich vermessenen Strecke erzielt. (von der Webseite der LG Domspitzmilch Regensburg 18.05.07)


EM in Regensburg sieht Europarekorde: M50 durch Johann Hopfner
W65 durch Rona Frederiks

Am Donnerstag, dem ersten Tag der 10. Senioren-Europameisterschaften „non Stadia“ im heimischen Regensburg, übertraf das deutsche Team in der Oberpfalz alle Erwartungen. 11x Gold, 7x Silber und 12x Bronze war beim Straßenlauf über 10 Kilometer die Medaillenausbeute. Sämtliche Mannschaftswertungen gingen an das deutsche Team und damit führen die Deutschen bereits nach dem ersten Tag die Medaillenwertung an.
Ein starkes Rennen über 10 Kilometer lief der Lokalmatador Johann "Hans" Hopfner (*1957, LLC Marathon Regensburg) mit 31:39 Minuten. Dies ist nicht nur eine Verbesserung der deutschen Bestleistung, sondern zugleich auch Europarekord im 10km-Straßenlauf. Am zweiten Wettkampftag werden die Wettbewerbe mit dem Straßengehen über 10 Kilometer fortgesetzt. Johann Hopfner glänzte beim Heimspiel
In der W65 verbesserte Rona Frederiks (*1940, OSC Berlin) verbesserte den Rekord um 22 Sekunden auf 43,58min.
EM-News 18.05.2007 (pdf) - EM-News 17.05.2007 (pdf) - EM-News 16.05.2007 (pdf)
(Karl-Heinz Flucke auf www.leichtathletik.de 18.05.07)


Europameisterschaften in Regensburg sind eröffnet

The official opening ceremony of the 10th European Veteran Championships Non Stadia took place in the Thon-Dittmer-Palais, thursday evening, 17th of may. It was a diversified enjoyable program with marching in of the nations, musically framing with Cantemus Choir and the youth concert band of Oberisling, acting of the german champions in rope skipping (“Jumping Joeys from Neutrabling”) and an excellent exhibition by the acrobatic-trio “Forma Fortis”.
The European Best Veterans 2006, the long distance runner Melitta Czerwenka-Nagel, GER, and the walker Arthur Thomson, GBR, were complimented by the EVAA-President Dieter Massin. Their prizes were hand over by the EAA-President Hansjörg Wirz and the President of the German Athletic Association Dr. Clemens Prokop.
Hans Schaidinger , Lord Mayor of Regensburg , declared the Championships opened and welcomed the athletes to the greatest European Veteran Non Stadia Championship ever. Near 1500 Athletes (27 percent woman) from 27 Nations (also record) will compete in four days.
Earlier in the day at 10..00 about 25 teamleaders and veteran athletes participated in the Technical Meeting in Kongresscentrum Gewerbepark beside the Start/Finish for 10 km road run and 10 km road walk. At the meeting it was information and questions about the competitions. At 13.00 this rainy day (the Championship began with 10 km road run (5 x 2 km lap). Totally 557 athletes (154 women) in all age groups started in the race and competed up to 17.00 o´clock.
(Ivar Söderling, EVAA-Webseite, 18.05.07)


Pinneberg: Holger Finke (M35) auf dem Weg zu alter Klasse

Angelika Clauß (*1952, LG Rendsburg-Büdelsdorf) kam bei ihrem 1500m-Debut in ihrer neuen Altersklasse W55 beim Himmelfahrt-Sportfest in Pinneberg auf solide 6:07,09 min. Holger Finke (*1969,LG Elmshorn) zeigte im Stadion An der Raa mit 3,90 m im Stabhochsprung eine gute Form und ist offenbar auf dem Weg zu früherer Klasse. (18.05.07)


EM in Regensburg: Deutsche dominieren 10km-Läufe

Mit der erwarteten Dominanz der deutschen Läuferinnen und Läufer ist der erste Tag der 10. Senioren-Europameisterschaften "Nonstadia" am Donnerstag in Regensburg zu Ende gegangen. Bei Dauerregen überzeugten im 10km-Straßenlauf im Regensburger Gewerbepark in allen vier Entscheidungen sowohl die deutschen Senioren wie die deutschen Seniorinnen.
Besonderen Grund zur Freude hatten dabei die Regensburger Vereine: Gleich drei mal gab es Einzelgold für ihre Spitzenläufer: Dennis Pyka (*1972, LG Domspitzmilch Regensburg, 32:05) in der Altersklasse M35, Hans Hopfner (*1957, LLC Marathon Regensburg, 31:39) in der M50 und Katharina Kaufmann in der W45 (*1961, LG Domspitzmilch Regensburg, 35:47); sie siegte über so prominente Konkurrentinnen wie die Britin Catherine Newman (*1962, 36:14) und die favorisierte Katrin Dörre-Heinig (*1961, LG Fulda, 36:37min); das machte die Organisatoren offenbar so glücklich, dass sie auf der Webseite der LG Domspitzmilch ihre "Kathi" gleich zehn Jahre jünger und zur besten W35-erin machten...
Alle drei Athleten waren zusätzlich an den EM-Teamtiteln der jeweiligen Altersklasse beteiligt.
Dramatisch war die Entscheidung in der M 55. Hier sicherte sich der Ire Patrick O'Shea (*1950, Iveragh) erst auf den letzten Metern den Titel in 35:12 vor Winfried Schmidt (*1948, TuS Köln rrh), der eine Sekunde langsamer war. Hier die Übersicht über die Medaillengewinner:

Lauf 4: M65+
Altersklasse M65
1. Lessing, Peter GER 38:42
2. Schaffer, Ewald AUT 39:03
3. Basista, Vincent SVK 39:29
Altersklasse M70
1. Rosales, Manuel ESP 41:00
2. Tomczak, Roman GER 42:23
3. Rücker, Heinrich GER 42:33
Altersklasse M75
1. Schepp, Edmund GER 44:56
2. Stammbach, Sigi SUI 47:52
3. Howarth, Derek GBR 49:19
Altersklasse M80
1. Häfeli, Arnold SUI 56:58
2. Sauerwein, Walter GER 58:19
3. Baumann, Daniel SUI 59:24
Altersklasse M85
1. Keller, Heinrich SUI 1:09:41
Mannschaftswertung M65+
1. GER Lessing, Sirin, Walter 1:58:58
2. AUT Schaffer, Scharf, Blum 2:03:02
3. ESP Saiz, Rosales, Foord 2:05:13
Lauf 3: W35+
Altersklasse W35
1. Ulrich, Veronika GER 35:09
2. Stengel, Andrea GER 36:09
3. Martens, Vera GER 36:38
Altersklasse W40
1. Maak, Petra GER 36:05
2. Loubele, Nathalie BEL 36:18
3. Ridley, Susan GBR 37:33
Altersklasse W45
1. Kaufmann, Kathi GER 35:47
2. Newman, Catherine GBR 36:14
3. Dörre-Heinig, Katrin GER 36:37
Altersklasse W50
1. Schneider, Heidi GER 37:00
2. Parnell, Carmel IRL 37:48
3. Ilzhoefer, Angelika GER 39:13
Altersklasse W55
1. Egger, Waltraud ITA 39:16
2. Gajic, Stefica SUI 40:55
3. Knobeloch, Edith GER 41:00
Altersklasse W60
1. Lüthi, Emmi SUI 41:45
2. Raap, Els NEL 42:26
3. Schaeffler, Roswitha GER 43:16
Altersklasse W65
1. Frederiks, Rona GER 43:58
2. Hofmann, Renate GER 47:04
3. Schneider, Emmi GER 47:57
Altersklasse W70
1. Hodapp, Elfriede GER 48:03
2. Tomczak, Irma POL 50:54
3. Jones, Pamela GBR 51:04
Altersklasse W75
1. Czerwenka-Nagel, Meli GER 51:23
2. Eickhorst, Kati GER 55:52
3. Fuhr, Inge GER 56:45
Mannschaftswertung W35/W40
1. GER Ulrich, Maak, Stengel 1:47:23
2. NED De Groot, Bennink, Hulzebos-Grit 2:18:22
Mannschaftswertung W45/W50
1. GER Kaufmann, Dörre-Heinig, Schneider 1:49:24
2. IRL Parnell, Donnelly, Zlnay 1:56:16
3. SUI Schreiber, Vogt, Mathys 2:01:45
Mannschaftswertung W55/W60
1. GER Knobeloch, Vogl, Asche 2:05:50
2. SUI Gajic, Lüthi, Bösch-Capello 2:13:06
3. GBR James, Johnson, Rich 2:17:01
Mannschaftswertung W65+
1. GER Frederiks, Hofmann, Schneider 2:18:59
Lauf 2: M35-M50
Altersklasse M35
1. Pyka, Dennis GER 31:05
2. Bartholome, Thomas GER 31:07
3. Diehr, Sascha GER 32:10
Altersklasse M40
1. Crettenand, Dom. SUI 30:53
2. Serzhakov, Oleg RUS 30:58
3. Burzik, Jan GER 31:19
Altersklasse M45
1. Byrne, Mick IRL 32:16
2. Boyle, Mike GBR 32:21
3. Hellmich, Karel CZE 32:24
Altersklasse M50
1. Hopfner, Johann GER 31:39
2. Gonzalez, Jose Manuel ESP 32:36
3. Krempl, Marjan SLO 33:18
Mannschaftswertung M35/M40
1. GER Pyka, Bartholome, Burzik 1:33:31
2. GBR Hussain, Male, Johnston 1:35:30
3. AUT Habisohn, Maier, Urban 1:37:03
Mannschaftswertung M45/M50
1. GER Hopfner, Zerres, Gröschl 1:37:06
2. ESP Gonzalez, Delgado, Diez 1:39:37
3. GBR Boyle, Williamson, Rowe 1:39:47
Lauf 1: M55/M60
Altersklasse M55
1. O Shea, Pat IRL 35:12
2. Schmidt, Winfried GER 35:13
3. Lorbach, Heinz GER 35:46
Altersklasse M60
1. Camara, Emilio de la ESP 35:51
2. Ahrens, Wolfgang GER 35:54
3. Reilly, Francis IRL 37:15
Mannschaftswertung M55/M60
1. GER Schmidt, Lorbach, Ahrens 1:46:53
2. IRL O Shea, Reilly, Timmons 1:49:45
3. ESP Camara, Fernandez, Abascal 1:53:45

Alle Resultate der 10km-EM-Entscheidung (pdf)
und: Fotos I - Fotos II
(18.05.07)


Niederlande: 7 Mastersrekorde an einem Wochenende

Gleich sieben neue Mastersrekorde gab es am vergangenen Wochenende bei unseren westlichen Nachbarn in den Niederlanden. Am Freitagabend eröffnete Wim Schild (M80) in Gouda den Rekordreigen mit 94,49 sec über 400m.; damit blieb er gleich 14 Sekunden unter dem Rekordlimit und wurde der erste niederländische 400m-Rekordhalter in dieser Altersklasse.
Beim Masterssportfest des AV’23 in Amsterdam gab es dann zwei Tage später gleich vier neue Rekorde. Rob Dekker debutierte in der M60 mit 1,50m im Hochsprung (+2cm) und bei leichtem Gegenwind mit 4,80m im Weitsprung (+ 3cm). Imponierend war der Auftritt des 76-jährigen Arend Koet. Im Stabhochsprung kam er auf 2,40 m und verbesserte seinen eigenen nationalen Rekord um 10cm. Marc van Vliet verbesserte in seinem ersten M55-Jahr im Stabhochsprung den niederländischen Rekord gleich um 38cm auf gute 3,50m.
Wim Fokker (M70) stieß am Sonntag die Kugel auf 13,04 m, und der Vlaardinger Boy van Heemstede (M75-Fortuna) lief die 200m in 33,23sec (W: –0,4); er war 0,95sec schneller als Arend Koet im Jahr 2006.
Schon am Wochenende zuvor hatten zwei niederländische Seniorinnen ihre eigenen Rekorde verbessert: Tilly Jacobs (W50) über 100m auf 13,46sec (- 0,02) und Annie van Anholt (W60) im Diskuswurf auf 33,83m (+ 51 cm).
Die niederländischen Topläufer zeigten in der ersten Runde der Mannschaftsmeisterschaften am 6. Mai ebenfalls beste Form: Der 46-jährige Eric Roeske (Hellas) lief in Steenwijk die 400 Meter in 51,69sec und verpasste seinen eigenen nationalen Rekord nur um 0,85 Sekunden. Erik Oostweegel (M45-Startbaan) in 11,76sec (W:–0,6) und Kay Schaafsma (M45-Sprint) in 11,86sec (W: –0,3) sprinteten über 100m exzellente Zeiten.
(17.05.07)


Internationale Architekturpreis: Gold für Olympiastadion in Berlin

Es freut einfach: Strahlender Sieger des internationalen Sportstätten-Architektur-Wettbewerbs ist das Olympiastadion Berlin - ein Großstadion mit Laufbahn. Es erhielt den IOC/IAKS Award 2007 in Gold.
Vom 03. bis 05. Mai war in Köln eine mit internationalen Persönlichkeiten des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) und der Internationalen Vereinigung Sport- und Freizeiteinrichtungen (IAKS) besetzte Jury zusammen, um die Preisträger des IOC/IAKS Award 2007 zu ermitteln. Die renommierte Auszeichnung wird alle zwei Jahre vergeben und ist der einzige internationale Architekturpreis für Sportstätten (Neubauten, Erweiterungen oder Modernisierungen), die seit mindestens einem Jahr im Betrieb sind; damit wird sichergestellt, dass die prämierten Sportstätten neben einem überzeugenden Entwurfskonzept, gelungener städtebaulicher und landschaftlicher Integration, Barrierefreiheit und weiteren Kriterien auch bereits ihre Alltagstauglichkeit unter Beweis gestellt haben.
In diesem Jahr nahmen 88 Teams von Betreibern und Planern aus 27 Ländern teil. Die Jury prämierte vier Arbeiten mit Gold, an der Spitze eben das Berliner Olympiastadion. Gleichzeitig wurde von der Jury an sieben Teilnehmer des Wettbewerbs der "IPC/IAKS Sonderpreis 2007" für behindertengerechte Sportanlagen verliehen. Auch hier wurde das Olympiastadion Berlin ausgezeichnet. Der Preis will die Zugänglichkeit von Sportanlagen und allen anderen Bauten fördern, um auch Menschen mit Behinderungen die Möglichkeit zu geben, Sport uneingeschränkt und barrierefrei auszuüben oder dabei zuzuschauen. Mehr...
(Quelle: DOSB,17.05.07)


Regensburg: Schauplatz von Senioren-EM und mehr...

Regensburg avanciert in dieser Woche zum Mekka des Laufsports. Der 17. Marathon am kommenden Sonntag wird erneut tausende Athletinnen und Athleten anziehen. Die Domstadt ist zudem von Donnerstag bis Sonntag Schauplatz der 10. Europameisterschaften der Leichtathletik-Senioren (ab 35 Jahre). Nach bislang sechs nationalen Titelkämpfen (zweimal Marathon, dreimal Crosslauf und einmal 10-Kilometer-Lauf) stellen kontinentale Wettbewerbe auch für die routinierten Ausrichter des LLC Marathon und der LG Domspitzmilch Regensburg eine besondere Herausforderung dar.
Wie diese bewältigt wird, darüber informierten gestern Manfred Hübner (Vorsitzender des LLC Marathon), Marion Fuchs (Geschäftsführerin der Marathon GmbH), Helmut Burzer (Pressesprecher Regensburg Marathon) und Norbert Lieske (Präsident der LG Domspitzmilch) bei einer Pressekonferenz im Sorat Hotel. „In Umfragen von Laufzeitschriften liegen wir in der Organisationsbewertung hinter Berlin und Hamburg an dritter Stelle. Von den Läufern haben wir viermal in Folge die Organisationsnote ‚Eins‘ erhalten“, verdeutlichte Hübner, dass für den LLC als Marathon-Ausrichter die Messlatte dank eigener Anstrengungen in der Vergangenheit sehr hoch liegt.
Burzer nannte den aktuellen Stand der Anmeldungen. Rund 1100 liegen bislang für den Marathon vor, 3600 für den Halbmarathon, 350 für das Speedskating und 200 für den Wettbewerb im Nordic Walking, bei dem Geher-Legende Hartwig Gauder an den Start gehen wird. „Wir sind mit den Anmeldungen sehr zufrieden. Und es kommen ja täglich noch welche rein“, kommentierte Burzer die Zahlen. Er hatte noch eine weitere in petto: „Stattliche 150000 Kilometer“ legen die Teilnehmer am Regensburg Marathon am Wochenende nach seinen Berechnungen insgesamt zurück.
Laut Marion Fuchs wird am Samstag und Sonntag auf dem Infineon-Parkplatz fast rund um die Uhr etwas geboten: „Das ist ein Qualitätsmerkmal unserer Veranstaltung.“ Im Rahmenprogramm tauchen Angebote wie die Sport & Vital-Messe, Kinderland und Rockkonzert, Auftritte von Tanzgruppen und vieles mehr auf. Sportlich wird das Wochenende am Samstag mit dem MZ-Frühstückslauf und dem Mini-Marathon eingeläutet.
Der erste Startschuss für die Senioren-Europameisterschaften der Läufer und Geher („non stadia“) fällt bereits zwei Tage zuvor im Regensburger Gewerbepark. Erstmals findet dieses Festival der Leichtathletik-Oldies des Kontinents in Deutschland statt. In den verschiedenen Seniorenklassen werden die Titel im Straßenlauf (10 Kilometer und Halbmarathon), im Gehen (10 km, 20 und 30 km) und in den Cross-Staffeln vergeben. Das Organisationskomitee, bestehend aus dem LLC Marathon und der LG Domspitzmilch, erwartet rund 1500 Teilnehmer aus 28 Ländern. Damit zeichnet sich ein Rekord für die Senioren-Titelkämpfe ab. Der Halbmarathon ist wie die abschließenden Geher-Wettbewerbe in den Regensburg Marathon eingebunden.Bei der Eröffnungsfeier am Donnerstag um 19.30 Uhr im Thon-Dittmer-Palais werden Kathi Kaufmann (LG Domspitzmilch) und Hans Hopfner (LLC Marathon) die Europa- bzw. deutsche Fahne tragen. Beide sind auf ihre Weise in der deutschen Senioren-Laufszene lebende Legenden. Es kann gut sein, dass die beiden Langstreckler bei der stilvollen Eröffnung im Schein von vielen Fackelträgern bereits Edelmetall eingefahren haben. Die ersten Entscheidungen fallen nämlich bereits ab 13 Uhr auf dem schnellen Rundkurs im Gewerbepark. Dort befindet sich auch die Schaltzentrale mit dem TIC (Technical Information Center) im Block D80, von wo aus alle Fäden des Championats gezogen werden.
Als EM-Favorit sowohl über 10 Kilometer als auch im Halbmarathon wird im Vorfeld Stephan Schweickhardt (Wertung M45) gehandelt. Er hält die Schweizer Rekorde im Halbmarathon (1:01.26), im Stundenlauf und über die 30 Kilometer. Bei der vergangenen WM glänzte er als Doppelweltmeister in der Wertung M40.
Aber auch sonst werden die Starterfelder hochkarätig besetzt sein. Über 10 Kilometer geht Kathrin Dörre-Heinig, neben Uta Pippig bekannteste deutsche Marathonläuferin, auf Medaillenjagd. An beide Strecken wagt sich Petra Maak heran, die sich vor genau zehn Jahren in Regensburg den Titel der deutschen Marathon-Meisterin gesichert hat. Maak wird nicht die einzige EM-Doppelstarterin sein. Laut Burzer fühlen sich 474 Athleten fit genug, nach den 10 Kilometern auch den Halbmarathon zu absolvieren.
Der älteste EM-Teilnehmer kommt übrigens aus der Schweiz. Heinrich Keller legte im Vorjahr als 86-Jähriger die 10 Kilometer in 56:56 Minuten zurück – das bedeutet Weltrekord in der Altersklasse M85!
(aus Mittelbayerische Zeitung, 16.05.07)


M65: Liedtke stößt nach Dopingsperre Weltrekord

Eine neue Weltbestleistung hat nach seiner 2-jährigen Dopingsperre Klaus Liedtke (*1941, SuS Oberaden) im Kugelstoßen erzielt. Bei der Bahneröffnung im im Stadion Lohfeld des ostwestfälischen Bad Salzuflen stieß der 66-Jährige am 1. Mai die 5kg-Kugel auf 15,42m; bisher stand der offizielle M65-WR laut WMA-Webseite bei 15,12m - aufgestellt 2002 von Hal Smith (USA); die EVAA listet als Rekordinhaber den pensionierten Sparkassendirektor Karl-Heinz Marg (*1938, SG Osterholzer LA) mit 15,23m.
Auch Liedtkes Diskusweite in Bad Salzuflen war mit 56,66m bemerkenswert; bei einem ungültigen Versuch landete der Diskus sogar jenseits der 60m-Marke. 10 Tage zuvor war Liedtke bei seinem Saisoneinstieg in Lemgo bereits im Kugelstoßwettbewerb auf 14,35m gekommen.
Liedtkes Combeback stößt in der Mastersszene nicht nur auf Zustimmung. Am vergangenen Donnerstag scheiterte sein Versuch, beim Werfertag des GTV in Bremerhaven zu starten. Seine Nachmeldung wurde nicht akzeptiert. Es sei ein regionales Sportfest und Nachmeldungen gebe es nicht, wurde Liedtke gesagt. Tatsächlich weigerten sich auch alle anwesenden Aktiven es abgelehnt haben, gegen ihn anzutreten. Weitere Probleme soll es danach gegeben haben, als er auch als Zuschauer nicht auf dem Werferplatz bleiben durfte...

Klaus Liedtke, damals Besitzer eines Fitnessstudios im westfälischen Lünen, war anlässlich der 33. DAMM im September 2004 in Lübeck positiv getestet worden. Man hatte in seiner Urinprobe Abbauprodukte des verbotenen Wirkstoffs Oxymetholon gefunden, der zur Gruppe der anabol androgenen Steroide zählt. Liedtke, der seinerzeit für SuS Schalke 96 antrat, hatte anschließend keine öffentlichen Erklärungen zu der Dopingsperre abgegeben. Bei der Dopingkontrolle in Lübeck soll es sich unbestätigten Berichten zufolge um eine so genannte "Zielkontrolle" gehandelt haben.
(16.05.07)
Update: Reaktionen aus den USA und Italien
(19.05.07, update 26.05.07)


Gesundheitspass für Marathonläufer?
2007 schon vier Tote bei deutschen Laufveranstaltungen

Der Gesundheitszustand des 53-jährigen Läufers, der beim Ruhr-Marathon am Sonntag einen Herzstillstand erlitten hat, ist weiter lebensbedrohlich. Der Mann liege auf der Intensivstation, teilte die Polizei am Montag mit. Der Läufer aus Dortmund war nach 20 Kilometern in Herne zusammengebrochen. Ohne Lebenszeichen wurde er ins Krankenhaus gebracht, konnte dort aber reanimiert werden. Zuvor waren zwei Teilnehmer des Wettbewerbs infolge eines Kreislaufzusammenbruchs gestorben. Am Sonntagmorgen war ein Inline-Skater nach 13 Kilometern in Gladbeck kollabiert. Obwohl der 46-jährige Mann aus Dortmund sofort notärztlich versorgt worden sei, konnte er nicht wiederbelebt werden. Am Sonntagmittag war dann ein 66-Jähriger aus Recken/Westfalen in Gelsenkirchen zusammengebrochen. Auch ihm konnten die Ärzte nicht helfen. Er starb im Krankenhaus.
Schon beim Ruhr-Marathon im Jahr 2006 war ein Teilnehmer wegen Überanstrengung gestorben. Trotz dieser Todesfälle wollen die Veranstalter keine ärztliche Untersuchung zur Pflicht machen, sondern appellieren an die Selbstverantwortung der Teilnehmer, sagte ein Sprecher des vom Kaufhauskonzern Karstadt gesponserten Ruhr-Laufes am Montag.
Dennoch entwickelt sich eine Debatte über die Frage, ob Marathon-Sportler nur noch mit einem Gesundheitspass an den Start gehen sollten. Denn im Jahr 2007 sind bei deutschen Laufveranstaltungen bereits vier Menschen gestorben. Es half auch nicht, dass in allen Fällen Ärzte in unmittelbarer Nähe liefen oder binnen weniger Minuten Reanimations-Versuche starten konnten. Beim Silvesterlauf in Bietigheim brach ein 49-Jähriger zwei Kilometer vor dem Ziel zusammen; am 1. April starb ein 39-Jähriger beim Halbmarathon in Berlin.
Dr. Willi Heepe, langjähriger Rennarzt beim Berlin-Marathon, sagt: "Aus einer soliden Laufbewegung wurde eine Event-Bewegung. Viele trainieren wie wild, haben teilweise Vorschäden. 80 bis 90 Prozent der Todesfälle im Sport hängen mit Herzmuskelentzündungen zusammen, die nur durch Spezialuntersuchungen erkennbar werden." Heepe fordert mehr Risiko-Aufklärung durch Veranstalter und präzise kardiologische Untersuchungen.
Professor Wilfried Kindermann, Chefmediziner des deutschen Olympiateams und der Fußball-Nationalmannschaft teilt diese Meinung: „Marathon-Starts dürften bei Läufern über 35 Jahren oder Sportanfängern künftig nur noch möglich sein, wenn eine gründliche ärztliche Untersuchung des Herzens vorausgegangen ist.“ Der Leiter des Instituts für Sport- und Präventivmedizin an der Saar-Universität fordert gründliche Anamnese, um über Vorerkrankungen informiert zu sein, eine internistische Untersuchung mit Belastungs-EKG, bei Unregelmäßigkeiten weitere Überprüfungen. Sollte alles erfolgreich absolviert sein, könnte dies eine Bescheinigung "sporttauglich für Marathonlauf" bestätigen. Diese dürfe nicht älter als ein Jahr sein, um Startrecht zu erhalten.
Prof. Michael Böhnke (Aachen), Vizepräsident Breiten- und Freizeitsport im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), möchte Veranstaltern "das Recht einräumen, überforderte Läufer aus dem Rennen zu nehmen". Viele Läufer der schwächeren Leistungsklasse wirkten laut Joachim Schubert, Medizin-Chef beim Ruhr-Marathon, von der Distanz überfordert ("Bei Bluthochdruck lebensgefährlich"), waren übergewichtig, im hohen Alter zu ehrgeizig, schlecht vorbereitet (ohne Frühstück), oder hatten - wie in einem Fall - Fieber. Schubert sagt aber auch: "Gesunde Läufer haben nichts zu befürchten, sie können sich auch mal überfordern."
(Quellen: Süddeutsche Zeitung, dpa, sid, 16.05.07)


Erwartet: EVAA übernimmt offenbar Antidopingbeschluss der EAA

Nachdem das Council des Europäischen Leichtathletikverband EAA auf Initiative seines Schweizer Präsidenten Hansjörg Wirtz unlängst entschieden hat, gedopte Sportler auch nach Ablauf ihrer Sperre für eine weitere Europa- Meisterschaft zu sperren, wird die Übernahme einer solchen Maßnahme durch den Europäischen Seniorenleichtathletik-Verbandes EVAA erwartet.
Das EVAA-Council will die Beratungen dazu unter Vorsitz von Präsident Dieter Massin (Ahlen) auf seiner Zusammenkunft am Rande der Nonstadia-EM in dieser Woche Regensburg aufnehmen. Auch EAA-Präsident Wirtz wird anlässlich der 10. Nonstadia-EM in Regensburg sein.
(16.05.07)


DLV: "Nehmen Sie Ihre Kamera mit zur Leichtathletik!"

Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) hat einen Sport-Fotografie-Wettbewerb unter dem Titel: „Senioren/Seniorinnen in Aktion“ ausgeschrieben. Mit diesem Wettbewerb soll das Image der Senioren-Leichtathletik verbessert werden. Seniorinnen und Senioren bilden im DLV eine Gruppe von circa 430.000 Athletinnen und Athleten. Aufgerufen sind Amateure wie Berufsfotografen.
Bis zum 2. November 2007 (Poststempel) können die Arbeiten beim DLV eingereicht werden. Für diesen Wettbewerb hat der Bundesfachausschuss Senioren im DLV Geldpreise in Höhe von 500,-, 300,- und 200,- Euro ausgelobt.
Die weiteren Ausschreibungsbedingungen finden Sie unter: Ausschreibung Fotowettbewerb
(Quelle: www.leichtathletik.de 16.05.07)


DLV: "Keine Probleme" mit WM-Meldungen

"Keine Probleme" hat der DLV mit dem Meldetermin für die WM in Riccione. Der DLV nimmt Meldungen der Athleten für die WM im September bis zum 31. Mai entgegen. Am Wochenenanfang hatte der Generalsekretär des Weltverbandes WMA, Winston Thomas (GBR) auf der Internetseite des Verbandes darauf hingewiesen, dass die Mitgliedsverbände ihre Meldungen spätestens am 31. Mai ("Deadline") den italienischen Organisatoren vorzulegen hätten, weshalb die Athleten ihre Meldungen rechtzeitig vor diesem Termin bei ihren jeweiligen Mitgliedsverbänden einreichen sollten.
Nach der Veröffentlichung dieser WMA-Meldung wandten sich einige Athleten und Athletinnen besorgt an den DLV, weil sie ihre Meldung in Gefahr sahen. Meike Billig (DLV) stellte jetzt klar: "Unsere Meldetermine sind immer mit den Veranstaltern abgestimmt, so dass der Start unserer AthletInnen nicht gefährdet wird. Wie Sie dem Forum entnehmen können, haben wir dort eine „Richtigstellung“ vorgenommen. Über einen kurzen Hinweis, dass es zu keinen Problemen bei den Meldungen von Riccione kommt, wären wir sehr dankbar."
(16.05.07)


36. DAMM-Endkampf am 22. September 2007 in Baunatal
Mit Altersklasse M70

In den nächsten Wochen können sich bis zum Schlusstermin am 24. Juli Mannschaften wieder zur Deutschen Altersklassen Mannschaftsmeisterschaft DAMM qualifizieren, die in den Altersklassen M30-M70 / W30-W60 am vorletzten Septembersamstag im nordhessischen Baunatal stattfinden.
Meldeschluss für den 36. Endkampf ist der 8. August 2007. In der offiziellen DLV-Ausschreibungsbroschüre 2007 ist auf den Seiten 134 ff. ein Fehler zu verzeichnen; denn es fehlt die 2006 neu aufgenommene Altersklasse M70. Der korrekte Zeitplan und die Berichtigungen sind auf leichtathletik.de nachzulesen.
(Quelle: leichtathletik.de 15.05.07)


Senioren-EM: Sondergebühren in Regensburg

Das Programmheft der 10. Europameisterschaft „Non Stadia“ vom 17. bis 20. Mai in Regensburg ist fertig und jetzt erhältlich ( www.evaa2007-regensburg.com). Darauf weist der Europäische Seniorenleichtathletikverband EVAA hin.
Ergänzend zu den allgemeinen Ausschreibungen hat der örtliche Ausrichter darauf hingewiesen, dass er neben den offiziellen und vereinbarten Gebühren der EVAA nunmehr Pfandgebühren (€ 31,--) für diejenigen Teilnehmer erhebt, die über keinen eigenen, üblich verwendeten Chip (Champion) verfügen. Dabei wird ein Teil der Pfandgebühren (€ 25,--) bei Rückgabe des Chips zurückerstattet. Die EVAA distanziert sich von der Sondergebühr und stellt auf ihrer Webseite klar: "Hierbei handelt es sich um keine Gebühren, die aufgrund der offiziellen Ausschreibung von der EVAA von allen Teilnehmern erhoben werden, sondern um solche, die in den ausschließlichen Verantwortungsbereich des örtlichen Ausrichters fallen." 
(15.04.07)


Meldung für Masters-WM in Riccione: Probleme für den DLV?

In einer kurzen Mitteilung hat der Masters-Leichtathletik Weltverband WMA am Wochenanfang noch einmal unterstrichen, dass der Meldeschluss ("Deadline") für die XVI. Masters-Leichtathletik-WM in Riccione im September der 31. Mai ist.
WMA-Generalsekretär Winston Thomas (GBR): "Das bedeutet, dass die Meldungen bei den nationalen Verbänden lang gut vor diesem Datum vorliegen müssen." Thomas empfiehlt weiter, die Sache mit dem jeweiligen Landesverband zu überprüfen, um eine korrekte Meldung zu gewährleisten.
Tatsächlich sieht es ganz so aus, als ob die korrekte Meldung für den DLV ein Problem werden könnte, hat er doch den nationalen Meldeschluss ("Eingang beim DLV") für die WM in Italien auf den 31. Mai festgelegt. Es ist ausgeschlossen, dass die Meldungen von mehreren Hundert deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmern noch am selben Tag bei den Veranstaltern in Riccione vorliegen können...
(14.05.07)


Senioren-EM: Regensburger Sportler ganz stark vertreten

So stark dürfte Regensburg wohl kaum mehr bei Kontinentalmeisterschaften vertreten sein. Kein Wunder, weil die diesjährigen Senioren-Euromeisterschaften „non stadia“ (Straßenlauf, Crossstaffel und Gehen) exakt in ihrer Heimatstadt stattfinden. Nachdem man sich nicht extra qualifizieren musste, genügte der Besitz eines deutschen Startpasses, um dabei zu sein, wenn es um internationale Ehren geht. Natürlich geht es für das Gros der lokalen Läufer/Innen um das Dabeisein, um das ganz besondere Flair einer solchen Großveranstaltung. Einig Cracks aber zählen auch zu den Favoriten. Zu allererst Hans Hopfner (LLC Marathon Regensburg), der deutsche Dominator in der M50 und Starter über 10 km. Dann natürlich auch die Domspitzmilch-Größen Katharina Kaufmann (W45 – 10km und Halbmarathon), Andrea Stengel (W35 – 10km und Halbmarathon), Dennis Pyka (M35/10 km), Joachim Rückerl (M35/10 km) und Seniorenweltmeister German Hehn (M35/Staffel).
Ob ein weiterer Großer, Dirk Nürnberger (LG Domspitzmilch), seines Zeichens deutscher Marathonmeister 2005, an den Start gehen kann, wird sich erst ganz zuletzt entscheiden. Ein Achillessehnenanriss im März hat bei ihm alle Titelträume schon im Vorfeld zerstört. Mit den Gehern Karl Degenerer (M60) und Alfons Schwarz (M50), sowie dem Läuferinnen-Trio Kathrin Dörre-Heinig (W45/10 km), Petra Maak (W40/HM) und Veronika Ulrich (W35/10 km und Halbmarathon) stellt sich in Regensburg auch die nationale Güteklasse vor
Pünktlich um 13 Uhr fällt auf dem schnellen Rundkurs im Gewerbepark der erste Startschuss zu den 10 km Laufentscheidungen. Im Heer der deutschen Läufer/Innen werden die einheimischen Zuschauer dann so manch bekanntes Gesicht aus der hiesigen Szene erkennen. Der LLC Marathon schickt Brigitte Bäuml (W60), Birgit Hierl (W40), Franz Götz (M60), seinen Vorsitzenden Manfred Hübner (M55), Carl Hierl, Peter Kozlowski (beide M40) und Nachwuchstrainer Udo Reichl (M55) mit ins Rennen. Die LG Domspitzmilch setzt zusätzlich auf Franziska Bachhuber (W40), Rita Ferstl (W45), Andrea Scharrer (W40) und Holger Ahrenberg (M35). Auch Geiselhörings Abteilungsleiter Georg Senft wird in der M50 am Start stehen, ebenso der SWC-ler Markus Zendler (M35) und Waldetzenbergs Lauftreffleiter Paul Reinwald (M60).
Am Freitag ab 18.30 Uhr werden die Geher an gleicher Stelle ins Rennen geschickt. Die rotweißen Farben verteten hier Altmeister Josef Berzl (SWC/M50), Hans Dyka (SWC/M75) und Reinhard Hucke (ESV 27/M70). Welche Regensburger Topläufer/Innen die deutsche Mannschaftsleitung in die Entscheidungen bei der Crossstaffel (ab 12 Uge am Samstag am Regensburger Rodelberg, Nähe Städt. Sportanlage Weinweg) schicken wird, kann nur gemutmaßt werden. Andrea Stengel, Kathi Kaufmann, Dennis Pyka, Jochen Rückerl, Hans Hopfner und nicht zuletzt Senioren-Weltmeister German Hehn sind heiße Anwärter dafür, wenn es heißt, „Germany“ zu vertreten und vielleicht weiteres Edelmetall an die schöne, blaue Donau zu holen, die keine fünfzig Meter weg von der Strecke für ein tolles Ambiente sorgen wird.
Am zuschauerträchtigsten ist natürlich die Entscheidung im Halbmarathon am Sonntag um 10.30 Uhr innerhalb des Regensburger Stadtmarathons. Gänsehaut-Feeling ist dann angesagt, gleich, ob man als Erste(r) oder auch nur im geschlagenen Feld ankommt. Henriette Müller (W55) und Inge Pfauser (W50) – beide LLC Marathon – wollen es ebenso genießen, wie die Domspitzmilch-Damen Conny Firsching (W35), Monika Pfandorfer (W40), Gaby Schöffmann (W45), Bettina Strobl (W45) und Angela Heinzel (W40). Bei den Herren kommt noch der Wörther Bernhard Lohmeier in der M50 dazu.
(Quelle: LG-Regensburg.de, 14.05.07)


Fiasko: Zwei Todesfälle beim Ruhr-Marathon

Schreckliches Fiasko beim Ruhr-Marathon. Dort sind am Sonntag zwei Menschen ums Leben gekommen. Ein 46 Jahre alter Skater aus Dortmund kollabierte bei Kilometer zwölf in Gladbeck. Notärzte seien schnell zur Stelle gewesen, konnten ihm aber nicht mehr helfen, bestätigten die Organisatoren. Das Skater-Rennen wurde im Rahmen des 4., vom Karstadt-Konzern gesponserten Ruhr- Marathons ausgetragen, bei dem rund 22 000 Teilnehmer gemeldet waren.
Auch ein 66 Jahre alter Läufer aus Reken/Westfalen brach in Gelsenkirchen zusammen und starb später im Krankenhaus. Meldungen der Polizei über einen dritten Toten bewahrheiteten sich zunächst nicht. Der ihnen zugrunde liegende Zwischenfall ereignete sich in Herne. Dort konnte ein 53 Jahre alter Marathonteilnehmer aus Dortmund am Laufwettbewerb nach einem Kollaps reanimiert und ins Krankenhaus gebracht werden.
„Die Notärzte waren jeweils binnen drei Minuten zur Stelle, konnten aber in zwei Fällen leider nicht mehr helfen“, erklärte Dr. Joachim Schubert als medizinischer Chef der Veranstaltung. Nach den Worten des früheren Mannschaftsarztes beim Fußball-Bundesligisten VfL Bochum waren zehn Ärzte mit Fahrrädern vor allem dort im Einsatz, wo weniger fit wirkende Läufer sich über die Strecke quälten. „Am Kurs und im Ziel hatten wir 60 Notärzte und 600 Rot-Kreuz-Helfer zur Verfügung. Aber alle Hilfe ist vergeblich, wenn Überforderung und Vorschäden zur tödlichen Kombination werden.
Für die Veranstalter, die am Nachmittag wegen der "aktuellen Ereignisse" zu einer zweiten Pressekonferenz laden, sind die Todesopfer "äußerst bedauerlich", aber letztlich nicht zu verhindern. Pressesprecher Jens Koralewski: "In seinem Anmeldeformular bestätigt jeder Teilnehmer, dass er für eine solche Veranstaltung trainiert ist und ihm sein Gesundheitszustand ärztlich bestätigt wurde. Mehr kann man nicht tun."
Michael Roy, Geschäftsführer des Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Essen, das für die medizinische Betreuung der Läufer zuständig ist, sagte: "Mit Ausnahme der beiden Todesfälle war das ein Marathon in normalen Bahnen." Insgesamt wurden rund 150 Läufer versorgt, beim Ruhr-Marathon vor zwei Jahren waren es laut Roy 275. Allerdings gab es damals auch mehr Läufer. Nach Einschätzung der DRK-Helfer (600 insgesamt, davon 177 auf Essener Gebiet) waren die Voraussetzungen unproblematisch. Ein bisschen schwül vielleicht, aber nicht zu heiß und meist trocken - am Wetter kann es nicht gelegen haben. Auch im Essener Krupp-Krankenhaus, wo sieben Teilnehmer behandelt werden (darunter ein Läufer mit Gehirnblutungen), berichtet Oberärztin Annette Deutsch-Friedrich von "normalen Fallzahlen".
Nach Angaben der Veranstalter machten bei den verschiedenen Veranstaltungen des Karstadt-Marathons insgesamt knapp 23 000 Teilnehmer mit. Die Zahl der Zuschauer habe bei rund 875 000 gelegen. Bei der letzten Veranstaltung im Jahr 2005 waren rund 1,1 Millionen Besucher entlang der Strecke gezählt worden. Schnellste der 5500 Marathonläufer unter den rund 20.000 Teilnehmern waren die Kenianer Jonathan Keiyo in 2:13:28 und Mary Ptikany in Streckenrekordzeit von 2:30:05 Stunden.
Zu den prominentesten Starterinnen zählte die dreifache Olympiasiegerin Gunda Niemann-Stirnemann, die die Marathonstrecke auf Skates in 1:53:59 Stunden lief und damit unter den 179 Skaterinnen den 56. Platz belegte. "Es hat mir einen Riesenspaß bereitet. Beim nächsten Mal bin ich auf jeden Fall wieder dabei", versicherte die frühere Weltklasse-Eisschnellläuferin. Der frühere Weltklasse-Zehnkämpfer Frank Busemann schaffte den Marathon für Läufer in 4:09 Stunden, Ex-Profiboxer Sven Ottke brauchte für den Halbmarathon 1:43 Stunden.
Resultate...
(Quelle: dpa, NRZ, 14.05.07)


Senioren-EM: Ärger mit Regensburger Veranstalter um Chip-Zusatzkosten
Massin verweigert Stellungnahme

Was da aus Kreisen des Europäischen Senioren-Leichtathletikverbandes EVAA zu hören ist, verspricht nichts Gutes. Nachdem bereits die lieblose Webseite der Regensburger EM-Organisatoren selbst im Online-Forum des DLV in die Kritik geraten ist, droht jetzt weiteres Ungemach. Trotz der nicht gerade geringen Startgelder für Europas Straßenlaufsenioren wollen die Regensburger offenbar noch ein weiteres Mal "finanziell zulangen": Ohne dass darauf in den Ausschreibungsbedingungen hingewiesen worden ist, sollen EM-Teilnehmer -auch in den Geherwettbewerben!- 31 Euro für Zeitmessungschipps als Pfand hinterlegen - und davon bei Chip-Rückgabe lediglich 25 Euro zurück erhalten.
Diese Extragebühr von immerhin 6 Euro soll dem Vernehmen nach mehrere Hundert EM-Starterinnen und -Starter treffen. Insgesamt ist von einer Extraeinnahme der Veranstalter in Höhe rund 3000 Euro die Rede, die vor allem die Teilnehmer aus den Nicht-EU-Staaten finanziell belasten wird. Bei den bisherigen EVAA-Meisterschaften waren solche Zusatzkosten unbekannt.
Als Chip-Pfand dienten bisher zumeist die Ausweise der Teilnehmer. Die Zusatzkosten sollen auch mit dem Ausrichtervertrag zwischen EVAA und dem Organisationskomitee nicht in Einklang stehen. Pikant, dass im Orgnastionsgremium auch der DLV mit zwei Vertretern Sitz und Stimme hat. Beide sollen dem überraschenden Extrageld in Regensburg nicht widersprochen haben. EVAA-Präsident Dieter Massin (Ahlen) war am Wochenende auf Anfrage zu keiner Stellungnahme zum Thema bereit, stellte den Sachverhalt aber auch nicht in Abrede.
(14.05.07)


Regensburger Senioren-EM: Start in ein spannendes Laufsport-Wochenende

Die erste Bestmarke ist bereits durchbrochen: Rund 1500 Aktive aus 24 Ländern – mehr als beim bisherigen Rekord im belgischen Brügge 1999 – sind für die Europa-Meisterschaft der Senioren (ab 35 Jahren) in Regensburg gemeldet. Der Startschuss für die erste Etappe über die schnelle Zehn-Kilometer-Distanz fällt am Donnerstag, 17. Mai (Christi Himmelfahrt), auf der Ringstraße im Gewerbepark. Vom 17. bis 20. Mai ist Regensburg für Laufsportfans ein doppelt lohnendes Ziel. Denn die Europameisterschaften (Laufen/Gehen - non stadia) wurden direkt im Vorfeld des viel beachteten Regensburg-Marathon eingetaktet. Da wohl so mancher Besucher möglichst bei allen Entscheidungen an den Strecken dabei sein will, haben der LLC Marathon und die EM-Organisatoren der LG Domspitzmilch um Kurt Ring einen Ablaufplan ausgetüftelt, der dem Publikum entgegen kommt. Eingeläutet wird das lange Sport-Weekend am Donnerstag um 13 Uhr mit dem ersten Lauf über zehn Kilometer (Männer 55+) im Gewerbepark. In derselben Disziplin folgen um 14 Uhr die Altersgruppen M 35/40/45/50. Ab 14.50 Uhr drehen Läuferinnen ab 35 ihre Runden auf der Ringstraße, bevor gegen 16.15 der letzte Zehn-Kilometer-Wettkampf beginnt (M 65+). Die Sieger/-innen werden um 14.45, 15.45 und 18 Uhr geehrt.
Am Freitag ab 18.30 Uhr steht das Zehn-Kilometer-Gehen (Männer) auf dem Programm. In der Abenddämmerung um 20.30 Uhr ermitteln dann die Frauen, wer derzeit auf dieser Strecke die Nase vorn hat (beide Siegerehrungen samstags ab 10.30 Uhr im Donau-Park). Dort und am Infineon-Gelände im Stadtwesten werden weitere EM-Läufe (Cross-Staffeln, 20 und 30 Kilometer) und wie gewohnt der klassische Marathon gestartet (detaillierte Ausschreibungen und Zeitpläne unter www.lg-regensburg.de sowie www.regensburg-marathon.de).
Wer vom Start weg alle Teilnehmer anfeuern möchte, findet rund um den Gewerbepark-See mehr als 3000 kostenlose Parkplätze. Auch das integrierte Hotel (mit Tagungs-/Medienräumen), die abwechslungsreiche Gastronomie und viele andere Service-Einrichtungen (www.gewerbepark.de) machen den zentralen Standort für Büro und Dienstleistung zum idealen Schauplatz für große Veranstaltungen.
(Quelle: Donau-Post 14.05.2007),


W65: Gute 4 x400m durch OSC Berlin

Aus dem Potsdamer Stadion Luftschiffhafen wird eine gute 4x400m-Zeit der W65-Staffel des OSC Berlin gemeldet. Im Rahmen des Abendsportfestes des SC Potsdam fanden am 9. Mai die Berlin-Brandenbugrischen Staffelmeisterschaften statt; dabei trat über 4 x 400m auch die W65-Staffel des OSC an. Wir können nicht feststellen, ob es sich bei den 5:52,67min um einen neuen deutschen Rekord über 4 x 400m in dieser Altersklasse handelt. Denn die "4x4" der W65 -selten gelaufen- ist in der Rekordliste von Jörg Reckemeier bisher nicht verzeichnet. In der BNesetzung Irene Geisler (*1941), Beate Möller (*1939), Nora Bäcker (*1940) und Schlussläuferin Rona Frederiks (*1940) blieb die Staffel klar unter der 6-Minuten-Grenze. Zum Vergleich: Die in der W40 angetretene 4x400-Staffel der LG Nord Berlin kam nach 6:00,07 ins Ziel
Der W65-Weltrekord wird übrigens von der deutschen 4x400m-Staffel (Besetzung (Elfriede Hodapp *1935,Ingrid Holzknecht *1940, Elisabeth Sauer *1940, Lydia Ritter *1938) gehalten, die bei der WM in San Sebastian vor 18 Monaten unangefochten den Titel errang.
Alle Ergebnisse hier...
(14.05.2007)


Hamburg: Immer weniger auf der Bahn

Ganze 12 Teilnehmer überliefen am Sonnabend in Lurup die Ziellinie bei den Hamburger Seniorenmeisterschaften über 10000m Bahn - ein bedenklicher Abwärtstrend, nachdem es 2006 21 und 2005 noch 32 Teilnehmer gegeben hatte. Dürftig daher auch die Zahl der Meisterschaftswertungen: Nur in der M40, M45 und M55 war mehr als ein Teilnehmer im Ziel. Frauen waren überhaupt keine angetreten. Auch die erzielten Leistungen waren nicht überzeugend. Offenbar finden angesichts attraktiver Straßenläufe immer weniger Mastersläufer den Weg auf die Laufbahn.
Die Top- Plazierten in den Altersklassen sind:
M35: 1. (und einziger) Oliver Studt, LG HNF Hamburg, 36:44,52
M40: 1. Lars Totzke, LAV Hamburg-Nord´, 35:15,10
M45: 1. Dieter Martin, LAV Hamburg-Nord, 37:20,98
M50: 1. (und einziger) Michael Heuer, LAV Hamburg-Nord, 36:45,66
M55: 1. Horst Sonntag, LG Wedel/Pinneberg, 38:06,76
M65: 1. (und einziger) Harald Strack, TSG Bergedorf, 46:46,42
M70: 1. (und einziger) Kurt Plessner, TSG Bergedorf, 46:39,96

Alle Ergebnisse hier
(14.05.07)


Teilnehmerinnenrekord beim Berliner Frauenlauf
Favoritin Sabrina Mockenhaupt gewinnt klar

Sabrina Mockenhaupt (Kölner Verein für Marathon) hat am Samstag zum zweiten Mal nach 2005 den Berliner Frauenlauf gewonnen. Über die 10-Kilometer-Distanz lief sie im Tiergarten eine Zeit von 34:41 Minuten. Bei der 24. Auflage der Breitensportveranstaltung ging die Rekordzahl von 12.615 Frauen und Mädchen aus 49 Nationen an den Start. Die Rekordzahl teilte sich auf in 4.264 Läuferinnen, die über 10 Kilometer starteten. Noch mehr, 5.998 Frauen und Mädchen, liefen die 5 Kilometer. In den Walking- und Nordic-Walking-Wettbewerben über 5 und 10 Kilometer starteten 1.134 beziehungsweise 877 Teilnehmerinnen. Hinzu kamen dann noch 342 Kinder, die beim Bambinilauf über 800 Meter dabei waren. „Die Zahlen zeigen, dass der Laufboom nicht abschwächt“, erklärte SCC-Organisationschef Mark Milde.
„Das ist ein echtes Highlight, die Stimmung an der Strecke war wieder super“, sagte Sabrina Mockenhaupt, die vom Start weg die Führung übernahm und das Rennen souverän gewann. Im Ziel hatte sie gut drei Minuten Vorsprung auf Claudia Tutsch (OSC Berlin; 37:43 min). Dritte wurde Maria Heinrich (LAV Halensia; 38:05 min).
Bei den 5-Kilometer-Läuferinnen war Juliane Becker (LAC Quelle Fürth/München) mit 17:38 Minuten die Schnellste. Zweite wurde Kathrin Neumann (LC Cottbus; 17:52 min), Rang drei belegte Nicole Leder (Erdinger; 18:00 min). Die Startschüsse beim Berliner Frauenlauf hatte die dreifache Biathlon-Olympiasiegerin Kati Wilhelm (Steinbach-Hallenberg) gegeben. „Kati Wilhelm war prima, sie war vom ersten Startschuss bis zur Siegerehrung aktiv dabei“, sagte der Geschäftsführer der veranstaltenden SCC-Running Events GmbH, Rüdiger Otto und freute sich: „Trotz des weniger guten Wetters war die Resonanz der Läuferinnen heute hervorragend.“
Das nasse Wetter dürfte auch ein Hauptgrund dafür gewesen sein, dass in diesem Jahr in Berlin keine erstklassigen Zeiten gelaufen wurden.
Hier alle Resultate des 24. AVON RUNNING Berliner Frauenlaufs...
(13.05.07)


Antidoping: Deutschlands starke Männer boykottieren Halle -
Aber Bartels tritt an

Die Kugelstoßer Detlef Bock (TV Wattenscheid 01), Andy Dittmar (LG Ohra-Hörselgas) und Peter Sack (LAZ Leipzig) boykottieren die Halleschen Werfertage (19./20. Mai). Grund ist der dort startende Hallen-Europameister Mikuláš Konopka. Der Slowake wurde 2002 der Einnahme von Stanozolol überführt und war im Anschluss zwei Jahre gesperrt. Mit ihrer Aktion wollen sie deutsche Meeting-Direktoren dazu bewegen, keine vorbelasteten Sportler starten zu lassen.
„Wir wollen ein Ausrufezeichen setzen“, sagt der Leipziger Peter Sack und erklärt den Hintergrund des Boykotts: „Wir sind es leid in einem Land, das so für Dopingbekämpfung eintritt wie Deutschland immer wieder Gegner vorgesetzt zu bekommen, welche schon mal wegen eines Dopingvergehens gesperrt waren. Ich finde man sollte diese Athleten nicht mehr starten lassen. Mit unserer Aktion wollen wir zum Nachdenken über dieses Thema anregen, ob nicht vielleicht alle deutschen Meetings auf solche Sportler verzichten sollten und somit die Hemmschwelle zum Dopen weiter heraufsetzen.“

Rainer Ritschel, langjähriger Veranstaltungschef der Halleschen Werfertage, sieht das Ganze gelassen: „Das ist alles nicht so bedeutungsvoll. Diese Athleten sind nicht so leistungsstark, dass wir ihnen nachweinen.“ Gegen einen Mikuláa Konopka als Starter spricht nach seiner Meinung nach nichts. „Wir halten uns an die Regeln der internationalen Verbände.“ Er gibt auch zu bedenken, dass Andy Dittmar verletzungsbedingt sowieso nicht starten könnte und Detlef Bock zeitgleich in Spanien einen Wettkampf bestreitet.
Dass er sich auch an der Aktion beteiligen würde, wenn er gesund wäre, betont Andy Dittmar (LG Ohra-Hörselgas). Den Gothaer stört, „dass Leute genommen werden, die mit Doping zu tun gehabt haben.“ Speziell bei Mikuláš Konopka erstaunt ihn „die Leistung im Winter“, als sich der Slowake mit 21,57 Metern zum Hallen-Europameister in Birmingham (Großbritannien) krönte. Wie Peter Sack stellt er klar, dass man den Halleschen Werfertagen nicht schaden will und man dort immer gerne gestartet ist.
Europameister Ralf Bartels wird dagegen in Halle dabei sein. Der Neubrandenburger hat dafür seine Gründe: „Der Weg ist nicht ganz so richtig. Boykott ist das schlechteste und letzte Mittel.“ Grundsätzlich ist er aber gleicher Meinung, wie seine Kollegen. „Auffällig gewordene Athleten sollten hier in Deutschland nicht starten“, sagt er.
(von Alexander Pochert auf www.leichtathletik. dem 13.05.07)


Masters-WM 2007: WM-Meldeschluss 31. Mai nicht verpassen!

Bereits am 31. Mai, und damit mehr als drei Monate vor dem ersten Startschuss, ist der Meldeschluss für die 17. Senioren-Weltmeisterschaften, die vom 4.-15. September in Riccione (Italien) stattfinden. Gegenwärtig ist im gegensatz zu den letzten Masters-Weltmeisterschaften keine Möglichkeit für Nachmeldungen angekündigt.
Gerne erinnert man sich an die letzte Masters-WM in Spanien zurück, wo die Deutschen Senioren mit 113 x Gold, 108 x Silber und 92 x Bronze erfolgreich waren. Das Duell im Dreisprung zwischen Weltrekordler Willie Banks (USA) und dem deutschen Wolfgang Knabe (OSC Damme) war dort ein echter leichtathletischer Leckerbissen. Das unvergessene Dreisprung-Duell vor Tausenden von Zuschauern zwischen dem US-Amerikaner und dem Niedersachsen wird allerdings in Italien keine Neuauflage erleben. Zwar wollen beide Mastersathleten in Italien an den Start gehen; der Niedersachse Knabe, Jahrgang 1959, will dort seinen M45-Titel verteidigen, während Willie Banks, Jahrgang 1956, in der M50 mit dem Ziel startet, den M50-Dreisprung-Weltrekord von 14,07m zu brechen. Sie starten also in verschiedenen Altersklassen. Allerdings träfe Banks in der M50 auf den amtierenden Seniorenweltmeister Arno Küppers (*1954, LAV Bayer Uerdingen/Dormagen), der angesichts seiner 2004 gesprungenen AK-Bestweite von 13,17m aber eine richtige Schippe drauf legen müsste, um Willie Banks zu schlagen. In einem Beitrag im leichtathletik.de-Forum best age meinte Küppers dazu: "Vielleicht sollte ich doch noch das Meldeformular ausfüllen und meinen M50 Titel nicht kampflos abgeben..."
Ob in diesem Jahr noch mehr deutsche Sportler wie 2005 (648 Aktive) in San Sebastian (Spanien) an den Start gehen muss man abwarten. Geduld brauchen auch die deutschen Langzeitverletzten wie die Weltmeisterinnen Ingrid Meier, Anke Moritz und Lidia Zentner, bei denen zurzeit noch unklar ist, ob sie bis Riccione fit sind.
Meldeunterlagen und weitere Informationen finden sich auf der Internetseite des DLV - allerdings versteckt, weil die Masters-WM 2007 über die Suchseite "Terminkalender" und den Menupunkt "Meisterschaften international" nicht zu finden sind...

(Quelle: eig Recherchen und www.leichtathletik.de, 12.05.07, update 14.05.)


Marathon: Russin Denisowa (W35) positiv getestet
"Eingeschränkt nach den niedrigsten Preisen geschaut"

Ljubow Denisowa, eine der Olympia-Mitfavoritinnen im Marathon für Peking 2008, ist des Dopings überführt worden. Bei der 35 Jahre alten Russin wurde bei einer unangemeldeten Trainingskontrolle am 20. März in ihrem Wohnort in Gainesville (US- Bundesstaat Florida) die verbotenen Substanzen Prostanozol und Testosteron nachgewiesen.
Dies bestätigte ihr Manager Andrej Baranow. «Der russische Leichtathletik-Verband hat uns angerufen und wissen lassen, dass sie positiv getestet wurde», sagte Baranow. Die B-Probe habe dies bestätigt. Nach Angaben des Managers habe die Langstreckenläuferin im Internet beim Bestellen von Vitaminen das verbotene Mittel Orasten-E ausgewählt. «Denisowa spricht nur eingeschränkt Englisch. Sie hatte einfach nach den niedrigsten Preisen geschaut», sagte er. Die Russin gewann 2002 und 2005 den Marathon in Los Angeles und war 2003 in Boston Zweite.
Inzwischen sperrte die IAAF die Russin bis zum 26. April 2009; alle ihre Wettkampfresultate seit dem 20. März 2007 wurden gestrichen. Denisowa, die inzwischen nach Moskau umgezogen ist, bleibt das Recht, Einspruch gegen die Sperre einzulegen.
(Quelle dpa, 11.05.07, Quelle www.netzeitung.de mit update 16.05.07)


"Stabhochsprung ist total kompliziert, und da braucht man ja erstmal eine Anlage."

Genau das werden sich viele Trainer denken und deswegen den Stabhochsprung lieber gleich komplett aus ihrem Trainingsprogramm streichen. Was sehr schade ist, denn die Disziplin Stabhochsprung besitzt ein sehr vielseitiges Anforderungsprofil, mit dem viele Zubringerleistungen für andere Disziplinen entwickelt werden können.
Sowieso ist sie für den männlichen Mehrkämpfer später unentbehrlich, und, wer weiß, vielleicht schlummert das eine oder andere Talent in mancher Trainingsgruppe. Mehr als genug Gründe um den Stabhochsprung nicht einfach aus dem Training zu streichen. Und was die oftmals fehlende Anlage betrifft: Für Vorübungen ist eine Weitsprunggrube oder ein Aufbau mit Matten in der Halle völlig ausreichend und auch Trainingsstäbe lassen sich günstig erwerben bzw. basteln.
Wie all das geht, wird in der Fortbildung "Stabhochsprung für Anfänger" gezeigt und vermittelt, die am 15. September in der Universität Oldenburg stattfindet. Claus Heemsoth und Martin Hillebrecht, (ehemalige) Athleten, Trainer und Sportwissenschaftler an der Uni Oldenburg sowie Mitglieder des NLV- Lehrteams werden diese Veranstaltung durchführen und ihre vielfältigen Efahrungen an die Teilnehmer weitergeben. Neben der grundlegenden Theorie wird es vor allem um die Praxis und Vermittlung gehen und natürlich wird auch das Springen mit einer richtigen Stabhochsprunganlage thematisiert.
Die Fortbildung kostet 20 Euro. Anmeldungen für diese Fortbildung bitte schriftlich auf dem NLV- Anmeldeformular an die NLV- Referentin für Bildung - Sarah Sjögrehn - Ferd.- Wilh.- Fricke- Weg 10, 30169 Hannover, Fax: 0511- 3389019, E-Mail: sjoegrehn@nlv-la.de.
(Quelle:NLV-la.de, 11.05.07)


Guten Appetit:
Die Laufküche - Ralf Meiers Buch aus dem Meyer & Meyer Verlag

Regelmäßige Bewegung hilft dabei, sich auch im Alter noch rundum wohl zu fühlen. So wundert es nicht, dass immer mehr ältere Menschen den Spaß am Freizeitsport entdecken. Sie bewahren sich somit ihre körperliche Unabhängigkeit bis ins hohe Alter, denn dafür benötigt man eine funktionierende Muskulatur und kräftige Knochen. Doch Training ist nur die eine Seite der Medaille, die andere Seite heißt Ernährung. Und genau in diesem Bereich herrscht oftmals noch große Unsicherheit.
Steigt der Kalorienverbrauch durch Sport so stark, dass man tatsächlich alles essen kann? Brauchen Seniorensportler mehr Vitamine? Was tun, wenn im Alter der Appetit nachlässt? Wie viel und was sollten ältere Sportler trinken? Sinnvoll oder teurer Humbug: Was bringen Nährstoffkonzentrate? Antworten auf diese und andere Fragen gibt der vorliegende Ratgeber von Rald Meier in leicht verständlicher Form. Die Tipps und Anregungen sind immer praxisnah und können problemlos im Alltag eingesetzt werden. Autor Ralf Meier arbeitet seit fast 25 Jahren in der Fitnessbranche, u.a. als Leiter eines Wellnessclubs und als leitender Redakteur einer Fachzeitschrift. Sein schon vor einiger Zeit erschienenes Taschenbuch aus dem renommierten Meyer&Meyer-Verlag (ISBN 978-3-89899-090-5) kostet preiswerte 9,95 Euro. Mehr... / Bestellung
(10.05.07)


Diskus: Charles Ronigkeit (M45) wirft Diskus auf 44,45m

Die stärkste Mastersleistung beim 52. Nationalen Sportfest des Hamburger SV in der Hamburger Jahnkampfbahn zeigte am vergangenen Sonntag der frühere Senioreneuropameister Charles Ronigkeit (*1959, TSV Schwarzenbek), der den 2kg-Diskus auf 44,45 m warf. Stabhochspringerin Silvia Janke (*1960, LG Bremen Nord) überquerte gute 2,80 m. Die Vize-Europameisterin von Posen kann mit diesem Saisonbeginn zufrieden sein. (10.05.07)


Nachmessen und mehr: Internetwerkzeug für Läufer

Mit der Homepage www.MeinSPORTplatz.de wird Sportlern, und hier speziell Läufern, eine neue Art von interessantem Online-Werkzeug zur Verfügung gestellt. Trainings- und Wettkampfstrecken können auf den Meter genau ermittelt werden. „MeinSPORTplatz.de“ schafft neue für den aktiven Sportler neue Möglichkeiten. Das Projekt wurde vor einigen Tagen in Hamburg vorgestellt. Auf der Ausstellung im Rahmen der Hamburg-Marathon wurde jetzt das neue Internet-Läuferportal vorgeführt.
Mit der neuen Homepage www.MeinSPORTplatz.de wird Sportlern, und hier speziell Läufern, eine neue Art von interessantem Online-Werkzeug zur Verfügung gestellt. Damit können Strecken (egal ob Lauf-, Rad-, Skate- oder Walking-Strecken, gleichgültig ob private Trainingsstrecken oder offizielle Strecken von Veranstaltungen) online metergenau vermessen und abspeichert werden. Aber nicht nur das, denn zugleich lässt sich das Höhenprofil der Strecke abrufen und Strecken können mit anderen Läufern ausgetauscht werden. Mehr...
(10.05.07)


Rekord: Über 12.000 Frauen und Mädchen beim 24. Berliner Frauenlauf erwartet
Noch Nachmeldungen möglich

Der 24. Berliner Frauenlauf ist nicht nur das mit Abstand größte Rennen seiner Art in Deutschland sondern auch die größte deutsche Fitnessveranstaltung nur für Frauen. Zum ersten Mal werden am kommenden Sonnabend ab 14.30 Uhr im Tiergarten über 12.000 Frauen und Mädchen erwartet, die entweder laufen werden oder in den Wettbewerben für Walking und Nordic-Walking an den Start gehen. Darunter ist im 10-km-Rennen auch die deutsche Topläuferin Sabrina Mockenhaupt (Kölner Verein für Marathon).
Sie sagte im Vorfeld: "Ich komme vor allem der guten Stimmung und Atmosphäre wegen. Ich hatte hier das letzte Mal so viel Spaß und freue mich, wieder dabei zu sein. Den Lauf werde ich auch ein wenig genießen. Ich bringe noch eine Freundin mit und dann werden wir uns hier ein schönes Wochenende in Berlin machen - mit dem Höhepunkt AVON RUNNING Berliner Frauenlauf am Samstag Abend."
Bisher liegen 11.631 Anmeldungen für den von der Kosmetikfitma AVON gesponserten Frauenlauf vor. Die bisherige Rekord-Teilnehmerinnenzahl von 11.884 stammt aus dem Jahr 2005. Sie wird mit Sicherheit überboten, denn Nachmeldungen werden am Donnerstag und Freitag bei Karstadt Sport in der Joachimstaler Straße noch entgegen genommen. Außerdem gibt es eine kurzfristige Meldemöglichkeit am Veranstaltungstag im Startbereich.
Mehr...
(09.05.07)


NRW: Hartwig Gauder eröffnet Senioren-Kampagne in Ahlen

Mit einem "höchst motivíerenden Referat", so Teilnehmer der Veranstaltung, hat Olympiasieger Hartwig Gauder (Erfurt) am Wochenende im westfälischen Ahlen die Senioren-Kampagne "Aktiv vor Ort" eröffnet. Die Kampagne steht im Rahmen einer vom Land Nordrhein-Westfalen initiierten Förderung des Seniorensports, die über zwei Jahre geht. In seinen Ausführungen zog Gauder Parellelen zur Gesundheit und zum Älterwerden, dabei immer mit seiner eigene Situation vergleichend. Dem Geher-Olympiasieger aus Erfurt gelang es vortrefflich, diese Parallelen aufzuzeigen; einhelliges Urteil in der regionalen Presse: "Weltklasse!".
Neben der Theorie stand Hartwig Gauder, von Ahlens Bürgermeister Benedikt Ruhmöller als "Walking-Protagonist" bezeichnet, für die Praxis im "Walking" und "Nordic Walking" zur Verfügung, dabei unterstützt durch den frisch gewählten Vizepräsidenten des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen (FLVW) Michael Blomeier (Bielefeld), der, als ehemaliger Geher-Bundestrainer, in Westfalen bestens bekannt ist, hat er doch als Lauftreff-Beauftragter in der Laufakademie gerade im Walking vielfache Akzente gesetzt.
Am Rande der Veranstaltung kam es in Ahlen auch zu einer Begegnung von Hartwig Gauder mit Westfalens Vorzeige-Seniorengeher Manni Kreutz. Weil Hartwig Gauder bei der bevorstehenden Straßenlauf-EM in Regensburg die Geher-Siegerehrung vornehmen wird, könnte es dort am und auf dem Siegertreppchen durchaus zu einem Wiedersehen der beiden Protagonisten kommen, gilt Manfred Kreutz doch als einer der M40-Medaillenaspiranten über 30km Gehen.
(09.05.07)


USA: Neuer 1500m-WR durch John Hinton (M45)
Joan Nesbit-Mabe (W45) läuft 4:43,21

Zwei neue Bestzeiten der Altersklasse 45 über 1500m sind am vergangenen Wochenende in den USA beim Duke Twilight Meeting in Durham, North Carolina, aufgestellt worden. Im Mittelpunkt dabei natürlich der neue 1500m -Weltrekord der M45, den kurz nach Vollendung seines 45.ten Geburtstags Lokalmatador John Hinton aufstellte. Als Siebter seines Laufes lief er in 3:56,39min ins Ziel, und das war knapp 2 Sekunden schneller als der fast 12 Jahre alte Weltrekord des Briten Peter Molloy.
Über dieselbe Strecke lief anschließend die frühere Olympiateilnehmerin Joan Nesbit-Mabe 4:43:21min und stellte damit einen neuen US- und Amerikarekord in der W45 auf.
(09.05.07, Hinweis: Die zunächst aus den USA gemeldete Zeit von 4:32,21min wurde inzwischen berichtigt, 10.05.07)


Fehlschlag Marathon-DM: Kein Zuspruch für Mainz

Aus Sicht des DLV war es ein Fehlschlag. Denn das Interesse, bei der Deutschen Marathonmeisterschaft zu starten, war bescheiden. Nicht mehr als 385 Meldungen lagen für die DM-Wertung beim Mainzer Gutenberg-Marathon vor. Das blieb weit hinter den Erwartungen zurück, und mit 231 Meisterschaftsläufer und 64 Meisterschaftsläuferinnen im Ziel (von 2029 Finishern insgesamt) lag diese DM dramatisch deutlich hinter der Vorjahres-DM München 2006, bei der 513 Senioren und 211 Seniorinnen gewertet wurden.
Nicht nur die im DLV organisierten Marathonläufer folgten nicht dem Ruf nach Mainz. Selbst DLV-Bundestrainer Uhlemann war nicht vor Ort. Er beobachtete den ebenfalls am Sonntag im gut 200 km entfernten Düsseldorf stattfindenden Marathon. Gerettet wurde das Ansehen der Meisterschaften durch den hervorragenden Rahmen, den der Gutenberg-Marathon liefert, wozu auch eine mehrstündige Live-Sendung im SWR zählt. In einem ausführlichen Bericht auf www.laufreport.de lesen wir:
"Zur Erinnerung: Erst am 9. Januar trafen sich der Mainzer Sportdezernent Norbert Schüler und DLV Generalsekretär Frank Hensel zur Vertragsunterzeichnung. Längst hatten sich Meisterschaftskandidaten andernorts verpflichtet, waren im Trainingsaufbau vom Frühjahrstermin überrascht, waren bereits für den offenen Lauf gemeldet und verzichteten ohne Titelaussichten aufs Ummelden. Für Unmut des überraschenden Weggangs vom Oktobertermin und München sorgte gerade bei den teilnehmerstarken Altersklassen die zeitliche Nähe zu den Senioren-Europameisterschaften im eigenen Land. Auch dort wird der DLV mit einem blauen Augen davon kommen, denn die zunächst empörten Organisatoren in Regensburg beruhigt zwischenzeitlich das große Interesse an der Senioren-EM, die absehbar mit Teilnehmerrekord am 20. Mai abschließen wird. Der Fauxpas setzt sich in Facetten fort, etwa mit den Bayerischen Marathonmeisterschaften nur acht Tage später in Würzburg."
Auch sportlich war das Ergebnis bestenfalls durchwachsen. Die gelaufenen Zeiten erreichten zu einem Großteil und wohl wegen der sommerlichen Temperaturen nicht das Niveau des Vorjahres, was W45-Siegerin Ulrike Hoeltz (*1961, LSG Karlsruhe, 2:59:22h) sicherlich gleichgültig war. Denn sie war im vergangenen Herbst in der W40 erfolgreich gewesen und lief jetzt als erste W45-erin über den Zielstrich. In der W40 gewann Ultraläuferin Tanja Hooß (*1967, LTF Marpingen) in 2:54:13h. Das war etwas schneller als die Siegerzeit von Ulrike Hoeltz aus dem Vorjahr.
Schneller als in München 2006 auch waren die Zeiten der 50-Jährigen. So waren die 3:02:59h der W50-Siegerin Gabi Celette (*1956, LC Asics Rehlingen) besser als die Leistung des Vorjahres und zudem eine persönliche AK-PB. Auch Karl-Heinz von Lovenberg (*1957. SSG Königswinter) war in 2:40:07h knapp zwei Minuten eher im Ziel als im vergangenen Jahr Herbert Vogg (*1954, TG Viktoria Augsburg), der diesmal auf Rang zwei dieser Altersklasse kam. Dies wiederholte sich in der M 55, die Herbert Ehlen (*1951, Gerolsteiner LGV) in 2:40:08h vor Vorjahressieger Martin Wahl (**1950, WSV 05 Oberhof, 2:43:05h) gewann. Besser war auch die Siegerzeit von Klemens Wittig (*1937, LC Rapid Dortmund, 3:09:11h). Im Gesamtvergleich war diese Leistung des neuen deutschen Halbmarathonrekordlers die stärkste in Mainz gelaufene Masterszeit.
Hier alle Medaillengewinner der Mastersklassen:

Deutsche Marathonmeisterschaften 2007
Altersklassen Männer
  Rk. Name Verein Bruttozeit
M40 1 Dr. Eduard Scherer LAV Asics Tübingen 2:33:42
  2 Gerhard Kelter USC Freiburg 2:35:20
  3 Norbert Müller SSG Königswinter 2:35:53
M45 1 Helmut Dehaut VT Zweibrücken 2:36:42
  2 Karlheinz Angene TSV Zimdorf 2:37:56
  3 Carlos Coelho Spiridon Frankfurt 2:41:03
M50 1 Karl-Heinz von Lovenberg SSG Königswinter 2:40:07
  2 Herbert Vogg TG Viktoria Augsburg 2:43:28
  3 Wolfgang Widmann LG Sulzburg-Laufen 2:45:01
M55 1 Herbert Ehlen Gerolsteiner LGV 2:40:08
  2 Martin Wahl WSV 05 Oberhof 2:43:05
  3 Walter Seiser AST Süssen 2:52:12
M60 1 Manfred Hartung LC Michelstadt 2:53:50
  2 Siegfried Klinke TSV von 1860 e.V. Trav 3:05:32
  3 Helmut Enz TG Kitzingen 3:09:27
M65 1 Armand Nerger TUS Mondorf 3:25:02
  2 Günter Schneider LG Sieg 3:29:44
  3 Manfred Klobusch SUS Schalke 96 3:32:49
M70 1 Klemens Wittig LC Rapid Dortmund 3:09:11
  2 Helmut Jung Kaltenkirchener TS 3:47:52
  3 Herbert Gulla LG Stadt Hattersheim 3:52:51
Deutsche Marathonmeisterschaften 2007
Altersklassen Frauen
  Rk. Name Verein Bruttozeit
W35 1 Birgitt Bohn Spiridon Frankfurt 2:46:40
  2 Andrea Stengel LG Domspitzmilch Regensburg 2:49:04
  3 Marion Jakobs SV schlau.com Saar 05 2:51:38
W40 1 Tanja Hooß LTF Marpingen 2:54:13
  2 Ute Philippi LAV Asics Tübingen 3:03:41
  3 Gabriele Duchstein SV Schlau.com Saar 05 3:05:50
W45 1 Ulrike Hoeltz LSG Karlsruhe 2:59:22
  2 Sybille Möllensiep SUS Schalke 96 3:02:51
  3 Beate Hartwig TV Hechtsheim 1882 3:10:58
W50 1 Gabi Celette LC Asics Rehlingen 3:02:39
  2 Ulrike Pamuk Spiridon Frankfurt 3:23:45
  3 Regina Graf LLC Marathon Regensburg 3:24:24
W55 1 Brigitte Ziegler LSF Münster 3:33:41
  2 Rosi Waschulewski LuT Aschaffenburg 4:26:52
W60 1 Helga Napierski TuS Massenheim 3:36:17
  2 Elisabeth Springer TV 1867 Bad Sobernheim 4:15:16
  3 Ingrid Hotz SV schlau.com Saar 05 4:18:16
W65 1 Nadine Höß SC Steinberg 3:45:08
  2 Rita Heuel LG Mützenich 3:58:19
  3 Christine Fuchs LG Bremen-Nord 4:02:35
(Quelle und mehr: www.laufreport.de, update: Bayern-Auswertung 09.05.07)

16. Masters-EM: Ljubljana 2008 online

Selten ist für eine Masters-Europameisterschaft so intensiv "getrommelt" worden wie für die 16. Masters-EM, die im kommenden Jahr in Ljubljana (Slowenien) stattfinden wird. Engagiert bereiten die Slowenen die vom 22. Juli bis 3. August stattfindenden Meisterschaften vor. Chef des lokalen Organisationskomitees ist kein geringerer als der slowenische Minister für Bildung und Sport, Dr. Milan Zver. Die eigentliche organisatorische Arbeit liegt aber in den Händen von Edvard Sega, der seit der EM in Aarhus, die den Slowenen nach einer überzeugenden Präsentation den Zuschlag erteilte, auf nahezu jeder internationalen Meisterschaft engagiert für einen Start in geworben hat. Das Engagement, das von den Auslandsvertretungen des Euro-Landes Sloweniens massiv unterstützt wird, zeigt, welchen Stellenwert die Slowenen dieser EM beimessen, für die die Wahlslowenin Merlene Ottey offizielle Werbeträgerin ist.
Seit einigen Wochen ist der offizielle Ausrichtervertrag zwischen der EVAA und dem lokalen Organisationskomitee unterzeichnet, und seit Anfang Mai ist jetzt die EM-Internetseite der Senioren-EM 2008 online. Ein Klick lohnt sich schon heute.
(09.05.07)


Ingrid Meier feierte ihren 60Nachtrag: Ingrid Meier feierte ihren 60.

