Annettes Seite 2006:
Meine Informationen und Nachrichten für die deutsche Masters-Leichtathletik
Mit deutlich mehr als 100 Silvesterläufen ist das Laufjahr 2006 an diesem Wochenende zu Ende gegangen. Bei dem mit 8.124 Läufern größten deutschen Silvesterrennen von Werl nach Soest triumphierte zum fünften Mal der Dortmunder Ansgar Varnhagen. Die 15-km-Strecke lief er in 46:37 Minuten und stellte damit einen Streckenrekord auf. Zweiter wurde Jürgen Kerl (*1971, PSV Grün Weiss Kassel). Der Zweitplazierte zeigte sich sehr zufrieden mit seiner Leistung: „Ich hatte nicht damit gerechnet, dass es so gut bei mir laufen würde, denn ich habe in letzter Zeit keine hohen Kilometerumfänge absolviert." Der 35-jährige Berufssoldat war vor wenigen Monaten in eine 3,5m- tiefe Baugrube gefallen und hatte sich dabei seine Lunge angerissen. Daher musste er auch die Marathonläufe in München und Frankfurt vorzeitig aufgeben. Schnellste Frau war Petra Maak (*1964, TSV Bayer Dormagen) in 55:56 min. "Die Stimmung während des Laufes war hervorragend. Ursprünglich wollte ich wegen einer Erkältung gar nicht laufen. Nun bin ich froh, dass ich mich dennoch für einen Start entschieden habe", sagte anschließend die 42-jährige Dormagenerin, die 1997 deutsche Marathonmeisterin war. Auf den Plätzen landeten Heike Bienstein (*1986, LAC Veltins Hochsauerland, 58:09 Min.) und Birgit Schönherr-Hölscher (* 1968, PV Triathlon Witten, 58:19 Min.), die amtierende 100km-Europameisterin.
Neben dem Sport stand bei der Veranstaltung der gute Zweck im Vordergrund. So geht der gesamte Erlös der Veranstaltung in Höhe von 50.000 Euro an den MS-Kontakt-Kreis Werl-Wickede-Ense, das Frauenhaus in Soest und das Projekt "Sommerland", das sich um Waisenkinder kümmert. Seit 1982 sammelten die Silvesterläufer mehr als 950.000 Euro für karitative Einrichtungen.(Resultate)
1.868 Teilnehmer hatte der Berliner Silvesterlauf, dessen 9,9 km langes Hauptrennen über zwei gut 100 Meter hohe Steigungen führte. Hier siegten Lennart Sponar (Berliner SV 92) in 32:47 Minuten und Karsta Parsiegla (SCC Berlin) mit 42:09. Mehr...
Der Vorjahressieger Moses Kipsiro (Uganda) gewann das hochklassig besetzte 8-km-Rennen von Trier. Beim ,deutschen Sao Paulo’ setzte sich der Afrikameister über 10.000 m, der diesen Titel im August gewonnen hatte, in 22:27,4 Minuten in einer Spurtentscheidung knapp gegen Eshetu Wondimu durch. Der Äthiopier war nur sieben Zehntelsekunden später in 22:28,1 im Ziel. Dritter wurde der starke Patrick Stitzinger (Niederlande), der in 23:14,1 Minuten dem viertplatzierten Jan Fitschen (TV Wattenscheid) einen Podestplatz verwehrte. Der deutsche 10.000-m-Europameister war nach 23:18,4 im Ziel. Für die beste deutsche Platzierung sorgte vor tausenden Zuschauern Irina Mikitenko (*1972, TV Wattenscheid). Über die 5-km-Distanz musste sie sich lediglich der Äthiopierin Belaynesh Fekadu geschlagen geben, die in 15:42,2 Minuten gewann. Mikitenko war nach 15:52,3 als Zweite im Ziel und hatte damit einmal mehr Sabrina Mockenhaupt bezwungen. Die nationale Konkurrentin des Kölner Verein für Marathon, die als Vorjahressiegerin an den Start gegangen war, wurde Dritte in 15:57,0. Mehr...
Im bayerischen Gersthofen machte Katharina Kaufmann (*1961, LG Domspitzmilch Regensburg) kurzen Prozess mit ihren Gegnerinnen. In exzellenten 36:57 lief sie nach 9,9km ins Ziel und hatte über eine halbe Minute Vorspung vor der Zweitplazierten Kathrin Luxenhofer (37:29, *1969, TG Viktoria Augsburg).
In München dominierten die Regensburger Domspitzmilch Athleten Ellen Clemens (*1968, - 1. Frauen in 37:14min) und Mikki Hirt (*1974 - 2. Frauen in 37:26 ) sowie der 34-jährige Dennis Pyka (31:37 - 1. Männer) das Geschehen.
Stefan Koch (TV Wattenscheid) gewann den 26. Bietigheimer Silvesterlauf mit 4.300 Teilnehmern. Auf der 11,2-km-Rundstrecke lief er vor mehr als 20.000 Zuschauern 33:00 Minuten. In einem Rennen ohne starke Ausländer belegten Michael May (Bayer Leverkusen/33:04) und Michael Schering (LAZ Leipzig/33:07) die nächsten Plätze. Dieter Baumann (*1965, LAV Asics Tübingen), der 5.000-m-Olympiasieger von 1992, wurde Achter in 34:00. Bei den Frauen erreichte Melanie Kraus (*1974, TSV Bayer 04 Leverkusen) als Erste in 37:25 Minuten das Ziel, während die favorisierte Luminita Zaituc (*1968, LG Braunschweig) gehandicapt durch eine Knieverletzung mit Rang vier in 39:47 vorlieb nehmen musste. Stephanie Beckmann (LG Leinfelden-Echterdingen/37:51) und Simret Restle (Eintracht Frankfurt/38:54) belegten die Ränge zwei und drei. Mehr...
Überschattet wurde der Bietigheimer Silvesterlauf vom Tod eines 49jährigen Läufers, der nach der ersten der beiden Laufrunden zusammengebrochen war. Mitlaufende Ärzte der Laufmannschaft der Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim waren zwar ebenso rasch zur Stelle wie auch der herbeigerufene Notarzt. Trotz eingeleiteter Reanimation verstarb der 49jährige wenig später im Bietigheimer Krankenhaus. (Quellen: eigene Recherchen, Peter Middels auf www.leichtathletik.de und Artikel des Running News Network - runnn.com, 31.12.06)
München verliert die Deutsche Marathonmeisterschaft! Nach Medienberichten soll die eigentlich für drei Jahre vertraglich nach München vergebene Deutsche Marathonmeisterschaft schon nach dem ersten Jahr nicht mehr in der bayerischen Landeshauptstadt stattfinden. Der DLV und die Münchener Organisatoren um Gernot Weigl waren ohnehin eher eine Zweckgemeinschaft eingegangen. Allerdings hatten die Münchener es im vergangenen Herbst nicht geschafft, meisterschaftswürdige und leistungsgerechte Rahmenbedingungen wie Preisgelder und internationales Starterfeld zu organisieren. Angesichts der vielfachen Kritik sucht der DLV jetzt nach einem anderen Partner für die Austragung 2007. Die publizistisch gefeierte Kooperation mit Organisator Gernot Weigl ist offenbar zu Ende; der DLV tanzte mit dem Manager nur einen Marathon lang. Weigl selbst erklärte inzwischen gegenüber dem Onlinemagazin Laufreport: "Definitiv ist München nicht mehr Ort der Meisterschaft!"
Im Gespräch sind als neuer Austragungsort neben dem Münster-Marathon vor allem der vom Sportamt der Stadt Mainz veranstaltete Mainzer Marathon. Noch ist aber längst nichts unterschrieben, doch die Chancen stehen dem Vernehmen nach vor allem für Mainz gut. Denn weil der DLV seinen Sponsor Nike unterbringen muss, wäre Mainz ein geeigneter Partner, denn dort fehlt zur Zeit ein Schuhsponsor. In der Bischofsstadt gäbe es also keinen Konflikt wie bei den anderen großen Marathons in Deutschland. Zudem haben die Mainzer in den vergangenen Jahren mehrfach ein Elitefeld zusammengestellt, dass mit Siegerzeiten aufwarten konnte, die durchaus im Bereich der Qualifikationsnormen für die bevorstehende WM liegen. Für Mainz wäre die DM Aufwertung und Anerkennung zugleich. Allerdings war der 8. Mainz Marathon vom 6. Mai 2007 schon nach drei Wochen Mitte Oktober ausgebucht. Hier muss also der DLV also noch eine Lösung finden.
Einen Terminkonflikt mit den internationalen Seniorenmeisterschaften gibt es bei einem Wechsel übrigens in jedem Fall: Denn bei einer Vergabe nach Mainz kollidiert das Rennnen mit den zwei Wochen später in Regensburg stattfindenden Senioren-Europameisterschaften im Straßenlauf, bei denen u.a. ein Halbmarathon zum Programm gehört. Münster findet am 9. September statt,; das wäre zeitgleich mit der Masters-WM in Riccione (ITA), an deren Schlusstag der WM-Meisterschaftsmarathon gelaufen wird. (Quelle: eigene recherchen und Herbert Steffny 26.12.06)
Vom 15. bis 23. August 2009 werden die Leichtathletik-Weltmeisterschaften im Berliner Olympiastadion stattfinden. Heinrich Clausen ist seit Oktober des vergangenen Jahres Organisationsleiter dieser bedeutenden Titelkämpfe. Der 57-Jährige Schleswig-Holsteiner ist den aktiven DLV-Senioren durch seine langjährige Arbeit als Referent des DLV bekannt. Unvergessen ist es, wie er gemeinsamen mit dem US-Delegationsleiter Rex Harvey vor zehn jahren die Senioren-WM im südafrinaknischen Durban rettete und den überforderten örtlichen Organisatoren mit einem neuen Veranstaltungsablauf unter die Arme griff. Clausen ist ein erfahrener Organisator und zeichnete bereits bei den Europameisterschaften in München 2002 für die Organisation verantwortlich. Zuvor war er bei bei den kontinentalen Titelkämpfen 1986 in Stuttgart sowie den Weltmeisterschaften in Stuttgart 1993 tätig. Dorothee von Winning sprach für leichtathletik.de mit Heinrich Clausen über den aktuellen Stand der Vorbereitungen.
leichtathletik.de:
Herr Clausen, wie sieht die Arbeit eines Organisationsleiters im Moment aus?
Heinrich Clausen: Wir entwickeln gerade Konzepte für wichtige Bereiche wie Marketing, Promotion und Sportstätten und sind teilweise schon in der Phase der konkreten Planung. Das heißt, wir kümmern uns um Hotelreservierungen, schließen erste Verträge und suchen geeignete Mitarbeiter für die unterschiedlichsten Bereiche. Außerdem bereiten wir uns auf die WM im kommenden Jahr in Osaka vor. Wir werden dort selbstverständlich vertreten sein, um die WM-Stadt Berlin zu repräsentieren.
leichtathletik.de:
Nach der erfolgreichen Fußball-Weltmeisterschaft kommt 2009 die Leichtathletik-Weltmeisterschaft in die deutsche Hauptstadt. Sehen Sie Chancen eine ähnliche Begeisterung entfachen zu können?
Heinrich Clausen: Wir haben natürlich ganz andere Vorraussetzungen als bei der Fußball-WM, da wir nicht bundesweit agieren, sondern auf Berlin als Austragungsort beschränkt sind. Ich bin aber überzeugt davon, dass wir bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009 eine ähnliche Begeisterung spüren werden, wie wir sie rund um die Fußball-WM erlebt haben. Anstatt „Public Viewing“ wird es bei uns allerdings „Public Doing“ geben. Das heißt, wir werden in der Innenstadt Mitmach-Aktionen anbieten, um die Leute zu animieren. Zudem werden wir versuchen, die Berliner Schulen in unsere Programme mit einzubeziehen.
leichtathletik.de:
Stichwort Marathonstrecke: Wird es ein Novum bei dieser WM geben?
Heinrich Clausen: Zwar obliegt die endgültige Entscheidung den Council-Mitgliedern des Weltverbandes IAAF, aber die Technischen Delegierten haben uns ihre Unterstützung der Pläne für die Marathonläufe und die Geher-Wettbewerbe bereits zugesagt. Unsere Idee ist es, die Rennen nicht wie gewohnt mit Start und Ziel im Stadion, sondern auf einem Rundkurs im Herzen der Hauptstadt mit ihren wichtigsten Sehenswürdigkeiten auszutragen. Wir wollen so eine ähnlich großartige Atmosphäre bei den Zuschauern am Streckenrand erreichen, wie wir sie jährlich beim Berlin-Marathon erleben dürfen.
leichtathletik.de:
Herr Clausen, Sie waren bereits Organisationsleiter bei der EM 2002 in München. Was ist der Unterschied zu der Planung der Weltmeisterschaft in Berlin?
Heinrich Clausen: Natürlich sind München und Berlin zwei ganz unterschiedliche Städte und bieten deshalb auch ganz unterschiedliche Voraussetzungen. Grundsätzlich sind bei einer WM viel mehr Länder beteiligt und von daher auch viel mehr Menschen involviert. Das bedeutet einen höheren Organisationsaufwand. Außerdem haben wir jetzt mit der IAAF einen anderen Partner an unserer Seite.
leichtathletik.de:
Was sind Ihre Ansprüche und Ziele als Organisationsleiter?
Heinrich Clausen: Wir wollen innovativ sein und die WM zu etwas Besonderem machen. Damit meine ich nicht „höher, schneller, weiter“ im Sinne der Quantität, sondern der Qualität. 500.000 Zuschauer ins Stadion zu bringen ist unser Ziel und gleichzeitig unsere große Herausforderung. Die WM soll eine nationale Wirkung haben und gerade bei der jungen Generation eine neue Begeisterung für die Sportart Leichtathletik wecken.
(Quelle: www.leichtathlketik,de 30.12.06)
Hans Röcken hat mit 19,12m einen neue Weltbestmarke im Gewichtwurf aufgestellt. Bei einem Hallenwettkampf der LG Ems-Warendorf in der Leichtathletikhalle der Sportschule der Bundeswehr verbesserte der Mastersathlet von der LG Plettenberg/Herscheid am Donnerstag in der Altersklasse M 65 die alte Rekordweite von 16,79 Meter, die am 12. März 2005 in Nampa/Idaho von Dick Hotchkiss (USA) aufgestellt wurde,um sage und schreibe 2,33 Meter.
Bei der Durchsicht der Rekordlisten hatte Hans Röcken nun festgestellt, dass bei seiner zur Zeit glänzenden Form der Hotchkiss-Rekord seinem Angriff nicht standhalten konnte. Die Frage war nur: Wo ist eine geeignete Halle, um einen Werfertag durchzuführen? Durch seine Freundschaft zur Familie Kobs erfuhr Röcken, dass die LA-Halle der Sportschule in Warendorf solche Möglichkeiten bietet. Ex-Weltmeister Karsten Kobs trainiert dort öfter Hammerwerfen.
Von Regierungsdirektor Uwe Moggert, zuständig für die Ausbildung bei der Sportschule, bekam Hans Röcken den letztmöglichen Termin für eine Hallennutzung vor den Weihnachtsferien. Nun musste ein Veranstalter für den Wettkampf gefunden werden. Hier konnte er den Kontakt zur LG Ems-Warendorf herstellen. Hans Röcken bedankte sich persönlich für die tolle Unterstützung durch die Sportschule bei Moggert und dem Kommandeur, Oberst Lerch. Beide hatten es sich nicht nehmen lassen, zum ersten Weltrekord, der in der Sportschule erzielt wurde, ihre Glückwünsche auszusprechen. (Quelle: Lüdenscheider Nachrichten, 23.12.06)
Am 17. Januar 2007 ist es soweit: Rüdiger Nickel und Theo Rous laden ein zu einer Pressekonferenz, bei der „ihr“ Buch vorgestellt wird. Besser gesagt: ihre Bücher - denn beide stellen an diesem Tag im Deutschen Olympischen Museum in Köln ein zweibändiges, insgesamt 600 Seiten umfassendes Werk vor.
Das zweibändige Antidoping-Kompendium wird von den beiden Protagonisten in Zusammenarbeit mit den drei Anti-Doping-Agenturen, der NADA Deutschlands, der österreichischen (ÖADC) und der Schweizer Antidoping Agentur (Swiss Olympic) herausgegeben und sind das „Anti-Doping-Handbuch“ für den deutschsprachigen Raum. Weltweit erstmals ist damit ein umfassendes, den deutschen Sprachraum offiziell abdeckendes Nachschlagewerk in Sachen „Antidoping“ auf dem Markt. Es erscheint im Sportverlag Meyer&Meyer und kostet 49,95 Euro. Das Antidoping-Handbuch kann hier (vor)bestellt werden. (23.12.06)
Bei den drei traditionellen Berliner Laufveranstaltungen zu Weihnachten und zum Jahreswechsel erwartet der veranstaltende SCC-Running über 6.000 Teilnehmer. Für den Silvesterlauf sind am Veranstaltungstag noch Nachmeldungen möglich. Bei den anderen beiden Rennen ist keine Meldung nötig, und es wird auch kein Startgeld erhoben. Über 6000 Teilnehmer werden zu den bevor stehenden drei Laufveranstaltungen zu Weihnachten und zum Jahreswechsel in Berlin .
Am Zweiten Weihnachtsfeiertag beginnt um 10.00 Uhr der 8. Gänsebratenverdauungslauf am Mommsenstadion in der Waldschulallee. Dabei wird in einer Gruppe locker rund 10 km durch den Grunewald gejoggt.
Sportlich aber zugleich auch bunt geht es beim 31. Silvesterlauf am 31. Dezember ab 12.00 Uhr am Mommsenstadion über die Strecken zwischen 2,0 und 9,9 km zu. Bei der längsten Distanz führt der Kurs über den Teufels- und den Drachenfliegerberg. Gelaufen wird bei jedem Wetter. Bei vereistem Boden steht eine alternative Strecke ohne Bergrunde zur Verfügung. Viele Teilnehmer gehen kostümiert an den Start, alle erhalten im Ziel einen Pfannkuchen.