Auch ohne Sprint-Medaillen hatte Deutschlands große Sprintweltmeisterin Ingrid Meier vor kurzem Grund zum Feiern. Am 1. April wurde sie 60 Jahre jung und 8 Tage später wurde sie das erste Mal Großmutter. Bei der zünftigen Geburtstagsparty waren neben vielen Sportfreunden auch die bekannten Mastersathletinnen Susie Falkenstein, Trudel Reismann, Christl Weniger und Petra Zörner mit von der Partie.
Leider konnte Ingrid Meier (*1947, TSV Zirndorf) seit ihrer Fersenverletzung bei der 2. Hallen-WM in Linz immer noch nicht trainieren und auch nicht an Wettkämpfen teilnehmen. Sie hofft aber, doch noch auf den WM-Zug nach Riccione aufspringen zu können.

masters-sport.de wünscht dazu alles erdenklich Gute und gratuliert nachträglich zum 60.
(Foto H. Haßlinger, Ingrid Meier mit den Fünf Vocalitas, die das Geburtstagsfest mitgestalteten; 08.05.07)


Jedermann-/Jedefrau-Zehnkampf im Olympiastadion München

Der Jedermann- bzw. Jedefrau-Zehnkampf im Olympiastadion München wird am 14./15. Juli 2007 Breitensport, Spitzensport und Unterhaltung unter dem Motto „Jedermann ein König!“ kombinieren. „Wir hoffen auf ca. 500 Jedermann-Zehnkämpfer, 25 Live-Bands und ca. 20 000 Zuschauer bei der Premiere des Zehn
kampf München am 14./15. Juli 2007“, sagen die Veranstalter Dr. Georg Werthner und Dr. Volker Wagner-Solbach.
Der zweitägige Mehrkampf ist für mMasters gut geeignet. Die Veranstalter: "Es wird ein Gruppenerlebnis von je ca. 20 Jedefrau-/Jedermannzehnkämpfern, die zusammen mit ihren drei ständigen Betreuern zwei Tage lang von Wettkampfort zu Wettkampfort ziehen und hoffentlich dadurch Freunde werden, wenn sie es nicht schon sind. Das gesamte Umfeld bei dem Sport+Fest soll sehr freundlich werden, damit sich Teilnehmer und Besucher jeden Alters wohl fühlen und Spaß am Sport haben." Mehr...
(07.05.07)


M70: Europarekord im Hammerwurf durch Peter Seddon

Peter Seddon, M 70-Athlet der LG Plettenberg/Herscheid, erzielte am vergangenen Sonntag bei einem Start in Haltern-Sythen einen neuen Europarekord im Hammerwurf. Der Brite verbesserte die Bestleistung des Finnen Pentti Saarikoski, der am 1. September 1996 in Turku 50,72 m geworfen hatte, deutlich auf 52,63 m. Der aktuelle Weltrekord in dieser Altersklasse, gehalten von Bob Ward (USA), steht bei 53,12 m. Peter Seddon ist auf dem besten Wege, diese Marke zu übertreffen.
Vereinskamerad Hans Röcken (M 65) warf den Hammer beim Werfertag in Haltern-Sythen auf gute 47,50 m, nachdem er vorher den Diskus auf hervorragende 49,21 m werfen konnte. In seinem Ferien in Dänemark konnte er die guten Windbedingungen nämlich nicht nutzen. Jetzt in Sythen gelang gleich ein guter Wurf über 45 m, um dann einen optimalen Wurf zu erwischen.
(Quelle: Süderländer-Tageblatt, 05.05.07)


EM in Regensburg: Teilnehmer online

Knapp zwei Wochen vor Beginn der Straßenlauf-Europameisterschaften der Senioren in Regensburg haben die Organisatoren die Liste aller Teilnehmer online gestellt und zwar hier... (05.05.07)


Lange Leitung: DLV vorübergehend nicht elektronisch erreichbar

Im Zusammenhang mit den aktuellen Warnstreiks bei der Deutschen Telekom sind die Mitarbeiter der DLV-Zentrale in Darmstadt seit Mittwoch nicht per E-Mail erreichbar. Es können keine Mails empfangen und verschickt werden. Davon sind auch die über leichtathletik.de gesendeten Kontaktformulare betroffen.
Sobald der Internetzugang im „Haus der Leichtathletik“ wieder funktioniert, so ein DLV-Sprecher, erfolgt eine Mitteilung. Die in den letzten Tagen angesammelte elektronische Post kann erst dann gelesen und beantwortet werden. Die Telefon- und Faxnummern beim DLV sind nicht gestört.
(Quelle: Forum Leichtathletik.de 04.05.07)


Dopingsperre: Hella Böker behält Medaillen und klagt gegen den DLV

Zivilklage gegen den DLV hat Hella Böker erhoben. Die 65-jährige ("Man will mich moralisch zerstören!") kämpft weiter gegen die Sperre, die nach einem positiven Dopingtest bei der Masters-Leichtathletik-EM im vergangenen Jahr in Posen gegen sie verhängt worden war. Zu der vor dem Landgericht Darmstadt anhängigen Klage wollten weder der DLV noch Bökers Anwalt, der Heidelberger Sportrechtler Michael Lehner , Einzelheiten mitteilen. Lehner reagierte auf die Anfragen von masters-sport.de nicht. Die DLV-Verantwortlichen beriefen sich auf die Vertraulichkeit des Verfahrens. Die Klage soll Schadensersatzansprüche der für Tuspo Borken startenden Nordhessin betreffen.
Inzwischen wurde aus Posen bekannt, dass die gesperrte Mastersleichtathletin, die sich als Opfer unzureichender Aufklärung seitens des DLV sieht, noch immer nicht ihre EM-Medaillen zurückgegeben hat. Dem Vernehmen ist sie mehrmals angeschrieben worden, verweigert die Rückgabe aber mit der Begründung, es sei "ein schwebendes Verfahren". Aus der offiziellen Ergebnisliste ist sie aber längst gestrichen.
Hella Böker war in Poznan bei der Masters-EM auf Grund desselben Medikaments positiv getestet worden, das vor zwei Jahren auch Ralf Prochnau zum Verhängnis wurde. Beide, Prochnau wie auch Böker, hatten dieses Mittel nicht per Ausnahme-Antrag ("TUE") angezeigt. Prochnau musste eine zweijährige Sperre in Kauf nehmen, Böker nur eine einjährige.
(04.05.07)


Bad Salzuflen: Eckart Müllers glänzender Hochsprung-Einstand

Bei der traditionellen Bad Salzufler Bahneröffnung gab es eine, auch international hochwertige Seniorenleistung. Sie gelang dem 51-jährigen Eckart Müller (*1956, LG Solbad Ravensberg), der im Hochsprung 1,77 m meisterte. Weltweit haben im letzten Jahr nur fünf Springer der Altersklasse M50 diese Höhe übertroffen.
Damit gab der frühere 8000-Punkte-Zehnkämpfer einen tollen Einstand für das Wertheraner M50-Team. „Ich bin mit diesem Ergebnis sehr zufrieden“, freute er sich, „alle Höhen bis 1,77 m habe ich im ersten Versuch geschafft und war dann dreimal dicht dran, auch die 1,80 m zu überspringen.“ Im Grunde sei er aber froh, dass dies noch nicht so früh in der Saison geklappt habe; so bleibe noch etwas Spielraum für Steigerungen. Seinen letzten Hochsprungwettkampf hatte Müller 1998 (1,80 m) bestritten; jetzt sprang er, als wären seitdem nicht neun Jahre vergangen.
(04.05.07)


Geher-DM der Senioren: Favoriten vorn

Ausnahmslos die Favoriten setzten sich bei den deutschen Seniorenmeisterschaften der Geher am vergangenen Samstag in Naumburg (Sachsen-Anhalt) durch. Die sehr hohen Temperaturen verhinderten dabei bessere Zeiten. "Wenigstens auf dem Rückweg vom Theaterplatz war auf der einen Seite des Marienrings etwas Schatten", stöhnte ein jüngerer Teilnehmer. Ihren Titel verteidigen konnte in Sachsen-Anhalt Annelore Werner (*1948, TV Groß-Gerau). In 29:34 Minuten setzte sie sich wie im Vorjahr mit deutlichem Vorsprung gegen die Konkurrenz auf der 5 km-Strecke der Altersklasse W 55 durch. „Mit meiner Zeit bin ich zufrieden“, so Werner, die froh war, den 1 km-Rundkurs nur fünfmal absolvieren zu müssen. „Die Hitze hat den 20 km-Teilnehmern zu schaffen gemacht.“
Siegerin der W65 wurde Favoritin Waltraud Seiler (*1941, Turnerbund Gaggenau) in schnellen 31:02min. Angesichts der Wärme in der Saale-Stadt sind auch die 54:34min der 10km-Siegerin Barbara Primas (*1965, TSG Esslingen) und die 56:56min der W45-Meisterin Adelheid Robohm (*1961, ESV Gemünden) sehr hoch einzuschätzen.
Der 63-jährige Karl Degener von Sparta Langenhagen siegte über 10km in seiner Altersklasse M60 ebenso unangefochten wie Gerhard Weidner (*1933, LG Salzgitter), der seinen ungezählten deutschen Titeln in Naumburg einen weiteren in der Altersklasse M70 hinzufügen konnte.
Über 20km überzeugten Helmut Prieler (*1955, Spvgg. Niederaichbach) in 1:44:48h (1. M50) und Michael Schneider (*1965, Freizeitsportverein Köthen) in 1:39:22h (1. M40).
Etwas getrübt wurde der gute Gesamteindruck der Wettbewerbe (Annelore Werner: "Das war ein schöner Wettkampf!") von einem Computerabsturz am Sonnabend, 17.45 Uhr. "Wir haben die ganze Nacht gesessen und die Daten über Umwege zu einer halleschen Firma zurückgeholt", so Brandt. Nicht alle Urkunden konnten deshalb gedruckt werden; man werde diese aber den jeweiligen Sportlern nachschicken. Alle Resultate aus Naumburg... (pdf) (03.05.07)


Hamburg-Marathon: Findeisen (M60) disqualifiziert
"Kennt so manche Abkürzung"

Disqualifiziert haben die Organisatoren des Hamburg-Marathons Jürgen Findeisen (*1944, ESV Lok Potsdam). Er war in Nettozeit von 2:54:54h als Sieger der Altersklasse M60 gemeldet worden. Schon kurz danach erhielten wir von Stefan Berndt eine E-Mai. Der aufmerksame Leser wies auf Ungereimtheiten hin, die ihm aufgefallen waren: "Er ist nicht über die Chipmatte bei 5km und 15km gelaufen und lief zwischen Kilometer 30 und 35 eine 16:23. Ich glaube, dies allein wäre schon ein neuer deutscher Rekord, wobei er danach dann wohl sofort zu stehen scheint - mit einer 28 über die nächsten 5km. Da hat er nämlich gewartet, weil seine Zeit sonst zu gut gewesen wäre!"
Tatsächlich sprechen diese Zwischenzeiten und die 5km- und 15km-Fehlzeiten für sich. Weil es nicht mit rechten Dingen zugegangen ist, haben die Hamburger Organisatoren inzwischen reagiert und erklärten gestern: "Die Leistung des M-60-Siegers Jürgen Findeisen ist schon mit heutiger Post von uns an den Läufer wegen Nichtanerkennung -es fehlen die Kontaktimpulse bei km 5 und km 15- aus der Wertung genommen." In der Online-Ergebnisliste wird er aber noch heute als M60-Sieger geführt.
Jürgen Findeisen (Spitzname: "Findus") taucht im "Reckemeier", der jährlichen deutschen Senioren-Bestenliste, mit folgenden Marathonresultaten auf:
1995 - 3:08:06, 24.09. Berlin (Verein SV Geltow)
1996 - kein Ergebnis
1997 - 3:25:55, 28.09. Berlin (Verein ESV Geltow)
1998 - kein Ergebnis
1999 - kein Ergebnis
2000 - 3:05:42, 16.04. Hamburg (Verein ESV Potsdam)

Leichtathletik-Statistiker Jörg Reckemeier (Oldenburg) bestätigte am Mittwoch, dass Findeisen seit Jahren in keiner Statistik mehr erscheint. "Nach 2000 verliert sich die Spur. Auch in den Meldungen des Brandenburger Statistikers, der mir am Ende jeden Jahres alle bestenlistenreifen Senioren-Ergebnisse mitteilt, taucht der Name Findeisen nicht mehr auf. Er taucht merkwürdigerweise in der Statistik auch nur im Marathonlauf auf, Resultate auf Unterdistanzläufen gibt es nicht."
Nach Angaben eines Insiders soll der am 30.06. 1944 geborene Findeisen, "so manche Abkürzung kennen" und in der Region Potsdam als, freundlich formuliert, "Abkürzer" bekannt sein. Dort laufe er gar nicht mehr und suche sich statt dessen offenbar Läufe aus, bei denen er in der Masse untergeht und kaum kontrollierbar sei.
Findeisen meldete in Hamburg unter dem Vereinsnamen ESV Lokomotive Potsdam; er soll dem Club aber schon lange nícht mehr angehören. Eine Stellungnahme des Vereins, dessen Ruf unter Findeisen sicherlich leidet, liegt uns bisher nicht vor.
(03.05.07)


Antidoping-Kämpferin Brigitte Berendonk wird 65

Brigitte Berendonk ist die «Mutter Courage» des deutschen Antidoping-Kampfes. Allen Anfeindungen und Widerständen zum Trotz kämpft sie seit fast vier Jahrzehnten gegen Lug und Betrug im Sport. «Wenn man aufmerksam machen kann auf ein Problem, das ein großes Problem ist, dann ist etwas erreicht», erklärt die frühere deutsche Kugelstoß-Meisterin aus Heidelberg, die 2. Mai ihren 65. Geburtstag feiert. www.masters-sport.de sagt zum Geburtstag der aktiven Masters-Leichtathletin "Herzlichen Glückwunsch!".
Weltweit für Furore sorgte 1991 ihr Buch «Doping-Dokumente - von der Forschung zum Betrug», das auf Grundlage bis dato geheimer Unterlagen erstmals Beweise für das systematische Staatsdoping in der DDR publik machte. Recherchiert hatte sie dafür gemeinsam mit ihrem Ehemann Prof. Dr. Werner Franke in Stasi-Akten und vor allem in der Militärmedizinischen Akademie in Bad Saarow. «Aufklärung und Recht haben hier zu Lande anscheinend keine Lobby. Deshalb habe ich gehandelt», schrieb Brigitte Berendonk, die in Dankmarshausen bei Eisenach geboren und 1958 mit der Familie in die Bundesrepublik geflohen war.
Begonnen hat ihr Kampf gegen Doping bereits Ende der 60er Jahre, als sie ein Jahr nach ihrer Teilnahme an den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko in einem Zeitungsartikel erstmals öffentlich «die hormonale Muskelmast» mit Anabolika anprangerte und feststellte: «Nach meiner Schätzung treffen sich bei Wettkämpfen bald mehr Pillenschlucker als Nichtschlucker.» Der Aufschrei war groß, aber keineswegs positiv. Vielmehr galt Brigitte Berendonk bei Funktionären, Trainern und Sportmedizinern als Nestbeschmutzerin.
Trotz dieser Warnung wurde das Doping-Problem zwei weitere Jahrzehnte bis zum olympischen Skandal 1988 um den kanadischen Sprinter Ben Johnson verdrängt und vertuscht. «Der Sport wird das alles ausschwitzen wie die Kinder die Masern», sagte 1977 Willi Daume, der damalige Präsident des Nationalen Olympischen Komitees (NOK). Diese Ignoranz und die Sorge um die jungen Athleten waren auch die Antriebskraft für den Einsatz Berendonks: «Ich habe die Sportler bedauert, die so jämmerlich betrogen wurden, von ihren gedopten Konkurrenten wie von ihren eigenen schweigenden Funktionären und Ärzten, die ihnen trotz besseren Wissens nicht die Wahrheit sagten.»
Offiziell gewürdigt wurde dieses leidenschaftliche Engagement für den sauberen Sport erst 2004, als Brigitte Berendonk und ihr Mann das Bundesverdienstkreuz verliehen bekamen. «Sie hat eine Aufklärungsbereitschaft im Kampf gegen Doping gezeigt, die ihres gleichen sucht», sagte Helmut Digel, der frühere Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV). «Was sie aber vor allem auf den Weg gebracht hat: Dass man sich als sauberer Athlet zu wehren hat.» Dies sei heute leider nicht mehr der Fall. Nicht honoriert worden sei dieses Aufbegehren gegen Unrecht und Manipulation von den Organisationen des Sports. «Die Anerkennung der Verbände hat sie bis heute nicht erfahren», stellte Digel fest.
Brigitte Berendonk hat sich seit vielen Jahren aus der Öffentlichkeit zurückgezogen und ihrem Mann die Rolle des Mahners und Warners überlassen. «Meine Frau ist 1995 aus der Kampagne ausgestiegen. Es kostete zu viele Nerven», sagte der renommierte Molekularbiologe und Zellforscher, der den Kampf fortsetzt, «weil ich dieses Verbrechen nicht durchgehen lassen kann».
Weiterhin aktiv ist die Kugelstoßerin Brigitte Franke-Berendonk, wie sie standesamtlich korrekt heißt, für die TSG 78 Heidelberg. Im vergangenen Jahr erzielte sie in Köngen in ihrer Disziplin 10,34m und gewann mit ihrem Team DAMM-Bronze.
(Quelle: dpa, 02.05.2007)


Sommerurlaub '07:
Wie wär's mit einem Start bei den Meisterschaften in den USA oder Kanada?

Weil der Euro immer neue Höhen erklimmt, werden Reisen nach Nordamerika preiswerter. Damit eröffnet sich die Möglichkeit, als Europäer an den nationalen Meisterschaften der USA und denen in Kanada teilzunehmen und dies mit einer Sommerreise durch den Nordwesten Nordamaerikas zu verbinden. Denn beide nationale Meisterschaften stehen auch für Starterinnen und Starter aus Europa offen.
Die seit langem in den USA lebende Mastersathletin Hillen von Maltzahn sagte dazu gegenüber msters-sport.de: "Ich werde hier über'm Teich immer gerne gesehen. Nartürlich kann ich als Ausländer kein amerikanischer oder kanadischer Meister werden, erhalte aber bei einem Sieg auch eine Goldmedaille, so wie der beste Einheimische. Ich finde das eine gute Lösung, denn als Ausländer sollte man niemandem was wegnehmen."
Die kanadischen Meisterschaften der Leichtathletikmasters werden vom 27. bis 29. Juli 2007 in Saint John (Provinz New Brunswick) ausgetragen. Nur eine Woche später finden die US-Masters-Meisterschaften vom 2. bis 5. August in Orono (Maine) statt. Die beiden Austragungsorte in Kanada und in den USA liegen nur rund 280km voneinander entfernt. Das sind drei Stunden mit dem Wagen...
Weitere Informationen finden sich auf den Webseiten der Meisterschaften.
Zusatz: Die Meldefrist für die US-Mastersmeisterschaften endet bereits am 14. Mai.
(01.05.07, update: 13.05.)


Hamburg-Marathon: Der große Lauf der Helga Miketta (W65)

Durchweg sehr ordentliche Zeiten brachte in diesem Jahr der Hamburg-Marathon. Wider Erwarten keine Probleme bereitete den 23.027 Läufern das Wetter. Bei angenehmen 15 Grad Celsius und Sonnenschein gab es ungleich bessere Bedingungen als zuletzt in Rotterdam (Niederlande) oder London (Großbritannien). Allein der bisweilen böige und kalte Wind störte manchen Marathoni - trotz der Anfeuerung von mehreren Hunderttausend Fans an der Strecke. In einem packenden Schlussspurt setzte sich bei den Männern nach 2:07:32 Stunden der Kenianer Rodgers Rop gegen seinen Landsmann Wilfred Kigen durch, der auf Rop auf dem letzten Kilometer aufgelaufen war, was dieser aber erst merkte, als vielleicht 150m vor dem Ziel an Kigen vorbei ging. Rop konnte den Schalter aber noch einmal umlegen, konterte bravurös und spurtete mit einer Sekunde Vorsprung ins Ziel. Bei den Frauen lag am Ende die ehemalige 5.000 Meter-Spezialistin Ayelech Worku (ETH) mit 2:29:14 Stunden in neuer persönlicher Bestleistung vorn.
Zu den herausragenden Mastersleistungen zählen die 2:51:24h (netto) des M55-Siegers Dr. Bernd Juckel (*1950, SG Neukirchen-Hülchrath), das Ergebnis von M65-Sieger Friedrich Holst (*1938, SV Rugenbergen) von 3:10:56h und des Lokalmatadors Kurt Plessner (TSG Bergedorf), der in 3:25:35h die Altersklasse M70 gewann. Rund 10 Minuten langsamer als vor Jahresfrist wiederholte in der M80 ein konkurrenzloser Dietrich Hohmann (*1926, Borener SV) in 4:29:47h (netto) seinen Vorjahressieg.
Bei den Masters-Frauen überzeugten natürlich die Kenianerin Edith Masai (*1967) in 2:32:10h als särkste W40-erin und Gesamtsechste sowie Claudia Dreher (*1972, LG Ihle Läufer Burg) als Gesamtachte und W35-Siegerin in 2:33:58h. "Ich bin froh, heute überhaupt ins Ziel gekommen zu sein. Mein Minimalziel habe ich aber erreicht“", sagte die 35-Jährige Claudia Dreher anschließend, die mit einer Sehnenentzündung am Bein ins Rennen gegangen war. Sie verpasste zwar die Qualifikationszeit für die WM im August in Osaka um fast 2 Minuten, kann sich aber vielleicht Hoffnungen machen, für die WM-Marathonmannschaft nominiert zu werden.
Ein gutes Rennen lief auch Karin Nentwig (*1959, BSG HH Hochschulen / BSV HH) mit 2:57:07h (1. W45); sie hatte während der Vorbereitung vor einigen Wochen beim Berliner Halbmarathon die Wertung ihrer Altersklasse gewonnen. In 3:12:20h siegte Ultraläuferin Monika Belau (*1954, Harburger SC) in der W50 und in netto 3:18:29h wurde Charlotte Doeding (*1952, Weiss-Blau Allianz / BSV HH) W55-Erste.
Helga Miketta (*1941, Birkesdorfer TV), im vergangenen Jahr deutsche Marathonmeisterin der W65, gewann ihre W65 nach einem großen Lauf überlegen und zeigte sich gegenüber dem Vorjahr enorm verbessert. Der Lohn: exzellente 3:32:41h netto - eine persönliche Altersklassenbestzeit und die schnellste in diesem Jahrtausend in Deutschland gelaufene Marathonzeit der W65. Alle Ergebnisse aus Hamburg...
M60-Läufer Jörg Findeisen wurde nach Auswertung wegen fehlender Zwischenzeiten disqualifiziert (s. dazu unsere Meldung vom 03.05.). M60-Sieger ist Hans-Friedrich Ernst (*1946, SVE Hiddestorf) in netto 3:04:51h.
( 30.04.07, update 03.05.07, die Passage über den Laufbetrüger Findeisen (M60), der angibt für den ESV Lok Potsdam zu starten, obwohl er ihm nicht angehört, haben wir am 23.5. vollständig gestrichen; siehe auch unsere Meldung vom 3.5.07)


Bahneröffnung in Niedersachsen:
Guter Auftakt für Lippoldes (M60), Biedermann (M40), Meier (M55) und Ziemann (W35)

Mit guten Leistungen bei der Bahneröffnung in Osterode (Harz) hat am Samstag (28.04.) der Staffeleuropameister von Helsinki Udo Lippoldes (*1947, TSV Winnigstedt) überzeugt. Über 100m sprintete der neu in die M60 aufgerückte niedersächsische Fünfkampfmeister des Vorjahres 13,12sec (W: -0,3) und im Weitsprung erreichte er 5,12m.
Auch Thomas Biedermann (1966, HSG Nordhausen) lieferte im Jahnstadion mehr als nur ordentliche Resultate ab: Er lief die 200m in 24,20sec (W: 0,0) und kam anschließend über die Stadionrunde auf 52,78sec. bei den Frauen fiel der angekündigte Start der zweifachen W70-Bronzemedaillistin der EM in Posen Elisabeth Dwenger (*1933, LG Göttingen) im Kugelstoß und im Diskuswurf aus.
Zeitgleich warf Andreas Wellmann (*1965, MTV 49 Holzminden) bei der Bahneröffnung seines Vereins den 800g-Speer auf 56,31 m - übrigens 20 Jahre nach seiner PB von 65,88m. Stabhochspringerin Dr. Christina Ziemann (*1968, MTV 49 Holzminden) übersprang im heimischen Stadion an der Liebigstraße gute 3,22 m.
Derweil glänzte ebenfalls am Samstag auch der M55-Ranglistenerste des Vorjahres Helmut Meier (1951, LAV Zeven) bei der Bahneröffnung der LG Kreis Verden über 100m in 12,69 sec (W: -1,5). Die 200m lief er in 25,70sec (W: -1,1) - eine persönliche Altersklassenbestleistung. Im Hammerwurf kam Rüdiger Möhring (*1964, TSG Bergedorf Hamburg) mit 49,04 m weiter als bei seiner größte Weite des Vorjahres (48,67m).
(30.04.07)


Steuern: Höhere Freibeträge für Ehrenamtliche

Die Bundesregierung hat rückwirkend zum 1. Januar 2007 höhere Steuerfreibeträge für ehrenamtliche Helfer sowie großzügigere Regelungen für Spenden und Stifter beschlossen. Profitieren sollen in erster Linie die Helfer in den Vereinen. Die Clubs können ihren ehrenamtlichen Trainern und Ausbildern künftig 2100 Euro im Jahr steuer- und abgabenfrei bezahlen (bisher 1848 Euro).
Neu geschaffen wurde der Steuerbonus für Menschen, die in gemeinnützigen Organisationen alte, kranke und behinderte Menschen betreuen. Diese Helfer können jährlich 300 Euro von der Steuer absetzen. Großzügiger sind auch die Regelungen bei Spenden und Stiftungen: Bürger können künftig bis zu 20 Prozent (bisher 5 und 10 Prozent) ihrer Gesamteinkünfte als Spenden von der Steuer absetzen.
(Quelle: blv-online.de, 30.04.07)


WADA: Bodybuilder-Szene ist weltweit größter Doping-Nachfrager

Weltweit werden jedes Jahr etwa 700 Tonnen anaboler Steroide zu Dopingzwecken missbraucht, die von 15 Millionen Konsumenten nachgefragt werden. Auf seiner Internetseite stellt der Deutsche Olympische Sportbund DOSB die Studie vor. Mehr... (29.04.2007)


Marathonis: Es wird warm! Das sollten Läufer und Fans beachten

So viel ist für den morgigen Sonntag sicher: Es wird warm beim 22. Hamburg-Marathon und nicht nur da. Temperaturen um die 20 Grad sind für den Sonntag vorhergesagt. Da gilt es nicht nur, die Kräfte besonders gut einzuteilen, sondern auch weitere Vorkehrungen gegen die Wärme zu treffen. Hamburgs Organisationschef Wolfram Götz lässt die Prognose kalt: "Einen Abbruch wie vor zwei Wochen in Rotterdam wird es nicht geben", stellt der Rennleiter klar.
Seine niederländischen Kollegen hatten ihren Lauf nach dreieinhalb Stunden für beendet erklärt, nachdem bei Temperaturen um 25 Grad zahlreiche Läufer und Zuschauer kollabiert waren. Götz vertraut lieber auf die Vernunft auf und neben der Strecke: "Ich kann nur an die Läufer appellieren, bei diesen Bedingungen weniger auf ihren Pulsmesser oder ihre Armbanduhr zu achten, sondern lieber ihrer inneren Uhr zu vertrauen."
Seine Empfehlung, damit es glatt läuft: viel trinken, nichts überstürzen und nötige Vorsichtsmaßnahmen treffen.Vor allem der richtige Sonnenschutz kann helfen, Risiken und Nebenwirkungen einzudämmen. "Einschmieren, um wie ein geölter Blitz ins Ziel zu laufen", rät der Dermatologe Swen Malte John, Chefarzt am Berufsgenossenschaftlichen Unfallkrankenhaus Hamburg und Mitinitiator der Präventionskampagne Haut, die den Lauf erstmals als Hauptsponsor begleitet. Von Spaghettiträgern sei abzuraten. Exponierte Körperteile sind abzudecken und eine Mütze zu tragen.
Persönliche Bestzeiten sollten angesichts der Witterung nicht angepeilt werden. Auch der Marathon-Hitzerekord dürfte unangetastet bleiben. Vor elf Jahren kamen die letzten Läufer in Hamburg bei 26,5 Grad ins Ziel.
(aus/Quelle: Hamburger Abendblatt 28.04.07)


Zacharias verbessert M60-WR zum vierten Mal: 1,80m

Beim 19. Leichtathletikfest Control de Pista verano 2007 hat Thomas Zacharias (*1947, USC Mainz) am Freitagabend in Arrecife (Lanzarote) zum vierten Mal binnen weniger Wochen den M60-Hochsprungrekord verbessert und übersprang 1,80m - einen Zentimeter höher als vor zwei Wochen an gleicher Stelle.
Zacharias stapelte anschließend tief: "So schlecht in Form war ich noch nie. Kein einziger Sprung war auch nur halbwegs in Ordnung. Dafür bin ich mal etwas mutiger zur Sache gegangen. Und mit etwas Glück ist es gutgegangen. Glück, dass ich schon bei 1,78m zwei Versuche hatte und so etwas korrigieren konnte. Und Glück, weil es einfach hauchdünn war. Aber das ist es bei extremen Höhen ja zwangsläufig."
Im Leichtathletik-Forum des DLV hat Thomas Zacharias nach dem Wettkampf verraten, was ihn bewegt und motiviert. Ein Klick lohnt sich...
(28.04.07)


Mike Powell – Diesmal Weltrekord in Bad Langensalza?

Mike Powell (USA), mit 8,95 Metern der aktuelle Weltrekordhalter im Weitsprung der Männer, hat sich für den 7. Juli Großes vorgenommen. Der 43-Jährige will beim 14. Weitsprung-Meeting endlich einen Masters Rekord in der Altersklasse 40-44 Jahre markieren. Die bisherige Bestmarke (7,68 m) hat sein Landsmann Aaraon Sampson 2002 aufgestellt. Mit demselben Plan war Powell allerdings bei seinen Starts in den letzten beiden Jahren in Bad Langensalza nicht erfolgreich. (28.04.07)


Ehrung: Jörg Reckemeier erhält DLV-Ehrenschild

Der DLV-Verbandsrat hat dem verdienten Leichtathleten Jörg Reckemeier den DLV-Ehrenschild zuerkannt. Der in Stettin geborene 65-Jährige ist nicht nur als Senioren-Statistiker weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bis in die Welt bekannt geworden, sondern er ist auch seit 2002 ein festes Mitglied im DLV-Betreuerteam bei internationalen Seniorenmeisterschaften und seit 2006 Mitglied im Bundesfachausschuss der Senioren.
Seine leichtathletischen Stationen brachten ihn vom DSC Oldenburg - dem Verein, dem er heute noch die Treue hält - über den SSV Westfalia 05/06 Ahlen bis hin zur DTSG v. 1874 Hannover. Für sein Engagement als Aktiver, Trainer, Betreuer und Herausgeber soll ihm bei einer großen Deutschen Meisterschaft dieser DLV-Ehrenschild offiziell überreicht werden. Als Vollblut-Leichtathlet hat er zu seiner Aktivenzeit neben seinen Ergebnissen im Zehnkampf (6.000 Punkte) und im Fünfkampf (3.000 Punkte) auch beachtliche Leistungen auf den Kurz- und Mittelstrecken erzielt (100 m: 11,3 sec; 200 m: 23,2 sec; 400 m: 50,8 sec, 300 m Hürden: 58,5 sec, 800 m: 1:55,3 Min., 1.000 m: 2:32 min, 1.500 m: 4:07 min).
Bereits seit seinem 17. Lebensjahr beschäftigt sich Jörg Reckemeier, anfangs noch auf Vereins- und Kreisebene, mit Statistik. Aus seiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Pressewart des Bezirks Oldenburg entwickelte sich seine Liebe zum Seniorensport. Er gibt seit über 30 Jahren die „Senioren-Bestenliste“ heraus. In diesem Standardwerk blättert jeder gerne nach, der im Seniorenalter Wettkampf-Leichtathletik betreibt, um sich zu orientieren und um sich mit seinen Leistungen wiederzufinden.
Aber nicht nur als Aktiver war Jörg Reckemeier mit der Leichtathletik verbunden. Ebenso betrieb er ein eigenes Sportgeschäft mit Versandhandel in Oldenburg und war auch als Trainer und Abteilungsleiter sehr erfolgreich. Mehrere Titel des DSC Oldenburg bei Deutschen Jugendmeisterschaften in den 80er Jahren sind auf sein Engagement zurückzuführen.
Dass er auch der Jugend immer schon verbunden war, zeigte sein Engagement in den Jahren 1977 bis 1978, als er für den LV Nordrhein als Jugendsekretär tätig war. Aber sein Herz schlägt noch stärker für den Senioren-Wettkampfsport und dort findet man ihn bei allen nationalen wie internationalen Meisterschaften.
Die Glückwunsche der Seniorensportler an Jörg Reckemeier begleiten ihn für diese verdiente Ehrung!
(aus www.leichtathletik.de, Foto: Karl-heinz Flucke, 27.04.07)


Antidoping: WADA für flexiblere Sanktionen

Die Welt-Antidoping-Agentur Wada hat in Peking die Flexibilisierung des Strafenkatalogs angekündigt. An die Stelle der Regelsperre von zwei Jahren für Ersttäter soll ab 2008 ein Strafrahmen von ein bis vier Jahren treten.
Mildernd sollen sich laut Wada-Generaldirektor David Howman "ein schnelles Geständnis und volle Kooperation zur Enttarnung von Hintermännern" auswirken. Die Pläne wurden den in Peking tagenden Weltverbänden vorgestellt. Abgestimmt wird auf der Welt-Antidoping-Konferenz im Herbst in Madrid.
(Quelle, Berliner Zeitung, 26.04.2007)


Böker: "Man will mich moralisch zerstören!"
Diskussion in Treysa

Meike Freitag kennt es nicht anders Praktisch rund um die Uhr muss di e Vizeweltmeisterin mit der 4x200-m-Freistilstaffe damit rechnen, auf Doping kontrolliert zu werden. Dass sie sich als Leistungssportlerin ihrer Vorbildfunktion bewusst ist, unterstrich Freitag bei einer Podiumsdiskussion in Treysa zu "Doping im Sport", der sie auf Einladung des Landessportbundes gefolgt war.
"Wir wollen saubere Wettkämpfe und nehmen es dafür in Kauf, einige persönliche Rechte abzutreten", sagte die Schwimmerin. Täglich von 7 bis 23 Uhr, während Trainingslagern sogar von 6 bis 24 Uhr – unangemeldete Kontrollen sind für Freitag und Co. an der Tagesordnung. Entfernt sich ein Athlet für mehr als 72 Stunden von seinem Wohnort, muss er die Nationale Anti-Doping-Agentur (Nada) und den zuständigen Verband, bei Freitag der Schwimm-Weltverband Fina, darüber informieren. Ab 1. Juli wird dies verschärft von 72 auf 24 Stunden. Das war sogar der Leistungssportlerin neu.
4500 nationale Vorkämpfer sind davon betroffen. "Es kommt nicht jeder an die Reihe", sagt Armin Baumert. Der Vorsitzende der Nada meint damit die zufälligen Trainingskontrollen. Bei Wettkämpfen sehe das freilich anders aus. Hinzu kommt, dass nicht in jeder Sportart gleiche Konsequenzen für die Sünden drohen. Während nach Baumerts Einschätzung in Leichtathletik und Fußball eine gute Resonanz erzielt werde, gebe es vor allem aber im Boxen eine Menge schwarzer Schafe. Baumert wettert: "Das ist glatter Betrug am Zuschauer. Wenn wir dort richtig arbeiten könnten, gäbe es eine böse Überraschung." Positiv getestet Sportler werden nicht mit den erforderlichen Sanktionen belegt Denn die Nada bestraft nicht selbst, sondern veranlasst lediglich die Tests. Andererseits muss sich die Nada auch den Vorwurf gefallen lassen selbst nicht fehlerfrei zu arbeiten. Im vergangenen Jahr wurden 40 Vorgänge schlichtweg liegen gelassen. "Schon einer ist zu viel" meint Baumert, seit 1. Januar im Amt, selbstkritisch
In der Diskussion unterstrichen die Teilnehmer, dass neben dem Profisport die Basis gefordert ist. "Wir müssen in die Schule gehen und mit abschreckenden Beispielen vor Doping warnen" sagte Alwin Wagner, der frühere Weltklasse-Diskuswerfer. Auch der Freizeit-Handballer, der Dorfverein sowie die Hausärzte seien in der Pflicht. "Jeder Sportler muss informiert sein, damit er nicht in die Falle tappt", sagte Dr. Gerd Rauch, der Mannschaftsarzt de Bundesligisten MT Melsungen.
Denn sonst kann das passieren, was Hella Böker widerfahren ist Die 65-Jährige nutzte die Veranstaltung, um ihrem Ärger Luft zu machen. Bei der erfolgreichen Alterssportlerin vom TuSpo Borken schnappte die Falle nämlich zu. Ihr Hausarzt hatte ihr nach einer Meniskus-Operation ein Mittel verordnet, dessen Wirkstoff auf der Dopingliste steht. Dass sie es gar nicht hätte nehmen dürfen, wusste er nicht. Daher lag für sie auch keine Ausnahmegenehmigung vor und Böker wurde bis zum 14 September gesperrt. Vor ihrem Comeback muss sie noch drei Tests absolvieren. "Ich habe 55 Jahre lang keine Medikament eingenommen und nun das", klagte Böker. "Man will mich moralisch zerstören."
(aus HNA-online, Autor Sebastian Schmid, 26.04.07)


Italien: Marco Segatel springt mit 2,01m neuen M45-Weltrekord

Er hat es geschafft, und es war eigentlich von ihm auch erwartet worden: Bereits im zweiten Wettkampf der Saison, bei der Bahneröffnung in Novara sprang der Italiener Marco Segatel (*1962, Olimpia Amatori Rimini) am Samstag (21.04) einen neuen M45-Weltrekord im Hochsprung. Seine 2,01m verbesserten um genau einen Zentimeter den bisher gemeinsam vom Finnen Asko Pesonen und Bruce McBarnette (USA) gehaltenen alten WR. Übrigens riss der neue Weltrekordler die anschließend aufgelegten 2,04m nur knapp.
Mit den Altersfaktoren umgerechnet ergeben sich aus dem neuen WR übrigens 2,325 cm - das entspricht dem nationalen italienischen Rekord in der offenen Klasse.
(23.04.07)


W35: Irina Mikitenko läuft Streckenrekord in Korschenbroich

Beim Citylauf in Korschenbroich eilte Irina Mikitenko (*1972, TV Wattenscheid 01) am Sonntag im Frauenrennen über 5 Kilometer zu einem neuen Streckenrekord. In 15:41 Minuten blieb sie um sechs Sekunden unter der zwei Jahre alten Bestmarke ihrer Rivalin Sabrina Mockenhaupt (Kölner Verein für Marathon).
Irina Mikitenko war rundum zufrieden mit ihrem Auftritt bei dem sechsstündigen Lauf-Event mit rund 3.000 Teilnehmern: "Schade war nur, dass ich von Anfang an allein laufen musste, weil niemand mitgegangen ist. Ich habe immer auf die Zeit aufgepasst. Es sollte nicht zu langsam, aber auch nicht zu schnell werden, ich wollte einfach den Streckenrekord. Es war eine gelungene Generalprobe für die Deutschen 10.000 Meter-Meisterschaften am 5. Mai." Dort treffen Mikitenko und Mockenhaupt aufeinander.
(Quelle yahoo, 23.04.07)


Niedersachsen: Starke 5000m-Zeit durch Angelika Asche

Einige überzeugende Masters-Leistungen finden sich bei Auswertung der NLV/BLV-Langstreckenmeisterschaften, die am Sonntag (22.04.2007) in Alfeld im "Hindenburgstadion" stattfanden. Einmal mehr war die des 74-jährigen Gerhard Weidner (1933, LG Salzgitter) darunter, der im 10.000m Bahngehen in 59:08,59 min unter der Stundengrenze blieb. Bemerkenswert: Niedersächsischer Meister bei den Männern wurde in der offenen Klasse der 63-jährige Karl Degener (*1943, Sparta Langenhagen) in 54:37,23 Minuten vor dem neun Jahre jüngeren Jürgen Hold (*1952, LG Kreis Verden) in 54:53,74 Minuten und Bernd Affeln (*1950, Sparta Langenhagen) in 59:53,25 Minuten.
Über 5000m sind die guten Resultate von M70-Sieger Heinz Winter (1936, TV Georgsmarienhütte, 21:42,72 min) und vor allem der beiden Mastersathletinnen Angelika Asche (*1952, TSV Kirchdorf) mit starken 20:34,12 min in der W55 und Anne Fischer (1955, ATS Cuxhaven) zu nennen, die in feinen 19:26,39 min in der W50 siegte. Dr. Wilhelm Graeber (*1955, LG Göttingen) gewann zwar den M50-Meistertitel in 17:49,24 min, konnte aber noch nicht wieder seine Leistung des Vorjahres abrufen, als er im Juni bei einem Sportfest in Greene -rund eineinhalb Minuten schneller- auf Platz 1 der deutschen Rangliste lief.
(23.04.07)


Bonn-Marathon: Überraschungssieg durch Christiane Dobmeier (W35)

Mit einer ganz besonderen Masters-Überraschung ging am Sonntag der Marathon in Bonn zu Ende. Bei den Frauen düpierte die ambitionierte Mastersläuferin Christiane Dobmeier (*1968, TV Hermeskeil; 2:47:05 h) in ihrem letzten W35-Jahr die Elite und sicherte sich die Siegprämie. „Das war genau mein Wetter“, meinte Christiane Dobmeier im Ziel angesichts der rund 15 Grad und heiteren Witterung, womit nicht alle Athleten zurecht kamen. Während die Favoritin und Vorjahressiegerin Valentina Delion (Moldawien) mit Problemen kämpfte und sich ins Ziel mühte, rollte die Überraschungssiegerin aus Deutschland das Spitzenfeld von hinten auf.
Ähnlich unverhofft kam David Kuino (MHK) zu seinem Sieg. Der als Außenseiter angetretene Kenianer kam in neuer persönlicher Bestzeit von 2:14:05 Stunden zum Sieg. Gesamtsechster bei den Männern wurde der M45-Läufer Abdel Boukriniaa aus Belgien in sehr guten 2:29:20h. Auch die Zeit von 2:45:34h des offenbar vereinslosen M50-Siegers Rolf Schubert überzeugte ebenso wie die des Siegburger M55-Sieger Herbi (*1948, Tri Power Aegidienberg) 2:53:11h und die 3:10:37h von Karl-Heinz Damm (*1946, WSG Bad Marienberg), Erster der M60.
Im Halbmarathonrennen lief Gesamtsiegerin Sabrina Mockenhaupt (Kölner Verein für Marathon) sogar den schnellsten Männern davon, darunter auf Platz 3 . Mit ihrer Zeit von 1:11:56 Stunden zeigte sich die deutschen Langstreckenhoffnung, die am 5. Mai in Zeulenroda die WM-Norm über 10.000 Meter erfüllen will, zufrieden. Ihre Mutter Hildegard Mockenhaupt (*1954, LG Sieg) kam als Gesamtsiebte nach 1:33:15h als W50-Siegerin ins Ziel.
Der als M65-Sieger mit 1:22:53h aufgelistete Bernd Büdenbender (*1965, TUS Horhausen) gehört in die M40; bei ihm war offenbar sein Geburtsjahr mit der Altersklasse verwechselt worden. Mehr als 200.000 Zuschauer entlang der Strecke und im Ziel unterstützten die Läufer beim Marathon in Bonn. 10.284 gemeldete Teilnehmer bedeuteten zum ersten Mal eine fünfstellige Anmeldezahl und somit einen neuen Rekord in Bonn. Darunter befanden sich allein 6.011 Halbmarathonläufer und 2.474 Marathonläufer. Über 400 Nachmeldungen konnten die Organisatoren auf der Marathon-Messe in drei Tagen verbuchen. Alle Resultate aus Bonn...
(23.04.07)


Hammer: Horst Vieweg mit deutschem M80-Rekord

126 Teilnehmern bescherten dem 3. Werfertag der LSG Goldener Grund gab es am Samstag in Niederselters im Taunus einen Teilnehmer-Rekord, und bei den Senioren gab ein neuer deutscher Rekord zusätzlich Grund zur Freude. Bei guten äußeren Bedingungen gab es durchweg ansprechende Leistungen der Athleten. Im Mittelpunkt dabei: Der 80-jährige Horst Vieweg. Denn der Masterswerfer (*1927, Wiesbadener LV) erzielte im 3kg-Hammerwurf mit 40,30 Meter einen neuen deutschen Rekord bei den Senioren, weil dafür die Zugehörigkeit zu einer Altersklasse und wiederum dafür in Deutschland das Geburtsjahr maßgeblich ist.
Neuer Europarekord ist dies allerdings entgegen ersten Meldungen nicht. Den hält seit sechs Jahren und bis auf weiteres mit 34,58m der Pole Jerzy Krawczyk. Horst Vieweg wird nämlich erst am 20. August 80 Jahre alt und kann somit erst danach internationale Rekorde erzielen. Also ist seine Leistung kein Europarekord, wie das kurz nach dem Wettkampf gemeldet wurde.
Bei dem Werfertag warf ein gut aufgelegter Stephan Oertel (*1964 LG Eintracht Frankfurt) den 7,26kg Hammer auf 48,24 m (AK-PB) und zeigte ebenso einen gute Frühform wie Hermann Huppertsberg (*1945, DT Ronsdorf ) mit 46,29 m im Diskuswurf sowie 47,37m mit dem 5kg-Hammer. In der W40 tat es ihnen Ellen Weller (*1966, MTG Mannheim) gleich, als sie im Hammerwurf (4kg) gute 35,68m erreichte. Bettina Schardt (*1972, USC Mainz) warf den Diskus 40,49 m weit und setzte damit ein Ausrufezeichen an den Beginn ihres ersten Mastersjahres.
(eig. Rech. www.leichtathletik-news.de, update: 02.05. 22.04.2007)


Gehen: 80. Deutsche Meisterschaften und Geherpokal der HSG Turbine Zittau

Die 80. Deutschen Gehermeisterschaften am 21. April 2007 in Zittau sind vorüber. Der neue deutsche Meister über 50 Kilometer Gehen Maik Berger (SC Potsdam) gewann in 3:54:24h. Titelverteidiger und Favorit André Höhne (SCC Berlin) musste den Wettkampf aufgrund muskulärer Probleme vorzeitig beenden. Immerhin hatte er vor einer Woche die 20 Kilometer Geherstrecke absolviert und hier die Norm für die Weltmeisterschaft erreichen können. Bundestrainer Ronald Weigel konnte sich über das Ergebnis von Maik Berger freuen, das für den Potsdamer eine neue persönliche Bestzeit bedeutet. Nach Berger folgten Jesús Sanchez Gonzales aus Mexiko mit 3:57:08h, Roman Bilek aus der Tschechischen Republik mit 4:11:19h (beide außer Wertung) und Helmut Prieler (*1955, SpVgg Niederaichbach) mit 4:56:15.
Obwohl nach Aussage des Bundestrainers im August kein deutscher Teilnehmer bei der IAAF-WM in Osaka über 50 Kilometer Gehen an den Start geht, kann sich Zittau über einen gelungenen Wettkampf freuen. Die Organisation und Durchführung der Veranstaltung funkionierten und sogar das Wetter spielte mit.
Weitere erfolgreiche Geher freuten sich außerdem über Siege. So gewann zum Beispiel Mario Kerber in der M 50 über die 35 Kilometer mit 3:20:20 und Dick Gnauck (beide FSV Köthen) in der M 40 mit 3:55:04. Maja Landmann vom PTSV Jahn Freiburg siegte über die 20 Kilometer der Frauen mit einer Zeit von 1:42:32, gefolgt von Ulrike Sischka (SV Halle) mit 1:42:23. Die 20 Kilometer der Männer gewann Michael Krause vom der LG Offenburg mit 1:24:23.
Nicht nur Offizielle des Leichtathletikverbandes Sachsen und Bundestrainer Weigel äußerten sich positiv über die Veranstaltung. Viele Sportler lobten die Geherstrecke, die noch in den Tagen zuvor mit Hilfe der Stadt Zittau eigens für dieses Ereignis erneuert worden war. Auch die Zittauer und die Mitwirkenden der HSG Turbine Zittau freuten sich über den gelungenen Wettkampftag. Die Sportfreunde aus Zittau wollen jetzt mit dem LV Sachsen der Aufforderung Ronald Weigels nachkommen und sich für das Jahr 2008 für die Ausrichtung der deutschen Gehermeisterschaften über 20 Kilometer mit WM-Qualifikation bewerben. Im kommenden Juli finden in der sächsischen Stadt die Deutschen Seniorenmeisterschaften I (M/W30-49) statt.
(eigRech. und von Sebastian Renner, HSG Turbine Zittau 22.04.07)
» Ergebnis DM Gehen (pdf)
» Ergebnis Geherpokal (pdf)
» Meldung des DLV
» Geher-Team Deutschland


Regensburg: Teilnehmerliste der Senioren-EM online

Heute haben die Organisatoren die Teilnehmerliste der Europameisterschaften der Senioren vom 17. bis 20. Mai 2007 in Regensburg in's Internet gestellt. Hier geht's zur Teilnehmerliste (pdf) ...(21.04.07)


Broschüre: Sportmedizinische Tipps

„Sportmedizinische Aspekte im Breitensport und im gesundheitsorientierten Sport“ lautet der Titel einer Broschüre des Bereichs „Gesundheit und Sport“ des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen, die im Internet zum Herunterladen bereit steht. U. a. sind dort „Die 10 Goldenen Regeln der Sportarzte für ein gesundes Sporttreiben“ abgedruckt. Auch sportmedizinische Empfehlungen zum richtigen Sportschuh, zu Sport in der Schwangerschaft sowie zu „Arthrose und Sport“ fehlen nicht. Die Broschüre kann auf dieser Seite gefunden werden:
www.wir-im-sport.de -> Sport & Gesundheit -> Veröffentlichungen ("download") oder ist erhältlich bei Stefanie Willems, Tel. 0203/7381-863.
(20.04.07)


Boston-Marathon: Ursula von Knobloch läuft auf W50-Rang 2

Das hatte sich Marathonläuferin Ursula von Knobloch (*1954, OSC Berlin) sicherlich anders vorgestellt. Als zweitbeste Deutsche und zweite W50-erin konnte sie zwar mit ihren Platzierungen beim diesjährigen, dem 111. Boston Marathon mehr als zufrieden sein. Aber eine deutlich bessere Zeit als die schließlich erreichten 3:16:20h hatte sie sicherlich laufen wollen. Doch das Wetter machte nicht nur ihr einen dicken Strich durch die Rechnung.
Gegen Sturmböen, zeitweilig starke Regenschauer und Kälte mussten alle rund 22.000 Läufer bei dem mit 4,5 Mio USD vom Finanzdienstleister Hancock gesponserten Marathon kämpfen. Während tags zuvor Marathonläufer bei den Rennen in Europa unter der Hitze litten und der Lauf in Rotterdam nach dreieinhalb Stunden bei über 25 Grad Celsius sogar abgebrochen wurde, herrschten in Boston gegensätzliche extreme Witterungsbedingungen. Da zeitweilig starke Gewitter befürchtet wurden, soll in Polizeikreisen sogar eine Absage des Rennens, das seit 1897 jährlich stattfindet, in Erwägung gezogen worden sein. Dazu kam es dann doch nicht, aber die Resultate litten deutlich unter dem extremen Wetter. Am Ende gewann Robert Kipkoech Cheruiyot zum dritten Mal nach 2003 und 2006 in Boston. Der Kenianer lief 2:14:13 Stunden und gewann ebenso wie die 33-jährige Überraschungssiegerin bei den Frauen, die Olympiaachte von Athen Lidija Grigorjewa (Russland/2:29:18), eine Siegprämie von 100.000 Dollar.
Wie stark das Wetter die Ergebnisse beeinträchtigt hat, zeigt ein Vergleich: Bei den Männern gab es zuletzt vor 30 Jahren eine langsamere Siegerzeit, bei den Frauen war dies 1984 der Fall. Auf diesem Hintergrund sind die 3:16:20 h der Berlinerin von Knobloch aller Ehren wert.

Mehr...
(Quelle: eR und www.runnn.com 18.04.07)


Helsinki positiv: Alle Dopingtests negativ

Eine positive Nachricht: Alle bei den 6. Halleneuropameisterschaften der Senioren in Helsinki vom 22. bis 25. März durchgeführten Dopingtests sind negativ verlaufen. Das beauftragte finnische Labor hat inzwischen die notwendigen Analysen beendet und den Europäischen Seniorenleichtathletik Verband EVAA davon informiert, dass in keinem Fall unerlaubte Substanzen gefunden wurden: Alle Tests waren negativ. (18.04.07)


Saisonauftakt: Wie wär's mit Italien?

Am Samstag, 5. Mai findet von 14 Uhr bis 19 Uhr in Fiumicino nahe Rom das traditionelle italienische Masters-Leichtathletiksportfest des lokalen Clubs Atletica Villa Guglielmi statt. Die Wettkämpfe(100m-200m-400m-800m-1500m-3000m-110mH) werden im Stadion "Vincenzo Cetorelli" ausgetragen, das nur wenige hundert Meter entfernt vom Flughafen Leonardo da Vinci Rom-Fiumicino liegt, der von vielen deutschen Flughäfen u.a. von Lufthansa und Airberlin direkt angeflogen wird. Die Hin- und Rückflugpreise betragen gegenwärtig ca. 200 Euro/pP; über die klassischen Hotelportale booking.de, holidaycheck.de, hotel.de oder hrs.de können günstige Hotels in der direkt an der Mittelmeerküste gelegenen, 60.000-Einwohner-Stadt gefunden werden.
Also: Wie wär's mit einem Saisonauftakt im italienischen Frühsommer in Fiumicino? Die Meldegebühren liegen bei preisgünstigen 3 Euro. Meldungen per Fax (+39 66584084) oder E-Mail an Luigi Boticelli.
Nachtrag:
Unser Schweizer Korrespondent Josef Signa weist uns heute daraufhin, dass es sooo einfach nun auch nicht geht, in Italien "bei diesem Meeting" zu starten. Ausländer sollen, so die Veranstalter, nämlich auch ein ärztliches Attest beibringen, das ihre physische Eignung attestiert. Signa: "Ich habe, als in Italien Startberechtigter und dort lizenziert, die Pflicht, jährlich eine medizinische Untersuchung zu machen, die meine Eignung feststellt." Offenbar ist dies der Grund für die erbetene Gesundheitsbescheinigung und die lautet im Zweifel so: “Attesto l’idoneità fisica della signora…./ del signore…. di partecipare a delle gare di atletica leggera.“
( ="Ich bescheinige Herrn/Frau .... , dass sie gesundheitlich in der Lage ist, an leichtathletischen Sportwettkämpfen teilzunehmen.")
(18.04.07, update 19.04.07 mit Dank an Pino Pilotto für die Übersetzung)


Borken: Französischer M50-Rekord im Werferfünfkampf
Gute Leistung von Annette Engelhardt (W35)

Die besten Ergebnisse erzielten am 14. April beim 12. Werfermehrkampf im nordhessischen Borken die Gäste aus Frankreich und Holland. der Silbermedaillengewinner von Sylvain Ephimenco (*1956, ASPTT Aix en Provence ) stellte sogar einen neuen französischen M50-Landesrekord mit 3970 Punkten (ohne Altersfaktoren: 3409 P) im Werferfünfkampf auf. Ihm gelangen folgende Einzelleistungen: Hammerwurf: 45,99- Kugel 12,40m - Diskus 43,17m -Speer 51,76m- Gewichtwerfen 16,56m
Als erfolgreichster Senior wurde Sylvain Ephimenco anschließend mit einer "Ahlen Worscht" ausgezeichnet. Neben dem Südfranzosen war es besonders der Niederländer Jan Titulaer (*1947, PSV-Atletiek-Eindhoven), der in der Altersklasse M60 ein international hervorragendes Mehrkampfergebnis (2819 P ohne Altersfaktoren) mit folgenden Einzelleistungen erzielte: Hammer 40,00m - Kugel 11,59m- Diskus 33,99m- Speer 35,52m- Gewichtwerfen 16,19m.
Bei den Frauen erzielte Annette Engelhardt (*1972, TuSpo Borken) die herausragende Leistung der Frauen im Blumenhain-Stadion. Die Dritte der deutschen Senioren-Meisterschaft schleuderte den Vier-Kilo-Hammer auf 33,83 m, erzielte im Kugelstoßen 8,45 m und gewann mit der Tages-Bestleistung von 2354 Punkten und mit 185 Zählern Vorsprung den Werfer-Mehrkampf der W 35. "Das ist eine gute Ausgangs-Position für die jetzt anstehenden Titelkämpfe", freute sich die Mastersathletin über einen gelungenen Saisonauftakt.
(Mehr)
(17.04.07)


Rotterdam: Ed Whitlock (M75) läuft Weltrekord

Mit einem unerhört beeindruckenden Lauf hat Kanadas Ed Whitlock beim Rotterdam-Marathon einen neuen M75-Marathonweltrekord aufgestellt. Als zweiter der M60-Kategorie -höhere Altersklassen gibt es beim Rotterdam-Marathon nicht- lief der Ausnahmeathlet nach 3:04:51h (Nettozeit; 3:04:54h brutto) ins Ziel.
Damit war er auf dem flachen und schnellen Rotterdamer Kurs deutlich schneller als im vergangenen September, als er in 3:08:35h einen ersten M75-Marathon-WR beim Toronto-Marathon aufgestellt hatte. Die Leistung des Nordamerikaners ist um so bemerkenswerter, als der Rotterdam-Marathon in diesem Jahr unter extremer Wärme litt. Schon am Start um 10.30 Uhr waren es 24° Celsius, und es wurde in der Folgezeit noch wärmer. Nachdem nahezu drei Dutzend Läuferinnen und Läufer auf der Strecke kollabiert waren und in Krankenhäuser eingeliefert werden mussten, brachen die Verantwortlichen schließlich das Rennen ab. Aber da war der neue Weltrekordler bereits eine halbe Stunde im Ziel...
Mehr:
Erlebnisbericht von Marcel Lorek (M60), Sieger des Halbmarathon beim Paderborner Osterlauf 05 und 06, über den Fortis Marathon-Rotterdam 07
alle Resultate des Rotterdam-Marathon...
(17.04.07)


USA: Masters-Sprinter überzeugen bei den Mt. SAC Relays

Nadine O'Connor (USA) hat bei den traditionsreichen 49. Mt. SAC Relay-Leichtathletiktagen in Walnut (US-Bundesstaat Kalifornien) am Wochenende einen neuen W65-Weltrekord über 100m aufgestellt. Als Dritte des Mastersfinals lief sie 14,11sec -bei zulässigem Rückwind von 0,6sec- und verbesserte damit den 8 Jahre alten Rekord ihres einstigen "Mastersidols" Irene Obera um 18 Hundertstel. Zum Vergleich: Der deutsche 100m-Rekord dieser Altersklasse steht seit der EM in Potsdam bei 14,40sec und wird gehalten von Christiane Schmalbruch (*1937, HSG Uni Rostock).
Vor der neuen Weltrekordhalterin gewann Rita Hanscom (W50) in 13.59sec den Lauf. US-Sprinter Aaron Thigpen (M40) lief über 100m 10.60sec (Wind: +1,6) und stellte damit einen neuen US-Rekord dieser Altersklasse auf, den er selbst bisher mit 10,73sec gehalten hatte.
M45-er Willie Gault überzeugte über 200m in 22.36 sec (Wind: +1,5). Das war allerdings nicht ganz so schnell wie der offizielle M45-WR von Landsmann Kevin Morning ( 22.13sec) und vor allem er selbst bei seiner eigenen M45-Bestzeit von 21,91sec im letzten Jahr. Die 100m lief er übrigens in 10,96sec - nicht weit weg vom M45-WR, den er selbst mit 10,72sec seit dem vergangenen Jahr hält.
In der M50 gewann Marty Krulee (USA) in 11.54sec (W: + 0.9) vor Tom Dixon in 12,02sec. Im selben Sprint belegte M60-er Stan Whitley (Cheetahs Interna) nach erstklassigen 12.40 sec Rang 4.
Auch bei den Mittelstreckenläufen gab es in Walnut gute Mastersresultate: So gewann über 800m Joe Carnegie (M40, Genesis Sub2) in 1:58.33min vor Peter Hegelbach (M40, Fleet Feet Racing, 2:00.32min). Beeindruckend auch der 300m-Schlussspurt des fast 40-jährigen Jim Sorensen im 1500m-Rennen ("Heat2"), der ihn vom letzten Platz des 16-köpfigen Felds noch auf Rang 4 und auf die starke Zeit von 3:52,46min brachte. Der Lauf kann, wie alle Mittel- und Langstrecken der Mt. SAC-Tage, online im Internet angeschaut werden (optimal: Firefox-Browser oder Safari/Apple).
(Foto: Nadine O'Connor (lks) bei ihrem W65-Weltrekord, rechts im Bild Siegerin Rita Hanscom. Copyright Ken Stone, www.masterstrack.com,17.04.07)


Niederlande: Starker Saisonauftakt der Hammwerfer in Apeldoorn

Einen starken Saisonauftakt zeigten die niederländischen Masters-Hammerwerfer am Ostersamstag bei der Bahneröffnung der Werfer in Apeldoorn. Rinus Schreuder warf der M65-er den 5kg-Hammer auf 53,80m. Damit verbesserte der Athlet des Sportclubs Hellas den 8 Jahre alten niederländischen M65-Rekord in dieser Disziplin. Hammerwerfer Schreuder dürfte folglich eine echte Konkurrenz auch für Deutschlands M65-Spitzenwerfer Hans Röcken (*1940, LG Plettenberg/Herscheid) sein, der sich übrigens in diesen Tagen über die offizielle WMA-Anerkennung seines Gewichtwurf-Hallenweltrekords freuen konnte (19,12m am 21.12.006 in Warendorf).
Die Gesamtkonkurrenz der Männer gewann in Apeldoorn Masterswerfer Peter van Noort (M50), der sich jkar mit dem 7,26 kg-Hammer gegen M40er Erwin Suvaal durchsetzte (50,55m zu 49,18m).
Weitere niederländische Masters-Resultate wurden aus Steenwijk gemeldet. Wan Bakx (M40) lief über 100m 11,78 (+ 1,5 m/sec.) und verbesserte damit seine persönliche AK-Bestleistung um zwei Zehntel. Auch über 110m Hürden unterstrich er seine exzellente Form und war in 15,33sec gleich 0,27 Sekunden schneller war als im Vorjahr; allerdings betrug der Rückenwind bei dem Rennen unzulässige 3,2m/sec.
Irma Spin (W40), im vergangenen Jahr mit Abstand beste niederländische Diskuswerferin, gewann ihre Spezialdisziplin in Steenwijk mit 44,29m - nur 1,24 schlechter als ihre persönliche Bestleistung aus 2006. Ihr Vereinskamerad Rino Spin (M40), 2006 Niederlands bester Diskuswerfer der M40 (43,07 m), gewann seinen Jahresauftakt mit 41,79m.
(15.04.07)


Frank Hensel in EAA Council gewählt

Der Europäische Leichtathletikverband EAA hat eine neue Führungsspitze gewählt. In Cannes wurde am Samstag Hansjörg Wirz als EAA-Präsident, ohne Gegenkandidaten, für weitere zwei Jahre bestätigt. Um die zwei Vizepräsidenten, die 13 Council-Mitglieder und die jeweils vier Komitee-Mitglieder (Developement und Competition) hingegen gab es Gerangel beim EAA-Kongress, an dem Delegierte aus 50 Mitgliedsverbänden teilnahmen. Künftig stehen dem Schweizer Wirz als Vize-Präsidenten der Spanier José Luis De Carlos und der Norweger Svein Arne Hansen zur Seite. Schatzmeister ist weiterhin der Tscheche Karel Pilny. Während die DLV-Kandidaten Manfred Mamontow und Georg Kemper durchfielen, sicherte sich DLV-Generalsekretär Frank Hensel als Prokop-Nachfolger einen Platz im EAA-Council.
Nicht mehr in einem EAA-Gremium ist der bisherige EAA-Verbindungsmann zum Seniorenverband EVAA, der Italiener Alfio Giomi, der schon im vergangenen Oktober wegen Meinungsverschiedenheiten mit dem Präsidenten des italienischen Verbands FIDAL, Franco Arese, seinen Verzicht auf das internationale Amt erklärt hatte. Die EVAA wird daher eine neue Verbindungsperson bekommen. Übrigens wurde Arese wie auch der britische Dreisprungweltrekordler Jonathon Edwards in das Council gewählt.
Die EAA-Delegierten beschlossen auch, ab 2010 alle zwei Jahre Europameisterschaften durchzuführen. Die EAA erwartet sich von der zweijährigen Austragung der Stadion-EM eine stärkere Präsenz der europäischen Leichtathletik. Die nächste Europameisterschaft, mit der der alte Rhythmus zu Ende geht, findet 2010 in Barcelona (Spanien) statt. Ab 2012 wird eine dann 5-tägige Europameisterschaft zusätzlich in einem Jahr der Olympischen Sommerspiele und zeitlich parallel zu den US-Olympia-Trials ausgetragen. Der Marathon und das Gehen stehen bei diesen EM im Vorfeld der Olympischen Spiele ebenso wenig auf dem Programm wie die 10.000 Meter und der Mehrkampf. in diesen Disziplinen werden die Europameister weiterhin im Vier-Jahres-Turnus ermittelt. Weitere Details will die EAA noch mit den Inhabern der Vermarktungsrechte, insbesondere mit der European Broadcasting Union (EBU), festlegen.
Zugestimmt hat der EAA-Kongress außerdem dem Vorschlag, aus dem bisherigen Europacup eine Team-Europameisterschaft mit zwölf Teams in der höchsten Klasse zu machen. Auch damit möchte man mehr Aufmerksamkeit für die Veranstaltung erzielen. Mehr (engl.)...

(15.04.07)


Aller guten Dinge sind drei:
Thomas Zacharias (M60) legt noch einen Rekordzentimeter drauf - 1,79m

Der neue Hochsprungweltrekord der M60 steht seit Samstag bei 1,79m. Wie weiland Sergej Bubka wird die Bestmarke von Thomas Zacharias (*1947, USC Mainz) Zentimeter um Zentimeter verbessert. Am Samstag sprang er jetzt in Arrecife bei einem Wettkampf im Rahmen der Sportförderwoche der Inselverwaltung seiner Wahlheimat Lanzarote 1,79m hoch und verbesserte damit den eigenen, keine 14 Tage alten Rekord um einen weiteren Zentimeter. Zacharias anschließend: "Ich schöre, ich lege es nicht darauf an, Schlagzeilen anzuhäufen. Immer versuche ich die nächste Höhe mit allem, was ich kann auch noch zu meistern. Schließlich weiß man ja nie, ob man noch mal im Leben so in Form kommt. Mit 1m79 hab ich aber wieder einen draufgelegt. Und dabei gemerkt, dass ich noch einges drin ist. Die 8 muss einfach her. Traumhaft wären natürlich 1m84 (Körpergröße). Typisch Hochspringer. Immer gleich wieder ein bisschen größenwahnsinnig. Aber 1,81m haben mich heute doch noch zu sehr abgeschreckt."
Der Mastersathlet lief bei seinem Wettkampf erstmals seit einem Jahr mit vier anstatt 3 Schritten an. Das bedeutet eine gemessene Anlaufgeschwindigkeit von 3,70m/sec, statt 3,40m/sec bei drei Schritten. Zacharias: "3,70m ist scharf an der Grenze dessen, was ich an Tempo umsetzen kann." Zunächst sah es nicht nach einer Leistungsverbesserung aus. Die Versuche über 1m60, 1m64 unf 1m 67 waren ganz schlechte Versuche; nichts klappte. 1m70 ging dann schon besser. 1m73 und 76 sprang ich immer noch im Trainingsanzug, um mir selbst zu zeigen, was ich drauf hab. Man hat ja drei Versuche. Da kann man sich immer noch ausziehen. Der erste 1m79 war wieder schlecht, aber dann. Voll getroffen, gut gestiegen, perfekt gedreht, das Nachziehbein total frei. Mit jedem Körperteil 4 cm Luft. Absolut keine Lattenberührung. Mein bester Sprung seit 15 Monaten. Ein Gefühl wie, wenn Mainz05 in letzter Minute das Siegestor schießt. Die Konzentration war danach irgendwie hin. Fußbälle flogen übers Netz auf die Anlage. Trotziges Zusammenreißen. Aber bei 1m81 keine Chance."
(15.04.07)


EM in Regensburg: Zweiter "Newsletter"

Der zweite Newsletter der 10. Straßenlauf-EM der Senioren Mitte Mai in Regensburg ist jetzt fertig gestellt. Er berichtet über die geplante Eröffnungs- und Schlussfeier, stellt den gesamten Zeitplan vor und präsentiert die EM-Medaille, die nach einer Vorlage des Grafikers Peter Löffler gestaltet ist. Für den nächsten Newsletter kündigt Helmut Burzer erste statistische Mitteilungen über die Teilnehmer an. Außerdem werden dann die Wettkampfstrecken im Gewerbepark (10 km Läufe und 10 km Gehen) und am Westbad für das 20 km und 30 km Gehen vorgestellt. Die detailreichen Informationen aus der Oberpfalz können kosten- und problemlos abonniert werden. (14.04.07)


Boston '67: Eine Frau schockt die Männerwelt

Am 19. April 1967 lief Kathrine Switzer in Boston als erste Frau offiziell einen Marathon. 40 Jahre später wird sie den diesjährigen Lauf für das Fernsehen kommentieren. Sie steht nur am Rande und ist dennoch alles andere als eine Randnotiz. Wenn am Montag 22.500 Spitzen- und Freizeitsportler den 111. Boston-Marathon laufen, schlägt wieder die Stunde der Kathrine Switzer. So wie jedes Jahr beim ältesten Städtemarathon der Welt.
Kathrine Switzer wird wieder für das US- Fernsehen kommentieren, und sie wird ihre Geschichte erzählen. Die Geschichte vom 19. April 1967, als sie in Boston als erste Frau der Welt offiziell einen Marathon gelaufen ist. Was heute völlig normal erscheint, ist vor 40 Jahren verboten. Niemand traut dem weiblichen Geschlecht eine derartige Belastung zu. Die 800 Meter sind für Frauen zu dieser Zeit die längste olympische Laufdistanz. "Ich wollte beweisen, dass Frauen durchaus einen Marathon laufen können", sagt die im bayrischen Amberg geborene Switzer, die sich 1967 als K.V. Switzer für den 71. Boston-Marathon anmeldet. Ihre Initialen stehen für Kathrine Virginia, doch das hinterfragt niemand.
Das Wetter hilft ihr, als sie an der Startlinie steht. Denn es schneit, Und so verbirgt Switzer ihre langen Haare unter einer Wollmütze und ihre weiblichen Rundungen unter einem dicken Trainingsanzug. "Wäre es ein sonniger Tag gewesen, wäre die Sache schon vor dem Start beendet gewesen", ist sie noch heute überzeugt. Switzer trägt die Nummer 261, die 739 Mitstreiter um sie herum sind Männer. Zwei von ihnen dienen als Geleitschutz - ihr Trainer Arnie Briggs und ihr damaliger Freund Tom Miller, ein Footballspieler, der 115 Kilogramm auf die Waage bringt.
Schon bald muss Miller sein ganzes Körpergewicht einsetzen. Denn an der Zwei-Meilen-Marke fliegt der Schwindel auf. Rennleiter Jock Semple, ein strenger und regeltreuer Schotte, entdeckt die Frau in seinem Männerfeld und rastet aus. "Er sprang vom Begleitbus, rannte auf mich zu, schimpfte und wollte mir die Startnummer entreißen", erinnert sich Switzer. Miller checkt den Rennleiter jedoch in bester Football-Manier zur Seite. Nicht nur er ist Switzers Glück. Die Fotografen auf dem vorbeifahrenden Pressebus halten die Szene fest, die sofort um die Welt geht. Trotz der abgewehrten Attacke ist Switzer verunsichert, denkt ans aufhören. "Aber dann habe ich mir gesagt, wenn ich aufgebe, heißt es, Frauen können einfach keinen Marathon laufen. Deshalb musste ich weiterlaufen." Nach 4:20 Stunden läuft sie über die Ziellinie. Viele Zuschauer applaudieren begeistert, andere sind empört.
Auch die Reaktion in der Presse ist gespalten. Die Hälfte der Journalisten sieht die Männerdomäne Marathon bedroht, die andere schreibt voller Bewunderung über die Frau, die als erste mit einer offiziellen Startnummer einen Marathon gelaufen ist. Bereits ein Jahr zuvor übersteht Roberta Gibb die 42,195 Kilometer in Boston und ist sogar fast eine Stunde schneller als Switzer. Gibb läuft jedoch ohne Anmeldung und Nummer, versteckt sich bis zum Start im Gebüsch.
Es dauert bis 1972, ehe Frauen offiziell beim Marathon starten dürfen - wenn auch unter harten Bedingungen. So ist die Qualifikationszeit für Boston denen der Männer gleichgesetzt und mit 3:30 Stunden für viele Frauen lange unerreichbar. 1975 ist die Wolfsburgerin Liane Winter die erste Ausländerin, die den Boston- Marathon gewinnt. In den Jahren 1994 bis 1996 triumphiert die Berlinerin Uta Pippig drei Mal nacheinander. Am kommenden Montag starten rund 13.000 Frauen in Boston, darunter Vorjahressiegerin Rita Jeptoo aus Kenia. Erstmals sind die US- Meisterschaften der Frauen in das Großereignis integriert. Und eine 41-Jährige schreibt sogar Geschichte. US-Astronautin Sunita Williams absolviert zeitgleich den Marathon im Weltall - auf einem Laufband in der Internationalen Raumstation ISS. 40 Jahre nach Kathrine Switzers legendärem Lauf.
(Quelle: dpa; 13.04.2007)


Studie untersucht Frauenlaufschuhe
Forschungsergebnisse verbessern Laufschuhe für Frauen

Der Arbeitsbereich Biomechanik der Abteilung Sportmedizin des Universitätsklinikums Tübingen stellte vor einigen Tagen die Ergebnisse seiner Studie zum Frauenlauf ("Women's Running") vor, die in den Jahren 2004 bis 2006 durchgeführt wurde. Thema und Ziel dieser Studie war die Entwicklung spezifischer Laufschuhe, die den Bedürfnissen von Frauen vor allem hinsichtlich Passform und Biomechanik entsprechen. Die aus der Studie gewonnenen Erkenntnisse wurden nun, meldet die Pressestelle des Uniklinikums Tübingen, vom DLV-Sponsor Nike in dessen neuen Frauen-Laufschuhen (Frühjahr 2007) umgesetzt. Mehr... (14.04.07)


Hella Werner gestorben

In ihrer saarländischen Heimat ist heute Hella Werner zu Grabe getragen worden. Die für den LC Völklingen startende Leichtathletin war im Alter von 71 Jahren am Ostersonntag verstorben. Die sympathische Athletin zählte zu den Protagonistinnen der deutschen Seniorenleichtathletik. Bei der 2. Masters-WM in Göteborg gewann sie 1977 den W40-Titel über 400m (62,3 sec). Vier Jahre danach wurde sie in Christchurch (NZL) Doppelweltmeisterin im Fünfkampf (3605 P) und über 80m Hürden (13,29 sec). Ihren letzten großen Titel errang die 1935 geborene Sportlerin bei den Europameisterschaften 2002 in Potsdam, als sie in der W 65 Europameisterin über 80 Meter Hürden (16,23 sec) wurde. Dort gewann sie außerdem Silber über 300 Meter Hürden (72,60) und im Fünfkampf (4032 Punkte) und wurde Hochsprungdritte (1,15m). Im Jahr darauf gab es Doppelsilber bei der WM auf Puerto Rico über die 80m (16,91sec) sowie mit der 4 x 100m-Staffel (Werner, Schott, Arnold, Schunk, 69,11sec). Bei dieser WM, bei der sie das letzte Mal international antrat, gewann Hella Werner außerdem Bronze über 300m Hürden (71,30sec) und im Fünfkampf (4415 P.) Ihren Plan, in Posen bei der EM 2006 anzutreten, konnte sie krankheitsbedingt nicht verwirklichen. Aber bis jetzt hat ihr vor 26 Jahren aufgestellter deutscher W50-Rekord über 100m Hürden (17,73sec) Bestand.
Ihren Kampf gegen den heimtückischen Krebs hat sie nicht gewonnen. "Sie hat ihren letzten Lauf vollendet", heißt es in der Todesanzeige.
Zum Gedenken an die Verstorbene bitten ihr Mann und die Familie um eine Spende für die Ökomenische Sozialstation Alt-Saarbrücken Kontonummer 93039 bei der Sparkasse Saarbrücken (BLZ 590 501 01), Stichwort "Hella Werner".
(13.04.07)


Der Marathon-Frühling mit Höhepunkten in Boston, London, Rotterdam, Hamburg

Traditionell ist der April der Marathon-Monat des Jahres. In diesem Jahr konzentrieren sich die Toprennen des Frühjahrs über die klassischen 42,195 km auf nur drei April-Wochenenden in der zweiten Monatshälfte. Bei den verschiedenen großen Marathon-Läufen in der Welt starten dabei deutlich über 150.000 Teilnehmer. Alleine 96.000 Läufer hatten sich um eine Startnummer für den London-Marathon beworben. Per Losverfahren wurde im Herbst 2006 entschieden, wer unter den 35000 Startern ist. London, Boston und Rotterdam sind die traditionell hochklassigsten Rennen im Frühjahr. In den letzten Jahren haben aber auch Hamburg und Paris immer wieder hochklassige Resultate produziert. Und auch der Wien-Marathon hat sich in der internationalen Rangliste nach vorne geschoben. Die wichtigsten April-Termine sind: Rotterdam, Paris, Turin (jeweils 15. April), Boston (16. April), London, Madrid, Belgrad (jeweils 22. April), Hamburg und Wien (beide 29. April).
Kein Rennen des gesamten Jahres wird so hochklassig besetzt sein wie der London-Marathon – nicht einmal die Weltmeisterschaftsläufe von Osaka im Sommer. In der britischen Hauptstadt sind neben vielen Stars und Sternchen auch die früheren Leichtathletikasse Sally Gunnel und Liz McColgan dabei. Vor allem aber geht es an der Themse für die Elite auch um Punkte für die World Marathon Majors wie übrigens auch schon am 16.04. zuvor beim traditionsreichen Boston-Marathon, der stets Montags gelaufen wird, diesmal zum 111. Mal. Ihn will in diesem Jahr unbedingt die 34-jährige Kalifornierin Deena Kastor gewinnen, wie sie in einem Interview unterstrich. Bemerkenswert ist, dass die Veranstalter auf ihrer Vorschauseite auch mehrere Topmasters-Teilnehmer vorstellen, darunter beispielsweise den in der M50 favorisierten Israeli Ayele Setegne.
Die Sieger der ersten WMM-Serie, zu der auch die Herbstrennen von Berlin, Chicago und New York sowie die WM-Marathonläufe in Osaka gehören, werden in diesem Jahr spätestens in New York feststehen. Zugleich beginnt aber in Boston am 16. April schon die nächste, zweite WMM-Serie 2007 – 2008, so dass die besten Läufer ab sofort jeweils doppelt punkten.
Rotterdam ist mit seiner sehr flachen, schnellen Strecke immer gut für neue persönliche Bestzeiten. Die niederländischen Veranstalter rechnen mit 20000 Startern. Gemeldet hat auch der Kanadier Ed Whitlock, der stärkste M75-Ausdauerläufer weltweit.
„Hinter Rotterdam müssen wir uns nicht mehr verstecken“, sagt Hamburgs Organisator Wolfram Götz. Er ist für den hochklassigsten deutschen Marathon in diesem Frühjahr verantwortlich. Am letzten April-Sonntag wird in Hamburg gestartet, wo 18000 gemeldet haben - naturgdmäß überwiegend deutsche Läuferinnen und Läufer. „Der Wettbewerb ist im April natürlich groß“, sagt Götz, der am 29. April voraussichtlich 700.000 Zuschauern ein erstklassiges Sportereignis bieten wird, auch wenn Streckenrekordler Julio Rey (Spanien), der im vergangenen Jahr mit 2:06:52 Stunden die erste Zeit unter 2:07 in der Geschichte des Rennens erzielte, dieses Mal allerdings unter den rund 31.500 Läufern des Paris-Marathons sein wird und der Hansestadt einen Korb gegeben hat.
Der Wien-Marathon hat sich in den vergangenen Jahren gut entwickelt. Fast 24.000 Teilnehmer – Rahmenwettbewerbe eingeschlossen – gingen hier vor einem Jahr an den Start. Und es sieht so aus, als ob diese Zahl wieder erreicht und vielleicht sogar übertroffen werden könnte.
(Quelle und mehr Running News Network - runnn.com, 13.04.07, update 14.04.07)


Straßenlauf-EM in Regensburg meldet Teilnehmerrekord

Der Europäische Seniorenleichtathletik-Verband EVAA meldet einen weiteren Melderekord in diesem Jahr. Nachdem 2092 Athleten bei der 6. Hallen-EM in Helsinki am Start waren, sind insgesamt 1487 Läuferinnen und Läufer für die 10. Straßenlauf-Europameisterschaft der Senioren vom 17. bis 20. Mai in Regensburg gemeldet. Diese Zahl übertrifft damit die bisherigen Melderekord von 1272 Athleten, die 1999 im belgischen Brügge starteten.
Naturgemäß bilden die 811 deutschen Athleten die übergroße Mehrheit, gefolgt von Großbritannien und Nordirland (118), Italien (117), Tschechische Republik (80), Spanien (68), Schweiz (66) und knapp dahinter Österreich (64). Insgesamt sind Masters aus 27 europäischen Ländern in der Oberpfalz am Start - auch eine neue Bestmarke.
(12.04.07)


M70: Peter Seddon erzielt britischen Rekord im Hammerwurf
Besondere Ehrung für Hans Röcken

In Hagen nutzte Peter Seddon (*1937, LG Plettenberg/Herscheid) in diesen Tagen seinen ersten Start in der neuen Altersklasse M 70 (nach internationaler Regel, das heißt nach Vollendung seines 70. Lebensjahres), um den britischen M70-Rekord im Hammerwurf von Peter Barber (44,31 m) deutlich zu verbessern. Obwohl Seddon mit dem stumpfen Ring seine Schwierigkeiten hatte, lagen alle gültigen Versuche jenseits der alten Rekordmarke. Sein bester Wurf landete bei 47,63 m. Trotzdem musste sich Peter Seddon in Hagen geschlagen geben. Egon Andris (*1937, USC Bochum), ebenfalls in die M 70 aufgerückt, war mit 47,82 m etwas besser.
Auf der Jahresversammlung des Rasenkraftsport- und Tauziehverbandes NRW erhielt Hans Röcken in diesen Tagen aus der Hand des Verbandspräsidenten Claus Dethloff, selbst Hammerwerfer der deutschen Spitzenklasse, den erstmals vergebenen Ehrenpreis für besondere Leistungen im Rasenkraftsport, sowie für seine erfolgreiche Jugendarbeit. Über viele Jahre hat Hans Röcken immer wieder junge Werfer- und Werferinnen für den Rasenkraftsport begeistern können, die im Trikot des SC Grün-Weiß Paderborn an den Start gingen, hieß es in der Laudatio. Beim gleichzeitig stattfindenden Werfertag in Leichlingen zeigte Hans Röcken (*1940, LG Plettenberg/Herscheid ) auch im Ring beständige Form und siegte im Hammerwurf (47,71 m) wie im Gewichtwurf (17,92 m)
.(12.04.07)


Vor EAA-Kongress: EM alle zwei Jahre ?