24 Stunden später wird dann am 1. Januar um 12.00 Uhr der 36. Berliner Neujahrslauf gestartet. Die Strecke mit Start und Ziel am Brandenburger Tor führt über rund 4,0 Kilometer hauptsächlich Unter den Linden entlang. Gelaufen wird wie beim Gänsebratenverdauungslauf in einer großen Gruppe ohne Wettkampfcharakter. Anstelle eines Startgeldes bittet der Veranstalter um Spenden für das Kinderhilfswerk UNICEF. (22.12.2006)
Gestärkt geht der TV 1891 Bürstadt mit seiner M40-Mannschaft in die neue Saison 2007. Der diesjährige DAMM-Zweite des Endkampfes in Köngen bildet in der M40 eine Startgemeinschaft mit dem SSC Vellmar und dem SSC Hanau-Rodenbach. Die neue Startgemeinschaft startet unter dem Namen SG Bürstadt.
Dieter Glübert (*1958) vom SSC Vellmar in den Sprungdisziplinen und Markus Riefer (*1966, SSC Hanau-Rodenbach) über 800 und 5000 Meter dürften das von Ulrike Becker trainierte Team deutlich verstärken.
Interessante Randnotiz: Markus Riefer stammt aus der direkten Nachbarschaft der Bürstädter Sprinter Georg Müller und Ernst Becker; alle drei stammen aus dem Saarland und im saarländischen Hösbach kam es beim Ländervergleichskampf der Senioren Mitte September dieses Jahres auch zu den ersten "SG"-Gesprächen zwischen den Beteiligten. (20.12.06)
Mit deutlichem Vorsprung haben Dagmar Fuhrmann (TSG Usingen) und Peter Speckens (SV Rot-Weiß Schlafhorst) die Wahl zum "Seniorensportler des Jahres 2006" gewonnen. Zum zweiten Mal hatte das Monatsmagazin "Senioren Leichtathletik" (Meyer & Meyer - Verlag) seine Leser zur Wahl gebeten, eine großartige Resonanz war die Folge, auch dank der Internet-Unterstützung von www.senioren-leichtathik.de und www.masters-sport.de - so ein Verlagssprecher am Montag.
Mit 55,3% ging die Sprinterin Dagmar Fuhrmann als Siegerin hervor, vor Elfriede Hodapp (LG Ortenau) mit 26.3% und Melitta Czerwenka-Nagel (LAG Saarbrücken) mit 18.4%.Bei den Männern siegte überlegen der Werfer Peter Speckens (55,5%) vor dem Vorjahrssieger Wolfgang Reuter (TSV Klausdorf) mit 33,3% und Peter Lessing (LG Ortenau), der auf 11,2% kam.
Die Ehrung der "Seniorensportler" ist für Februar 2007 vorgesehen und soll in Düsseldorf bei den Hallenmeisterschaften der Senioren stattfinden. Hier erfolgt derzeit noch eine Absprache des Meyer & Meyer - Verlags mit den Ausrichtern DLV und Landesverband Nordrhein. (18.12.06)
In der neuen Hallensaison sind in Frankreich bereits 15 neue nationale Senioren-Hallenbestmarken aufgestellt worden. Glänzend setzte sich dabei Philippe Dufeal (*1956, CSM Bonneuil sur Marne) in Szene, der vor zwei Wochen in Paris mit 7,30sec über 60m einen neuen Hallen-Europarekord aufstellte, den zuletzt der Brite David Elderfield bei der Hallen-WM in Linz auf 7,35sec verbessert hatte. Alle neuen französischen Rekorde finden sich hier (pdf)... (17.12.06)
Ausgerechnet bei einer Veranstaltung, die den eher possierlichen Namen "Grandma's Marathon" trägt, wurde die Weisrussin Halina Karnatsevich, positiv auf das Dopingmittel Stanozolol getestet. Jetzt bestätigte die IAAF in ihren News , dass die 12. des WM-Marathons 2005, 1969 geborene Ausdauerläuferin - bekannt auch unter ihrem Mädchennamen Barukis bis zum Juli 2008 gesperrt ist. Die positive Dopingprobe der 2:27-Läuferin war beim Grandma's Marathon in Duluth, Minnesota (USA) genommen worden, bei dem sie in 2:37:33 h gewann und 8.000 $ Preisgeld erhielt. Mehr... (17.12.06, update 04.01.07)
Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) will für 20 Athleten seines so genannten Top-Teams Blutprofile anlegen lassen, um damit seine eigenen Anstrengungen im Anti-Doping-Kampf zu verstärken. Das kündigte DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop in Berlin an. Zugleich will der DLV beim nächsten Kongress des Weltverbandes IAAF einen Antrag einbringen, der Blutprofile als internationalen Standard einfordern soll. „Diese individuellen Profile von Athleten allein können allerdings Doping nicht optimal bekämpfen“, erklärte Prokop. Er forderte erneut, mit staatlichen Maßnahmen müsste ein „Strukturwandel“ eingeleitet werden.
Die Einführung von Blutprofilen wird 2007 beginnen. Zunächst soll das neue Instrumentarium mit Kaderathleten der Lauf- und Gehdisziplinen beginnen. „Wir werden das in Kooperation mit der NADA durchführen“, sagte Prokop. „Die Kosten von möglicherweise mehreren zehntausend Euro werden von unserem Verband getragen.“ DLV-Athletensprecherin Andrea Ziercke unterstrich, dass sich die Aktiven sehr engagiert mit dem Anti-Doping-Kampf beschäftigen. „Die Athleten wollen einen sauberen Sport“, erklärte sie. „Sie fordern eine Anerkennung ihrer Leistung, ohne dass ständig das Resultat öffentlich hinterfragt wird. Darum muss der Kampf gegen Doping mit aller Entschiedenheit geführt werden.“ Sie bewertete die DLV-Kampagne „true athletes“, bei der Sportlerinnen und Sportler ein weißes Armband tragen und sich damit zu einen manipulationsfreien Sport bekennen, als erfolgreich. (Quelle: DOSB, 15.12.2006)
"Von: Jens.Bruckmann(at)leichtathletik.de
Betreff: Anti-Doping-Wegweiser Seniorenleichtathletik
Datum: 15. Dezember 2006 09:55:09 MEZ
Sehr geehrte Frau Koop,
vielen Dank für Ihre Bestellung des Anti-Doping-Wegweisers Seniorenleichtathletik.
Dieser Wegweiser entgegen der ersten Ankündigung voraussichtlich erst Ende Januar erscheinen. Um den Wegweiser so aktuell wie möglich zu gestalten, bedarf es noch der inhaltlichen Zuarbeit einiger Daten der NADA, die uns voraussichtlich Anfang Januar 2007 zur Verfügung gestellt werden.
Wir haben Ihre Bestellung notiert und werden sie sofort nach Herausgabe des Wegweisers bearbeiten. Wir bitten um Ihr Verständnis."
(15.12.06)
Im Jahr 2007 feiert Ilse Dippmanns „Frauenlaufidee“ in Österreich ihr 20jähriges-Jubiläum! Sichern Sie sich oder Ihrer Frau oder Freundin schon jetzt einen Startplatz und bestellen Sie einen Gutschein für einen Start beim Österreichischen Frauenlauf am 3. Juni 2007 im Wiener Prater! Vielleicht wollten Sie auch schon immer eine Freundin, Bekannte oder Verwandte zum Mitlaufen motivieren. Vor allem dann bietet sich der Gutschein als ideales Geschenk an. Sie haben auch die Möglichkeit, eine spezielle Startnummer, soweit sie noch nicht vergeben ist, zu reservieren! Bestellungen über die FrauenlaufBoutique unter: www.oesterreichischerdmfrauenlauf.at
Hotel und mehr online über hotel.de, hrs.de und hier der Flug. (Quelle: Österreichers Frauenlauf 15.12.06)
Manches dauert eben etwas länger. In diesen Tagen wird endlich die Ergebnisbroschüre der Hallen-WM in Linz verschickt. und auch der DLV ist gleichauf: „Wenn die Verbesserungen aufhören, ist dies der letzte Tag der Welt. Dann sind wir im Paradies“ sagte der spanische Manager Ignacio Lopez de Arriortua. Diesen Wahlspruch zunutze machte sich auch der Bundesfachausschuss Senioren und hatte im Frühjahr mit der Anmeldung zur 2. Senioren Hallenweltmeisterschaft in Linz 890 Fragebögen an Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit der Anmeldebestätigung versandt
101 Fragebögen sind an den DLV ausgefüllt zurückgegangen. Aus dieser Befragung wurden wichtige Schlüsse für die Betreuung bei den nächsten internationalen Meisterschaften (z. B. Senioren-Hallen-EM im Frühjahr in Helsinki) gezogen. Die Fragen nach der „Zufriedenheit der Bearbeitung der Meldungen durch den DLV“ , der “Zufriedenheit der Informationen des DLV im Vorfeld zur WM“ und der „Zufriedenheit der Informationen im Vorfeld über das Internet“ wurden mit weit über 90 Prozent positiv beantwortet.
Aber es wurden auch Verbesserungsmöglichkeiten genannt. So zum Beispiel, dass die DLV-Betreuer besser kenntlich sein sollten, und dass der Teamgeist in der deutschen Mannschaft gefördert werden solle. Ein weiterer großer Fragenkomplex rankte sich um das Thema Bestellung und Angebot von Nationalmannschaftsbekleidung. "
Wie heißt es in einer Presserklärung schön weihnachtlich dazu: Der Bundesfachausschuss Senioren hat sich schon mit einigen Fragen tiefer auseinander gesetzt und wird von Zeit zu Zeit über Verbesserungen im Internet berichten. Mehr... (Quelle www.la-altersklasse.de 15.12.06)
Online ist jetzt die Ausschreibung für die deutschen Hallen Meisterschaften der Senioren am 24.-25. Februar in der Düsseldorfer Leichtathletikhalle. Darauf weist der DLV hin.
(14.12.06)
Nach fast zwei Jahrzehnten wird es kein DAMM-Frauenteam des Büdelsdorfer TSV mehr geben. Dies bestätigte jetzt die Protagonistin der Mastersleichtathletinnen des Vereins, Seniorenweltmeisterin Inge Dech auf Anfrage. Zuletzt waren in Büdelsdorf nur noch fünf Athletinnen am DAMM-Start. Als von ihnen Angelika Clauß (*1952) und Marga Zentner (*1953) deutlich kürzer treten wollten und das Team damit nicht mehr zu halten war, entschlossen sich die Büdelsdorfer W50-Leistungsträgerinnen Heidi Brockhaus (*1948), Astrid Reinholt (*1955) und Inge Dech (*1953) zum Wechsel zur Hamburger LG Nordwest. "Bernhard Riedel hat sich in den letzten Jahren sowieso schon immer um uns gekümmert. Da lag der Schritt dann nahe. Wir beanspruchen aber keine Sonderrolle bei der LG. Wir wollen uns da einordnen", sagte Inge Dech.
Inge Dech, die in diesen Tagen wieder mit dem Training begonnen hat, will es im kommenden Jahr noch einmal versuchen, wie sie sagte. Sie laboriert seit mehreren Jahren an den Folgen eines zunächst nicht diagnostizierten Muskelbündelrisses im Oberschenkel, der zuletzt beim DAMM-Finale wieder aufgebrochen war. Inge Dech hofft aber "noch einmal" auf eine gute Saison. Auf einen Start bei den anstehenden internationalen Meisterschaften des kommenden Jahres will sie aber wohl verzichten.
Mit dem jetzigen Wechsel und dem damit verbundenen Ende des DAMM-Teams aus Büdelsdorf geht fünf Jahre nach dem Tod des Büdelsdorfer Erfolgstrainers Heinz Müller ein starkes Kapitel deutscher Seniorenleichtathletik zu Ende. Ab 1987 hatte der Stabsfeldwebel a.D. intensiv und mit großem Erfolg im Büdelsdorfer TSV die Seniorenleichtathletik entwickelt. Dafür stehen zahlreiche Welt- und Europameistertitel und ungezählte deutsche Meisterschaften der Seniorinnen Inge Dech, Beate Göbe-Blödorn, Annegret Nanz, Marion Bening und Silke Werner, um nur einige zu nennen. (11.12.06)
Noch eine Erinnerung an den Bericht über den unglaublichen M55-Weltrekord über 800m? Also es war keiner, aber auch kein Tippfehler. WMA-Vize Rex Harvey dazu: "Es sieht ganz so aus, als ob der Brasilianer Julio Quirino in der M55 tatsächlich nur 2:27,65 min über 800m gelaufen ist. Das entspricht mit den Altersfaktoren umgerechnet 2:03,09 min. Da liegt offenbar der Hase im Pfeffer. Weder war es ganz offensichtlich ein Weltrekord noch hat Quirino gewonnen." Tja also, wir haben den Lauf in Rio nicht gesehen, nur die veröffentlichten Resultatlisten der Südmerikameisterschaften - also Entschuldigung für den aufgrund der ausgewerteten Ergebnislisten gemeldeten Phantomrekord. (11.12.06)
Unterlegen ist der DLV auf der Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) am Samstag mit seiner Forderung, den Besitz von dopinggeeigneten Mitteln unter Strafe zu stellen. Für DLV-Präsident Clemens Prokop gab es eine deftige Niederlage. In Weimar setzte sich vielmehr die Linie des DOSB-Präsidiums durch, das ein eigenes Antidoping-Gesetz ablehnt und die Strafbarkeit des bloßen Besitzes von dopingtauglichen Mitteln ablehnt. Gedopte Sportler unterliegen damit weiter ausschließlich der Sportgerichtsbarkeit. Unverändert strafbar machen sie sich, wenn sie mit Dopingmitteln handeln oder Dopingmittel weitergeben. Dieses "gewerbsmäßige Dealen" soll, wie Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) ankündigte, künftig härter bestraft werden. Die Höchststrafe soll danach von drei auf zehn Jahre Freiheitsstrafen erhöht werden. Auch Blutdoping die Abgabe und spätere Zuführung von Fremd- oder Eigenblut zur Leistungssteigerung werde in die strafrechtliche Verfolgung einbezogen werden, kündigte Schäuble an.
Der Minister kündigte in einer Rede vor der Mitgliederversammlung des DOSB eine Reihe gesetzlicher Initiativen an, die in den Bundestag eingebracht werden sollen, und sagte dem DOSB zu, "im Rahmen der Verfassung den bestmöglichen Weg zu finden", um "den Sport vor den entsetzlichen Machenschaften" zu schützen und dabei gegen die kriminellen Netzwerke im Sport vorzugehen. Die Dopingseuche sei eine "existenzielle Bedrohung für den Sport" und seine Attraktivität. Ein Erfolg sei jedoch nur dann möglich, wenn der Sport selbst alle seine Möglichkeiten ausschöpft und ein enges Zusammenwirken mit Politik und Staat sucht.
Die Verschärfung der gesetzlichen Mittel soll aber nicht durch ein eigenes Antidoping-Gesetz geschehen, sondern durch eine Novelle des Arzneimittelgesetzes. Die Gesetzesverschärfungen gehen einher mit dem Zehn-Punkte-Aktionsplan des DOSB im Kampf gegen Doping, den die 470 TeilnehmerTagungsteilnehmer bei nur einer Enthaltung verabschiedete. Er sieht neben Prävention -darunter eine Kennzeichnungspflicht für zum Doping einsetzbare Medikamente- unter anderem eine Verschärfung der Sportgerichtsbarkeit und auch des Strafrechts vor, die Sanktionierung eines positiv gedopten Sportlers soll jedoch beim Sport bleiben.
"Dieser Plan ist eine Offensive für mehr und bessere Kontrolle, noch härtere Bestrafung der Athleten, gegen die dunklen Machenschaften der Hintermänner des Dopings, für mehr Prävention und für die sauberen Athleten", betonte ein engagierter DOSB-Präsident Thomas Bach. Er kritisierte den DLV-Präsidenten Clemens Prokop nachdrücklich und wehrte sich gegen Vorwürfe, dem DOSB-Präsidium gingen Medaillen vor sauberem Sport und er selbst ziele vor allem auf die Wahl zum Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) 2013. Die Grenzen sachlicher Kritik würden überschritten, sagte er, wenn ein einzelnes DOSB-Mitglied gemeint war Prokop dem Präsidium das Recht abspreche, für den DOSB zu sprechen. Er warf Prokop vor, in der Debatte um die Dopinggesetzgebung gefordert zu haben, daß der Sport vor sich selbst geschützt werden müsse. „Dies hat mit unser aller Selbstverständnis und unser aller Auftrag als gewählte Selbstverwaltung des deutschen Sports nichts zu tun“, rief er aus.
In der Debatte hatte DLV-Präsident Clemens Prokop zuvor vergeblich den Argumenten von Bach und DOSB-Generaldirektor Michael Vesper widersprochen und den „Staat als Zukunftselement der Dopingbekämpfung“ bezeichnet. Trotzdem stimmten nur 25 Delegierte für den entsprechenden Änderungsantrag, den auch der Bund Deutscher Radfahrer mit Rudolf Scharping als Präsidenten und die Deutsche Triathlon-Union unterstützt hatten. Damit war das "Thema Besitzstrafbarkeit" vom Tisch.
Deutlich setzte sich in Weimar also die Linie des DOSB-Präsidiums durch. Schließlich stimmte bei der Mitgliederversammlung auch der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) dem Aktionsplan zu, allerdings mit der Einschränkung, dass sein Präsident Clemens Prokop nach wie vor auf der Einführung der Besitzstrafbarkeit besteht. Sprachlos zeigte sich der DLV nach dieser Niederlage am Wochenende. Bis Montag war auf seiner Internetseite keine Bewertung der Weimarer DOSB-Tagung und keine Stellungnahme von DLV-Präsident Prokop zu finden.
Von herausragender Bedeutung im Arbeitsprogramm des DOSB für die nächsten Jahre sind die Integrationsbemühungen des Sports. Die Mitgliederversammlung appellierte einmütig an Bundestag und Bundesrat, das Grundgesetz zu ändern und Kultur sowie Sport als Staatsziel aufzunehmen. Dafür hatte sich auch Altbundespräsident Richard von Weizsäcker als Persönliches Mitglied des DOSB eindringlich ausgesprochen. "Unser Land wäre ohne den Sport, den organisierten Sport, unendlich viel ärmer", betonte Gastredner von Weizsäcker.