Der Europäische Leichtathletik-Verband (EAA) galt jahrelang als zahnloser Tiger im Schatten des mächtigen Weltverbandes IAAF. Beim Kongress am 14. April in Cannes/Frankreich will der Dachverband für 50 Länder sportpolitisch von sich reden machen. Die EAA plant, Europameisterschaften im neuen Zwei-Jahres-Rhythmus als eine Alternativveranstaltung zu den Olympischen Spielen einzurichten. Und sie will Dopingsünder nach abgelaufener Sperre für weitere zwei Jahre von Freiluft- und Hallen-EM ausschließen.
Der Wiederwahl des Schweizers Hansjörg Wirz als EAA-Präsident steht nichts mehr im Wege - seit sich herausgestellt hat, dass die Gegenkandidatur des Doppel-Sprint-Olympiasiegers Waleri Borsow «ein unglücklicher Fehler» (Wirz) war: Ein Angestellter des ukrainischen Verbandes in Kiew hatte beim Bewerbungsschreiben versehentlich ein Kreuzchen hinter «Präsident» statt hinter «Council» gemacht. Ein Wechsel steht aus deutscher Sicht an: Clemens Prokop, der Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), macht im Council den Weg frei für DLV-Generalsekretär Frank Hensel, der gewählt werden will.
Mehr Sendeplätze und damit mehr Fernseh-Einnahmen erhofft sich die EAA von einer Freiluft-EM alle zwei statt wie bisher alle vier Jahre. Die Funktionäre schielen neidisch auf die IAAF, die sich alle zwei Jahre auf der Weltbühne präsentiert. Dafür erhält sie nach Angaben des Branchendienstes TV Sports Markets von der European Broadcasting Union (EBU) 150 Millionen Euro für den aktuellen Acht-Jahres-Vertrag.
Angesichts des ohnehin prall gefüllten Kalenders bleiben der EAA nur zwei Möglichkeiten: Eine EM im Jahr der WM (ungerade Jahreszahlen) oder wie bisher zwischen zwei Weltmeisterschaften im Jahr olympischer Winterspiele - und im Jahr der Sommerspiele.Europa-Verband muckt auf: EM alle zwei Jahre. Favorisiert wird die zweite Möglichkeit mit «einer leicht abgespeckten Version» (Prokop) ohne zum Beispiel den Marathon. Dabei sei jedoch eine Grundvoraussetzung, dass den Athleten als Anreiz auch Prämien bezahlt werden. «Prämien sind natürlich immer gut. Aber die ideelle Wert von Olympischen Spielen ist für mich noch wichtiger», erklärte jedoch Danny Ecker (Leverkusen), der Hallen-Europameister im Stabhochspringen. Alles andere als jeweils ein Höhepunkt im Winter und Sommer sei «mit Training und Vorbereitung schwer zu bewältigen».
Auch die IAAF, dessen Präsident Lamine Diack (Senegal) als Gast im EAA-Council sitzt, betrachtet die Diskussion mit großer Skepsis. «Es geht überwiegend um kommerzielle Interessen», sagt Vizepräsident Helmut Digel aus Tübingen. «Das Problem ist der ohnehin voll besetzte Kalender und die Vorbereitung auf Olympia. Da besteht die Gefahr, dass zwei unterschiedliche Europameisterschafts-Typen entstehen.» Auch beim Thema Doping will die EAA ausscheren: Bei einer EM unterm Dach und im Freien sollen künftig Athleten, die zwei Jahre gesperrt waren, für weitere zwei Jahre außen vor bleiben. Wirz will diese Regelung sogar ausweiten und einen entsprechenden Antrag im August beim IAAF-Kongress in Osaka einbringen. «Wann immer ein Athlet für zwei Jahre suspendiert wird, sollte er auch in den nächsten zwei Jahren nicht an Olympischen Spielen, Welt- und Kontinentalmeisterschaften teilnehmen», sagte der EAA-Präsident.
(Quelle: Schwäbische Zeitung, dpa, 12.04.07)


EM-Rückblick: Rekordfestival in Helsinki

Die 6. Europameisterschaft der Senioren (Halle) in Helsinki hat sich zu einem Rekordfestival entwickelt. EVAA-Chefstatistiker Ivar Söderlind (Schweden) hat jetzt alle neuen Rekorde zusammengestellt und ist dabei auf eine stolze Zahl gekommen: insgesamt 200 mal wurden bestehende Rekorde verbessert. Gemeint sind damit Meisterschaftsrekorde (MR), Europarekorde (ER) und Weltrekorde (WR). Erfolgreichste Athletin war Edith Graff (BEL), die dreimal den bestehenden Weltrekord in der W 65 verbesserte (60 m Hürden = 10,58 sek, Hochsprung = 1,31 m und Dreisprung = 9,04 m), gefolgt von Valerie Parsons (GBR) mit zwei neuen Weltrekorden (W 60, 60m = 8,68 sek. und 200 m = 29,16 sek.). Mit ihren drei Weltrekorden hat sich Edith Graff (BEL) bereits jetzt schon als Kandidatin für den "European Best Veteran 2007" empfohlen.
Von deutscher Seite aus gab es drei neue Rekordhalter: Weltrekord warf Gudrun Mellmann (*1941, LG Nord-West Hamburg) im Gewichtwurf mit 14,72 m) und Christa Stedtler (*143, TV 05 Neubeckum) erzielte im Fünfkampf mit 3748 Punkten einen neuen W60-Weltrekord. Beide bestmarken sind natürlich auch gleichzeitig Europarekord in der jeweiligen Altersklasse.
Einen neuen Europarekord erzielte der ehemalige "Salto-Weitspringer" Bernhard Stierle (*1942, VfL Herrenberg) im Fünfkampf der M 65 mit 4126 Punkten.
Bei den Österreichern waren Alfred Proksch (M 95, Kugelstoß = 4,53 m -WR-) und Dr. Georg Werthner (M 50, Fünfkampf = 4101 Punkte -ER-) in die Rekordliste einzutragen, bei den Schweizern Monica Pellegrinelli (*1965, GA Bellinzona) mit 8,64sec über 60m Hürden in der W40.
Mit insgesamt fünf Rekorden (WR/ER) steht das Team Großbritannien & Nordirland an der Spitze vor Gastgeber Finnland, das viermal einen Rekordhalter stellte.
(10.04.07)


W65: Marie-Louise Michelsohn (USA) läuft 10.000m Weltrekord auf der Bahn

Marie-Louise Michelsohn (*1941, Nike Central Park Track Club.) hat den W65-Weltrekord über 10.000m deutlich verbessert. Sie lief am Samstag, 07.04. bei den Mastersmeisterschaften des US-Bundesstaats Tennessee im Stadion des Rhodes College in Memphis 43:06,12min und war damit rund eine halbe Minute schneller als die Berlinerin Rona Frederiks vor zwei Jahren.
Michelsohn lief damit bereits die vierte Weltbestmarke in diesem Jahr. Bei den US-Hallenmeisterschaften Boston hatte die am 8. 10.1941 geborene Athletin neue W65-Weltrekorde über 3000m und die Meile sowie ("Da war ich schon etwas müde!") über 800m einen neuen US-Rekord aufgestellt.
(10.04.07)


Hans Hopfner: Deutscher M 50-Rekord im 10-km-Straßenlauf

Beim 13. Lohhofer Osterlauf am letzten Märztag sahen die Zuschauer in Unterschleissheim einen Johann "Hans" Hopfner (*1957, LLC Marathon Regensburg) in Topform. Er lief auf den zweiten Gesamtrang (1. M 50) in 31:57, dies bedeutete zugleich neuen Deutschen Rekord in der M 50. Der Bayer ist damit der schnellste M 50-Läufer aller Zeiten in Deutschland über die Zehn-Kilometer-Straßenlauf-Distanz. Den alten Rekord hatte Karl-Heinz "Charly" Doll (*1954, SV Kirchzarten) seit 2004 mit 32:05 gehalten.
Groß war das Starterfeld in Lohhof – mit 304 über zehn Kilometer und 256 im 2,2 Kilometer langen Kinderlauf kam es auf beachtliche 560 Teilnehmer. Hans Hopfner hatte im Bestreben, den Rekord gleich im ersten Versuch zu knacken, das Rennen auf dem ersten Kilometer in 3:00 Minuten zu schnell begonnen. So manchen hätte es danach zerlegt, aber er meisterte dies mit seiner ganzen Routine. Nach fünf Kilometer in 15:55 war der Rekord schon fast weg, da er sonst für die zweite Hälfte 15 Sekunden länger braucht.
Aber Hans Hopfner nahm sein Kämpferherz in beide Hände und machte es doch noch möglich. Vor allem auf dem letzten Kilometer, den er in fantastischen 3:05 Minuten lief, und mit einem gewaltigen Endspurt auf den letzten 300 Metern krönte er eine Superleistung. Der Lohn war ein neuer deutscher Rekord. Dass dies schon beim ersten Versuch klappte, war überraschend. Denn Hopfner musste "das ganze Rennen alleine laufen", so die Mittelbayerische Zeitung.
Der Sieger John Monney hatte sich bereits nach 1,5 km nach vorne verabschiedet. So kostete er diesen Triumph auch in vollen Zügen aus und ließ sich bei der anschließenden Siegerehrung von seinen Laufkollegen und -kolleginnen feiern. Der Engländer John Monney, der für den PTSV Rosenheim startet, wurde in 31:28 Minuten überlegener Gesamtsieger. Hans Hopfner (LLC Marathon) folgte 29 Sekun- den dahinter auf Platz zwei. Den M35-Sieger Norman Feller (LG Stadtwerke München) hatte die Lauf-Ikone des LLC im Endspurt noch um drei Sekunden hinter sich gelassen. Den Frauen-Gesamtsieg holte sich Julia Fidjeland vom PTSV Rosenheim in 38:27 Minuten.
(Quelle: Mittelbayerische Zeitung, 09.04.07)


WMA schafft sich Probleme: Winschoten vers. Riccione

Während sich die Mastersathleten quer über den Erdball auf die nächsten, die 17. Masters-Weltmeisterschaften in Riccione vorbereiten, produziert der Weltverband World-Masters-Athletics sich selbst unverhofft Schwierigkeiten. Nach uns vorliegenden Informationen will auf Initiative des "WMA-Vice-President Nonstadia" Brian Keaveney (CAN) die WMA die diesjährige 100km-Masters-WM am 8. September in Winschoten (NED) und damit parallel mit der WM in Riccione (ITA) durchführen, die vom 4. bis 15. September stattfindet. Die niederländischen Veranstalter des traditionellen "Run-Winschoten" werben bereits auf ihrer Internetseite damit, dass in diesem Jahr der alljährlich am zweiten Septembersamstag durchgeführte 100km-Lauf in der nordniederländischen Stadt nahe der Grenze zur Bundesrepublik zugleich die offizielle 100km-Masters-WM 2007 ist, man allerdings noch weitere Einzelheiten ausarbeiten müsse.
Die italienischen Organisatoren zeigen sich dem Vernehmen nach über diesen einseitigen und offenbar nicht angekündigten Schritt der WMA deutlich irritiert. Sie lassen gegenwärtig juristisch prüfen, ob dieser Schritt einen Verstoß der WMA gegen die Pflichten aus dem mit der WMA abgeschlossenen Ausrichtervertrag darstellt. Tatsächlich dürfte die 100km-Meisterschaft jedenfalls dem am letzten Tag der Masters-WM auf dem Programm stehenden Marathon ins Gehege kommen.
(09.04.07)


Paderborn: Klemens Wittig mit neuem deutschen M70-Rekord im Halbmarathonlauf
Osterlauf erstmals mit mehr als 8000 Startern

Streckenrekorde der Eliteläufer gab es keine beim 61. Paderborner Osterlauf. Dafür gab es aber in puncto Teilnehmerzahlen eine faustdicke Überraschung und einen blitzsauberen neuen deutschen M70-Rekord im Halbmarathon. Den lief völlig überraschend Klemens Wittig (*1937, LC Rapid Dortmund), der nach netto 1:27:18h den Zielstrich überquerte und damit 27 Sekunden schneller war als Edmund Schepp (*1931, TuS Wiesbaden-Rambach) vor sechs Jahren in Mainz.
'' Vom Start an hatte ich den deutschen Seniorenrekord im Visier, denn Gegner hatte ich nicht zu fürchten'', gestand der selbstbewusste neue Rekordhalter nach seinem überlegenen Halbmarathonsieg. ''Während des Rennens war ich etwas zu schnell, so musste ich zum Schluss richtig beißen'', kommentierte der drahtige 70-jährige, der schon nach 40:40 Min. die 10-km-Marke passierte. ''Bei den deutschen Marathonmeisterschaften in Mainz müsste am 6. Mai bei normalen Bedingungen auch der M70-Rekord von 3:08,50 Std zu knacken sein'', peilt er seinen neunten deutschen Meistertitel an. Wittig teilt seine Kräfte gut ein: ''90 km in der Woche sind mein Limit. Viele meiner Altersgenossen versuchen mehr zu laufen, und das geht auf die Knochen.''
Mit 8016 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in allen Läufen feierte auch das älteste innerstädtische Straßenrennen in Deutschland einen neuen Rekord. Organisationschef Horst Wiczynski war bei der Abschluss-Pressekonferenz dementsprechend begeistert: „Das ist Wahnsinn!“ kommentierte der von den Medien modisch als "Race-Director" betitelte Macher den enormen Zuspruch. Schon im Jubiläumsjahr 2006 hatte es mit 7694 Läuferinnen und Läufern eine Bestmarke gegeben. „Damit haben wir innerhalb von zehn Jahren unsere Beteiligung verdoppelt.“, sagte Wizcynski. Dass dabei die Sporthalle am Maspernplatz aus allen Nähten platzte, ist angesichts des enormen Andrangs durchaus verständlich. Auch der Massenstart brachte dem einen oder anderen Athleten Probleme.
Auch wenn es keinen absoluten Streckenrekord gab, konnten sich die sportlichen Leistungen der Teilnehmer bei diesem - so die DLV-Webseite - "Breitensportereignis" durchweg sehen lassen. Den Halbmarathon der Männer gewann der Kenianer Abel Kirui in 1:01,32 Std., bei den Frauen siegte auf dieser Distanz Beatrice Omwanza (Kenia) in 1:11,15 Std. Bei den Masters überzeugten im Halbmarathon der M40-Sieger Jürgen Theofel (*1958, FV Wallau) mit 1:11:13h und in der W40 Petra Maak (TV Bayer Dormagen) in netto 1:17:04h; sie wurde damit Zehnte und zugleich beste deutsche Läuferin und konnte eine Extraprämie von 1000 Euro kassieren, die ein ortsansässiges Unternehmen dafür ausgelobt hatte. Die W60 gewann klar die Lokalmatadorin Ingrid Nachtmann (*1944, VfB Salzkotten) in persönlicher Altersklassen-Bestzeit von 1:40:51 h.
Den 10km-Lauf dominierte in 28:02 Min. der Kenianer Moses Kigen, der bereits 2004 und 2005 in Paderborn das 10-km-Rennen für sich entschied und 2006 den Halbmarathon gewann. Schnellste Frau auf dieser Distanz war seine Landsfrau Peninah Arusei (31:46 Min.). Gesamtsiebte und damit beste Mastersläuferin war Claudia Dreher (*1971, Ihleläufer Burg e.V.) in 34:01; es war nach zwei Trainingslagern in Südafrika und Kenia ein Leistungstest vor ihrem geplanten Start beim Hamburg-Marathon am 29. April. Zu beachten sind sicherlich auch die 48:12 Min. von Marlis Schröder (*1941, LAV Hamburg Nord), die damit eine persönliche Altersklassenbestleistung aufstellte, und Ingrid Lauricks (*1937, Viermärker Dortmund), deren 51:42 Min in der W70 Platz 1 und eine Verbesserung von fast 4 Minuten gegenüber ihrer Vorjahresbestleistung bedeuteten.
Alle Resultate aus Paderborn hier...
(08.04.07, update 09.04.07 und 16.04.07; weiterer Bericht bei laufreport.de)


3. Hallen-WM in Clermont-Ferrand: Neuer Termin 17. bis 22.03.2008

Um einige Tage verschoben haben die Verantwortlichen des Weltverbandes WMA das Datum der 3. Hallen-WM, die im kommenden Frühjahr im französischen Clermont-Ferrand stattfinden. Die neuen Daten: Montag, 17. 03. bis Samstag 22.03. 2008, also etwa eine Woche später als bisher geplant. Dies teilte die WMA jetzt auf ihrer Internetseite mit.
Anlässlich der französischen Hallenmeisterschaften hatten sich Mitte Februar Monty Hacker (RSA, WMA-Executive Vicepresident), Rex Harvey (USA, WMA Stadia Vicepresident) and Brian Keaveney (CAN, WMA-Non-Stadia Vicepresident) als Ehrengäste des französischen Leichtathletikverbandes in Clermont-Ferrand aufgehalten und, wie es heißt, "die Sportstätten inspiziert". Anschließend zeigten sich die drei WMA-Funktionäre von der Halle und den Einrichtungen beeindruckt. "Das ist ein idealer Platz für Meisterschaften!" betonten sie.

Der neue Meisterschaftstermin liegt, wenn wir richtig nachgeblättert haben, tatsächlich in der "Semana santa", also der Karwoche 2008 und kollidiert damit mit hohen christlichen Feiertagen; Ostern 2008 liegt sehr früh (23./24.03.2008). "Ferientechnisch" ist der Termin aus deutscher Sicht natürlich günstig; denn damit liegt die Hallen-WM in den Osterferien fast aller Bundesländer. Nur Hessen und Thüringen, deren Osterferien nach den Ostertagen 2008 beginnen, scheren aus, und in Hamburg, Sachsen und Schleswig-Holstein fehlen allenfalls ein, zwei Tage. (07.04.07)


USA: Weltmeister Lad Pataki gestorben

Nach schwerer Krankheit ist am Freitag Ladislav "Lad" Pataki, dreifacher Weltmeister der Masters-WM von Brisbane 2001, im Alter von nur 60 Jahren in seiner Wahlheimat Kalifornien gestorben. Der aus der Tschechoslowakei stammende Werfer und promovierte Sportwissenschaftler litt seit dem vergangenen Jahr an einem Gehirntumor. Mehr als 15 mal gewann Pataki die US-Fünfkampfmeisterschaft der Senioren und hielt zeitweise fünf Mastersweltrekorde. (07.04.07)


Ex-Masterschef Mathews (USA): Doping-Kontrollen für US-Masters und Austritt aus USATF

Knall auf Fall ist im vergangenen Jahr der langjährige Vorsitzende des Masters Komitee im US-Leichtathletikverband USATF George Mathews von seinem Amt zurückgetreten. Gegenüber dem US-Masterssport-Magazin GeezerJock erzählte der Chef der US-Masters jetzt in einem Interview, warum und was ihn sonst noch bewegt. Mathews spricht sich für Dopingtests aus, die es bisher in Nordamerika überhaupt nicht gibt. Und er will die Masters-Leichtathleten aus dem US-Leichtathletikverband USATF herauslösen. Nachfolgend das von Sean Gallaghan (GeezerJock) geführte Interview, das auch aus deutscher Sicht von Interesse ist:

"Das Evangelium nach George Mathews
Seit seinem Rücktritt letztes Jahr als Vorsitzender des USA Track & Fields Masters Komittees hat George Mathews immer wieder gesagt, was seines Erachtens in der Masters-Leichtathletik wirklich passieren muss. Denn George Mathews liebt seinen Sport. Er war schon in der Highschool Leichtathlet, als er in Rockville im Bundesstaat New York mit Kugel und Diskus antrat. Seine sportlichen Erfolge dabei brachten ihm ein Stipendium in der St. John's University. Aber wie so viele andere hörte er nach seinem Examen mit dem Sport auf. „Als Werfer hab ich eine 23-jährige Auszeit genommen“, sagt er.
Mathews wurde Ausdauersportler und lief bis zu 15 km am Tag. Als er aber 1990 bei den Goodwill Games in Seattle den Hammerwurfwettbewerb sah, packte es ihn, und er fing wieder als Werfer an. Dabei traf er auf den Kollegen Ken Weibel und danach zog es ihn richtig zur Masters-Leichtathletik. Anschließend gewann Mathews zahlreiche nationale Meisterschaften, wurde schließlich Weltmeister im Gewichtwurf und 2005 Vizeweltmeister im Werferfünfkampf. Im Jahr 2000 wurde er Nachfolger seines Freundes Weibel als Chef des Masters Komitee bei USATF. Noch vor dem Ende seiner zweiten Amtszeit trat er 2006 zurück, offiziell um "mehr Zeit für sein neugegründetes Unternehmen" zu haben. Hinter vorgehaltener Hand hieß es aber schon damals, das sei nicht der wirkliche Grund. Später nannte Mathews auch andere Punkte und sagte, die Seniorenleichtathletik müsse eigentlich aus dem US-Leichtathletikverband austreten und  solle sich der National Senior Games Association (NSGA) anschließen, eine sportartübergreifenden US-Organisation für Senioren.
Das "GeezerJock"-Interview im Wortlaut:

GJ: Stimmt es, dass Sie in Idaho ein neues Geschäft begonnen haben?
George Mathews: Ja, ich bin sozusagen halb wieder im Geschäft. 2001 hatte ich ja meinen Betrieb in Seattle verkauft und war Pensionär geworden. Mein Plan, in Südkalifornien im Ruhestand zu leben, klappte nicht. Ich habe nämlich gemerkt, dass das mit dem gesunden Leben so eine zweischneidige Sache ist. Will man wirklich so leben? Vielleicht länger als die Ruhestandsbezüge reichen? Unsere Tochter lebt in Idaho, und wir sind schließlich zu ihr  gezogen. Das ist ein schönes Fleckchen Erde. 25 Kilometer entfernt habe ich ein paar Hektar am Lake Spirit gekauft, und „George’s Hammer Haven“ geschaffen, ein Gelände für Werfer mit Trainingsmöglichkeit drinnen und draußen.  Das war schon immer mein Traum undden hab ich mir verwirklicht.

Warum sind Sie im vergangenen Jahr wirklich zurückgetreten?
GM:
Ehrlich gesagt, gab es da finanziellen Ärger. Ohne Zustimmung des Masterskomitee hatte man an mir vorbei Gelder von einem Budget ins andere verschoben. Unter diesen Umständen konnte ich wirklich nicht wie bisher weitermachen. Darum ging es. Als ich diesen Punk entdeckte und dann im Masters-Komitee vortrug, war das für die Kollegen offenbar keine große Sache. Wie das aber gelaufen war, war für mich nicht akzeptabel. So konnte man das nicht machen. Angesichts dessen konnte ich nicht einfach weitermachen und kam zu dem Entschluss, es sei jetzt Zeit. Sicherlich war ich irgendwie auch ein bisschen ausgebrannt, und mir war klar, dass ich jetzt die Konsequenzen ziehen müsse.

Nach dem Rücktritt haben Sie dann gesagt, die Senioren-Leichtathletik solle den US-Leichtathletikverband verlassen und Teil der National Senior Games Association (NSGA) werden. Warum?  
GM:
Fakt  ist, dass im Mittelpunkt von NSGA eben die Mastersathleten stehen. Bei USATF ist das anders, denen geht es um die Profi-Leichtathletik. Die Senioren-Leichtathletik ist ein Stiefkind. Jeder, der künftig das Amt als Vorsitzender des Masters-Komitee übernimmt, kann einem unter diesen Bedingungen nur leid tun.
Ich hab das während meiner Amtszeit lernen müssen. Es ist so viel zu tun und man muss deshalb irgendwann den Punkt erreichen, wo ein Hauptamtlicher dafür eingestellt wird. Um das aufzubauen, was aufgebaut werden muss, ist es für einen Ehrenamtlichen zu viel. Masters-Leichtathletik passt jedenfalls einfach nicht in USATF hinein. Man sitzt da im Präsidium und die reden nur über Olympische Programme.  
Ein, eineinhalb Jahre vor meinem Rücktritt gab es für mich denentscheidenden Punkt. Ich saß in einer USATF-Präsidiumssitzung und da wurde zum ersten Mal das Wort Leichtathletik-Profi ausgesprochen. Da bin ich fast vom Stuhl gefallen. Rückblickend war ich ja lange genug dabei und hätte vorbereitet sein müssen. Aber es war für mich dann doch ganz schön heftig. Ich war wirklich ein lupenreiner Amateur. „Amateur“ bedeutet mir sehr viel. Ich weiß natürlich, dass sie einiges für die Elite-Athleten machen müssen, damit die klarkommen. Aber das ist nicht unsere Sache. Das sind völlig verschiedene Dinge. Das sind keine Masters. Wir sind 8500 Sportler die jeder 30 Dollar zahlen und wir haben so 34.000 Dollar im Jahr. Damit kann man die Sache nicht organisieren. Wenn man sich aber dem National Senior Games Verband anschließt und dessen Möglichkeiten nutzt, kann man den Rest des Geldes dazu nutzen, ein Konzept für die Masters-Leichtathletik zu entwickeln.
Eine notwendige Strategie von unten, also über örtliche und regionale Strukturen und Wettkämpfe, gibt es heute überhaupt nicht. Wir werden längst nicht so wahrgenommen, wie es wäre, wenn wir diesen Unterbau hätten. Daran müssen wir arbeiten, das müssen wir entwickeln, um zuverlässig Wettkämpfe für die Sportler zu machen. Darum geht’s doch.

Sie sind für Dopingtests auch im US-Masterssport. Warum das?
GM:
Das ist auch eine Sache der Ausgewogenheit. Es gibt die Tests in Europa; sie machen sie in Deutschland, in Finnland und wir brauchen sie auch bei uns, damit unsere Athleten darauf eingestellt sind, falls sie in Übersee starten.
Andererseits gibt es viel zu wenige Untersuchungen, um wirklich zu entscheiden, was richtig und falsch ist mit Medikamenten, die sozusagen für ein längeres Leben eingenommen werden. Der wichtigste Punkt und die größte Sache ist da das Testoteron, glaube ich. Wenn man älter wird, nimmt die Testosteronproduktion im Körper eben ab. Bei einigen mehr als bei anderen.
Die wichtigen Fragen sind meines Erachtens: Wenn das ein natürlicher Prozess ist, ist es dann zulässig, das wieder zurückzudrehen und dazu Testosteron einzunehmen ? Darf man Testosteron wieder bis zu dem Wert eines durchschnittlichen Menschen auffüllen? Darf ich das so erklären, ich habe' da diese Diabetes und die nimmt mir doch mein ganzes Testosteron weg? Hab ich das Recht, so meine Krankheit zu behandeln und doch gleichzeitig Wettkämpfe zu bestreiten?  Das sind die Juckepunkte.
Es gibt natürlich auch Leute, vielleicht nur ein paar, die einfach unerlaubt leistungssteigernde Stoffe nehmen - keine Frage. Also: Die jungen Leute werden getestet. Die Profis werden getestet. Warum die Masters oder Senioren dann nicht auch, wenn alle andere getestet werden?"
(07.04.07)


Stuttgart: Fußballvermarkter gegen Leichtathletikstandort
WLV fordert erneut Erhalt der Laufbahn im Daimlerstadion
Neue Pläne in Sindelfingen

Der Württembergische Leichtathletik-Verband (WLV) hat erneut den Erhalt der Laufbahn im Stuttgarter Gottlieb- Daimler-Stadion gefordert. "Die Laufbahn ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Sportkultur der Stadt Stuttgart", sagte WLV-Präsident Jürgen Scholz am Dienstag. Der vom Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart aus wirtschaftlichen Gründen bevorzugte Umbau in eine reine Fußball-Arena wäre ein massiver Eingriff in die sportliche Vielfalt der baden- württembergischen Landeshauptstadt.
Das Gottlieb-Daimler-Stadion sei neben dem Berliner Olympiastadion derzeit die einzige Arena in Deutschland, die alle Anforderungen an internationale Spitzenveranstaltungen der Leichtathletik erfülle. Es könne nicht im Interesse der Sportpolitik des Bundes und des Landes Baden-Württemberg sein, künftig nur noch über ein voll taugliches Leichtathletikstadion in Deutschland zu verfügen. Mit dem Rückbau des Daimler-Stadions in eine Fußball-Arena würde hier eine einmalige Chance auf weitere Leichtathletik-Highlights leichtfertig vertan werden. Gemeinsam mit dem Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), dem Weltverband IAAF und dem europäischen Leichtathletikverband EAA werde der WLV in Kürze eine Veranstaltungskonzeption bis zum Jahr 2021 für die Sportstätte vorlegen.
"Viele Sportfans verbinden mit dem Namen Stuttgart nicht nur die Marke Mercedes und den VfB, sondern gerade auch die Leichtathletik", erklärte Scholz. Ihren weltweiten Ruf als Sportstadt habe sich die Kommune in den 60er Jahren erworben, als das damalige Neckarstadion Schauplatz von Länderkämpfen, Europa-Cup und Erdteilkampf war. Später untermauerten die glanzvollen Europameisterschaften 1986 und die Weltmeisterschaften 1993 diesen Ruf. Die legendäre Leichtathletik-WM 1993 wurde von insgesamt 585.000 Zuschauern besucht – bisher die höchste je erreichte Zuschauerzahl bei Leichtathletik-Weltmeisterschaften. Die WM war für Stadt und Region Stuttgart ein voller Erfolg. Für das große Zuschauerinteresse, die Fachkundigkeit und Begeisterung des Publikums wurden die Besucher der WM mit dem Fairplay-Preis der UNESCO ausgezeichnet. Mit der ersten Auflage des Weltfinales der Leichtathletik im vergangenen Jahr sei man auf dem besten Weg, an diese Leichtathletiktradition in einem modernen Gewand anzuknüpfen. „Ich bin mir sicher“, so der WLV-Präsident, „dass wir den Erfolg des Weltfinales 2006 bei den beiden folgenden Auflagen noch steigern können.“
Die Führung des Fußballvereins VfB Stuttgart hatte in der vergangenen Woche Stuttgarts Oberbürgermeister Wolfgang Schuster (CDU) und weiteren Vertretern der Stadt eine Machbarkeitsstudie vorgestellt. Danach ist der Umbau in eine reine Fußball-Arena, die mehr als 50 000 Zuschauer fassen würde, technisch möglich. Nach VfB-Plänen soll sofort nach dem Weltfinale der Leichtathleten 2008 begonnen werden. Die Studie sieht eine Tieferlegung des Spielfeldes um 1,30 Meter vor. Ohne die charakteristische grünfarbige Laufbahn könnten dann fünf zusätzliche Reihen mit Sitzplätzen auf der Haupttribüne und der Gegengeraden eingezogen werden. Die Kurven würden abgerissen und durch zwei steile Geraden ersetzt, die bis auf 7,5 Meter an die Torauslinien heranrücken.
Angeblich noch unklar ist die Finanzierung des Projektes. Der Umbau soll der Studie zufolge rund 70 Millionen Euro kosten, für deren Finanzierung der VfB noch einen Partner sucht. OB Schuster verlangt zudem, dass der Verein das Stadion für etwa 90 Millionen Euro kauft. Im Gegenzug wolle die Stadt das Grundstück zur Verfügung stellen. VfB-Funktionär Erwin Staudt bevorzugt dagegen eine Pacht des Stadions durch den VfB Stuttgart.
Zeitgleich wurden aus dem benachbarten Sindelfingen Pläne zum Bau eines Leichtathletikstadions ("Kampfbahn Typ A") bekannt. Die "weit in die Zukunft geplante Konzeption" umfasst neben dem Leichtathletik-Stadion mit acht Rundbahnen gemeinsam mit einem angrenzenden neuen Fußballstadion zu nutzende Tribünen-, Umkleide- und Technikgebäude, die beide Stadien miteinander verbinden. Bis zu 20.000 Zuschauer sollen die Sportfelder säumen können, womit das neue Stadion sicherlich für nationale Wettkämpfe mehr als ausreichend dimensioniert wäre. "Die Leichtathletik", betonte dazu Sportbürgermeister Helmut Riegger, "ist ein Aushängeschild Sindelfingens." 2004 fanden die ersten Hallen-Weltmeisterschaften der Leichtathletikmasters im Sindelfinger Glaspalast statt, in dessen Nachbarschaft das neue Leichtathletikstadion entstehen soll.
(Quelle wlv, vfl-sindelfingen, dpa, 04.04.2007)


Schriftsteller und Langstreckenläufer Günter Herburger 75 Jahre alt

Es gibt nicht viele deutschsprachige Schriftsteller der Gegenwart, deren Werk direkt mit sportlicher Aktivität in Verbindung gebracht wird: Der in München lebende Günter Herburger, der am 6. April die Vollendung des 75. Lebensjahres feiert, gehört auf jeden Fall dazu. Herburger schreibt nicht über irgendeinen, sondern immerzu über seinen eigenen aktiv betriebenen Sport: Herburger entwickelte sich in den 1980er Jahren zu einem passionierten Langstreckenläufer mit Distanzen auch über den Marathon hinaus und brachte es dabei immerhin auf eine respektable Bestzeit (noch ohne real-time-chip) von 3:04:42 Std. über die Distanz von 42,195 km bei einem Marathon in Berlin. Seine Lauferfahrungen hat er seitdem in mehreren Büchern verarbeitet. In Läuferkreisen weit verbreitet und von der Literaturkritik als ein „faszinierender Lebens-Lauf“ gewürdigt wurde seine Triologie mit den Bänden „Lauf und Wahn“ (Frankfurt 1988), „Traum und Bahn“ (München 1994) sowie „Schlaf und Strecke“ (München 2004).
Herburger ist athletischer Dichter und dichtender Athlet zugleich. Er lebt und liebt die strukturelle Ähnlichkeit von Laufen und Schreiben mit langen Strecken auf der Straße und am Schreibtisch: „Ich habe festgestellt, dass ein Marathon etwa dieselbe Dramaturgie wie ein Roman beinhaltet: Aufbau, Krisen, Verwerfungen, ekstatisches Glück, dann auch Öde, Stumpfsinn“. Beim allmorgendlichen Training im Englischen Garten in München entwirft er seine Poetik des Laufens. Dabei bewegt er sich schreibend und laufend durchaus auf dem schmalen Grat von Sein und Schein, von Fakten und Fiktionen – auch mit diesem Ergebnis: „Am Himmelfahrtstag erschlug ich frühmorgens zum ersten Mal einen Hund, der ledig auf der Strecke umherschweifend, mich angegriffen hatte. Oder war es nur ein Wutausbruch am Schreibtisch gewesen?“.
Das Werk von Günter Herburger umfasst mittlerweile über 50 Bücher, Hörspiele und Filmdrehbücher, darunter auch die bei Kindern sehr beliebten „Birnebücher“. Für sein Schaffen erhielt Herburger, der Sanskrit, Philosophie und Theaterwissenschaften studiert hat, mehrere Auszeichnungen, darunter 1991 den Peter-Huchel-Preis und zusammen mit Günter Wallraff 1979 den Gerrit-Engelke-Preis. Er ist Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland, gehörte einst zu der Gruppe 47 und gilt als Erzähler der Gruppe der sog. „Neuen Realisten“ zugehörig.
( von Dr. Detlef Kuhlmann auf www.germanroadraces.de, 05.04.07) Mehr...


W45: Beate Burmester-Schöler wird Zweite und Norddeutsche Meisterin im Halbmarathon

Parallel zum Berliner Halbmarathon fanden die Norddeutschen Meisterschaften im Rahmen des Hamburger Halbmarathons durch das Alte Land statt, und es war so, wie es fast immer: eine gut durchorganisierte Veranstaltung auf der bekannten schiefen Strecke, mit Gegenwind- Garantie (diesmal auf dem Rückweg) und Organisator Andre Schepanski als "lebendes Megafon" bis zum Stimmversagen.
Kenner der Veranstaltung bemerkten dennoch, dass mehr los war als üblich: ein Reisebus mit Läufern aus Niedersachsen, mehr Andrang, endlich erneuerte Kilometermarkierungen auf der Straße, das heiße Wasser bei den Duschen noch früher aus als sonst und wer sonst auf dem 40. Platz landete, hatte diesmal 120 Läufer vor sich. Die heute hier ausgetragenen Norddeutschen Meisterschaften gaben dem Halbmarathon spürbar frischen Wind. Es war sogar verstärktes Zuschauerinteresse festzustellen: bei km 3 hielt sich eine Gruppe ausgebüxter und etwas irritierter Schafe regelwidrig mitten auf der Strecke auf...
Gleich neun Läufer blieben in der Gesamtwertung unter der Marke von 1:15:00, die drei Besten
1. Bennet Pankow, *1985, TSG Bergedorf, 1:10:47
2. Jan Oliver Hämmerling, *1970, Rollstuhl-Sportclub Hamburg, 1:11:58
3. Ulrich Petri, *1973, VfL Wolfsburg, 1:12:25
Diese Gesamtplazierung entspricht auch den ersten 3 Plätzen der Norddeutschen Meisterschaft. Auch vier Frauen unter 1:30 - allesamt Nicht-Hamburgerinnen - sind auf Hamburger Laufveranstaltungen keine Selbstverständlichkeit (mehr):
1. Kathrin Schippmann, VfL Bad Oldesloe, 1:22:31
2. Bea Burmester-Schöler, *1962, LBV Phönix Lübeck, 1:25:48
3. Anja Schumann, *1974, TSV Kirchdorf, 1:26:50
Neue Meisterin wurde Beate Burmester-Schöler (*1962, LBV Phönix): Die 45-Jährige verbesserte zwar den bisherigen Landesrekord von Hannegret Hansen (Glücksburg/1:28:12) in 1:25:48 Stunden um fast zweieinhalb Minuten. Darüber hinaus holte sie sich den Gesamtsieg bei den Frauen nebst W45-Titel. Im Ziel war sie jedoch nur Zweite. Kathrin Schippmann (*1970, VfL Oldesloe) lag mit einer persönlichen Altersklassen-Bestzeit von 1:22:31 h (Vorjahr: 1:23:00h) deutlich vorn. Sie war immer nur im Pulk der Männer mitgelaufen und "die stille blonde Frau" (Hamburger Abendblatt) hatte lediglich beim Wendepunkt einige Konkurrentinnen zu Gesicht bekommen. Am Ende betrug ihr Vorsprung mehr als drei Minuten. Aber selbst, wenn man alle Konkurrentinnen weit hinter sich lässt, kann das nicht immer vor einer Enttäuschung schützen. "Den norddeutschen Meistertitel bekomme ich wohl nicht", erkannte die Siegerin im Ziel. "Ich habe nämlich vergessen, mich dafür anzumelden."
Alle Resultate... (Quelle 05.04.07)


20.000 Finisher Clips des 27. Berliner Halbmarathon jetzt online!

Die Veranstalter des vom Energieriesen Vattenfall gesponserten 27. Berliner Halbmarathon präsentieren mit verbesserter Bildqualität, einer Handy- und einer iPod-Version zum Runterladen. Jede Läuferjin und jeder Läufer können jetzt den eigenen Zieleinlauf nach 21,0975 Kilometer als Online-Video abspielen und herunterladen. Dazu muss unter www.finisherclip.de einfach der Name oder die Startnummer eingeben werden und "schon geht’s noch mal auf die Zielgerade vor dem Berliner Dom."
Der Preis für die bewegte Erinnerung beträgt nur 5,95 €. Den Video-Download bezahlen Interessenten ganz einfach und sicher per Kreditkarte, Lastschrift oder mit T-Pay, dem Bezahlsystem von T-Com per Telefonrechnung. Weitere Infos gibt es unter www.finisherclip.de; Fragen können an info@finisherclip.de gemailt werden.
(05.04.07)


Karsamstag: 61. Paderborner Osterlauf mit „Wahnsinnsfeld“

Die Vorfreude ist groß bei den Organisatoren des 61. Paderborner Osterlaufes, der auch 2007 von der ostwestfälischen Kommune organisisert und maßgeblich von E.ON Westfalen Weser gesponsert wird. Zahlreiche Top-Läuferinnen und -Läufer haben ihre Meldung nach Angaben des verantwortlichen Rennleiters Horst Wiczynski jetzt bestätigt. Die Startnummer 1 trägt am 7. April im 10-km-Rennen der Kenianer Moses Kigen, der diesen Lauf bereits 2004 und 2005 gewann. Für den Halbmarathon ist als ein Favorit der Äthiopier Gebremedhin Legesse am Start. Bei den Frauen startet Monicah Otwori (Kenia) mit der Nummer F 101 beim 10-km-Lauf, im Halbmarathon ist die Kenianerin Monica Njeru gemeldet.
Prominentester Teilnehmer aus deutscher Sicht ist der Extremsportler Joey Kelly. Das Mitglied der Kelly Family geht nur eine Woche nach seinem Start beim Zürich-Marathon im 10-km-Lauf an den Start. Aber auch die Gesamtzahlen können sich sehen lassen. „Wir haben wieder ein Wahnsinnsfeld“, freut sich Horst Wiczynski. Zugpferde sind, was die Meldezahlen angeht, der Halbmarathon und das klassische 10-km-Rennen mit jeweils über 2000 Teilnehmenden. Der Paderborner Osterlauf gilt als optimale Kooperationsveranstaltung. Ausgerichtet wird er vom SC Grün-Weiß 1920 e. V. Paderborn in Zusammenarbeit mit der Stadt Paderborn. Bereits im Vorfeld sind rund 10 städtische Ämter involviert.
Vor allem: Nachmeldungen sind noch am Karsamstag möglich. Weitere Informationen im Internet unter www.paderborner-osterlauf.de.
(04.04.07)


Carlsbad: Nolan Shaheed zeigt Henry Rono die Hacken

Henry Rono hat bei der 22.Auflage der berühmten "Carlsbad 5000" am vergangenen Sonntag für großes Aufsehen gesorgt. Bei seinem ersten Lauf seit langen Jahren waren die Medien allgegenwärtig. Aber der aus Pasadena stammende Mastersläufer Nolan Shaheed zeigte dem prominenten Konkurrenten in der M55, was die Topmastersathleten leisten können. Er beendete das Rennen in 16:31 min rund 500m vor dem berühmten Konkurrenten. Rono kam nach sehr ordentlichen 17:48 min als Zweiter ins Ziel.
Er ist damit auf einem guten Weg. Denn immerhin hat Henry Rono, der 1978 vier Weltrekorde binnen 81 Tagen lief, schreckliche Jahre hinter sich: Er verfiel dem Alkohol und war schließlich auf seinem Tiefpunkt monatelang obdachlos. Seit fünf Jahren ist er jetzt aber "trocken" und entschloss sich im vergangenen Jahr, zurück auf die Strecke zu gehen und zu laufen. Rund 25 Kilogramm hat der 55-Jährige seit dem vergangenen Sommer abgenommen. Entsprechend schneller ist er unterwegs. In Carlsbad wurde er in seiner Alterklasse mit einer Zeit von 17:48 Minuten Zweiter. Rono war anschließend zufrieden, denn er war zwölf Sekunden schneller als geplant. Nach amerikanischen Medienberichten hat Henry Rono in den letzten Monaten intensiv auf der Bahn trainiert, denn sein Ziel ist ein Weltrekord über die Meile in seiner Altersklasse M55. Bis dahin ist noch ein langer Weg.
(04.04.07)


M60-WR durch Thomas Zacharias: "Gleich nochmal !"

Thomas Zacharias (*1947, USC Mainz) hat am Montag (2.4.) in Arrecife auf Lanzarote den von ihm selbst vor einer Woche aufgestellten M60-Hochsprungweltrekord um einen weiteren Zentimeter auf jetzt 1,78m verbessert. Der ambitionierte Weltrekordler zu masters-sport.de: "Es hat gleich nochmal geklappt. Den Wettkampf wollte ich eigentlich nur zum Training nutzen und dann war ich doch recht gut in Schuss. Resultat 1,78 m."
Nach den 1,77m vor einer Woche habe er zunächst das ganze Training umgestellt: "Nicht mehr 1-2 Mal wöchtentlich auf Höhe, sondern täglich über kleine Höhen auf Technik. Das spricht offenbar die Muskeln viel mehr an. Ich stecke deshalb gerade voller Muskelkater und Verspannung." Und scherzhaft: "Wehe, wenn ich mal richtig in Form bin."
In den Wettkampf sei er wie vor Wochenfrist wieder bei 1,50 eingestiegen, ab 1,60 ginge es dann 3-cm-Weise weiter, die Thomas Zacharias einschließlich der neuen WR-Höhe jeweils im ersten Versuch übersprang. "Auch diesmal waren aber die 1,80 wieder ein paar Millimeter zu hoch. Mein Gegner war diesmal mein bester Schützling Sergio, ein 44 Jahre jüngerer Kubaner mit einer feinen Floptechnik", kommentierte Zacharias. Der junge Sergio kam auf 1,75m.
(03.04.07)


Peinlich: True-Athletes Armbänder nicht mehr im Internet-Verkauf

Die weißen Anti-Doping-Armbänder der pseudo-modisch betitelten Aktion "True Athletes", übersetzt "ehrliche Athleten", sind nach Angaben des DLV im aktuellen Antidoping-Newsletter "nach wie vor ein gefragter Artikel." Aber jetzt teilt der DLV mit: "Bisher wurden die Armbänder auch über das Internet angeboten, so dass sie per Mouseklick einfach bestellt werden konnten. Leider bekennen sich manche der Besteller zwar zu einem sauberen Sport, nicht jedoch zu ihrer Zahlungspflicht. Viele der Rechnungen sind nach wie vor nicht beglichen."
Das sei alles andere als fair, schreibt der DLV und zieht die Konsequenzen. Aufgrund zahlreicher nicht bezahlter Bestellungen sehe man sich gezwungen, das Online-Bestellverfahren ab sofort einzustellen. Der Aufwand im Zusammenhang mit nicht bezahlten Rechnungen sei zu hoch. Die Kunststoffbändchen werden allerdings weiterhin auf Veranstaltungen zum Kauf angeboten.
(03.04.07)


Halbmarathon Berlin: Rekordbeteiligung und starke "alte Schweden"

15861 Finisher, darunter 4368 Frauen, machten aus dem Berliner Halbmarathon am Sonntag ein Lauffest, das in der Männerkonkurrenz ganz im Blickwinkel des Kenianers Patrick Makau Musyoki (MHK) und seinem neuen Streckenrekord von 58:56 Minuten stand. Bei den Frauen siegte die Australierin Benita Johnson (WHK) in 1:08:28 h. Bei frühlingshaften, also etwas hohen Temperaturen verzeichnete der Veranstalter eine Rekordzahl von 22.048 Startmeldungen aus 70 Nationen, und am Streckenrand verfolgten rund 150.000 Zuschauer den größten deutschen Halbmarathon, der allerdings in den Altersklassen nur vereinzelt Spitzenleistungen zeigte.
Allerdings ließen zwei Schweden in den Mastersklassen aufhorchen. In der M 55 gewann Lars Wykman (*1949, IK Hakarpspojkarna) in 1:16:20h ebenso beeindruckend und überlegen wie sein Landsmann Ingvar Olausson (*1940, Heleneholms IF) die M65 beherrschte und nach netto 1:23:42h ins Ziel lief. Die besten deutschen Masters waren in diesem Jahr Meinhard Krupp (*1947, TuS Erpel), der in 1:22:06h die M60 gewann, und Lothar Bathe (1937, SV Stahl Hennigsdorf), der in der M70 in 1:35:29h vorn lag.
In der Vorbereitung auf den London-Marathon in drei Wochen gewann die Australierin Benita Johnson überlegen bei den Frauen. Bereits vor der 10-km-Marke hatte sie die alleinige Führung übernommen und Edith Masai abgeschüttelt, die trotz Magenproblemen in tollen 1:12:03h schließlich Gesamtvierte und klare Siegerin der W40 wurde. Irina Mikitenko (*1972, TV Wattenscheid) zog im zweiten Teil des Laufes ebenfalls an der Kenianerin vorbei und wurde Zweite in 1:09:46h; sie gewann damit die W35-Wertung. Am Ende gab es eine weitere Überraschung, denn hinter Mikitenko lief mit Luminita Zaituc (*1968, LG Braunschweig) eine zweite deutsche Athletin auf das Podest; die Siegerin des Rennens von 2005 wurde trotz Magenproblemen am Ende Dritte in 1:11:56h und lag damit sieben Sekunden vor der Keniaerin Masai. Gesamtfünfte - und W35-Dritte - wurde die Österreicherin Susanne Pumper (*1970, LCC Wien) in 1:13:45h.
Als Zweite der W40 kam Karsta Parsiegla (*1963, SCC Berlin) in starken 1:24:45h ins Ziel. Weitere gute Leistungen in den Alterklassen zeigten W45-Siegerin Karin Nentwig (*1959, Hamburger Hochschulen) in 1:26:35h, die unverwüstliche Elfie Hüther (*1954, VfB Salzkotten) als Erste der W50 in 1:29:08h sowie die Siegerin der W55 Charlotte Doeding (*1952, SV Blau-Weiß Allianz) 1:30:30h. Überzeugen konnte auch die Schweizerin Evelyne Frauchiger (*1942), die unangefochten in 1:45:54h die W65 gewann.
Überschattet wurde der Halbmarathon vom Tod eines 39-jährigen deutschen Läufers. Wie die Organisatoren mitteilten, kam für den Mann jede Hilfe zu spät.Trotz sofortiger Reanimation eines mitlaufenden Anästhesisten konnte er nicht gerettet werden und verstarb im Klinikum Charité. „Der Läufer wurde sofort von einem Rettungsfahrzeug in die Charité gebracht, eine Rettung aus medizinischer Sicht war jedoch nicht möglich“, erklärt Dr. med. Lars Brechtel, Streckenarzt beim Veranstalter SCC-RUNNING. Mit 80 normal einzustufenden Hilfeleistungen auf der Strecke, 96 Hilfestellungen im Ziel und 12 Transporten ins Krankhaus habe die Bilanz des 27. Berliner Halbmarathon ansonsten den Vorjahren entsprochen.
(02.04.07)


Kurswechsel beim DLV:
Prokop, Böhnke und Hensel starten bei EM-Cross als M50-Staffel - Reckemeier soll coachen

Völlig überraschend wurde am Wochenende bekannt, dass bei den Mitte Mai anstehenden Masters-Straßenlauf-Europameisterschaften in Regensburg die DLV-Spitze höchstpersönlich am Start sein wird. In der M50-Altersklasse treten DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop (*1957), Generalsekretär Frank Hensel (*1950) und DLV-Vize Michael Böhnke (*1955) gemeinsam als deutsche M50-Crosslaufstaffel an. Insbesondere Clemens Prokop hat sich dem Vernehmen nach für dieses, im DLV wegweisende Projekt stark gemacht, ist Regensburg doch seine Geburtsstadt. Er sieht nach eigenen Angaben die Zeit für einen "Kurswechsel in der Seniorenleichtathletik" gekommen und für "seine" Staffel große Erfolgsaussichten, nachdem er in diesen Tagen sein 50. Lebensjahr vollendete und daher erstmals in Regensburg in der M50 starten kann. Prokop: "Wir werden beweisen, dass man in der Leichtathletik ab 30 doch kein alter Mann ist!"
Sein Vize Böhnke will sich über Ostern gar in einem zehntägigen Trainingslager am Zwischenahner Meer intensiv auf die EM vorbereiten. Er hat dazu keinen Geringeren als den Ammerländer Jörg Reckemeier als Coach verpflichtet, der deshalb eigens eine Anhörung vor dem Sportausschuss des Deutschen Bundestages abgesagt hat. Eigentlich sollte Reckemeier dort am Gründonnerstag auf Vorschlag von MdB Katrin Kuhnert (Die Linke) zum Thema "Teamcoaching bei internationalen Leichtathletik-Meisterschaften" referieren.
Nicht bestätigt wurde bisher die www.masters-sport.de vorliegende Information, dass sich auch Frank Hensel zum Trainingslager in Bad Zwischenahn angesagt hat. Der DLV-Generalsekretär sagte allerdings mit Blick auf die bevorstehende Masters-WM in Riccione: "Gerade die EM bietet eine besondere Gelegenheit zur Heranführung junggebliebener Athleten an internationale Aufgaben."
Informierte Beobachter erkennen nicht nur deshalb die Ernsthaftigkeit des DLV-Vorhabens an und meinten am Wochenende, dass insbesondere die ambitionierten Clemens Prokop und Michael Böhnke die Leistungsträger der deutschen Teamstaffel sein werden; sie könnten die bekannte Altersklassen-Leistungsschwäche von Frank Hensel mehr als ausgleichen. Die DLV-Staffel habe, hieß es übereinstimmend, durchaus eine Medaillen-Chance. Der EM-Wettbewerb der Cross-Staffeln der Nationen verspricht nach Ansicht der Organisatoren auch wegen des DLV-Teams besondere Spannung. Jede Staffel besteht aus drei Läufern oder Läuferinnen einer Altersklasse. Die offizielle Meldung für die Staffeln erfolgen am Freitag, den 18. Mai. Das Organisationskomitee hat das Gelände „Schlittenberg“ am Weinweg ausgewählt. Die Strecke entspricht internationalen Anforderungen und wurde von der EVAA genehmigt. Die M50-Strecke beträgt 3 x 3,9km.
DLV-Mediendirektor Schmitt will das Projekt auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz am Sonntagnachmittag in der Darmstädter DLV-Zentrale darstellen, die ab 17 Uhr im Liveticker auf www.leichtathletik.de direkt verfolgt werden kann.
(01.04.07)


M60: Thomas Zacharias springt Hochsprungweltrekord

Der frühere Deutsche Meister und Rekordler im Hochsprung Thomas Zacharias (*1947, USC Mainz) stellte am vergangenen Samstag in seiner Wahlheimat Lanzarote einen neuen Weltrekord für Senioren der Altersklasse M60 auf. Mit 1,77m sprang er gleich bei der ersten Wettkampfgelegenheit des Jahres im Sportzentrum "La cuidad deportiva" der Inselhauptstadt Arrecife einen Zentimeter höher als der Finne Asko Pesonen (*1943) vor vier Jahren. An 1,80m scheiterte er danach nur knapp. "Es sind also im Laufe des Jahres noch ein paar Zentimeter mehr drin", sagte er anschließend.
Zacharias ist bereits Weltrekordler der M55 mit 1,84m (aufgestellt vor einem Jahr, als er schon 59 war) und der M50 mit 1,98m. Als 50-jähriger sprang er vor zehn Jahren sogar glatte 2m, das war allerdings „nur“ Hallenweltrekord. 1971 war er mit 2,22 m  Hallenweltbester und Vizeweltrekordler, 1968 in Mexiko City wurde er Olympia-14.. Als Favorit für die Olympischen Spiele München '72 musste er wegen einer Knieverletzung passen. Bei Hallen-Europameisterschaften wurde er in den 70er Jahren 5., 6. und 8. Einer seiner Rekorde ist vielleicht sogar für die Ewigkeit: Über einen Zeitraum von 40 Jahren seine eigene Körpergröße übersprungen zu haben.
Der jung gebliebene Sohn des berühmten Geigenvirtuosen Helmut Zacharias, der als Diplomsportlehrer auch im Golfsport zuhause ist, stellte gegenüber www.masters-sport.de einen Start bei der bevorstehenden Masters-WM in Riccione in Aussicht: " Ich hoffe, dass dort das geeignete Ambiente entsteht, um so richtig euphorisch zu werden. Davon hängt nämlich meine Leistungsfähigkeit ab. Im Training schaffe ich bestenfalls 1m70. Die meisten Sprünge mache ich zwischen 1m50 und 1m60. Aber im Wettkampf und je nach Stimmung kann ich mich deutlich steigern. Ganz ohne Red Bull beflügelt."
(31.03.07)


IAAF beschließt neue Regel zu technischen Hilfen

Das Council des Leichtathletik-Weltverbandes (IAAF) hat bei seiner Sitzung in Mombasa (Kenia) mit sofortiger Wirkung eine neue Regel, ("144.2") die den Einsatz von technischen Hilfen im Wettkampf untersagt, in Kraft gesetzt. Diese verbietet den Gebrauch von technischen Geräten, insbesondere mit Federn, Rädern und anderen vorteilverschaffenden Elementen, sowie Vorrichtungen, die den Effekt haben, Ausrüstungsteile so zu vergrößern, dass sie nicht mehr regelkonform sind, oder anderweitig einen Vorteil gegenüber den Konkurrenten mit sich bringen.
Das IAAF-Council hat auch 143 Vorschläge für Regeländerungen gesichtet und geprüft, die im Hinblick auf den Verbandskongress am 23. und 24. August in Osaka (Japan) vorliegen. Dort muss auch die nun bereits beschlossene neue Regel noch bestätigt werden. Im Original mehr zur Regeländerung 144.2 ...
(29.03.07)


IAAF-WM 2011 in Daegu, 2013 in Moskau

Das Council des Weltverbandes IAAF hat am Dienstag in Mombasa (Kenia) die Weltmeisterschaft 2011 an Daegu (Südkorea) und die darauffolgende Auflage im Jahr 2013 nach Moskau (Russland) vergeben. Diese beiden Städte setzten sich gegen Brisbane (Australien) und Barcelona (Spanien) durch.
Alle vier Bewerber hatten am Vormittag in vierzig Minuten die Gelegenheit, die 25 stimmberechtigten Mitglieder des IAAF-Councils von ihren Vorzügen zu überzeugen. Weitere zwanzig Minuten waren für Fragen reserviert. Daegu setzte nicht zuletzt auf die starke Rückendeckung aus der Bevölkerung. Stadtoberhaupt Kim Bum-Il unterstrich außerdem: „Wir haben durch die Fußball-WM 2002 und die Universiade 2003 Erfahrung in der Ausrichtung von internationalen Events.“ Er verspricht sich von der Austragung der WM auch Impulse für die Leichtathletik in seinem Land.
Moskau, im letzten Jahr Schauplatz der Hallen-WM, konnte sich mit der Unterstützung von Stabhochsprung-Weltrekordhalterin Yelena Isinbayeva durchsetzen. Sie sagte: „Ich bin mir sicher, wir können die besten Weltmeisterschaften aller Zeiten organisieren. Wir haben ein großartiges Stadion und tolle Anlagen.“ Wenn sie ihre Pläne, 2012 ihre Karriere zu beenden, verwirklicht, wird die jetzt 24-Jährige allerdings selbst nicht mehr aktiv dabei sein. Auf Yelena Isinbayeva freuen können sich allerdings noch die Fans in Osaka (Japan) und Berlin, wo die Weltmeisterschaften im kommenden Sommer und dann 2009 ausgetragen werden.
(www.leichtathletik.de, 29.03.07)


Straßenlauf-EM: Regensburg mit Teilnehmerrekord - 800 Starter aus Deutschland

Das Konzept 10. Europameisterschaften der Senioren "Non Stadia" in Regensburg steht und die Macher der beiden lokalen Vereine LG Domspitzmilch und LLC Marathon haben mit einem gemeinsamen Organisationskomitee (LOC) längst die Grundlage für eine erfolgreiche Veranstaltung gelegt. Dies wurde jetzt bei einer Pressekonferenz deutlich. Besonders erfreulich: Die Meisterschaften können mit gut 1.500 Athleten und Athletinnen rechnen. Die Titelkämpfe sind deshalb besonders reizvoll, weil sie keine Startbeschränkungen kennen und nicht nur Mastersläufer aus der laufstarken ostbayerischen Region vor der Haustür die Möglichkeit bekommen, sich vor Ort dieser sportlichen Herausforderung zu stellen. Die Nonstadia-Masters-EM findet erstmals in Deutschland statt. Das LOC richtet die Wettbewerbe aus und es darf
Bei den vielseitigen Wettkämpfen werden die bereits bestehenden Infrastrukturen des Regensburg-Marathon und des Gewerbeparks (GP) genutzt. Die Ringstraße im GP ist ideal für die 10-Kilometer-Läufer und die 10-Kilometer-Geher. Durch den nur einen Kilometer langen Rundkurs kann so etwas wie Stadionatmosphäre entstehen.
Besondere Spannung versprechen die Cross-Staffeln der Nationen. Eine Staffel besteht aus drei Läufern oder Läuferinnen einer Altersklasse. Die Meldungen für die Staffeln erfolgen am 18. Mai durch den DLV. Das Organisationskomitee hat das Gelände „Schlittenberg“ am Weinweg ausgewählt. Die Geher absolvieren ihre 20 und 30 Kilometer auf einer Pendelstrecke von zwei Kilometern mit Start in der Messerschmittstraße beim Regensburger Westbad mit Abstecher in die Hedwigstraße. Auch beim Halbmarathon -der Marathon findet traditionell immer am letzten Tag der Stadioneuropameisterschaften statt- sind für die Athleten kurze Wege vor und nach den Wettbewerben gewährleistet. Die Teilnehmer befinden sich inmitten des Marathongeschehens und können vor dem Start und nach dem Zieleinlauf als Zuschauer bei den Wettbewerben am Marathonsonntag teilnehmen. Alle Lauf- und Gehstrecken entsprechen natürlich internationalen Anforderungen und wurde von der EVAA genehmigt.
Es zeichnet sich -wie bei der Hallen-EM in Helsinki- also auch bei der bevor stehenden Nonstadia-EM in Regensburg ein neuer EM-Teilnehmerrekord ab. Bislang sind über 1300 Teilnehmermeldungen ausgewertet, darunter knapp 800 Starter aus Deutschland. Es fehlen noch die Meldungen von einem halben Dutzend teilnehmerstarke Nationen. Gegenüber www.masters-sport.de wurde das starke deutsche Meldeergebnis bestätigt. Die teilnehmerstärkste Straßenlauf-EM fand 1999 im belgischen Brügge statt, als 1272 Läufer und Geher antraten.
EVAA-Präsidiumsmitglied Lamberto Vacchi hat gleichzeitig einen Bericht über seinen Inspektionsbesuch (pdf) Ende Februar in Regensburg veröffentlicht. Sein Fazit: "Ich habe keine Zweifel am Erfolg dieser Meisterschaftem, sowohl was die Teilnehmerzahlen als auch die Abwicklung betrifft."
Die 10. Nonstadia-Europameisterschaften des Europäischen Seniorenleichtathletikverbandes EVAA finden vom 17. Mai bis 20. Mai in der Donau-Metropole statt und werden im Rahmen des Regensburg-Marathons ausgetragen.
(28.03.07, update 29.03.07 Quelle www.leichtathletik.de)


Massin: Hut ab, Helsinki!

Helsinki hat neue Maßstäbe gesetzt: über 2000 Teilnehmer, 36 teilnehmende Nationen, Zeitpläne, die bis zu 15 Stunden gingen, völlig ausgelastete Wettkampfstätten, Sieger-T-Shirts, Rekorde über Rekorde. Ohne die persönlichen und nationalen Rekorde zu zählen, hat Helsinki alles bisher Dagewesene überboten: 146 Meisterschaftsrekorde (Eskilstuna 2005: 72), 24 Europarekorde (21) und 14 Weltrekorde (12). Insgesamt ein hervorragender Beweis, auf welch hohem Niveau sich der Seniorensport in Europa befindet.
EVAA-Präsident Dieter Massin (Ahlen) hatte zu Beginn der Meisterschaften bereits seinen Hut gezogen ob der Vorbereitungsarbeit der Finnen und der großen Begeisterung für die Seniorenleichtathletik in diesem Land. Massin tat es auch (siehe Foto) am Ende der Meisterschaft: "Kiitos paljon, Helsinki" Vielen Dank, Helsinki.
(Foto: EVAA-Lesley Richardson, Quelle: EVAA, 28.03.07)


Nachtrag: Nadine O'Connor (W65) überspringt 3,05 m

Ein fantastischer neuer Stabhochsprung-Weltrekord wird aus den USA gemeldet. Nadine O´Connor (USA) sprang am 16. März 2007 beim Aztec Invitational-Leichtathletikmeeting im Stadion der San Diego State University (Kalifornien) 3,05 m.
Die US-Athletin hat soeben die AK W65 erreicht und pulverisierte geradezu den alten Rekord von 2,40m (Joy McDonald, USA). Mit dem WMA-Altersklassenfaktor 1,7707 errechnet sich eine Höhe von 5,40m.
(27.03.07)


NADA-Bilanz 2006: 199 dopingrelevante Verstöße

Die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) hat im vergangenen Jahr 199 dopingrelevante Verstöße gemeldet. Das sieht die Jahresstatistik der unabhängigen Stiftung vor, die jetzt veröffentlicht wurde. Festgestellt wurden zehn Verstöße bei Aktiven deutscher Spitzenverbände bei den so genannten Trainingskontrollen. 45 Verstöße bei Wettkampfkontrollen sind aufgelistet - wie viele hier auf den organisierten Sport fallen, geht nicht explizit aus dem Material hervor, in der Statistik sind allerdings 21 Fälle aufgeführt. 42mal konnte eine positive Probe mit einer medizinischen Ausnahmegenehmigung oder anderweitigen medizinischen Befunden begründet werden, so dass es zu keiner Sanktionierung kam. 2006 gab es überdies 100mal erhöhte Testosteron/Epitestosteron-Quotienten, bei deren Nachprüfung in den Labors dann kein positiver Befund, also keine exogene Zuführung von Testosteron, festgestellt werden konnte. Alle 900 Untersuchungen auf das Peptidhormon Erythropoetin (EPO) blieben ohne Befund; darunter sind 421 EPO-Analysen allein bei Triathleten und 135 bei Aktiven des Bundes Deutscher Radfahrer vorgenommen worden.
In der Gesamtbilanz stellt die NADA 62 „positive Analysen und weitere relevante Verstöße“ fest. Von den 45 positiven Wettkampfkontrollen fallen allein 13 auf Berufsboxer, die nicht im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) organisiert sind, und einige weitere, die für internationale Organisationen oder ausländische Verbände durchgeführt wurden. Von den Kontrolllaboren meldeten im vergangenen Jahr Kreischa 101 und Köln 34 positive Fälle. Der Großteil war wegen Vorliegens einer Ausnahmegenehmigung letztendlich kein Dopingfall. Wie in der Jahresstatistik der NADA ausgeführt wird, habe es einmal den Verdacht auf Manipulation der Probe gegeben; das Verfahren sei eingestellt worden. Von vier Verweigerungen sei ein Vorgang sanktioniert worden; drei weitere Fälle waren begründet. Zum Problem der so genannten „missed tests“ (verpasste Tests) heißt es im NADA-Bericht: „Verstöße gegen Meldepflichtverletzungen: 201 Vorgänge, die den nationalen Sportfachverbänden als mögliche Meldepflichtverstöße gemeldet werden hätten können, bei 161 Vorgängen ist die Kontrolle zu einem späteren Zeitpunkt erfolgreich durchgeführt worden. 40 Vorgänge sind derzeit den Verbänden zur weiteren Bearbeitung gemeldet. Zwei Vorgänge wurden vom Verband sanktioniert.“
Wie es weiter heißt, führe die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) neben den Kontrollen der internationalen Fachverbände ein eigenes Testprogramm an Top-Level-Athleten durch. Dabei handele es sich um unangekündigte Trainingskontrollen, die im Auftrag der WADA vorgenommen werden. Die Ergebnisse für diesen Sektor: Insgesamt wurden weltweit von der WADA 219 Kontrollen, inklusive 43 Blutproben an deutschen Athleten durchgeführt. Die untersuchten Proben waren alle negativ. Zudem wurden von der NADA im Auftrag der WADA 281 Trainingskontrollen veranlasst, bei 146 davon auch Blutkontrollen.
Im zurückliegenden Jahr wurden insgesamt 7.847 Kontrollen für den organisierten Sport durchgeführt. Darunter waren 4.415 Trainingskontrollen für deutsche Sportfachverbände, davon wurden 568 Urinproben auf EPO untersucht. 3.432 Kontrollen wurden als Wettkampfkontrollen von den nationalen Fachverbänden selbständig organisiert und durchgeführt; auf EPO wurden hier 332 Proben untersucht. Mit 1.326 wurden die meisten Kontrollen für den Deutschen Leichtathletik-Verband vollzogen: 306 Wettkampfkontrollen und 1.020 Trainingskontrollen.
Die weiteren kontrollintensiven Spitzenverbände sind: Deutscher Fußball-Bund: 973 insgesamt (886 WK + 87 TK), Deutscher Schwimm-Verband: 465 (134 + 331), Bund Deutscher Radfahrer: 433 (241 + 192), Deutsche Triathlon-Union: 429 (131 + 298), Deutscher Kanu-Verband: 360 (137 + 223), Deutscher Ski-Verband: 300 (93 + 207), Deutscher Basketball-Bund: 269 (196 + 73), Deutscher Ruder-Verband: 267 (32 + 235).
Die Agentur schreibt in ihrer Jahresbilanz unter der Rubrik „Ausblick“: „Die NADA hat mit Beginn des Jahres 2007 begonnen, Blutkontrollen flächendeckend in den Ausdauerarten einzuführen. Zudem werden bereits heute zusätzliche Blutproben genommen, die nach der endgültigen Freigabe des Verfahrens durch die WADA rückwirkend auf Wachstumshormone überprüft werden. Diese Proben werden derzeit tiefgekühlt in den Laboren gelagert. Mit dem Bund Deutscher Radfahrer, dem Deutschen Leichtathletik-Verband, dem Deutschen Schwimm-Verband, dem Deutschen Skiverband, der Deutschen Triathlon-Union und dem T-Mobile-Team arbeitet die NADA eng zusammen, um individuelle Kontrollvereinbarungen für zusätzliche Blutkontrollen und eine Blutdatenbank für individuelle Blutprofile aufzubauen.“
(dosb, 27.03.07)


100km-DM: Birgit Schönherr-Hölscher ohne Konkurrenz

Titelverteidigerin Birgit Schönherr-Hölscher (*1968, PV Triathlon Witten) ist über die 100-Kilometer-Distanz in Deutschland eine Klasse für sich. Bei den Deutschen Meisterschaften am Samstag in Kienbaum lag die Europameisterin am Ende mit ihrer Zeit von 7:52:11 Stunden über eine halbe Stunde vor der Zweitplazierten, Marion Braun (*1957, SV Germania Eicherscheid), die nach 8:26:13h ins Ziel lief und damit keinen neuen deutschen W45-Rekord aufstellte, den seit 1990 Monika Kuno (*1943, OSC Höchst) mi 8:01:33h hält.
Ich habe keine besondere Taktik, sondern ich laufe einfach wie ich mich fühle. Der Wind auf der Strecke hat mir zu schaffen gemacht“, erzählte sie nach ihrem Triumph in neuer Streckenrekordzeit. Der bisherige stammte aus dem Jahr 2004 von der Französin Remonenq Maggiolini (7:54:53). Auch Volkmar Mühl, Verantwortlicher im DLV für den Bereich Ultramarathonlauf, war mit seiner Athletin sehr zufrieden merkte aber an: Bei entsprechender Konkurrenz wäre sie sicherlich noch schneller gewesen.“
Bei den Männern fand die Sommer-Show“ ihre Fortsetzung. Michael Sommer (*1964, Eichenkreuz Schwaikheim) sicherte sich seinen sechsten Titel und blieb in 6:56:15 Stunden ebenso wie der Zweitplazierte, Jörg Hooß (*1964, LTF Marpingen), unter der magischen sieben Stunden-Marke. Ich bin ein wenig überrascht“, meinte er nach dem Sieg, der sich endgültig bei Kilometer 90 abzeichnete, als er Jörg Hooß hinter sich lassen konnte. Dieser war überglücklich mit seiner Leistung. Ich bin sehr froh, dass ich mich auf eine Zeit unter sieben Stunden gesteigert habe. Das ist das Tor zur Weltklasse“, sagte er im Anschluss.
Alle Resultate aus Kienbaum
(25.03.07)


Antidoping: Digel kritisiert fehlende Qualifikation der neuen NADA-Führung

IAAF-Vizepräsident Helmut Digel hat Kritik an der Neubesetzung der Führung der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) geübt. "Es ist für mich nicht nachvollziehbar, einen im Ruhestand lebenden früheren Leistungssportdirektor zum Chef einer Anti-Doping-Agentur zu machen", sagte der zweithöchste Funktionär des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF in einem Interview mit der Stuttgarter Zeitung. "Mir geht es dabei um die fachliche Qualifikation und berufliche Erfahrung, die man zur Ausübung einer derart wichtigen Funktion haben muss."
Im Januar war Armin Baumert, langjähriger Direktor Leistungssport des ehemaligen Deutschen Sportbundes (DSB), zum neuen Vorstandsvorsitzenden der Nada gewählt worden. "Dem Anti-Doping-Kampf mangelt es aus nahe liegenden Gründen an Professionalität, denn die Berufssparte gibt es erst seit jüngster Zeit", sagte Digel. "Und wenn es zufälligerweise bei der Nada einmal einen guten Mitarbeiter gibt, wird der sofort in die Welt-Antidoping-Agentur Wada berufen, weil die dort die selben Probleme haben."
Die verabschiedeten Anti-Doping-Gesetze sieht der ehemalige Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) nur als "kleinen Fortschritt" an. "Ich bin nämlich skeptisch, ob die neue gesetzliche Grundlage den Doping-Betrug tatsächlich eindämmt", sagte Digel. Es fehle nach wie vor alles, was zur Durchsetzung notwendig sei. "Die Bundesländer haben bisher überhaupt nicht erkennen lassen, was ihr Beitrag sein wird», stellte der Tübinger Sportsoziologe fest. "Da aber die Staatsanwaltschaften in der Hoheit der Länder liegen, muss die Frage erlaubt sein: Wer setzt das Gesetz überhaupt durch?"
(dpa, 23.03.07)


Vorschau: 100km-DM in Kienbaum

Am Samstagfrüh, 06.00 Uhr, wird die 21. Deutsche Meisterschaft im 100 km-Lauf im Bundesleistungszentrum Kienbaum gestartet. einmal mehr werden Mastersläuferinnen und -läufer dieser Meisterschaft ihren Stempel aufdrücken. "Neben den 144 gemeldeten DM-Teilnehmern liegen uns für den offenen 100 km-Lauf ca. 30 Meldungen vor, dazu kommen derzeit 43 Meldungen für den 50er. Hier rechnen wir noch mit einigen Nachmeldungen, hinzukommen die Teilnehmer an der 5 x 10 km-Staffel", so Organisationsleiter Gert Schlarbaum auf Frage zur Teilnehmerzahl.
Bei den Frauen ist die amtierende Europameisterin und Titelverteidigerin Birgit Schönherr-Hölscher (*1968, PV Triathlon Witten) die hohe Favoritin und einzige Läuferin der "Kategorie unter 8 Stunden" am Start dieser Meisterschaft.
Starke Konkurrentinnen wie Maria Bak (*1959, MTP Hersbruck), schnellste deutsche 100 km-Läuferin des Vorjahres, oder Elke Hiebl (*1964, WSV Bodenmais), Zehntplazierte beim 100 km-World Cup in Korea im vergangenen Herbst, fehlen aus unterschiedlichen Gründen. Auch die fünffache Deutsche 100 km-Meisterin Tanja Hooß (*1967, LTF Marpingen), die ihren letzten Titel in Kienbaum 2004 vor Birgit Schönherr-Hölscher als damaliger Vizemeisterin realisieren konnte, ist nicht gemeldet. Zwar ist sie nach der Geburt ihres Sohnes im Sommer 2006 seit August wieder im Training, wird sich bei ihrem demnächst anstehenden Comeback jedoch erst einmal auf die Marathondistanz beschränken. Für Jutta Kolenc (*1960, TG Biberach), vor beinahe Jahresfrist in Rodenbach bis km 80 eine gleichwertige Konkurrentin für Birgit Schönherr-Hölscher, kommt ein Start in Kienbaum noch zu früh in der Saison. Dies gilt auch für Martina Gross (*1960, Kronberg), Zweite beim 100 km-Lauf in Biel 2005 und nach einer verletzungsbedingten längeren Pause im vergangenen Jahr jetzt wieder mit Blick auf die Teilnahme an einem 100 km-Lauf in die Saison gestartet.
Den Versuch, ihr im besten Sinne das Leben schwer zu machen, wird die Vizemeisterin des Vorjahres und EM-Fünfte, Marion Braun (*1957, SV Germania-Eicherscheid), unternehmen. Sie kann auf ein gut verlaufenes Wintertraining mit erfolgreich absolvierten Aufbauwettkämpfen beim Rodgaulauf sowie in Stein zurückblicken. Jedenfalls hat sie sich eine Steigerung ihrer bei der DM 2006 erzielten persönlichen Bestleistung von 8:13:22 h vorgenommen und nach der sehr deutlichen Verbesserung der Deutschen W 50-Bestleistung im 6-h-Lauf vor drei Wochen in Stein könnte damit auch die Deutsche W 50-Bestleistung im 100 km-Lauf, aufgestellt von Dr. Sigrid Lomsky beim World Cup in Palamos/ESP im Jahr 1992 mit 8:09:04 h, in Gefahr geraten. Auch die Vorjahresdritte und EM-Sechste, Carmen Hildebrand (*1969, SSC Hanau/Rodenbach), ist am Start. Mit der Deutschen Meisterin des Jahres 2005 muss immer gerechnet werden, wenn es um die Plätze auf dem Siegerpodest geht.
Bei den Männern ist Michael Sommer (*1964, EK Schwaikheim), Titelverteidiger und Siebter beim 100 km-World Cup in Korea 2006, in beiden Fällen mit Leistungen unter 7 Stunden, für den Samstag klarer Favorit. Jörg Hooß (*1964, LTF Marpingen) und Thomas König (*1965, SuL Lößnitz) als Zweit- und Drittplatzierte des Vorjahres, werden alles daran setzen, diesmal ganz oben auf dem Treppchen zu stehen. Immerhin ist es Thomas König gelungen, Michael Sommer beim Rodgaulauf mit über fünfeinhalb Minuten Vorsprung klar zu distanzieren, seitdem absolvierte er ein anspruchsvolles Trainingsprogramm zur optimalen Vorbereitung auf die DM. Allerdings ereilte Michael Sommer vor drei Wochen ein Infekt, der eine Trainingsunterbrechung von mehreren Tagen erforderlich machte.
Ganz sicher kommt auch Helmut Dehaut (*1961, VTZ Zweibrücken) fuer einen Podestplatz in Frage. Nach seiner herausragenden Leistung beim Troisdorfer 6-h-Lauf im November vergangenen Jahres, er stellte dort mit 85,565 km eine neue Deutsche Bestleistung in der M 45 auf, steht für ihn jetzt eine möglichst spürbare Verbesserung seiner bisherigen 100 km-Bestleistung von 7:32:25 h, erzielt bei der DM 2005 in Leipzig, an.
(Quelle: /Volkmar Mühl/ in GRR, 22.03.07)


Glückwunsch: Jahrhundertsprinter Armin Hary feiert 70.

Als erster Mensch der Welt rannte er die 100 Meter in 10,0 Sekunden, und bis heute ist er der einzige deutsche Olympiasieger auf dieser so prestigeträchtigen Distanz. Sein Leben verlief jedoch nicht geradlinig wie ein Sprint, sondern häufig im Zickzackkurs. Armin Hary, ein Jahrhunderttalent der Leichtathletik, feiert am 22. März in Landshut seinen 70. Geburtstag. "Ich kann nicht jeden Tag sagen, vor 40 oder 50 Jahren warst du ein toller Hecht - da werde ich ja wahnsinnig", sagt er in einem dpa-Gespräch. "Mein Lebensmotto lautet: Morgen ist der erste Tag vom Rest meines Lebens."
Für Heinz Fütterer, der 1954 den Weltrekord von Jesse Owens (10,2 Sekunden) eingestellt hatte, ist Hary "die größte Sprintbegabung aller Zeiten". Dessen internationale Karriere dauerte nur vier - rasante - Jahre. "Der blonde Blitz" wurde 1958 Europameister über die 100 Meter und mit der Staffel. Drei Mal musste er die 10,0 Sekunden laufen, ehe sie als Bestmarke anerkannt wurden. "Das war ein harter Weg", meint er noch heute. Am 6. September 1958 rannte er sie bei einem Provinz-Sportfest in Friedrichshafen zum ersten Mal. Aber die Aschenbahn wies ein Gefälle von 10,9 Zentimeter auf, erlaubt waren 10.
Am 21. Juni 1960 schrieb Hary in Zürich Sportgeschichte - mit einem bühnenreifen Spektakel. Der kurzfristig eingeflogene Sprinter, den der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) wegen eines Hickhacks um die Olympianorm zunächst nicht starten lassen wollte, siegte in 10,0 Sekunden, doch das Rennen wurde wegen eines angeblichen Fehlstarts annulliert. Der Starter im Letzigrund-Stadion hatte sich nicht getraut, das Feld zurückzuschießen. Der deutsche Journalist Gustav Schwenk brachte Hary darauf, eine Wiederholung des Rennens zu fordern - was dieser wutentbrannt tat. Und er lief 35 Minuten später noch einmal die 100 Meter in - 10,0 Sekunden.
Bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom produzierte Hary im Endlauf erneut einen Fehlstart - siegte dann aber vor dem zeitgleichen Amerikaner Dave Sime (beide 10,2). Das Zielfoto zeigt, dass der Deutsche wegen seiner weit vorgestreckten Brust vorne lag. Eine Woche später holte Hary zusammen mit Bernd Cullmann, Walter Mahlendorf und Martin Lauer Staffel-Gold in der Weltrekordzeit von 39,5 Sekunden. Das US-Quartett war wegen eines Wechselfehlers disqualifiziert worden. "Zu meinem Geburtstag habe ich ein paar Freunde in ein Lokal eingeladen. Die Staffel ist komplett dabei", sagt Hary.
Nicht nur eine Knieverletzung, die er sich bei einem Autounfall zugezogen hatte, beendete viel zu früh seine Karriere: Der DLV, mit dem der gebürtige Saarländer immer wieder im Clinch lag, sperrte ihn für ein paar Monate, weil er in einem Interview Sätze gesagt hatte wie: "Die Funktionäre sollten für die Athleten da sein und nicht umgekehrt." Zudem soll er bei Spesenabrechnungen getrickst haben. Hary galt - im Gegensatz zu dem so beliebten Manfred Germar - als Rebell mit losem Mundwerk. Er selbst wiederum, zumal Sohn eines Bergmanns und nicht Akademikers wie viele andere Athleten, fühlte sich selten richtig anerkannt, mitunter als "Gaukler" herabgestuft.
Beruflich schoss Hary, der Feinmechaniker, Sportstudent, Tellerwäscher, Kaufmann, Immobilienmakler und Baustoffgroßhändler war, einmal übers Ziel hinaus: In den 80er Jahren rückte er bei einem Prozess wegen Beihilfe zur Untreue an der katholischen Kirche bei Grundstücks-Geschäften so in den Blickpunkt der Öffentlichkeit, dass er sagte: "Wäre ich doch bloß nicht Olympiasieger geworden." Er wurde auf Bewährung verurteilt.
Heute widmet sich Hary mit Feuereifer seiner "Initiative zur kommunalen Förderung jugendlicher Sporttalente", kurz AHA-F. Dabei sollen sportbegeisterte Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Familien finanziell unterstützt werden. Manchmal schimpft seine Frau Christina, dass er nicht mal mehr für Tennis oder Golf Zeit hat. "Aber das hier ist meine Lebensaufgabe geworden und mehr als ein Fulltime-Job. Ich bin bis in die Haarspitze motiviert", sagt Hary und stöhnt: "Mir geht alles zu langsam."
(Quelle: Süddeutsche Zeitung, 22.03.07)


Paderborner-Osterlauf: Osterlauf-Shirt von Herman ist 2007 der Renner

"Die Welt ist ein Osterei, zumindest wenn in Paderborn der Osterlauf stattfindet. Mittendrin der Dom. Um ihn herum laufen die Teilnehmer, er selbst ist aber auch das Zentrum aller kirchlichen Osteraktivitäten“, erläutert Herman sein Motiv mit dem Namen "Die Welt ist ein Osterei“. Bereits zum sechsten Mal hat der Paderborner Künstler Herman Reichold das Motiv für den Osterlauf kreiert. „Bei der Motivauswahl bin ich stets bemüht, aus dem Fundus der Stadt zu schöpfen. Hase, Dom, Pfau, Drei-Hasenfenster sind deshalb die Elemente, aus denen sich meist die Motive ergeben,“ sagt der gefragte Künstler.
Dem entsprechend ziert 2007 der Hauptturm des Paderborner Domes das aktuelle Osterlauf-T-Shirt. Passend zum Osterfest steht der Turm auf einem Globus in Osterei-Form.