Ebenfalls einstimmig wurde ein "Steuerungsmodell Leistungssport" verabschiedet. Mit den Spitzenverbänden sollen konkrete Vereinbarungen getroffen und deren Umsetzung überprüft werden. Die Finanzierung durch öffentliche Mittel soll von der Einhaltung dieser Vereinbarung abhängig gemacht werden. Der finanzschwache DOSB kalkuliert für 2007 mit einem Etat von 31 Millionen Euro, bei einer Unterdeckung von einer Million Euro.
Mehr in den Radiostatements der DOSB-Spitze; ein Radiobeitrag von DLV-Präsident Prokop ist auf der DOSB-Seite leider nicht zu finden.(Quelle: dpa, FAZ, leichtathletik-news, 10.12.2006)
Lauflegende Henry Rono, der in zwei Monaten das 55. Lebensjahr vollendet, lief gestern bei einem 5km-Straßenrennen in Cincinnati (USA) in recht bescheidenen 19:20 Minuten als Dritter in der M50-Altersklasse ins Ziel. Der ehemalige keniaische Weltrekordläufer plant nach eigenen Angaben im kommenden Jahr den Angriff auf den M55-Weltrekord über die Meile. Angesichts des wenig überzeugenden Auftritts im US-Bundesstaat Ohio ein reichlich hoch gestecktes Ziel. (10.12.06)
Im Zusammenhang mit der Strafanzeige des Deutschen Leichtathletikverbandes in der Dopingaffäre um den verurteilten Thomas Springstein hat jetzt der niederländische Leichtathletik-Manager Jos Hermens Strafanzeige und Strafantrag gegen den DLV-Präsidenten Clemens Prokop gestellt - und zwar wegen des "Verdachts der falschen Verdächtigung" beziehungsweise "übler Nachrede". Der DLV hatte Mitte November in einer Anzeige gegen den Niederländer Hermens bei der Staatsanwaltschaft Magdeburg auf Anhaltspunkte für mögliche Straftaten beim Handel mit Arzneimitteln zu Dopingzwecken im Sport verwiesen.
Dazu erklärte Hermens-Anwalt Reinhard Rauball (Dortmund), offensichtlich benutze Prokop den Manager Hermens dazu, um seine These, den Besitz von Doping-Substanzen bei Athleten unter Strafe zu stellen, weiter zu untermauern. Hermens werde sämtliche von ihm betreuten Athleten als Zeugen dafür benennen, dass er zu keinem Zeitpunkt mit einem Sportler über die Vermittlung von Doping-Präparaten und verbotenen Arzneimitteln gesprochen habe.
Juristen bewerteten am Wochenende die Strafanzeige als "eher unprofessionelles und untaugliches Entlastungsmanöver mit dem Ziel, die Presse ein bisschen zu beeindrucken". Die vom DLV-Präsidenten für den DLV bei der Staatsanwaltschaft erstattete Strafanzeige sei kein Straftatbestand. Wenn überhaupt ein Ermittlungsverfahren eingeleitet werde, werde es erst einmal bis zum Abschluss der Ermittlungen gegen Hermens eingestellt "und dann sowieso".
Der DLV hatte ein sportrechtliches Ermittlungsverfahren gegen die frühere 400-Meter-Läuferin Grit Breuer und 800-Meter-Olympiasieger Nils Schumann wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen die Anti- Doping-Bestimmungen eingeleitet und zudem gegen den spanischen Arzt Miguel Anguel Peraita und Hermens Strafanzeige erstattet. Peraita wird im Umfeld des als Drahtzieher im Radsport-Skandal geltenden Mediziners Eufemiano Fuentes angesiedelt. (09.12.2006)
Am vergangenen Wochenende hat der DLV die Deutschen 10km-Straßenlaufmeisterschaft des kommenden Jahres nach Mannheim vergeben. Aus Sicht des unterlegenen Städtchens Otterndorf nahe Cuxhaven findet sich heute in der Niederelbe-Zeitung dieser Artikel, der eien kleinen Blick hinter die Kulissen zulässt:
"Otterndorf präsentierte sich sehr gut, Mannheim flexibel und Hamburg uneinsichtig. So könnte die Zusammenfassung lauten bei der Bewerbung um die Ausrichtung der Deutschen Meisterschaft im 10-km-Straßenlauf. Die Titelkämpfe finden 2007 in Mannheim statt. Die rund 325 000 Einwohner zählende Stadt im Rhein-Neckar-Gebiet setzte sich knapp mit 99 zu 89 Stimmen gegen die Medemstadt durch. Hamburg war chancenlos, verhagelte indirekt Otterndorfs Bewerbung.
Auf seiner Tagung in Frankfurt/Main am Wochenende hat der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) zahlreiche Meisterschaften für das Jahr 2007 vergeben. Als eine Niederlage möchte Heinz Hüsselmann, Mitglied des Organisationskomitees Küstenmarathon, die Abstimmung nicht bezeichnen: “Ich sehe das ganz sportlich." Und im Hinblick darauf, dass der Hamburger Landesverband auch seine Bewerbung aufrecht erhalten hatte, sagte Hüsselmann: "Der Süden war sich eben einig."
Nach dem eigentlichen Bewerbungsschluss vor Monaten hatten andere Kandidaten wie beispielsweise Düsseldorf schon die Segel gestrichen, nur Otterndorf war noch im Rennen. Als ein Verantwortlicher für Laufmeisterschaften ein so genanntes Umlaufverfahren anregte - also nur die schriftliche Zustimmung jedes einzelnen DLV-Verbandsratsmitgliedes - regte sich Widerstand gegen diese Vorgehensweise. Und plötzlich waren wieder zwei andere Bewerber mit im Boot: Hamburg und Mannheim. Bei der Verbandstagung am vergangenen Wochenende kam es nun zur Kampfabstimmung. Der Bewerber aus der Hansestadt wollte die DM in den Alsterlauf einbauen - ein Plan, der bei den DLV-Funktionären auf wenig Gegenliebe stieß. Denn Deutsche Meisterschaften sollen möglichst allein stattfinden und nicht zu einem Rahmenwettbewerb abgestempelt werden, hieß es aus Verbandskreisen.
Die Stadt Mannheim feiert 2007 ihr 400-jähriges Stadtjubiläum und wollte eigentlich die Lauf-DM zu einem anderen Zeitpunkt als Mitte September stattfinden lassen. Doch der dicht gedrängte Terminkalender des DLV stellte sich als Schwierigkeit dar, sodass die Mannheimer sich kurzfristig doch flexibel zeigten und auf den Tag umschwenkten, den die Otterndorfer in ihrem Konzept hatten. In der Medemstadt sollte die DM am 15.9. - dem Vorabend des Küstenmarathons - stattfinden. So wären die Titelkämpfe terminlich exponiert gewesen und hätten als Nachtlauf noch einen besonderen Reiz gehabt.
"Das war ein wirklich gutes und überzeugendes Konzept", stellte Manfred Mamontow, DLV-Verantwortlicher für Straßenlauf-Meisterschaften, gegenüber unserer Zeitung fest. Der Funktionär glaubt, dass Otterndorf die Abstimmung hätte gewinnen können, wenn es nicht noch die Bewerbung Hamburgs gegeben hätte. Der Landesverband aus dem Stadtstaat stimmte für den Alsterlauf genauso wie einige Verbandsratsmitglieder aus Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Diese "paar Reststimmen" hätten Otterndorf gefehlt. Allerdings macht Mamontow den Hadlern Mut: "Nach der tollen DM 2005 in Otterndorf würde eine Bewerbung Otterndorfs immer positiv bewertet beim DLV." Außerdem verweist er in diesem Zusammenhang darauf, dass es für die Landesmeisterschaft und die Norddeutsche Meisterschaft noch keinen Ausrichter gibt. Die sollten nach dem Otterndorfer Konzept zeitgleich mit der DM stattfinden. Und eine Entscheidung über die Vergabe der deutschen Titelkämpfe 2008 ist auch noch nicht gefallen..."
Als ”möglicher Termin” für die Norddeutschen Meisterschaften und die Niedersächsischen Titelkämpfe im 10-Km-Straßenlauf ist jetzt, so Klaus Michalski auf seiner Webseite, der 18. März 2007 in Otterndorf in der “Planung”, muss aber alles noch mit den Otterndorfern abgeklärt werden. (Quelle: Niederelbezeitung vom 06.12.06, Klaus Michalski, 06.12.06)
Gewonnen hat den 5. MTN Lagos International Halbmarathon am 2. Dezember im nigerianischen Lagos zwar der Kenianer Solomon Busendich in 1:03:18,50 h und Lokalmatador Wilson Eku, der eigens wegen des Trainings seine Hochzeitsreise verschoben hatte, wurde als Sechster bester Nigerianer; er freute sich immerhin noch über ein Preisgeld von 2500 US-Dollar und eine vom Hauptsponsor bezahlte Einladung zum Göteborg-Marathon im nächsten Jahr.