Die große Beliebtheit der exklusiven Osterlauf-Shirts lässt sich eindeutig belegen: „Einige Größen sind bereits ausverkauft, obwohl wir in diesem Jahr noch einmal unsere Ordermenge erhöht haben“, sagt Organisator Sascha Wiczynski. Restexemplare werden am Karsamstag im Rahmen der Sport- und Fitnessmesse im Sportzentrum Maspernplatz verkauft.
Der von E.ON Westfalen-Weser präsentierte Osterlauf findet am 7. April bereits zum 61. Mal statt. Anmeldungen sind noch möglich auf der Webseite der Veranstaltung.
(20.03.07)


Franka Dietzsch (W39) führt DLV-Frauen zum Triumph

Weltmeisterin Franka Dietzsch (*1968, SC Neubrandenburg) hat die deutsche Frauen-Mannschaft am Sonntag in Jalta (Ukraine) zum Gewinn des Winterwurf-Europacups geführt. Die Neubrandenburger Diskuswerferin war mit der Weltklasseweite von 66,14 Metern die herausragende Athletin ihrer Konkurrenz und verbuchte damit den dritten deutschen Einzelsieg des Wochenendes. Bereits am Samstag hatten Speerwurf-Europameisterin Steffi Nerius (*1972, TSV Bayer 04 Leverkusen) und Kugelstoßerin Petra Lammert (SC Neubrandenburg) für erste Plätze im DLV-Team gesorgt.
Franka Dietzsch, die bereits 2004 bei dieser Veranstaltung einen Einzelsieg errungen hatte, krönte zum Abschluss des zweiten Tages den leistungsstarken Auftritt der DLV-Frauen mit einem hochwertigen Wettkampf. Bereits im ersten Durchgang ging die 39-Jährige mit 62,19 Metern in Führung. Mit ihrem zweiten Wurf auf 66,14 Meter schockte sie ihre Gegnerinnen endgültig. Damit übertraf sie die vom DLV im Laufe der Freiluftsaison zweimal geforderte WM-Norm von 61,00 Metern um mehr als fünf Meter und tat einen eindrucksvollen ersten Schritt nach Osaka (Japan).
Das deutsche Mannschaftsergebnis bei den Frauen vervollständigte die Frankfurter Hammerwerferin Kathrin Klaas. Die EM-Sechste erreichte mit 68,05 Metern Platz fünf, blieb aber unter der WM-Norm (69,50 m). Im Kampf um den Sieg bezwang die Französin Manuela Montebrun (72,65 m) die Weltrekordhalterin Tatyana Lysenko (Russland; 72,05 m).
Klar von diesen Leistungen der Frauen, die zum ersten Mal überhaupt den Winterwurf-Europacup gewinnen konnten, in den Schatten gestellt wurden die deutschen Männer, die in der Mannschaftswertung über einen sechsten Rang nicht hinaus kamen. Dem Deutschen Meister im Speerwurf, Christian Nicolay, fehlten mit 67,91 Metern (Rang 11) etwa mehr als 15 Meter zum russischen Sieger Igor Sukhomlinov (83,34 m).
Der Wattenscheider machte vor allem die äußeren Bedingungen dafür verantwortlich: „Es war windig, es hat geregnet, die Speere waren ganz nass. Zu allem Überfluss habe ich mir noch eine Grippe eingefangen. Die B-Gruppe hatte noch bessere Bedingungen, und das merkt man, wenn man sich die Resultate ansieht.“
Die beste Einzelplatzierung eines Deutschen war am Wochenende Platz neun im Diskuswerfen durch den Berliner Robert Harting.
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(Christian Fuchs auf www.leichtathletik.de, 19.03.07)


LV Rheinland: Willi Maurer neuer Präsident

Willi Maurer ist der neue Präsident des Leichtathletik-Verbandes Rheinland. Auf dem Verbandstag in Koblenz-Horchheim wählten am Samstagnachmittag die Delegierten aller 460 Mitgliedsvereine des Verbandes den Trierer an die Spitze des Verbandes. Vizepräsident wurde der bisherige Pressesprecher Toni Freisburger, der in Personalunion auch für das Marketing verantwortlich ist.
Maurer war bereits geschäftsführender Präsident des LVR. Er löste Peter Labonte ab, der für eine weitere Amtszeit nicht mehr zur Verfügung stand. Der Mitarbeiter der "Senioren Leichtathletik" sagte, auch Sportverbände könnten heutzutage nicht mehr von oben "den potentiellen Interessenten die eigenen Vorstellungen" aufdrücken, sondern müssten die "Wünsche und Anforderungen der Abnehmer" hinterfragen und analysieren, um darauf mit zielgerichteten Angebote zu reagieren. Der neue Präsident nannte in seinem Dank an die Delegierten vier Punkte, denen er in Zukunft seine ganze Aufmerksamkeit zuwenden will. Darunter:
Der Leistungs- und Wettkampfsport der Senioren wird weiter aufgewertet und das Wettkampfprogramm ausgebaut. Die erste Konsequenz: Nach einer Satzungsänderung wurde in das Präsidium erstmals ein Senioren-Referent gewählt und der aufgewertet. Erster Seniorenbeauftragter wurde Hans-Peter Krings aus Wallmerod im Westerwald. Der 55-jährige Polizeirat ist Leiter eines Fachbereichs an der Verwaltungsfachhochschule in Wiesbaden. Der ehrenamtliche Ortsbürgermeister seiner Heimatgemeinde war lange Vorsitzender seines Vereins TuS Wallmerod und ist noch heute Trainer (B-Lizenz). Lange Zeit hat er die Mittelstreckler des Kreises Westerwald betreut. Krings will das Wettkampfwesen für die Senioren weiter ausgebaut wissen, und er will nach eigenen Worten dafür sorgen, dass die Akzeptanz des Seniorensports in der Öffentlichkeit gestärkt wird.
Dafür hat das neue Präsidium vier Jahre Zeit. Der nächste Verbandstag, 2011, wurde von den Delegierten nach Traben-Trabach vergeben. Hier wird man Gast sein beim VfL Traben-Trabach, der dann 150 Jahre alt wird.
(Quellen: eigene Recherchen und www.leichtathletik.de 18.03.07)


Sieg für Steffi Nerius (W35) in Jalta mit Mastersrekord

Speerwurf-Europameisterin Steffi Nerius (1972, TSV Bayer Leverkusen) hat den deutschen Leichtathleten am ersten Tag des 7. Winterwurf-Europacups in Jalta/Ukraine einen von zwei Siegen beschert. Nerius gewann mit starken 63,14 Metern souverän vor der Britin Goldie Sayers (*1982, 60,02m) und der Italienerin Zahra Bani (*1979, 58,95m).
"Bei der Kälte war das eine ordentliche Leistung. Ich bin sehr zufrieden", sagte die 34-Jährige vom TSV Bayer Leverkusen. Zu Beginn der Wettkämpfe im Schwarzmeer-Kurort auf der Krim herrschten am frühen Morgen gerade einmal 2 Grad Celsius.
Die Siegesweite von Steffi Nerius ist neuer deutscher W35-Rekord im Speerwurf. Die Leverkusenerin hatte in diesem Jahr, in dem sie national in der W35 gewertet wird, bereits zwei Mal den deutchen Masters-Rekord verbessert. International kann sie erst nach Vollendung ihres 35. Lebensjahres am 1. Juli auf Rekordjagd gehen, weil dort der Geburtstag für die Einstufung in die Altersklasse maßgeblich ist.
(18.03.07)


Italien: Teilnehmerstarke Crosslaufmeisterschaften

Während vor einer Woche im thüringischen Ohrdruf nur etwa 300 deutsche Seniorensportler um Meistertitel bei der DM Cross kämpften, zeigen die italienischen Mastersläufer, dass es auch ganz anders geht. Am kommenden Wochenende treten bei den italienischen Crossmeisterschaften immerhin 943 Athleten an. Im Park “Gustavo Colonnetti” der letztjährigen Olympiastadt Turin sind bei den von CUS Torino organisierten Titelkämpfen 717 Männer und 216 Frauen gemeldet.
Hier die beeindruckenden Meldezahlen nach Altersklassen:
M35 104, M40 124, M45 151, M50 146, M55 120, M60 74, M65 55, M70 33, M75 9, M80 1
W35 30, W40 57, W45 50, W50 28, W55 25, W60 15, W65 6, W70 5.
(Quelle atleticanet, 17.03.07)


DLV-Laufkalender für das Jahr 2007 erschienen

Laufen boomt ungebrochen. Nach einer Statistik des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) nehmen pro Jahr knapp zwei Millionen Menschen an den rund 4.000 registrierten sogenannten Volksläufen in unserem Lande teil. Eine Übersicht mit allen Orten, Terminen und zu laufenden Distanzen für das Kalenderjahr 2007 hat der DLV jetzt in seinem neuen Laufkalender 2007 auf über 200 Seiten zusammengestellt. Darin sind auch erstmals gesondert 111 Bergläufe und 184 Crossläufe von Flensburg bis Konstanz und von Aachen bis Görlitz aufgelistet.Rund zwei Millionen Menschen nehmen jährlich an Volksläufen in Deutschland teil. Copyright: picture-alliance/dpa
Der neue Laufkalender des DLV geht chronologisch vor und weist alle Laufveranstaltungen geografisch nach den Landesverbänden aus, in denen sie stattfinden. Demzufolge gibt es pro Jahr die meisten Startmöglichkeiten in den Flächenländern, wo Bayern (434), Baden (141) und Württemberg (294) bzw. Nordrhein (312) zusammen mit Westfalen (284) vorn liegen, während Stadtstaaten wie Bremen und Hamburg es immerhin noch auf 21 bzw. 61 Events bringen. Die Laufmetropole Berlin liegt mit 112 Starts dagegen noch vor Mecklenburg-Vorpommern (86) und Sachsen-Anhalt (78).
Auch viele Volksläufe sind längst in die Jahre gekommen, erfreuen sich aber dennoch oder gerade deshalb weiterhin ihrer Beliebtheit: Beispielhaft seien daher der der 57. Steiger Frühjahrslauf in Erfurt am 1. April, der 61. Internationale Paderborner Osterlauf am Karsamstag (7. April) und der 60. Viersener Herbstwaldlauf genannt.
Auf der anderen Seite findet der aufmerksame Leser im Laufkalender des DLV für 2007 auch weiterhin Premieren: Der Uni-Run in Witten zu Semesterbeginn am 15. April geht erstmals an den Start. Der angekündigte erste Seenlauf in Xanten am 22. April fällt dagegen ins Wasser, ist aber noch aufgelistet. Es empfiehlt sich also stets, sich im Internet oder beim Veranstalter zu erkundigen, ob der Lauf nicht an einem anderen Tag stattfindet.
Der laufveranstaltungsintensivste Tag des Jahres lässt noch etwas länger auf sich warten: Für den 31. Dezember 2007 sind immerhin bis jetzt gleich 71 (!) Silvesterläufe ausgeschrieben. Am Heiligabend ist es dagegen nur einer im Laufkalender eingetragen - und der findet bereits am Heiligmorgen um 8 Uhr beim TuS Nohfelden (Sachsen-Anhalt) statt, mehr dazu unter www.baerenfelslauf.de.

Der DLV-Laufkalender 2007 kann angefordert werden über den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), Alsfelder Straße 27, 64289 Darmstadt, Tel. 06151/770851, E-Mail: breitensport(at)leichtathletik.de; weitere Informationen auch im Internet: www.leichtathletik.de. Übersichten von nationalen und internationalen Laufveranstaltungen finden sich im Web auch u. a. unter www.germanroadraces.de, www.lauftreff.de und www.marathon.de sowie in den jeweiligen Ausgaben der einschlägigen Laufmagazine wie z. B. „spiridon“, "condition" und „LAUFZEIT“.
(DOSB, 17.03.07)


Antidoping: Öffentliche Verwarnung für Lars Riedel

Der Disziplinarausschuss des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) hat Lars Riedel (*1967, TuS Saulheim) eine Verwarnung ausgesprochen. Ein Antidoping-Kontrolleur hatte den Diskuswerfer nicht an seinem gemeldeten Wohnort getroffen, weil der Athlet ihn für eine Vorlesung an der Universität verlassen hatte. Die IAAF wertete dies als Versäumnis der Abmeldepflicht und damit als "missed test". "Gem. § 43 Abs. 1.1 des DLV-Anti-Doping-Codes war der Athlet daher durch den DLV zu verwarnen, " so der DLV in einer Erklärung am Mittwoch.
Allerdings ist der jetzt bekannt gewordene "Fall Riedel" ein besonderer, schon weil der 39-Jährige nicht von einem Kontrolleur der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA), sondern einem Antidoping-Fahnder der IAAF nicht anzutreffen war. Riedel hielt sich außerdem laut Anne Jakob, der Vorsitzenden der DLV-Anti-Doping-Kommission, zu diesem Zeitpunkt für wenige Stunden nicht an seinem Wohnort Rottach-Egern, sondern an der Uni in München zum Studieren auf. Darüber sei der Kontrolleur auch von Riedels Freundin informiert worden. Er habe den Diskuswerfer daraufhin aber nicht angerufen, um ihn um Rückkehr aus dem benachbarten München und die sofortige Abgabe einer Dopingprobe zu bitten, sondern sei unverrichteter Dinge wieder von dannen gezogen.
"An dem Fall sieht man, wie schwierig es für Athleten ist, sich richtig an- und abzumelden. Es gibt keine praktische Empfehlung, wie das zu erfolgen hat', bemängelt Jakob, die derzeit versucht, den Fall bei der IAAF aufzuklären. Rückgängig zu machen sei die Verwarnung aber nicht mehr, meinte die Rechtsanwältin, ohne dies indes weiter zu begründen.
Eine Erklärung Riedels zu dem Geschehen und der ihn treffenden Verwarnung liegt bisher nicht vor. Sein Name war allerdings schon im Januar genannt worden, als die ARD von 400 "Missed Tests" im Jahr 2006 bei deutschen Athleten berichtet hatte. Danach war der fünffache Weltmeister von Mai bis August 2006 bei vorgesehenen Antidopingkontrollen fünfmal nicht anzutreffen. "Einen Fall nehme ich davon auf meine Kappe", sagte Riedel damals. Seit Bekanntwerden der "missed test"-Problematik weht nun offenbar ein anderer Wind im DLV. Inzwischen wurden bereits die 400-m-Läuferin Anja Pollmächer (LAC Erdgas Chemnitz) und Speerwerfer Mark Frank (LAV Rostock) verwarnt, weil sie bei Antidopingkontrollen nicht angetroffen werden konnten.
(14.03.07, update 15.03.07)


Rheinhessen: Hessert und Freunde wollen nach Fulda - DM-Norm auf Anhieb erfüllt
Teilnehmerrekord und gute Weiten beim Gau-Algesheimer Werfertag

Der traditionelle Werfertag des Leichtathletik-Kreisverbands Mainz-Bingen in Gau-Algesheim war mit 84 Athleten aus drei Bundesländern so gut besucht wie nie zuvor. Meeting-Chef Hans-Jürgen Jung durfte sich aber nicht nur über einen neuen Teilnehmerrekord freuen, sondern auch über eine Reihe hervorragender Weiten. Vor allem die Senioren glänzten mit ausgezeichneten Resultaten.
Allein 20-mal übertrafen die vom mehrfachen Deutschen Seniorenmeister Helmut Hessert (*1946, LC Bingen) angeführten "reiferen" Herren dabei auf Anhieb die Zulassungsnorm für die Deutschen Meisterschaften ihrer Altersklasse, die Damenriege um die EM-Dritte im Kugelstoßen, Karin Schmitt (*1951, USC Mainz), immerhin siebenmal. Hessert tat sich dabei in der M 60 mit 42,37 m im Speerwurf und 36,02 m im Diskuswurf hervor. Auch Jürgen Häffner (*1964) vom ausrichtenden SV Gau-Algesheim erfüllte bei der M 40 mit 12,52 m im Kugelstoß die DM-Norm. Leander Rückeshäuser (*1936, TSG Heidesheim) schaffte in der M 70 gleich dreimal die Qualifikation. Werner Weichert (*1926, LC Bingen), mit 81 Jahren der Nestor der Veranstaltung, warf den Speer 20,48 m weit und kann damit ebenfalls die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften II in Fulda buchen.
(Quelle: Allgemeine Zeitung Mainz, 14.03.07)


EVAA: Helsinki bricht alle Rekorde - "Fair Play"-Preis

Mit 2096 Teilnehmern aus 37 Nationen hat Helsinki neue Maßstäbe in der europäischen Masters Bewegung gesetzt. Noch nie hat es eine derartige Resonanz in der Geschichte der EVAA gegeben, die vor zehn Jahren in Birmingham den Startschuss zu den Hallenmeisterschaften abgab. Allein 522 Masterssportler kommen aus dem gastgebenden Finnland, das sich größte Mühe gibt, die finnische Tradition als herausragender Organisator fortzusetzen. In Helsinki ist man sich bewusst, dass bei dieser hohen Teilnehmerzahl Engpässe auftreten werden, man geht aber davon aus, dass im Zusammenspiel aller diese Engpässe leicht zu bewältigen sind.
Im Rahmen der Meisterschaften wird das EVAA Council tagen und offiziell die "EVAA-Akademie" gründen, die auf eine Idee von EVAA-Sekretär Kurt Kaschke zurückgeht. In diesem Zusammenhang wird das "Masters' Development Programme" der EVAA überarbeitet und den neuen Erfordernissen angepasst.
Ferner wird in Finnland die "Anti-Doping-Declaration of Helsinki" vorgestellt und zur Unterzeichnung vorgelegt. Erstmals wird auch der "Fair Play Preis" der EVAA übergeben. Das EVAA Council hatte vor 1 1/2 Jahren den Beschluss gefasst, von Zeit zu Zeit diesen Preis auszuloben und an Persönlichkeiten/ Institutionen/Organisationen der europäischen Masters Bewegung zu verleihen, die sich in besonderer Weise um den Seniorensport durch Leistung, Verhalten und/oder Einsatz hervorgetan haben. Der/die erste Preisträger(in) wird anlässlich der Eröffnungsfeier am 21. März in der Liikuntamylly - Arena bekannt gegeben.
Mehr zur EM auf Annettes Sonderseite...
(14.03.07)


W40-Hürdenweltrekord in Aosta
Monica Pellegrinelli (SUI): "In Helsinki will ich schneller laufen!"

Die inzwischen auch auf den WMA-Rekordlisten nicht mehr als Italienerin bezeichnete Schweizerin Monica Pellegrinelli (W40) verbesserte am Sonntag bei einem Masters-Hallenmeeting in Aosta (Italien) ihre bei der Hallen-WM in Linz Weltrekordzeit über 60m Hürden um 5 Hundertstel auf 8,66sec. Unmittelbar nachdem Rennen sagte die Weltrekordhalterin: "Ich bin froh, den Weltrekord nicht allzu stark verbessert zu haben, denn ich will in Helsinki unbedingt noch schneller sein."
Den neuen Rekord lief sie unter den Augen ihres legendären Trainers Fiorenzo Marchesi (*1941), der ebenfalls in Vorbereitung für die Masters-EM in Helsinki auf Touren kommt. Dort wird er in der M65 gegen Guido Müller antreten. Seine Leistung von 10,47sec im Vorlauf gibt dafür eine gute Grundlage. Zum Vergleich: Mit dieser Zeit hätte er bei der Hallen-WM vo einem Jahr in Linz die Silbermedaille errungen. Auf den Finallauf verzichtete Marchesi anschließend. Alles spielte sich übrigens vor den Augen des als Hallensprecher fungierenden Eddy Ottoz ab, der italienischen Weltklasse-Hürdenmann der 60er Jahre.
Monica Pellegrinelli ist sich übrigens, wie sie gegenüber unserem Schweizer Korrespondenten Josef Signa sagte, sehr genau des Umstandes bewusst, dass sie nicht die schnellste W 40-Hürdenläuferin der Welt ist. Das ist nämlich seit diesem Winter Gail Devers (USA), die heuer die 60 m Hürden in 7,86 sec lief, allerdings nicht über die W40-Hürden. Auch Monica Pellegrinelli selbst ist in diesem Winter beim Sportfest in Magglingen 8,55 sec. gelaufen und vergangenes Jahr, schon als W 40-Athletin, noch schneller: 8.45 sec. In beiden Fällen zählen ihre Zeiten nicht als W40-Rekord, weil "normale" und nicht W40-Hürden gelaufen wurden. Ihr Traum ist es übrigens, wie Monica Pellegrinelli sagte, einmal gegen/mit Gail Devers zu laufen.
In Aosta war übrigens auch Masters-Hochspringer Bernd Schumacher (*1946, Post Telekom Trier) am Start, der in seiner Disziplin gute 1.53m überquerte, aber nicht an seine Silberleistung von Düsseldorf anknüpfen konnte, als er mit 1,59m eine AK-PB sprang. Mehr in Annettes WebBLOG
(14.03.07)


Antidoping: Süddeutsche sieht neuen NADA-Vorsitzenden Armin Baumert "auf Schlingerkurs"

Einen Blick hinter die Kulissen der Nationalen Antidoping-Agentur (NADA) wirft heute die Süddeutsche Zeitung. Das renommierte Blatt aus München sieht den neuen NADA-Chef Armin Baumert "auf Schlingerkurs" und schreibt:
"Transparenz und Offenheit sind die neuen Lieblingswörter bei der Nationalen Antidoping-Agentur (Nada), und wenn Michael Hölz sie ausspricht, der eloquente Vorsitzende des Kuratoriums, dann selten ohne die Zusätze "absolut" und "schonungslos". Die oberste Institution zur Eindämmung des Sportbetrugs hat einiges aufzuarbeiten: vor allem organisatorische Mängel beim Kampf gegen das Vertuschen und Verschleiern im deutschen Sport.
Deutlich schwerer tun sich die handelnden Personen mit der viel beschworenen Offenheit, wenn es um ihre eigenen Belange geht. Armin Baumert, der neue Vorstandsvorsitzende, führte gerade einen Schlingerkurs vor bei der Frage, wie eigentlich seine Ein-Mann-Beratungsagentur Kis mit der Nada verbandelt sei.
Vergangene Woche, im Zuge der Trennung der Nada von Geschäftsführer Augustin, war das Gerücht aufgetaucht, Baumert habe sich via Kis einen Nada-Auftrag zuschustern wollen. Das war, wie man heute weiß, grober Unfug. Und Baumert dementsprechend empört: Niemals, wirklich niemals habe er Kis mit der Nada in Zusammenhang gebracht. Als dann Berichte auftauchten, wonach Baumert die Agentur sogar in Beschlussvorlagen für den Vorstand hineingeschrieben habe, sagte er: "Wenn überhaupt darüber gesprochen worden wäre, dann nicht in einem offiziellen Gremium." Das ließ bereits Raum für Interpretationen. Kurz darauf kam schließlich heraus, worum es eigentlich ging: Baumert sollten 30 000 Euro überwiesen werden, als Ausgleich für seinen Mehraufwand, bis ein Augustin-Nachfolger gefunden ist. Aber wie bezahlt man einen Ehrenamtlichen, der plötzlich hauptamtlich als Krisenmanager arbeiten soll? Vielleicht per Honorar an seine Agentur! Plötzlich war die Sache mit Kis für Baumert kein Geheimnis mehr, sondern "ein normaler Gedankenprozess, den wir dann wieder verworfen haben".
Die Nada hat Baumert gebeten, sich über sein Ehrenamt hinaus als Interims-Geschäftsführer zu engagieren. Das ist umstritten, aber es ist nicht verwerflich, ihn dafür dann auch zu bezahlen. Doch genau dieses Geflecht aus Halbwahrheiten im Sport wollte die Nada eigentlich bekämpfen, nicht kopieren.
(SZ vom 13.3.2007)


Änderung für DM Marathon: Startpass statt Startrecht
Start in Regensburg bleibt europäische Alternative zu Mainz

Der DLV hat kurzfristig eine Änderung der Ausschreibung für die diesjährigen Deutschen Marathonmeisterschaften vorgenommen, die er im vergangenen Winter unverhofft zeitlich wenige Tage vor die Straßenlauf-EM platziert hatte. Nach den bisherigen Ausschreibungsbedingungen konnten für die DM am 6. Mai in Mainz nur Athleten gemeldet werden, die am 01. Januar dieses Jahres im Besitz eines gültigen Startrechtes waren. Aufgrund - so der DLV- "vieler Einsprüche gegen diese Regelung" sei "gemeinsam mit dem örtlichen Ausrichter" jetzt festgelegt worden, dass alle Athleten für die Veranstaltung in der Meisterschaftswertung gemeldet werden können, die zum Meldeschluss am 31.03.2007 über einen gültigen Startpass verfügen.
Noch aber gilt: Wer nicht nur wie alljährlich gegen deutsche Konkurrenz an den Start gehen will, kann im Mai alternativ bei den Straßenlauf-Europameisterschaften starten, die vom 17. bis 20. März in Regensburg stattfinden. Bei dem im DLV-Laufkalender fälschlich als Eintagesveranstaltung angekündigten Wettkampf treten über 10km, im Halbmarathon, im Straßengehen und der Crossstaffel die europäischen Spitzenathleten aller Mastersklassen an.
Teilnahmeberechtigt für die "10. Europäischen Non-stadia-Meisterschaften für Senioren" -so der offizielle Titel- sind Männer und Frauen, die am oder vor dem 17. Mai 1972 geboren wurden und körperlich fit sind; die jeweilige Altersklassenzugehörigeit ergibt sich hier aus dem Geburtstag und nicht wie in Deutschland üblich aus dem Geburtsjahr. Außerdem ist der Besitz eines Startpasses Voraussetzung. Auch behinderte Läufer können natürlich starten. Eine Betreuungsperson für behinderte Wettkämpfer wird zugelassen, wenn diese andere Wettkämpfer nicht behindert. Allerdings ist EM-Meldeschluss bereits in dieser Woche am 16. März (Eingang beim DLV).
Mehr... (13.03.07)


Tipp: Individueller Vergleich für Ausdauerläufer durch Internetbefragung

Vergleichen Sie Ihre individuellen Laufzeiten mit mehr als 400.000 Marathon- und Halbmarathonergebnissen! Sie erreichen diesen Service der Deutschen Sporthochschule Köln durch Teilnahme an einer anonymen Internet-Umfrage. Im Institut für Physiologie und Anatomie der Deutschen Sporthochschule Köln wird unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Dieter Leyk und Dr. Thomas Rüther eine Internetbefragung zu Laufleistungen, Training, Gesundheit und so genannte Life-Style-Faktoren sowie eine Laufzeitanalyse bei Ausdauersportlern durchgeführt.
Mit Hilfe einer Internet-Umfrage (www.dshs-koeln.de/pace) soll weltweit eine große Zahl von Freizeit- und Leistungssportlern zu ihren individuellen Laufleistungen, Training, Gesundheit und so genannten Life-Style-Faktoren befragt werden. Die Antwort auf die Fragen ist im Internet-Portal in derzeit sechs Sprachen möglich. Der Clou: Jeder Teilnehmer hat nach den Antworten die Möglichkeit, seine persönliche Laufleistung mit den Laufzeiten von mehr als 400.000 Marathon- und Halbmarathonläufern zu vergleichen.
Diese im International Journal of Sports Medicine veröffentlichten Laufzeitanalysen (Leyk et al.: .Age-related Changes in Marathon and Half-Marathon Performances.; DOI10.1055/s-2006-924658; Published online 2006) haben ein gesundheitlich und leistungsphysiologisch besonders interessantes Ergebnis geliefert: Die Laufleistungen der 20-50-Jährigen waren nahezu identisch. Ein signifikanter Alterseinfluss auf die Laufleistungen trat erst nach dem 50. Lebensjahr auf.
Dennoch: Mehr als ein Viertel der 60-70-jährigen Läufer absolviert den Marathonwettbewerb schneller als die Hälfte der 20-50-Jährigen. Die Ergebnisse unterstreichen die Auffassung, dass mit entsprechendem Training auch im mittleren und höheren Lebensalter hervorragende Leistungen erzielt werden können. Umgekehrt kann mit Blick auf den weit verbreiteten "inaktiven Lebensstil" abgeleitet werden, dass Life-Style-Faktoren einen bedeutend stärkeren Einfluss auf die Leistungsfähigkeit haben als die Alterung per se.
Zur Befragung geht es hier...
(gefunden auf blv-online.de, 13.02.07)


Berlin-Marathon behält Sponsor real,-

Wie schon in den letzten 7 Jahren wird auch in den kommenden 3 Jahren der Berlin-Marathon denselben Sponsor haben. Die Veranstalters des größten deutschen Leichtathletikereignisses gaben am Montag bekannt, dass die Vereinbarung mit real,-, einer Einzelhandelsvertriebslinie innerhalb der Metro Gruppe, bis einschließlich 2009 gilt.
Zwar hätten sich auch andere Großunternehmen interessiert gezeigt, sagte SCC-Running Geschäftsführer Otto, man habe sich aber für real,- entschieden, "weil wir uns in den vielen Jahren unserer Zusammenarbeit einer optimalen Partnerschaft erfreuen durften".

Der 34. real,- BERLIN-MARATHON findet am 29./30. September 2007 in der deutschen Hauptstadt unter Schirmherrschaft der Bundskanzlerin statt. Neben einer Reihe von Top-Athletinnen und -Athleten, die wiederum Spitzenleistungen versprechen, wartet wieder ein Volksfest auf die Berliner; denn auf die Strecke werden sich an beiden Tagen auch rund 60.000 Hobby-Marathonis im Inline-Skating und Laufen begeben, angefeuert von 1 Mio. Zuschauern und unterstützt von einer Unzahl von Sambabands und bunt gemischten Enthusiasten.
(Quelle scc running, 13.03.07)


Westfalen: Leichtathletik-Verbandstag wählt Hans Schulz - Hans Schmidt neuer Seniorenwart

Die westfälischen Leichtathleten wählten auf ihrem Verbandstag im SportCentrum Kaiserau Hans Schulz (Recklinghausen) einstimmig zu ihrem ersten Vorsitzenden. Der 61-jährige Gesamtschulleiter übte dieses Amt bereits seit anderthalb Jahren kommissarisch aus und ist zugleich Vizepräsident des Gesamtverbandes Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen. Der Bielefelder Michael Blomeier erhielt als stellvertretender Vorsitzender das Votum der 77 Delegierten. Der 53-jährige Pädagoge zählte in den 70iger Jahren zu den besten deutschen Gehern und war zweimal Dritter über 10km (1973 und 1975). Danach war er im Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen Gehsport-Obmann, Kampfrichter-Lehrwart und zuletzt stellvertretender Vorsitzender des Freizeit- und Breitensportausschusses. Auf DLV-Ebene engagierte er sich von 1981 bis 1989 als Nachwuchs-Trainer für den Gehsport.
Volker Buchmann löste Werner Koitka (Hamm) als Kampfrichter-Obmann ab. Der 43-Jährige ist seit zwölf Jahren erfolgreicher Trainer bei seinem HeimatvereinTV Herdringen. Bei dem letzt jährigen DJMM/DSMM-Finale in Lage war er verantwortlicher Organistaionschef. Inbesondere bei technischen Pannen ist der frühere Zehnkämpfer übrigens stets ein gefragter Mann, denn er arbeitet beruflich als Elektrotechniker.
Einen Wechsel gab es auch bei der Position des Seniorensportwartes. Das Amt von Erwin Bathke (Castrop-Rauxel) übernahm Hans Schmidt (Menden), der nach einer längeren, beruflich bedingten Auszeit wieder dem Verbands-Leichtathletik-Ausschuss angehört. Der 61-jährige Standesbeamte, der bei den deutschen Meisterschaften 1972 in München mit der Mendener Staffel im 4x400m-Finale stand, war nach Beendigung seiner Laufbahn in vielen Bereichen der Leichtathletik aktiv- so u.a. als Ansager und Kampfrichter. Von 1979 bis 1981 war er 12 Jahre lang Sportwart des Verbandes und erwarb sich in dieser Funktion große Anerkennung.

In seiner Begrüßungsrede hatte der Präsident des Hermann Korfmacher zuvor betont, dass die Leichtathletik zu den tragenden Säulen im Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen zählte, der allerdings vor großen Herausforderungen stehe. Der Rückgang bei der Odset-Wette und die finanziellen Probleme beim LSB tangierten auch diesen Sportverband. Der alte und neue westfälische Leichtathletik-Chef, Hans Schulz, lobte die hervorragende Kooperation mit dem Fußball: „Ohne diese Symbiose hätten wir im FLVW längst nicht so optimale Voraussetzungen, um die uns andere Landesverbände beneiden.“
Der Vorsitzende des benachbarten LV Nordrhein, Franz-Josef Probst, bedauerte, dass man zurzeit viel zu viel über fehlende Gelder und viel zu wenig über den eigentlichen Sport redet. Da braucht sich die Leichtathletik in Nordrhein-Westfalen nämlich nicht zu verstecken, denn sowohl der LV Nordrhein als auch der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen zählen zur absoluten Spitze im DLV.
(Peter Middel auf www.flvw.de, 13.03.07)


2. Nachtrag aus Schweden: Neuer Hallenweltrekord durch Karin Wåhlstedt

Ein weiteres Mal hat die Schwedin Karin Wåhlstedt (*1960, Järvsö IF) den Hallenweltrekord über 800m verbessert. Am 3. März lief sie die Strecke in der Leichtathletikhalle von Bollnäs, Schweden, in 2:18.16min. (13.03.07)


München bietet Stadionsprecher-Lehrgang an

Angenehme Stimme? Wortgewandt? Deutliche Aussprache? In München gibt es in diesem Frühjahr -voraussichtlich kostenlos- eine Gelegenheit, eine Grundausbildung als Stadionsprecher zu absolvieren. Darauf weist jetzt der BLV hin. Die Sprecherfortbildung findet voraussichtlich am Samstag, 21.4 oder Sonntag, 22.4. von 10 - 16 Uuhr statt.
Alle Infos für Interessierte hier...
(BLV-sport, 13.03.07)


Herta Wiese feiert 60
Theo Rous: „Eine Herta Wiese gibt es nur einmal.“

Am Sonntag feierte Herta Wiese die Vollendung des 60. Lebensjahres. Die Seele der Leichtathlen im Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen stand verdient im Mittelpunkt einer offziellen Geburtstagsfeier, in der kein Geringerer als Theo Rous, der frühere Studiendirektor und jetzige DLV-Ehrenpräsident, die Laudatio hielt. Theo Rous beeindruckte, wie er sagte, vor allem die Authentizität der Geburtstagsjubilarin: „Wenn sie sauer ist, ist sie sauer. Wenn sie unglücklich ist, weint sie, und wenn sie glücklich ist - auch.“ Bei der Vorbereitung seiner Rede schaute der „Chef-Redner“ des DLV im Internet unter dem Stichwort „Wiese“ nach. Dort fand er alle möglichen Wörter in Verbindung mit dem Begriff „Wiese“, nur bei „Herta Wiese“ wurde er nicht fündig, denn die „gute Seele“ der westfälischen Leichtathleten- so schlussfolgerte er- gibt nur einmal.
26 Jahre arbeitete Herta Wiese als Leichtathletik-Sachbearbeiterin für den FLVW. „Alle Arbeiten, die man ihr auftrug, wurden mit Bravour erledigt,“ lobte Hans Schulz den vorbildlichen Einsatz der engagierten Mitarbeiterin.
Dass bei Veranstaltungen manchmal ihre Nerven blank lagen, gehörte zu ihren Eigenarten. „Vor allem in den ersten drei Stunden einer Veranstaltung durfte man sie selten ansprechen, denn sie wollte alles mit Akribie erledigen,“ berichtete Hans Schulz. Der westfälische Leichtathletik-Vorsitzende brachte in seiner humorvoll vorgetragenen Rede manche Anekdote aus dem Herta Wieses Berufsleben zum Besten. Die Geburttagsgäste klopften sich auf die Schenkel, als Hans Schulz von Betriebsausflug des FLVW zum Weihnachtsmarkt nach Nürnberg berichtete. Auf der Rückfahrt wollte sich Herta Wiese auf einer Autobahnraststätte ein Getränk an einem Automaten ziehen. Doch statt einer Dose kullerten gleich mehrere aus dem defekten Automaten. Herta Wiese hob ihren Rocksaum und fing den unerwarteten Getränkesegen mit ihrer Kleidung auf.
Die Geburtstagsjubilarin erfährt nicht nur bei den westfälischen Leichtathleten eine große Hochachtung, sondern in ihrem Heimatort Nammen. So hatten ihre zahlreichen Verwandten, Freunde und Bekannten extra einen Bus gechartert, um bei Herta Wieses rundem Geburtstag live dabei zu sein. Natürlich schauten sich die Gäste aus Ostwestfalen im hoch modernen SportCentrum Kaiserau um und besichtigten Herta Wieses Büro, in dem die nun 60-Jährige am 1. Oktober ihren Platz räumen wird. Der Leichtathletik wird „Herta“, wie sie von ihren Freunden liebevoll genannt wird, als Vorsitzende des Kreis-Leichtathletik-Ausschusses Minden/Lübbecke weiterhin verbunden bleiben.
(Quelle Peter Middel auf flvw.de, 13.03.07)


Nachtrag: W45-Weltrekord und M80-Weltrekord in Schweden

Karin Wåhlstedt (*1960, Järvsö IF) hieß die große Siegerin der schwedischen Hallenmeisterschaften am 17./18. Februar in Borås. Die immer stärker werdende W45-erin gewann die 400m in 62,18sec, verhalten laufend die 1500m in 5:00,42min, wurde Zweite über 200m in 28,83sec und setzte dann mit einem, von den Organisatoren übersehenen Hallenweltrekord über 800m in 2:19,83min "eins drauf". Übersehen wurde der Weltrekord offenbar, weil in der Rekordliste lediglich hngestoppte 2:19,7min (Caroline Marler, GBR) aufgeführt sind. Die jetzt gelaufene Zeit der Schwedin ist aber nach der Regelkunde exakt eine Hundertstel besser als die - immerhin zehn Jahre alte - Zeit der Britin. Denn bei allen Strecken bis 300 m einschließlich werden zur Handzeitnahme im Vergleich mit der elektronisch gemessenen Zeit immer 0,24sec hinzugezählt, ab 400 m dann immer 0,14sec. Rechenaufgabe: 2:19,7 + 0,14 = 2:19,84sec.
Einen Hochsprungweltrekord in der M80 konnten die Schweden ebenfalls feiern. Nils-Bertil Nevrup (*1926, Ljungby FIK) gewann den Wettbewerb mit 1,31m. Er überbot damit die 1,30m von Walter Hess (*1922, LG Forchheim), den dieser vor Jahresfrist bei der Hallen-WM in Linz aufgestellt hatte. Alle Ergebnisse aus Schweden...
(13.03.07)


Antidoping: IAAF sperrt Marcelo Pugliese (M39)

Der argentinische Diskuswerfer Marcelo Pugliese (*1968) ist bei den Südamerikameisterschaften im vergangenen Mai positiv auf das Dopingmittel Stanozolol getestet worden. Dies teilte heute die IAAF mit. Der frühere Rekordhalter Argentiniens verliert seine Silbermedaille und wird für zwei Jahre gesperrt. (12.03.07)


Belgien: Dreisprung-Hallenweltrekord in der W65

Durchweg gute Leistungen zeigten die belgischen Masters-Leichtathleten bei ihren Hallenmeisterschaften am Sonntag in Gent. Vor allem der neue W65-Dreisprung-Hallenweltrekord der W65 durch Edith Graff (*1941) stand dabei im Mittelpunkt, verbesserte die belgische Seniorenleichtathletin mit gesprungenen 9,12cm doch den alten Rekord der IAAF-Masters-of-the-Year 2005 Rietje Dijkman (NED) gleich um 44 cm.
In Gent starteten auch einige Niederländer, die sich verletzungsbedingt in den letzten Jahren international rar gemacht hatten. Ex-Europameister Eric Roeske (*1960) gewann außer Konkurrenz die 400m in starken 52,23sec und musste sich über 200m mit 23,84sec gegen Landsmann Kay Schafsma (*1960) geschlagen geben, der winzige vier Hundertstel schneller sprintete.
Daneben gab es neue nationale belgische Rekorde durch
M35 Sven Marien(*1969) über 60m in 8.67sec
M35 Jürgen van Lent (*1968) über 800m in 2:01,16 min
M35 Koen Lemmens (*1972) im Hochsprung mit 1,90m
M45 Frits de Baets (*1961) über 1500m in 4:13,35min
M50 Johan Herregodts (*1956) über 400m in 55,41sec
M50 Piet Claes (*1956) mit 1,68m im Hochsprung
M60 Roger Peyskens (*1946) über 200m in 26,76sec
W40 Hilde Bottin (*1964) 10,56m im Dreisprung
W45 Veronique du Bois (*1961) 60m Hürden in 9,94sec und 60m Sprint in 8,42sec
W45 Liane Fiddelaers (*1961) über 200m in 27,56sec und über 400m in 62,80sec
W65 Edith Graff (*1941) über 60m in 8,42sec.
Alle Resultate aus Gent...(12.03.07)


Verdient: Hans-Werner Pütz ausgezeichnet

Zwei Tage zuvor hatte er in Düsseldorf bei den Deutschen Leichtathletik-Hallenmeisterschaften der Senioren im 3000 Meter Bahngehen in 16:11,89min noch die Bronzemedaille gewonnen. Am vergangenen Montag nahm Hans-Werner Pütz (*1951, Team Voreifel) dann die nächste Auszeichnung in Empfang. Der Euskirchener Landrat Günter Rosenke zeichnete den 55-jährigen Euskirchener mit dem Bundesverdienstkreuz aus.
"Ohne seine bemerkenswerten sportlichen Leistungen schmälern zu wollen, sind seine heute zu würdigenden und zu ehrenden Verdienste in etwas anderen Bereichen zu suchen", stellte Landrat Günter Rosenke in seiner Laudatio auf Hans-Werner Pütz fest. Pütz sei zwar ein ausgezeichneter Leichtathlet, der es auf zahlreiche hervorragende Platzierungen bei kreis-, landes- und bundesweiten Wettkämpfen bringe. Die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhalte Pütz jetzt jedoch aufgrund seines langjährigen Engagements als Funktionär.
Seinem Heimatverein TuS Chlodwig Zülpich halte er bereits seit 40 Jahren die Treue. Seit 1970 sei er zudem Mitglied der Leichtathletik-Gemeinschaft "Olympia" (LGO) Euskirchen/Erftstadt und dort seit fast 30 Jahren als Jugendwart, Trainer und Übungsleiter und seit vier Jahren als Vorsitzender aktiv. "Über die wöchentliche Übungsleitertätigkeit hinaus übernimmt Hans-Werner Pütz die zeitaufwändige Betreuung der Jugendlichen bei Sportfesten und Wettkämpfen", wusste Rosenke zu berichten. "Hans-Werner Pütz betreut und organisiert LGO-Sportfeste und steht als Kampfrichter bereit - auch bei anderen Vereinen." Für den seit 1996 stattfindenden Schüleraustausch im Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen Euskirchen und dem englischen Basingstoke engagiere er sich ebenfalls und stelle dabei stets ein Programm zusammen, das übrigens immer auch einen Leichtathletikwettkampf beinhaltet.
Nicht zuletzt sei Hans-Werner Pütz von 1979 bis 1994 als Jugendwart und seither als Sportwart des Leichtathletik-Kreisverbandes aktiv. Sein Engagement brachte ihm in den vergangenen Jahren jeweils die silberne und die goldene Ehrennadel der LGO, des Leichtathletik-Verbandes Nordrhein und des Deutschen Leichtathletik-Verbandes DLV ein. "Zusammenfassend", so Landrat Rosenke, "bleibt mir nur festzustellen, dass sich Herr Pütz um den Sport und hier insbesondere die Leichtathletik verdient gemacht hat und dass er sich - wie ich ihn einschätze - weiterhin verdient machen wird."
(Quelle: Blickpunkt-Euskirchen, 12.03.07)


Celle: 40.000 sehen 10.000 Teilnehmer beim Wasa-Lauf

Beste Voraussetzungen begleiteten die 10 635 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim 25. Celler Wasa-Lauf auf ihrem Kurs durch die idyllische Fachwerkstadt. Temperaturen um die 15° und Sonnenschein lockten nach Polizeiangaben 40 000 Zuschauer an die Strecke unter ihnen auch die Präsidentin des Niedersächsischen Leichtathletikverbandes, Rita Girschikofsky. Sie stellte die Verbindung aus Leistungs- und Breitensport beim Wasa-Lauf heraus und lobte den Veranstalter für “die Silberhochzeit des größten Volkslaufes Niedersachsens”. Holger Pieper vom Organisationsteam freute sich über ein “fantastisches Lauffest” und einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung. Einziges Manko: Die etwa 500 Helfer mussten zunächst hungern. “Das Frühstück für sie wurde morgens vergessen”, schmunzelte Pieper. Aber auch das wurde später in Ordnung gebracht.
Über 10km setzte sich ein Läufer mit einem bekannten Namen durch. Falk Cierpinski (SG Spergau), Sohn des zweifachen Olympiasiegers im Marathonlauf Waldemar Cierpinski, gewann in 30:52 Minuten.
Der 28-jährige Student widmete sich bislang dem Triathlon. Ende des vergangenen Jahres fasste er den Entschluss, sich dem Marathonlauf zuzuwenden. Noch 2006 wagte er sich zum ersten Male auf diese Strecke und lief auf Anhieb 2:24 Std. Celle war ein zwischenschritt auf dem Weg zum Hamburg-Marathon, wo er deutlich unter 2:20 Std. bleiben will. Cierpinski war zufrieden: “Endlich konnte ich mal wieder in kurzen Hosen laufen”, sagte er und lobte den “schönen Lauf” und hätte gar den 16 Jahre alten Rekord von Heiko Klimmer angreifen können (29:47), aber auf der zweiten Runde war aufgrund des dichten “Verkehrs” der überrundeten Läufer kein schnelleres Durchkommen möglich, was den Sieger aber keineswegs störte. “Das hier ist ein Volkslauf”, sagte der Sachsen-Anhaltiner.
Hinter Cierpinski überquerten mit deutlichem Abstand Jörn Harland (PSV GW Kassel/32:12) und als bester Mastersläufer Vorjahressieger Mario Burger (*1967, LG Braunschweig/32:54) den Zielstrich. Zweitbester Mastersläufer war auf Rang 10 Torsten Naue (*1965, LG Bremen-Nord) in 33:56 min.
Schnellste Frau über 10 km war Ulrike Dreißigacker (TSV Kirchdorf) in 36:59 Min. Vierte der Frauenkonkurrenz und damit schnellste Mastersläuferin war Nianca Weide-Jentsch (*1967, Spvgg. Groß Bülten), die nach 41:12min ins Ziel lief. 15 km-Sieger wurde in 51:50 min Danny Thewes (Möllner SV). In genau einer Stunde gewann Bianca Stanienda (SVE Hiddestorf) bei den Frauen.
Über 20 km lagen zwei Mastersläufer vorn. Bei den Männern erreichte der Niederländer Gerard van den Berg (*1969, AV Hylas Alkmaar) in 1:09:18 Std. als Erster das Ziel. Er war auf dieser Strecke in Celle zum dritten Mal hintereinander erfolgreich. “Für mich war es etwas schwierig, weil ich in diesem Jahr noch nie bei derart warmen Temperaturen gelaufen bin”, sagte der Dreifach-Sieger, der aber die tollen Bedingungen für die Zuschauer hervorhob. Die vorjährige deutsche Marathonmeisterin, Carmen Siewiert (*1972, Greifswalder SV), setzte sich bei den Frauen in 1:13:45 Std. durch.
(Quelle, eR und nlv-la.de, 12.03.07)


Antidoping: Nada baut Organisation um

Die jüngst bekannt gewordenen gravierenden Lücken im deutschen Antidoping-Kampf haben bei der Nationalen Anti-Doping-Agentur (Nada) zu weiteren personellen Veränderungen geführt. Nach der am Donnerstag verkündeten Trennung von Geschäftsführer Roland Augustin zum 30. Juni stellte das für Medizin zuständige Vorstandsmitglied Dirk Clasing auf der Kuratoriumssitzung am Samstag in Frankfurt am Main sein Amt mit sofortiger Wirkung zur Verfügung. Die Alt-Vorstandsmitglieder Elisabeth Pott (Prävention) und Markus Hauptmann (Recht) werden dem Gremium dagegen erhalten bleiben.
"Jetzt müssen wir uns der wichtigen strukturellen Veränderungen annehmen. Es geht um mehr Effizienz, Transparenz und Vertrauen", meinte der Kuratoriums-Vorsitzende Hanns-Michael Hölz. Er verwies auf eine sechsköpfige Arbeitsgruppe, die bis zum Sommer ein Konzept zur Neuordnung von Haupt- und Ehrenamt vorlegen soll.
Die beiden ehrenamtlichen Gremien, den siebenköpfigen Vorstand und das Kuratorium mit 13 Mitgliedern, wird es künftig nicht mehr geben. Verschlankung ist laut Hölz das Ziel. Der "AG Struktur" gehören in Klaus Pöhle (Bundesinnenministerium), Michael Vesper (Deutscher Olympischer Sportbund) und Hölz drei Kuratoren sowie in Armin Baumert, Hauptmann und Pott drei Vorstände an. "Parallel dazu dürfen wir unser Kerngeschäft nicht vergessen. Wir müssen das Doping-Kontrollsystem schärfen. Außerdem brauchen wir schnellstens einen neuen Geschäftsführer", betonte Vorstandsvorsitzender Baumert, der selbst nicht als Nachfolger von Augustin bereitsteht.

Seit Bekanntwerden der "Missed-test"-Problematik weht offenbar bei der NADA und dem DLV ein neuer Wind. In den letzten vier Wochen sind mit 400- Meter-Läuferin Anja Pollmächer vom LAC Erdgas Chemnitz und Speerwerfer Mark Frank (LAV Rostock) bereits zwei leichtathleten verwarnt worden, die sich nicht abgemeldet hatten und bei anberaumten Kontrollen nicht angetroffen werden konnten. Neben(Quelle: fr/sid 12.03.07)


Cross-DM in Ohrdruf: Nicht viel Betrieb in den Altersklassen

Gleich zu Beginn der DM im thüringischen Ohrdruf sorgten am Samstag die Mastersathleten der verschiedenen Altersklassen für guten Sport auf einem anspruchsvollen Wiesenparcours. Insbesondere in den Seniorinnenklassen waren dabei aber noch einmal deutlich weniger Athletinnen am Start, und auch bei den Senioren traten weniger Teilnehmer als im vorigen Jahr an. Herausragende Leistungen zeigten bei den Mastersläufen die Regensburger Katharina Kaufmann und Hans Hopfner, die fast in einer eigenen Liga liefen.
Schwierig war es, während der Rennen in Ohrdruf die verschiedenen Altersklassen auseinanderzuhalten; denn wieder einmal waren die Startnummern der verschiedenen Altersklassen nicht zu unterscheiden und nicht einmal mit einer farblichen Altersklassenmarkierung versehen. Nur in wenigen Läufen machte es keine Mühe, den Sieger zu erkennen. So zog in der AK 40-45 von Beginn an der Würzburger Joachim Oechsner (*1967, Laufteam Würzburg) seine Kreise, den kaum jemand auf dem Ticket hatte, und baute seinen Vorsprung immer mehr aus. Nach 18:38 Minuten hatte er die Strecke von 5,9 Kilometern absolviert, kam als Erster im Ziel an und konnte es kaum glauben: „Ich hatte nicht mit einem Sieg gerechnet, denn eigentlich bin ich von Hause aus Mountainbiker. Doch das ist ein Sommersport, so dass ich im Winter eben mehr laufe. Und nun gleich der Meistertitel, das ist natürlich grandios."
Ebenfalls einen Sololauf praktizierte Johann "Hans" Hopfner (*1957, LLC Marathon Regensburg), der erstmals in derHans Hopfner DMCross07 copyright Theo Kiefner M50 seine Überlegenheit demonstrierte. Dabei hatte sich Hopfner bei einem Unfall an Silvester einen Brustbeinbruch zugezogen und erst in einem Trainingslager in Portugal wieder den Anschluss an frühere Stärke gefunden. Nach 18:23 Minuten über 5900m lief der Favorit ungefährdet als Erster ins Ziel und war damit schneller als M40-Sieger Oechsner. Zweiter in der M50 wurde Werner Bauknecht (*1953, LAV Asics Tübingen). Er war genauso schnell wie der Zweite der jüngeren Altersklasse M45 Norbert Borgmann (TV 1860 Erkelenz), der dem erfahrenen Jürgen Theofel (*1958, FV Wallau, 18:53min) den Vortritt lassen musste.
Dramatisch knapp ging es in der M60 zu. Mit nur einer Sekunde Vorsprung siegte Wolfgang Ahrens (*1946. LC Aichach) vor dem ein Jahr jüngeren Reinhard Leibold (*1947, TSV Thüngersheim). In der M65 glänzte wie erwartet Peter Lessing (*1941, LG Ortenau-Nord) über 4400m in 16:23min und in der M70 war Klemens Wittig (*1937, LC Rapid Dortmund 2000) ebenso eine Klasse für sich wie in der M75 Werner Beecker (*1932, LC Wuppertal) in beeindruckenden 18:16min.
Ganz eng war auch der Einlauf in der W65, in der zwischen Platz 1 (Bärbel Berghaus, *1940, Solinger LC) und Rang 4 (Erika Freunde, *1940, LuT Aschaffenburg) ganze sieben Sekunden lagen. Überzeugend präsentierte sich auch Roswitha Schäffler (*1946, LCM Rheinfelden) in 18:51min über 4400m, womit sie nur 7 Sekunden langsamer ins Ziel kam als W55-Siegerin Marianne Spronk (*1948, SV Viktoria Goch), die einen Vorsprung von vier Sekunden vor Herta Bergmann (*1951, LC Aichach) herausgelaufen war. Regina Dietz (*1957, LG Dorsten) wurde in ihrer neuen Altersklasse W50 den Erwartungen gerecht und gewann überlegen in 16:35min. Als einzige Mastersläuferin blieb Katharina Kaufmann (*1961, LG Domspotzmilch Regensburg) in 15:59min unter der 16-Minuten-Grenze und hatte damit rund 30 Sekunden Vorsprung auf Britta Müller (*1962, LG Badenova Nordschwarzwald) herausgelaufen, die am Ende knappe zwei Sekunden vor Brigitte Rupp (*1960, SC Roth) lag.
Ganze zwei Sekunden lagen am Ende auch zwischen den beiden Ersten in der W40-Wertung. Hier siegte die diesjährige 3000,-Hallenmeisterin Bettina Treibert-Wiesner (*1961, Ohligser TV, 20:06sec), die ihre Rückenprobleme aus dem vergangenen Jahr überwunden hat, vor der frischgebackenen W45-Siegerin Katharina Kaufmann, die nur 4,5 Stunden nach ihrem W45-Sieg auch die 5300m der W40 in Angriff nahm. Sie musste aber dann doch der ein Quentchen frischer wirkenden Konkurrentin aus dem Bergischen Land den Vortritt lassen. Bemerkenswert, dass gleich zwei W45-erinnen in dieser W40-Konkurrenz vorn lagen. Erst auf Rang drei und mit fast einer halben Minute Rückstand lief mit der bekannt starken Maria Weßling (*1966, ESV Münster) eine W40-erin ins Ziel. Dies unterstreicht die Klasse der beiden Erstplatzierten.
Lediglich zehn Athletinnen waren in der W35 am Start, die wie die W40 gemeinsam mit den Läuferinnen der Hauptklasse liefen. Wie erwartet siegte unangefochten Veronika Ulrich (*1968, LG Neu-Isenburg ) in erstklassigen 18:30min und wurde damit Gesamtvierte der Frauenkonkurrenz. Sie profitierte dabei auch vom Ausstieg der W35-erin und Mitfavoritin Irena Mikitenko (*1972, TV Wattenscheid). Ihr mit Spannung erwartetes Duell mit Sabrina Mockenhaupt (Kölner Verein für Marathon) war praktisch schon nach einigen hundert Metern entschieden. Während die Siegerländerin mit furiosem Tempo das Frauenfeld rasch auseinander zog, hatte ihre Dauerrivalin Irina Mikitenko mit einem Stein in der Spikesohle ihre liebe Mühe und gab nach knapp 1500 m das Rennen auf, da bereits mit einem deutlichen Rückstand auf Mocki auf Rang zwei liegend. Die sichtlich enttäuschte Wattenscheiderin anschließend: "Mein letztes Crossrennen war 2000. Die Spikes waren einfach nicht mehr zu benutzen, deshalb habe ich ohne großes Nachdenken auf meine Bahnspikes zurückgegriffen“ erklärte die nach ihrem Ausstieg. „Ich habe eine Runde lang versucht, den Stein aus der Sohle zu entfernen. Aber von Meter zu Meter hat mir der Fuß stärker geschmerzt. Natürlich wollte ich da nichts mehr riskieren! Ich habe einfach andere Prioritäten. Wenn ich mich heute verletzt hätte, dann hätte ich es aber...!“
Mikitenko konzentriert sich jetzt zunächst auf Straßenläufe und will bereits beim bevorstehenden Berliner Halbmarathon die 1:10er Marke angreifen.
Mehr im laufreport.de
Foto: Auf dem Weg zum Titel: Hans Hopfner, M50;
copyright Theo Kiefner

Mehr von der Cross-DM 2007: Ausschreibung - Startlisten - Streckenplan - Resultate (pdf) - Fotos (Quellen: www.leichtathletik.de, LG-Regensburg, GRR, 12.03.07, update 13.03.07)


Kommentare zur Cross-DM Ohrdruf: Licht und Schatten

Licht und Schatten äußern die Kritiker nach den im thüringischen Ohrdruf durchgeführten deutschen Crossmeisterschaften 2007. Hier die prominentesten Stimmen:
Der Regensburger Kurt Ring hielt am Sonntag mit seiner Meinung nicht hinter'm Berg und meinte, Ohrdruf habe bei herrlichem Sonnenschein eine "crossige Strecke"und reibungslose Organisation präsentiert. Trotzdem habe es auch Kritik gegeben, etwa am Veranstaltungsheft und an der Teilnehmerliste im Internet, die die Orientierung in den Läufen eher erschwert habe, weil das gewählte Ordnungssystem dafür unbrauchbar war. "Im Gerede war auch der Parcours, der vor allem nach der Startgeraden zu eng erschien und vom leitenden Bundestrainer dann auch improvisiert und spontan verändert wurde. Da waren die fehlenden Kennzeichnungen auf den Startnummern der Läufe, die verschiedene Altersklassen vereinten. Da war sicher auch eine Zielpassage, die ein wenig "außen vor" lag, und da steckten Begrenzungsstäbe in der Strecke, die wie Lanzen in die Luft ragten. Letztendlich hat es dann auch nicht zur Bekanntgabe der Mannschaftsergebnisse im Internet gereicht."
"Sei's drum," zog der Regensburger für sich trotzdem ein positives Fazit, "ich habe gestern wunderschöne deutsche Crosslaufmeisterschaften erlebt, gebe aber zu, dass diese Betrachtungsweise recht subjektiv ist. Der dritte Titelgewinn in Folge meines geliebten Damenteams - und noch dazu völlig unerwartet - erzeugt Endorphine."
Ein differenziertes Fazit zog der Darmstädter Cross-Papst Wilfried Raatz in einem Beitrag für German Road Races: "Erfreulich, dass in Ohrdruf wie schon zuvor in Darmstadt und Regensburg ein sehr zuschauerfreundlicher Cross-Parours angelegt wurde. Kleine handwerkliche Korrekturen am frühen Morgen beseitigten noch einige unfallträchtige Ecken, wenngleich das Start- und Zielareal nur wenig meisterlich anzuschauen war, was selbst der DLV-Wirtschaftspartner Nike mit Unverständnis quittierte. Sehr zum Verdruss der Teilnehmer gab es einmal mehr keine auffällige Kennung der in einem Lauf zusammen gefassten Wertungsklassen. Diese Forderung wurde bislang erst einmal bei den Cross-Titelkämpfen in Darmstadt 2005 umgesetzt, aber letztlich unabdingbar für eine vernünftige Rennbeobachtung ist.
Das eingesetzte Auswertungsprogramm ist angesichts der hohen Anforderungen durch zahlreiche unterschiedliche Mannschaftswertungen nicht völlig ausgereift, so dass hier die Fachleute der Wettkampforganisation des DLV dringend in Klausur gehen müssten, um künftig reibungslosere Abläufe, vor allem bei den Siegerehrungen, zu gewährleisten."
Helmut Schaake, der für den Laufreport aus Ohrdruf berichtete, kommentierte: "Die Anforderung an die Strecke wurden voll und ganz erfüllt: die Strecke sollte schön, überschaubar und gut einsichtig sein, dazu aber auch abwechslungsreich und angemessen schwierig. All dies fanden die Querfeldeinspezialisten vor, und auch die Zuschauer kamen in Ohrdruf auf engstem Raum mit kurzen Wegen, auch für die Siegerehrungen in der Halle, auf ihre Kosten. Und was fast noch wichtiger war, das Wetter mit Sonnenschein spielte mit, sodass der Rundkurs sogar noch etwas abtrocknen konnte und eine Schlammschlacht wie im Vorjahr in Regensburg nicht ausgetragen wurde. Einziger Kritikpunkt: der DLV schaffte es erneut nicht, bei der Vergabe der Startnummern eine Trennung nach Zahlenblöcken und eine farbliche Kennzeichnung vorzunehmen. Der örtliche Veranstalter musste daher die ihm überlassenen Startnummern verteilen, was für Verwirrung sorgte. So war in den Rennen der Altersklassen M60-75 mit W45-W70 bei Zuschauern und Athleten der Überblick nicht gewährleistet, und im Ziel stellte sich immer wieder die Frage: wievielter war ich den nun?"
Der Verdener Leichtathletikchef Helmut Behrmann war enttäuscht: "Den Teilnehmern wurde eine Strecke zugemutet, die zwar zuschauerfreundlich, aber weniger athletenfreundlich war. Nach einer zu schmalen und zu kurzen Startgeraden ging es über ein Wiesengelände mit vielen engen Kurven wie bei einem Slalomrennen und danach über mehrere kräftezehrende Anstiege. Die ursprünglich vorgesehene Streckenführung im "Slalomabschnitt" war zwar am Wettkampfmorgen noch von Bundestrainer Mallow deutlich entschärft worden, wurde im Lauf der A-Jugend über 5,9 Kilometer aber meinem Athleten Geronimo von Wartburg doch noch zum Verhängnis. Er geriet in der Läufermenge ins Straucheln und stürzte. Aufrappeln, schnell wieder Anschluss finden und dann die erste Steigung hochlaufen war zu kräftezehrend, so dass am Ende nur ein enttäuschender 22. Rang blieb. Auch Christian Müller bekam im Gedränge einen Tritt an den rechten Fuß und konnte nicht weiterlaufen."
Dieter Claus, der die Meisterschaften für den BLV kommentierte, sah dies anders: "Bei den Meisterschaften in Ohrdruf prägten kurze giftige Anstiege, Strohballen, Baumstämme und ein relativ kurzer Startbereich die Strecke. Die bayerischen Starter, insbesondere die Senioren und Seniorinnen sowie die Nachwuchsathleten kamen gut mit diesen Bedingungen zurecht."
Im DLV-Forum gab es einen ganz anderen Hilferuf. User "Elex": "Für die Sportler am Unangenehmsten fand ich, dass es viel zu wenig Toiletten gab; hier hätte ein Toilettenwagen für viele im wahrsten Sinne eine Erleichterung bedeutet...

Tja, als der ganz andere Druck nach der DM weg war, meinte Kerstin Kerkmann, Vorsitzende des organisierenden Ohrdrufer LV, sichtlich erleichtert: "Am Ende war es ein sehr schönes Gefühl, dass sich die stressigen Vorbereitungen gelohnt haben und der mittlerweile gute Ruf Ohrdrufs als Leichtathletikstadt weiter gefestigt wurde. Weit über 50 Jugendliche, Frauen und Männer waren im Einsatz, um die Crossmeisterschaften zu einem vollen Erfolg werden zu lassen."
"Bis jetzt habe ich nur positive Resonanzen gehört", resumierte der Präsident des Thüringer Leichtathletik-Verbandes Ralf Hafermann und nahm die Kritikpunkte offiziell und generös nicht zur Kenntnis
"Für mich ist sogar unverständlich, warum relativ wenige Läufer auch aus Thüringen für die Meisterschaft gemeldet haben. Das sind doch Heimspiele, die man ganz einfach für die Saisonvorbereitung nutzen sollte, auch wenn man kein Langstreckler ist und damit die Siegchancen minimal sind", so Lokalmatador Ralf Schwan (*1960, LG Ohra Hörselgas), der in Ohrdruf seine Grundlagenausdauer testen wollte.
(Quellen: LG-Regensburg, GRR, Thüringer Allgemeine, www.blv-sport.de, 12.03.07, update 13.03.07)


M35: Eich läuft über Holland nach Düsseldorf

Carsten Eich (*1970, Rhein-Marathon Düsseldorf) testete am Sonntag beim 20 Kilometer-Lauf „Van Alphen“ in den Niederlanden seine Form. Nach 1:03:47 Stunde kam er als 13. ins Ziel. Sieger bei dem Traditionslauf wurde der Äthiopier Eshetu Wendimu, der in 56:52 Minuten einen neuen Streckenrekord aufstellte.
Für „Oldie“ Carsten Eich war der Auftritt in den Niederlanden nur eine Zwischenstation auf dem Weg zum Marathon in Düsseldorf. Dort trifft er am 6. Mai auf den Leverkusener Mario Kröckert, der mit 2:16:54 Stunden Platz zwei der letztjährigen Deutschen Bestenliste belegte.
Der zweimalige Olympiateilnehmer (1996, 2000), Carsten Eich, ist über seine bisherige Vorbereitung zufrieden. Ein Trainingslager in Südafrika verlief für den 37-Jährigen wunschgemäß: „Alles hat wunderbar funktioniert. Ich konnte mein Programm wie geplant durchziehen, keine Verletzung oder Krankheit ist dazwischen gekommen.“
Zum weiteren Formaufbau reist er jetzt nach Andalusien (Spanien), bevor er am 1. April beim Halbmarathon in Berlin antritt. „Nach Berlin sind noch fünf Wochen Zeit für die letzte Vorbereitung auf unseren Düsseldorfer Marathon. Ein perfekter Abstand.“ Wenn er bis dahin gesund bleibt, kann der Streckenrekordler (2:14:06 h) seinen Sieg von 2004 vielleicht wiederholen.
(www.leichtathletik.de, 11.03.07)


Hohe IOC-Ehrung für Ilse Bechthold

Die Frankfurterin Ilse Bechthold wurde am Donnerstag in Lausanne (Schweiz) von Jacques Rogge, dem Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), als „Sportfrau des Jahres in Europa" mit der Sports Trophy ausgezeichnet. „Die Auszeichnung ist für mich eine sehr große Ehre und zeigt, dass mein Engagement für Frauen im Sport von vielen Seiten anerkannt wird.“ Seit 1981 leitet Ilse Bechthold das Frauen-Komitee des Weltleichtathletik-Verbandes IAAF und hat sich seitdem immer wieder für die Belange der Frauen im Sport eingesetzt.
DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop gratulierte Ilse Bechthold mit den Worten: „Dieser Preis ist mehr als verdient. Du hast über Jahrzehnte hinweg für die Leichtathletik und insbesondere für die Frauen in der Leichtathletik Herausragendes geleistet. Dafür sind wir dir alle zu großem Dank verpflichtet. Wir sind stolz, dass diese Auszeichnung einem Mitglied der deutschen Leichtathletik-Familie zuteil geworden ist.“ Großes Lob kam auch von Dr. Thomas Bach, dem Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB): „Ihre Verdienste sind einzigartig“.
Als „Weltfrau des Sports 2007“ wurde Jamaikas Premierministerin Portia Simpson Miller geehrt. In der Begründung hieß es, dass die Regierung die Übernahme von Führungspositionen durch Frauen in den nationalen Sportorganisationen besonders gefördert und als eines der ersten Länder den Welt-Anti-Doping-Code unterzeichnet hat. Weitere Kontinental-Auszeichnungen gingen an Jackie Joyner-Kersee (USA), Fridah Bilha Shiroya (Kenia), Naila Shatara-Kharroub (Palästina) sowie Veitu Apana Diro (Papua-Neuguinea).
(www.leichtathletik.de, 10.03.07)


Trauer um Beate Speer (W45)

Beate Speer ist tot. Sie starb am Mittwoch im Alter von 46 Jahren. Die Masters-Leichtathletin hinterlässt ihren Ehemann Wilfried und Sohn Jan-Martin. Beate Speer war eine der erfolgreichsten Leichtathletinnen des Kreises Waldeck-Frankenberg, hatte weltweit große Erfolge im Seniorenbereich, unter anderem 2001 bei der Senioren-WM in Brisbane (Australien) als Mehrkämpferin, Weit- und Hochspringerin. Sie gab ihr große Erfahrung an den Leichtathletik-Nachwuchs weiter. Als sportliche Leiterin der LG Diemelstadt baute sie die Abteilung auf und setzte mannigfaltige Akzente.
Beates letzter großer Erfolg war der Gewinn der Vize-Europameisterschaft im Hochsprung 2002 in Potsdam. Danach begann ihr langer Leidensweg, eine Krebserkrankung erschütterte ihren durchtrainierten Körper. Beate war eine große Kämpferin, setzte ihre ganze Kraft ein, um die Krankheit zu besiegen. Immer wieder erblickte sie Licht am Ende des Tunnels, schien über den Berg zu sein. Auch in der schweren Zeit ihrer Erkrankung stand sie "ihren" Kindern von der LG Diemelsee im Training und bei Sportfesten mit ganzem Herzen motivierend mit Rat und Tat zur Seite und gab ihnen wertvolle Tipps mit auf den Weg. Am Ende konnte Beate Speer den Kampf gegen die schwere Krankheit nicht gewinnen. Das Zitat von Albert Schweitzer "Was ein Mensch an Gutem in die Welt hinaus gibt, geht nicht verloren." haben ihre Freunde in ihren Nachruf geschrieben.
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(Quelle Uli Schalk, Foto: WLZ-FZ, 08.03.07)


Kanada: Ed Whitlock (M75) verbessert
eigenen 3000m-Hallenweltrekord

Der Kanadier Ed Whitlock hat erneut einen Weltrekord in seiner Altersklasse M75 aufgestellt. Über 3000m in der Halle lief er am vergangenen Samstag bei den Ontario Masters Championships beeindruckende 11:17,21min und verbesserte damit seinen eigenen Rekord aus dem vergangenen Jahr um mehr als zehn Sekunden. Zur Erinnerung: Bis der Kanadier in die M75 aufrückte, hatte der Mastersweltrekord in dieser Disziplin bei rund 12:12min gestanden.
Bis Juni plant der Weltrekordler nun keine weiteren Wettkämpfe mehr auf der Bahn, weil er am 15. April am Rotterdam-Marathon teilnehmen will.
Bei den Meisterschaften der kanadischen Provinz überzeugten auch weitere Mastersathleten: Weltmeisterin Karla del Grande (W50) lief 8,48sec über 60m, 27,75sec über 200mund 63,67sec über 400m. Der "IAAF-Masters-Athlete of the Year 2005" Earl Fee (M75) kam über 400m auf 68,20sec und auf 2:44,11min über 800m.
Foto: 3000m-Hallenweltrekordlauf in Toronto, Ed Whitlock mit Startnummer 255
(Foto: Dough Smith, 08.03.07)


Antidoping: NADA-Geschäftsführer Augustin legt Amt nieder

Roland Augustin, Geschäftsführer der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA), wird sein Amt zum 30. Juni 2007 niederlegen. Das teilte der Vorsitzende des NADA-Kuratoriums, Michael Holz, auf der Jahres-Bilanzpressekonferenz in Berlin mit. Wie Hölz erklärte, verlasse Augustin die Agentur „auf eigenen Wunsch“. Ab Juli solle zunächst der Vorstandsvorsitzende Armin Baumert intensiver für die NADA tätig werden. Über weitere Personalien wurde bislang nichts bekannt.
Augustin, der als erster NADA-Geschäftsführer seit dem Jahr 2003 im Amt war, war wegen des so genannten „Missed Tests“-Skandals in die Kritik geraten. Der 44-Jährige hatte einräumen mussen, dass es im Jahr 2006 bei Dopingkontrollen zu insgesamt 201 Verstößen gegen die Meldepflicht gekommen war.
(sportgericht.de, 08.03.07)


Straßenlauf-EM: Katrin Dörre-Heinig (W45) hat für Regensburg gemeldet
Meldeschluss am 16. März

In Regensburg finden vom 17. bis 20. Mai finden die 10. Senioren-Europameisterschaften auf der Straße statt. Waren es vor zwei Jahren in Vila Real (Portugal) nur 129 deutsche Starter, so liegen dem Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) derzeit für die acht Wettkämpfe fast 200 Meldungen deutscher Teilnehmer vor, wobei fast die Hälfte zum ersten Mal an einer internationalen Veranstaltung teilnehmen wird. Die prominenteste Meldung ging ende Februar von Katrin Dörre-Heinig (*1961, LG Fulda) ein. Die in der W45 startende deutsche Rekordhalterin im Marathon hat für die 10km gemeldet. Mit Blick auf den bestehenden deutschen Seniorenrekord im 10-Kilometer-Straßenlauf, gehalten von Sigrid Wulsch (LG Menden) mit 36:17 Minuten aus dem Jahre 1998, könnte - so Beobachter der Szene- dieser wohl möglich bald der Vergangenheit angehören, wenn das Rennen gut besetzt ist.
Auf dem Wettkampfprogramm der Europameisterschaften stehen die 10 Kilometer, der Halbmarathon und die Cross-Staffeln für die Seniorinnen und Senioren, sowie die Gehwettbewerbe über 10 und 20 Kilometer für die Seniorinnen und 30 Kilometer für die Senioren. Eingebettet werden diese Wettbewerbe in den Regensburg-Marathon sowie Läufe für Kinder und Jugendliche und Inline-Wettbwerb und Nordic-Walking.
Es sind nur noch wenige Tage Zeit bis zum Meldeschluss am 16. März beim DLV. Der im jüngsten Presseartikel auf www.leichtathletik.de mitgeteilte Meldeschluss ("17.03.") trifft nicht zu. Wer in Regensburg ein einmaliges Lauferlebnis genießen möchte, sollte umgehend seine Meldung abgeben. Für einen Start wird übrigens ein Nationaltrikot zwar empfohlen, es ist aber nicht notwendig. Mehr...
(Quelle: www.leichtathletik.de, 08.03.07)


Westfalen: Hans Schulz kandidiert für Vorsitz

Anderthalb Jahre war Hans Schulz kommissarischer Vorsitzender der westfälischen Leichtathleten. Auf dem Leichtathletik-Verbandstag des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen am kommenden Samstag, dem 10. März, ab 10.00 Uhr im SportCentrum Kaiserau geht man davon aus, dass die 67 Verbandstagsdelegierten den 61-jährigen Gesamtschulleiter nun auch „offiziell“ in seinem Amt bestätigen werden.
Eine Veränderung erwartet man bei der Position des zweiten westfälischen Leichtathletik-Vorsitzenden. Das Amt war seit Mitte 2005 vakant, weil der bisherige Amtsinhaber, Hans Schulz, nach dem überraschenden Rücktritt von Anton Budde zum westfälischen Leichtathletik-Chef aufrückte. Als „Vize“ wird am Samstag Michael Blomeier kandidieren. Der frühere Geher war bisher Lauftreffbeauftragter des FLVW und stellvertretender Vorsitzender des F+B- Ausschusses. Der 53-jährige Gesamtschullehrer ist ein profunder Kenner der Leichtathletik-Szene. Mehr...
(08.03.07)


DM Cross: Über 300 Seniorinnen und Senioren gemeldet

Am kommenden Samstag finden im thüringischen Ohrdruf die Deutschen Cross-Meisterschaften statt, wobei neben der Jugend, den Frauen und Männern und den Juniorinnen und Junioren zahlreiche Seniorensportler an den Start gehen werden. Der Kurs auf dem weiten Wiesengelände befindet sich direkt an den Ohrdrufer „Sportstätten am Goldberg“, wobei einige Anstiege und Hügel zu überwinden sind. Den genauen Streckenplan findet man unter: www.tlv-sport.de
Im ersten Lauf (M60+ und W45+) über rund 4,4 Kilometer wollen 59 Seniorinnen und 58 Senioren an den Start gehen. Als Titelverteidiger stellen sich Werner Beecker (LC Wuppertal) in der Klassse M75, der im letzten Jahr noch den Titel in der Klasse M70 gewann, Herta Bergmann (LC Aichach) in der Klasse W55, Anja Ritschel (TV Waldstraße Wiesbaden; W60), Ingrid Perkampus (LuT Aschaffenburg; W65).
In der Klasse W70 zeigt sich nur die mehrfache Senioren-Welt- und Europameisterin Elfriede Hodapp von der LG Ortenau-Nord. Auch mit ihrem Vereinskameraden Peter Lessing (M65), der auch mit vielen internationalen Erfolgen aufwarten kann, ist ein Favorit in dieser Klasse zu verzeichnen. Bereits 30 Minuten später werden die 52 Starter der Klasse M50 auf den Kurs gehen. Dort wird man besonders gespannt auf Frank Karotsch (M50/TG Stockach), den Crossmeister von 2006 in der Klasse M45, schauen, der auf den letztjährigen Titelgewinner Herbert Vogg von der TG Viktoria Augsburg treffen wird. Ebenfalls in diesem Rennen startet die M55 mit 25 Teilnehmern, wobei der Titelverteidiger Winfried Schmidt (TuS Köln rrh.) auf Klaus Goldammer vom OSC Berlin treffen wird und man kann gespannt sein, ob es ein ähnliches Duell wie kürzlich bei den Deutschen Senioren-Hallen-Meisterschaften über 3.000 Meter geben wird.
Die stärkste Teilnehmerzahl verzeichnen die Senioren des Laufs Nummer drei über rund 5,9 Kilometer mit den Altersklassen M40 (70) und M45 (38). Im Feld der M40er würde Jürgen Hesselmann (LG Hünxe) gerne seinen Titel verteidigen, wogegen die Titelchancen bei den M45er Senioren relativ offen sind. Mit von der Partie sind der Zweite der Deutschen Senioren-Hallenmeisterschaft über 3.000 Meter, Rolf Helmboldt (TSV Eintracht Hittfeld), und der Drittplatzierte Norbert Borgmann (TV 1860 Erkelenz).
Über 5,3 Kilometer starten gemeinsam mit den Juniorinnen und Frauen die Seniorinnen W35 (14 Läuferinnen) und W40 (22 Läuferinnen). Veronika Ulrich (LG Neu-Isenburg/Heustenstamm) möchte in der jüngeren Klasse erneut ihren Titel verteidigen, so wie es sich Katharina Kaufmann (LG Domspitzmilch Regensburg) in der Klasse W40 wünscht.
(Quelle Karl-Heinz Flucke auf www.leichtathletik.de, 08.03.07)


Vorschau: Zwei DM in diesem Jahr in Bad Oeynhausen

Im ostwestfälischen Bad Oeynhausen richtet der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen die Deutschen Senioren Mehrkampfmeisterschaften am 16./17. Juni sowie die Deutschen Senioren-Werfermeisterschaften am 28./29. Juli aus. Um diese Veranstaltungen vorzubereiten, hatte Bürgermeister Klaus Mueller-Zahlmann zu einem Gespräch eingeladen, an dem Hans Schulz, Vizepräsident des Fußball- u. Leichathletikverbandes Westfalen, Herta Wiese, Vorsitzende des Kreisleichtathletikausschusses des Fußball- u. Leichtathletikverbandes im Kreis Minden, Marion Heisig, Sportwartin des Kreisleichtathletikausschusses Minden-Lübbecke, sowie Barbara White von der TG Werste teilnahmen.
Mueller-Zahlmann: “Wir sind sehr gerne Gastgeber für die Athleten und freuen uns, als Austragungsort dieser Deutschen Meisterschaften ausgewählt worden zu sein. Unsere Sportanlagen erfüllen alle Voraussetzungen für die Wettkämpfe. Wir werden natürlich beide Veranstaltungen im Rahmen unserer Möglichkeiten unterstützen.”
Insgesamt gehen die Veranstalter von 600 Leichtathleten mit der entsprechenden Zahl an Trainern und Funktionären aus , was - so ein Pressebericht - "ganz sicher auch zur Freude der Hotels und Pensionen sein dürfte".

Hinweis: In der ersten Version dieser Meldung war von der DM II die Rede. Dies beruhte auf der Übernahme einer entsprechenden Presseveröffentlichung, war aber falsch. Die DM II findet in Fulda statt. Wir entschuldigen uns.
(08.03.07, update 11.03.07)


Anti-Doping: Bundeskabinett beschließt Gesetz

"Der heutige Beschluss des Bundeskabinetts für das Gesetz zur Verbesserung der Bekämpfung des Dopings im Sport ist ein wichtiger Schritt, um die Strafverfolgung von Dopingtätern zu verbessern und die Dopingbekämpfung in Deutschland weiter voranzubringen", sagte Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble am Mittwoch nach der Sitzung des Bundeskabinetts.
Der Gesetzentwurf setzt die gesetzgeberischen Empfehlungen des Maßnahmenpakets der Bundesregierung zur Bekämpfung des Dopings im Sport um und enthält noch weitergehende Regelungen. Im Wesentlichen sind dies
:
- Strafverschärfungen für banden- oder gewerbsmäßige Dopingstraftaten nach dem Arzneimittelgesetz,
- die Verpflichtung zur Aufnahme von Warnhinweisen für Arzneimittel, die für Doping geeignet sind,
- Strafvorschriften für den Besitz bestimmter, besonders gefährlicher Dopingsubstanzen in nicht geringer Menge,
- die Übertragung von Ermittlungsbefugnissen für die Strafverfolgung in Fällen des international organisierten ungesetzlichen Handels mit Arzneimitteln auf das Bundeskriminalamt und
- die Einführung des erweiterten Verfalls in diesen Fällen (u. a. Gewinnabschöpfung von Vermögensvorteilen).

Im rechtlichen Bereich wird neben einer Strafverschärfung für banden- und gewerbsmäßige Dopingtaten und die in diesem Zusammenhang vorgesehenen Gewinnabschöpfungen durch erweiterten Verfall, unter anderem die Einführung der Strafbarkeit des Besitzes bestimmter Dopingsubstanzen in nicht geringer Menge vorgesehen.
Die Einführung der eingeschränkten Besitzstrafbarkeit orientiert sich an dem zwischen den Koalitionsfraktionen erzielten Kompromiss. Der Besitz bestimmter, häufig angewendeter und besonders gesundheitsschädlicher Dopingsubstanzen, die sich aus dem noch zu erarbeitenden Anhang zum Arzneimittelgesetz ergeben werden, wird dann strafbar, wenn eine geringe Menge überschritten ist und damit der Besitz eine Weitergabe der Stoffe indiziert. Die Festlegung der Grenzwerte erfolgt in einer Rechtsverordnung. Ebenso wichtig ist die Stärkung der Strafverfolgung durch die Beauftragung des Bundeskriminalamtes, Ermittlungen im internationalen organisierten illegalen Arzneimittelhandel durchzuführen. Es wird angestrebt, dass der besonders schwere Fall des banden- bzw. gewerbsmäßigen Inverkehrbringens, Verschreibens oder Anwendens von Dopingsubstanzen Anlasstat für eine Telekommunikationsüberwachung sein kann. Nach Abschluss der derzeit stattfindenden Prüfung mit den Ländern soll die Strafprozessordnung entsprechend angepasst und damit das Gesetz zur Verbesserung der Bekämpfung des Dopings im Sport flankiert werden.
Neben den repressiven Maßnahmen ergänzt die gesetzliche Informationspflicht über mögliche Dopingwirkungen in den Beipackzetteln der Arzneimittel präventiv den Dopingkampf. "Wir gehen mit diesem Gesetzentwurf gemeinsam mit dem Sport gegen Doping vor", sagte der Minister. "Nur im engen Schulterschluss werden wir Erfolg haben. Ich begrüße es daher, dass der Sport den Gesetzesentwurf der Bundesregierung mitträgt. Weitere Maßnahmen nicht gesetzlicher Art sind aber dringend erforderlich. Ich rufe daher die Länder, den Sport und die Wirtschaft auf, ihren Dopingkampf zu verstärken und insbesondere die Empfehlungen des Maßnahmenpakets der Bundesregierung zur Bekämpfung des Dopings im Sport umzusetzen."
(www.leichtathletik.de, 08.03.07)


EAA setzt Signal im Anti-Doping-Kampf

Der Europäische Leichtathletik-Verband (EAA) hat den Anti-Doping-Kampf weiter verschärft. Künftig sind Athleten nach Ablauf ihrer internationalen Dopingsperre für zwei weitere Jahre bei großen europäischen Meisterschaften nicht startberechtigt. Das entschied das EAA-Council am letzten Wochenende in Birmingham (Großbritannien).
„Das ist ein historischer Beschluss und eine klare Botschaft“, sagte EAA-Präsident Hansjörg Wirz, „wir tun, was für die Glaubwürdigkeit unseres Sports notwendig ist.“ Die EAA will im August beim Kongress des Weltverbandes IAAF den Vorschlag einbringen, dass dieser einen vergleichbaren Weg für die Weltmeisterschaften einschlägt.
Die Notwendigkeit einer solchen Linie wurden auch zuletzt bei der Hallen-EM in Birmingham (Großbritannien) deutlich, als die Rückkehr der griechischen Sprinterin Ekaterini Thanou (6. Platz) über 60 Meter kurz nach Ablauf ihrer Sperre mehr Aufmerksamkeit bei Zuschauern und Medien nach sich zog, als der dritte Titelgewinn der Belgierin Kim Gevaert.
Überzeugt von der EAA-Entscheidung ist auch Jürgen Mallow, der Leitende Bundestrainer im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV): „Ich finde das ganz gut. Das hilft die Probleme anders zu regeln.“
(Christian Fuchs auf www.leichtathletik.de, 08.03.07)


Erfurt: Lorett Raabe mit SB über 60m

Beim traditionellen Hallenausklang des ASV Erfurt am vergangenen Samstag gab es für über 300 Leichtathleten aus 40 Vereinen, darunter zahlreiche Masters-Leichtathleten, noch einmal eine günstige Wettkampfmöglichkeit, sich mit guten und stabilen Leistungen für die Freiluftsaison zu empfehlen. Dabei zeigte die frischgebackene zweifache Deutsche Hallen-Seniorenmeisterin Lorett Raabe (*1969, LG ohra hörselgas) im Sprint, dass sie bei de DM in Düsseldorf noch nicht ihr ganzes Potential abgerufen hat, stellte sie doch in 8,02 Sekunden eine neue persönliche Jahresbestleistung über 60 Meter auf. Bei der Deutschen Seniorenmeisterschaften hatten ihr noch 8,15 Sekunden zum Erfolg gereicht.
Ei umfangreiches Programm absolvierte auch Ramona Schulz (*1962, LAZ Obernburg - Miltenberg). Die W45-Mastersathletin lief die 60m in 8,50sec, 66,20sec über 400m, sprang 5,09m weit und stieß die Kugel (4kg) auf 8,78m.
Bei den Senioren übersprang Wolf-Dietrich Roehr (*1960, SV Sömmerda) 3,40m mit dem Stab. Weispringer Mario Webert (*1962, SV Halle) kam auf 5,85m. Im Kugelstoßwettbewerb (7260g) kam Sven Kullmann (*1967, SG Motor Arnstadt ) auf 12,53m und Timo Krinke (*1963, LAV Elstertal ) auf 11,34.
(07.03.07)


DM 100km: Veränderte Startzeit

Aus organisatorischen Gründen muss die Startzeit für die Deutschen Meisterschaften über 100 km am 24. März 2007 in Kienbaum auf 06.00 Uhr vorverlegt werden. Dies hat der DLV-Landesverband Brandenburg mitgeteilt. Ausschreibung... (07.03.07)


Antidoping: Auch NADA-Geschäftsführer Augustin soll gehen

Bei der Nationalen Antidoping-Agentur (NADA) könnte es in Kürze zu personellen Konsequenzen aufgrund des so genannten „Missed Tests“-Skandals kommen. Wie aus Informationen von Spiegel-Online und dem Bonner General-Anzeiger hervorgeht, sollen mehrere Führungskräfte, darunter Geschäftsführer Roland Augustin, stark in der Kritik stehen. Demnach soll bei einer Sitzung des NADA-Kuratoriums am 8. März 2007 über mögliche personelle Entscheidungen beraten werden. Im Mittelpunkt stehe dabei die Debatte um Geschäftsführer Augustin, die „nicht ergebnisoffen“ verlaufen solle. Dies wurde aus Kreisen der Agentur geäußert.
Augustin, aber auch weiteren Führungskräften, wird angelastet, dass insgesamt 201 versäumte Dopingtests durch Athleten im Jahr 2006 nicht an die Sportverbände gemeldet worden waren. In 40 Fällen, bei denen die Tests nicht nachgeholt wurden, hätten die Sportler mit Sanktionen durch ihre Verbände rechnen müssen.
Der Bonner General-Anzeiger will zudem erfahren haben, dass das NADA-Kuratorium um den Vorsitzenden Michael Hölz vier der sieben Vorstandsmitglieder ihrer Ämter entheben will. Dabei soll es sich um den stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Professor Dr. Dirk Clasing, der für den Bereich Medizin verantwortlich ist, um Dr. Elisabeth Pott (Prävention), Markus Hauptmann (Recht) und Hans-Hubertus Schröder (Wirtschaft) handeln. Das Kuratorium wäre dazu befugt, die ehrenamtlich arbeitenden Vorstandsmitglieder abzuwählen. Die drei übrigen Vorständler Sebastian Thormann, Dietmar Hiersemann und der Vorsitzende Armin Baumert könnten dagegen nicht für die Vorgänge verantwortlich gemacht werden.
Vorstandsmitglied Dirk Clasing, der die für den 8. März bevorstehende Personaldebatte bestätigte, kritisierte das Vorgehen des Aufsichtsrats: „Normal wäre es wohl gewesen, wenn man sich im Vorstand an einen Tisch gesetzt und die Versäumnisse bei den Dopingkontrollen gemeinsam gründlich analysiert hätte. Zur Zeit laufen da Klamotten, die es in einem normalen menschlichen Zusammenleben nicht geben darf“, erklärte Clasing. Zudem werde er sein Amt nicht freiwillig aufgeben: „Will man mich aus dem Amt haben, dann erwarte ich einen juristisch überprüfbaren Akt“.
(Aus www.sportgericht.de, 06.03.07)


Bremen: Der Vorsprung hielt
Rebecka Weise-Jung (W49) gewinnt Winter-Laufserie vor Carolin Schiff (W21)

Am Ende blieb alles beim Alten. Rebecka Weise-Jung (*1957, LG Bremen-Nord) und Jan Oude-Aost vom SV Werder Bremen heißen die Gesamtsieger der 27. Bremer Winterlaufserie. Damit wiederholten beide ihre Vorjahreserfolge. Spannend vor dem dritten Lauf war es ohnehin nur noch bei den Frauen. Da forderte die 21-jährige Carolin Schiff von der SG Road Runners nach ihrem Sieg beim zweiten Rennen über 15 Kilometer auch über die 20 Kilometer ihre 49-jährige Konkurrentin. Bis eingangs der letzten Parkrunde, rund fünf Kilometer lang, klebten beide Läuferinnen eng beisammen. Letztlich siegte Carolin Schiff im Schlusspurt in 1:21:08 Stunden, nahm der Nordbremerin jedoch nur vier Sekunden ab. Zu wenig, um den 34-Sekunden-Gesamtvorsprung noch zu knacken. Rebecka Weise-Jung durfte somit aus den Händen von Bürgermeister Thomas Röwekamp bei der Siegerehrung zum 15. Mal den Senatsteller entgegen nehmen.
Ihr männliches Pendant heißt Jan Oude-Aost (*1979), der auch den dritten Lauf in 1:11:11 Stunden sicher gewann. Ihm folgte überraschend der vereinslose Oboist der Bremer Philharmoniker Gregor Daul (*1962) in 1:12:42 Stunden, der jedoch in der Gesamtwertung schon einen zu großen Rückstand vor den arrivierten Hikmet Ciftci (*1977, Marathon Club Bremen), Torsten Naue (*1965, LG Bremen-Nord) und Frank Themsen (*1968, LG Bremen-Nord) aufwies. Diese drei kamen nahezu zeitgleich in 1:13:35 Stunden ins Ziel und belegten in dieser Reihenfolge auch die Gesamt-Plätze hinter Jan Oude-Aost.
(Quelle: eR und Weser-Kurier, 06.03.07)


Cardiff: Britische Hallenmeisterschaften sehen zwei Masters-Weltrekorde

Es gab nicht den erwarteten Durchmarsch für Weltmeister Stephen Peters bei den diesjährigen britischen Hallenmeisterschaften am vergangenen Wochenende im walisischen Cardiff. Zwar war er der große M50-Favorit über 60m, 200m und 400m. Aber nachdem er sich mit 23,88sec für das Finale über 200m qualifiziert hatte, startete er dort nicht. Er hatte sich im Semifinale eine Wadenverletzung zugezogen, die Peters auf einen Schaden in der Bahn zurückführte. Das Finale gewann Alasdair Ross in 24,80sec. Ex-Meister Stephen Peters gewann also "nur" die 60m in 7,60sec und über 400m in 55,04sec.
In der Altersklasse M70 gewann EVAA-Masters of the Year 2006 Arthur Thomson das 3000m Bahngehen mit der neuen Weltrekordzeit von 15:39.27min; bisher stand der MWR bei 16:07,46min (Jack Bray (USA)). W60-Ikone Val Parsons gewann die 60m in erstklassigen 8,83sec und stellte anschließend über 200m in 29,48sec einen neuen Hallenweltrekord auf. Sie sprintete 3 Hundertstel schneller als die bisherige Bestzeit von 29,51sec durch Nadine O'Connor (USA) aus dem Jahr 2005.
Alle Resultate aus Cardiff hier...
(06.03.07)


EM-Helsinki aktuell: Zeitplan online

Den aktuellen Zeitplan der Hallen-Europameisterschaften gibt es jetzt hier auf masters-sport.de (05.03.07)


Spanien: 1500m-Hallenweltrekord in der M45 durch Jesús Borrego

Während es bei der Hallen-EM in Birmingham durch die spanischen 1500m-Läufer gleich einen dreifachen Triumph gab, triumphierte bei den diesjährigen spanischen Hallenmeisterschaften der "Veteranos" im Sportpalast von Oviedo der Weltmeister von San Sebastian Jesús Borrego über dieselbe Strecke und stellte in 4:02,48 einen neuen Hallenweltrekord seiner Altersklasse M45 auf; den hatte bis dato und seit 17 Jahren der Brite John Potts mit 4:03.69 gehalten. Damit ist der Spanier der Topfavorit auf Gold bei den in gut zwei Wochen beginnenden Hallen-Masters-EM in Helsinki.
Weitere erstklassige Resultate aus Oviedo:
M40 Felix Diaz Zuasti (M42 Scania-Navarra) 60m in 7.55sec (Vorlauf) 7.56sec (Finale)
M45 Rafael Rubia Ruano (M46 Atletico Aranjuez) 60m in 7.69sec (Vorlauf), 7.72sec (Finale)
W45: Carmen Cacho Bustam.,(W48 Asefican-Pielg.) 3000m in 10:14.26min
W45: Aurora Perez Gutierrez (W49 Vihaso Madrid C.A.) 1500m in 4:51.25min

M50: Jaime Gómez Muñoz (M51 Atletico Aranjuez) 60m in 7.99sec (Vorlauf), 7.92sec (Finale)
M50: González Martínez (M50 Ciclote-Aranda) 1500m in 4:25.51min
M50: Xose Otero Cepeda, (M55 Deportivo Universidade) 3000m in 9:34.60min
W50 Maria Sanguos Espiña (W52 Comesaña S.C. ) 60m Hürden in 9.93

M55: Jorge Paez Vera (M58 Bahia Algeciras) 200m in 26.13sec (Vorlauf), 26.06sec (Finale)
M60: José Luis Romero (M61 Bidezabal A.T.) 60m in 8.33sec (Vorlauf) 8.37sec (Finale)
M65: González Fernandez (M67 S.G. Pontevedra) Hochsprung 1,47m
M70: Jose Sanza Agreda (M71 Vet. Cataluña ) 60m in 8.67sec

Alle Resultate aus Oviedo (pdf)...
(05.03.07)


5. Frankfurter Halbmarathon mit starkem Manfred Hartung (M60)

Während der erst 17-Jährige Keniaer Anderson Chirchir gerade 48 Stunden nach seiner Ankunft in Europa die Experten beim 5. Spiridon Frankfurt-City-Halbmarathon staunen ließ und in vorzüglichen 1:02:26 Stunden keinem Gegner eine Chance ließ, zeigte bei den Mastersläufern Manfred Hartung (*1947, LC Michelstadt) einen überzeugenden Auftritt und gewann die M60-Wertung der 5. Auflage des Frankfurter Halbmarathons in netto1:23:45 h.
Starke Leistungen gab es auch bei den Seniorinnen. Hier siegte Claudia Hille (*1965, TSG Kleinostheim) in 1:24:08h (netto) in der W40 und in der W60 unterstrich Brigitte Echzeller (*1947, TSV Friedberg-Fauerbach) in 01:41:30h (netto) ihre gute Form. Die Gesamtsiegerinnen des Main-Lauf-Cups 2006 Claudia Hille (*1965, TSG Kleinostheim - W40 - 1:24:08) als Vierte und Regina Blatz (*1961, TV Salmünster - W45 - 1:27:15) als Siebte platzierten sich im Top-Ten-Bereich. Im Mai will Regina Blatz an der Senioren Halbmarathon-EM in Regensburg teilnehmen. „Um 1:25 würde ich schon gerne laufen, aber je näher man an seine Grenzen kommt, desto länger werden die Sekunden.“ Immerhin konnte die sympathische Mutter von 7 (!) Kindern bei den deutschen Marathon-Meisterschaften 2006 in München in der W45 die Bronzemedaille in 3:03:02h für sich verbuchen.
Die sanfte Kritik von Laufreport-Mitarbeiterin Elke Händel am diesjährigen Frankfurt Halbmarathon liest sich so:
"Der Veranstaltungsort gelangt durch die steigende Teilnehmerzahl langsam an seine Grenzen, was die geballte Anreisewelle vor dem Start betrifft. Sie kann durch die Verkehrslage eines Einkaufszentrums nicht unbegrenzt aufgefangen werden. Startnummernausgabe, aktuelle Ergebnisse mit jedem Chip der den Zielteppich passierte, Siegerehrung und auch der Abtransport der Dixi-Toiletten lagen im Zeitplan. In der Hektik kann es schon mal passieren, dass diese inklusive eines Besuchers aufgeladen wurden.
Das beliebte Hauptgericht vor der Siegerehrung blieb in diesem Jahr für die hungrigen Läufer aus. In den Veranstaltungen der vergangenen Jahre fand dies im Rahmen eines „offenen Sonntags“ im NordWestZentrum statt und griff auf die örtliche Gastronomie zurück. Der Beschluss, dass die Stadt eine Öffnung der Läden dieses Jahr nicht genehmigt, erreichte den Veranstalter Spiridon erst 10 Tage vor dem Start. Dieser ist an die Öffnung zwei weiterer Frankfurter Einkaufzentren gekoppelt und stieß auf Gegner. Auch eine begrenzte Auswahl an Würstchen oder Kuchen hätte der Vereinskasse als gute Einnahmequelle gedient. So kam es bereits vor der pünktlichen Siegerehrung zu einer ersten Abreisewelle, denn Sonnenstrahlen machen bekanntlich nicht satt.
"
Alle Resultate aus Frankfurt hier...
(05.03.07)


Hallen-EM in Birmingham: Ottey (W45) im Vorlauf ausgeschieden

Als Vierte ihres Vorlaufs ist die Ex-Jamaikanerin Merlene Ottey, die jetzt für Slowenien startet, bei der Hallen-EM im englischen Birmingham heute ausgeschieden. Die 46-Jährige sprintete über 60m exzellente 7,33sec, war also nur drei Hundertstel langsamer als ihre Saisonbestleistung (Einlauffoto). Ihr fehlten aber letztlich eben diese drei Hundertstel, um sich für das Semifinale zu qualifizieren. Mehr... (04.03.07)


W45: Polin Marianna Biskup springt Halleneuroparekord

Der Höhepunkt der an diesem Wochenende im nordpolnischen Grudziądz (Graudenz) stattfindenden polnischen Masters-Hallenmeisterschaften war am Samstag der neue W45-Europarekord im Weitsprung durch Marianna Biskup (*1961, MKS Truso Elbląg). Die zweifache W40- Silbermedaillengewinnerin der Hallen-WM in Linz verbesserte mit 5,36m gleich um 9 cm die sieben Jahre alte W45-Europabestleistung von Inge Dech (*1953, Büdelsdorfer TSV).
Mit ihrer Leistung ist die Sportlehrerin eines Gymnasium in Elbląg (Elbing) Weitsprung-Favoritin ihrer Altersklasse bei der bevorstehenden Hallen-Europameisterschaften in Helsinki. Alle Resultate der polnischen Hallenmeisterschaften in Grudziądz hier...
(04.03.07)


Spanien: Loles Vives (W45) sprintet 8,01sec über 60m - Jetzt EM-Favoritin in Helsinki

Eine Woche vor den spanischen Masters- Hallenmeisterschaften in Oviedo lieferte W45-Sprinterin Loles Vives (*1957, Vihaso Madrid C.A.) mit 8,01sec über 60m eine Spitzenleistung ab und verbesserte ihren eigenen W45-Landesrekord gleich um 21 Hundertstel; diese Leistungssteigerung gelang ihr völlig unerwartet im letzten Jahr der Zugehörigkeit zur W45. In Spanien werden übrigens -im Gegensatz zu Deutschland- die nationalen Rekorde geburtstagsgenau ermittelt, und die alte und neue Rekordhalterin ist am 13. September 1957 geboren.
Loles Vives, spanische Ex-Rekordhalterin über 100m in der Leistungsklasse, zeigte ihre Spitzenleistung bei einem Sportfest vor einer Woche in Madrid. Sie ist jetzt die zweitschnellste W45-Hallensprinterin aller Zeiten und war damit schneller als die 8,02sec von Phil Raschker (USA, die bis zu den Leistungen von Marlene Ottey (*1961, SLO) vor einigen Wochen Masters-Weltrekord waren; dank der beeindruckenden Auftritte der gebürtigen Jamaikanerin steht der WR jetzt bei 7.30sec.
Viertschnellste "All-time"-60m-Sprinterin in der W45 ist die Schweizerin Christine Müller (SUI) mit 8.06 sec.
Mit ihrer bemerkenswerten Leistungssteigerung ist die Madrilenin, von Beruf Ernährungsberaterin, eine ernsthafte Anwärterin auf Gold bei der Hallen-EM Ende des Monats in Finnland, zumal Hallenweltmeisterin Christine Müller (SUI) aufgrund einer auf vereister Laufbahn im Training erlittenen Bänderverletzung nach Informationen von www.masters-sport.de wohl ebensowenig in Helsinki starten kann wie Deutschlands Anke Moritz (*1959, ABC Ludwigshafen), bei der wiederum die alte Bandscheibenverletzung aufgebrochen ist.
(03.03.07)


Kugelstoß: Kurt Goldschmidt (M60) gewinnt Travemünder Fernduell mit DM-Elite

Erfolgreicher Leistungstest für Kurt Goldschmidt (*1943, TSV Kücknitz): Beim Kugelstoß-Hallenmeeting des TSV Travemünde war der Masters-Weltmeister und deutsche Ranglistenbeste des Vorjahres einmal mehr der überragende Teilnehmer. Er hatte auf die gleichzeitig stattfindenden Deutschen Seniorenmeisterschaften in Düsseldorf verzichtet, um sich "vor der Haustür" einem Formtest zu unterziehen. Der 63-Jährige lieferte dann einen Top-Wettkampf ab. Zunächst griff er sich die 7,25-kg-Männerkugel und wuchtete sie auf 13,71 m. Anschließend gewann er das Fernduell mit den DM-Teilnehmern. Mit der altersgerechten 5-kg-Kugel war er mit 15,74 m eine Klasse für sich, während dem Magdeburger Reinhard Krone (*194, SC Magdeburg)) in Düsseldorf 15,41 m zum DM-Titel reichten. "Ich will 2007 mehr Zeit für die Familie aufbringen und auf nationale oder internationale Titelkämpfe verzichten", begründete Goldschmidt seine DM-Abstinenz.
Ebenfalls zu den Besten zählte der 66-jährige Gerd Hein (*1940, LG Alte Salzstraße) mit 12,54 m. Die Ergebnisse
Männer: 1. Achim Völker (MTV Lübeck) 8,81. M 45: 1. Kurt Goldschmidt (TSV Kücknitz) 13,71, 2. Michael Bergemann (TSV Travemünde) 11,72. M 55: 1. Wolfgang Nausch (Travemünde) 10,91. M 60: 1. Kurt Goldschmidt 15,74, 2. Michael Lüdemann (Ahrensburger TSV) 10,66, 3. Jürgen Straßbürger (VfL Oldesloe) 9,64. M 65: 1. Gerd Hein 12,54, 2. Horst Rosehr 9,84, 3. Horst Böttcher (Travemünde) 7,94. M 70: 1. Helmut Flachskamp (PSV Hamburg) 11,27, 2. Gerhard Deckner (Kiel) 10,64.
Frauen: 1. Claudia Kohnke 12,54, 2. Mareike Becker (TSV Altenholz) 11,10. W 30: 1. Petra Goldschmidt 10,41. W 40: 1. Birgit Mellmann (MTV) 8,96, 2. Karen Stein (Travemünde) 8,48. W 50: 1. Silke Hintz 8,12. W 55: 1. Barbara Löschenkohl (beide TSV Plön) 7,56. (Quelle: Kieler Nachrichten, 03.03.07)


Halbmarathonlauf und die „fünf Kilometer“ bei Athletik Waldniel:
"Was stören uns schon Wind, Regen oder Schlamm?"

Das zeigte die 15. Auflage über den Vossenberg und durch das Kranenbachtal, wo auch viele Läufer im Sinne der Leichtathletik-Ordnung als Vereinslose unter ihrem Wohnort oder mit Fantasienamen mitliefen. Die Freizeitläufer gehörten zu den Hartgesottenen unter 136 Läufern, denen nicht nur der Berg, sondern auch Regen und Wind sowie Schlamm nichts ausmachten. Am Ende gewann Markus Breuer (*1976, SV Bergwacht Rohren) in 1:18:55 Stunden. Ihn hatte es in diese Gegend verschlagen, weil er einen Gutschein vom Wegberger Straßenlauf in einem Sportgeschäft in Brüggen einzulösen hatte. Der 30-Jährige blieb auf der schweren Strecke als einziger Teilnehmer unter der 1:20-Stunden-Marke. Seine Verfolger konnten nicht gegenhalten. Er gewann vor dem starken M40-Sieger Rüdiger Schirmer (*1965, ART Düsseldorf) in 1:20:35h und Volker Siepe (*1974, TG Neuss) in 1:23:14h.
Sehr flexibel zeigte sich der Ausrichter Athletik Waldniel ("Flink in pink!"), der den Lauf wieder ganz unter's Motto „Läufer für Läufer“ stellte, als er den 23-jährigen Holländer Dennis Fraters (Scopias Venlo) unter „Mister X“ ohne Startnummer mitlaufen ließ. Der Kader-Triathlet, er anfangs wie eine Rakete abging, lief schließlich 1:23:51 Stunden und gewann die Männer-Hauptklasse. Als 10. der Gesamtwertung und erster der M45 überzeugte in 1:26:58h Willy Helfenstein (*1958, SG Neukirchen-Hülchrath. Der 14. des Gesamtklassements, Burkhard Müller (*1954, TuRa Brüggen), gewann die Altersklasse M50 mit 1:29:08. Er hält viel von dieser Strecke, zumal er nun schon zum vierten Male in Folge den Sieg holen konnte. Und wenn es die anderen Läufer halten wie er, dann sind sie beim Athletik-Halbmarathonlauf richtig: „Er ist jedes Mal eine neue Herausforderung.“ Besonders zu erwähnen ist auch die Leistung von M60-Sieger Volker Fröder (*1945, TuS Hamborn-Neumühl),der nach 1:31:04 h ins Ziel lief.
Das Fünf-Kilometer-Rennen entschied der 20-jährige Jonas Tarekegne (Aachener Turngemeinde) bei Sonnenschein in 16:52 Minuten und die deutsche Ex-Marathonmeisterin Petra Maak (*1964, TSV Bayer Dormagen) bei den Frauen in 18:04 Minuten. Philipp van Aaken (*1979, Naxiakos G.S./Griechenland), ein Enkel von „Laufdoktor“ Ernst van Aaken, nach dem das Waldnieler Stadion benannt ist, kam als Elfter im Gesamtfeld auf 20:52 Minuten. Ihn feuerten Tante Dorothee Wolters und Oma Gundi van Aaken an.
Eine nette Idee (und vor allem in pink) waren die aneinander gereihten Trikots auf einer Wäschleine im Zieleinlauf mit Schriftzug „Athletik Waldniel“. Wem sie gehörten, war auf der Rückseite nachzulesen.
Weitere Ergebnisse...
(Quelle: eigene Recherchen und Grenzlandnachrichten.de, 01.03.07)


Dagmar Fuhrmann und Peter Speckens:
Ehrung für Deutschlands „Seniorensportler 2006“

Zum zweiten Mal führte das Monatsmagazin „Senioren Leichtathletik“ (Kürzel: SeLa) Ende vergangenen Jahres die „Wahl zum Seniorensportler des Jahres“ durch. Seine Leser wählten die deutschen Seniorensportler 2006. Mit 55,3% der abgegebenen Stimmen gewann Dagmar Fuhrmann  (TSG Usingen) bei den Seniorinnen diese Wahl, während bei den Senioren Peter Speckens (SV Rot/Weiß Schlafhorst) mit 55,5% erfolgreich war. Am vergangenen Sonntag wurden beide Masters-Athleten nun im Rahmen der Deutschen Hallen- und Winterwurfmeisterschaften der Senioren in Düsseldorf durch Prokuristen Frank Krümmer als Vertreter des Meyer& Meyer–Verlages, der die „Senioren Leichtathletik“ herausgibt, und Prof. Dr. Michael Böhnke, Vizepräsident „Allgemeine Leichtathletik“ im Deutschen Leichtathletik-Verband, geehrt.
Neben dem obligaten Blumenstrauß für die 1954 geborene Olympiateilnehmerin von 1976, deren Sprintleistungen nicht nur im vergangenen Jahr bei der EM in Poznan sondern seit der W35 ihre Altersklasse prägen, gab es eine Flasche Sekt für den 71-jährigen Grandseigneur des SV Rot/Weiß Schlafhorst, der 33 mal Gold bei Weltmeisterschaften gewonnen hat. Hintergrund: Nachdem Speckens bei der DM II im vergangenen August in Aachen die Diskuskonkurrenz mit exakt 44,44m gewonnen hatte, gab es tags darauf von „Don Pedro“ für die Wurf-Kampfrichter eine Flasche Sekt für diese Schnapszahl. Und die gab es am Sonntag vom EVAA-Präsidenten und SeLa-Chef Dieter Massin zurück.
Foto: Siegerehrung. Frank Krümmer, Hans Fuhrmann, Dagmar Fuhrmann, Michael Böhnke, Peter Speckens, Dieter Massin (von links).
(Foto: privat 02.03.07)


Anne-Chatrine Rühlow: Jubiläum in Düsseldorf

Ein in der deutschen Leichtathletik einmaliges Jubiläum feierte die 70-jährige Anne-Chatrine Rühlow (SV Burgsteinfurt) bei den Deutschen Hallen- und Winterwurf-Meisterschaften im Arena-Sportpark. 50 Jahre, nachdem die Olympiateilnehmerin von Melbourne 1956 im Rheinstadion mit einem rekordnahen Diskuswurf von 48,84 m ihren vierten deutschen Meistertitel errungen hatte, wurde sie wiederum in Düsseldorf gleich zweimal deutsche Seniorenmeisterin in der Altersklasse W70.
Zuerst mit 1,47 m Vorsprung im Kugelstoß und fünf Stunden später, bei zeitweise strömendem Regen, mit 4,28 m Vorsprung auch im Diskuswurf. Darüber freute sich natürlich auch ihre Tochter Kathrin, die in Oberkassel wohnt. ASC-Vorsitzender Karl-Heinz Keldungs gratulierte bei einer besonderen Ehrung mit einem Blumenstrauß. Wettkampfleiterin Heidi Pratsch (Gräfelfing) überreichte als Erinnerung an das Goldene Meisterjubiläum eine „Gehry-Tasse“.
„Ich habe einfach Spaß an der Bewegung. Daher habe ich seit meinem Beginn in der Leichtathletik im Jahr 1950 nie aufgehört mit dem Sport“, erzählte die - mit ihrer Größe von 1,67 m und einem Gewicht von 67 kg - für Wurfwettbewerbe nach landläufiger Experten-Meinung viel zu kleine und zu schlanke Frau. Trotz dieses „Handicaps“ war sie, in ihren jungen Jahren unter ihrem Mädchennamen Lafrenz, im Trikot von Gutheil Lübeck zeitweilig die beste Diskuswerferin der westlichen Welt. Sie verbesserte den deutschen Rekord von Olympiasiegerin Gisela Mauermayer, die in den dreißiger Jahren mit drei Weltrekorden als beste deutsche Leichtathletin gegolten hatte, gleich fünfmal.
Eine Sportlehrerin in Oldenburg (Holstein) hatte der Bauerntochter, die aus dem nicht einmal 200 Einwohner zählenden Flecken Altgalendorf stammt, geraten, sich einem Leichtathletikverein anzuschließen. Nach einer für die Familie erfolgreich verlaufenen Bullen-Auktion in Lübeck brachte Mutter Lafrenz eines Tages für Anne-Chatrine überraschend zwei Geschenke mit: Eine Kugel, für das Training auf dem 75 Hektar großen Hof, und einen Diskus, für das Üben auf einer Weide.
Kurz nach ihrem Meistertitel in Düsseldorf wechselte Anne-Chatrine nach Greven (Münsterland). Dort lernte sie bei einem Lehrgang in der kleinen Sporthalle ihren späteren Mann Gerhard Rühlow kennen. Der frühere Realschul-Direktor hat die sportlichen Ambitionen seiner Frau stets unterstützt. Das ist kein Wunder: Auch er war und ist im Sport zu Hause. Zurzeit als Staffelleiter im westfälischen Fußball.
(aus rp-online, 01.03.07)


 Celler Wasa-Lauf erreicht seine Grenzen - Wohl kein neuer Teilnehmer-Rekord

Noch elf Tage, dann geht das Innenstadt-Spektakel Celler Wasa-Lauf in seine 25. Runde. Zur Jubiläumsausgabe wird es wohl keinen neuen Teilnehmerrekord geben, die Zahlen stagnieren auf hohem Niveau. Kein Grund zur Traurigkeit, der Veranstalter wäre auch ohne neue Bestmarke “hochzufrieden”. Allmählich stößt der Stadtlauf nämlich an seine Grenzen.
Was wäre der Celler Wasa-Lauf ohne die alljährliche Wasserstandsmeldung über die neue Teilnehmerzahl? Journalisten denken ja gerne in Superlativen (das macht sich gut in Überschriften) und freuen sich deshalb, wenn die Rekorde nur so purzeln. Besonders schön, dass der Wasa-Lauf diesem Bedürfnis in hübscher Regelmäßigkeit nachkommt und jedes Jahr am zweiten März-Wochenende immer noch mehr Athleten durch die engen Gassen der historischen Altstadt laufen wollen. Nunmehr zum 25. Mal muss Holger Pieper vom Organisationsteam deshalb die Frage beantworten, ob es denn auch in diesem Jahr wieder mehr werden als im vergangenen. Bisher hat er fast immer ja gesagt, so langsam stößt der Stadtlauf aber an seine Grenzen. “Am Startplatz vor dem Alten Rathaus bekommen wir einfach nicht unbegrenzt Läufer unter”, so Pieper, schließlich müsse auch die Sicherheit gewährleistet sein. Für die Jubiläumsausgabe am 11. März haben jetzt 10 200 Läufer gemeldet, um den Rekord aus dem Jahr 2005 mit 11 450 Teilnehmern zu toppen, fehlen also noch rund 1250 Athleten.
Bei den Strecken über fünf und zehn Kilometern ist die Kapazität von 2500 Anmeldungen längst ausgereizt, über die längeren Strecken (15 und 20 Kilometer), beim Volkswandern und beim Nordic Walking “haben wir noch Kapazitäten frei”, so der Organisator, der als Mann der ersten Stunde auf 25 Jahre Rekordjagd zurückblicken kann. Ob es also auch zur Wasa-Lauf-Silberhochzeit wieder eine neue Bestmarke in Sachen Teilnehmern geben wird? “Eher nicht”, meint Pieper. “Zwar haben wir momentan noch etwa 80 bis 100 Anmeldungen täglich, ob es ein neuer Rekord wird, hängt dann auch vom Wetter ab”, so Pieper, der mit der jetzt erreichten Zahl aber “hochzufrieden” ist.
Hochzufrieden war das Organisationsteam auch mit der ersten Ausgabe im Jahr 1983, als “bescheidene” 1500 Teilnehmer durch die Allerstadt joggten. Und dann ging die Rekordjagd los: Bei der zweiten Ausgabe waren es schon fast doppelt so viel, 1986 meldeten über 5000 Aktiven, zwei Jahre später waren es schon mehr als 6000. Einer der Höhepunkte in 25 Jahren Wasa-Lauf war der Einheitslauf 1990, als Celle angesichts von über 7100 Startern “aus allen Nähten platzte”, wie die CZ am 12. März 1990 schrieb. Über 800 Läufer aus den neuen Bundesländern fanden damals den Weg nach Celle - und wurden spontan in Privatquartieren und Turnhallen untergebracht.
Besonders viele kamen aus der Partnerstadt Quedlinburg. “Seitdem hat sich eine enge Beziehung zwischen den Leichtathletik-Vereinen beider Städte entwickelt”, so Pieper. In diesem Jahr kommen die Quedlinburger wieder, nicht nur als Läufer, einige werden das Celler Organisationsteam auch als Helfer unterstützen. Die Rekordjagd war mit der deutschen Einheit längst nicht vorbei. Zur zehnten Ausgabe 1992 waren es 8000 Läufer, 2001 fiel die Schallmauer von 10 000 Läufern, die Rekordzahl von 2005 wurde im vergangenen Jahr nicht erreicht.
Anmeldung: Anmeldungen zum Wasa-Lauf sind möglich per Fax unter (0 51 41) 9 80 70 54 beziehungsweise (0 51 41)20 87 66, per E-Mail unter info@celler-wasa-lauf.de oder im Internet unter www.celler-wasa-lauf.de. Startnummernausgabe: Die Startnummern können am Sonnabend, 10. März, von 15 bis 18 Uhr in der Burghalle III, Schulzentrum Burgstraße, abgeholt werden. Noch nicht gemeldete Läufer haben hier die Möglichkeit, zurückgegebene Startnummern für die Strecken fünf und zehn Kilometer zu erhalten.
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( aus: Cellesche Zeitung 01.03.07)

Neue Ausgabe: Anti-Doping-Newsletter des DLV

Mit dem Monatswechsel ist ein weiterer Newsletter vom Anti-Doping-Referat des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) erschienen. Darin erfahren Sie Neuigkeiten und Wissenswertes rund um das Thema „Anti-Doping".
Im aktuellen Anti-Doping-Newsletter finden sich folgende Themen:
- „Handbuch für eine faire Seniorenleichtathletik“ auf dem Markt
- Einigung des DLV mit der EVAA über Zusammenarbeit in Sachen Anti-Doping
- Arbeitsgruppe der NADA und Spitzensportverbände zur Missed-Test-Problematik
- Beantragen von medizinischen Ausnahmengenehmigungen
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(aus www.leichtathletik.de, 01.03.07)


Regensburger EM-Halbmarathon: Bis jetzt 1100 Anmeldungen

Mit dem Startschuss für den 17. Regensburg Marathon wird am 19./20. Mai ein Feuerwerk des Sports entzündet. Der Organisator, die Regensburg Marathon GmbH, steht heuer vor einer besonderen logistischen Herausforderung. Muss sie doch an zwei Tagen acht renommierte Wettkämpfe, darunter auch die 10. Europa-Meisterschaften der Senioren, unter einen Hut bringen. Marion Fuchs und Helmut Burzer, bei denen die „Marathon-Fäden“ zusammenfließen, informierten am Montag im Insel-Hotel Sorat über den Stand der Planungen und Vorbereitungen.
Die Zeit läuft: Nur noch zwölf Wochen sind es hin zum größten Sportereignis Ostbayerns. Die Erwartungshaltung der Läufer und Zuschauer ist groß. Wurde die Laufveranstaltung mit etlichen Tausend Teilnehmern und noch mehr Zuschauern im vergangenen Jahr mit der Note 1 bewertet. Dementsprechend engagiert und professionell laufen die Vorbereitungen für den 17. Regensburg Marathon. Ohne einer Hundertschaft von Helfern wäre eine Veranstaltung dieser Größenordnung nicht möglich. Deshalb wurden und werden noch fleißig Freiwillige rekrutiert. „An die 800 Helfer kann man eben nicht so einfach aus dem Ärmel schütteln“, scherzte Marion Fuchs, die Geschäftsführerin der Regensburg Marathon GmbH bei der Pressekonferenz. In etwa gleich viele Helfer werden zusätzlich gestellt von Polizei, Feuerwehr, BRK, Massageschulen und befreundeten Vereinen.
Aushängeschild wird wieder die Königsdisziplin sein, der Marathon. An der Premiere vom Vorjahr – aus zwei Runden mach’ eine – wird auch heuer festgehalten. Demnach führt die 42,195 Kilometer lange Strecke mit Start beim Westbad wieder über Barbing, Sarching und Friesheim bis nach Illkofen und zurück. Musikalisch begleitet werden die Läufer von etlichen Musikern entlang der Strecke, darunter afrikanische Trommler, bayerische Bläser und Jazz-Musiker.
Das i-Tüpfelchen der Veranstaltung sind die zeitgleichen 10. Europa-Meisterschaften der Senioren, die heuer erstmals in Deutschland stattfinden. Sie starten am 17. Mai im Gewerbepark. Dort messen sich die Teilnehmer auch am Freitag. Am Wochenende werden die Wettkämpfe in den Stadtwesten verlagert, wo sie parallel zum Regensburg Marathon ausgetragen werden.
Der Wettbewerb in der Langlaufszene nimmt zu. Für das Jahr 2007 sind bereits 250 Veranstaltungen gemeldet. Die Organisatoren des Regensburg Marathon sind stolz, dass sie in Bezug auf die Teilnehmerzahlen in der „Bundesliga“, also unter den größten 20 Marathons in Deutschland spielen. Die bisherigen Anmeldungen für 2007 zeigen, dass dieser Stammplatz behauptet werden kann. Für die Königsdisziplin haben sich bereits 450 Läufer entschieden. Beim Halbmarathon brummt es mit 1100 Anmeldungen schon jetzt gehörig. Auch die Anmeldungen für den Inline-Halbmarathon und Nordic Walking-Halbmarathon sind vergleichbar mit denen der Vorjahre.
Auch das Rahmenprogramm vom Regensburg Marathon kann sich sehen lassen: Auf dem Infineon-Parkplatz findet auf einer knapp 1000 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche eine Sport- und Vitalmesse statt. Auf die Mädchen und Buben, die am 19. Mai beim Ostwind-Minimarathon starten, wartet ein kunterbuntes Kinderprogramm mit Kinderschminken, Kinderwelt und vielem mehr.
Die Sporter, die am Sonntag an den Start gehen, können am Vorabend im Dom St. Peter geistlichen Beistand erbeten, und anschließend bei einem Rockkonzert mit der Band „Chesty Morgan“ im Festzelt beim Westbad/Infenion-Parkplatz abrocken. Und damit die Teilnehmer und Zuschauer auch genug Kraft haben für das anstrengende Marathon-Wochenende, laden die Eckert Schulen zur zweitägigen Nudelparty im Thurn&Taxis-Biergarten ein.
(-ph- Quelle Donau-Post, 27. 02. 2007)


Cross in Mühldorf: Starker Start von Hans Hopfner in neue Altersklasse M50

Einen überzeugenden, starken Start in seine neue Altersklasse zeigte der siebenfache Senioren-Weltmeister Johann "Hans" Hopfner (*1957, LLC Marathon Regensburg) beim Crosslauf in Mühldorf/Inn, bei dem er zu seiner Freude die Gesamtwertung klar gewann und zeigte, dass er seine schwere Unfallverletzung völlig überwunden hat. Hopfner tritt in diesem Jahr national in der M50 an.
Der Lauf des TSV Mühldorf, Teil der Cross-Serie des Kreises Inn-Salzach, ist längst von zahlreichen Athleten als ideale Saisonvorbereitung entdeckt worden. Selten gab es dann auch bei einer Crossveranstaltung im Hauptlauf der Männer eine derart hochkarätige Besetzung wie diese Mal. 260 Finisher - 67 mehr als beim letzten Lauf in der Innstadt vor zwei Jahren - sorgten beim zweiten Geländerennen der Saison bei besten äußeren Bedingungen für einen Massenandrang und die Qualität passte beim Hauptlauf der Männer über die 8800 m lange, flache Strecke am Inn entlang. „Das Starterfeld ist einer Meisterschaft würdig“, fand beispielsweise Sebastian Hungerhuber (*1969, Post-Telefkom SV Rosenheim). Der Bayerische Titelträger mit dem Team, der den 7. Platz belegte, meinte damit eben Hochkaräter wie eben den überraschenden Sieger dew Männerlaufs Hans Hopfner, den Deutschen Vizemeister im Berglauf, Dominik Wagner, sowie weitere Spitzenathleten aus Rosenheim und Geiselhöring.
Mastersläufer Hans Hopfner (49), der nach seinem Unfall mit Brustbeinbruch an Silvester und einem Trainingslager in Portugal sein Comeback bestritt, hätte im Vorfeld selbst nicht auf sich gewettet. Er fürchtete gar den ersten „Ausstieg“ seiner Karriere. Doch es lief unerwartet gut beim Astener und weil sein größter Konkurrent, der weniger als halb so alte Eggenfeldener Dominik Wagner (20), wegen Klausurarbeiten zuletzt das Training zurückschrauben musste und nicht ganz so fit war, kam Hopfner 14 Sekunden vor seinem Rivalen ins Ziel.
(Quellen eR und PNP 27.02.07)


W40: Dänin Heidi Jensen läuft in 4:35,98min zur nationalen Meisterschaft

Mit 4:35,98 hat die Kopenhagenerin Heidi K. Jensen (*1966, Sparta Atletiek) die 1500m-Konkurrenz bei den dänischen Hallenmeisterschaften gewonnen, die am vergangenen Wochenende im südschwedischen Malmö ausgetragen wurden. Zu Gold kam über 3000m noch Silber hinzu, als die Mittelstrecklerin in 9.51,49min nur eine Sekunde hinter der Siegerin ins Ziel lief.
Susanne Hedeager (*1960, Odense Atletiek/OGF) kam mit 10,36m im Dreisprung auf Platz 5 der Konkurrenz. Die "Alterspräsidentin" der Hallenmeisterschaften, Inge Faldager (*1948, Hvidovre AM), stieß die 4kg-Kugel auf 8,95m (Rang8). M45-er Kurt Andersen (*1962 Hvidovre AM) sprintete die 60m in 7,86sec. Über 200m kam Knud Erik Pedersen (*1960 FIF Hillerød) auf 25,62sec. 8.44,57min bedeuteten über 3000m Rang 6für Claus Bugge Hansen (*1970, Odense Atletik/OGF). Gute 13,30 m erreichte Karsten Nielsen (*1965, Trongårdens IF) im Dreisprung, was Platz 6 bedeutete. Alle Resultate aus DK...
(27.02.07)


DM Halle: Sieben neue Seniorenrekorde

Auch die Senioren haben mit gleich sieben neuen deutschen Bestlesitungen bei den Deutschen Hallen- und Winterwurfmeisterschaften der Senioren am Wochenende in der Düsseldorfer Leichtathletikarena ihre gute Form bewiesen. der LG Alsternord Hamburg gelang eine Verbesserung der eigenen Staffelbestleistung in der Klasse M 60: Dr. Franz Timmermann, Hans-Jürgen Wolff, Norbert Meyer-Hartmann und Klaus Gailus steigerten sich von 1:49,61 auf 1:49,28 Minuten.
Manfred Arnd (*1942, TSV Burgdorf), der über 60 Meter vor dem fast 69-jährigen Guido Müller gewonnen hatte, verbesserte mit 5,18 Metern im Weitsprung die zwei Jahre alte deutsche Bestmarke von Reinhard Dahms (*1939, SV Polizei Hamburgum drei Zentimeter.
Gleich drei neue Deutsche Hallenbestleistungen gab es in der Klasse M 70: Hans-Joachim Lange (*1937, LG Alsternord Hamburg) lief die 200 Meter in 28,02 Sekunden, Berglauf-Weltmeister Werner Schanné (*1935, LG Wetzlar) kam über 3.000 Meter auf 11:30,15 Minuten (bisher 11:32,22 durch Horst Schelcht, *1935, SG Misburg) und im Kugelstoßen lag Erich Strack (*1937, TV Gosenbach) mit 14,33 Metern fast einen halben Meter über der 2000 aufgfestellten, alten Bestmarke von Wilhelm Modersoh (*1929, LG Bielefeld, 13,85m).
Auch in der Klasse M 75 gab es Rekord-Verbesserungen: Werner Beecker (*1932, LC Wuppertal) blieb als Erster unter der 12-Minuten-Grenze und steigerte mit 11:48,83 Minuten die bisherige Bestleistung von Eckart Mass (*1928, TuS Bertlich, 12:10,53min) gleich um gut zwanzig Sekunden.
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(26.02.07, update 02.03. Quelle www.leichtathletik.de)


DM Halle: Fünf neue Seniorinnenrekorde in Düsseldorf

Einen neuen deutschen Hallenrekord lief die 4 x 200m-Staffel des Universitäts-SV Halle in 2:02,60 min bei den Deutschen Hallen- und Winterwurfmeisterschaften der Senioren am Wochenende in der Düsseldorfer Leichtathletikarena. In der Besetzung Bettina Göricke 1956), Gabriele Reppe (1956), Marion Schroeder (1956) und Gisela Seifert( 1955) verbesserte sie ihren eigenen W50-Hallenrekord aus dem Vorjahr um mehr als eine Sekunde.
In der W55 startete mit Ulrike Hiltscher (*1952, LG Neiße) die Athletin dieser Hallenmeisterschaften. Sie gewann in ihrer Altersklasse alle Disziplinen von 60m (8,97sec), die 200m in 30,02sec, die 800m in 2:48,57sec und den Weitsprung mit 4,28m. Mit der W40-Staffel über 4x200m holte sie mit der LG Neiße eine weitere Goldmedaille. Am Sonntagvormittag krönte sie dann ihre Leistungen mit der neuen deutschen Rekordzeit von 70,13 sec über 400m (bisher Hillen von Maltzahn, 70,26sec).
Mit übersprungenen 3,00m stellte Petra Herrmann (*1959, SG Vorwärts Frankenberg) wie schon vor drei Wochen bei den sächsischen Seniorenmeisterschaften ein weiteres Mal den deutschen W45-Stabhochsprungrekord von Silvia Janke (*1960, LG Bremen-Nord) ein, die mit 2,70m auf Rang 2 kam.
Im Stabhochsprung meldete Jörg Reckemeier am 2. März auf www.leichtathletik.de einen in seiner aktualisierten Aufstellung Deutsche Senioren-Hallenbestleistungen noch nicht enthaltene Bestmarke: Diethild Nix (*1942, TV Idstein) übersprang 2,20 Meter; das ist neuer deutscher W65-Mastersrekord. Im 3.000 Meter Gehen stellte Gudrun Frey (*1937, TSV Emmelshausen/W 70) die neue Bestmarke auf 20:01,50 Minuten (bisher Monika Trust, *1934, TB Gaggenau in 21:01,00min) .
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(26.02.07, update 02.03.)

Reckemeiers Senioren-Bestenliste 2006 ist da!

"Der Reckemeier 2006", die deutsche Senioren-Bestenliste des letzten Jahres, ist erschienen und ab sofort ist sie bei ihrem Herausgeber Jörg Reckemeier erhältlich. Keine zwei Monate nach dem Jahresende stellte der Oldenburger "Chefstatistiker" sein frisch gedrucktes Werk am Wochenende bei den Senioren-Hallenmeisterschaften in Düsseldorf vor. Erst zwei Tage zuvor waren sie aus der Druckerei angeliefert worden waren. Die aktuelle Ausgabe zeigt auf dem Titel den W50-Zweikampf im Meisterschaftsfinales über 3000m zwischen Lidia Zentner und Renate Grimm bei den letztjährigen Hallenmeisterschaften in Erfurt.
Für sämtliche Wettbewerbe aller Seniorenklassen von M/W30 bis M90/W80 sind im Innern des mit 652 Seiten rekordverdächtigen Kompendiums die jeweils 50 Besten aufgeführt. Im Rekordteil finden sich außerdem die deutschen und die europäischen Seniorenrekorde aller Klassen und -dankenswerterweise ausführlicher als im Vorjahr - die Ausschreibungen aller Meisterschaftstermine (mit Meldefristen!) des Jahres 2007, die kompletten Datensätze der Welt- und Europameisterschaften der Senioren im letzten Jahr sowie die acht Erstplatzierten aller deutschen Seniorenmeisterschaften des Jahres und manches mehr.
So findet man beispielsweise als ältesten aktivendeutschen Leichtathleten weiterhin Philipp Burkart, Jahrgang 1910, vom TuS Gabsheim, und als älteste Seniorin Helga Lange, Jahrgang 1921, die für den Polizei-SV Flensburg startet.
Für alle „Masters“ ist Jörg Reckemeiers Buch „Senioren-Leichtathletik 2006“ einmal mehr die wahre Informationsquelle. Außer per E-Mail sind Bestellungen der neuen Ausgabe auch per Post an Jörg Reckemeier, Wilhelm-Raabe-Str. 69, 26131 Oldenburg (Tel. u. Fax 0441/507601) möglich. Der Versandpreis beträgt 14,00 Euro.

Übrigens findet sich nach rund 30 Jahren erstmals in der Bestenliste der von DLV-Vize Michael Böhnke und der Vorsitzenden des Bundesfachausschusses Senioren Margit Jungmann unterschriebene Vermerk, dass die Publikation von Jörg Reckemeier "als offizielle DLV-Senioren-bestenliste anerkannt" ist. Nabitte!
(26.02.07, update 10.03.07)


M40: Jörg Valentin hängt die Laufschuhe an den Nagel

“Jetzt reicht’s. Nach 22 Jahren Leistungssport will mein Körper anscheinend nicht mehr.” Jörg Valentin zieht jetzt einen
Schlussstrich unter seine sportliche Karriere. Der bekannte Langstreckler vom Norder TV hat jetzt seinen Rücktritt erklärt, nachdem sich erneut Entzündungen im Bereich der zweimal operierten rechten Ferse eingestellt hatten. Eine Meniskus-Operation, zweimal die Achillessehne und ein Ermüdungsbruch machten dem sechsfachen Deutschen Seniorenmeister, früheren DeutschenHochschulmeister über 10 000 m, Mannschaftscross-Senioren-Weltmeister von San Juan 2003 und WM-Cross-Dritten von 2004 das Laufen schwer.

Trotzdem hat der 44-jährige frühere DLV-Kader-Athlet bis zum Schluss an die Fortsetzung seiner sportlichen Ambitionen geglaubt. Ein Start bei der Hallen- und Cross-EM in Helsinki im März war schon in Planung, Zeiten und Form waren ansteigend. Nun aber kam der erneute Rückschlag. “Von heute auf morgen waren die Schmerzen wieder da und sie wurden erneut schlimmer. Mein Traum von einer guten Platzierung in Finnland war damit geplatzt”, klingt Wehmut bei Valentin durch. Was aber bleibt von den vielen Jahren des Laufens übrig? “Es war eine tolle Zeit mit vielen schönen Erlebnissen und Erinnerungen und darauf sollte man mit Stolz zurückblicken. Außerdem bleibe ich dem Laufen ja schon durch meine Tätigkeit als Journalist beim Laufsportmagazin Spiridon erhalten”, erläutert der Sprockhöveler.
Zu seinen Top-Leistungen zählt der Wahlostfriese, der seit 13 Jahren für den TV Norden das orange-blaue Trikot überstreift und zuvor für die LG Gevelsberg/Schwelm und Olympia Dortmund gestartet ist, die 31-mal auf der Bahn abgelieferten 30er-Zeiten über10 000 m. Nur der Hannoveraner Markus Pingpank kann mehr Zeiten in diesem Bereich vorweisen. Besonders in Erinnerung bleiben Jörg Valentin seine 29:46,1 Min. von Kassel 1989 und seine 29:52,5 Min. von Köln fünf Jahre später. Auch beim Halbmarathon (21,1 km) mit 1:06:57 Std. gehörte der Haßlinghauser zu den Besten seiner Zunft. 26 Landesmeistertitel in Westfalen, Niedersachsen und am Nordrhein, zwölf Jahre Leichtathletik-Bundesliga (DMM) mit dem TV Norden und weitere ungezählte Erfolge bei Volks- und Straßenläufen sind weitere eindrucksvolle Indizien seiner Leistungsstärke.
(Ostfriesischer Kurier, 25.02.07)


Antidoping: Verbände wollen Modellprojekt entwickeln

Immer noch sorgt in der Mastersszene die Aussage des DLV-Präsidenten Prokop zum Doping in der Senioren-Leichtathletik für Gesprächsstoff, 80 % der Dopingkontrollen in der Seniorenleichtathletik seien positiv. Am Rande der Deutschen Senioren Hallenmeisterschaften am Wochenende in Düsseldorf trafen sich die Offiziellen und Funktionäre zu langen Diskussionen und bemühten sich gemeinsam um Schadensbegrenzung. Prokop selbst war nicht zugegen, obwohl er auch Antidoping-Beauftragter des DLV ist
In einer Presseerklärung bekräftigten anschließend EVAA-Präsident Dieter Massin (Ahlen), und der für Senioren zuständige Vizepräsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), Prof. Dr. Michael Böhnke, erneut, "ihre Anstrengungen im Kampf gegen Doping verstärkt koordinieren und harmonisieren zu wollen."
Als vordringlichste und zunächst in Angriff zu nehmende Aufgaben wolle man, "die Koordination und Verstärkung der Informations- und Aufklärungsarbeit im Kampf gegen Doping in Angriff nehmen". Die beiden Fachleute in der Anti-Doping-Bekämpfung, Dr. Anne Jakob, Leiterin der Anti-Doping-Koordinierungsstelle und DLV-Justiziarin, sowie Rüdiger Nickel, Anti-Doping-Berater der EVAA, werden hierzu ein gemeinsames Konzept erarbeiten. Dies soll die Lücken schließen, die nach wie vor bei den Masters-Leichtathleten bestehen. Dies betrifft in erster Linie die Einnahme ärztlich verordneter, medizinisch notwendiger Medikamente und das Ausnahmegenehmigungsverfahren (Fachkürzel "TUE").
Gemeinsam mit der Interessengemeinschaft „proMASTERs“ und dem Magazin „Senioren Leichtathletik“ wollen EVAA und DLV außerdem vordringlich einen Antidoping-Modellversuch entwickeln. Wo dessen Schwerpunkte liegen sollen, wurde zunächst nicht mitgeteilt. Allerdings besteht inzwischen dringender Handlungsbedarf, nachdem der EVAA-Beauftragte Prof. Karri Wichmann (Helsinki) künftig aus Altersgründen für die Bearbeitung der TUE-Anträge nicht mehr zur Verfügung steht. Wichmann ist inzwischen immerhin 80 Jahre alt. Dem Vernehmen nach hat die EVAA einen wissenschaftlichen Nachfolger zwar gefunden, der wie der Finne Wichmann ebenfalls bereit ist, ehrenamtlich zu arbeiten. Er benötigt aber für die technische Abwicklung "manpower" und dafür fehlt bisher noch die Finanzierung.
Die in Düsseldorf anwesenden vier Partner zeigten sich nach der gemeinsamen Diskussion "zufrieden" über das Treffen und wollen es künftig regelmäßig führen. „Für uns steht der Athlet im Mittelpunkt, und der ist es wert, dass wir alle Kräfte im Kampf gegen Doping bündeln“, stellte DLV-Vizepräsident Böhnke abschließend fest.
(25.02.07)


Paris: Devers (W40) in 8,00sec über die Hürden

Gail Devers (USA) hat beim Seat-Meeting in Paris im Endlauf über 60m Hürden Rang 4 belegt. Nachdem sie m Freitagabend zunächst in 8,11sec ihren Vorlauf gewonnen hatte, lief die 40-jährige US-Amerikanerin im anschließenden Endlauf 8,00sec. Damit erreichte sie nicht die vor zwei Wochen von ihr bei den Millrose-Games in New York gelaufenen 7,86sec - in der bisherigen Hallensaison die zweitbeste 60m-Hürden-Zeit weltweit. (24.02.07)


neu: Anti-Doping-Handbuch für die Senioren

Im Rahmen der Aktion „true athletes“ hat die Anti-Doping-Koordinierungsstelle des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) jetzt das „Handbuch für eine faire Seniorenleichtathletik“ herausgegeben. Die 82-Seiten-Broschüre enthält Tipps und Hinweise, wie speziell die älteren Wettkampf-Leichtathleten verantwortlich mit der Dopingproblematik umgehen können. Dazu gehören in erster Linie Tipps zur „medizinischen Ausnahmeregelung“ für vom Arzt verschriebene Medikamente, die Erläuterung des Ablaufs von Wettkampfkontrollen und Vorsichtsmaßregeln für Nahrungsergänzungsmittel. Im Anhang dürften die Beispielliste zulässiger Medikamente, die WADA-Verbotsliste und die Links zu wichtigen Internetseiten auf starkes Interesse der Seniorensportler stoßen.
Das Handbuch kann ab sofort zum Preis von 6,50 Euro (einschl. MWSt und Versandkostenanteil) pro Stück bei der Deutschen Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft mbH (DLP) in Darmstadt bezogen werden. Außerdem wird es an Infoständen bei den verschiedenen DLV-Seniorenmeisterschaften verkauft. (23.02.07)


Hallen-DM in Düsseldorf: Schloss mitnehmen

Uns erreichte dieser Insidertipp von Winfried Heckner (M55) aus Düsseldorf:
"Da ich dort in Düsseldorf trainiere, vorsorglich der Hinweis für unter Umständen schwer Bepackte, die vielleicht nicht alles mit in die Halle nehmen wollen bzw über Nacht ins Hotel.
Die Spinde auf dem Gang vor den Umkleidekabinen sind neu und nur mit einem Vorhängeschloss zu sichern, das der Kundige mitgebracht hat bzw. tunlichst tun sollte; denn die Spinde unten in der Halle für Brieftasche, Uhr etc. sind zwar weiter mit einem Euro zu bedienen, bleiben aber für eine Sporttasche zu klein." (23.02.07)


DLV-Verbandsrat vergibt erste Meisterschaften für 2008 - Noch keine Seniorentermine

Auf seiner Sitzung im Vorfeld der Hallen-DM in Leipzig hat der Verbandsrat des DLV die ersten Austragungsorte für die verschiedenen Deutschen Meisterschaften des Jahres 2008 festgelegt In einer Mitteilung heißt es, die Ausrichter seien verbindlich, die Termine könnten aber noch verschoben werden. In der ersten Meisterschaftsliste sind keine Senioren-Termine aufgeführt.
Hallen-Mehrkampf-DM in Frankfurt-Kalbach
Jugend-Hallen-DM mit Winterwurf in Düsseldorf (16./17.2.)
Hallen-DM (Mä/Fr) in Sindelfingen (23./24.2.)
BAUHAUS-DLV-Junioren-Gala in Mannheim (20./21.6.)
DM Mä/Fr mit Jugendstaffeln in Nürnberg (5./6.7.)
Junioren-DM in Recklinghausen (26./27.7.)
Mehrkampf-DM mit Jugend-Mehrkampf in Hannover

(www.leichtathletik.de, 23.02.07)


Frauenlauf: Günstiges Sport-BH-Angebot von Tchibo

Die ehemalige Kaffeekette Tchibo ist in den letzten Jahren zunehmend zum Internethändler geworden. In seinem neuen Online-Prospekt bietet das Unternehmen jetzt eine Fülle von kleinen und größeren Sportartikeln an. Darunter auch für preiswerte 8,99 Euro ein Sport-BH der Tchibo-Hausmarke TCM in fünf Größen (75B bis 85C). Allerdings müssen die Versandkosten von 3,95 Euro pro Bestellung hinzugerechnet werden. Mehr... (21.02.07)


Niedersachsen: Waltraud Klostermanns (W45) erster Landestitel

Nur wenige Wochen, nachdem sie sportlich aus Westfalen nach Niedersachsen umgezogen ist, hat Waltraud Klostermann (*1960, TV Norden) am Sonntag im Crosslauf in der Helstorfer Heide bei Neustadt am Rübenberge ihre erste niedersächsische Landesmeisterschaft gewonnen. Mit nur vier Sekunden Rückstand auf die W35-Siegerin errang die Läuferin des TV Norden in 15:05min über 3,9km die Meisterehren in der W45, deutlich vor der zweitplatzierten Birgit Schwers (*1961, LG Kreis Verden, 16:36 min).
Im Männerlauf über 9,2km war mit Thomas Bartholome (*1969, TSV Kirchdorf) ein Mastersläufer schnellster Crossläufer. Seine zeit von 28:41min war 8 Sekunden schneller als sein Vereinskamerad Dirk Schwarzbach (*1981), der mit Rang 1 in der Männerkonkurrenz gewertet wurde.
Am Ende eines langen Wettkampftages konnten die Mitarbeiter des organisierenden SV Germania Helstorf nach den Niedersächsischen und Bremer Cross-Meisterschaften am vergangenen Sonntag zufrieden sein. Da stand nämlich fest, dass sie eine umfangreiche Veranstaltung ohne große Probleme über die Bühne gebracht hatten. Besondere Freude werden sie empfunden haben, als feststand, dass die Germania-Läuferinnen der Altersklasse W 30/35 auch einen niedersächsischen Meistertitel gewonnen hatten.
Mit knapp 40 Mitarbeitern hatte Organisationschef Claus Horn die Meisterschaftsläufe abgewickelt, dabei hatten diese Helfer allerdings tagelang draußen arbeiten müssen, um den Kurs zur „Meisterschaftsreife“ zu bringen. In Helstorf gab es nicht nur deshalb beste Bedingungen. Auch frühlingshafter Sonnenschein kam hinzu. Die über 600 Läufer und Läuferinnen lobten die faire Streckenführung bei den Laufstrecken. Organisator Claus Horn bedankte sich bei seinen Helfern, die diese Veranstaltung zu einem vollen Erfolg verholfen hatten.
Hier die Liste der Titelträger/innen:
Frauen Altersklassen: 3,9 km: W 35:1. Katrin Kreil (Hannover 96) 15:01 min, W 40: 1. Annette Nothdurft (Hannover 96) 15:45 min, W 45: 1. Waltraud Klostermann (TV Norden) 15:05 min, W 50: 1. Anne Fischer (ATS Cuxhaven) 16:04 min, W 55: 1. Angelika Asche (TSV Kirchdorf) 17:46 min, W 60: 1. Sigrid Meyer (LG Weserbergland) 18:35 min, Mannschaften: W 30/35: 1. Germania Helstorf 21 P., W40/45: 1. LG Nienburg 32 P., W 50 +: 1. LG Kreis Verden 33 P.,
Männer Mittelstrecke 3,9 km; Altersklassen M 40: 1. Stefan Bädermann (LG Celle Land) 13:01 min, M 45: Rolf Helmboldt (Eintracht Hittfeld) 2:50 min, Mannschaften: M 30/35: 1. VfL Wolfsburg 13 P., M 40/45: LG Göttingen 22 P.,
Langstrecke 9,2 km: M 35: Thomas Bartholome (TSV Kirchdorf) 28:41 min, M 40: Mario Burger (LG Braunschweig) 30:12 min, M 45: 1. Helmut Nothdurft (LG Weserbergland) 32:17 min, Mannschaften: M 30/35:1. Germania Leer 24 P., M 40/45: 1. LG Nienburg 41 P.,
6,9km-Strecke Altersklassen M 50: 1. Klaus-Dieter Grabowski (SC Spelle-Venhaus) 23:45 min, M 55: 1. Jürgen Hold (LG Kreis Verden) 25:06 min, M 60: 1. Klaus Ortwig (VfL Oldenburg) 27:45 min, M 65: 1. Manfred Bublitz (LG Weserbergland) 27:19 min, M 70: 1. Heinrich Menge (Jahn Sarstedt) 30:51 min, Mannschaften: M 50/55: 1. LG Göttingen 21 P., M60+: 1. VfL Oldenburg 29 P., Männer Altersklasse (Quelle: nlv-la.de, 21.02.07)


W60: Valerie Parsons läuft neuen Weltrekord über 60m

Beim Hallensportfest der Brunel Universität in West London hat am vergangenen Samstag die britische Masterssprinterin Valerie Parsons (GBR) den von ihr selbst zu Jahresbeginn aufgestellten W60-Hallenweltrekord über 60m um 8 Hundertstel auf zunächst 8,81sec und später in einem weiteren Lauf auf 8,75sec verbessert - letzteres gegen 17-jährige Teenager, deren Urgroßmutter sie sein könnte.
Diesmal ist gleich auf den Resultatlisten vermerkt, dass die zeit einen Masters-Hallenweltrekord darstellt. Dies offiziell bestätigen zu lassen, war bei ihrem ersten Hallenweltrekord am 7. Januar noch ein schwieriges Unterfangen. Damals weigerte sich der Oberkampfrichter, die notwendigen Formulare abzuzeichnen, weil er nicht glauben wollte, das Val 60 jahre alt war. Schließlich verstieg er sich gar noch zu dem Satz: "Dieses Sportfest findet nicht unter den IAAF-Regeln statt!" Es klappte dann schließlich doch noch... (20.02.07, update 21.02.07)


Neu gestalteter DLV-Newsletter erstmals erschienen

Ab sofort und als Vorgeschmack auf die bevor stehende Neugestaltung von leichtathletik.de präsentiert sich der "Newsletter im neuen Corporate Design des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV)", heißt es auf leichtathletik.de. Direkt nach dem Wochenende erschien jetzt die erste Ausgabe.
Das schnelle Informationsmedium wird künftig wahlweise im Html- und wie bisher im Text-Format angeboten. Die neue Html-Version ist dabei, verbunden mit den aktuellen Nachrichten aus der Leichtathletik-Welt, auch mit aktuellen Bildern bestückt. Wie bisher wird der leichtathletik.de-Newsletter in kurzen Abständen von nur wenigen Tagen erscheinen, der Anti-Doping-Newsletter einmal im Monat. Genutzt wird das neue Newsletter-System auch für den Medienservice des Deutschen Leichtathletik-Verbandes sowie für Nachrichten an die Community von leichtathletik.de.
Für den natürlich kostenlosen leichtathletik.de-Newsletter sind Anmeldungen hier möglich. (20.02.07)


Masters-DM Halle und Winterwurf 2007: Jetzt online...

...ist die Starterliste (nach Altersklassen und Wettbewerben) des am kommenden Wochenende bevor stehenden ersten Jahreshöhepunktes der Masters-Leichtathletik. Die Deutsche Hallen und Winterwurfmeisterschaft der Senioren findet in Düsseldorf statt. Insgesamt haben 1141 Teilnehmer aus 531 Vereinen gemeldet. Als pdf-Dokument umfasst die Meldeliste immerhin 87 Seiten. Älteste gemeldete Teilnehmerin ist die engagierte Christel Happ (*1929, Guts Muths Quedlinburg), die ältesten gemeldeten Senioren sind Karlheinz Teufert (*1929, SC Langenhagen) und Herbert Müller (*1929, LAV Bayer Uerdingen/Dormagen). Hier finden sich der aktuelle Zeitplan der DM und die Meldungen nach Vereinen.
Etwa 250 Mitarbeiter/innen werden in Düsseldorf im Einsatz sein und für gute Rahmenbedingungen sorgen, damit die Seniorinnen und Seniorinnen optimale Leistungen erreichen können. Dies sind bewährte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Stadt Düsseldorf, des LVN- Kreises Düsseldorf/Neuss, der beiden Düsseldorfer Leichtathletikvereine ART und ASC, des Leichtathletik-Verbandes Nordrhein und des Deutschen Leichtathletik-Verbandes sowie weit über 100 Wettkampfmitarbeiterinnen, Wettkampfmitarbeiter und Helferinnen und Helfer.
Zur DM erscheint die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift "Senioren-Leichtathletik" und voraussichtlich auch "der Reckemeier" - die legendäre Seniorenbestenliste, diesmal die Ausgabe 2006. Am Rande der Meisterschaften findet in Düsseldorf auch eine Sitzung des Bundesfachausschusses "Senioren" statt. Dem Vernehmen nach sollen dort die heftig kritisierten Äußerungen des DLV-Präsidenten Clemens Prokop vor dem Sportausschuss des Deutschen Bundestages entgegen der ursprünglichen Tagesordnung doch noch beraten werden.
Weitere Infos zur ersten Masters-DM 2007 finden sich hier.
(19.02.07)


DM in Leipzig: Tim Lobinger (M35) holt mit Mastersrekord Bronze

Nur drei Mastersathleten traten bei den Deutschen Leichtathletikmeisterschaften in Leipzig an, zwei von ihnen am ersten Tag der Wettkämpfe. Titelmitfavorit Tim Lobinger (*1972, ASV Köln) belegte dabei im Stabhochsprung mit 5,75m Rang 3 und stellte damit einen neuen deutschen M35-Rekord auf. International springt der Kölner übrigens erst ab 3. September in der Mastersklasse, wenn er sein 35. Lebensjahr vollendet; in Deutschland ist bekanntlich für die Mastersklassen-Einstufung das Geburtsjahr maßgeblich.
Über 400m hatte sich Simone Noack (*1967, LG Neiße) eine Woche vor der Senioren-DM in Düsseldorf etwas mehr ausgerechnet. Die frisch gebackene W40-Rekordhalterin musste aber, geschwächt durch eine fiebrige Erkältung Mitte der Woche, als Vierte des ersten Vorlaufes in 57,96sec die Segel streichen. Mit ihrer im vergangenen Monat gelaufenen neuen deutschen W40-Rekordzeit hätte sie gerade den Zwischenlauf erreichen können, wie sich bei der Gesamtauswertung der drei Vorläufe herausstellte. Doch auch so schlug sich die Masters-Europameisterin gegen die zwanzig Jahre jüngere Konkurrenz prächtig.