Der wirkliche Star der nicht nur in Nigeria vielbeachteten Laufveranstaltung war aber der 71-jährige Adewale Haastrup, der unter die ersten 20 dieses Rennens lief, das vom Außenhafen zum Nationalstadion von Lagos führte. Der frühere Angestellter der staatlichen Entwicklungsgesellschaft für Westnigeria (WNDC) meinte anschließend, er laufe, seit er die Oberschule verlassen habe. "Ich war da der Schlussläufer meiner Staffel. Das Laufen hab ich immer weiter gemacht. Es gab kein Wochenende ohne Joggen. Wie man sieht, fühle ich mein Alter nicht wirklich."
Leider haben wir im Internet nicht die Endzeit des nigerianischen M70-Läufers finden können... (06.12.06)
Wenige Tage vor Weihnachten und rund sechs Monate vor den Straßenlauf-Europameisterschaften legen die Regensburger Organisatoren jetzt die erste Ausgabe ihres Newsletters vor, der auch in englischer Sprache erscheint. Die 10. Straßenlauf-Europa-Meisterschaften der Senioren vom 17. - 20. Mai 2007 in der oberfränkischen Großstadt sind ein nicht unumstrittenes Experiment. Denn sie sind mit ihren sechs Wettbewerben in das Veranstaltungskonzept des Regensburg-Marathon 2007 eingebunden. Pressechef Helmut Burzer am Dienstag: "Unser Newsletter soll keine Einbahnstraße sein, wir freuen uns auf Ihre Rückmeldungen, denn sie helfen uns, Ihren Informationsbedarf zu erkennen. Spätestens mit den Silvesterveranstaltungen ist für uns Sportler die Saison 2006 beendet, und wir richten jetzt den Blick nach vorn: Nicht wenige von uns trainieren bereits heute für eine erfolgreiche Teilnahme an einem der sechs Wettbewerbe in der Welterbe-Kulturstadt Regensburg."
Mehr und die Möglichkeit, sich für den Newsletter registrieren zu lassen, finden sich auf der Veranstaltungswebseite...(06.12.2006)
Ideale 14 Tage vor den Deutschen Senioren-Hallenmeisterschaften 2007 findet das traditionelle Senioren-Hallensportfest der LAC Quelle Fürth/München 1860 Anfang kommenden Jahres statt. Der Startschuss für die 18. Auflage fällt am Sonntag, 10. Februar 2007 um 10.30 Uhr.
Neu aufgenommen in das randvolle 7-Stunden-Programm wurde für alle Altersklassen der 60m-Hürdenlauf . "Unser Sportfest ist eine gute Gelegenheit zur Formüberprüfung", meinte Organisator Dieter Krumm jetzt gegenüber www.masters-sport.de. Meldefrist ist der 3. Februar (Datum des Poststempels); allerdings sind Nachmeldungen bis 60 Minuten vor Beginn eines Wettkampfes möglich. Mehr in der Ausschreibung... (06.12.2006, Korrektur am 11.01.07)
Das Präsidium des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) und der DLV-Verbandsrat haben am Wochenende in Frankfurt die DLV-Kandidaten für die im kommenden Jahr bei IAAF (22./23.8.2007) und EAA (13.- 15.4.2007) stattfindenden Wahlen festgelegt. Professor Dr. Helmut Digel kandidiert erneut als IAAF- Vizepräsident, für das IAAF-Technical Committee Klaus Hartz, IAAF-Womens Committee Heike Drechsler, das Cross Country and Road Running Committee der IAAF Otto Klappert sowie EVAA-Präsident Dieter Massin (Ahlen) für das IAAF-Masters Committee.
Als DLV-Vertreter für das EAA-Council kandidiert DLV-Generalsekretär Frank Hensel, EAA-Competition Committee: Manfred Mamontow, EAA-Development Committee: Georg Kemper. Der Verbandsrat bestätigte alle genannten, vom DLV-Präsidium unterbreiteten Vorschläge einstimmig.
Ferner vergab der Verbandsrat folgende Meisterschaften für das kommende Jahr: DM 100 km (24.03) nach Kienbaum; DM Gehen (21.04) Zittau; DM Senioren Gehen (28.04) Naumburg; DMM Bundesliga (19.05) Hannover; Jugend-Mehrkampf-Cup (19./20.5.) Bernhausen; DM Gehen 20 km (10.06) Hildesheim; DM Jugend (03.-05.08) Ulm; DM Strasse 10 km (15.09.) Mannheim; DAMM Endkampf (22.09) Baunatal; DJMM/DSMM Endkampf (22./23.09) Lage.
Zuvor hatte das Präsidium des DLV auf seiner Sitzung die DLV-Gala am 12. August 2007 in das Lohrheide-Stadion nach Bochum-Wattenscheid vergeben. Einstimmig beschlossen wurde auch die Vergabe des DLV-Medienpreises 2006 an den früheren ARD-Reporter Dieter Adler. „Dieter Adler hat sich seit vielen Jahrzehnten in außergewöhnlicher Weise um die Leichtathletik verdient gemacht und in unzähligen TV-Übertragungen seine Kompetenz durch eine von exzellentem Fachwissen geprägte Berichterstattung bewiesen", sagte DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop.
2007 wird es erstmals ein Pilotprojekt bei den Landesmeisterschaften über 10000 Meter geben: Alle Landesverbände können dabei mit einer sogenannten Tageslizenz auch nicht vereinsgebundene Teilnehmer starten lassen. Nach Ablauf des Jahres 2007 wird dieses Projekt ausgewertet. Darauf verständigten sich die Präsidenten der Landesverbände. (05.12.06)
Die aus Rio de Janeiro gemeldete Fabelzeit von 2.03,09 min des Brasilianers Julio Quirino, die neuer WR über 800m in der M55 wäre, steht weiter im Mittelpunkt hartnäckiger Fragen, und die Zweifel wachsen. Ein fachkundiger Beobachter: "Das ist natürlích eine 'Ente'!"
Inzwischen hat der "Statistik-Papst" der deutsche Seniorenleichtathletik, der Oldenburger Jörg Reckemeier, die gesamte Ergebnisliste der Südamerikameisterschaften durchgesehen. Er hat entdeckt: "Über 400 m ist Julio Quirino im Vorlauf 64,25 Sek. gelaufen und hat nicht einmal den Endlauf erreicht." Jörg Reckemeier: "Mit gut 64 Sekunden über 400 m die doppelt so lange Distanz in 2:03 zu laufen - da passt wohl irgendetwas nicht!" (05.12.06)
Einige schöne Leistungen zeigten gestern die startenden Mastersportler bei den diesjährigen Hamburger Hallenmeisterschaften in der neuen Leichtathletikhalle der Hansestadt. Im Mittelpunkt standen dabei die Sprinter der LG Alsternord.
Hans- Jürgen Wolff (*1943) hinterließ über 200m in 27,65 sec vor Klaus Gailus (*1944,28,14sec) den stärksten Eindruck. Doch auch Hans-Joachim Lange(*1937, 28,57 ) und Christian Boysen (*1942 LG Alsternord HH 30,15sec) und vor allem der 71-jährige Dr. Horst Hufnagel (*1935. 30,47 sec). Im Stabhochsprung überquerte "außer Konkurrenz" Jürgen Rudert (*1948, SV Nienhagen) 3,20m. Hier gewann der 45-jährige Michael Loth (*1961, LG Hammer Park Hamburg) mit übersprungenen 3,70m.
In der Frauenkonkurrenz kam Petra Porbadnik (*1968, Hamburger SV) auf 2,70m. Über 200m sprinteten Brigitta Niß-Krempin (*1964, TSG Bergedorf 30,36sec) und Amgela Paetz (*1961, VfL Oldesloe 30,64sec aW).(04.12.06)
Die WM-Dritte von 1991 im Marathon, Katrin Dörre-Heinig, hat im Oktober ein Buch mit dem Titel „Leidenschaft Marathon“ herausgebracht. Daniel Leunig, Mitarbeiter der DLV-Internetplattform www.leichtathletik.de, sprach jetzt mit der Athletin jetzt über das Buch und ihr Leben nach dem aktiven Sport. Hier das Interview:
leichtathletik.de: Frau Dörre-Heinig, was sollte der Leser erwarten, wenn er Ihr Buch erwirbt?
Katrin Dörre-Heinig:
Es ist mehr auf Unterhaltung angelegt. Man kann es gut als Bettlektüre verwenden. Ich habe viele Geschichten aus meiner Laufkarriere verbunden, die guten und auch die schlechten. Insgesamt hoffentlich sehr unterhaltsam und auch etwas emotional.
leichtathletik.de: Sie haben das Buch nicht allein verfasst, wie kam es zum Kontakt mit Christoph Külzer-Schröder?
Katrin Dörre-Heinig:
Das war eigentlich eine Zufallsbekanntschaft. Richtig kam der Kontakt über den Verlag zustande, wo Christoph schon zwei Bücher veröffentlich hatte. Wir haben es dann mal zusammen probiert und die Chemie beim Arbeiten stimmte einfach.
leichtathletik.de: Und wie funktionierte die Arbeitsteilung?