Am zweiten Meisterschaftstag verzichtete Masters-Europameisterin wegen akuter Magen-Darm-Probleme Annette Weiss (*1968, LG Bonn/Troisdorf/Niederkassel) kurzfristig auf einen Start im 1500m-Finale. (18.02.07, update 20.02.07)


Online: DLV-Datenbank der Leichtathletik-Stadien und -Hallen

Der Deutsche Leichtathletik-Verband will alle Leichtathletik-Stadien und -Hallen in Deutschland in einer Datenbank erfassen und diese im Internet veröffentlichen. Bis zur Übernahme der Datenbank auf die DLV-Webseite www.leichtathletik.de findet man die Datenbank hier. Von den meisten Stadien fehlen alle oder jedenfalls wichtige Informationen. Dies zeigt ein Blick auf die Internetseite. Dort werden zum einen unter "Allgemeine Informationen" grundlegende Eigenschaften abgefragt: Name des Stadions, Ort, Adresse, Eigenschaften und Features. Diese Informationen werden dazu genutzt, Sporteinrichtungen vergleichbar zu machen. Hiernach wird man in Zukunft suchen können.
Unter "Freie Texte" können eigenständig Freitexte erfasst werden. Die Historie des Stadions, Ausstattung, die über die Standardmerkmale hinausgehen, Vorteile und Alleinstellungsmerkmale der Halle oder des Stadion, Anreise, Internetadressen.
(Quelle: Badischer Leichtathletikverband, 19.02.07)


DLV setzt auf Veranstaltungsoffensive - Wieder kein Wort zu Masters-Leichtathletik

Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) plant für das nächste Jahrzehnt eine Veranstaltungsoffensive. "Ziel ist es, wenn möglich jedes Jahr ein Highlight der internationalen Leichtathletik zu präsentieren - mindestens aber alle zwei Jahre", erklärte Präsident Clemens Prokop am Rande der deutschen Hallenleichtathletikmeisterschaften in Leipzig. So will sich der Verband mit Leipzig für die Hallen-EM 2011 bewerben. Zudem plant der DLV, der bereits 2002 im Münchner Olympiastadion die Freiluft-EM ausrichtete, erneut kontinentale Titelkämpfe zu veranstalten. Dies wäre 2014 und 2018 möglich - falls der Europäische Leichtathletik-Verband (EAA) nicht künftig alle zwei Jahre die EM ansetzt. Diesen Antrag hat unter anderem der DLV für den EAA-Kongress im April in Cannes/Frankreich gestellt. Bisher findet die WM alle zwei Jahre statt, die EM alle vier in jener Saison, in der keine Olympischen Spiele ausgetragen werden.
Für eine Hallen-EM 2011 müssten die Zuschauerkapazität in der Leipziger Arena noch von 4000 auf 4500 erweitert werden. Davor hat der DLV allerdings noch seine größte Herausforderung vor sich: 16 Jahre nach Stuttgart 1993 finden 2009 in Berlin die Weltmeisterschaften statt. Am 23./24. Juni dieses Jahres ist München Gastgeber des Europacups. In Stuttgart geht am 22./23. September das Weltfinale der Leichtathleten über die Bühne. Die deutschen Hallen-Titelkämpfe 2008 hat der DLV nach Sindelfingen vergeben.
Künftige internationale Wettkämpfe der Mastersleichtathleten in Deutschland nannte Prokop gegenüber der Presse nicht. Der DLV-Präsident erwähnte die deutsche Seniorenleichtathletik mit keinem Wort, die er unlängst mit der falschen Behauptung belegt hatte, 80 % der Dopingkontrollen im Seniorensport verliefen positiv.
Mit einer revolutionären Regel-Änderung will der DLV den Mehrkampf spannender und attraktiver machen. Künftig sollen die entscheidenden Läufe im Zehnkampf der Männer (1500 Meter) und Siebenkampf der Frauen (800 Meter) nach der Gundersen-Methode gestartet werden: Der vor dem Finale punktbeste Athlet startet zuerst, der Erste des "Jagdrennens" im Ziel hat damit auch den Mehrkampf gewonnen. Bei der Nordischen Kombination wurde die so genannte Gundersen-Methode 1988 eingeführt: Der beste Skispringer startet nach Umrechnung der Punkte mit einem entsprechenden Zeitvorsprung in der Loipe.
"Der DLV wir diesen Antrag auf dem IAAF-Kongress vor den Weltmeisterschaften in Osaka einbringen", sagte DLV-Präsident Prokop. "Dies ist ein weiteres Zeichen für Reformen in der Leichtathletik, um die Sportart und ihre Disziplinen attraktiver zu machen." Die WM in Japan beginnt am 25. August dieses Jahres. Zuvor hält der Internationale Leichtathletik-Verband (IAAF) seinen Kongress ab, bei dem IAAF-Vize Prof. Dr. Helmut Nigel gegen starke Konkurrenz zur Wiederwahl antritt.
(Quellen: eigene Recherchen, Süddeutsche und dpa, 19.02.07)


Steffi Nerius (W35) mit Mastersrekord zur „Europäische Winterwurf-Challenge 2007“

Obwohl Steffi Nerius (*1972, TSV Bayer 04 Leverkusen) noch am Vorabend von einer Magen-Darm-Erkrankung geplagt wurde, konnte die amtierende Europameisterin im Speerwurf am Montag ihrer Favoritenrolle gerecht werden und sicherte sich bei der internen Ausscheidung des deutschen Leichtathletik-Verbandes in Kienbaum die Teilnahme an der diesjährigen „7.Europäischen Winterwurf-Challenge“, die am 17./18.März im ukrainischen Yalta stattfindet.
Mit einer Weite von 61,29m bei 6 gültigen Würfen übertraf sie die WM-Norm von 61,00m und verbesserte damit zum zweiten Mal in diesem Jahr den deutschen W35-Rekord in ihrer Spezialdisziplin.
(19.02.07)


Schweiz: Starke Pellegrinelli - Gute Mastersresultate bei SM

Bei den Schweizer Hallenmeisterschaften am letzten Wochenende in St. Gallen bestätigte Hürdensprinterin Monica Pellegrinelli (*1965) ihre Ausnahmestellung. Nachdem sie im Vorlauf über 60m-Hürden 8,65sec gelaufen war, war sie im Finale mit 8.66sec fast gleich schnell und lief damit knapp an Bronze vorbei. Lara Zamboni (*1970 GA Bellinzona) schied im Vorlauf mit guten 9.19sec aus. Petra Pechstein (*1971 LC Basel übersprang mit dem Stab starke 3.80 m. Dreispringer Olivier Berger (*1969 CEP Cortaillod) kam mit 13,52m auf Rang 6. (19.02.07)


Bundesregierung: Anti-Doping-Forschung hat „weltweit noch erhebliche Defizite“

„Die Bundesregierung hält die Kürzung von Fördermitteln, um ein bestimmtes sportpolitisches Verhalten zu erreichen, nicht für das beste Mittel einer Kooperation im Anti-Doping-Kampf.“ So heißt es in der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion. „Mittelkürzungen können aber aus fachlichen Gründen (zum Beispiel bei Nichteinhaltung von Förderauflagen) sinnvoll oder sogar notwendig sein.“ Weiter heißt es, Sperren von Haushaltsmitteln seien derzeit nicht geplant. Der Sportsprecher der Liberalen, Detlef Parr, hatte der Bundesregierung 28 Fragen zu Zielen und Wege einer effizienten Anti-Doping-Politik in Deutschland gestellt.
Die Bundesregierung sieht auf dem Feld der Dopingforschung „weltweit noch erhebliche Defizite“. „Wenn hier die Forschung nicht auf dem neuesten Stand der Verfahren und Stoffe ist, kann eine Dopingbekämpfung nicht wirksam erfolgen“, heißt es weiter. Im Rahmen der Möglichkeiten des Bundesetats werde alles getan, um die Forschungsanstrengungen zu erhöhen. So werden für die Kontrolllabors in Köln und Kreischa jährlich etwa 1,3 Millionen Euro bewilligt, im Wesentlichen für die Dopinganalytik; das Anti-Doping-Labor in Köln hatte im vergangenen Jahr zusätzlich 139.000 Euro für Forschungen zur Bekämpfung des Blutdopings erhalten.
Die Bundesregierung stellt in der Antwort klar, dass Definitionen und Regelungen des Welt-Antidoping-Codes (WADC) auch in Deutschland gelten. Mit der Ratifizierung des UNESCO-Abkommens, das voraussichtlich im März abgeschlossen sein wird, verpflichte sich „die Bundesrepublik Deutschland auch auf staatlicher Seite, die internationalen Anti-Doping-Regelungen anzuerkennen. Konkrete Aktivitäten der Bundesregierung sind nicht erforderlich, da mit Einführung des NADA-Codes bereits weitestgehend die Regelungen des WADC übernommen wurden.“
Generell wird festgestellt: Die Dopingbekämpfung könne nur Erfolg haben, „wenn Politik, Sport und Wirtschaft diesen Kampf gemeinsam führen und jeder der Partner sich dafür engagiert“. Kern der Zuständigkeit des Bundes sei die Unterbindung der unkontrollierten Weitergabe von Arzneimitteln zu Dopingzwecken und die Zerschlagung von kriminellen Händlernetzwerken. Für besonders schwere Fälle seien Strafverschärfungen im Arzneimittelgesetz vorgesehen (hierzu gibt es bereits Vorschläge in einem Referentenentwurf). Weitere Straftat-bestände könnten darüber hinaus in Betracht kommen, insbesondere Körperverletzungsdelikte und Betrug. Das Maßnahmenpaket der Bundesregierung und seine Umsetzung seien mit dem DOSB abgestimmt worden: „Es ist darauf angelegt, die Möglichkeiten der Dopingbe-kämpfung des Sports und seiner Verbände zu ergänzen und zu fördern.“
(Quelle: dosb, 18.02.07)


Rennsteiglauf 2007: Nervensache

Rennsteigläufer sind die Härtesten. Darüber wurde auch an dieser Stelle in dieser Zeitung schon oft geschrieben - es ist einfach so. Während z. B. am 20. Mai 2006, dem Tag des 34. GutsMuths-Rennsteiglaufes, in ganz Deutschland zahlreiche Lauf- und andere Sportveranstaltungen wegen des extrem schlechten Wetters abgebrochen wurden, sorgten 14.390 Läufer und Wanderer samt acht Rollstuhlfahrer (!) für so etwas wie einen neuen Schlechtwetter-Teilnehmer-Rekord.
Und auch für den diesjährigen Jubiläumslauf, den 35. am 19. Mai 2007, lassen sich wahre GutsMuths-Jünger von nichts und niemandem von ihrem Vorhaben, der erfolgreichen Teilnahme an Europas schönsten Natur-Cross-Lauf, abschrecken. Egal übrigens, wie es in der Vorbreitungszeit auf dem Rennsteig aussieht. Oftmals lag Schnee bis kurz vor dem Start, auch Schnee auf der Strecke, eisiger Regen und durchweichter Boden hielten echte Rennsteigläufer nicht auf.
In diesem Jahr hat ja Sturm „Kyrill“ für eine Menge „Holz“ auf dem Höhenweg gesorgt, ohne dass dies die Anmeldungen entscheidend beeinträchtigt hätte „ Rennsteigläufer sind Optimisten und haben eiserne Nerven. Und sie haben recht. Der Rennsteig ist dank enorm fleißiger Forstleute -das muss einmal gesagt werden!- wieder begehbar.
Zur Zeit liegen die Anmeldungen besonders auf den Laufstrecken gut im Plan schon 3.152 haben sich für den Halb-Marathon (2006 insgesamt 6.600 Meldungen), 1906 für den Marathon (gesamt 3621 beim 34.) und 1115 für den Super-Marathon (zu 1.827) entschieden. Für die fünf Wanderstrecken kommt der Anmeldungs-Run ohnehin erst noch, viele sogar erst am Start selbst. Denn Rennsteigläufer sind nicht nur die Härtesten und Nervenstärksten, sie sind auch die Treuesten, weiß Gerd Dolge, Journalist und selbst am Rennsteig bei Europas größtem Crosslauf dabei... Webseite..
(Quelle: www.rennsteiglauf.de; 18.02.07)


M60: Stabhochsprungweltrekord durch John Altendorf (USA)

John Altendorf, aus dem US-Bundesstaat Oregon, hat vor Wochenfrist gleich zwei Mal den Hallen-Weltrekord im Stabhochsprung der M60 verbessert. Bei einem Hallensportfest in der University of Washington in Seattle übersprang er -mit Helm! und vor einem begeisterten Publikum- zuerst 3,92m und kurz danach 3,96m. Damit steigerte er den 9 Jahre alten, bisherigen Rekord von 3,91m seines Landsmann Dale Lance um 5cm.
Als Leckerbissen hier ein Videomitschnitt des 3,96m-Rekordsprungs vom 11. Februar und die anschließende Diskussion auf der US-Stabhochsprungseite polevaultpower..
(18.02.07)


Schweden: Starke Hochspringer in Malmö

Die Hallenmeisterschaften der Region Schonen am 10. Februar in Malmö beeindruckten durch die Leistungen der schwedischen Hochspringer. Carl-Erik Särndal (*1937, IFK Lund) stellte in der M70 mit 1,55m einen neuen "Nordischen Rekord" auf und in der M80 gelang dann dem amtierenden M70-Weltrekordler Nils-Bertil Nevrup (*1926, Ljungby FIK) mit 1,30m ein bejubelter Hallenweltrekord seiner Altersklasse.
Er stellte mit seiner Leistung die vor einem Jahr bei der Hallen-WM in Linz gesprungene Leistung von Walter Hess (*1922, LG Forchheim) ein, der allerdings im Gegensatz zu Nils-Bertil Nevrup nicht bei der EM in Helsinki am Start ist. Alle Resultate...
(17.02.07)


M45: Jesús Borrego (ESP) läuft 3000m-Hallenweltrekord

Über 3000m hat der Spanier Jesús Borrego (*1961, A.D. Sevilla) einen neuen Hallenweltrekord seiner Altersklasse M45 aufgestellt. Er lief am vergangenen Sonntag bei den andalusischen Hallenmeiterschaften im Sportpalast San Pablo in Sevilla 8:34.58min. Der in Herrera geborene Mastersathlet war damit rund zwei Sekunden schneller als der bisherige Weltrekord, den Klaus Goldammer (*1952, OSC Berlin) seit 1999 mit 8:36.64min gehalten hatte.
Aus den USA verlautbarte inzwischen, Craig Fram (USA) sei bereits am 14. Februar 2004 in Boston (Mass.) mit 8:35,40min schneller als der Berliner Goldammer gelaufen. Die Zeit des neuen Weltrekordhalters Borrego ist aber auch schneller als dieses, in der offiziellen WR-Liste der WMA nicht enthaltene Resultat. Die Leistung des Andalusiers war übrigens bereits der dreizehnte nationale spanische Rekord in der laufenden Hallensaison 06/07. Mehr in spanischer Sprache...
(17.02.07, update 19.02.07)


2,03m: Marco Segatel (ITA) springt M40-Europarekord

Mit 2,03m hat der Italiener Marco Segatel (*1962) einen neuen Hochsprung-Halleneuroparekord der M40 aufgestellt. Er erbrachte die Leistung am vergangenen Sonntag bei den ligurischen Hallenmeisterschaften in Genua und unterstrich damit seine exzellente Form. Weil der am 23. März 1962 geborene Mastersathlet international noch nicht der M45 angehört. zählt die Leistung als M40-Europarekord.
Segatel hatte bei der Hallen-WM in Linz im vergangenen März bereits 2,02m übersprungen und damit den 1999 aufgestellten Halleneuroparekord des Schweden Stefan Karlsson eingestellt. Im Januar 2007 überquerte er dann in der Halle zuerst in Aosta 1,98m und später in Modena 2,00m. Der M45-Weltrekord in der Halle wird übrigens seit der Hallen-WM in Linz durch den Belgier Gert de Roose gehalten, der dort 1,93m übersprang.
(17.02.07)


Trikot: 20 Prozent Rabatt für Masters, die für EM und WM gemeldet haben

Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) hat gemeinsam mit der Deutschen Leichtathletik Promotion (DLP) beschlossen, den Teilnehmern an internationalen Seniorenmeisterschaften zukünftig einen Rabatt von 20 Prozent auf alle Artikel der käuflichen Nationalmannschaftskleidung zu gewähren. Dies teilte jetzt der DLV mit.
Mit dieser Offerte solle "ein weiterer Schritt in Richtung Vereinheitlichung der Nationalmannschaftskleidung bei internationalen Meisterschaften getan sowie die generelle Unterstützung des DLV im Seniorensport verstärkt werden", hieß es. Erstmalig werden die Athleten dieses Angebot anlässlich der DM Senioren Halle in Düsseldorf (24./25. Februar) nutzen können. Aber auch hier gilt, nur wer für eine internationale Meisterschaft gemeldet hat, erhält dieses Angebot. Entsprechende Listen der bisher über den DLV gemeldeten AthletenInnen liegen vor Ort vor. In Düsseldorf können auch ein neuer Nationalmannschaftsrucksack sowie ein Nationalmannschafts-T-Shirt erworben werden.
(Quelle:www.leichtathletik.de, 16.02.07)


NADA informiert Verbände über verpasste Dopingtests – Arbeitsgruppe überprüft Kontrollsystem

Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern der Fachverbände, des Deutschen Olympischen Sportbundes, des Bundesinnenministeriums und der Nationalen Antidoping-Agentur (NADA), soll das bei Verstößen gegen die Meldepflichten bei Trainingskontrollen - so genannte „missed tests“ - angewandte Verfahren überprüfen und gegebenenfalls Änderungen vorschlagen, um die Effektivität der Dopingkontrollen im deutschen Sport zu sichern.
Ende Januar 2007 hatte die NADA einräumen müssen, dass es im Jahr 2006 insgesamt 201 Verstöße gegen die Meldepflichten gegeben hatte, ohne dass dies den jeweiligen Verbänden gemeldet worden war. Aufgedeckt wurden die Versäumnisse im Doping-Kontrollsystem durch eine ARD-Recherche.
Die NADA kündigte an, den betroffenen Sportverbänden die Unterlagen über alle 201 im Jahr 2006 registrierten Fälle vorzulegen, bei denen Athleten entgegen dem Anti-Doping-Code für Kontrolleure nicht anzutreffen waren. Insbesondere gelte dies für die 40 Fälle, in denen es auch mit Verspätung zu keiner Kontrolle kam. Die Fälle würden von den Verbänden nun umgehend auf die Einleitung von Verfahren geprüft.
Basierend auf den Ergebnissen der Arbeitsgruppe soll eine Überarbeitung der so genannten „Missed Test Policy“ erfolgen. Gleichzeitig wird eine Harmonisierung der Kontrollverfahren der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), der Internationalen Fachverbände und der Nationalen Anti Doping Agenturen beabsichtigt, um mehr Rechtssicherheit zu schaffen. Diese Forderung soll im Rahmen der anstehenden Revision des WADA-Codes und der damit verbundenen Standards umgesetzt werden.
Der Kuratoriumsvorsitzende der NADA, Michael Hölz, erwartet bereits für die kommende Sitzung am 8. März 2007 vom Vorstand und der Geschäftsführung eine umfassende Klärung und Berichterstattung. „Wir werden nach Vorlage und Bewertung des Berichtes dann konkrete Maßnahmen einleiten“, so Hölz weiter.
(Quelle: www.sportgericht.de, 15.02.07)


W35: Sonia O'Sullivan (IRL) auf Abschiedstournee (15.02.2007)

Ex-Weltmeisterin Sonia O´Sullivan wird ihre Leichtathletik-Karriere definitiv in diesem Jahr beenden. Diese Entscheidung teilte die 37-jährige Irin am Mittwoch einem TV-Sender in Dublin mit. Ihren letzten Start will sie am 15. April beim Great Ireland Run absolvieren.
Die Silbermedaillen-Gewinnerin des olympischen 5000-Meter-Laufes von Sydney war 1995 über diese Distanz in Göteborg Weltmeisterin geworden, nachdem sie 1994 3000-Meter-Europameisterin geworden war und vier Jahre später in Budapest auch die EM-Titel über 5000 Meter und 10.000 Meter gewann. Danach wechselte die Cross-Weltmeisterin von 1998 auf die Marathon-Strecke.
(Quelle: sid, 15.02.07)


EAA: Will Waleri Borsow EAA-Präsident werden ?

Der frühere Sprinter Waleri Borsow will offenbar am 14. April in Cannes Präsident des Europäischen Leichtathletik-Verbandes (EAA) werden und den ebenfalls kandidierenden Schweizer Amtsinhaber Hansjörg Wirz ablösen. Der heute 57-Jährige war von 1993 bis 1996 Sportminister der Ukraine, bis 1998 deren Präsident im Nationalen Olympischen Komitee und ist seit 2003 sozialdemokratischer Parlamentsabgeordneter sowie Präsident des ukrainischen Leichtathletik-Verbandes. In Cannes findet die Vollversammlung des Europäischen Leichtathletikverbandes statt.
Der Ehemann der viermaligen Turn-Olympiasiegerin Ludmilla Turistschewa (54) war 1972 in München Doppel-Olympiasieger über 100 und 200 Meter sowie Zweiter über 4x100 Meter mit der sowjetischen Staffel. Vier Jahre später gewann er in Montreal Bronze über 100 und 4x100 Meter. Europameister war er über 100 Meter 1969, 1971 (außerdem 200 Meter) und 1974 und zwischen 1970 und 1977 sechsmal Hallen-Europameister über 60 Meter. Nach zwei Achillessehnen-Operationen hatte er seine Laufbahn 1979 beendet.
"Waleri Borsows Kandidatur überrascht mich. Bei den letzten Wahlen wurde er nicht einmal ins EAA-Council gewählt", sagt DLV-Präsident Clemens Prokop, der als Mitglied dieses Gremiums ausscheidet. "Ich bin ausgelastet als Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes und der Aufgabe im Organisationskomitee für die WM 2009 in Berlin", sagt der Kelheimer Amtsgerichtsdirektor. An seiner Stelle strebt DLV-Generalsekretär Frank Hensel einen Sitz im 13-köpfigen EAA-Führungsgremium an. Zu den 22 Kandidaten gehören auch die Olympiasieger Jonathan Edwards (Großbritannien/Dreisprung) und Erki Nool (Estland/Zehnkampf).
(Quelle: sid, 14.02.07)


Frankreich: Nicole Barilly egalisiert W45-Halleneuroparekord

Eine Woche vor den französischen Hallenmeisterschaften hat W45-Sprinterin Nicole Barilly (*1960, Est Charente Athlétique) bei einem Hallensportfest in Poitiers den europäischen W45-Hallenrekord über 60m egalisiert, den die Schweizerin Christine Müller (*1958) bei der Hallen-WM in Sindelfingen 2004 aufgestellt hatte. (14.02.07)


Auftakt zur Straßenlaufsaison:
Knapp 500 Läuferinnen und Läufer starten beim 30. Mörfelder Halbmarathon

Aprilwetter im Februar. Am vergangenen Sonntag bot Petrus von Sonnenschein bis hin zu starken Regenfällen alles auf. Die knapp 500 Teilnehmer bei der 30. Auflage des Mörfelder Halbmarathonlaufs hätten sich sicherlich auch schon mit einem wolkenverhangenen Himmel zufrieden gegeben. Hauptsache, sie hätten trockenen Fußes die 21,0975-km-Strecke im Mörfelder Unterwald zurücklegen können. Doch am Morgen begleitete die Läuferinnen und Läufer strömender Regen. Von Kopf bis Fuß durchnässt, erreichten die Sportler das Ziel im Waldstadion. Es spricht für das Organisationskomitee der SKV Mörfelden, dass trotz des schlechten Wetters nur wenige vorangemeldete Athleten auf einen Start verzichteten. Es trugen sich sogar noch einige Läuferinnen und Läufer am Sonntagmorgen im Sportlerheim in die Startlisten ein. So verzeichneten die Helfer der SKV mit 495 Sportlern das zweitbeste Meldeergebnis in der dreißigjährigen Geschichte des Halbmarathon-Klassikers.
Trotz der widrigen äußeren Bedingungen gab es etliche persönliche Bestzeiten auf dem flachen 10,5-km-Kurs, den es zweimal zu bewältigen galt. Und auch die Siegerzeit des Homburgers Jörg Schmidt (*1963) von 1:14:47 Stunden kann sich sehen lassen. Ihm folgte mit Jan Wäsch (* 1969, LG Schefflenztal) in 1:15:16 der schnellste Südhesse. Auf Rang dreizehn des Gesamteinlaufs folgte in 1:19:19 Triathlet Lothar Leder (*1971, ASC Darmstadt), der vergangene Woche als erster Ausdauer-Dreikämpfer im Profifeld des Ironman 70.3 in Wiesbaden der Presse präsentiert wurde.
Gerald Metzger (*1956, TV Groß-Gerau) gewann in 1:26:18 in der M 50 mit nur sieben Sekunden Vorsprung vor Hans Schweitzer (*1956, LC Michelstadt). Manfred Böhmer (*1947, TV Groß-Gerau), der bereits vor Wochenfrist beim Abschluss der Winterlaufserie in Jügesheim überzeugt hatte, gewann nun auch in Mörfelden in 1:30:47 souverän bei den Senioren M 60.
Bei den Frauen dominierte am Sonntag Kerstin Straub. Die mehrfache Hessenmeisterin und C-Kaderathletin des im Dezember des vergangenen Jahres neu gegründeten Berglaufkaders des DLV lief nach 1:23:25 Stunden über die Ziellinie. Zweite und zugleich Siegerin der W40 wurde mit deutlichem Rückstand Petra Losert (*1963, TV Waldstraße Wiesbaden, 1:35:44h).
In der Altersklasse W65 lieferte die älteste Läuferin der Veranstaltung Hannelore Kirchem (*1940, LG BEC) in 1:41:19 Stunden eine starke Leistung ab.
(Quelle: eigene Recherchen, echo-online, 14.02.07)


Ergebnisliste des Hallensportfestes der TSG Nieder-Erlenbach, 11 .02.07, Sportzentrum Kalbach, Am Martinszehnten 2.
Mehr in Kürze...

Fürth: Guido Müller wieder in Form
Starker Robert Kellner

179 Athleten nahmen am 18. Senioren-Hallensportfest der LAC Quelle Fürth/München 1860 teil, das am Samstag in der Fürther Leichtathletikhalle reibungslos über die Bühne ging. In Topform präsentierten sich dabei gleich eine ganze Reihe von Athleten. In der M45 etwa lief Robert Kellner (*1962, LG Veitsbronn-Obernzenn) die 800m in 2:04,39min. M50-Sieger Bernhard Michelchen (*1953, VfL Sindelfingen) sprintete die 60m in 7,79sec und kurz danach 24,98sec über 200m. Das M55-Zweikampf über 800m entschied am Ende Johann Schrödel (*1948, SC Roth) mit 2:14,03 min gegen Kurt Herbicht (*1949, TS Lichtenfels, 2:17,92 min) für sich. Bernd Schumacher (*1946, Post-Sport Telekom Trier) glänzte mit 1,56 m im Hochsprung der M60.
Ein nach seiner Verletzung bei der EM in Poznan wieder fitter Guido Müller (*1938, TSV Vaterstetten) überzeugte in Fürth. Er gewann die 60m Hürden in 10,03sec, über 100m in 13,25sec und 200m in 26,11sec; über 60m musste er sich in starken 8,46sec allerdings knapp Hermann Beckering (*1939, SPVG Ahorn) geschlagen geben, der in 8,44 sec vorn lag und mit tollen 4,96m auch den M65-Weitsprung gewann. M65-Hallenweltmeister Willi Scheidt (*1939, TS 1861 Herzogenaurach) lief über 400m gute 62,84 sec.
Bei den Seniorinnen entwickelte sich das Hallensportfest in der W40 fast zu einem Urte-Alisch-Festival. Die Neu Fürtherin (*1967, LAC Quelle Fü/Mü) siegte über 60m Hürden in 9,27sec (W35), 60m in 8,21sec, 200m in 26,67sec, mit 1,63m im Hochsprung und im Weitsprung mit 5,31m.
In der W45 gab es über 60m und im Weitsprung für drei Mastersathletinnen dieselben Podestplätze. Es siegte jeweils Ramona Schulz (*1962, LAZ Obernburg-Miltenberg) - 8,41sec über 60m und 5,03 m im Weitsprung - vor Angelika Grißmer (*1961, LG Neckar-Enz ) - 8,50sec und 4,87 m - und Annegret Nanz (*1959, TSV Eintracht Hittfeld) - 8,51sec un 4,74 m. In der W60 ließen über 400m die 80,33sec von Ingrid Goldschatz (*1943, TSV 1895 Burgfarrnbach e.V.) aufhorchen. Mit 3,73m ein gutes Ergebnis erzielte im W60-Weitsprung Beatrix Blank (*1947, LG Neu-Ulm).

Das Foto zeigt zufriedene Athleten nach dem gelungenen Senioren-Hallensportfest in Fürth.
Alle Resultate aus Fürth... Bericht von Theo Kiefner
(Foto: copyright Dieter Krumm; 12.02.07)


Helsinki: EVAA gründet EVAA-Akademie für Seniorensport

EVAA, der Europäische Leichtathletikverband der Senioren, plant die Gründung einer EVAA-Akademie für die Masters-Leichtathletik. Sie soll anlässlich der bevorstehenden Hallen-EM in Helsinki gegründet werden. EVAA-Präsident Dieter Massin bestätigte dies auf Anfrage gegenüber www.masters-sport.de und sagte: "Seit meiner Wahl vor fast fünf Jahren habe ich sehr großen Wert darauf gelegt, den Senioren -wie Willi Maurer es so schön sagt- einen 'Mehrwert' zu verschaffen. Für mich ist es einfach nicht genug, wenn 'nur' Wettkämpfe organisiert werden. Die Aktiven sollen mehr Informationen erhalten. So entstand die Zusammenarbeit mit der Metropolitan - Universität in Manchester (Prof. Dr. Jörn Rittweger), an die sich die Humboldt-Universität Berlin (Charité) um Prof. Dr. Dieter Felsenberg anschloss. Anlässlich der EM im vergangenen Sommer in Poznan habe ich auch die sozialwissenschaftlichen Buchautoren Dr. Krzysztof Kusy und Jacek Zielinsky, beides Dozenten an der AWF Sporthochschule in Poznan, für eine Mitarbeit gewinnen können."
Der EVAA-Chef: "In Helsinki werden wir nun die EVAA-Akademie gründen, eine Idee von Kurt Kaschke. Grundlage für diese Akademie ist das "Masters' Development Programe", das das EVAA-Council vor drei Jahren für eine nachhaltige Präsidiumsarbeit verabschiedet hat. An unserem 'MDP' haben auf meine Bitte u.a. die deutschen Experten Willi Maurer und Winfried Vonstein mitgearbeitet."
Während der Hallen-EM in Helsinki werden jetzt aus Anlass der Akademiegründung Wissenschaftler der finnischen Universität Jyväskylä, der sportwissenschaflichen Hochschule in Skandinavien, in zwei Vorträgen (in englischer Sprache) über "Sprint running techniques and training in master athletes" (Dr. Marko Korhonen und Dr. Timo Annala) und über "Strength profile and training in older adults" sprechen. Vor allem der Beitrag von Prof. Dr. Keijo Häkkinen, Vizedekan der Sportwisschenschaftlichen Fakultät von Jyväskylä, dürfte dabei ein besonderer Leckerbissen sein. Der Sportmediziner Prof. Dr. Keijo Häkkinen ist u.a. Mitverfasser eines von der medizinischen Kommission des IOC veröffentlichten Kompendiums über Krafttraining im Leistungssport.
(11.02.07)


Hallen-DM: Düsseldorf empfängt Senioren

Am übernächsten Wochenende 24. und 25. Februar richtet der Leichtathletik-Verband Nordrhein in der Leichtathletikhalle im Düsseldorfer Arena-Sportpark die 6. Deutschen Senioren-Hallenmeisterschaften und die 5. Deutschen Senioren-Winterwurfmeisterschaften aus. Die schmucke Leichtathletikhalle – anlässlich des 1. Leichtathletik-Weltcups 1977 als Trainingsstätte errichtet – wurde in der Zeit von März bis September 2004 umgebaut und bietet den Leichtathleten seitdem eine Wettkampf- und Trainingsstätte, die inklusive der außen liegenden Wurffelder modernen Ansprüchen genügen dürfte.
In den 19 Altersklassen der Senioren M30 bis M75 und Seniorinnen W30 bis W70 werden rund 250 Wettbewerbe angeboten. Teilnehmen dürfen Aktive der vorgenannten Altersklassen, wenn sie einem Leichtathletik-Mitgliedsverein in den bundesweit 20 Leichtathletik-Landesverbänden angehören und die geforderte Mindestleistung erbracht haben. Meldeschluss bei den jeweils zuständigen Landesverbänden war der 6. Februar. Die Wettbewerbe für die einzelnen Altersklassen und die zur Teilnahme erforderlichen Mindestleistungen entnehmen Sie bitte der Ausschreibung des DLV.
Am Samstag, 24. Februar, werden der erste Wettbewerb um 9.00 Uhr und der letzte Wettbewerb um 19.30 Uhr gestartet. Am Sonntag, 25. Februar, finden die Wettbewerbe in der Zeit von 9.00 bis 15.55 Uhr statt. Die konkreten Startzeiten für die einzelnen Wettbewerbe entnehmen Sie bitte dem Zeitplan, der der Ausschreibung beigefügt ist.
Die Meisterschaften erfreuen sich großen Zuspruchs. Bei der 1. Auflage der Deutschen Seniorenhallenmeisterschaften 2002 in Erfurt waren 721 Seniorinnen und Senioren, bei der 2003 in Halle/Saale um die Winterwurfmeisterschaften erweiterten Veranstaltung 1.271 Aktive gemeldet. In diesem Jahr erwarten die Ausrichter rund 1.200 Teilnehmer aus rund 500 Vereinen bundesweit. Die Übersicht aller gemeldeten Teilnehmer wird voraussichtlich am 16. Februar auf der LVN-Homepage www.lvnordrhein.de unter der Rubrik Wettkämpfe / DLV-Meisterschaften publiziert.
(Quelle: www.leichtathletik.de, 11.02.2007)


Merlene Ottey setzt noch einen drauf: WMR 7,30sec

Ex-Weltmeisterin Merlene Ottey (*1960, Slowenien) hat den 60m-Hallenweltrekord der W45 erneut verbessert. Freitagabend sprintete sie in beim Hallensportfest "Sparkassen Athletics" in Leipzig 7,30sec und verbesserte damit ihren die vor Wochenfrist in Gent (Belgien) aufgestellten Rekord um 6 Hundertstel. Mit der neuen Mastersrekordzeit gewann sie ihren Verlauf und wurde später im Finale -hinter zwei 21 und 20 Jahre jüngeren Polinnen- Dritte in 7,36sec. (10.02.07)


HH/S-H/M-V: Achtmal Gold für LG Alsternord-Senioren

Die Senioren der Leichtathletikgemeinschaft Alsternord haben die "Winterpause" hervorragend überstanden. Bei den Hallen-Landesmeisterschaften von Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern am letzten Sonntag in der neuen Hamburger Leichtathletikhalle holten die LGA-Routiniers gleich acht Titel. Doppelsieger wurden Hans-Jürgen Wolff (M 60) und Hans-Joachim Lange (M 70), die sich jeweils über 60 und 200 Meter durchsetzten. Der 63 Jahre alte Hans-Jürgen Wolff glänzte dabei vor allem im 200-Meter-Lauf mit einer Zeit von 27,49 Sekunden.
Siegreich für die LGA waren außerdem in der Altersklasse M 65 Paul Busse (200 Meter, 29,86 Sek.), Axel Wendt (800 Meter, 2:42,21 Min.) und Thomas Bartling (3000 Meter, 12:31,21 Min.). Jörg Krause (M 40) holte Titel Nummer acht für die LGA. Er gewann über 800 Meter in 2:10,58 Minuten.
Überzeugend war auch der Auftritt der beiden LGA-Neuzugänge Norbert Meyer-Hartmann und Helmut Lange, die vom Ahrensburger TSV kamen. In der 4 x 200-Meter-Staffel, die als Einlagelauf angeboten wurde, lief das LGA-Quartett, das durch Hans-Joachim Lange und Hans-Jürgen Wolff komplettiert wurde, 1:51,35 Minuten. "Mit dieser Zeit hat die Staffel Siegchancen bei den Deutschen Meisterschaften", so LGA-Sprecher Peter Suppa. Die Titelkämpfe finden am 24. und 25. Februar in Düsseldorf statt.
Alle Meisterschaftsresultate...
(Quelle: Hamburger Abendblatt, 09.02.07)


1500m: Karin Wåhlstedt (SWE) läuft skandinavischen W45-Hallenrekord

Sechs Wochen vor der Hallen-EM im finnischen Helsinki hat Karin Wåhlstedt (*1960, Järvsö IF) bereits eine tolle Form. Sie lief am vergangenen Samstag bei den Hälsingespelen in Schwedens neuester Leichtathletikhalle in Bollnäs die 1500m in 4:50,82 min und stellte damit einen neuen schwedischen und zugleich skandinavischen W45-Hallenrekord auf. Die Weltranglistenerste des vergangenen Jahres über 800m geht auch bei der Hallen-EM in Helsinki an den Start und trifft dort auf die favorisierte Spanierin Aurora-Perez. (09.02.07)


Doping: Auch die NADA und ihr Geschäftsführer Roland Augustin sind in der Kritik

Nach der Anhörung im Sportausschuss desBundestages gibt nicht nur ein gegen die eigenen Mastersathleten polemisierender DLV-Präsident Anlass zur Kritik., Auch die deutsche Antidoping-Organisation Nada gibt Rätsel auf. Michael Reinsch berichtet in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) und zieht das Fazit, dass Nada-Geschäftsführer Roland Augustin in die Kritik gerät. Aber Augustins Kopf wird nicht rollen. Doch schon Ort und Zeitpunkt einer Krisensitzung der Nada mit den Fachverbänden an diesem Freitag in Frankfurt sollen die Beteiligten geheim halten. Dabei gibt die Nada ohnehin genug Rätsel auf. Hier der Report des FAZ-Journalisten:
"Die Stiftung Nationale Anti-Doping-Agentur (Nada) gibt derzeit nicht das Bild einer souveränen und unabhängigen Kontrollinstanz für den deutschen Hochleistungssport ab. Statt klarer Erklärungen bekamen die Abgeordneten des Deutschen Bundestages, die dem Sportausschuss angehören, bei einer Anhörung am Mittwoch einen Wust von Zahlen zu hören. Auch wurden ihnen eine neue Nada - mit dem Vorsitzenden Armin Baumert als hauptamtlichem Krisenmanager - und eine neue Politik vorgestellt.
Doch schon Ort und Zeitpunkt der Krisensitzung der Nada mit den Fachverbänden an diesem Freitag in Frankfurt sollen die Beteiligten geheim halten. Dabei gibt die Nada ohnehin genug Rätsel auf. Etwa das, warum das Kontrollunternehmen PWC im vergangenen Jahr bei 385 geplanten Trainingskontrollen Athleten nicht antraf, warum Baumert wiederum von 201 Fällen sprach, in denen die Verbände hätten informiert werden müssen, warum Nada-Geschäftsführer Roland Augustin sagte, über diese 201 Fälle hätte die Nada informieren können, und warum er den Spitzenverbänden auf der Geheimkonferenz nur vierzig dieser Fälle vorlegen will.
Die Abgeordneten, so schien es allerdings, waren nicht so recht daran interessiert, dies alles herauszufinden. Sie reagierten milde darauf, dass bislang bei der Nada offenbar Chaos herrschte, welches nun in Hektik umgeschlagen ist. Der Vorsitzende des Ausschusses, Peter Danckert, mahnte zum Auftakt der Sitzung, man wolle kein Scherbengericht halten und solle das gemeinsame Ziel nicht aus den Augen verlieren.
Als nach der Sitzung ein Journalist Augustin fragte, warum denn die Meldungen der verpassten Kontrollen an die Verbände unterblieben seien, ging Danckert wie in seiner Zeit als Strafverteidiger dazwischen mit dem Rat: "Sie brauchen nicht zu antworten." Ist Augustin ein Angeklagter, der sich mit einer Antwort selbst belasten würde?
So jedenfalls kann man auch Armin Baumert verstehen, der 2002 nach den Olympischen Spielen als Leistungssportdirektor des Deutschen Sportbundes zurücktrat und nun innerhalb von wenigen Tagen zunächst Vorstandsmitglied, dann Vorstandsvorsitzender und hauptamtlicher Krisenmanager der Nada geworden ist. "Roland Augustins Kopf wird nicht rollen", sagte er in Berlin. "Er ist ermahnt worden, und wir haben personelle Konsequenzen besprochen." Nun aber solle sich Augustin auf seine Kernkompetenz konzentrieren, die durch interne Reibereien und Belastungen von außen verschüttet gewesen sei. "Die Zeit des Ausprobierens ist vorbei", versprach Baumert.
Zum Neubeginn der chronisch unterfinanzierten Kontrollinstanz gehört die Aufstockung der Geschäftsstelle in Bonn von acht auf zehn Arbeitskräfte. Das Personal soll für das Kontrollsystem sowie für Kommunikation und Marketing eingestellt werden. Baumert selbst will an bis zu drei Tagen pro Woche in Bonn präsent sein und im Rahmen von Projektaufträgen Lücken schließen, wie er sagte. Er sei erstaunt, dass unter den Athleten so viele Missverständnisse herrschten und dass selbst unter Fachleuten Begriffe wie "No-Show" und "Missed tests" ganz unterschiedlich definiert würden, sagte der Abgeordnete Swen Schulz von der SPD nach der Anhörung in Berlin.
(Michael Reinsch von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) ©privat 08.02.07)


ProMASTERs: "Befremden und Empörung" über Prokops Äußerung

Unmittelbar nach der heutigen Phoenix-Ausstrahlung des Livemitschnitts der Sportausschusssitzung des Deutschen Bundestags vom 31. Januar hat sich die Mastersorganisation ProMASTERs zu Wort gemeldet, die inzwischen die Interessen von mehreren Hundert aktiven Mastersleichtathleten vertritt. Die Vereinigung äußert darin "Befremden und Empörung" über die Äußerung von DLV-Präsident Clemens Prokop vor den Parlamentariern in Berlin, die man "zur Kenntnis genommen" habe. Die Erklärung im Wortlaut:
"Mit Befremden und Empörung hat die Interessengemeinschaft der Senioren in Deutschland, ProMASTERs, die Äußerungen des Präsidenten des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, Dr. Clemens Prokop, zur Kenntnis genommen. Dieser hatte sich vor dem Sportausschuss des Deutschen Bundestages in einer Weise geäußert, die geeignet war, die Senioren in ihrer Gesamtheit zu verunglimpfen. Seine vom Fernsehen aufgezeichnete Rede wurde von den Medien dahingehend wiedergegeben, dass 80% aller Kontrollen bei den Seniorenleichtathleten positiv seien. Vehement widerspricht ProMASTERs der Unterstellung des DLV-Präsidenten, die auch durch seine so genannte Richtigstellung nicht korrigiert wird. In dieser Klarstellung hat der Präsident des DLV zu erläutern versucht, dass nicht 80% aller Kontrollen im Seniorensport positiv waren, sondern der Anteil der Senioren an allen positiven Wettkampfkontrollen (Aktive und Senioren) bei 80% lag.
ProMASTERs betont hiermit, dass der mit Abstand überwiegende Teil der Senioren einen sauberen und fairen, dopingfreien und wettbewerbsgerechten Sport ausübt, der fern der "80% Doper" (= Pressemeldung) liegt.
ProMASTERs setzt sich weiter für diesen dopingfreien Sport ein - wie sich dies bereits aus der "Vaterstettener Erklärung" ergibt - und setzt alles daran, die nach wie vor bestehenden Informationsdefizite auszugleichen und den Seniorensportlern beratend zur Seite zu stehen."
(08.02.07)


Hallen-EM: Helsinki meldet Teilnehmerrekord

"Es gibt eine Rekordzahl an Teilnehmern bei den 6. Senioren-Europameisterschaften in der Halle!" melden die Organisatoren aus Helsinki. Nach ihren heute veröffentlichten Angaben entsenden 35 Nationen insgesamt 2070 Athleten in die finnische Hauptstadt. "Wir freuen uns, allen ein herzliches Willkommen in Helsinki zu wünschen", heißt es stolz auf der Internetseite der Veranstalter. (08.02.07)


Sachsen: Andreas Oppe (M45) kratzt an Guido Müllers Rekord
Petra Hermann (W45) stellt deutschen Stabhochsprungrekord ein

Durchweg prima Leistungen gab es am Wochenende in Sachsen bei den Hallenlandesmeisterschaften. Der Knaller: Andreas Oppe (1962, Dresdner SC 1898 ) hat sich daran gemacht, den M45-Hallenbestleistung von Deutschland Masters of the Year 2005 Guido Müller zu brechen, der bseit 23 Jahren bei 52,66sec. Bei den sächsischen Hallenmeisterschaften am vergangenen Wochenende in Chemnitz wäre es dem Dresdner schon fast gelungen. In 52,94sec (Sächsischer Mastersrekord) war er am Ende keine drei Zehntel langsamer als die Masterslegende aus Oberbayern. Dreifacher Meister wurde Guido Gans (*1967, SC DHfK Leipzig) mit 6,29m im Weitsprung, in 7,67 sec über 60m und 24,15sec über die Hallenrunde; über die 60m Hürden verlor er ion 9,29sec das Duell mit dem Spezialisten Sven Richter (*1966, TSG Markkleeberg von 1903), der auf 8,84 sec kam. Gute Form im Diskuswinterwurf zeigte Heiko Querner (*1966, LAC Erdgas Chemnitz) mit geworfenen 45,42 m.
Die neben Oppes 400m-Knaller beste M45-Leistung zeigte Lutz Herrmann (*1960, SG Vorwärts Frankenberg) mit übersprungenen 3,85m im Stabhochsprung. Auch Ralf Harzbecker (*1957, SC Hoyerswerda) lief in Chemnitz einen neuen sächsischen Rekord, als er die 3000m in 9:17,13 min gewann. Dasselbe gelang auch in der Altersklasse M55 Wolfgang Niemann (*1952, TSV Kitzscher) mit 25,85sec über 200m; in 7,90 sec gewann er auch den 60m Sprint.
Dreifachmeister in der M60 wurde Thomas Partzsch (*1947, Döbelner SV Vorwärts) mit 27,80 sec über 200m (SMR) und 63,02sec über 400m (SMR) und starken 11,66sec über 60m Hürden. Mit 1,54m (SMR) siegte Klaus Fischer (*1947, TSV Olbernhau) im Hochsprung und warf anschließend den Diskus auf 40,53m; Gerhard Hertzsch (*1947 SG Meerane 02) gewann mit 12,62 m die Kugekstoßkonkurrenz.
In der M 65 gab eine eine weitere sächsische Hallenbestleistung, als Manfred Kliemsch (*1941, LG Neiße) in 10,73 sec die 60m Hürden gewann; stark auch seine 4,92m im Weitsprung (SMR) und 9,34m im Dreisprung (SMR). In der M70 lief die 4x200m Staffel der SG Sportgemeinschaft Lok. Hainsberg (Arnold, E 32 - Halaczinsky, S 36 - Ender, G 33 - Wagner, D 34) mit 2:30,39 min. eine neue sächsische Hallenbestleistung. In derselben Altersklasse gab es durch Hartmut Behrendt (*1937 SV Lindenau 1848 ) im Kugelstoßen (13,80 m) und im Diskuswurf mit 35,59m neue Landesrekorde. Dasselbe gelang Heinz Ebermann (1931, SC DHfK Leipzig ) mit 80,47 sec über 400m in der M75 und Paul Glier (*1923 LAZ Leipzig) lief die 60m in neuer Hallenbestzeit von 11,05 sec (SMR)
Bei den Seniorinnen gewann in der W40 Silvia Klimpfinger (*1966 LG Neiße) die 60m in 7,99 sec (SMR), Simone Noack die 200m in 26,14sec und beherrschte die 400m in erstklassigen 57,47sec. Über 800m konnte sie es in 2:23,78min etwas langsamer angehen lassen; ein neuer Landesrekord war es ebenso die 1:54,03min-Zeit der 4x200m Staffel der LG Neiße (Klimpfinger, S 66 - Hiltscher, U 52 - Friedrich, C 52 - Noack, S 67). In der W45 lief Angela Kath (*1962 Treuener LV) über 200m in 28,58 sec einen neuen sächsischen Mastersrekord. Petra Herrmann (*1959 SG Vorwärts Frankenberg) stellte mit 3,00 m im Stabhochsprung den deutschen Rekord von Silvia Janke (*1960 LG Bremen Nord) aus dem Jahr 2005 ein. Ihrer Vereinskameradin Sabine Rogge (*1962 SG Vorwärts Frankenberg) gelang mit 10,48 m im Kugelstoß ein neuer SMR.
Sächsische Mastersrekorde gab es auch in den Altersklassen W50 und W55: Elke Grahnert (*1956 SV 1870 Großolbersdorf) mit 10,78 sec über 60m Hürden, Birgit Zapf (*1957 LG Vogtland) im Hochsprung über 1,35 m, Ulrike Hiltscher (*1952 LG Neiße) über 200m in 30,48sec und dann noch über 800m in 2:47,07 min. Die älteste Teilnehmerin Ursula Förster (*1926, SV Motor Großenhain) verbesserte ihre eigene Landes-Hallenbestleistung im Kugelstoßen auf 5,65m.
Resultate
(06.02.07)


Schweiz sieht starken Rainer Wenk

Gute Form zeigte Rainer Wenk (*1960, TV Wehr) beim GGB-Hallensportfest im schweizerischen Magglingen. Der einzige deutsche Mastersathlet sprintete die 60m in 7,57sec und sprang 6,43m weit. (06.02.07)


Pfalz: Lothar Fischer (M70) springt deutschen Dreisprungrekord

Prima Leistungen gab es bei den Pfalzmeisterschaften der Senioren am vergangenen Wochenende in der Ludwigshafenere Leichtathletikhalle zu sehen. Nach ihrem verletzungsbedingten "Seuchenjahr" 2005/2006 und trotz zweier Muskelrisse in der aktuellen Saisonvorbereitung sprintete - außer Konkurrenz laufend- Ulrike Görling (*1962, MTG Mannheim) sehr starke 8,21sec über 60m; Olga Becker (*1961, ABC Ludwigshafen) erreichte die zweitbeste W45-Zeit mit 8,38sec. In der W50 lief Gabi Horwedel (*1957, LG Rhein-Wied) sehr gute 8,62sec, Geraldine Otto (*1949, ABC Ludwigshafen) starke 9,06 sec und Renate Kimmel (*1939, TSV Speyer) überzeugte in der W65 in 9,66sec. Bei den Männern waren die 8,48sec von Masters-Weltmeister Bruno Kimmel (*1934, TSV Speyer)die stärkste Leistung.
Über 200m lieferte M45-er Robert Wagner (*1962, 1.FC Kaiserslautern) 24,24 sec ab und in einem dramatischen 400m-Rennen anschließend 53,08sec ab; dabei musste er sich nur um 5 Hundertstel seinem M40-Vereinskameraden Markus Seliger (*1964) geschlagen geben.
Im Hochsprung sind die 1,71m des außer Konkurrenz startenden Dieter Köhl (*1954, VfL Sindelfingen) und die 1,36m von Gust Stähle (*1934, VfL Bad Kreuznach) zu erwähnen. Noch nicht in Toppform ist Andreas Schlindwein (*1965, Tschft. Germersheim), der allerdings unangefochten mit 6,39m den M40-Weitsprung gewann.
In der M70 sprang Lothar Fischer (*1936, TG Waldsee) schöne 4,60m weit, dicht bedrängt von Klaus Riesenacker (1937, TSG Seckenheim, aK), der 4,58m erreichte. Die stärkste Leistung der ganzen Meisterschaften zeigte Lothar Fischer anschließend, als er im Dreisprung auf beeindruckende 10,10m kam. Damit verbesserte er seine eigene Bestleistung, die er an gleicher Stelle ein Jahr zuvor aufgestellt hatte um 5 cm.
(06.02.07)


Leipzig: Merlene Ottey am Start

Merlene Ottey (Slowenien) und Sina Schielke (TV Wattenscheid 01) gehen am kommenden Freitag, 9. Februar, bei den Sparkassen Athletics in der Arena Leipzig an den Start. Auf der 60-Meter-Sprintstrecke werden sich die beiden Asse gegenüberstehen: die 46-jährige Grande Dame des Sprints gegen die 25-jährige Deutsche.
„Die Verpflichtung der beiden Top-Namen ist ein großer Gewinn für die Athletics. Damit machen wir qualitativ noch mal einen großen Schritt nach vorn“, kommentiert Athletenmanager Joachim Krebs die endgültige Entscheidung, beide Sprinterinnen für Leipzig zu gewinnen.
Merlene Ottey gehört zu den großen Damen des Sprints. Bis 2000 ist die gebürtige Jamaikanerin für ihr Heimatland mit großen Erfolgen an den Start gegangen, seither besitzt sie die slowenische Staatsbürgerschaft. Sechs Mal ist sie zwischen 1980 und 2000 bei Olympischen Spielen angetreten. Und mit 46 Jahren ist sie immer noch dabei. Zuletzt lief sie in Moskau (Russland) und Gent (Belgien) mit flotten Rennen und Hallen-Weltrekorden für ihre Altersklasse in die Schlagzeilen.
Noch weit entfernt von solch einer langen Karriere ist Sina Schielke. Die Sprinterin vom TV Wattenscheid 01 ist nach Verletzungsproblemen ihrerseits im Kommen und wird es in Leipzig daran setzen, Merlene Ottey hinter sich zu lassen.
(pm auf www.leichtathletik.de, 06.02.07)


Komplett: Dopingdiskussion des Bundestages auf Phönix

Live wird die heftig diskutierte Sitzung des Sportausschusses des Deutschen Bundestages vom 31. Januar am kommenden Mittwochmorgen ab 10.01 Uhr vom öffentlich-rechtlichen TV-Sender Phoenix übertragen. Außerdem kann ein kompletter Livestream der vom Parlamentsfernsehen aufgezeichneten Sitzung über die Webseite des Deutschen Bundestages heruntergeladen werden. Die Sitzung, insgesamt 3 Stunden 38 Minuten lang, kann also von jedem nachverfolgt werden und jede/r kann sich selbst die Frage beantworten, was der nach der Sitzung heftig gescholtene DLV-Präsident Clemens Prokop tatsächlich über das Doping und die Leichtathletikmasters gesagt hat. (05.02.07)


Norddeutsche: Volkmar Reinecke (M40) über 4,50m

Nur drei Masters bei den Männern und drei bei den Frauen nahmen an den Norddeutschen Meisterschaften am vergangenen Wochenende in der Rudolf-Harbig-Halle in Berlin teil. Vor allem die Leistungen der Männer konnten sich dabei durchaus sehen lassen. Unsere Auswertung sieht zwei Athleten des Jahrgangs 1965 vorn: den außer Konkurrenz gestarteten Niederländer Benjamin Romkes (*1965, AV Zaanland) mit beeindruckenden 8:34,36min über 3000m, was nur drei Sekunden über dem 16 Jahre alten niederländischen M40-Rekord liegt, und Stabhochspringer Volkmar Reinecke (*1965, Hannover 96) mit im ersten Versuch klar übersprungenen 4,50m (Rang 4 der Konkurrenz), seiner besten Leistung in dieser Hallensaison; die anschließende Höhe von 4,70m riss der Hannoveraner drei Mal. Über 3000m zeigte auch Jens Freundenau (*1969, LG Rapid Dortmund, 8:42,24min) gute Form; der Westfale startete ebenfalls außer Konkurrenz.
Bei den Frauen kam Stabhochspringerin Dr. Christina Ziemann (*1968, MTV 49 Holzminden) mit übersprungenen 3,20m auf Rang 3. Rang 6 belegte hier Petra Porbadnik (*1968, Hamburger SV, 2,40m). Über 60m schied Elke Köster (*1969, Berliner GSV 1900) mit 8,35 sec im Vorlauf aus.
(05.02.07)


München: Laubinger läuft die 60m Hürden in 8,42 sec

Zwei Wochen nach den Bayerischen Hallenmeisterschaften der Männer und Frauen war die wiedereröffnete Werner-von-Linde-Halle im Münchner Olympiapark erneut Schauplatz von Titelkämpfen. Bei den Südbayerischen Meisterschaften der BLV-Bezirke Oberbayern, Niederbayern und Schwaben waren auch eine Reihe von Mastersathleten am Start.
In den Männersprints überzeugte dabei Martin Laubinger (*1972, TSV Gräfelfing) mit 8,42 sec über 60m Hürden. Über 60m der Frauen sprintete die außer Konkurrenz startende Josip Jovanovic (*1972, LG Team Isar-Loisach) starke 7,98 sec und W40-erin Petra Rappe (*1965, MTV 79 München) 26,80 sec über 200m.
(05.02.07)


Schillernde Hallen-Auftritte von Gail Devers (W40) und Merlene Ottey (W45)

Gail Devers und Merlene Ottey überzeugten auch am vergangenen Wochenende mit schillernden Hallenauftritten ihre Fans. 14 900 Zuschauer im New Yorker Madison Square Garden feierten am Freitagabend die 40 Jahre alte Gail Devers, als sie in beeindruckender Weise über die Hürden flog. Die dreimalige Weltmeisterin siegte bei der 100. Auflage der Millrose Games über 60 Meter Hürden in der Weltjahresbestzeit von 7,86 Sekunden. Sie blieb nur 0,12 Sekunden über ihrem US-Rekord von 2003 und schlug dabei keine geringere als die Olympiasiegerin Joanna Hayes (USA).
Kurios: Die phänomenale Zeit war entgegen der Ansage von Hallensprecher Dwight Stones kein neuer W40-Mastersweltrekord; denn die Hürden waren 33 Inches hoch; der W40-Mastersrekord wird über die niedrigen 30 Inches hohe Hürden gelaufen und steht seit einem Jahr bei 8,71 (Monica Pellegrini, Schweiz). Dem früheren Hochspringass Stones war es genauso egal wie Gail Devers.
19 Monate nach der Geburt ihrer Tochter Karsen warb Devers nach dem Sieg für die Masters-Generation: "Wir mit 40", sagte sie mit einem Lachen, "sind jetzt die neuen 20-Jährigen. Ich hab für die Saison absolut keine Pläne. Heute morgen war ich mit meiner Tochter beim Ballett. Das will ich weitermachen. Ich habe keine weiteren Pläne ich wollte dieses eine Rennen bei den 100. Millrosegames laufen. Nun ja, wenn mich jemand anruft und mich für einen weiteren Wetttkampf haben will und das Geld stimmt, vielleicht mach ich's dann noch einmal. Nur Gott weiß, wann ich aufhöre."
Merlene Ottey (*1960, Slowenien) lief derweil beim Leichtathletik-Hallensportfest im belgischen Gent am Sonntagnachmittag 7,36 Sekunden über 60 Meter. Die im Mai 47 Jahre alt werdende Ex-Weltmeisterin brach damit erneut den Masters-Weltrekord. Die gebürtige Jamaikanerin lief 7,36 Sekunden und steigerte die von ihr selbst seit einer Woche gehaltene Bestmarke von 7,54 Sekunden im Vorlauf (7,40) und als Vierte im Finale gleich zweimal.
In den IAAF-Statistiken finden sich ihre Leistungen mit dem kraftvollen Zusatz WMR - World Masters Record. Die Sprinterin sagte anschließend: " Nein, das Alter zählt nicht. Ich bin so ehrgeizig und so motiviert, wie ich es immer war. Ich setze mir Ziele und will sie erreichen. Das ist es, worauf es im Sport ankommt. Wenn die großen Wettkämpfe kommen, will ich dabei sein. Schreibt mich bloß nicht ab!"
(05.02.2007, update 06.02.07)


Hessen: Landesmeisterschaften mit starkem Markus Zerres - Schwache Frauenkonkurrenz

Insgesamt 569 Einzel- sowie 15 Staffelmeldungen aus 96 Vereinen waren im Vorfeld beim Hessischen Leichtathletik-Verband (HLV) eingegangen. Markus Zerres (*1961,TV Waldstraße Wiesbaden) war dann am Samstag in der Herrenwald-Halle von Stadtallendorf einer der Athleten, die den stärksten Eindruck bei den Hessischen Senioren-Landesmeisterschaften hinterließen. Der M45-er überzugte sowohl über 800m in 2:05,13min als auch über 3000m in 9:15,76min., womit er den drei Jahre älteren Jürgen Theofel (*1958, FV Wallau, 9:26,68min) deutlich in Schach hielt.
In derselben Altersklasse gewann auch Dieter Glübert (*1958, SSC Vellmar) zwei Meistertitel; im Hochsrpung kam er auf 1,65m und im Weitsprung auf sehr schöne 6,11m. M50-Sprinter Hermann Mager (*1957 TSV Kirchhain) unterstrich seine Klasse mit zwei ungefährdeten Landestiteln. Über 60m gewann er in7,94sec und über 200m in 25,27sec. In derselben Altersklasse war auch Peter Czech (*1956, TuS Weilmünster) ohne Konkurrenz und siegte über 400m (58,83sec) und 2:14,34min über die doppelte Distanz. Den Weitsprung gewann Thomas Höner (*1954, TuS Eintracht Wiesbaden) in 5,52m.
Die M55 stand ein letztes Mal ganz im Zeichen von Heinz Wondra (*1948, LG Biebesheim/Eschollbrücken/Crumstadt) , der im kommenden Jahr in de M60 wechselt. Ihm gelang die Titelverteidigung über 60m in 8,25sec und in 26,92sec über 200m. Über 400m wurde er in 65,06sec Zweiter hinter Hans Rudolf Sammet (*1952, TV Groß-Gerau, 62,50sec). Walter Busenbender (*1947, LG Biebesheim/Eschollbrücken/Crumstadt) überzeugte in der M60 mit zwei Siegen über 400m (63,69sec) und 200m (27,75sec) , wo er keinen geringeren als Ulf Restle (1943, TuS Eintracht Wiesbaden, 28,29sec) schlug. Hans Schuck (*1941, LAZ Bruchköbel) gewann die M65-Titel über 200m in 28,35sec und 400m in 65,45sec. In der M80 stachen Erhard Dippells (*1927 TGS Hausen 1897 e.V.) 10,53sec über 60m hervor.
In den insgesamt schwachen Frauenkonkurrenzen gab es keine besonders starken Resultate. Allerdings Irena Gazda-Sagolla (*1961, TSV 05 Remsfeld) wusste mit 66,08sec über 400m der W45 zu gefallen.
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(04.02.07)


DLV und EVAA vereinbaren "intensive Kooperation im Kampf gegen Doping"

Der Deutsche Leichtathletikverband (DLV) und der Europäische Senioren Leichtathletikverband (EVAA) haben nach einber am Freitagmittag verbreiteten Pressemitteilung eine "gemeinsame Intensivierung des Kampfes gegen Doping" beschlossen. Vor dem Hintergrund, dass in den vergangenen drei Jahren von den insgesamt acht Dopingahndungen bei allen deutschen Meisterschaften (Jugend- über Aktiven- bis zum Seniorenbereich) sechs den Senioren zuzuordnen sind, besteht nach Auffassung beider Organisationen "akuter Handlungsbedarf".
Die Zusammenarbeit soll vor allem die Bereiche Prävention, Aufklärung, Information und Kontrolle umfassen. "Angesichts der kontinuierlich wachsenden Bedeutung des Senioren-Leistungssports müssen wir alle möglichen Anstrengungen unternehmen, um den Athleten ein Höchstmaß an Chancengleichheit im Wettkampf zu gewährleisten," erklärte der im DLV für den Seniorensport verantwortliche Vizepräsident Prof. Dr. Michael Böhnke. "Die Zusammenarbeit mit der EVAA ist für uns von strategischer Bedeutung, weil wir auf diese Weise versuchen, unsere gemeinsamen Ziele auf nationaler und internationaler Ebene umzusetzen".
EVAA-Präsident Dieter Massin (Ahlen) begrüßte ebenfalls die beabsichtigte Zusammenarbeit: "Wir wollen gemeinsam ein Modell für einen sauberen Seniorensport entwickeln, das Vorbildcharakter für Europa hat. Dabei ist es entscheidend und notwendig, dass alle Kräfte gebündelt werden, die im Kampf gegen Doping auch bei den Senioren bislang tätig geworden sind."
(02.02.07)


Neuer Antidoping-Newsletter des DLV: Keine Infos für Senioren - Hela Böker klagt gegen DLV

Einmal mehr enthält der gerade erschienene Anti-Doping-Newsletter des Deutschen Leichtathletikverbandes (DLV) keinen Beitrag für Senioren und auch sonst wenig Lesenswertes. Der DLV setzt damit seine Praxis fort, sich um seine Senioren nicht sonderlich zu kümmern. Sie dürfen zahlen, erwarten dürfen sie von ihrem Verband aber nichts.
Das könnte sich allerdings in Kürze ändern. Aus Kreisen um die gesperrte Werferin Hela Böker wurde masters-sport.de bekannt, dass die Hessin den DLV vor dem Landgericht Darmstadt auf Schadensersatz verklagt hat, weil der DLV keine ausreichenden Informationen über die Risiken des von ihr eingenommenen Medikamentes gegen Bluhochdruck mitgeteilt hat. Wir bemühen uns um weitere Informationen.
(02.02.07)


Halbherzig: DLV-Präsident Prokop korrigiert falsche 80%-Behauptung

Heftig zurückgerudert ist DLV-Präsident Clemens Prokop am Donnerstag. Bei einer Sportausschuss-Sitzung des Deutschen Bundestages zu Fragen des Doping-Kontroll-Systems war der DLV-Funktionär am Mittwoch zu Erkenntnissen über Doping im Seniorensport befragt worden. Prokop hatte dabei erklärt, 80 Prozent aller Kontrollen im Seniorensport in Deutschland seien positiv.
Halbherzig korrigierte der DLV-Präsident am Donnerstag in einer Presseerklärung: „Im Seniorensport gibt es keine Trainings-, sondern ausschließlich Wettkampfkontrollen. Nicht 80 Prozent aller Kontrollen im Seniorensport sind positiv, sondern der Anteil der Senioren an allen positiven Wettkampfkontrollen (Aktive und Senioren) liegt bei ca. 80 Prozent. Allerdings kann man aufgrund der geringen Anzahl von Kontrollen im Seniorensport (durchschnittlich sechs pro Veranstaltung) keinerlei gesicherte Rückschlüsse auf die Dimension der Dopingproblematik im Seniorensport ziehen.“
Dazu ein Kommentar von Hannsheinz Noffke auf Annnettes WebBlog...
(02.02.07)


W40: Simone Noack läuft Deutschen Rekord

In toller Form ist Simone Noack (*1967, LG Neiße), die in diesem Jahr in die W40 "aufgerückt" ist. Bei den sächsischen Landesmeisterschaften der Aktiven stellte sie am vergangenen Samstag im Sportforum Reichenhainer Straße in Chemnitz über 400m einen neuen deutschen Hallenrekord auf. Ihre Zeit von 57,34sec, mit denen sie Bronze gewann, waren 1,34 Sekunden schneller als Brigitte Heidrichs alte Bestmarke, die sie 2002 in Erfurt aufgestellt hatte; er liegt sogar unter dem Freiluftrekord von Karin von Riewel (57,38sec). Bemerkenswert: Der neue W40-Seniorinnenrekord wurde in der offiziellen Meisterschaftsergebnisliste ausdrücklich vermerkt.
Tags darauf ließ sie gute 2:18,56 min über 800m folgen und belegte auch hier Platz 3 der Konkurrenz. Simone Noack, die in Chemnitz 26,62sec über 200m lief, hat übrigens für die sächsischen Seniorenmeisterschaften am kommenden Wochenende in Chemnitz gleich für vier Disziplinen (60m, 200m, 400m und 800m) gemeldet. Unter den 370 Teilnehmern ist auch Petra Herrmann (1959, SG Vorwärts Frankenberg,) die im Stabhochsprung am vergangenen Wochenende an gleicher Stelle in der W 45 die Deutsche Hallenbestleistung von 3,00 m (Silvia Janke, *1960, LG Bremen-Nord) egalisierte.
(01.02.07)


Digel: Der Sport ist gefährdet und braucht Hilfe

Die strukturierte Unterwanderung des Sports durch Dopingbetrug professioneller Netzwerke gefährde den Sport in öffentlich nicht erkanntem Ausmaß. Das sagte Helmut Digel, der Vizepräsident des Internationalen Leichtathletikverbandes IAAF, beim Stuttgarter Sportgespräch mit Herbert Fischer-Solms, Sportredakteur beim Deutschlandfunk, und Udo Steiner, Richter des Bundesverfassungsgerichts vor rund 180 Gästen.
Digel betonte die bedeutsame Rolle der autonomen Sportverbände: „Wenn es die Verbände nicht gäbe, müsste man sie erfinden;“ zugleich hielt er die flankierende Hilfe des Staates zum Schutz der Integrität des Sports für unabdingbar. Der Sport sei von organisierten betrügerischen Dopingnetzwerken in einem nach wie vor öffentlich nicht erkannten Ausmaß durchsetzt. Hier müsse der Staat helfen, um die Autonomie und die Werte des zentralen Kulturguts Sports, nämlich Leistungsgedanke, Chancengleichheit und Fair Play zu schützen.

Steiner traute dem Sport zu, den Problemen aus eigenen Kräften Herr zu werden. Der Staat solle sich zurückhalten: „Die Autonomie der Verbände ist nicht vom Staat verliehen; die Verbände haben sie und der Staat schützt sie.“ Die Regeln des Zivilrechts reichten als Instrumentarium aus, damit der Sport seine Angelegenheiten selbst regeln könne, öffentlichrechtliche Befugnisse oder gar ein Kammersystem seien hierfür nicht erforderlich und wären verfassungsrechtlich mindestens bedenklich. Allerdings müsse der Staat die finanzielle Ausstattung der Verbände verbessern, damit diese effektivere Maßnahmen etwa zur Dopingbekämpfung ergreifen könnten.
Fischer- Solms wies darauf hin, wegen der finanziellen Abhängigkeit der meisten Sportverbände vom Staat sei die viel beschworene Autonomie oftmals nur ein Hirngespinst. Viele Verbände seien nicht professionell genug geführt. Auch manche Vertreter der Medien seien Sportfans und verstünden sich nicht als kritisch distanzierte Beobachter. „Es gibt Journalisten, die bereit sind, Doping zu decken“, sagte Fischer-Solms.
(Quelle: www.sportgericht.de, 01.02.07)


NADA räumt 201 «missed tests» im Jahr 2006 ein - Prokop: "80 % der Kontrollen bei den Masters positiv"

Die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) räumte jetzt vor dem Sportausschuss des Bundestages ein, dass es im vergangenen Jahr bei 4418 Trainings-Dopingkontrollen 201 Fälle gab, die als «missed test» hätten bewertet werden können. "Diese hätten wir zur Prüfung den Spitzensportverbänden melden können", sagte NADA-Geschäftsführer Roland Augustin vor den Abgeordneten. In einem Fernsehbericht war vor kurzem von 400 fehlgeschlagenen Dopingkontrollen im Jahr 2006 die Rede gewesen. Die Verbände waren in den wenigsten Fällen informiert worden.
Von den 201 "missed tests", bei denen Sportler nicht anzutreffen waren oder gegen die Meldepflicht verstießen, habe man die überwiegende Zahl der Athleten im Laufe der nächsten Tage noch erreicht und getestet. Nur bei 40 sei dies nicht möglich gewesen.
Zweifel, ob das praktizierte Kontrollsystem überhaupt zukunftsfähig ist, äusserte Clemens Prokop, der Präsident des deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV). "Blut-Doping wird überhaupt nicht erfasst, und auch ist die Kontroll-Dichte noch mangelhaft", sagte Prokop und enthüllte zudem eine überraschende Entwicklung: "Im Seniorensport waren in der Vergangenheit 80 Prozent aller Kontrollen positiv." Als Senioren (international: «Masters») gelten männliche und weibliche Leichtathleten im Alter ab 35 Jahren. Diese Jahrgänge verzeichnen im DLV die größten Zuwachsraten.
(31.01.07, Quelle: Basler Zeitung)


EM: 311 deutsche Masters-Athleten fahren nach Helsinki - Teilnehmerliste online

311 deutsche Masters-Athleten wollen an den 6. Hallen-Europameisterschaften der Senioren teilnehmen, 108 Seniorinnen und 203 Senioren. Die Meisterschaften finden vom 22. bis 25. März 2007 in der finnischen Hauptstadt Helsinki statt. Die größte Gruppe der männlichen Senioren bildet die Klasse M40, während bei den Seniorinnen die größte Gruppe die Klasse W45 ist. Gespannt wird man sein, ob die 17 amtierenden deutschen Hallen-Europameister und acht amtierende Hallen-Europameisterinnen ihren Titel wiederum verteidigen können.
Ein gutes Meldeergebnis ist im Sprint zu verzeichnen und demzufolge sollte es auch keine Problem bei den Staffelaufstellungen geben, denn Staffelsiege waren von je her eine Domäne der Deutschen. Aber auch die technischen Disziplinen sind sehr gut besetzt. Das gilt auch für die "Outdoor-Wettbewerbe": 5 Kilometer Cross (40 Athleten), das 5 Kilometer Straßengehen (31), der Diskuswurf (39) und der Gewichtswurf (15). Die Wurfdisziplinen finden dabei größtenteils in einer Halle statt, die 500m vom Hauptveranstaltungsort Sport Hall Liikuntamylly entfernt liegt
Die deutsche Athletin mit den meisten gemeldeten Disziplinen ist die in den USA lebende Hillen von Maltzahn (W55), die gleich in acht Wettbewerben an den Start gehen wird. Als Halleneuroparekordlerin im Stabhochsprung (2,81 m) und gute Allrounderin in den Läufen hat sie gute Chancen sich gleich mehrere Medaillen zu sichern.
Nicht am Start sind Lidia Zentner (W50) und Dagmar Fuhrmann (W50), die beide aufgrund langwieriger Verletzungen die Hallensaison auslassen. Ebenfalls nicht gemeldet haben die Titelverteidiger im Dreisprung Wolfgang Knabe (M45) und
Heinz-Arno Küppers (M50).
Hier als pdf-Dokument die für Helsinki gemeldeten deutschen Masters
(Quelle: Karl-Heinz Flucke auf www.leichtathletik.de, 31.01.07, update 02.02.07)


EM: Mehr als 2000 Masters am Start in Helsinki

Die Hallen-Europameisterschaften in Helsinki werden offenbar ein Riesenerfolg. Obwohl noch längst nicht alle Nationendie meldung ihrer Athleten abgegeben haben, zeichnet sich bereits ein neuer Hallen-EM-Teilnehmerrekord ab.
Bisher hatte die Hallen-EM vor vier Jahren in San Sebastian mit 1565 Athleten die Spitzenstellung, gefolgt von Bordeaux 2001 mit 1409 Athleten. Mehr als 500 Masters starten für Finnland, 311 aus Deutschland, gefolgt von Großbritannien (194), Italien (154), Spanien (115), Frankreich (91). Mehr als 40 Athleten aus der Ukraine haben ebenfalls gemeldet.
(31.01.07)


Ottey läuft Masters-Weltrekord

Die für Slowenien startende Sprinterin Merlene Ottey läuft und läuft. In Moskau stellte die im Mai 47 Jahre alt werdende Ex-Weltmeisterin einen Masters-Weltrekord über 60 Meter auf. Beim Leichtathletik-Sportfest in der Vladimir-Kutz-Arena von Moskau lief die gebürtige Jamaikanerin, die seit 1998 in Slowenien lebt, über 60 Meter in 7,54 Sekunden Masters-Weltrekord für über 45-Jährige, der seit 1995 in 8,02sec von Phil Raschker (USA) gehalten worden war.
Die dreimalige Weltmeisterin, die schon mit 19 Olympiadritte über 200 Meter war, lief als Erste ihrer Altersklasse eine Zeit unter acht Sekunden. Sie verpasste übrigens das Finale in Moskau nur ganz knapp, weil im Vorlauf ihre Startblöcke weggerutscht waren. In 11,41 hält sie auch den Ü45-Weltrekord über 100 Meter.
(30.01.07)


"Zu optimistisch"
Stiftung Warentest testet "Stepper" von Aldi (Nord)

Für das Fitnesstraining zu Hause steigen viele gerne auf einen Stepper. Vor allem bei Frauen sind die kleinen Geräte beliebt. Sie sind schnell einsatzbereit und lassen sich ebenso leicht wieder verstauen. Jetzt hat Aldi (Nord) einen Twiststepper für 45,99 Euro im Angebot. Ob das Gerät etwas taugt, zeigt ein aktueller Schnelltest der Stiftung Warentest. Das Fazit: Einige Behauptungen in der Werbung des Discounters sind "zu optimistisch". Mehr... (30.01.07)


Süddeutsche: Barbara Primas (W40) geht auf Rang 2

Nicht viele Seniorenleichtathleten hatten den Weg in den Sindelfinger Glaspalast gefunden, wo am vergangenen Samstag und Sonntag die diesjährigen Süddeutschen Meisterschaften stattfanden. Im Fernduell mit Manfred Kreutz (*1965, LG Ahlen), der in Dortmund Westdeutscher Meister wurde, unterstrich dabei Bengt Bengtson (*1961, LAC Quelle Fürth) seine Extraklasse. Mehr als 80 Sekunden schneller als der Westfale reichten Bentgson 22:18,15 min für Platz 3. Seine Vereinskameraden Alfons Schwarz (*1954) in 23:40,36 und Denis Franke (*1969) in 24:19,86 wurden Fünfter bzw. Siebter. Auf den Rängen 9 und 10 kamen Karsten Städler (*1968, SV Einheit 1875 Worbis, 26:44,60 min) und Horst Kiepert (*1951, MBB-SG Augsburg, 28:51,22 min) ins Ziel. Über 200m schied Andreas Schulze (*1969, Rastatter TV) in 24,49 sec im Vorlauf aus. Jürgen Illg (*1969, LG Weinstadt) lief die 3000m in 8:53,29min.
Bei den Frauen lief Veronika Ulrich (*1968, LG Neu-Isenburg - Heusenstamm) in 4:39,05 min über 1500m auf Bronze. Über 3000m kam Marika Bernhard (*1972, TV Herxheim) auf ordentliche 10:16,46 min (6).
Im 3000m Bahngehen belegten die Mastersathletinnen Barbara Primas (*1965, TSG Esslingen, 14:24,88 min) Rang 2, Christiane Sarembe-Stegmaier (*1966, LSG Aalen, 14:46,14 min) Rang 4 und Gaby Moser (*1944, MBB-SG Augsburg, 21:25,24 min) Platz 6.
Alle Sindelfinger Ergebnisse
(29.01.07)


Westdeutsche: Manni Kreutz wird Meister - Annette Weiß mit starkem Auftritt

Manni Kreutz (*1965, LG Ahlen) hat aus Seniorensicht für einen Paukenschlag bei den Westdeutschen Hallenmeisterschaften am Wochenende in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle gesorgt. Er wurde über 5000m Bahngehen unangefochten Westdeutscher Meister in 23:42,28min . Dritter wurde Jörg Schieferdecker (*1970 Dürener TV 1847, 25:06,32). auf den Plätzen 5 bis 8 reihten sich vier weitere Masters ein: Hans-Werner Pütz (*1951 Team Voreifel 27:40,52, Peter Schumm (*1942, Alemannia Aachen, 27:55,00), Dirk Kaldewei (*1968, LG Ahlen 29:13,58) und Rudolf Girards (*1938, SC Buchenhöhe Horrem, 31:02,24).
Auch Annette Weiss (*1968, LG Bonn/Troisdorf/Niederkassel) machte mit starken 4:37,37m über 1500m bei den Westdeutschen auf sich aufmerksam. Nur um vier Zehntel verpasste sie damit den Platz auf dem Podest. Über 60m Hürden beeindruckte Masterssprinterin Andrea Thirtey (*1966, Mönchengladbacher LG) in 8,96sec (Rang 5). Silber und Bronze gab es in der -allerdings schwach besetzten- Konkurrenz über 3000m Bahngehen für die Seniorinnen Rosa Girards(*1939, SC Buchenhöhe Horrem, 19:53,83) und Gudrun Frey (*1937, RL TSV Emmelshausen, 19:55,29)
Sehr gut in Schuss zeigte sich in Dortmund auch Kugelstoßer Tilman Northoff (*1969 WE VfB Fichte Bielefeld) mit 17,10m; er verpasste Silber denkbar knapp mit gleicher Weite aber dem schlechteren zweiten Versuch.
Nicht völlig zufrieden war Wolfgang Ritte (*1953, Weseler TV) mit übersprungenen 4,10m (Rang 7). Der Masters-Weltmeister, der zum Jahresbeginn zum Weseler TV gewechselt ist, sagte gegenüber www.masters-sport.de: "Für mich wird 2007 eher ein Übergangsjahr werden. Ich werde vor allem versuchen, das Jahr 2007 gesund zu überstehen, damit ich im kommenden Jahr als M55er den Hallenweltrekord von Matti Kilpelainen, USA (4,10 m) und den Freiluftweltrekord von Hans Lagerqvist, SWE (4,26 m) angreifen kann.
"
Alle Resultate html / pdf
(29.01.07)


Hannover: Masters Knabe, Reinecke und Ziemann werden Niedersachsenmeister 2007

Der amtierende M45-Masters-Weltmeister Wolfgang Knabe (*1959, OSC Damme) ist Niedersächsischer Hallenmeister 2007 im Dreisprung. Knabe gewann am Samstag seine Spezialdisziplin im mit 800 Zuschauern gut gefüllten Leistungszentrum in Hannover. Anerkennend heißt es im Bericht auf der Webseite des NLV: Was im fortgeschrittenen Alter noch zu leisten möglich ist, bewies der 47jährige Wolfgang Knabe. Der Athlet vom OSC Damme gewann mit 14,27 m den Titel im Dreisprung vor dem 29 Jahre jüngeren Matthias Meyer (*1988, 1988 LG HanstedtII/Wellend./Wriedel). Seit 1983 hält Knabe mit 16,78 m den niedersächsischen Freiluft-Landesrekord. Sein Duell mit US-Champion Willie Banks war einer der Höhepunkte der Masters-WM in San Sebastian im Sommer 2005. Christoph Müller (*1964 LC Nordhorn) belegte übrigens in der Konkurrenz mit 12,57 m Rang 6; Christian Offen (*1966 Hannover 96) blieb ohne gültigen Versuch.
Am ersten Tag der niedersächsischen Landesmeisterschaften wurde auch Dr. Christina Ziemann (*1968 MTV 49 Holzminden) ihrer Favoritenrolle gerecht und gewann mit 3,20 m den Stabhochsprungwettbewerb. Dritte wurde Silvia Janke (*1960 LG Bremen-Nord) mit 2,70 m. 2,50m reichten Silke Meier (*1967 LG Kreis Verden) für Platz 6. Im Kugelstoßen belegte Jens Arkenau (*1964 TuS Huchting Bremen) Platz 4 mit 13,12 m. Bestens vorbereitet auf die Hallen-Seniorenmeisterschaft in Düsseldorf zeigte sich das neue M40-Staffelteam der SG Osnabrück/Nordhorn/Herringhausen mit Kilian Lescow (*1966), Gerald Nolte (*1963), Christoph Bisewski (*1963) und Gert Deppe (*1964), das in 1:36,82 min den deutschen M40-Hallenrekord nur knapp verfehlte.
Am zweiten Tag, zeigte Stabhochspringer Volkmar Reinecke (*1965, Hannover 96) mit übersprungenen 4,40 m den jüngeren Teilnehmern "was im fortgeschrittenen Alter noch möglich ist". Rang 8 belegte hier Michael Talke (*1968, MTV 49 Holzminden) mit 3,80 m. Platz 6 erreichte Gabi Bauernfeind (*1970 TSV Burgdorf ) im Dreisprung mit 10,58 m. Im Kugelstoßen gab es Bronze für Angelika Anton (*1963 MTV Soltau) mit 11,75 m und Rang 8 für Carola Petersen (*1958 LG Lüneburg Stadt und Land) mit 10,51 m.
(29.01.07)



Köln: Nerius wirft deutschen W35-Rekord im Speerwerfen

Steffi Nerius (*1972, TSV Bayer Leverkusen) hat am 17. Januar beim "1. Flutlichtwerfen" im Kölner Netcologne-Stadion einen deutschen W35-Rekord im Speerwerfen aufgestellt. Mit 61,02m übertraf die 1972 geborene Silbermedaillengewinnerin von Athen die 7 Jahre alte Bestleistung von Mehrkämpferin Sabine Braun um nahezu 10m.
Der Schwerpunktkurs Leichtathletik hatte im Rahmen des Studiums der Sportwissenschaft an der Deutschen Sporthochschule als Seminararbeit dieses Speerwerfen unter Flutlicht organisiert. Es war der erste offizielle Wettkampf im neuen Stadion der Sporthochschule, das im Juli 2006 eingeweiht wurde.
Mit ihrem fünften Versuch erzielte die in diesem Jahr in die W35 aufgerückte Sportlehrerin, gleichzeitig Schirmherrin der Veranstaltung, trotz verkürzten Anlaufs 61,02m und sicherte sich den Sieg. Mit 61,00m im sechsten Versuch bestätigte die Europameisterin von Göteborg 2006 damit ihre gute Winterform. „Bei starkem Rückenwind und Dauerregen hatten wir mit schwierigen Bedingungen zu kämpfen. Daher bin ich besonders zufrieden“, kommentierte die Athletin anschließend ihre W35-Besteistung.
(29.01.07)


Sachsen-Anhalt: LG Altmark will 20 Titel verteidigen

In der Leichtathletikhalle-Brandberge in Halle(Saale) finden am morgigen Sonnabend die sächsisch-anhaltinischen Hallen-Landesmeisterschaften der Leichtathletiksenioren statt. Mit 21 Aktiven stellt dabei die LG Altmark erneut nicht nur die zahlenmäßig stärkste Delegation. Immerhin haben die Altmärker 20 Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen, und da alle Titelträger des Jahres 2006 am Start sind, sollten die Erfolge wiederholbar sein, heißt es zuversichtlich in einem Vorabbericht der Volksstimme:
Nach den Bezirksmeisterschaften vor 14 Tagen in Magdeburg geht es für die EM-Teilnehmer des Stendaler LV ` 92 außerdem um eine weitere Standortbestimmung auf dem Weg nach Helsinki. Angeführt wird das Team von Hans Hoffmann (M 80), der in der M 75 im 60m-Lauf, sowie im Hoch- und Weitsprung nicht nur die Titel, sondern auch die Rekorde seiner Altersklasse angreifen will. 2006 gelang dieses in 9,17 Sekunden (Weltrekord) über 60 Meter und 4,00 Metern im Weitsprung (Europarekord). Den Weitsprungweltrekord hat sich der Stendaler bei seinem WM-Titel in Linz mit 4,05 Metern geholt. Betrachtet man die BM-Ergebnisse, ist auch für Dirk Lampert (M 30) die Titelverteidigung im Weitsprung und 60 Metersprint möglich. Das sollte auch Michael Gutsche (PSV Gardelegen) über 60 und 200 Meter der M 50 gelingen.
Große Hoffnungsträger sind aus Sicht der Altmärker natürlich die Seniorinnen des Stendaler LV ` 92. So will Cornelia Gebert (W 35) ihre Leistungen von Magdeburg bestätigen und über 60 Meter Hürden, im Hoch- sowie im Dreisprung einen Platz auf dem Siegerpodest einnehmen. In der W 45 haben Andrea Nebelung 60 Meter, Hoch, Weit) und Evelin Huth (Hoch) gute Medaillenchancen. Ungewiss ist der Start von Sigrun Lazik nach ihrer Verletzung bei den Bezirksmeisterschaften. In Hinsicht auf die Deutschen- und Europameisterschaften wird man hier kein Risiko eingehen. So stehen hinter dem Start über die Hürden sowie im Weit- und Dreisprung noch große Fragezeichen.
In der W 40 startet Katrin Kunert über 60 und 200 Meter in die Hallensaison. Die gleichen Strecken nimmt in der W 45 die Arneburgerin Claudia Kadler in Angriff. Für den PSV Salzwedel gehen in Halle Volker Schwertz (M 60), Ernst Vierling und Dr. Günter Schulz (beide M 65) auf Medaillenjagd. Kristina Steiling (Osterburg) will in der W 50 erneut die Norm für die Deutschen über 800 Meter bestätigen. Für die 3:10 Minuten hat Trainer Siggi Wille einen genauen " Fahrplan " aufgestellt, der im Ziel eine Zeit von 3:08 Minuten bringen soll. Mit Lothar Huchthausen (M 70) stellt sich nach langer Zeit wieder ein Arneburger Senior der Konkurrenz (Hoch/Kugel . Der Stendaler Werner Hamacher wird auf seinem Weg zu den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften in der M 55 über 200 Meter und im Weitsprung antreten.
Interessant werden sicher auch wieder die Staffelentscheidungen über 4 x 200 Meter, deren Besetzungen die Altmärker gemeinsam nach den 60 und 200 Meterläufen festlegen."
(Quelle Volksstimme; 26.01.07)


Thüringen: Hartmut Erdmann beeindruckt mit drei Titeln

Bei den Thüringer Hallenlandesmeisterschaften in der Leichtathletik in Erfurt sorgte der Heiligenstädter Hartmut Erdmann (*1942, LTV Obereichsfeld) für Furore und gewann in drei Disziplinen. Hartmut Erdmann hatte wie in den Vorjahren über 400, 800 und 3000 Meter gemeldet. Neu in diesem Jahr und ausdrücklich aktivenunfreundlich war allerdings, dass diese Starts an einen Tag und innerhalb von sechs Stunden zu absolvieren waren. Trotzdem war der Heiligenstädter mit den Ergebnissen in Hinblick auf seine Teilnahme an den Deutschen Hallenmeisterschaften im Februar äußerst zufrieden.
Beim Erststart in der Erfurter Leichtathletikhalle über 800 Meter erreichte er als Sieger das Ziel mit einer Zeit von 2:37,37 Minuten, die fünf Sekunden schneller als im Vorjahr an gleicher Stelle und um eine Sekunde schneller als bei seinem achten Platz zu den Hallenweltmeisterschaften in Linz 2006 war.
Genau eine Stunde später erfolgte der Start über 3000 Meter. Erneut war es Hartmut Erdmann, der als Sieger nach 11:50,95 Minuten die Zielmarkierung überlief. Nur weitere viereinhalb Stunden später erfolgte der Start über 400 Meter. Von Beginn an, schon mit Abstand auf Platz drei liegend, vermochte der Athlet vom LTV Obereichsfeld mit einem energischen Schlussspurt auf den letzten 80 Metern noch einen klaren Sieg herauszulaufen. Mit der Zeit von 68,06 Sekunden zeigte sich auch hier seine erstaunliche Kondition, denn gegenüber dem Vorjahr war er noch einmal um 1,5 Sekunden schneller.
Hartmut Erdmann kehrte somit mit drei Landesmeistertiteln in seiner diesjährig neuen Altersklasse 65 aus der Landeshauptstadt ins Eichsfeld zurück. Damit zeigte sich der Mastersleichtathlet sehr gut vorbereitet auf die Starts über 800 und 3000 Meter bei den Deutschen Senioren-Hallenmeisterschaften am 24. und 25. Februar in Düsseldorf.
(Quelle: tlz, 26.01.07)


Masters: Düsseldorf wieder Schauplatz der Hallen-DM

Bereits 2005 waren die Leichtathletik-Halle und die Anlagen im Arena-Sportpark Austragungsort der Deutschen Senioren-Hallenmeisterschaften und Senioren-Winterwurfmeisterschaften. Auch in diesem Jahr findet die Veranstaltung am 24. und 25. Februar dort statt. Es ist bereits die 6. nationale Hallenmeisterschaft und 5. Winterwurfmeisterschaft. Erwartet werden über 1.000 Aktive aus dem ganzen Bundesgebiet. Teilnahmeberechtigt sind die Seniorinnen AK M30-75+ und Seniorinnen der AK W30-70, sofern sie im Jahre 2005, 2006 oder 2007 die geforderten Mindestleistungen erfüllt haben.
Spannung vrsprechen die neu ins Programm aufgenommenen Wettbewerbe der M 70 - 4x200 Meter sowie der Stabhochsprung der Klasse M65. Der Meldeschluss für diese Veranstaltung ist Dienstag, 6. Februar beim eigenen DLV-Landesverband
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(Quelle: www.leichtathletik.de, 26.01.07)


Eingefroren: Baden-Württ. Winterwurfmeisterschaften fallen erst einmal aus

Für die Baden-Württ. Winterwurfmeisterschaften am 03./04. Februar 2007 hat sich "leider", so der Badische LV, kein Ausrichter gefunden. Die Meisterschaften werden nach Angaben des Verbandes, sofern sich ein Ausrichter findet, zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.(25.01.07)


Bernd Seel im Alter von 53 Jahren verstorben

In Tübingen wurde jetzt der vielfache württembergische Meister im Kugelstoßen, Bernd Seel (*1953, LAZ Salamander Kornwestheim–Ludwigsburg) beerdigt. Er wurde nur 53 Jahre alt. Im Jahre 1978 war Bernd Seel, der auch zur damaligen deutschen Spitzenklasse gehörte, zum Team Salamander und Trainer Rüdiger Zehntgraf in Stuttgart gewechselt. Nach seinen Erfolgen beim SV Tübingen durchlief Seel eine steile Karriere, obwohl er als Lokführer im Schichtdienst eine hohe berufliche Belastung hatte. In der ewigen Bestenliste des LAZ Salamander Kornwestheim–Ludwigsburg ist der Mann mit dem typischen Bart noch heute mit 18,46 Metern als Bestleistung auf Rang fünf verzeichnet. Mehr als zehn Mal war er Landesmeister und schaffte später in der berühmten DAMM-Mannschaft ein Dutzend Deutsche Meisterschaften, nachdem er 1993 im Deutschen Meisterteam von Salamander in der Bundesliga stand.
Ein schwerer Schicksalsschlag bei einem Bahnunfall beendete seine Berufslaufbahn und auf der Schwäbischen Alb machte Bernd Seel sich dann selbständig. Noch immer hält er im Bereich M 40 mit 17,54 Metern und im Bereich M 45 mit 14,83 Metern mit der Kugel den Landesrekord. Sowohl in Tübingen als auch in Kornwestheim war er ein vorbildlicher Spitzenkönner, der nun früh an Krebs starb.
(Quelle und Foto: Dr. Hanspeter Sturm – Kornwestheim, www.wlv-sport.de, 25.01.07)


Breitensport: Vor der DOSB-Auszeichnung "Sterne des Sports"

Die Aktion „Sterne des Sports“ im Rahmen der DOSB-Kampagne „Sport tut Deutschland gut.“ nähert sich zum dritten Mal ihrem Jahreshöhepunkt, der Vergabe des „Großen Stern des Sports“ in Gold. Am 29. Januar wird erstmalig Bundespräsident Horst Köhler diese Auszeichnung in Berlin vergeben. Er wird die Preisverleihung gemeinsam mit dem DOSB-Präsidenten Dr. Thomas Bach und dem Präsidenten des Bundesverbandes Deutscher Volksbanken und Raiffeisenbanken, Dr. Christopher Pleister, vornehmen.
Die „Sterne des Sports“ werden für das gesellschaftliche Engagement von Sportvereinen und für besonders innovative Konzepte in der Vereinsarbeit in Bronze (lokale Ebene), in Silber (regionale Ebene) und in Gold (Bundesebene) verliehen. Der Bundessieger erhält neben dem „Großen Stern des Sports“ in Gold noch eine Geldprämie in Höhe von 10.000 Euro. Für Platz zwei gibt es 7.500 Euro, für Platz drei 5.000. Ausgezeichnet wird in zehn verschiedenen Arbeitsfeldern, angefangen von Senioren- und Gesundheitssport über Umweltschutz bis hin zur Integration von Ausländern und Behinderten. Detaillierte Informationen gibt es unter www.sterne-des-sports.de. Ort der Verleihung ist in diesem Jahr die DZ-Bank am Pariser Platz in Berlin. Moderiert wird die Veranstaltung vom Jörg Thadeusz vom ortsansässigen Sender rbb.
An der Entscheidung über die Vergabe des „Großen Sterns des Sports“ in Gold 2006 waren neben dem Speerwerfer Boris Henry und Hockey-Olympiasiegerin Fanny Rinne auch die Sportchefs des ZDF, Dieter Gruschwitz, und der Deutschen Presse-Agentur (dpa), Klaus von Elmpt, sowie des Bayerischen Rundfunks (BR), Werner Rabe, beteiligt. Die „Sterne des Sports“ sind ein wesentlicher Bestandteil der Kampagne „Sport tut Deutschland gut“ des DOSB, für die Bundespräsident Horst Köhler die Schirmherrschaft übernommen hat. Fast 200 Volksbanken und Raiffeisenbanken aus dem gesamten Bundesgebiet haben sich in diesem Jahr an der gemeinsame Aktion mit den Sportverbänden beteiligt. Schätzungsweise 2.000 Vereine haben ihre Projekte eingesandt. Die ersten beiden Bundessieger waren der Budo-Club Mülheim (2004) und der TSV Hochdahl (2005).
(25.01.07)


Berlin: Große Koalition einigt sich auf Kompromiss zur "Besitzstrafbarkeit"

Der Besitz großer Mengen des Mittels Epo und anderer Substanzen soll nach dem Beschluss der Koalition künftig unter Strafe stehen. Darauf haben sich CDU/CSU und SPD nach zehnmonatigen Verhandlungen über die Ausgestaltung von Rechtsverschärfungen im Anti-Doping-Kampf geeinigt. Gleichzeitig bekräftigten die Sportpolitiker die schon immer konsensfähigen Eckpunkte des Bundesinnenministeriums, die mit dem Zehn-Punkte-Aktionsplan des DOSB, den die Mitgliederversammlung von Weimar am 9. Dezember 2006 einstimmig beschlossen hatte, identisch sind und als Maßnahmenpaket in einem so genannten Artikelgesetz zur Änderung des Arzneimittelgesetzes aufgenommen werden sollen. Dazu gehören im wesentlichen die schärfere Bestrafung von gewerbs- und bandenmäßigem Handeln mit Dopingpräparaten und die Einführung einer Kennzeichnungspflicht von dopingrelevanten Arzneimitteln.
Kernpunkt des Koalitionskompromisses ist, „dass der Besitz nicht geringer Mengen den Handel indiziert und bestraft werden soll“. Dabei soll im Arzneimittelgesetz die Strafbarkeit auf den Besitz größerer Mengen der gefährlichsten und häufigsten Wirkstoffe begrenzt werden. Das sollen nach dem Koalitionspapier sein: anabole Substanzen (zum Beispiel Nandrolon, Testosteron, Clenbuterol), Hormone und verwandte Verbindungen (etwa: EPO, Wachstumshormon, Insulin) und Substanzen mit antiestrogener Aktivität (Anastrozol, Tamoxifen, Cyclofenil usw.). Diese Liste wurde vom Leiter des Kölner Anti-Doping-Labors, Prof. Wilhelm Schänzer, erstellt; sie soll als Anhang des Gesetzes endgültig formuliert oder in Form einer Rechtsverordnung Bestandskraft bekommen.
Weiter heißt es in dem Koalitionspapier: „Das bedeutet, dass ein Sportler, der mit einer geringen Menge der oben bezeichneten Substanzen angetroffen wird, nach wie vor lediglich der Sportgerichtsbarkeit unterliegt.“ Ausgeschlossen soll eine Strafbarkeit werden, wenn für die Einnahme von Präparaten eine medizinische Indikation vorliegt.
Konkret bedeute diese Formulierung, dass sich jeder strafbar mache, bei dem größere Mengen der gefährlichsten Präparate gefunden werden; es handele sich also um keine Sonderregelung für Sportler. Die Spitzen beider Koalitionsfraktionen hätten dem Kompromiss bereits zugestimmt. Nunmehr müssten die Gesundheits- und Rechtspolitiker überzeugt werden. Dagmar Freitag: „Eine quälende und lange Diskussion scheint jetzt zu Ende zu sein.“

Der Sportsprecher der CDU/CSU-Fraktion, Klaus Riegert, machte deutlich: „Das ist ein Kompromiss, mit dem wir den Kampf gegen Doping verstärken können.“ Analog zum Betäubungsmittelgesetz könnte mit dieser Neuregelung der Besitz unter bestimmten Umständen bestraft werden. Wer eine Sporttasche oder einen Schrank voller Dopingpräparate habe oder im Keller eine wahre Apotheke mit diesen Substanzen unterhalte, lasse im Prinzip erkennen, dass er diese nicht zum straffreien Eigenverbrauch benötige. Allerdings müsste bei Bürgern, die nicht im Sport involviert sind, der konkrete Nachweis erbracht werden, dass diese Mittel gedealt und für Dopingzwecke eingesetzt werden sollen. Könnten dies die Ermittlungsbehörden nicht nachweisen, könnte man im konkreten Fall kein strafbares Handeln erkennen.
Dr. Peter Danckert, Vorsitzender des Sportausschusses des Deutschen Bundestages, unterstrich, die Regelung müsste jetzt „wasserdicht“ gemacht werden. „Im Gesetzgebungsverfahren werden wir dann Zweifel bei den Rechtspolitikern ausräumen“, sagte er. Der SPD-Politiker forderte das Bundesinnenministerium auf, diesen Koalitionskompromiss in das Artikelgesetz mit aufzunehmen - das BMI arbeitet derzeit an einem Entwurf. Damit beschleunigte man das parlamentarische Verfahren, denn anderenfalls müsste die Koalition im Bundestag einen Änderungsantrag beschließen, was zeitliche Verzögerungen mit sich bringen werde. Danckert: „Was wir erreicht haben, ist ein ganz entscheidender Schritt nach vorn, um neue Akzente im Anti-Doping-Kampf zu setzen. Wir haben für den Sport in Deutschland richtig etwas geschaffen.“
Zum DOSB-Kommentar von Holger Schück
(Quelle: www.dosb.de, 25.01.07)


W40: Gail Devers startet bei Millrose-Games

Der nationale Leichtathletikverband USATF und die Organisatoren der 100. Millrose Games im New Yorker Madison Square Garden haben am Dienstag bekannt gegeben, dass Gail Devers bei dem anstehenden Hallensportfest am 2. Februar über 60m Hürden antreten wird. Devers, eine der bekanntesten Leichtathletinnen der USA, ist inzwischen 40 Jahre alt - eine Information die in der Ankündigung des Starts der dreimaligen Weltmeisterin in die zweite Reihe rückte. Allemal ist sie stark genug die aktuelle Weltbestleistung über 60m Hürden deutlich zu verbessern; er steht bei 8,71sec und wird seit der Hallen-Masters-WM in Linz 2006 gehalten von der Schweizerin Monica Pellegrinelli, die in der WMA-Rekordliste bis heute als Italienerin geführt wird.
(24.01.07)


Regensburg: Kraftakt beim Marathon im Mai
Weiter Kritik am DLV

Das Kind hat einen neuen Namen“, gab Marion Fuchs bekannt. Die Geschäftsführerin der Regensburg Marathon GmbH präsentierte gestern im Sorat Hotel gemeinsam mit Pressesprecher Helmut Burzer die Haupt- und Namenssponsoren der klassischen Wettbewerbe bei der Veranstaltung am 19. und 20. Mai. Wichtigste Änderung: Die Königsdisziplin, die Langstrecke über 42,195 Kilometer, firmiert nach dem Einstieg von M-net Telekommunikations als „Maxi DSL Marathon“. Offizieller Ausrüster des Lauf-Spektakels ist jetzt Intersport Tahedl. Der Veranstaltung die Treue halten als langjährige Partner die Brauerei Thurn und Taxis (Halbmarathon) sowie das Funkhaus Regensburg (gong fm Inline Halbmarathon, Charivari Nordic Walking Halbmarathon). Entsprechende Verträge wurden gestern unterzeichnet.
Die Streckenführung bleibt beim 17. Regensburg Marathon unverändert, informierte Burzer. Rund 80 Prozent der befragten Läufer hätten im Vorjahr die Abkehr von der ungeliebten Doppelschleife gelobt und den echten Rundkurs begrüßt.
Den Veranstalter LLC Marathon erwartet ein logistischer Kraftakt. „Es wird eng“, sagte Fuchs. Wegen der Senioren-Europameisterschaften, die vom 17. bis 20. Mai in Regensburg ausgetragen werden, erfährt das ohnehin dicht gedrängte Programm am Marathon-Sonntag eine Erweiterung um einen eigenen EM-Halbmarathon und Wettbewerbe der Geher (20 km Frauen, 30 km Herren). Der LLC organisiert die Senioren-EM in Kooperation mit der LG Domspitzmilch Regensburg.
Burzer erneuerte die Kritik am Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV). Dieser hatte die nationalen Marathon-Meisterschaften kurzfristig München (14. Oktober) entzogen und an Mainz (6. Mai) vergeben. „Unsportlich gegenüber den Athleten, unfair gegenüber den Veranstaltern“ nannte Burzer das Vorgehen. Der DLV habe sich „von einem Sponsor das Geschehen diktieren lassen“. Beim Verband könnten „wohl einige nicht mit dem eigenen Terminkalender umgehen“. Gravierende Folgen angesichts der Beinahe-Terminkollision mit Mainz erwartet er indes nicht: „Bei uns werden sich die Absagen von Läufern in Grenzen halten.“
Weitere Informationen im Internet (
Quelle: Heinz Gläser in Mittelbayerische Zeitung, 24.01.07)


Österreich: Frauenlauf sucht Lauftreff-Leiterinnen für Salzburg, Linz und Graz

Er ist einer der größten Frauenläufe weltweit: der jährliche Österreichische Frauenlauf im Wiener Prater. Die Organisatoren motivieren erfolgreich tausende von Frauen und suchen dafür jetzt Lauftreff-Leiterinnen für Salzburg, Linz und Graz. Die Ausschreibung lautet: "Sie haben Spaß am Laufen? Sie sind motiviert anderen Frauen zu helfen sich für den kommenden Frauenlauf fit zu laufen? Sie kommen aus dem Raum Salzburg, Linz oder Graz?
Dann bewerben Sie sich doch! Wir suchen derzeit für unser Programm „Fit in 12 Wochen“ angespornte Läuferinnen, welche die Aufgabe einer Gruppenleiterin übernehmen wollen und dabei andere Frauen bei ihrem Training motivierend begleiten. Der Startschuss für das Programms „Fit in 12 Wochen“ fällt in der Kalenderwoche 11.
Nähere Infos erhalten Sie im Frauenlaufbüro unter:
+43 1 713 87 86 oder per E-Mail . Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

(24.01.07)


M75: Ed Whitlock läuft in Toronto 1500m-Weltrekord

Er wird nicht wirklich langsamer. Kanadas Ed Whitlock lief am Sonntag bei einem Masters-Hallensportfest in der York-Universität von Toronto (Ontario) über 1500m die neue M75-Weltrekordzeit von 5:31,23 min (Foto). Damit verbesserte der 75-Jährige den sieben Jahre alten Hallenweltrekord des Schweden Rune Bergman (5:37,28 min) um fast 6 Sekunden.
Beim gleichen Sportfest gab es weitere Spitzenleistungen. So glänzte die 53-jährige Karla del Grande (Gladstone) über 60m mit 8,46sec und der gleichaltrige Kerry Smith (Etobicoke Trackclub) in 7,42sec. Der 63-jährige Tony Powell sprintete die 60m in 8,27sec. Der inzwischen 77-jährige Earl Fee (EtobicokeTC), IAAF-Master of the Year 2005, beeindruckte binnen weniger Stunden gleich mit zwei exzellenten Leistungen über die "krummen" 300m in 49,15sec und 600m in 1:53,13min. Der 85-jährige Gerry Bachman (Throwers Club) stieß die Kugel auf 9,97m.
Ed Whitlock kommentierte inzwischen auf www.letsrun.com seine Leistung: "Naja, 5:31 ist wohl nicht allzu schlecht nach einem Trainingslangläufen auf eisigem Boden rund um den Friedhof. Als richtiges Training über 1500m kann ich das nicht wirklich empfehlen, jedenfalls nicht ohne ein paar Läufe über diese Distanz. Aber sicherlich ist die zeit nicht so großartig wie die 5:41 min über die Meile in der Halle von Earl Fee. Ich hoffe weiterhin, dass ich noch besser werden kann..
(Foto: Doug Smith; 23.01.07, update: 25.01.07)


A.C. Linnerud gestorben - "Erfinder" des Werferfünfkampfs

Ardell Chester "A.C." Linnerud ist am Freitag im Alter von nur 75 Jahren in seiner Heimat North Carolina (USA) gestorben. Der Amerikaner mit den schwedischen Vorfahren gilt weltweit als Erfinder des Werferfünfkampfes in der Masters-Leichtathletik. Am 7. April 1974 nahm er als Mitorganisator der "4. Southeastern Masters" in seinem US-Bundesstaat kurzerhand den Werferfünfkampf in das Wettkampfprogamm auf. Der Mehrkampf wurde schnell populär und ist heute auf nationaler wie internationaler Ebene fester Bestandteil aller Masters-Leichtathletikmeisterschaften. (23.01.07)


Zehnder und Jochem gewinnen Lindensee-Laufserie

Mit einer Rekordbeteiligung von mehr als 440 Teilnehmern ging die 25. Lindensee-Laufserie 2006/2007 in Rüsselsheim bei frühlingshaften Temperaturen deutlich jenseits der Zehn-Grad-Marke zu Ende. Da dürfte Harald Mundt vom Helferteam des LC lange in seinen Statistiken wälzen, um auf vergleichbare Werte zu stoßen. Insgesamt über 1200 Laufbegeisterte schnürten an den drei Samstagen im Oktober, November und nun am Wochenende die Laufschuhe. Eine erfreuliche Bilanz zum Jubiläum. Da ließ es sich der Hessische Leichtathletik-Verband nicht nehmen dem Leichtathletikclub zu gratulieren. Volks- und Straßenlaufwart Jochen Miersch war eigens aus Eschwege angereist, um den Organisatoren seinen Dank auszusprechen. An die Teilnehmer appellierte Miersch: „Lassen Sie es auch im nächsten Jahr in Rüsselsheim krachen.“
Apropos krachen: Der Rundkurs der Lindensee-Serie, der zu 90 Prozent auf Waldwegen verläuft, blieb von größeren Sturmschäden verschont. So waren die Helfer des LC nicht gezwungen, die Streckenführung zu modifizieren oder gar eine Absage in Erwägung zu ziehen. Andernorts hatte Orkan „Kyrill“ jedoch seine Muskeln gezeigt. So fielen etliche Laufveranstaltungen dem Sturm zum Opfer. Auch aus Seligenstadt hieß es: „Wegen Sturmschäden und der Gefahr weiterer herabfallender Äste müssen wir den dritten Lauf der Winterlaufserie ersatzlos streichen.“ Und so fanden sich einige Athleten von dort in Rüsselsheim ein, was sicherlich auch zum Rekord beitrug.
Den Seriensieg nahmen nicht unerwartet zwei heimische Athleten mit. Submaster Jürgen Zehnder (*1974, TSV Pfungstadt) und die Rüsselsheimerin Simone Jochem (*1969, TV Trebur) wurden ihrer Favoritenrolle gerecht. Zum dritten Mal in Folge nahm Jürgen Zehnder den Siegerpokal entgegen, dessen Gesamtzeit von 2:03:52 Stunden niemand toppen konnte. Simone Jochem benötigte in der Addition der Einzelzeiten der beiden 10- und dem 15-km-Rennen 2:25:24 Stunden und trug sich damit erstmals in die Siegerlisten der Laufserie ein. Mit dem Ausgang an der Spitze des 10-km-Läuferfeldes hatten sowohl Zehnder als auch Jochem am Samstag jedoch nichts zu tun.
Bei den Männern dominierte Michael Port (*1974) in Rüsselsheim. Der Bad Homburger Triathlet enteilte der Konkurrenz bereits auf den ersten Metern, baute seinen Vorsprung kontinuierlich aus und überquerte nach 33:29 Minuten als Schnellster die Ziellinie an der Dürer-Schule. Für Port gehörte der Wettkampf dennoch eher in die Kategorie „Training“. Der 32-jährige Ausdauersportler plant im Sommer schließlich einen Start beim Ironman Germany in Frankfurt.
Bei den Frauen lief Christiane Wilken (*1958, LG Stadt Hattersheim) in 40:42 Minuten ihrem zweiten Sieg entgegen. Auf Rang zwei folgte Seriensiegerin Simone Jochem (*1969) in 41:18 Minuten. Franziska Linné (TuS Griesheim/43:20) sicherte sich Platz drei. Über Altersklassensiege konnten sich derweil Jürgen Wies (TG Triathlon Rüsselsheim/36:44) in der M 35, Bernd Korth (Trebur/37:26) in der M 50 sowie Routinier Dieter Seibert (TV Groß-Gerau/40:10) in der M 55 freuen. Die Kelsterbacherin Carolin Pratschker (DSW Darmstadt) gewann in 45:03 Minuten in der Frauen-Hauptklasse, und Hannelore Kirchem (LG Biebesheim-Eschollbrücken-Crumstadt) überzeugte in 46:00 Minuten in der W 65.
Eine starke Vorstellung bot einmal mehr Klaus Wagner. Der Flörsheimer, der in diesem Jahr in die Altersklasse M 65 aufgerückt ist, gefiel in guten 39:22 Minuten und zählt damit zu den besten Athleten seiner Klasse in Deutschland. Nach dem flotten Lauf ging es für ihn ebenso schnell unter die Dusche. Anschließend nahm er einmal mehr Siegerehrung und Tombola in der Sporthalle der Dürer-Schule vor. Am 13. Oktober erfährt die Serie mit der 26. Ausgabe ihre Fortsetzung, vermutlich mit ähnlich großer Resonanz. Die Organisatoren um Peter Schmit und Walter Kuchta können schließlich auf ihre „Stammgäste“ zählen. Am Wochenende sind vielleicht sogar ein paar neue dazugekommen.
(Quellen: Echo-online/leichtathletikweb.de 22.01.07)


Rechtzeitig....

...vor den anstehenden Meisterschaften in Helsinki hat der Europäische Leichtathletiksenioren-Verband EVAA die aktuelle WADA-Dopingliste 2007 veröffentlicht. Mehr (pdf)...
Und ein Dankeschön an Herbert Rollwa für den Hinweis auf die deutsche Übersetzung, die allerdings die Überschrift "Dopingliste 2006 (Inkrafttreten 1.1.2007)" trägt.
(22.01.07, update 23.01.07)


Tipp: Online-Entfernungsmessung und mehr für "Nonstadia"-Läufer

Zu den Topadressen des Computer- und Internetzeitalters zählt Google. Seine Landkarten kann jeder im Internet frei verwenden. Inzwischen nutzen Webdienste vor allem Google-Earth, seit Google seine Schnittstelle zur Verfügung gestellt hat. Das «Pedometer» ermöglicht beispielsweise, mit dem Kartendienst Entfernungen abzumessen. Das Praktische für Internet-Nutzer: Alle Karten sind gratis.
Unter dem Pedometer-Link können also Lauf- und Trainingsstrecken ganz problemlos und (fast) zentimentergenau vermessen werden. Probiert es aus, es ist erstaunlich, was es dabei alles zu sehen gibt. Aber Vorsicht, wenn die bisherige Trainingsstrecke von vermeintlichen 5 km auf einmal nur noch 4,5 km lang ist!
Auch die Seite «walkjogrun» nutzt Google, um Jogging-Strecken zu sammeln oder an vielerlei Orten zu suchen. Mehr als 30000 Laufstrecken finden sich inzwischen. Die meisten allerdings in den Vereinigten Staaten. Viel Spaß!
(22.01.07)


München: Alisch springt deutschen W40-Rekord

Bei den BayerischUrte Alischen Meisterschaften der Aktiven in der runderneuerten Werner-von-Linde-Halle in München erzielte Urte Alisch LAC Quelle Fürth/München am Samstag mit 5,80 Meter eine neue deutsche W40- Hallenbestleistung im Weitsprung. Damit verbesserte die zu Jahresbeginn vom TSV Langenzenn zu ihrem neuen Verein gewechselte Athletin den Hallenrekord im Weitsprung von Kirsten Kallmeier-Schröder (*1963, SC Herford ) gleich um 16 Zentimeter. Schon der erste Versuch hatte mit 5,66m über dem alten Rekord gelegen, ebenso der dritte mit 5,69m. Die frühere Neubrandenburgerin sprang die 5,80m dann in ihrem letzten Versuch.
Die 5,80 Meter sind die zweitbeste Weitsprungleistung aller Zeiten in der deutschen W40. Bis 2003 hielt Karin von Riewel ( LAZ Bergisch Gladbach ) mit den 1989 erzielten 5,75 Metern den Freiluftrekord. 2004 wurde diese Leistung von der Ausnahmeweitspringerin Heike Drechsler (*1964, LG Karlsruhe) in ihrem letzten Wettkampfjahr auf 6,49 Meter verbessert.
(Foto: Dieter Krumm; 21.01.07)


Lars Riedel bestreitet "missed tests"

Diskus-Olympiasieger Lars Riedel, der 2006 fünf Mal bei Antidoping-Kontrollen nicht angetroffen worden sein soll, bestreitet jegliches Fehlverhalten. Während er Mitte der Woche "nur einen konkreten Fall auf seine Kappe nehmen" wollte, erklärte er am Samstag in einem Interview mit der ARD-Sportschau in seinem Trainigslager an der Algarve, es liege überhaupt kein "missed test" vor.
"Wenn Lars Riedel fünf Mal nicht aufgetaucht ist und dabei jeweils klar überführt wird, dass er den verpassten Test zu verantworten hat, dann ist er für zwei Jahre zu sperren", hatte zuvor Helmut Digel, der Vizepräsident des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF, gesagt. "Sollte aber die NADA die Regeln nicht beachtet haben, der Leichtathlet also nicht über den Vorwurf informiert worden sein, kann man von keinem Fehlverhalten von Lars Riedel sprechen", fügte Digel hinzu. Der Tübinger Sportsoziologe sprach zudem von einem konkreten praktischen Problem: "Die NADA ist völlig überfordert und personell unzureichend ausgestattet, das Kontrollsystem angemessen zu steuern."
Die unterfinanzierte NADA hatte am Donnerstagabend einen neuen Vorsitzenden gewählt. Der bisherige Vorsitzende Dr. Peter Busse hatte nach fünf Jahren unter anderem nicht mehr kandidiert, weil bei der NADA-Gründung von einem Jahresbudget von etwa 2,5 Millionen Euro ausgegangen worden war; gegenwärtig steht aber nur ein halb so hoher Betrag zur Verfügung.
Vor diesem Hintergrund stellte sich der neue Vorsitzende Armin Baumert vor den zuletzt in die Kritik geratenen NADA-Geschäftsführer Roland Augustin: "Er ist ein guter Fachmann für diese Position, auch wenn er jetzt etwas in der Schusslinie steht", sagte er gegenüber focus-online.
(21.01.07)


Schweden: Engholm (M45) in 2:02,36 über 800m

Einige hervorragende Mastersresultate gab es am vergangenen Wochenen bei den Scandic Indoor Games 2007 im südlich von Stockholm gelegenen schwedischen Huddinge. Über 400m lief Ingemar Ztorm (*1960, FK Studenterna) 53,70sec. In ausgezeichneten 2:02,36min gewann Johan Engholm (*1962, Hässelby SK) den zweiten von drei 800m-Zeitläufen.
Lorenzo Nesi (*1965, FK Studenterna) kam über 1500m nach 4.19,30min ins Ziel. In 8,81sec lief Patrik Melin (*1971, Gefle IF) auf Rang 3 der 60m-Horden-Entscheidung. Seniorinnen waren bei der Spielen übrigens nicht am Start.
(21.01.07)


NADA-Chef Armin Baumert: „NADA will keine Feindschaft“

Armin Baumert wurde am Donnerstagabend in Bonn vom neuen siebenköpfige Vorstand zum neuen NADA-Vorsitzenden gewählt. Das Gremium hatte in neuer Zusammensetzung erstmals getagt. Der frühere Leistungssport-Direktor des Deutschen Sportbundes (DSB) tritt die Nachfolge von Peter Busse an, der seit der NADA-Gründung im November 2002 an der Spitze stand und sich nicht für eine weitere Amtszeit zur Verfügung stellte. Mit dem ehemaligen Weitspringer Armin Baumert, langjähriger Direktor Leistungssport des Deutschen Sportbundes (DSB), tritt ein Kenner des organisierten Sports in die Nachfolge von Dr. Peter Busse.
Ende 2006 waren Baumert und Dietmar Hiersemann, ehemals im Sportministerium von Nordrhein-Westfalen für den Leistungssport zuständig, sowie Ruder-Weltmeister Sebastian Thormann vom NADA-Kuratorium als neue Mitglieder in den Vorstand für die Amtsperiode von 2007 bis 2010 gewählt worden. Der Führungsriege gehören weiterhin schon seit 2002 Dirk Clasing, Markus Hauptmann, Elisabeth Pott und Hans-Hubertus Schröder an.
Vor der Neubesetzung des Vorstandes im Dezember waren neben Busse auch Theo Rous sowie die frühere Weltklasse-Hochspringerin Heike Henkel freiwillig ausgeschieden. Busse hatte unter anderem aufgegeben, weil bei der NADA-Gründung von einem Stiftungskapital von rund 50 Millionen Euro und einem Jahresbudget von etwa 2,5 Millionen Euro ausgegangen worden war. Derzeit jedoch verfügt die NADA über ein Jahres-Budget von nur 1,3 Millionen Euro, und das Stiftungskapital liegt bei lediglich 8,6 Millionen Euro.
Andreas Müller von www.leichtathletik.de sprach mit dem neuen NADA-Vorsitzenden:

Herr Baumert, wie bewerten Sie die grundsätzliche Situation der NADA vier Jahre nach ihrer Gründung?
Armin Baumert:
Die Phase des Aufbaus ist definitiv passé, jetzt geht es um die Konsolidierung und um die Optimierung der Arbeit. Klar ist auf jeden Fall, dass die vollkommene Unabhängigkeit der NADA gewahrt bleiben muss. Dieser exklusive Status ist elementare Voraussetzung für die Arbeit der NADA. Wir werden unseren Auftrag professionell erfüllen. Dabei muss noch einmal daran erinnert werden, dass der Arbeitsschwerpunkt der NADA auf dem Leistungssport in Deutschland beruht und die NADA nicht in erster Linie auf die Dopingproblematik in der Gesellschaft insgesamt fokussiert ist.

Wo setzen Sie im Kampf für einen „sauberen Sport" die Schwerpunkte?
Armin Baumert:
Es gibt ganz klar zwei strategische Aufgaben. Einmal ist dies die Optimierung des Kontrollsystems, zum anderen ist das die Prävention. Wir wollen nicht jammern, dass wir mit acht Stellen zu wenig Personal und zu wenig Geld haben. Jammern wäre zwar in der Sache richtig, aber Jammern hilft nichts. Statt dessen wollen wir aus den vorhandenen Möglichkeiten das Bestmögliche machen. Darin sind sich alle Vorstandsmitglieder einig.

Im Verhältnis zwischen NADA und den Verbänden scheint noch oft Sand im Getriebe...
Armin Baumert:
Meine Botschaft ist eindeutig: Es soll keine Gegnerschaft oder gar Feindschaft zwischen der NADA und den Sportlern, Trainern und Betreuern geben. Wir können das Übel nur gemeinsam an der Wurzel packen und ich verstehe mich dabei als Moderator und Brückenbauer zwischen allen Beteiligten. Das gilt auch für das Verhältnis zu den Spitzenverbänden, mit denen wir die Kommunikation verbessern müssen. Darum muss und wird es demnächst ein Treffen mit Vertretern der NADA und der Spitzenverbände geben. Für meine neue Aufgabe bei der NADA werden meine Erfahrungen als Leiter des Berliner Olympiastützpunktes und als früherer Direktor für Leistungssport beim Deutschen Sportbund sehr nützlich sein.

In einer ARD-Reportage wurden gerade im Kontrollsystem schwere Versäumnisse aufgedeckt. Wie gehen Sie damit um?
Armin Baumert:
Wir sind uns mit NADA-Geschäftsführer Roland Augustin einig, dass wir sehr schnell eine ganz saubere Bilanz unserer bisherigen Arbeit vorlegen und alle Fakten auf den Tisch legen. Diese Analyse, die auch Schwachstellen und Defizite aufdecken soll, könnte schon in der kommenden Woche vorliegen. Die in dem TV-Beitrag gezeigten Listen über die angeblich 400 Athleten, die von den Dopingkontrolleuren nicht angetroffen wurden, stammen nach unserem bisherigen Kenntnisstand nicht aus unserem Hause.

Der Bundestag hat am Donnerstag ein Gesetz auf den Weg gebracht, das den Besitz „nicht geringer Mengen" von Dopingsubstanzen unter Strafe stellen und die Sportgerichtsbarkeit nicht durch staatliche Gerichte aushebeln will. Was halten Sie davon?
Armin Baumert:
Ich halte den Weg, den die Politik nach monatelanger Diskussion aufgezeigt hat, für einen sehr vernünftigen Kompromiss. Vor allem ist wichtig, dass Dopingsünder weiterhin der Sportgerichtsbarkeit unterliegen und nicht soweit beschädigt werden, dass sie wie Schwerstkriminelle durchs Land laufen müssen.
(Quellen: focus-online; das Interview führte Andreas Müller für leichtathletik.de, 21.01.07).


Jörg Reckemeier: Unser Statistikpapst wird heute 65!

Am 20. Januar 1940 wurde er in Stettin geboren. Jörg Reckemeier aus Oldenburg feiert heute die Vollendung seines 65. Lebensjahres. Der Träger der DLV-Nadel in Gold gilt als Statistikpapst der deutschen Seniorenleichtathletik und dürfte der profundeste Kenner der Masters-Leichtathletik in Mitteleuropa sein.
In seiner aktiven Zeit startete er für Westfalia Ahlen und SC Oldenburg. Die PBs des Läufers Reckemeier: 11,3 (100m), 23,2 (200m), 50,8 (400m), 1:55,3 (800m), 4:07,5 (1500m), 58,5 (400mHü mit 19) und 13,17m im Dreisprung. Es geht die Mär, dass Jörg Reckemeier immer noch aktiv ist und im Sommer vergangenen Jahres bei einem Lauf um das Zwischenahner Meer ein Duell mit DLV-Vize Michael Böhnke gewonnen habe. DLV-statistisch ist dies allerdings und angeblich nicht festgehalten.
Heute hat Jörg Reckemeier Sitz und Stimme im neuen DLV-Bundesfachausschuss "Senioren", gründete mit anderen die Interessenvereinigung proMasters, ist sachkundiger Verfasser von Artikeln für diverse Leichtathletikzeitschriften, Betreuer bei zahlreichen internationalen Meisterschaften und sieht vor allem viel jünger aus, als er ist.
Alljährlich stellt der Oldenburger in mühevoller Kleinarbeit die deutsche Senioren-Bestenliste zusammen und veröffentlicht sie im Selbstverlag im Buch Senioren-Leichtathletik. Seine Zusammenstellungen der deutschen Senioren-Höchstleistungen ist (im Gegensatz zu unserer) immer up-to-date, was allerdings sicherlich daran liegt, dass wir ihm täglich mit besten Grüßen aus dem Emsland das gute Wetter schicken...
Glückwünsche, Jörg, von Annette und Robert Koop zu Deinem 65. Wer sich anschließen will - hier ist Jörgs E-Mailadresse: joerg.reckemeier@t-online.de.
Aus berufenem Munde diese aktuelle Ergänzung:
"Vielen Dank für den schönen Artikel aus Anlass des 65. Geburtstages von Jörg Reckemeier mit der launigen Bemerkung über den Lauf um das Zwischenahner Meer. Leider sind wir noch nicht dazu gekommen, dort eine Runde gemeinsam zu drehen. Und beim Wettlkampf im vergangenen Jahr - Ergebnisse unter www.zwischenahner-meerlauf.de - ,war Jörg leider nicht dabei. Vielleicht wird's ja in diesem Jahr was. Dann geht es aber sicher nicht darum, wer schneller ist.
Gruß
Michael Böhnke"

(20.01.07, E-Mail-Korrektur 21.01.07, nachtrag 23.01.07)


Premiere: Briten sperren Anthony Treacher (M65) nach Streit mit Funktionär

Der britische Senioren-Leichtathletikverband BMAF hat Mitte der Woche M65-Viertelmeiler Anthony Treacher für ein Jahr gesperrt. Die Sperre betrifft alle Wettkämpfe unter Federführung der BMAF. Treacher ist britischer M65-Hallenrekordler über 400m und hatte in einem dramatischen 400m-Lauf in Linz WM-Silber gewonnen, als ihn Konkurrent Willi Scheidt (*1939, TS Herzogenaurach) auf den letzten Metern noch abfing.
Grund der jetzigen Sperre ist eine verbale Auseinandersetzung bei der Hallen-WM im vergangenen März im österreichischen Linz, der sich offenbar ein 10-monatiger Briefwechsel anschloss. Zur Sperre kam es jetzt, weil Treacher sich nicht -wie von ihm gefordert- entschuldigte. BMAF-Chairman Winston Thomas teilte Treacher dazu schriftlich mit: "Da alle oben genannten Vorfälle ernste Verletzungen der "Rules of Competition" §§ 1(k), 22 (3) darstellen, teile ich mit, das Sie für alle nationalen und internationalen Wettkämpfe unter Federführung der BMAF während der kommenden 12 Monaten, vom 16. Januar 2007 bis 16. Januar 2008 gesperrt sind." Offen ist, ob die Sperre einer genauen Prüfung des Europäischen Verbandes EVAA wie des Weltverbandes WMA standhalten wird.
Treacher selbst antwortete der BMAF-Verbandsführung mit Sarkasmus: "Besten Dank für diese beeindruckende schriftliche Sperre in unseren Landesfarben. Ich werd' sie mir einrahmen und in meine Bude hängen."
Der Vorfall, der zur Sperre führte, betraf die britische 4x200m Staffel am letzten Tag der Hallen-WM. Als der zunächst vorgesehene John Newcombe nicht rechtzeitig im Callroom erschien, wurde in letzter Minute Ersatzmann Eric Horwell in die Startaufstellung eingetragen. Als dann Newcombe unerwartet doch noch von BMAF-Teammanager Maurice Doogan gefunden wurde, soll Doogan vom schon auf der Bahn befindlichen Staffelteam verlangt haben, Newcombe statt Horwell laufen zu lassen. Er hielt wohl die in diesem Fall drohende Disqualifikation für unwahrscheinlich. Das merke keiner und das Team solle es einfach drauf ankommen lassen. Als die Läufer dies unter der Führung von Treacher ablehnten, soll sich dann folgender, durchaus deftiger Dialog angeschlossen haben.
Doogan: "Du hast meine persönliche Anordnung missachtet... Ich bin Dein Teammanager.’
Treacher: ‘Du bist ein sehr schlechter Teammanger. Hau ab.’
Doogan: ‘Du Arschloch! Du wirst nie wieder in einer britischen Staffel laufen.

Anthony Treacher heute: "Ausdrücklich möchte ich das tolle Verhalten der ganzen Staffel, darunter zwei M70-iger, und auch von John Newcombe in dieser vertrackten Situation erwähnen. Später an diesem Tag bin ich übrigens noch einmal zu Maurice Doogan gegangen, hab meine Hand ausgestreckt und gesagt, wir sollten die ganze Sache einfach vergessen. Aber er ließ mich stehen und lehnte den Händedruck ab." Die Sperre kommentierte Treacher inzwischen, er habe es sich in seinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können, dass er für das alles jetzt gesperrt werde.
Der Brite lebt mit seiner Frau in Stockholm (Schweden) und ist Mitglied des schwedischen Clubs IFK Lidingö. (
20.01.07)


Drängende Frage an die NADA:
Warum wurden Fachverbände nicht informiert?

Nach der ARD-Reportage "Mission Sauberer Sport" mehrten sich zum Wochenende kritische Fragen an die deutsche Antidoping-Agfentur NADA. Im mittelpunkt dabei ungläubiges Staunen, dass die NADA die Fchverbände nicht über "missed tests" informierte, also tests, die wegen Abwesenheit der Athleten entstanden. Nach Recherchen der Berliner Zeitung sollen der Leichtathletikverband (DLV) nur über sieben, der Radsportbund (BDR) über zwei und die Triathlonunion über keinen einzigen Fall informiert worden sein.
"Ich bin entsetzt und stocksauer", sagt DLV-Präsident Clemens Prokop. Der DLV nimmt den Spitzenplatz in der Missed-Test-Liste ein, worin eine gewisse Logik liegt, weil er mit 1 200 Kontrollen ein Viertel der Gesamtzahl finanziert. "Keinerlei Verständnis" hat Prokop jedoch dafür, dass der DLV von der NADA nicht informiert wird: "Da ist ein Unding. Das halte ich für einen Skandal."
In der Darmstädter DLV-Zentrale gingen laut Prokop 2006 lediglich sieben Meldungen über Fehltests ein. Nach Angaben von Prokop war nur ein "echter Missed-Test" darunter. Der Läufer, wurde verwarnt. Ein weiterer Sportler war nicht mehr aktiv. Drei andere, A-Kader ohne internationale Starts, trafen die Kontrolleure zwar nicht an - aber ein Fehltest wäre das nur gewesen, wenn sie es drei Tage lang vergeblich versucht hätten. Zu Lars Riedel erhielt der DLV nur eine Information über eine Kontrolle am 22. März 2006. "Das war aber mit dem Hinweis der Nada verbunden, es sei kein echter Verstoß, weil die Kontrolle dann doch durchgeführt wurde", sagt Prokop. Der weitere Fall des Zehnkämpfers Andre Niklaus sei überzeugend geklärt.
Auch der Chef des Unternehmens PWC-Dopingkontrollen, das die meisten Tests für die Nada durchführt, Helmut Pabst zeigte sich überrascht: "Die NADA informiert die Verbände nicht? Das glaube ich nicht", sagte Pabst. PWC melde selbstverständlich jeden erfolglosen Versuch an die NADA. Über die Ursachen der flächendeckenden Pannen kann der Fahnder nur spekulieren. Die Stelle des Nada-Justitiars sei Monate unbesetzt gewesen: "Kann sein, die haben deshalb eher in dubio pro reo gearbeitet."
(Quelle: Berliner Zeitung, 20.01.07)


Erfolgreich: Die Leichtathletik-Senioren des Pulheimer SC sichern sich in Düsseldorf 20 Goldmedaillen

Einen perfekten Einstand in die neue Leichtathletik-Saison feierten die Senioren des Pulheimer SC bei den Westdeutschen Hallen- und Winterwurfmeisterschaften in Düsseldorf. Mit insgesamt 47 Athletten stellte der PSC nicht nur die größte, sondern zugleich auch die erfolgreichste Mannschaft dieser Meisterschaften.
Insgesamt 20 Mal Gold, zehn Mal Silber und sechs Mal Bronze waren die sensationelle Ausbeute. Dabei gelang Neuzugang Stefanie Sievers (Altersklasse W30) mit drei Titelgewinnen ein grandioses Debüt im Trikot des Pulheimer SC. Sie gewann die 60 Meter in 8,48 Sekunden, den Hochsprung mit 1,53 Meter und den Weitsprung mit 4,87 Meter. Ebenfalls dreifache Titelträgerin wurde Claudia Pahl (W50), die sich im Kugelstoßen mit 10,71 Meter, im Diskus mit 32,65 Meter und im Hammerwurf mit 38,49 Meter in die Siegerliste eintrug. Birgit Falkenhagen (W40) freute sich nach langer Verletzungspause über ihren Doppelerfolg: Sie gewann die 60 Meter (8,71) und die 200 Meter (29,40).
Bei den 30-jährigen Männern gewann Oliver Kempis die 800 Meter überlegen in 1:55,88 Minuten. Bei den 50-Jährigen gewann Ulrich Dirking die 60 Meter in 7,90 Sekunden und die 200 Meter in 24,37 Sekunden (Nordhrein-Rekord). Joachim Pahl gewann in dieser Altersklasse das Diskuswerfen mit 45,11Meter, und Said Eipakchi (M55) den Hochsprung mit 1,59 Meter. Das Rennen über 200 Meter war in der Altersklasse M60 eine sichere Beute für Heinrich Loddeke, der nach 28,60 Sekunden die Ziellinie passierte. Ein Nordrhein-Rekord gelang Alfred Hermes mit seinem Sieg über die 800 Meter in 2:26,14 Minuten. Ebenso überlegen gewann die 4x200-Meter-Staffel M60 in 1:55,55 Minuten in der Besetzung Heinrich Loddeke, Eike Hertel, Josef Streyl und Wolfgang Tuchen, der sich auch in der M65 im Weitsprung mit 4,55m den Sieg holte. In der M60 war der Diskuswurf von Alfred Abeln mit 43,97m ebenfalls die Goldmedaille wert. Bei den 70-Jährigen gewann Rolf Brauch die 200 Meter in 29,45 Sekunden, und Dieter Lühdorff den Speerwurf mit 34,39 Meter.
Senioren-Trainer Leonidas Grigoriadis (M40) wollte bei diesem Medaillenregen natürlich mitwirken und sicherte in 8,22 Sekunden über 60 Meter die Qualifikation für die Deutschen Senioren-Hallenmeisterschaften.
(aus: Wochenende-Frechen, 20.01.07)


Doping: RBB kontert Kritik und legt nach

Nach dem Aufsehen erregenden ARD-Film vom Mittwoch über 400 nicht zu Stande gekommene Dopingkontrollen im deutschen Sport legt Radio Brandenburg Berlin nach. Am Montag, 22. Januar, will rbb Fernsehen ab 22.15 Uhr einen Schwerpunkt zur Doping-Thematik ausstrahlen. Dabei sollen verantwortliche Politiker, Sportfunktionäre und Sportler das brisante Thema diskutieren.
Ansonsten verteidigt der Sender den Inhalt seiner Sendung, insbesondere auch gegenüber der Deutschen Triathlon Union (DTU), deren Präsident Klaus Müller-Ott der Deutschen Anti-Doping-Agentur (NADA) in einem dem Sport-Informations-Dienst (sid) vorliegenden Schreiben mitteilte, sie (die NADA) habe es unterlassen, `mit juristischen Mitteln gegen die unwahre Berichterstattung vorzugehen´, nachdem der Inhalt der Sendung bereits zwei Tage vor Ausstrahlung Journalisten zur Verfügung gestellt worden sei. Es stelle sich die Frage, `wie mit dieser wahrheitswidrigen Berichterstattung umzugehen sei, wenn die NADA der DTU 2006 keinen Missed Test mitgeteilt habe.
DTU-Sponsoren sähen in den veröffentlichten Daten, die nur von der NADA oder der Kontrollfirma PWC stammen könnten, verbandsschädigende Wirkung. Der DTU-Präsident fordert die NADA auf, zu klären, wie die ARD-Reporter in den Besitz der Informationen gekommen seien, zumal bei der Trainingskontrollvereinbarung zwischen den Partnern Verschwiegenheitspflicht ausgemacht worden sei. Eine Pflichtverletzung läge auch vor, wenn Hilfspersonen der NADA (bzw. Dopingkontrolleure der Firma PWC) die Reporter mit nicht verifizierten Abwesenheitsmeldungen versorgt hätten.
Verlangt wird auch eine Erklärung, dass die NADA der DTU 2006 keinen einzigen Fall von Missed Tests gemeldet habe. `Unklarheiten bzw. Unwahrheiten´ des ARD-Berichts sollten aufdeckt und solche Veröffentlichungen künftig nicht mehr unterstützt werden. Die ARD-Anstalt rbb teilte mit, die im ARD-Film gezeigten Rechercheergebnisse stammten aus gesicherten Quellen, die aus journalistischen Erwägungen und zum Schutz von Informanten nicht offen gelegt würden. Die NADA habe ansonsten Fakten falsch wiedergegeben: Im Beitrag habe man nicht von 400 nicht angetroffenen Athleten im Jahre 2006 gesprochen, sondern 400 fehlgeschlagenen Kontrollen. Darauf hatte www.masters-sport gestern bereits hingewiesen.
(Quelle: www.reviersport.de; 20.01.07)


Antidoping:
Doppelinterview mit DOSB-Generaldirektor Vesper und DLV-Präsident Prokop

Die große Koalition hat beschlossen, die Gesetzgebung im Kampf gegen Doping zu verschärfen. DOSB-Generaldirektor Michael Vesper und DLV-Präsident Clemens Prokop nehmen im Interview Stellung.

Herr Vesper, am Donnerstag haben die Bundestagsfraktionen von CDU und SPD beschlossen, die Gesetzgebung im Kampf gegen Doping zu verschärfen. Wie beurteilen Sie den Beschluss?
Michael Vesper:Wir begrüßen die Einigung. Damit kommt die Politik erstens der von uns bei unserer Mitgliederversammlung im vergangenen Dezember in Weimar aufgestellten Forderung nach, gegen den Handel mit und das Inverkehrbringen von Dopingmitteln verstärkt vorzugehen und unter anderem den Strafrahmen im Arzneimittelgesetz so zu verschärfen, dass alle Ermittlungsmöglichkeiten wie Hausdurchsuchung, Telekommunikationsüberwachung etc. greifen. Wer größere Mengen an Dopingmitteln besitzt, ist verdächtig, damit zu handeln oder sie in Verkehr zu bringen.
Zweitens war uns in Weimar wichtig klar zu stellen, dass die Bestrafung von positiv getesteten Athleten weiterhin allein der Sportgerichtsbarkeit unterliegt. Auch dies ist durch den Beschluss gewährleistet. Diese klare Trennung ist von großer Bedeutung, damit die Sportgerichtsbarkeit weiterhin in voller Stärke wirksam bleibt. Die Koalition hat ja klargestellt, dass die Besitzstrafbarkeit, wie sie diskutiert wurde, nämlich den infolge von Kontrollen des Dopings überführten Athleten strafrechtlich zu verfolgen, nicht eingeführt wird. Diese Athleten werden allein durch die Sportgerichte bestraft. Sollten sie aber größere Mengen an Dopingmitteln besitzen und damit handeln, kommen sie vor den staatlichen Kadi. So wollten wir es haben.“

Herr Prokop, Sie haben in Weimar für den DLV bei der Beschlussfassung in dem Punkt Besitzstrafbarkeit gegen die Vorlage gestimmt. Was bedeutet die Beschlussfassung aus ihrer Sicht?
Clemens Prokop:Wir sehen unsere Ziele als erreicht an. Künftig wird gegen jeden Athleten, der unter Dopingverdacht steht, neben den Sportgerichten auch die Staatsanwaltschaft ermitteln können. Erst am Ende der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen wird sich herausstellen, ob der Athlet Dopingmittel in nicht geringer Menge besitzt oder besessen hat und sich damit strafbar machte. Wir haben damit künftig zwei Säulen bei der Aufklärung von Doping, wir können damit die Lücke des Kontrollsystems des Sports schließen. Wenn der Athlet sich tatsächlich nicht strafbar gemacht hat, wird er nur vom Sportgericht verfolgt, aber die Erkenntnisse der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen können auch vom Sportgericht verwertet werden. Wenn der Athlet Dopingmittel in erheblicher Menge besitzt, wird er von beiden sanktioniert werden.

Herr Vesper, Herr Prokop, in der Vorlage heißt es, dass der Besitz „nicht geringer Mengen“ vom Staat bestraft wird. Was bedeutet dies?
Michael Vesper: „Dies genau zu definieren, ist Aufgabe des Gesetzgebers. Je exakter er dabei ist, desto weniger Interpretationsspielraum bleibt für die Rechtsprechung. Beispielsweise steht Insulin auf der Liste der gefährlichsten und häufigsten Substanzen, die als Grundlage genommen werden soll. Es gibt aber jede Menge Diabetiker in der Bevölkerung, die größere Mengen an Insulin zu Hause haben müssen. Diese Grenzen müssen nun exakt gezogen werden.“
Clemens Prokop:Dies ist entweder Aufgabe des Gesetzgebers oder – wie im Betäubungsmittelrecht – der Rechtsprechung. Ich plädiere dafür, die Orientierung an der jeweiligen Konsumeinheit vorzunehmen. Ab der zweiten Konsumeinheit beginnt für mich die Gefahr der Weitergabe. Außerdem sollte nur der Besitz strafbar sein, der nicht medizinisch indiziert ist. Wirklich kranke Menschen dürfen nicht nach dieser Vorschrift bestraft werden.

Was bedeutet die Entscheidung für die Zukunft der Dopingbekämpfung in Deutschland?
Michael Vesper: „Wichtig ist der von uns immer geforderte Schulterschluss zwischen Sport und Staat, der in unserem Aktionsplan, dem Koalitionspapier und dem Gesetzentwurf, den das Bundesinnenministerium vorbereitet, zum Ausdruck kommt. In unserem Anti-Doping-Aktionsplan heißt es ausdrücklich, dass das staatliche Instrumentarium im Kampf gegen Doping ausgeweitet und vor allem besser und entschiedener vollzogen werden muss.
Clemens Prokop: „Ich glaube, dass mit dieser Rechtsreform eine neue Dynamik in den Kampf gegen Doping kommt und dass der Sport an Glaubwürdigkeit gewinnen kann.“
(Quelle: www.dosb.de, 19.01.07)


"Keine 400 Sportler"
NADA nimmt Stellung zur ARD-Reportage

Die Nationale Antidoping Agentur (NADA) hat am Donnerstagabend zu den Vorwürfen in der ARD-Reportage In der Fernsehsendung "Mission: Sauberer Sport" Stellung genommen. In einer Presseerklärung heißt es: ARD-Exklusiv vom 17. Januar 2007 haben die Autoren Hajo Seppelt und Jo Goll die Zahl von mindestens 400 Athleten genannt, die 2006 für Kontrollen nicht anzutreffen gewesen sein sollen. Gleichzeitig wurden Listen mit Namen, Zahlen und Häufigkeiten sowie Rankings von besonders betroffenen Verbänden erstellt."
Hierzu sagte der Geschäftsführer der NADA, Dr. Roland Augustin: "Nach unserem Kenntnisstand stimmt die Zahl von 400 im Jahre 2006 bei Kontrollen nicht angetroffenen Athleten nicht. Weder die genannte Zahl noch die Tabellen oder die Rankings stammen von Seiten der NADA noch wurden diese von der NADA autorisiert. Diese Zahlen basieren alleine auf den Unterlagen der beiden rbb-Journalisten."
Augustin weiter: "Diese Unterlagen sind der NADA nie zur Begutachtung und Bewertung vorgelegt worden. Wir würden uns freuen, wenn uns diese Materialien vorgelegt würden, damit wir diese Dokumente prüfen können". Unabhängig von der Sendung hat der NADA-Vorstand 2006 verschiedene Maßnahmen in die Wege geleitet, die das Thema "Missed Test" juristisch klar und eindeutig regeln. Hierzu zählt die Einführung eines Nationalen Test-Pools, die Anbindung an das Datensystem der WADA (ADAMS) und auch die Verabschiedung einer "Missed Test Policy". Letztere ist mit Wirkung vom 01. Januar 2007 in Kraft getreten und den Verbänden mitgeteilt worden."
Vorstand und Geschäftsführung der NADA werden nach Angaben der NADA das Bundesinnenministerium, den Bundestagssportausschuss des Deutschen Bundestages und auch den DOSB umfassend und ausführlich über die Sachverhalte informieren.
Insider wiesen bereits unmittelbar nach Bekanntwerden der NADA-Presseerklärung daraufhin, dass sie kaum überzeugen könne. Die ARD-Reportage habe nämlich nicht von 400 Athleten gesprochen, die nicht angetroffen wurden, sondern von 400 der rund 3500 Doping-Kontrollen, die ausfielen, weil die Athleten nicht an dem von ihnen mitgeteilten Aufenthaltsort angetroffen werden konnten. Einige Athleten seien, so der ARD-Beitrag, dabei gleich mehrfach aufgefallen, darunter offenbar auch Diskusolympiasieger Lars Riedel, der dazu inzwischen Stellung genommen hat.
(19.01.07)


DLV: Forderung nach «Besitzstrafbarkeit» wird erfüllt

Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) sieht seine Forderung nach Einführung der Besitzstrafbarkeit auch für Athleten bei Doping-Vergehen durch die Koalitionsvereinbarung von CDU/CSU und SPD erfüllt. «Die Besitzstrafbarkeit ist Bestandteil dieser Gesetzesvorhaben. Danach kann auch gegen einen Athleten ermittelt werden, wenn der Anfangsverdacht besteht, dass er Doping-Mittel besitzt», sagte DLV-Präsident Clemens Prokop.
Ob es sich dabei um geringe oder nicht geringe Mengen handele, werde erst am Ende der Ermittlungen eine Rolle spielen. Und dann könne entschieden werden, ob auch die Justiz oder nur die Sportgerichtsbarkeit zuständig sei. «Der Anti-Doping-Kampf wird daher in Zukunft auf zwei Säulen stehen: Auf der der Sportgerichtsbarkeit und des Strafgesetzes», sagte Prokop.
«Diese Entscheidung hat eine besondere Qualität, weil die Politik meines Wissens nach erstmals etwas gegen eine Forderung des Sports gemacht hat», sagte Prokop. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hatte die Einführung der Besitzstrafbarkeit vehement abgelehnt.
(dpa, 19.01.07)


Italien: Zwei neue Hallenrekorde und Marco Segatal auf dem Sprung...

Zwei neue nationale Hallen-Mastersrekorde brachte das vergangene Wochenende in Italien. In der Halle von Modena sprintete am Samstag Alexander Petronvini (*1965) 8,72sec übet 60m Hürden. Die Hürden waren dabei 106cm hoch, also 7 cm mehr als gemeinhin in der M40-Altersklasse üblich. Die Bestleistung dürfte somit auf etwa derselben Stufe mit jenen 8,54sec stehen, die Landsmann Thomas Oberhofer vor einem Jahr bei der Hallen-WM in Linz gelaufen war.
Am selben Tag verbesserte in Ancona Weitspringerin Elisa Neviani (*1965) den Hallen-Weitsprungrekord ihrer Altersklasse W40 auf 5,22m.
Eine Woche zuvor hatte Hochspringer Marco Segatel (*1962) in Rimini seine Hochsprungbestleistung auf beeindruckende 1,98m gesteigert, weltweit die drittbeste M45-Hochsprungleistung in der Halle, wenn er nicht erst am 23.03.2007 das 45. Lebensjahr vollenden würde. Kurios: Falls er bei der bevor stehenden Senioren-EM in Helsinki startet, müsste Segatel in der Altersklasse M40 antreten; denn dafür ist der Tag vor Meisterschaftsbeginn maßgeblich . Der Italiener könnte im Hochsprungwettbewerb dann aber auf M45-Rekordjagd gehen, weil die Konkurrenz einen Tag nach seinem Geburtstag stattfindet...
Den M45- Hallen-Weltrekord hält seit dem vergangenen Jahr übrigens Dennis Lewis (USA), der die damals 9 Jahre alte 2m-Rekordmarke von Thomas Zacharias (*1947, USC Mainz) auf 2,04m verbessert hatte.
(Quelle: Atleticanet.it; 18.01.07, korr. update nach Hinweis von Bernd Rehpenning 21.01.07)


Sachsen-Anhalt: Huth, Köppe und Lazik wenige Wochen vor der EM gut in Schuss

In der am vergangenen Freitag neu eröffneten Leichtathletikhalle des Olympiastützpunktes Magdeburg wurde am Wochenende die Hallensaison 2007 mit den Bezirksmeisterschaften eröffnet. In den zurückliegenden 15 Jahren fanden diese Titelkämpfe für die Erwachsenen stets in der Stendaler Sporthalle am Haferbreiter Weg statt. Die neue Halle bot natürlich auch für die altmärkischen Aktiven optimale Bedingungen. Unter der bewährten Leitung von Eddi Miethe und Jörg Bremer sorgte der SC Magdeburg als Ausrichter für eine sehr gelungene Premiere. Nicht weniger als satte 16 Titel gingen dabei an den Stendaler Leichtathletikverein (SLV)...
Für Andrea Nebelung, Evelin Huth, Karin Köppe und Sigrun Lazik ging es nur wenige Wochen vor ihrem Start bei den Hallen–Europameisterschaften, die vom 22. bis 25. März 2007 in der finnischen Hauptstadt Helsinki stattfinden, um den ersten Leistungstest. Andrea Nebelung ersprang mit 4,65 Metern den Sieg im Weitsprung und war auch über 60 Meter in der W 45 in 9,18 Sekunden die Schnellste. Sigrun Lazik, die in Helsinki im Fünfkampf antreten wird, belegte hinter Karin Köppe ( 9,22 Meter ) im Kugelstoßen mit neuer Bestleistung von 8,71 Meter den zweiten Platz. Im Dreisprung kam sie bei den Frauen mit 9,05 Metern auf Rang drei ein. Nach 12,41 Sekunden ( 1. Platz ) über die 60 Meter Hürden musste sie mit einer leichten Zerrung ihren geplanten Härtetest abbrechen.
Im Hochsprung der W 45 absolvierte Evelin Huth nach langer Verletzungspause ihren ersten Wettkampf. Nach im ersten Versuch übersprungenen sehr guten 1,45 Metern beendete sie den Wettkampf als neue Bezirksmeisterin. Einen weiteren Vizemeistertitel steuerte SLV-Chef Peter Ludwig in der M 40 über 60 Meter in 7,92 Sekunden bei. In 14 Tagen werden bei den Landesmeisterschaften in Halle mit Katrin Kunert und Hans Hoffmann auch die anderen EM-Aktiven des Stendaler LV in die Saison starten.
(von Wolfgang Seibicke und Siegfried Wille in der Volksstimme, 18.01.07)


Lars Riedel: „Einen Fehler nehme ich auf meine Kappe“

Olympiasieger Lars Riedel (*1967, TuS 1897 Saulheim) hat in einem Gespräch mit der FAZ nachdrücklich bestritten, Antidoping-Trainingskontrollen ausgewichen zu sein. Vielmehr sei er Anfang 2006 von Chemnitz nach Rottach-Egern umgezogen, die Nationale Antidoping Agentur (Nada) habe aber in ihrer Kartei offenbar nur den Wohnort, nicht jedoch die Straße geändert. Diese Adressenverwechslung könne er, so Riedel, anhand eines Briefes der Nada mit den falschen Angaben belegen.
Er selbst habe dann die Nada darauf hingewiesen, als ihm das Ausbleiben von Kontrollen auffiel, erklärte der 39-Jährige telefonisch von seinem Trainingslager in Portugal aus. Die ARD hatte in ihrem Filmbeitrag über die Arbeit der deutschen Doping-Kontrolleure am Mittwochabend zwar nicht den Namen Riedels genannt, aber behauptet, "ein deutscher Leichtathletik-Olympiasieger und vielfacher Weltmeister" sei bei Dopingkontrollen im vergangenen Jahr fünf Mal nicht anzutreffen gewesen. „Einen einzigen Fehler nehme ich auf meine Kappe“, sagte Riedel; er sei vor den Europameisterschaften vorzeitig aus dem Trainingslager Kienbaum abgereist. Als Kontrolleure ihn dort nicht antrafen, sei er mit nur einer Stunde Verzögerung in seiner Wohnung kontrolliert worden.
(18.01.07)


Hannover: Volkmar Reinecke mit Salto nullo

Eine Woche vor den Niedersächsischen Hallenmeisterschaften nutzten einige Masters-Leichtathleten am vergangenen Wochenende den "1.Leistungsbezogener Sichtungswettbewerb" im Sportleistungszentrum nahe des Machsees zu einem Formtest.
Horst-Rainer Schüler (*1947, SG Misburg) lieferte dabei aus Seniorensicht mit 67,07 sec über 400m ein gutes Resultat.Über 800m siegte Holger Ude (*1961, Hannover 96) im ersten von drei Zeitläufen in ordentlichen 2:10,54 min.3,20m übersprang Jürgen Rudert (*1948, TuS Empelde) im Stabhochsprungwettbewerb, in dem Volkmar Reinecke (*1965, Hannover 96) überhaupt nicht zurecht kam, wie sein Salto nullo zeigt. Olaf Ohge (* 1963 LG Schleswig-Fahrdorf ) konnte mit seinen 11,32m im Dreisprung durchaus zufrieden sein.
Von den Seniorinnen traute sich nur Dr. Christina Ziemann (*1968, MTV 49 Holzminden) an den Start. Sie sprintete 8,76sec über 60m und gewann die Stabhochsprungkonkurrenz mit guten, aber ausbaufähigen 3,10 m.
(18.01.07)


WDR führt Doping-Fachredaktion ein

Beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen wird in Zukunft vermehrt über das Thema Doping berichtet. Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) als größte ARD-Anstalt kündigte für Februar die Einrichtung einer zentralen Doping-Fachredaktion an, um die "Kompetenz innerhalb der ARD zu bündeln".
Man sei in der Vergangenheit nicht konzentriert genug vorgegangen, sagte WDR-Indendant Fritz Pleitgen: "Wir können die Sportberichterstattung wegen Doping-Verdachts nicht einstellen, aber wir müssen dazu beitragen, diese Seuche einzudämmen." Er wolle als Präsident der Europäischen Rundfunkunion EBU die Aktivitäten von ARD/ZDF "international vernetzen". Notwendig sei dazu auch ein enger Kontakt mit der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament, internationalen Sportverbänden und dem IOC.
WDR-Sportchef Steffen Simon sagte, die Doping-Fachredaktion sei ein weiterer wichtiger Schritt der ARD im Kampf gegen Doping. Gemeinsam mit dem ZDF werde man auf einer Doping-Klausel in allen künftigen Lizenzverträgen bei Sportübertragungen bestehen. Zu den Aufgaben der aus zwei festen Redakteuren und drei freien Mitarbeitern bestehenden Doping-Redaktion soll die Unterstützung der Vor-Ort-Teams bei großen Sportereignissen wie Olympischen Spielen, Weltmeisterschaften oder der Tour de France zählen. Die Redaktion wird investigativ arbeiten und über die Sportberichterstattung hinaus andere ARD-Formate von ARD Aktuell bis Monitor bedienen.
(Quelle/aus: focus-online, 18.01.07)


Aufgedeckt: 400 fehlgeschlagene Antidoping-Kontrollen in Deutschland - Auch Lars Riedel dabei

"Mission: Sauberer Sport" lautet der Titel der ARD-Reportage, die gestern Abend im Ersten ausgestrahlt wurde. Beobachtet wurden die Doping-Kontrolleure bei ihrer Arbeit. Schon im Vorfeld hatte der Bericht der RBB-Journalisten Hajo Seppelt und Jo Goll den deutschen Sport aufgeschreckt. Denn die Doping-Fahnder scheinen auf einer "mission impossible" zu sein. Bekannt wurde nämlich, dass 2006 von ca 4500 Dopingkontrollen rund 400 Trainingskontrollen in Deutschland nicht durchgeführt werden konnten, weil die Athleten bei den unangemeldeten Tests nicht angetroffen wurden. Dabei müssen etwa die Spitzenathleten der Nationalen Anti-Doping-Agentur in Bonn (NADA) stets mitteilen, wo sie zu finden sind. Eine verpasste Kontrolle gilt als Verstoß gegen die Anti-Doping-Bestimmungen und kann im Wiederholungsfall zu einer Sperre führen. Dafür werden die zuständigen Verbände von der NADA über die so genannten "missed tests" informiert. Oder auch nicht.
"Es gibt keinen uns bekannten entsprechenden Vorgang", sagt der Präsident des Deutschen Skiverbandes (DSV). Der Skisport ist laut ARD-Autor Seppelt neben der Leichtathletik, Radsport, Schwimmen und Triathlon einer der Verbände, die Sanktionen wegen verpasster Tests hätten aussprechen müssen. Der scharze Peter liegt nun aber erst einmal bei der NADA. DOSB-Präsident Thomas Bach verlangte am mittwoch "eine umfassende Überprüfung des Systems. Wir haben bei der Nationalen Anti-Doping-Agentur einen Bericht über diese Einzelfälle angefordert", erklärte Bach am Mittwoch der dpa. Der Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Michael Vesper, hatte bereits am Dienstag Vorstand und Geschäftsführung der NADA nach Frankfurt zitiert. "Wir sind besorgt und haben um Aufklärung gebeten: Sollten sich die im Bericht behaupteten Mängel bestätigen, ist die NADA zur sofortigen Beseitigung aufgefordert", erklärte Vesper.
Der DOSB - der sich gegen ein Anti-Doping-Gesetz wehrt, weil er die Autonomie des Sports in Gefahr sieht - verwies bisher regelmäßig auf die Effektivität des deutschen Dopingkontrollsystems. Doch genau das scheint nach dem ARD-Bericht grundsätzlich in Frage gestellt. Die NADA will nun intern untersuchen, ob es Fehler in der Kommunikation zwischen NADA und den Verbänden nach nicht stattgefundenen Tests gab, und die in der Dokumentation genannten Fälle überprüfen. "Unabhängig von dem Film haben wir Lücken erkannt. Wir sind dabei, einen Testpool einzurichten, in dem vom Jugend- bis zum Topsportler rund um die Uhr getestet werden kann", sagte der Geschäftsführer der NADA Roland Augustin zur Nachrichtenagentur dpa. Im Moment gebe es in Bezug auf die Meldepflicht zwei Klassen von Athleten; die auf dem Toplevel müssen rund um die Uhr zur Verfügung stehen, bei den anderen werde eine Zeit von 72 Stunden ohne Abmeldung toleriert.
Doch ob eine eigene Untersuchung der NADA ausreicht, daran gibt es bereits Zweifel. "Das ist ein sehr ernstes Problem, das von einer neutralen Instanz untersucht werden muss", erklärte der Vorsitzende des Sportausschusse im Deutschen Bundestag Peter Danckert (SPD). Er regte eine Untersuchungsgruppe unter Leitung des ehemaligen Bundesaußenministers und langjährigen FDP-Parlamentariers Klaus Kinkel an. "Die Sportpolitiker des Bundes haben das Recht, die Namen der Sportler zu erfahren, die sich in den letzten Monaten den Dopingkontrollen entzogen haben", sagte Danckert. Angesichts der hohen Zahl der verpassten Kontrollen - sie liegen nach Informationende Süddeutschen Zeitung bei 8,4 Prozent für das Gesamtjahr 2006 und in den Anfangsmonaten (Olympische Winterspiele in Turin) gar bei 18,7 Prozent - hält Danckert eine interne Aufklärung durch die Nada oder Gremien wie den DOSB für unzureichend.
Auch wohl deshalb hat der Sportausschuss des Parlaments am Mittwoch eine außerordentliche Anhörung zu den aufgedeckten Schwachstellen im deutschen Doping-Kontrollsystem für den 31. Januar anberaumt. Dann sollen Vertreter der Nada, des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), des Innenministeriums sowie Aktivensprecher gehört werden.
Unter den Athleten, die im vergangenen Jahr Trainingskontrollen häufig sogar mehr als einmal verpassten, waren nach ARD-Recherchen 32 Weltmeister und sieben Olympiasieger. Nach www.masters-sport.de vorliegenden, seriösen Informationen ist darunter auch Diskuswerfer Lars Riedel, der fünf Mal bei Kontrollversuchen abwesend gewesen sei. Das Magazin Focus soll einen entsprechenden Beitrag über den 39-jährigen Olympiasieger und vielfachen Weltmeister vorbereiten.
"Wir müssen Doper unter jenen vermuten, die nicht anzutreffen sind", sagt der Doping-Kontrolleur Stefan Kursawe in dem ARD-Beitrag. Die Athleten befinden sich dabei allerdings in einem schmalen Grat zwischen totaler Überwachung und Dopingverdacht. "Das ist schon ein bisschen der Orwellsche Überwachungsstaat, in dem sich der Sport da befindet", sagte ARD-Autor Seppelt im WDR. "Das ist nicht der Weisheit letzter Schluss."
Die NADA veröffentlichte inzwischen eine Erklärung, dass sie zum Beginn des neuen Jahres die schon im NADA Code verankerte "Missed Test-Policy" umsetzt. Damit erhöhe man den Druck auf die Sportler, Abwesenheitsmeldungen und Adressänderungen rechtzeitig anzumelden. Bei Nichtbeachtung oder bei fehlenden/ falschen Angaben drohen Sanktionen. Nach den Regularien der Nada droht beim ersten Verstoß gegen Nada-Artikel 11.5.3 eine öffentliche Verwarnung, schon ab dem zweiten verpassten Termin eine Sperre von mindestens drei Monaten bis zu 2 Jahren durch den jeweiligen Fachverband. Derartige Sanktionen wurden bisher nicht verhängt.
(Quelle:eigene Recherchen und ARD, 17.01., update 18.01.07)


Köln: Anti-Doping-Handbuch präsentiert

Rüdiger Nickel und Theo Rous haben das erste umfassende Anti-Doping-Handbuch für den gesamten deutschsprachigen Raum herausgegeben. Zur Buchvorstellung waren am Mittwoch in Köln neben zahlreichen Autoren auch Vertreter der NADA, der Trainerakademie, der Verbände, der Medien sowie ehemalige Top-Athleten wie Frank Busemann und Heike Henkel gekommen.
"Der Kampf gegen Doping ist so umfassend geworden, dass es bei all den existierenden Publikationen schwierig ist, noch den Überblick zu behalten. Bei dem jetzt erschienenen Anti-Doping-Handbuch haben wir versucht, alle wesentlichen Aspekte in zwei Bänden zu bündeln", sagte der ehemalige DLV-Vizepräsident Rüdiger Nickel, der zusammen mit DLV-Ehrenpräsident Theo Rous als Herausgeber des umfangreichen Nachschlagewerks fungiert. In Zusammenarbeit mit dem Meyer und Meyer Verlag in Aachen wurden die zwei Bände am Mittwoch im Deutschen Sport- und Olympia-Museum in Köln erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.
Das Besondere an dem neuen Anti-Doping-Handbuch liegt unter anderem darin, das es das erste für den gesamtdeutschen Raum in Zusammenarbeit mit den drei Nationalen Anti-Doping-Agenturen Deutschlands (NADA), Österreichs (ÖADC) und der Schweiz (Swiss Olympic) ist. Autoren von Band 1 (Grundlagen) sind Professor Dr. Ulrich Haas, Dr. Roland Augustin, Professor Dr. Dirk Clasing, Professor Dr. Helmut Digel, Professor Dr. Eckhard Meinberg, Professor Dr. Klaus Müller, Dr. Anne Jakob, Dr. Tanja Haug, Dr. Matthias Kamber, Rüdiger Nickel sowie die FAZ-Journalisten Hans-Joachim Waldbröl und Evi Simeoni. Ergänzt werden die Beiträge durch die Regelwerke der nationalen und internationalen Dopingagenturen. "Unser Ziel ist es, dass dieses Werk ein unverzichtbarer Begleiter für alle Sportler, Trainer, Übungsleiter, Vereinsmitarbeiter, Mitarbeiter in Fachverbänden, Studenten, Ärzten, Physiotherapeuten und Medienvertreter wird", sagte Rüdiger Nickel.
Thematisch widmen sich die Autoren unter anderem ethischen Fragen, der Doping-Geschichte, dem Ablauf einer Dopingkontrolle, der Analytik, den verbotenen und erlaubten Arzneimitteln, den Nahrungsergänzungsmitteln, den Senioren und Jugendlichen im Kampf gegen Doping, dem Bereich Doping und Recht, dem Verhältnis Sportjournalisten und Athleten sowie dem wichtigen Aspekt der Prävention.
Band zwei, der Dokumente und Regeln beinhaltet, wurde im wesentlichen von Rüdiger Nickel zusammengestellt und soll jährlich aktualisiert werden. Den Herausgebern Rüdiger Nickel und Theo Rous ging es auch darum, den schwierigen Komplex Doping nicht mit wissenschaftlichen Texten zu verkomplizieren, sondern einen Zugang für alle Interessierten im Kampf gegen Doping zu schaffen. Nicht nur für den Hochleistungssport, sondern für den gesamten Wettkampfsport aller Altersklassen.
(Foto: Herausgeber Theo Rous und Rüdiger Nickel, Verleger Hans-J. Meyer (v. lks) bei der heutigen Buchpräsentation in Köln)

Informationen: Rüdiger Nickel & Theo Rous
Das Anti-Doping-Handbuch Band 1
Grundlagen, 384 Seiten
ISBN 978-3-89899-186-5
€ 29,95 /SFr 50,00 Das Anti-Doping-Handbuch Band 2
Dokumente – Regeln – Materialien 2007 , 224 Seiten
ISBN 978-3-89899-187-2
€ 19,95 / SFr 34,00
Paket (Band 1 & 2) € 44,95 / SFr. 75,00
Hier bestellen... (Quelle: www.leichtathletik.de; Bildcopyright: www.masters-sport.de; 18.01.07)


Michael Reinsch in der FAZ:
Politischer Hindernislauf:
Muchero reiste aus Bahrein in den Urlaub heim nach Kenia

In Kenia herrscht großer Ärger über die vielen Langläufer, die für viel Geld - und manchmal nur für das Versprechen von viel Geld - in die Golfstaaten und andere Länder gewechselt sind. Der Sportminister Kenias, Maina Kamanda, plädiert dafür, Leonard Mucheru gnädig wieder in der Heimat aufzunehmen: aus humanitären Gründen. Wie vertrackt die Lage ist, zeigt allein schon, dass Kamanda den Läufer Mushir Salem Jawher nennt. Diesen Namen nahm Mucheru vor drei Jahren an, als er Staatsbürger von Bahrein wurde. Das aber ist er nicht mehr. Weil er in der vergangenen Woche sein Debüt als Marathonläufer ausgerechnet in Israel gab, das Rennen um den See Genezareth gewann und daraufhin fröhlich Interviews gab über das friedliche Zusammenleben der Menschheit im 21. Jahrhundert und seine Rolle als erster arabischer Leichtathlet, der in Israel startet, entzog ihm Bahrein Pass, Staatsbürgerschaft und großzügige Förderung.
Vor allem Letzteres wird es gewesen sein, was Mucheru an dem Inselreich im Golf reizte. Er dürfte in seiner grenzenlosen und deshalb grenzüberschreitenden Naivität geglaubt haben, Bahrein sei so etwas wie seinerzeit der Leichtathletikverein Asics Rehlingen, für den er, noch als Kenianer, startete. Er habe nicht geahnt, sagte er einer kenianischen Zeitung, dass er nicht in Israel hätte starten dürfen. Gut möglich. In Israel sagte er Reportern, er, Mushir Salem Jawher, sei Katholik.
Bahrein mag ein Königreich von großem Reichtum sein und wegen seines machtlosen Parlaments und des Hafens für die amerikanische Kriegsmarine als liberalstes Land am Golf gelten. Doch nur zum Spaß investiert der Staat mit seinen 800.000 Einwohnern nicht in den Spitzensport. Ob er die Fußballtrainer Hans-Peter Briegel und Monika Staab verpflichtet, ob er Formel-1-Rennen oder Schachturniere ins Land holt oder zwei Dutzend Läufer aus Kenia, Äthiopien und Marokko zusammenkauft - neben dem womöglich ganz persönlichen Triumphgefühl der Herrscherfamilie dient dies vor allem der Imagepflege.
Was wirkt jünger, zeitgemäßer und moderner als Sport? Doch all dies, auch der Gewinn der Asienmeisterschaft über 3000 Meter durch Mushir Salem Jawher im vergangenen Jahr, ist Geschäft, ist Politik, ist letztlich Fassade.
In Kenia herrscht großer Ärger über die vielen Langläufer, die für viel Geld - und manchmal nur für das Versprechen von viel Geld - in die Golfstaaten und andere Länder gewechselt sind. Nicht wenige leben, obwohl sie die kenianische Staatsbürgerschaft aufgegeben haben, weiterhin mit ihren Familien in der alten Heimat. Auch Muchero reiste aus Bahrein in den Urlaub heim nach Kenia - und flog mit einem kenianischen Pass nach Israel. Nun versteckt er sich bei Verwandten, weil er fürchtet, ausgewiesen zu werden.
Minister Kamanda hat recht, wenn er um Mitgefühl und Gnade für Mucheru bittet. Die Prämien und Gehälter, die die Scheichs Langläufern aus der Dritten Welt bieten, wirken nicht nur unanständig, sondern fast wie Erpressung: Wer an das Wohl seiner Familie denkt, kann solche Angebote kaum ablehnen.
Deshalb sollte Mucheru sogar belohnt werden: für seine Rolle als abschreckendes Beispiel. Sollte er die Möglichkeit bekommen, auch legal nach Kenia zurückzukehren, so müsste er sich wegen der Wechselsperre zwar den Start bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in diesem und bei den Olympischen Spielen im kommenden Jahr aus dem Kopf schlagen. Aber er hat schließlich der Welt deutlich gemacht, dass es manchmal um alles andere geht als um Sport, wenn ein Athlet für viel Geld das Trikot wechselt.
(von Michael Reinsch in Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.01. 2007)


Magdeburgs Leichtathleten erhalten neue Halle

Magdeburgs Leichtathleten können bei der Wettkampfvorbereitung künftig moderne Trainingsbedingungen nutzen. Auf dem Gelände des Magdeburger Stadions wurde am Freitag eine 6,7 Millionen Euro teure Leichtathletik-Halle eröffnet, wie das Sozialministerium in der Landeshauptstadt mitteilte. Sport- und Sozialministerin Gerlinde Kuppe und Oberbürgermeister Lutz Trümper (beide SPD) weihten die neue Sportstätte offiziell ein.
In der Halle befindet sich eine 200-Meter-Rundbahn, um den Läufern auch im Winter regelmäßiges Training zu ermöglichen. Ein angebautes Werferhaus bietet den Sportlern der Wurf- und Stoßdisziplinen ein Übungsfeld. Die Sportanlagen werden von Vereins-, Landes- und Bundeskadern sowie vom Schulsport genutzt Betrieben wird die Halle durch die gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung des leistungssports, kurz gGFL.
Hauptgeldgeber war mit 4,55 Millionen Euro die Landesregierung. Auch der Bund beteiligte sich mit etwa 1,3 Millionen Euro, die Agentur für Arbeit steuerte 500 000 Euro, die Stadt 350 000 Euro bei. Erst im Dezember war auf dem Gelände es ehemaligen Ernst-Grube-Stadions das neue Magdeburger Stadion eröffnet worden. Der Bau kostete 31 Millionen Euro.
(Foto: Lutz Lingener, gGFL; 17.01.2007)


Masters bei den Westfälischen in Dortmund - Karin Förster über 2,40m

Bei den westfälischen Hallenmeisterschaften 2007 in Dortmund waren am vergangenen Wochenende auch einige Mastersathletinnen und Mastersathleten am Start. Karin Förster (*1946, LC Paderborn übersprang im Stabhochsprungwettbewerb erstklassige 2,40m und wurde damit Fünfte. Waltraud Klostermann (*1960) vom TV Norden gewann souverän den zweiten Zeitlauf über 1500m in einer Zeit von 4:58,32sec. Sie ist seit Jahresbeginn für den ostfriesischen TV Norden aktiv und startete außer Wertung. Im selben Lauf lief Petra Schmiemann (*1956) vom ESV Münster und wurde in 5:12.20sec insgesamt Elfte.
Von den "starken" Masters belegte Michael Perplies (M45) vom TV Wattenscheid mit 13,71m im Kugelstoßen Rang 7 hinter Jan-Pieter Bussmans (M35) von der LAG Gütersloh mit 14,01m.
(Quelle: Rüdiger Hasse, www.senioren-leichtathletik.de, 17.01.06)


Neues von der EVAA für 2007

Heute hat der Europäische Seniorenleichtathletik-Verband EVAA auf seiner Internetseite Neuigkeiten publiziert, die zu Jahresbeginn wirksam geworden sind. Es heißt:
"Auf seiner letzten Sitzung in Frankfurt hat das EVAA-Council folgende Entscheidungen getroffen...:
1. Regeln:
1.1 bei den Europameisterschaften der Senioren in Helsinki werden die „medal standards“ nicht mehr angewendet. Der Paragraf § 9, Regel 14, in den „Regeln für Europameisterschaften“ wird also nicht mehr berücksichtigt.
1.2 in Helsinki werden „safety judges“ verstärkt für die Sicherheit der Athleten Sorge tragen
1.3 bei allen EVAC-Veranstaltungen wird in Zukunft statt des „sign in“ das Stellplatz-Kartensystem benutzt (wie in Linz 2006 und in Sindelfingen 2004 bei den Hallen-WM)
2. Personal:
Das EVAA-Council hat folgende Personen ins „Technical Board of Managers“, das vom Technischen Direktor Lamberto Vacchi geleitet wird, berufen:
Stadia-Manager: Esa Kaihlajärvi (Finnland)
Non-Stadia-Manager: Dr. Miloslav Lapka (Tschechische Republik)
Indoor-Manager:  Nicola Maggio (Italien)
Mountain/Ultra-Manager: Josep M. Antentas (Spanien)
Project-Manager: Wilhelm Köster (Deutschland)
3. EVAA intern:
3.1 In Helsinki bei den Hallenmeisterschaften wird die „EVAA-Akademie“ offiziell gegründet, bei der dann das 2004 beschlossene „Masters’ Development Programme“ Grundlage der künftigen Arbeit sein wird,
3.2 die EVAA-Award-Kommission ist demnächst besetzt mit Ivar Söderlind (Schweden) als Vorsitzenden, Lamberto Vacchi (Italien) und Selma Türkkal (Türkei)
(16.01.07)


Mission: Sauberer Sport - Doping-Fahnder im Einsatz
Film von Hajo Seppelt und Jo Goll in der ARD - Das Erste | Mittwoch, 17.01.07 | 21:45 Uhr

Die Meldungen über gedopte Sportler, betrügerische Trainer und konspirative Doping-Netzwerke reißen nicht ab. Athleten manipulieren trotz strenger Kontrollen in großem Stil und mit hohem Risiko. Reporter der ARD wollten wissen: Wie effektiv ist das deutsche Dopingkontrollsystem wirklich, das weltweit als eines der besten gilt?
Das ARD-Team beobachtete zum ersten Mal die Arbeit deutscher Dopingfahnder über mehrere Wochen aus nächster Nähe. Die Kamera verfolgte, wie es in einer Pressemitteilung heißt, "die Jagd der Detektive des Sports nach Athleten, von denen sich nachweislich immer mehr den Kontrollen entziehen". Häufiger als offiziell von Sportfunktionären verkündet kommt es zu so genannten „missed tests“ - Doping-Kontrollen, die gar nicht zustande kommen, weil Athleten nicht aufzufinden sind.