Katrin Dörre-Heinig:
Ich lieferte die Geschichten. Das Grundgerüst und den Rahmen drum herum erstellte er.
leichtathletik.de: Wann hatten Sie die Idee, ein Buch über Ihre Karriere zu schreiben?
Katrin Dörre-Heinig:
Die Idee existierte bei mir eigentlich schon recht lange. Mir sind ja viele Sachen passiert, die gibt es eigentlich gar nicht. Zum Beispiel sind mir in einer Saison zwei gesunden Zähne gezogen worden. Aber man erkennt bei mir, dass man nach Rückschlägen immer wieder hoch kommen kann.
leichtathletik.de: Ist es auch das, was die Botschaft des Buches ausmacht?
Katrin Dörre-Heinig:
Ja, Trainingspläne gibt es schon genug. Mein Buch ist eine Autobiographie, die zeigt, dass es auf das Ziel vor Augen ankommt.
leichtathletik.de: Welche Zielgruppe hatten Sie beim Schreiben ins Auge gefasst?
Katrin Dörre-Heinig:
Meine Tochter sagt zwar Jugendliche lesen nicht mehr, die hören eher CDs, aber ich denke, dass sich trotzdem noch ein paar Interessierte finden. Die sehen dann, dass ich genauso viel Mist in meiner Jugend gemacht habe und auch die Grenzen austesten wollte. Nebenbei kann man auch den Menschen Katrin Dörre-Heinig und nicht nur die Läuferin kennen lernen.
leichtathletik.de: Welchen Stellenwert hat das Laufen bei Ihnen im Moment?
Katrin Dörre-Heinig:
Ich laufe immer noch täglich. Ich bin Deutsche Meisterin über 10 Kilometer auf der Straße in meiner Altersklasse (W45) geworden. Irgendwie bleibt man dem Sport immer treu, egal was man sonst macht.
leichtathletik.de: Zum Schluss: Gibt es eine Lieblingsanekdote in Ihrem Buch?
Katrin Dörre-Heinig:
Eigentlich nicht, aber insgesamt sind es die negativen Ereignisse, die das Buch richtig interessant machen. Es hängt immer davon ab, wie man mit so was umgeht. Ich kriege auch viel positive Resonanz von Leuten, die sagen, sie wären in Krisensituationen richtig mitgegangen und hätten sich an den Höhepunkten auch immer mit mir gefreut.
Das Buch von Katrin Dörre-Heinig kann hier bestellt werden (Quelle: www.leichtathletik.de, 04.12.06)
Ende Oktober nahmen Miloslav Lapka (CZE) und Nicola Maggio (ITA) in Paris an einer Gehrichter-Fortbildung der IAAF teil. Beide haben diese Fortbildung mit einer Prüfung bestanden und sind für die nächsten vier Jahre offiziell international als Gehrichter der IAAF im Einsatz. EVAA-Präsident Dieter Massin beglückwünschte jetzt Miloslav Lapka und Nicola Maggio, die beide Mitglieder des neu geschaffenen "Technical Boards of Manager" der Eurpäischen Seniorenleichtathletik Verbandes EVAA (TBoM) sind, Miloslav Lapka ist zuständig für die Straßenwettbewerbe ("Non stadia") , Nicola Maggio für "indoor". (04.12.06)
Fast nebenbei findet sich im gestern veröffentlichten Anti-Doping-Newsletter des DLV so etwas wie eine kleine Sensation. Der Deutsche Leichtathletikverband (DLV) informiert erstmals seine zahlreichen Masterssportler umfassend über die Anti-Doping-Regeln. Dazu hat der Verband eine spezielle Broschüre mit Aussagen über die Besonderheiten in den Altersklassen der Leichtathletik erstellt. Was bekanntlich bisher nur von verdienstvollen Privatinitiativen wie den Informationen in der Zeitschrift 'Senioren-Leichtathletik' durch Rüdiger Nickel oder die Vaterstettener Erklärung durch aktive Masters wie Arno Hamaekers und Guido Müller voran getrieben wurde, kommt jetzt endlich und erstmals offiziell auch vom DLV.
Die letzten Korrekturen am neuen "Anti-Doping-Wegweiser Seniorenleichtathletik" werden laut DLV-Pressemitteilung gerade vorgenommen. Der Wegweiser enthält nach Angaben des DLV wichtige Informationen zum Thema Anti-Doping, Hinweise im Umgang mit Medikamenten, zu Verfahren und Anträgen. Es gibt aber auch Hilfestellung bei der Vorbereitung und Anmeldung zu Wettkämpfen.
Das Büchlein soll möglichst noch vor Weihnachten ausgeliefert werden. Es kann schon jetzt über die Anti-Doping-Koordinierungsstelle des DLV auf klassische Eeise bestellt werden. Dazu, heißt es etwas verquer, ist eine Schutzgebühr in Höhe von 3 EUR plus 7 % MwSt. auf das Konto der Postbank Hannover (BLZ 250 100 30), Konto-Nr. 122970-301 zu überweisen und die Bestellung ist dann mit einem beigefügten C5-Rückumschlag, frankiert mit 0,85 EUR und einer Kopie des Überweisungsträgers zu senden an
Deutscher Leichtathletik-Verband e. V.
Anti-Doping-Koordinierungsstelle
„Anti-Doping-Wegweiser Seniorenleichtathletik“
Alsfelder Str. 27
64289 Darmstadt.
Von einer Internet-Veröffentlichung als pdf-Datei ist in der Presseerklräung nicht die Rede. www.masters-sport hat übrigens beim DLV angefragt, ob tatsächlich "3 Euro + 7 % MwSt", also 3,21 Euro zu überweisen sind und wird kurzfristig über die Antwort informieren. (03.12.06)
Helle Aufregung herrscht in vielen Leichtathletik-Vereinen, nachdem die Ministerpräsidenten der Länder im Oktober 2006 beschlossen haben, dass für Internet-PCs ("neuartige Rundfunkgeräte") ab Januar 2007 eine Gebühr in Höhe von 5,52 Euro zu entrichten ist. Bekanntlich gibt es in Deutschland die gesetzliche Gebührenpflicht für den Rundfunk- und TV-Empfang, was ungeachtet der Leistungen, die es dafür als öffentlich-rechtlichen Fernseh- und Rundfunkempfang gibt, seit Jahrzehnten für heftige Debatten sorgt.
Die Aufregung in den Leichtathletik-Clubs ist für die meisten der ehrenamtlich organisierten Vereine unnötig, und es kann für sie größtenteils Entwarnung gegeben werden. Inzwischen hat nämlich laut Pressemitteilung des DLV-Landesverbandes Rheinland die GEZ verbindlich erklärt, dass keine Gebührenpflicht besteht, wenn eine Privatperson (zum Beispiel ein Vereinsschatzmeister, der zu Hause ein Rundfunkgerät angemeldet hat) seinen internetfähigen PC für Vereinszwecke nutzt, und eine Gebührenpflicht besteht auch dann nicht, wenn ein vereinseigener internetfähiger PC zu Hause genutzt wird. Betroffen sind also nur die Vereine mit selbständigen Geschäftsstellen. Da empfiehlt sich dann im Zweifel eine individuelle Rückfrage bei der GEZ. Mehr auf den GEZ-Seiten... (03.12.06)
Die organisierte Leichtathletik im deutschen Süden stellt sich neu auf. Die zentrale Nachricht: München soll wieder auf die Leichtathletik-Landkarte zurückgebracht werden. Die neu gegründete LG SWM München schließt künftig gleich acht Münchner Leichtathletik-Abteilungen mit weit über tausend Athleten zusammen. Die neue LG hat dabei einen Sponsor gefunden, der vor wirtschaftlicher Kraft gerade nur so strotzt: Die Stadtwerke München, die jüngst mehr als eine halbe Miliarde euro Betriebsgewinn an den Münchener Stadtkämmerer überwiesen haben. Mehr...
Gleichzeitig gehen nach vier Jahren das LAZ Kreis Würzburg und das LAC Quelle Fürth/München künftig getrennte Wege. Damit gehört die Startgemeinschaft LAC Quelle Fürth/München/Würzburg der Vergangenheit an. „Wir wollen unser Profil in Würzburg wieder stärken. Durch die Startgemeinschaft wurden wir nicht mehr so klar wahrgenommen, wie es die Erfolge der Athleten verdient hätten“, nennt Otwin Hack, der 1. Vorstand des LAZ Kreis Würzburg, den wichtigsten Grund für die Trennung aus Würzburger Sicht. (Quellen: Christina Warta in Süddeutsche Zeitung und Theo Kiefner auf leichtathletik.de, 03.12.06)
Traditionell veröffentlicht Klaus Michalski jährlich seine norddeutsche Silvesterlauf-Internetseite - so auch in diesem Jahr. Sie beinhaltet die allermeisten der Silvesterläufe, die in Norddeutschland stattfinden. Wir wissen nicht, ob es vergleichbares auch im Osten, Süden und Westen der Republik gibt. Jedenfalls haben nichts gefunden.