Nicht abgegebene Doping-Proben tauchen in offiziellen Statistiken ebenso wenig auf wie manipulierte. Mit gewieften Tricks schaffen es findige Athleten und Funktionäre immer häufiger, auch die Doping-Analytiker hinters Licht zu führen. Die Jagd nach plötzlich verschwundenen Sportlern fordert den Kontrolleuren -so die ARD- vielfach kriminalistisches Gespür ab. Vom Nordkap bis nach Südafrika - verdächtige Sportler wurden hartnäckig verfolgt. Dabei mussten die Dopingkontrolleure in erster Linie Idealismus mitbringen, denn verdienen lässt sich "aufgrund niedriger Honorare kaum etwas".
Das ARD-Team schaute hinter die Kulissen der Kontroll-Labore, in denen fast täglich neue Substanzen und spektakuläre Methoden des Betruges entdeckt werden. Oft ist es ein Wettlauf mit der Zeit, dopenden Athleten vor Ablauf der Nachweiszeit eines Präparats den Betrug nachzuweisen. Die erheblichen Lücken in der Dopingbekämpfung lassen nur einen Schluss zu: Auch das deutsche Kontrollsystem ist nicht besser als in anderen Ländern - es ist stark reformbedürftig. Die 30-minütige Reportage zeigt auf: Wer es mit der Dopingbekämpfung in Deutschland ernst meint, muss für mehr Glaubwürdigkeit sorgen und vor allem mehr Geld investieren.
(16.01.07)


Pfalzmeisterschaften: Staffel-Premiere der SG Pfalzteam 40 misslingt

Eine Reihe Mastersleichtathleten nahmen am Sonntag in Ludwigshafen an den diesjährigen Pfalz-Hallenmeisterschaften teil, bei der zum ersten Mal die so genannte "Infield-Eingabe" der EDV-Firma Seltec getestet wurde, wozu eigenes zwei Seltec-Mitarbeiter aus Österreich angereist waren. Ein vielseitiges Pensum absolvierte Anette Nagel (*1960, LG Weinstraße) in Ludwigshafen. Sie sprintete die 60m in 8,58, sprang mit 4,69m zur Pfalzmeisterschaft 2007 und trat ambitioniert auch im Kugelstoßen an (8,54m).
Über 3000m kam Marika Bernhard (*1972, TV Herxheim) in ordentlichen 10:19,18 min ins Ziel. Anne Breuhauer (*1970, TV Bad Bergzabern) lief über 400m 61,61sec und 27,31m über 200m. Andrea König-Werner (*1966, LG Weinstraße) lief im 60m Vorlauf 8,97sec, konnte aber im Finale nicht mehr daran anknüpfen; die Kugel stieß sie auf 8,63m.
Über 60m der Männer schied Peter Höll (*1960, 1.FC Kaiserslautern) im Vorlauf mit 7,93sec aus. Robert Wagner (*1962, 1.FC Kaiserslautern) teile in 7,82sec das Schicksal. Frank Becker (*1960, 1.FC Kaiserslautern) überzeugte über 200m in 23,80, Markus Selinger (*1964,1.FC Kaiserslautern) kam auf 24,22, Robert Wagner auf 24,63sec und Peter Höll lief nach für ihn unbefriedigenden 25,84sec ins Ziel. Die gemeinsame Staffelpremiere der vier Masters-Sprinter als "SG Pfalzteam 40" misslang allerdings. Das Team gab auf.
Günter Traub (*1962, TV Offenbach) lief in 54,82 starke 400m und 2:07,63min über die doppelte Distanz. In sehr guten 8:53,93min über 3000m errang Andreas Sarter (*1967, TSV Annweiler) die diesjährige Hallenpfalzmeisterschaft. Auch im Kugelstoßwettbewerb setzte sich ein Mastersleichtathlet durch. Hier gewann Holger Kostrzewa (*1968 TV Offenbach) mit 12,41m; Gerhard Zachrau(*1949, TSG Mutterstadt) kam auf 10,80m.
(15.01.07)


Senioren-Leichtathletik in neuem Layout erschienen

In neuem Layout ist erste Ausgabe 2007 der Zeitschrift "Senioren-Leichtathletik" erschienen. Das Magazin, offizielles Organ der Seniorenleichtathletikvereinigung proMasters, hat sich als Schwerpunktthema des Gesundheitsthemas angenommen. Mit einer Leserumfrage wollen die Herausgeber -nach zwei Jahren auf dem Markt- herausfinden, wie sie sich künftig noch besser den Interessen der Leser widmen können.
besonders interessant ist das Interview mit IAAF-Bestmasters 2007 Melitta Czerwenka-Nagel, das Lebensfreude und Lebensmut ausstrahlt; dazu komplettieren die Porträts der beiden "Seniorensportler" des Jahres, Dagmar Fuhrmann und Peter Speckens die Ausgabe, die einmal mehr eine Vielzahl von resultaten, Veranstaltungshinweisen und Informationen aus der Szene enthält.
(14.01.07)


Süddeutsche Zeitung beklagt "Grenze der Gerichtsbarkeit"
Doping-Verfahren gegen Breuer, Schumann und Urbansky eingestellt

Der Deutsche Leichtathletikverband hat die Sportrechtsverfahren wegen Dopingverdachts gegen Grit Breuer, Nils Schumann und Ulrike Urbansky eingestellt. Erwartungsgemäß und zähneknirschend, wie die Süddeutsche Zeitung in ihrer Samstagausgabe formuliert "Wir können die Sachverhalte auf Grund der jetzigen Sportrechtslage nicht abschließend aufklären", sagte DLV-Präsident Clemens Prokop, "weil wir niemanden zwingen können, als Zeuge bei uns auszusagen."
Die Süddeutsche spricht vom "peinlichen Ende" von Untersuchungen, die "doch auf teils erdrückenden Verdachtsmomenten aus den staatsanwaltschaftlichen Akten zum Minderjährigen-Prozess gegen den verurteilten Trainer Thomas Springstein" gefußt hätten. Schumann habe auch die drei Athleten betreut, weshalb die Sache "nicht nur für Prokop klar die Grenzen der Sportgerichtsbarkeit aufzeigt". Angeblich habe der DLV alles getan, um diese "Präzedenzfälle" für die laut Innenminister Wolfgang Schäuble und DOSB-Chef Thomas Bach schlagkräftige deutsche Sportgerichtsbarkeit durchzufechten. Das Ergebnis laut SZ: Die Sportjustiz ist untauglich, wenn sie sich nicht auf positive Probenfunde stützen kann - dann nutzt nicht einmal eine sportkriminelle Aktenlage.
So habe Grit Breuer trotz lückenlos auf ihre Saison abgestellter Trainingspläne und eindeutigen Mailverkehrs ihres Coachs und Lebensgefährten Springstein mit internationalen Dopingexperten nicht belangt werden können - einfach, weil sie aus Verein und Verband ausgetreten ist. Dies zeigt, so die SZ, "einen wunderbaren Weg insbesondere für gut verdienende Profis auf, sich im Ernstfall jeder sportrechtlichen Verfolgung zu entziehen". Auch für Schumann lagen Notizen Springsteins für die Verabreichung von Dopingspritzen vor. Schumann, 800-m-Olympiasieger 2000, trug nach Angaben der Münchener Zeitung den DLV-Richtern vor, dass er diese Aufzeichnungen weder kenne noch dass sie in die Tat umgesetzt wurden.
Der Versuch, Springstein dazu als Zeugen zu vernehmen, scheiterte grotesk: Der verurteilte Doper sagte einfach ab. Der mögliche Dopingverstoß der Hürdenläuferin Urbansky schließlich war Ende August 2006 verjährt. Auch das hätte leicht verhindert werden können, doch musste der DLV erst monatelang mit der Staatsanwaltschaft Magdeburg um die Akten-Herausgabe ringen.
Ein -so die SZ- "Insider" formuliert die Erkenntnisse aus den DLV-Verfahren: "Das ist die Bankrotterklärung des Sportrechtssystems. Ein Muster ohne Wert, das nur funktioniert, wenn eine positive Dopingprobe vorliegt. Die aber gibt es kaum, weil viele Mittel gar nicht gefunden werden können." Zum Beispiel die, um die es in der Springstein-Affäre ging. Oder auch im mehr als 200 Spitzensportler umfassenden Fall des spanischen Arztes Fuentes
Peter Danckert (SPD), Chef des Sportausschusses im Bundestag, rügt das Resultat: "Ein weiterer Beweis, dass für die Dopingbekämpfung gesetzlicher Handlungsbedarf besteht." Der SPD-Politiker will bei der Verabschiedung der Unesco-Konvention nächsten Freitag im Bundestag "deutliche Worte dazu sagen". Assistieren wird ihm ein Kollege von der Opposition. Grünen-Sportsprecher Winfried Herrmann will am Dienstag per Fraktionsbeschluss eine Gesetzesinitiative seiner Partei herbeiführen.
Allerdings müsste der im Zivilberuf renommierte Berliner Strafverteidiger Danckert wissen, dass ein "Zeuge Springstein" in einem staatlichen Strafprozess auch nicht zu einer Aussage hätte gezwungen werden können; ihm steht ein umfassendes Auskunftsverweigerungsrecht zu. Auch kein einziges der anderen Beweisprobleme wäre zu vermeiden gewesen. Der SZ-Beitrag geht darüber mit oberflächlich wirkender Empörung hinweg.
(14.01.07)


Hintergrund:
Brigitte Heidrich will bei ihrem neuen Klub im Team Erfolg haben.
Erstes Ziel ist die 4 x 200-Meter-Staffel bei der Hallen-DM.

So richtig glücklich war Brigitte Heidrich am Ende der Leichtathletik-Freiluftsaison 2006 nicht. Zwar hatte die 45-jährige Sprinterin vom TSV Stelle bei den Senioren-Europameisterschaften im polnischen Posen die Bronzemedaille über 400 Meter und zweimal EM-Gold mit den deutschen Staffeln gewonnen, auf der anderen Seite aber standen einige Trainings- und Wettkampfpausen. Erst brach sich die zweifache Mutter einen Zeh, dann erlitt sie zum Ende des Sommers einen Bänderriss.
"Aufhören oder etwas verändern", lauteten deshalb die Alternativen, die sich Brigitte Heidrich bei der Planung ihrer sportlichen Zukunft stellten. Trotz einer erfolgreichen DAMM-Mannschaft verstand sich Heidrich zuletzt als Einzelkämpferin beim TSV Stelle, für den sie seit 1993 Titel und Rekorde wie andere Briefmarken sammelte. Keine Teamkameradin betrieb einen ähnlichen Aufwand wie die mehrfache Landesrekordlerin. Und für ein weiteres Jahr als Einzelkämpferin war die Motivation nicht mehr groß genug.
So entschied sich Heidrich zum Wechsel innerhalb des Kreisgebiets zu Eintracht Hittfeld. Dort kann sie gemeinsam mit der gleichaltrigen Miriam Machill auf Titeljagd gehen. Machill ist eine hervorragende Sprinterin und Weitspringerin und darf im positiven Sinne als Leichtathletik-Verrückte bezeichnet werden. Gute persönliche Beziehungen zu Annegret Nanz (LG Schleswig-Fahrdorf) bescherten Hittfeld einen weiteren Neuzugang. Die 47-jährige Nanz startete 2004 ein Jahr für den TSV Stelle. In dieser Saison wird sie in ihrer Heimat trainieren und für die Wettkämpfe anreisen. Vierte im Bunde des neuen Hittfelder Staffelquartetts ist Katja de Jelski, die wie Machill seit vielen Jahren für die Eintracht startet.
In der Stimme von Heidrich schwingt eine Menge Zuversicht mit, wenn sie an die Saison 2007 denkt. Nach ersten gemeinsamen Tempoläufen mit Machill spricht sie von neuen Trainingsanregungen, frischer Motivation und hohem Spaßfaktor. Das erste große Ziel der vier Sprinterinnen sind die deutschen Senioren-Hallen-Meisterschaften am 24. und 25. Februar in Düsseldorf. Dort wollen sie ganz vorn mitmischen. Für die Teilnahme über 4 x 200 Meter aber muss eine Qualifikationszeit von 2:15 Minuten nachgewiesen werden. Die wollen die vier (Neu)Hittfelderinnen am 21. Januar bei den Hamburger Hallenmeisterschaften packen. Gelingt dies, steigt der Spaßfaktor bestimmt noch höher.
(von Markus Steinbrück im Hamburger Abendblatt, 14.01.07)


Neue Leichtathletik-Halle in Magdeburg eröffnet

In Magdeburg ist am Freitag eine neue Leichtathletik-Halle mit einer 200 Meter langen Rundbahn eröffnet worden. Die Trainingsbedingungen für Leistungs- und Freizeitsportler in der Hauptstadt von Sachsen-Anhalt haben sich damit weiter verbessert. Nahe des neuen Fußballstadions wurde am Freitag nach einjähriger Bauzeit eine neue Leichtathletikhalle ihrer Bestimmung übergeben.
Der Neubau kostete 6,7 Millionen Euro. Hauptgeldgeber war mit 4,55 Millionen Euro das Land Sachsen-Anhalt. Beteiligt haben sich weiterhin der Bund mit knapp 1,3 Millionen Euro, die Agentur für Arbeit mit 500.000 Euro und die Stadt mit 350.000 Euro. Kernstück der neuen Halle ist eine 200-Meter-Rundbahn, mit deren Hilfe Läufer ihr Wintertraining intensivieren können. ußerdem wurde der bereits vorhandene Laufschlauch saniert. Ein angebautes Werferhaus bietet Sportlern in Wurf- und Stoßdisziplinen sehr gute Trainingsmöglichkeiten. Die Sportanlagen werden von Vereins-, Landes- und Bundeskadern und vom Schulsport genutzt.
Damit hat Magdeburg auf traditionsreichem Sportgrund eine Sportanlage, die deutschlandweite Vergleiche nicht scheuen muss», sagte Sportministerin Gerlinde Kuppe (SPD). Sie wünschte den Magdeburger Spitzenleichtathleten viel Erfolg für die kommenden sportlichen Höhepunkten.
(12.01.2007)


Regenburg wirbt für Straßenlauf-EM der Senioren

Die 10. Europameisterschaften der Senioren im Straßenlauf finden vom 17. bis 20. Mai 2007 in Regensburg statt. Die Altstadt von Regensburg wurde 2006 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen und jetzt laden die namhaften Sportvereine "LG Domspitzmilch Regensburg" und "LLC Marathon Regensburg" gemeinsam mit der Kommune ein, das Erlebnis "Stadt Regensburg" zu genießen. Regensburg bietet mehr als 2000 Jahre lebendige Geschichte. Feudale Bürgerhäuser neben hochragenden Patrizierburgen geben mit einer Vielzahl von altehrwürdigen Kirchen eine einmalige historische Kulisse. Museen, Galerien und eine Fülle von kulturellen Veranstaltungen vermitteln unvergessliche Eindrücke. Sport und Sightseeing in einer uralten, jung gebliebenen Stadt, in einer Weltstadt des Mittelalters. Hier geht's weiter zu Informationen über die Wettbewerbe, die Startzeiten, die Strecken und das Anmeldeverfahren ... (12.01.07)


DLV-Regelhinweis für 4 x 200m-Staffel

Für die anstehenden Staffelwettbewerbe über 4x200 Meter in der Halle hat das DLV-Referat Wettkampforganisation ausdrücklich darauf hingewiesen, dass seit dem 1. Januar die nationale Regelung 170.7 (10 m Anlaufstrecke vor dem Wechselraum) in der Halle nicht mehr gültig ist. Es ist den übernehmenden Läufern damit beim Wechsel nicht mehr erlaubt, außerhalb des Wechselraumes anzulaufen.
Bei den Westdeutschen Hallenmeistzerschaften der Senioren am vergangenen Sonntag hatte die neue Regel für ziemliche Verwirrung gesorgt, weil kein Läufer sie kannte. Schon geklebte Marken mussten versetzt werden usw. : "Det Janze is gezz a bisserl kürzer", kommentierte Winfried Heckner.(12.01.07, upate 13.01.07)


München: Wieder Training in der Werner-von-Lindehalle

Nach über eineinhalbjähriger Bauzeit (Frage: Warum müssen Baumaßnahmen der öffentlichen Hand eigentlich immer solange dauern?) wird am 20. Januar die Lindehalle offiziell mit den Bayerischen Meisterschaften eröffnet. Und auch für den Trainingsbetrieb steht die Halle danach wieder zur Verfügung. Aller Voraussicht nach kann ab Montag, den 22.01. werktags von ca. 17 bis 20 Uhr zu früheren Konditionen (ca. 1 bis 2 Euro, Kreis München/Auswärtige) trainiert werden. (Quelle: BLVonline , 12.01.07)


DLV: Verbandsrechtliche Überprüfungsverfahren beendet bzw. vorläufig eingestellt

Der Disziplinarausschuss des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) hat die verbandsrechtlichen Überprüfungsverfahren gegen Ulrike Urbansky, Grit Breuer und Nils Schumann wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen Dopingbestimmungen nach eingehender Prüfung der Sach- und Rechtslage beendet bzw. vorläufig eingestellt. Es wird keine Sanktionierungsverfahren gegen diese Athleten geben.
Die Verfahren waren nach Auswertung der Akten aus dem Strafverfahren gegen den ehemaligen Trainer Thomas Springstein eingeleitet worden. Dokumente darin enthielten Hinweise auf mögliche Dopingverstöße der Athleten. Die Besonderheit der Überprüfungsverfahren bestand darin, dass keiner der genannten Athleten bei einer Dopingkontrolle positiv getestet worden war. Die Verdachtsmomente stützten sich einzig auf Unterlagen, die von der Staatsanwaltschaft Magdeburg sichergestellt worden waren, und betrafen zurückliegende Zeiträume. Damit musste der DLV für eine Sanktionierung den vollen Beweis für einen Dopingverstoß erbringen. Die für den Fall einer positiven Urinprobe festgelegte Umkehr der Beweislast, nach der der Athlet beweisen muss, dass er keinen Dopingverstoß begangen hat, griff in den vorliegenden Verfahren nicht.
Im Fall der Athletin Ulrike Urbansky entschied der Disziplinarausschuss mit den Beisitzern von Lienen (Richter am Bundesgerichtshof) und Dr. Fritzweiler (Rechtsanwalt, Präsident der International Sport Lawyers Association), dass der sich aus den Unterlagen möglicherweise ergebende Dopingverstoß Ende August 2006 verjährt sei. Nachdem Anhaltspunkte oder Beweismittel für unverjährte Verstöße nicht zur Verfügung standen, könne der DLV Sanktionen wegen eines Dopingverstoßes, sollte er beweisbar sein, nicht mehr verhängen.
Im Fall der Athletin Grit Breuer entschied der Disziplinarausschuss mit den Beisitzern Maihold (Richter am OLG) und Dr. Krogmann (Rechtsanwalt), dass das Verfahren vorläufig eingestellt werde. Frau Breuer sei infolge ihres zwischenzeitlichen Vereinsaustritts der Entscheidungskompetenz des Disziplinarausschusses zurzeit nicht unterworfen. Sollte die Athletin ihre Teilnahme am organisierten Sport wieder aufnehmen, sei das Verfahren fortzusetzen.
Im Fall des Athleten Nils Schumann entschied der Disziplinarausschuss mit den Beisitzern Prof. Dr. von Heintschel-Heinegg (Vorsitzender Richter am OLG) und Prof. Dr. Becker (Leiter eines Max-Planck-Instituts), dass die vorliegenden Unterlagen nicht ausreichen würden, die umfangreiche Einlassung des Athleten zu widerlegen. Weitergehende Beweismittel standen dem Disziplinarausschuss nicht zur Verfügung, nachdem der Trainer Springstein sich dem Disziplinarausschuss nicht als Zeuge zur Verfügung stellte. Mangels einer positiven Dopingkontrolle habe daher für Nils Schumann die Unschuldsvermutung zu gelten.
(DLV-Pressemitteilung, 12.01.07)


W60: Parsons mit neuem 60m-Hallen-Weltrekord

Welt- und Europarekordlerin Valerie Parsons (GB, W60) hat am Sonntag beim Hallensportfest im englischen Windsor den Masters-Hallenweltrekord über 60m verbessert. die Britin, hier auf einem Foto von der EM in Posen, lief 8,83sec. Das war acht Hundertstel schneller als der alte, von Kathy Jager (USA) gehaltene WR dieser Altersklasse.
Am Tag zuvor hatte die US-Amerikanerin Alisa Harvey im US-Bundesstaat Virginia den von ihr selbst gehaltenen W40- Meilenweltrekord in der Halle (von 4:50,95 min) auf beeindruckende 4:47.26 min gesteigert.
(11.01.07)


Internationales:
Neues Präsidium in Afrika - Südamerikameisterschaften mit Problemen

Der afrikanische Mastersleichtathletik hat eine neue Führungsspitze. Anlässlich der Afrikameisterschaften, die auf der zu Frankreich gehörenden Insel La Réunion stattfanden, wählte die Generalversammlung ein neues Präsidium der African Masters Association (AMA). Jean Hedley Edmond (Mauritius) ist der neue AMA-Vorsitzende. Er löst den bisherigen Präsidenten Hannes Booysen aus Namibia ab, dem dem Vernehmen nach der Abschied schwer fiel. Edmond wird den Erdteil künftig auch im WMA-Council vertreten; sein Sohn Hans Booysen ist neuer "Technical Manager". Vizepräsident ist der Franzose Lucien Bois (La Réunion), neuer Generalsekretär Moumene Abdennaceur. Resultate der Afrikameisterschaften sind nicht im Internet veröffentlicht.
Leicht verspätet findet sich im Internet auch ein kurzer Rückblick von José Figueras (Uruguay) auf die 13. Südamerikameisterschaften. Der WMA-Vertreter des Erdteils berichtet, dass 1250 Athleten teilnahmen, fast 500 davon Frauen. Die meisten Meldungen kamen aus dem Gastgeberland Brasilien, aus Chile, Argentinien und Uruguay, und es waren Athleten aus 11 von 17 südamerikanischen Länder gemeldet. Insgesamt gab es gute Leistungen. 75 neue Südamerikarekorde wurden aufgestellt, 40 durch die Seniorinnen, 35 durch die Männer. Die Organisation offenbarte deutliche Schwächen, nachdem kurzfristig der Cheforganisator der Meisterschaften wegen Krankheit ausgefallen war, aber weil alle anpackten, auch WMA-Vize Rex Harvey (USA) und Francisco Hypólito da Silveira, Präsident der ABRAM (Brazilian Association of Masters' Athletics), waren aktiv, konnten die Meisterschaften doch noch ohne allzu gravierende Probleme zu Ende geführt werden.
Ende November 2008 finden die nächsten, die 14. Südamerikameisterschaften in Rosario (Argentinien) statt. Die Stadt liegt etwa 250km nördlich der Hauptstadt Buenos Aires. Dort findet auch die ordentliche Generalversammlung des Südamerikanischen Leichtathletik-Mastersverbandes ASUDAVE statt.
(11.01.07, update: 12.01.)


Frankreich: Neue Landesrekorde

Die französischen Seniorenleichtathleten machen auch im neuen Jahr mit starken Leistungen auf sich aufmerksam. Bereits am ersten Wochenende des neuen Jahres gab es neue Landesrekorde, allein vier davon durch Anne Levard (USO Mondeville). Die W45-Athletin schaffte bei den Regionalmeisterschaften Basse Normandie in ihrem Heimatort einen neuen Fünfkampfrekord mit 4290 Punkte (9,57sec über 60m Hürden, 1,53m hoch, 9,20m Kugel, 5,26 weit und 2:38,05min über 800m). Auch ihr Hochsprung- und das Weitsprungresultat waren neuer W45-Landesrekord. Maurice Sylla lief die 60m Hürden in neuer M60-Rekordzeit von 10,79sec. Im Stabhochsprung stellte Isabelle Giraud in der W40 einen neuen Landesrekord mit 2,91m auf und Jean François Guieysse (M70) schaffte eine neue Bestmarke mit 2,90m. (11.01.07)


Stefans Story: Über den unbürokratischen DLV

Mittelstreckler Stefan Waltermann ist US-Bürger geworden. Nur vier Monate, nachdem er als deutscher "Gast" Vierter im M55-Fünfkampf bei den US-Mastersmeisterschaften in Charlotte (NC) geworden war, nahm er Anfang Dezember die US-Staatsbürgerschaft an und leistete den dafür notwendigen Eid im Bundesgericht von Charlotte. Unbürokratisch hat der deutsche Leichtathletikverband inzwischen eingewilligt, dass der Mastersathlet künftig für die USA startet.
Waltermann sagte, für die Einbürgerung nach vielen, vielen Jahren in den USA sei auch wesentlich gewesen, künftig mit all seinen Freunden in einem Team starten zu können. Und all seine Freunde seien eben Amerikaner. Probleme gibt es noch wegen der IAAF-Regeln, wonach bei einem Wechsel der Staatsangehörigkeit mindestens zwei Jahre für internationale Starts gewartet werden muss, kann er möglicherweise nicht der der WM 2007 starten. Allerdings hat der DLV inzwischen (Waltermann: "absolut unbürokratisch") eingewilligt, dass der Mastersathlet ab sofort für die USA starten kann. Allerdings fehlt jetzt noch die Zustimmung des US-Verbandes.
(11.01.07)


EVAA-Präsidium:
"Erstaunen, Bedauern und Enttäuschung" über DLV Marathon-Entscheidung

Mit Erstaunen, Bedauern und Enttäuschung hat der Europäische Seniorenleichtathletikverband EVAA am Mittwoch auf die Verlegung des Termins für die Deutschen Marathonmeisterschaften 2007 reagiert. Wie berichtet war die Meisterschaften kurzfristig vom Oktober auf den 6. Mai 2007 vorverlegt worden. Sie sollen jetzt im Rahmen des Mainzer Gutenberg-Marathons stattfinden - nur 11 Tage vor der Masters-Straßenlauf-EM und daher in klarer Konkurrenz zur EM. Die EVAA-Erklärung formuliert ungewöhnlich knapp, das EVAA-Council habe "die Termingestaltung des DLV zur Kenntnis genommen". Dies lässt darauf schließen, dass weder die EVAA noch die lokalen Veranstalter vor der Verlegung gefragt wurden. Das 8-köpfige, höchste kontinentale Mastersgremium zeigt deutliche Verärgerung über die DLV-Entscheidung. Der Termin der EVAA-Meisterschaft sei den DLV-Gremien "lange genug bekannt gewesen. Er konnte und musste daher bei Planungen des DLV berücksichtigt werden", heißt es in der von EVAA-Präsident Dieter Massin (Ahlen) unterzeichneten Stellungnahme.
Weiter: "Seit knapp zwei Jahren ist Regensburg als Austragungsort der EVAA-Meisterschaft "non stadia" national und international bekannt, seit der Vertragsunterzeichnung im Juli 2005 auch der Zeitpunkt dieser Meisterschaft. Die Vergabe dieser EVAA-Meisterschaft nach Deutschland und nach Regensburg kam auf Vermittlung des DLV-Präsidenten Dr. Clemens Prokop zustande."
Nach der desaströsen WMA-Nonstadia-Meisterschaft in Auckland (NZL) im April 2004 und der damit weltweit verbundenen Gefährdung dieser Meisterschaftsform habe die EVAA zusammen mit den örtlichen Ausrichtern in Regensburg einen neuen Weg gehen und die Europäische Senioren-Meisterschaft in eine bestehende Veranstaltung einbeziehen wollen. Auch von der IAAF, insbesondere dem IAAF Masters' Committee, sei dieses Konzept begrüßt worden. Seit Vergabe der Meisterschaften nach Deutschland werde es "wohlwollend begleitet und beobachtet. EVAA wie der Weltverband WMA und die IAAF erhoffen sich aus dieser Meisterschaft weg- und zukunftsweisende Erkenntnisse für diese Meisterschaftsform", so das EVAA-Präsidium.
"Die IAAF Masters' Committee-Sitzung 2007 wird aus diesem Grunde auch am 21. Mai 2007, also am Tag nach der EM in Regensburg stattfinden, so dass die Komitee-Mitglieder ausreichend Zeit haben, sich diese Veranstaltung aus nächster Nähe anzusehen."
Das neue Konzept sieht die EVAA nun offenbar gefährdet und resumiert: "Das EVAA Council hat mit Erstaunen, Bedauern und auch mit Enttäuschung die Termingestaltung des DLV zur Kenntnis genommen. Nicht nur die räumliche, sondern auch die zeitliche Nähe zur Senioren-EM erweisen sich als wettbewerbsverzerrend und schädlich und sind weder der Senioren-Bewegung noch der Laufszene förderlich."
(11.01.07)


Phil Raschker trainiert in Hamburg

Eine der weltweit prominentesten Masters-Leichtathletinnen trainierte "zwischen den Jahren" in der neuen Leichtathletikhalle in Hamburg. Zu Weihnachten auf Besuch bei ihrer Mutter in Hamburg testete US-Athletin Phil Raschker die jüngst eingeweihte Sportstätte. Die gebürtige Hanseatin und bis zu ihrer Auswanderung in den 50er Jahren aktive und erfolgreiche Leichtathletin des HSV traf dabei auch die Hamburger Mastersathleten Christian Boysen, Dr. Horst Hufnagel, Ingrid Holzknecht, Reinhard Dahms und Peter Suppa. Anschließend hieß es, die Seniorencrew habe in der neuen Halle "viel Spaß und Unterhaltung" gehabt.
Reinhard Dahms kommentierte die neue Wettkampfstätte: "Auf diese Halle haben wir Hamburger 40 Jahre gewartet. Da aber wiederum gespart wurde - es gibt kaum Zuschauertribünen - sind größere Veranstaltungen wie beispielsweise Deutsche Seniorenmeisterschaften kaum möglich."
(
Bild: von lks. Christian Boysen, Dr. Horst Hufnagel, Karin, Reinhard Dahms, Phil Raschker und Peter Suppa, copyright Reinhard Dahms, 10.01.07)


Vertrag unterzeichnet:
Marathon-DM wandert von München nach Mainz – GRR-Kritik: „DLV verschachert Meisterschaften“
von Wilfried Raatz

Selten gab es um die Vergabe von deutschen Marathonmeisterschaften so viel Wirbel. Noch im August des vergangenen Jahres kündigte der Pressedienst des Deutschen Leichtathletik-Verbandes die Austragung der deutschen Marathonmeisterschaften für die Jahre 2006 bis 2008 im Rahmen des München-Marathon an. Doch nach einer Ausrichtung in der bayerischen Metropole, die selbst von Verbandsseite aus gute Kritiken erhalten hatte, machten die Leichtathletik-Macher in der Darmstädter Schaltzentrale rasch einen Schwenk – zum neuen Austragungsort Mainz. Auch der Termin hat sich geändert: Anstelle des angesetzten Oktobertermins werden nun sogar schon am 6. Mai 2007 die nationalen Titelträger ermittelt.
„Wir haben die Chance erkannt und wahrgenommen“, zeigte sich der Mainzer Sportdezernent Norbert Schüler bei der Unterzeichnung einer Vereinbarung zwischen der Stadt Mainz und dem Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) über den Deal hoch zufrieden. Im Rahmen einer Pressekonferenz unterzeichnete er als Veranstalter des Gutenberg-Marathons zusammen mit dem DLV-Generalsekretär Frank Hensel das Vertragswerk in der historischen Zitadelle hoch droben über dem Rhein.
„Wir sind uns sicher, dass die Mainzer Lebensart die Marathonläufer beflügeln wird“. Trotz der Terminverschiebung rechnet man in der Karnevalshochburg mit zusätzlich rund 800 Teilnehmern, obgleich der Gutenberg-Marathon bereits Anfang November ein Anmeldestopp mit dem Erreichen von 10 000 Teilnehmern verkünden musste.
Während in München die „Meisterschaftsläufer“ noch fünf Minuten vor der Masse der in- und ausländischen Starter ins Rennen gehen mussten, soll dies in Mainz nicht mehr der Fall sein. „Der bewährte Ablauf des Gutenberg-Marathons bleibt bestehen. Dies wurde auch vertraglich klar geregelt. Die DM-Teilnehmer werden mit optisch abgegrenzter Startnummer gut erkennbar in das Feld integriert“, so Schüler über die Einbettung der deutschen Meisterschaften.
Im Gegensatz zu der Vereinbarung mit der Münchener Agentur „runabout“, dem Veranstalter des München-Marathon, betonte Sportdezernent Norbert Schüler allerdings, dass der Vertrag „nur“, für 2007 Gültigkeit habe. „Wir schließen nicht aus, dass die Veranstaltung wiederholt werden kann“. Im übertragenen Sinne hieße dies, am Zusammenfluss von Main und Rhein macht man sich bereits Gedanken über eine länger fristige Installation der Meisterschaft im Rahmen des Gutenberg-Marathon, der eigens zum Gutenberg-Jahr zur Jahrtausendwende als eher einmaliges Ereignis von städtischer Seite aus initiiert wurde und nun bereits im Mai 2007 die achte Austragung erleben wird.
„Nach dem Scheitern der Vertragsverhandlungen mit München mussten wir nach Alternativen suchen. Mainz hat sich angeboten!“ begründete DLV-Generalsekretär Frank Hensel die Entscheidung für die Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz. „Wir hatten eine einjährige Vereinbarung mit München mit einer Austragungsoption für zwei weitere Jahre. Die erste Austragung war durchaus ein Erfolg, aber...“ Hensel musste aber zugeben, dass man seitens DLV die erforderliche Balance zwischen „Geben und Nehmen“ in München nicht mehr gesehen habe.
Die für die Vermarktung zuständige Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft mbH (DLP) hatte in Mannheim und Münster nachgefragt, doch aufgrund der Bindung an in Konkurrenz zum DLV-Ausrüstungspartner Nike stehenden Ausrüstern blieb alleine Mainz übrig.
Unter der Überschrift „DLV verschachert Deutsche Meisterschaften“ hatte vor wenigen Tagen erst die Vereinigung der deutschen Laufveranstalter German Road Races (GRR) die geplanten Verschiebungen von München nach Mainz in die Öffentlichkeit getragen. „Wir waren anfangs sicherlich dagegen, eine Marathonmeisterschaft für drei Jahre an einen Veranstaltungsort zu vergeben, haben dies aber im Sinne unseres Mitglieds akzeptiert“, äußert sich GRR-Sprecher Horst Milde.
Völlig überraschend war nämlich der DLV Ende 2005 entgegen dem bisherigen Landesverbands-Rotationsprinzip abgewichen, hatte die Titelkämpfe für drei Jahre an den München-Marathon vergeben und dabei den eigentlich für die Vergabe von Meisterschaften zuständigen DLV-Verbandsrat vor vollendete Tatsachen gestellt.
„Wir sind zu einer kooperativen Zusammenarbeit mit dem DLV bereit“, so Milde. „Was hier aber vor und hinter den Kulissen unter Umgehung der maßgeblichen Fachgremien passiert, das verurteilen wir auf das Schärfste. Um es auf einen Nenner zu bringen: Der DLV beugt sich dem Druck seiner Wirtschaftspartner und verschachert seine Deutschen Meisterschaften!“
Unglücklich dürfte vor allem die Termingestaltung für die ambitionierten deutschen Marathonläufer sein. Unberücksichtigt von der Planung der Topläufer, die ehedem mit den Veranstaltern in Hamburg, Rotterdam und dem am gleichen Termin wie der Gutenberg-Marathon stattfindende Marathon in Düsseldorf schon Verträge ausgehandelt haben, geht es für viele Marathonis nun allerdings darum, ihre Planungen umzustellen. Frühbucherrabatte und bereits vorgenommene Urlaubsplanungen sind das eine, was die Marathonszene erzürnt, eine Interessenskollision zu den zwei Wochen später stattfindenden Senioren-Europameisterschaften in Regensburg das andere. Vor dem Hintergrund, dass die schwächelnde deutsche Marathonszene hierzulande von starken Mastersläufern jenseits der Vierzig stark durchsetzt ist.
Die durch die Hintertür praktizierte Meisterschaftsvergabe weist Norbert Brenner, in der DLV-Schaltzentrale als Referatsleiter im Bereich Finanzen einer der Gesprächsteilnehmer u. a. bei den Verhandlungen mit der Stadt Mainz, zurück. „Die Vergabe ist bei einer Sitzung des Verbandsrates Anfang Dezember erfolgt. Voraussetzung ist aber, dass vertragliche Rahmenbedingungen auch umgesetzt werden können!“ Dieses konnte offensichtlich erst in der ersten Januar-Woche geklärt werden, da die Stadt Mainz ihrerseits kein „finanzielles Risiko“ -so der Sportdezernent Schüler- eingehen wollte und auch konnte. Außerdem traf es sich günstig, dass der Mainzer Stamm-Ausrüster Reebok sein Engagement aufgekündigt hatte, so dass der DLV-Partner Nike ein offenes Feld vorfinden würde.
„Es war vorher einfach nicht machbar“, räumt DLV-Generalsekretär Frank Hensel ein und denkt sicherlich mit Bauchgrimmen an die bereits gedruckten Terminkalender und Publikationen, bei denen nun gänzlich der Termin der Deutschen Meisterschaften im Marathonlauf fehlt – oder gar noch München mit dem Oktobertermin verzeichnet steht.
Bei GRR ist man vor allem erbost darüber, dass selbst der neu gegründete und mit weiterreichenden Kompetenzen ausgerüstete Bundesfachausschuss Laufen, in dem mit Horst Milde explizit sogar ein Vertreter der Laufveranstalter sitzt, von dieser Vorgehensweise überrumpelt wurden. „Es geht natürlich nicht primär um München oder einen anderen Austragungsort“, versichert Milde. „Es geht uns vorrangig darum, dass hier mit Athleten und Trainern in einer unanständigen Weise umgesprungen wird! Wie können wir von unseren besten Athleten Leistungen erwarten, wenn man hier zu kurzfristiger Umplanung in der Trainings- und Wettkampfgestaltung zwingt!“
BFA-Vorsitzender Harald Rösch fühlt ebenso übergangen und fordert eine Vorgehensweise, die die Fachleute wie es eben der Bundesfachausschuss sein soll, in den Entscheidungsprozess einbindet.
Für GRR bezieht sich der Vorwurf der Konzeptlosigkeit nicht alleine auf die Marathonmeisterschaften. Sondern auch auf die Vergabe von zur Marathonstrecke hinführenden Titelkämpfen wie denen über 10 km (Straße) und der Halbmarathondistanz: „Unsere Jahresplanung darf nicht daran ausgerichtet sein, welcher willfähiger Veranstalter zu einem x-beliebigen Termin eine Deutsche Meisterschaft ausrichten möchte, sondern wir müssen als Fachleute dem Verband eine mittel- und langfristig angelegte Planung vorschlagen, die sich primär nach sportlichen und nicht nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten richtet!“
„Der Straßenlauf ist sehr problembehaftet“, greift Hensel zum großen Rundumschlag aus und nennt dabei einige Schwerpunkte. Die Fülle der Veranstaltungen (so weist der DLV-Laufkalender 3000 Läufe aus), die vielen Alternativen zum Geldverdienen, Terminüberschneidungen und der Konkurrenzkampf unter den Veranstaltern sind einige Aspekte, die es in der Tat immer schwieriger werden lässt, eine sinnvolle Jahresgestaltung vorzunehmen. „Ich denke, in dem Bundesfachausschuss Laufen und auch in der GRR sitzen kompetente Fachleute, die uns hier sicherlich gute Vorschläge unterbreiten können, die wir gerne aufgreifen werden!“ wirbt der DLV-Generalsekretär um ein kooperatives Miteinander.
Wie inzwischen bekannt wurde arbeitet German Road Races derzeit an einem Fördermodell, wie mittel- und langfristig das Ansehen des deutschen Langstreckenlaufes wieder gesteigert werden kann.
Milde: „Wir dürfen uns nicht von den beiden Europameisterschafts-Goldmedaillen durch Jan Fitschen und Ulrike Maisch blenden lassen. Uns erwartet ein hartes Stück Arbeit, um international auf breiter Front wieder wettbewerbsfähig werden zu können. Und dazu gehört auch eine vernünftige Saisonplanung für unsere Besten!“
( Wilfried Raatz auf GRR-Website, 09.01.06)


Deutsche Marathon-Meisterschaft 2007 in Mainz

Die deutsche Marathon-Meisterschaft des Jahres 2007 wird am 6. Mai im Rahmen des Mainzer Gutenberg-Marathon ausgetragen. Im Rahmen einer Pressekonferenz unterzeichneten am Dienstag der Sportdezernent der Stadt Mainz, Bürgermeister Norbert Schüler und DLV-Generalsekretär Frank Hensel gemeinsam mit dem Rheinhessischen Landesvorsitzenden Hansjörg Riederer die Ausrichterverträge.
Damit sind auch die letzten DLV-Titelkämpfe dieses Jahres endgültig vergeben und am ersten Mai-Sonntag können auf dem Rundkurs in der Mainzer Innenstadt die nationalen Marathonmeister der Männer, Frauen und der einzelnen Seniorenklassen ermittelt werden. Mit dieser Titelwertung versprechen sich die Mainzer Veranstalter eine weitere Aufwertung des Gutenberg-Marathon, der bereits in den vergangenen Jahren sowohl von der Teilnehmerzahl als auch vom Leistungsniveau her einer der Top-Läufe in Deutschland war.
Sportdezernent Norbert Schüler zum Procedere: "Uns war in den Gesprächen mit dem DLV wichtig, dass der bewährte Ablauf des Mainz- Marathons bestehen bleibt. Dies wurde vertraglich klar und bleibt gewährleistet. Die DM-Läuferinnen und -Läufer werden mit optisch abgegrenzter eigener Startnummer gut erkennbar in das Feld integriert. Wir erwarten durch Abschluss des Vertrages rund 800 zusätzliche Teilnehmer, die im Kampf um den Deutschen Meistertitel antreten werden. Diese Größenordnung ist für uns problemlos einzubinden. Daher empfinden wir die Ausrichtung als große Bereicherung und Ehre und freuen uns ausdrücklich auf die Deutsche Meisterschaft in Mainz." Zudem hob er die Mainzer Begeisterung für dieses Ereignis hervor. Für den DLV bietet sich beim Mainzer Marathon ein ideales Umfeld zur Ausrichtung seiner Meisterschaft.
"Hier findet der Verband einen Vertragspartner, bei dem ein ,Geben und Nehmen’ beider Seiten vorhanden ist", sagt Generalsekretär Frank Hensel.
Der Vertrag mit der Stadt Mainz läuft zunächst über ein Jahr. Über eine Erneuerung wird nach Abschluss der Veranstaltung beraten. Momentan sind noch keine Vereinbarungen getroffen. Der Haushalt der Landeshauptstadt wird durch die zusätzliche DM-Wertung nicht belastet.
Die vorangegangene Diskussion über die Vergabe der Titelkämpfe 2007 wurde auf der Pressekonferenz ebenfalls thematisiert. Es wurde dabei überraschend klar gestellt, dass im Gegensatz zu allen bisherigen Veröffentlichungen zwar ein Dreijahres-Vertrag (2006 bis 2008) von Seiten des DLV letztes Jahr mit München vorlag, aber nur ein Einjahresvertrag unterschrieben wurde. Somit sei der Wechsel nach Mainz möglich und notwendig geworden.
Gernot Weigl als Geschäftsführer von runabout, dem Veranstalter des München-Marathon, sagte dazu in einem Interview mit Runner’s World: „Es gab einen Vertrag mit dem DLV, der an eine Vereinbarung mit DLP gekoppelt war. Diese Vereinbarung hatte eine Laufzeit von nur einem Jahr. In diesem Vertrag waren die Leistungen des DLV, der DLP bzw. des Wirtschaftspartners Nike und unserer Agentur definiert. DLP und Nike wollten nun ihre Leistungen für die kommenden zwei Jahre um die Hälfte reduzieren. Unsere Leistungen sollten jedoch unverändert zu 100 % erbracht werden!“

Den damit verbundenen Wechsel vom Herbst- zum Frühjahrstermin stellt Frank Hensel in den Zusammenhang des Jahres-Terminkalenders: "Im Frühjahr wie im Herbst finden sehr viele große Veranstaltungen statt. Egal, wie man sich entscheidet, der Termin konkurriert immer mit anderen Veranstaltungen". Eine Verlegung der Veranstaltung in den Frühling hat unter anderem den Vorteil, dass die erreichten Zeiten für weitere internationale Meisterschaften als Qualifikation anerkannt werden.
Ab sofort kann man sich auf der Homepage des Gutenberg-Marathons anmelden. An den deutschen Meisterschaften können nur Läufe und Läuferinnen teilnehmen, die am 1.1.2007 im Besitz eines gültigen DLV-Startpasses sind. Die Meldung erfolgt ausschließlich beim Gutenberg-Marathon, eine zusätzliche Meldung über den Landesverband ist nicht erforderlich. Dieses Verfahren habe sich bereits bei der Marathon-DM 2006 in München bewährt. Mehr...
(09.01.2007/DLV-Pressedienst)


Westdeutsche: Große Teilnehmerfelder in Düsseldorf

Große Teilnehmerfelder gab es bei den diesjährigen Westdeutschen Meisterschaften in der Düsseldorfer Leichtathletikhalle am vergangenen Sonntag, 7. januar. Hier unsere Auswertung der besten Leistungen:
W35-erin Annette Weiss (*1968, LG Bonn/Troisdorf/Niederkassel) lief nach 62,64 sec über anstrengende 400m knapp zwei Stunden später die 1500m in starken 4:48,22 min. In der W40 stieß Mehrkämpferin Anke Straschewski (*1963, TSV Bayer Leverkusen) mit der Kugel 12,55m, überquerte im Hochsprung 1,44m und warf den Hammer in der Winterwurfkonkurrenz auf 30,14m; hier gewann Spezialistin Ellen Mesloh Ellen (*1959, TV 1861 Bad Ems) mit guten 32,07m. In der Altersklasse W45 zeigte Brigit Broda (*1962, Recklinghäuser LC) die stärksten Leistungen. Sie gewann die 400m in 64,44sec und über 200m in 27,87sec, womit sie 1,35sec schneller war als Sabine Zeidler (*1961, TuS Niederneisen), die mit einem Mammutprogramm die 60m in 8,53sec, den Weitsprung in 4,83m und den Hochsprung mit 1,44m gewonnen hatte. Bettina Treibert-Wiesner (*1961, Ohligser TV) unterbot in dieser Altersklasse über 1500m die 5-Minuten-Grenze locker und deutlich in 4:56,91min.
In ihrer neuen Altersklasse W50 kamen Gabi Horwedel (*1957, LG Rhein-Wied) über 60m (8,57sec) und 200m (29,09sec) ebenso wie Angelika Albrecht über 400m (69,05sec) und 1500m (5:46,54min) zu Doppelmeisterschaften. Werferin Claudia Pahl (*1957, Pulheimer Sportclub) gewann das Kugelstoßen mit 10,71m, den Diskuswurf mit 32,65m und die Hammerkonkurrenz mit starken 38,49m.
In der W60 gewann Karin Stump (*1945, Alemannia Aachen) den 60m-Sprint in 9,86sec; Helgard Houben (*1943, Solinger TB) schied mit einer Verletzung aus. Zwei Meistertitel errang in der W65 Bärbel Engster Bärbel (*1945, LG Olympia Dortmund). Sie gewann den Diskuswurf mit 32,41m und das Kugelstoßen mit 8,99m.
Die beste Leistung in dieser Altersklassenwertung zeigte die heruntergemeldete 70-jährige Anne Chatrine Rühlow (*1936, SV Burgsteinfurt) mit 29,42m im Hammerwurf. Anschließend setzte sie mit 9,97m im Kugelstoßen einen Glanzpunkt dieser DM und verpasste ihren eigenen deutschen W70-Rekord nur um eine Handbreit.
n der W65 unterstrich Lydia Ritter (*1938, TuS Rot-Weiß Koblenz) ihre Sonderklasse. In zwei spannenden Duellen setzte sie sich jeweils gegen Hermi Staubermann (*1940, Recklinghäuser LC) durch: Über 400m in 78,78sec (Hermi Staubermann: 85,28sec) und über 1500m in 6:15,37min gegenüber 6:19,41min für die Westfälin. Christa Schnadt (*1940, VfL Fröndenberg) gewann die 60m in 10,61sec und den Weitsprung in guten 3,57m.
Bei den Männern siegte Thomas Scislowski (*1970, LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) im M35-Weitsprung mit ordentlichen 6,33m; Kolja Ewert Kolja (*1969, Turnverein Herkenrath) gewann in 23,85sec die 200m. In der M40 ließ die neue Staffel derSG Wachtendonk,Kevelaer,Krefeld über 4 x 200m in 1:40,54 aufhorchen (Thoebarth Hermann (1966), Büning Marcus (1967), Lenz Hartmut (1963), Kiesheyer Heinrich (1967)). Ein eizniger Fehlversuch entschied die M40-Hochsprungkonkurrenz für Jörg Stapel (* 1964, ART Düsseldorf - 1,74) vor Wilfried Völsgen (*1963, Pulheimer Sportclub). Swen Linden (*1967,TSV Bayer Leverkusen) deklassierte in seinem ersten M40-Jahr mit 53,26 m die Mitstreiter imn Hammerwurf. Mit dem Speer setzte sich Favorit Jonathan Powell (*1962, SC Myhl Leichtathletik e.V.) in 53,79m durch.
Den Hochsprung der M45 gewann Dr. Jochen Staebel (*1962, Post-Sport Telekom Trier) mit übersprungenen 1,74m, den Weitsprung Armin von Helden (*1960,LC Phönix Geilenkirchen) der angesichts seiner 5,98m gern noch zwei Zentimeter dazu gelegt hätte. Michael Perplies (*1962,TV Wattenscheid 01) siegte im M45-Kugelkstoße mit starken 13,66m.
Westdeutscher M50-Doppelmeister wurde in Düsseldorf Sprinter Ulrich Dirking (*1957, Pulheimer Sportclub); wertvoller als seine 7,90sec-Siegerzeit über 60m dürften allerdings die 24,37ec über 200m sein. Robert James Payne (*1956, Mönchengladbacher LG) gewann jeweils in 2:14,48min über 800m und in 4:36,62min -deutlich- über 1500m vor Konkurrent Ulrich Dübbert (*1954, Pulheimer SC; 2:14,93min und 4:46,50min). Die 4x200m-Staffel dominierte das Team des SV Kirchlinde ( Neumann Peter (1953), Meyer Jochen (1953), Bolin Peter (1953), Hampel Horst (1953)) in 1:47,97min. Kugelstoßmeister mit 13,81 wurde Bernd Zankel (*1955, VfL Bad Kreuznach). Joachim Pahl (*1954 Pulheimer SC) gewann in 45,11m die Diskusentscheidung und Bernd Liebke (*1955, ART Düsseldorf) in 49,84m den M50-Hammerwurf. Im Sperrwurf setzte sich knapp Heinz Weber (*1956, TuS Roland Brey, 46,68m) vor dem in diese Altersklasse heruntergemeldeten Jürgen Danneberg (* 1949, ASG Elsdorf) mit 46,55m durch.
In der M55 gewann Winfried Heckner (*1950, LG Hünxe) die 60m in 8,11 und die 200m in 26,83sec. In der M60 drückte über 800m Favorit Alfred Hermes (*1946, Pulheimer Sportclub) in 2:26,14 min dm Rennen den Stempel auf. Die Sprintstaffel des Pulheimer SC über 4 x 200m ( Loddeke Heinrich (1947), Hertel Eike (1943), Tuchen Wolfgang (1939), Streyl Joseph (1945) ) gewann in ausgezeichneten 1:55,55 min. Wieder fit ist Gunter Spielvogel (*1944, TSV Bayer Leverkusen), der im Hochsprung in 1,57m siegte; deutlich gewann Aloys Tenkhoff (*1947, LG Bielefeld) den Weitsprung mit 4,88m. Mit 14,06m bewies Kugelstoßer Axel Hermanns (*1944, LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) sehr gute Frühform. Der frischgebackene Weltrekordler im Gewichtwurf Hans Röcken (*1940, LG Plettenberg/Herscheid) bewies im Winter-Hammerwurf seine große Klasse mit 49,46m. In der M70 lief über 800m Hans-Georg Wodarz (*1937, LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) in 2:41,20min zum Titel. Gustav Stähle (*1934, VfL Bad Kreuznach) gewann mit 1,38m den Hochsprung. Noch ausbaufähig sind wohl die Leistungen von Deutschlands Seniorensportler 2006 Peter Speckens (*1935, SV Rotweiß Schlafhorst). Der Favorit gewann trotzdem unangefochten den Diskuswurf mit 41,56m und mit 39,93m den Hammerwurf.
Alle Ergebnisse aus Düsseldorf hier...
(10.01.06)


Fürth: Urte Alisch kratzt am deutschen W40-Weitsprungrekord

Urte Alisch (*1967), zu Jahresbeginn vom TSV Langenzenn zum LAC Quelle Fürth/München gewechselt, ist bereits jetzt in bestechender Form. Bei den nordbayerischen Hallenmeisterschaften der Leichtathleten in Fürth setzte sie mit ihren 5,61m im Weitsprung am Sonntag das "Masters-Glanzlicht". Mit dieser, gleich im ersten Versuch gesprungenen persönlichen Bestleistung landete sie auf Rang 3 der Konkurrenz und kam bis auf 3 Zentimeter an die von Kirsten Kallmeier-Schröder (*1963, SC Herford) gehaltenen deutschen W40-Hallenbestleistung heran.
Über die 200m sprintete sie in 27,04 sec auf Rang 7. Im Dreisprung kam die amtierende W40-Meisterin Dr. Birgit Löffler-Röder (*1965, LG Bamberg) auf 10,78 m. Auch W45-Sprinterin Ramona Schulz (*1962, LAZ Obernb.-Miltenberg) ließ mit starken 4,87m im Weitsprung, guten 8,64 sec über 60m und 28,30sec über 200m aufhorchen.
Stabhochspringer Horst Spiegl (*1965, TV 09 Dietenhofen) brauchte einige Zeit, um in Schwung zu kommen. Nachdem er seine Anfangshöhe erst im dritten Versuch meisterte und auch die 4,20m erst im dritten Anlauf überquerte, konnte er schließlich mit übersprungenen 4,30 m (AK-PB) und dem zweiten Platz mehr als zufrieden sein. Auch seine ordentliche Dreisprungleistung von 12,13m zeigt, dass er es in diesem Winter wissen will. Im Kugelstoßen (7,265) kamen Uwe Fischer (*1966 TSV Zirndorf) mit 12,65 m und Dieter Krumm (*1952, LAC Quelle Fürth/München) mit 11,20 m auf die Ränge 7 und 8.
(09.01.07)


Thomas Hahn in der Süddeutschen Zeitung:
Schnelles DM-Ende für München-Marathon

Als MM-Organisator Gernot Weigl sich im Herbst mit DLP-Geschäftsführer Frank Kowalski und Frank Lebert, Marketing-Manager von Nike Deutschland, traf, hörte er zunächst viel Lob für die erste Auflage der Meisterschaft beim München Marathon im vergangenen Oktober. Jetzt aber darf der München Marathon nicht mehr Deutsche Meisterschaft sein.
So ganz versteht Gernot Weigl die Welt immer noch nicht. Er hätte wirklich gerne eine abschließende Erklärung gefunden dafür, dass der München-Marathon, den er veranstaltet, nicht auch für die nächsten zwei Jahre im Rang einer deutschen Meisterschaft steht, wie es mit dem Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) eigentlich vereinbart war. Aber weiterhin sind für ihn nur die äußeren Umstände klar: Er hatte einen Vertrag mit dem DLV über drei Jahre, an den ein jährlich neu zu verhandelnder Vertrag mit der DLV-Vermarktungsgesellschaft DLP gekoppelt war.
Dieser Vertrag betraf das Engagement des US-Sportartikel-Riesen und DLV-Partners Nike. Als Weigl sich im Herbst mit DLP-Geschäftsführer Frank Kowalski und Frank Lebert, Marketing-Manager von Nike Deutschland, traf, hörte er zunächst viel Lob für die erste Auflage der Meisterschaft vergangenen Oktober, und dann plötzlich die Forderung des Sponsors, für seine Werbeaktivitäten beim Marathon nur noch die Hälfte bezahlen zu müssen.
100 Prozent Leistung zum halben Preis? Das machte Weigl nicht mit. Als Reaktion auf seine Weigerung hat Weigl Ende Dezember den abschließenden Bescheid vom DLV bekommen, unterzeichnet von Geschäftsführer Georg Kemper: „Da (..) der wirtschaftliche Erfolg einer deutschen Meisterschaft ein wesentliches Kriterium ist für die Vergabe (...), bitten wir um Verständnis, dass wir die Deutsche Marathon-Meisterschaft 2007 nicht in München durchführen werden.” So schnell können verheißungsvolle Geschichten enden. Die Titelkämpfe 2007 werden nun wahrscheinlich im Frühjahr in Mainz stattfinden.
Weigl wirkt nicht sonderlich geknickt. Er sagt: „Wirklich schade.” Und: „Wir akzeptieren das.” Und: „Der München Marathon wird weiterhin blühen und gedeihen.” Aber der Verlust bringt Probleme mit sich. Weigl muss einen neuen Ausrüster finden, vor allem aber könnte es sein, dass er ehemals interessierte Sponsoren nicht mehr für seinen Lauf begeistern kann, nachdem er ihnen unter dem Diktat von Nike für das vergangene Jahr absagen musste.
Die Amerikaner mögen es nicht, wenn ihre Partner mit Firmen werben, die Konkurrenten auf dem erweiterten Lauf-Markt sind. „Das ist eine peinliche Situation”, findet Weigl.
Die Geschichte stört nicht nur die Münchner, die gesamte Vereinigung Deutscher Straßenrennen, German Road Races (GRR), ist empört. Die GRR-Spitze tobt. Sie mochte die Idee noch nie, die Meisterschaft über einen längeren Zeitraum an eine Stadt zu vergeben und akzeptierte die Entscheidung nur aus Loyalität zu den Münchnern. Nun zürnt Horst Milde, Renndirektor des Berlin-Marathons und GRR-Sprecher: „Was hier vor und hinter den Kulissen unter Umgehung der maßgeblichen Fachgremien passiert, das verurteilen wir aufs Schärfste. Der DLV beugt sich dem Druck seiner Wirtschaftspartner und verschachert seine Deutschen Meisterschaften.”
Vor allem Mildes These vom willfährigen Nike-Adlatus DLV wirkt einleuchtend nach Weigls Erfahrung. Der Vertrag des DLV ist ja ohnehin schon fast legendär: Nach Olympia von Athen 2004 kam er zustande, Präsident Clemens Prokop feierte ihn als Errungenschaft.
Sehr gut dotiert soll dieser Kontrakt sein, aber die Inhalte bleiben im Verborgenen. Es heißt, dass ihn selbst im DLV nur drei Leute kennen, und wenn man mit Frank Lebert darüber spricht, bleibt auch er bei seinen Auskünften sehr vage. Vermutungen gibt es trotzdem; die gehen dahin, dass es Nike vor allem darum ging, Zugriff auf den reichen deutschen Laufmarkt zu bekommen.
Das Engagement in München ergab unter diesem Aspekt Sinn, dass es der Firma nun zu teuer war, wieder weniger. „Da blicken wir nicht durch, was hinter den Kulissen ist”, sagt Weigl. „Das ist alles so unrund.” Wenigstens ging es immer höflich zu bei dieser früh geschiedenen Partnerschaft. Auch Prokop klang Weigl gegenüber im Oktober so, als gefalle ihm die Meisterschaft in München. Und der letzte Brief des DLV endet mit einer Danksagung. Aber das ändert nichts daran, dass Gernot Weigl einen kleinen Neuanfang organisieren muss. ( von Thomas Hahn in der Süddeutschen Zeitung, 08.01.06)


Nachlese: 6-Stunden-DVD über Senioren-EM erschienen

Für alle, die sich noch mal an die Senioren EM in Posen erinnern möchten: Sechs Stunden bewegte Bilder auf drei DVDs über die Senioren-EM 2006 in Posen (Polen) gibt es unter www.sportsvideo.dk im Internet zu beziehen. Der Preis der dänischen Firma Sportsvideo beträgt 159 DKR, das sind ca. 24 Euro. (07.01.07)


Birgit Pinzer, Mittelbayerische Zeitung:
Regensburg erbost über DLV-Terminvergabe - Findet Marathon-DM kurz vor Senioren-EM statt?

Schlecht zu sprechen ist man in Regensburg dieser Tage auf den Deutschen Leichtathletik Verband (DLV). Denn offensichtlich beabsichtigt der DLV die Deutschen Marathon-Meisterschaften neu zu vergeben – und zwar zeitnah zu den Senioren-Europameisterschaften (17. bis 20. Mai) in Regensburg, die vom LLC Marathon und der LG Domspitzmilch ausgerichtet werden. Ursprünglich sollten die Deutschen Meisterschaften wie vergangenes Jahr im Oktober im Rahmen des München-Marathon stattfinden. Nun werden die Titelkämpfe voraussichtlich bereits am 6. Mai beim „Gutenberg-Marathon“ in Mainz ausgetragen – zwei Wochen vor dem Halbmarathon der Senioren-EM am 20. Mai.
DLV-Mediendirektor Peter Schmitt bestätigte, dass die Deutsche Leichtathletik-Promotion- und Projektgesellschaft (DLP) – eine Tochterfirma des DLV – mit den Mainzern verhandele. Schmitt nannte „wirtschaftliche Gründe“ ausschlaggebend für das Nichtzustandekommen eines neuen Vertrages mit den Münchner Veranstaltern. Denn eigentlich hätte die Marathon-DM bis 2008 in der bayerischen Landeshaupt- stadt beheimatet sein sollen.
Nach Angaben von Gernot Weigl, Geschäftsführer des Münchner Veranstalters Runabout, sehen diese wirtschaftlichen Gründe folgendermaßen aus: „DLP und Wirtschaftspartner Nike wollten ihre Leistungen für die kommenden zwei Jahre um die Hälfte reduzieren. Unsere Leistungen sollten jedoch unverändert zu 100 Prozent erbracht werden“, erklärte Weigl in einem Interview mit „Runner’s World“. DLP und „Runabout“ wurden sich nicht einig, es folgte die Absage durch den DLV.
Sollte es nun wirklich zu einer Terminverlegung kommen, ist die Meinung darüber bereits gefällt – nicht nur in Regensburg:
Die Laufveranstalter German Road Races (GRR) verschickten bereits Pressemitteilungen mit der Überschrift „DLV verschachert deutsche Meisterschaften“, LLC-Marathon-Sprecher Helmut Burzer erklärte in einem ersten Statement: „Die Terminplanung des DLV zeugt von Inkompetenz, ist unsportlich und unfair gegenüber Athleten und betroffenen Veranstaltern.“ Vielen Athleten werde die Möglichkeit genommen, sich an beiden Wettbewerben zu beteiligen.
Kurt Ring, Teamchef der LG Domspitzmilch, ist derselben Ansicht. Er ärgert sich über diesen „Dilettantismus“ und dessen Auswirkungen auf die Athleten: „Es muss doch um Himmels willen möglich sein, vor Saisonbeginn Deutsche Meisterschaften zu terminieren.“
Zudem hat er einen weiteren Terminkonflikt bereits ausgemacht: Am 5. Mai, einen Tag vor dem Mainz-Marathon finden in Zeulen-Roda die Deutschen Meisterschaften über 10000 Meter statt. „Das betrifft zum Teil die gleiche Klientel.“

(von Birgit Pinzer, Mittelbayerische Zeitung, 5.01.2007)


Fast komplett: Alle Masters-WM-Resultate

Die zweijährige Fleißarbeit von Ken Stone, legendärer Masters-Journalist aus San Diego (USA), ist fast beendet. Er präsentiert -mit herzlichem Dank an Landsmann Jeff Brower und den Niedersachsen Bernd Rehpenning - auf seiner Webseite inzwischen die (Fundstellen der) Ergebnislisten aller Senioren-Weltmeisterschaften von Toronto 1975 bis San Sebastian 2005. Hier ist der letzte Stand von Kens Liste:

1975 Toronto, Kanada, als Bild PDF, Textdatei PDF
1977 Göteborg, Schweden, als Bild PDF, Textdatei PDF
1979 Hannover, Deutschland, als Bild PDF, Textdatei PDF
1981 Christchurch, Neuseeland als Bild PDF, Textdatei PDF
1983 San Juan, Puerto Rico, als Bild PDF, Textdatei PDF
1985 Rome, Italien als gekürzte Textdatei PDF
1987 Melbourne, Australien als Bild PDF, Textdatei PDF
1989 Eugene, USA als gekürzte Textdatei PDF
1991 Turku, Finnland als gekürzte Textdatei PDF
1993 Miyazaki, Japan als Männer und Frauen Textdatei (PDFs)
1995 Buffalo, USA, als Textdatei PDF
1997 Durban, Südafrika, als gekürzte Textdatei PDF
1999 Gateshead, Großbritannien, als Bild PDF, Textdatei PDF
2001 Brisbane, Australien, als Bild PDF, Textdatei PDF
2003 Carolina, Puerto Rico, auf der WMA-Webseite
2005 San Sebastian/Donostia, Spanien, auf der WMA-Webseite

Was fehlt also noch? Gesucht werden die offiziellen Ergebnisbroschüren der Weltmeisterschaften von Rom (1985), Eugene (1989), Turku (1991) und Durban (1997), um sie als pdf-Dateien zu publizieren. Dann ist die Arbeit getan und komplett. Wer kann helfen? Hier ist die E-Mailadresse von Ken Stone. (05.01.07)


Westdeutsche: Hohe Starterzahlen erzwingen neuen Zeitplan

Die hohen, teilweise doppelt so hohen Meldungen für die Westdeutschen Hallenmeisterschaften der Senioren in Düsseldorf haben zu einer Überarbietung des Zeitplans geführt. Die Hallenmeisterschaften finden am kommenden Sonntag ab 10 Uhr in der Düsseldorfer Leichtathletikhalle nahe der LTU-Arena statt. Der neu erstellte Zeitplan ist jetzt online.
Besonders wichtig sind die Anderungen in der Hochsprungkonkurrenz der Frauen W 30/35, W50/55 und W60/65 sowie der Männer M50/55: Sie sind, teilweie deutlich, nach vorne verlegt worden.
Älteste Teilnehmer der Konkurrenz sind die beiden Senioren Adolph Gottfried (*1929, Leichlinger TV) und Christian Bock (*1929, Mülheimer TG v. 1856) und die Seniorin Christa Winkelmann (*1934, CSV Krefeld), die in den Kugelstoßwettbewerben der M70 bzw. W65 an den Start gehen wollen.
(04.01.07)


Antidoping: Michna ist Nachfolger von Müller in Kreischa

Zum Jahreswechsel hat Prof. Horst Michna von der Technischen Universität München die Leitung des Antidoping-Labors in Kreischa von Prof. Klaus Müller übernommen. Kreischa ist neben dem Institut für Biochemie an der Sporthochschule Köln das zweite vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) akkreditierte deutsche Labor.
Der 52 Jahre alte frühere Ruderer Michna war mehrmals WM-Teilnehmer im Vierer und Deutschland-Achter. Er leitete in München den Lehrstuhl für Sport und Gesundheitsförderung. Prof. Klaus Müller wird das Kreischaer Labor wohl weiterhin beratend begleiten, das er nach der Wende zu hohem internationalen Ansehen führte.
(Quelle: DOSB, 04.01.2007)


"Berlin!Berlin! -Wir ziehen nach Berlin!" ... oder doch nicht?

Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) hat mit Zurückhaltung auf offenbar existierende Pläne des Berliner Senats reagiert, den 900.000 Mitglieder zählenden Verband im Zuge der Vorbereitungen auf die WM 2009 von Darmstadt in die Hauptstadt zu locken. "Mir sind diese Pläne nicht bekannt. Und solange ich sie nicht kenne, kann ich auch dazu nichts sagen", sagte DLV-Präsident Clemens Prokop. Auch eine vorübergehende Verlagerung von Teilen des Verbandes zur WM-Vorbereitung sei derzeit nicht geplant: "Es wird zwar Mitarbeiter geben, die nach Berlin gehen, aber die arbeiten während dieser Zeit dann ausschließlich für die WM."
Die Berliner Morgenpost hatte am Dienstag aus einem Bericht des Senats für den Sportausschuss zitiert, wonach der DLV am Olympiastadion angesiedelt werden könne. Dort ist bereits das WM-OK untergebracht. Dank der Berliner Sportförderrichtlinien könne der DLV seine Kosten auf ein Drittel reduzieren, heißt es in dem Bericht weiter. Dafür müssten jedoch auf dem Areal am Olympiastadion Gebäude hergerichtet werden. Der DLV war 1974 von Kassel nach Darmstadt gezogen. Seit 1. April 1996 residiert er im eigenen "Haus der Leichtathletik" auf einem eigenen Grundstück. Beides wurde aus den Überschüssen der WM 1993 in Stuttgart finanziert. Seit 2004 fehlt dem Verband allerdings ein Mieter, da der Europäische Leichtathletik-Verband EAA seinen Sitz aus steuerrechtlichen Gründen von Darmstadt nach Lausanne in der Schweiz verlegte und aus dem "Haus der Leichtathletik" auszog. Berlin scheint für die großen Sportverbände und Gremien kein attraktives Pflaster zu sein. 2003 scheiterte der Versuch, das damalige Nationale Olympische Komitee (NOK) von Frankfurt/Main in die Hauptstadt zu locken. Neben Fußball-Bundesligist Hertha BSC sitzen hauptsächlich kleinere Berliner Verbände auf dem Olympiagelände.
(04.01.07)


Hallen-EM der Senioren in Helsinki: Noch 17 Tage bis zum Meldeschluss

Vom 22. bis 25. März 2007 finden in der finnischen Hauptstadt Helsinki die 6. Europäischen Senioren-Hallen-Leichtathletik-Meisterschaften statt. Nach San Sebastian (Spanien) 2003 mit der Beteiligung von 1.586 Athleten aus 33 Ländern und dem schwedischen Eskilstuna 2005 (1.247 Athleten) erwartet Helsinki eine Steigerung der Teilnehmerzahlen.
Zum Jahreswechsel lagen dem Deutschen Leichtathletik-Verband erst rund 100 Meldungen vor. Bereits am 19. Januar 2007 ist aber Meldeschluss beim Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) in Darmstadt. Informationen und Ausschreibung zu dieser Europameisterschaft finden sich unter www.evaci2007.com und auch auf leichtathletik.de im Bereich Senioren unter Termine. Dort sind der traditionelle Infobrief, das Anmeldeformular, wichtige Hinweise in Sachen Antidoping und ein Bestellformular für die Nationalmannschaftsbekleidung zum Download abgestellt. Die gegenwärtige DLV-Teamkleidung dürfte allerdings schon bald durch einen neuen Dress abgelöst werden, nachdem der DLV sich im vergangenen Herbst ein neues Logo zugelegt hat.
(Quelle: www.leichtathletik.de, 02.01.07)