Übrigens haben wir bei der Recherche zu diesem kleinen Beitrag gelernt: "Sylvester ist keine alternative Schreibweise von Silvester (letzter Tag des Jahres), da sie laut Duden nicht mehr gültig ist." (Quelle dazu: wikipedia.de) (03.12.2006)
Die Berliner Tageszeitung Der Tagesspiegel hat jetzt Details aus den Ermittlungsakten veröffentlicht, die nach Abschluss des Strafverfahrens gegen den Magdeburger Leichtathletiktrainer Thomas Springstein dem DLV und der Nationalen Antidoping Agentur NADA zur Verfügung gestellt wurden. In dem Artikel von Tagesspiegel-Redakteur Friedhard Teuffel heißt es: "Es sind 110 Seiten, und wer auch immer sie gelesen hat, wird danach sein Bild vom Doping ändern.
Helmut Digel etwa, der Vizepräsident des Internationalen Leichtathletik-Verbandes, beschreibt seine Reaktion so: „Ich war zunächst überrascht, dann empört, und am Ende hat es mich nur noch angeekelt.“ Die 110 Seiten hatte die Staatsanwaltschaft in Magdeburg nach einer Hausdurchsuchung beim Leichtathletiktrainer Thomas Springstein zusammengestellt.
Sie liegen dem Tagesspiegel vor und bestehen aus Vergabeplänen und Bestelllisten für Dopingmittel, aus E-Mails, in denen sich Springstein mit dem spanischen Arzt Miguel Peraita über Betrugsmethoden im Sport austauscht. Springstein ist inzwischen wegen Dopingvergabe an eine damals minderjährige Athletin zu einer Bewährungsstrafe von 16 Monaten verurteilt. Der Prozess gegen ihn ist seit einem halben Jahr zu Ende, doch nachdem die Staatsanwaltschaft Magdeburg dem Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) und der Nationalen Anti-Doping-Agentur (Nada) Einsicht in die Akten gegeben hat, geht ein Aufschrei durch den Sport. Denn die Akten dokumentieren das Scheitern des Dopingkontrollsystems.
Wohl noch nie haben Sportfunktionäre so tiefe Einblicke in die Möglichkeiten der Leistungsmanipulation erhalten. Auf ihrer Grundlage hat der DLV auch Strafanzeige gegen Peraita und den niederländischen Athletenmanager Jos Hermens erstattet und ein Ermittlungsverfahren gegen mehrere Athleten eingeleitet, darunter Springsteins Lebensgefährtin Grit Breuer. „Hier tut sich ein Abgrund nach dem nächsten auf“, sagt Nada-Geschäftsführer Roland Augustin. Es gab bisher viele Befürchtungen über das Ausmaß des Betrugs im Sport. Die Prozessakten könnten nun Erahntes belegen und aus Befürchtungen Gewissheiten machen." Mehr... (02.12.06)
Deutschlands modernste Leichtathletik-Halle ist in Hamburg feierlich eröffnet worden. Das 12,2 Millionen teure Objekt in Alsterdorf wurde im Rahmen der Hamburger Olympia-Bewerbung angeschoben und in den vergangenen 18 Monaten fertig gestellt. Nachdem der Trainingsbetrieb in der Leichtathletikhalle nun schon seit einigen Wochen läuft, wurde das neue Trainingsdomizil am Mittwoch auch offiziell durch Bürgermeister Ole von Beust (CDU) dem Hamburger Leichtathletik-Verband übergeben. Zahlreiche Gäste aus Politik, Sport und Wirtschaft verfolgten die offiziellen Reden und das Training zahlreicher Vereinsschülergruppen, die an den verschiedenen Anlagen aktiv waren.
''Hamburg meint es ernst mit Olympia, und die Halle ist dafür ein wichtiger Baustein'', betonte von Beust (CDU). Die Stadt investiere in den Sport und lasse Taten sprechen, wie es Thomas Bach, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), in einem Gespräch kürzlich mit ihm gefordert habe. ''Die Halle ist eine Tat und es werden weitere in den Bereichen Hockey und Eissport folgen'', kündigte von Beust an, der die Vereine aufforderte, nun die Talente verstärkt zu fördern.
Bis zur jetzigen Eröffnung war es ein langer Weg. Schon 1958, also vor fast 50 Jahren hatte Hermann Seiffart, damals Vorsitzender des Hamburger Leichtathletik-Verbands (HLV), erstmals eine Halle angemahnt. Mitte der 90er Jahre waren die nötigen Mittel von mehr als zehn Millionen Euro schon einmal bewilligt worden, ehe sie angesichts der schwierigen Haushaltslage wieder eingefroren wurden. Erst im Zuge der Olympiabewerbung Hamburgs waren die Pläne vor drei Jahren wieder aus der Schublade gezogen worden. Als dann wenige Tage nach der Grundsteinlegung im April 2003 das Nationale Olympische Komitee für Leipzig votierte, geriet das Projekt erneut ins Stocken, so dass DLV-Präsident Clemens Prokop axhließlich süffisant fragte, wann denn die Grundsteinhebung gefeiert werde.
Jetzt aber ist die 13500 qm große Halle fertig und alle sind voll des Lobes. "Es ist eine Leistung, in dieser Zeit ohne Bundesmittel so etwas auf die Beine zu stellen'', lobte Theo Rous, Ehrenpräsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, das Engagement der Stadt. Und Ex- Europameister Ingo Schultz hat bei einer Stipp-Visite schon die neuen Trainingsbedingen ausprobiert. ''Die Halle ist toll, wir haben so lange auf sie gewartet. In unserer Trainingsgemeinschaft in Leverkusen ist die Halle sogar Gesprächsthema'', sagte der 31-Jährige, der im nächsten Sommer noch einmal ''voll angreifen will''. Der ehemals für Hamburg startende Viertelmeiler war unter anderem nach Leverkusen gewechselt, weil er in der kalten Jahreszeit keine guten Bedingungen im Norden hatte.
Wegen der nun optimalen Wintertrainingsmöglichkeiten in dem neuen Glaspalast sind bereits der 1500-m-Läufer Christian Güssow (bisher TV Wattenscheid), Hürdensprinter Helge Schwarzer (Hannover 96) und aus Leverkusen Hochspringerin Daniela Rath an die Alster gewechselt. Überhaupt wollen nun die Hamburger Vereine vermehrt Talente in die Hansestadt holen, um die Investition zu rechtfertigen. "Wir müssen in den kommenden Jahren richtig Gas geben", forderte Silke Nahler, Trainerin bei der LG Alsternord. Der Hamburger Leichtathletik-Verband will in naher Zukunft einen bezahlten Landestrainer einstellen. Bislang wurde der Posten von Jürgen Krempin, Ex-Coach von Ingo Schultz, kommissarisch ausgeübt.
Die Halle verfügt über eine 200m-Rundbahn mit vier Bahnen und überhöhten Kurven. Zur Ausstattung gehören weiterhin eine 60m-Strecke mit acht Bahnen, zwei Weitsprunganlagen, zwei Hochsprung- und eine Stabhochsprunganlage sowie Kugelstoßvorrichtungen. Außerhalb der Rundbahn befindet sich weiterhin eine lange Sprintgerade, auf der Läufe bis zu 100m flach bzw. 110m über Hürden möglich sind. Der Wermutstropfen: Da es sich um eine Trainingshalle handelt, sind feste Zuschauerplätze nicht vorgesehen, mobile Tribünen sollen aber bis zu 1500 Besuchern Platz bieten.
Am Sonntag, dem 03. Dezember 2006, ab 11 Uhr wird die neue Leichathletik-Trainingshalle erstmals auch im Wettkampfbetrieb getestet. Durchgeführt werden an diesem Tag die Hamburger Hallenmeisterschaften mit bisher nicht in der Halle ausgetragenen Disziplinen zwischen 200m bis 3000m und der 4x200m-Staffel sowie der Weit-, Drei- und Stabhochsprung. (01.12.06)
Im Internet veröffentlichte Resultate können sehr geheimnisvoll sein. Das letzte Beispiel: Die online publizierte Ergebnisliste der XIII. Südamerikameisterschaften vom 4. bis 11. November in Rio de Janeiro führen in der M55 eine Siegerzeit an, das die Stirn runzeln lässt - 2:03,09 min über 800m durch den Brasilianer Julio Quirino aus Belo Horizonte. Das wäre, die wir gestern publizierten, eine neue M55-Weltbestmarke, weil es besser ist als der bisheriger Weltrekord, die handgestoppten 2:03,7 Sekunden des Südafrikaners Stan Immelman aus dem Jahr 2001.
Jetzt lesen wir auf Internetseiten in den USA von Zweifeln, ob es hier mit rechten Dingen zugeht. Immerhin entspräche die Leistung einer 1:42, rechnete man sie mit den Altersfaktoren auf die Leistungsklasse um. Nun, Zweifel haben wir auch, aber die veröffentlichte Ergebnisliste des 800m-Laufs der M55 ist eindeutig:
M55 800 Meter Run
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Name Age Team Seed Finals Points
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Section 1
1 QUIRINO, JULIO M55 BRASIL,Belo Horizon 2:03,09
2 TORRICO, RONAY M58 BRASIL,São José, SC 2:24,11
3 CARVALHO, ALCINO M55 BRASIL,Belo Horizon 2:25,68
4 SILVA, JOSE M55 BRASIL,Rio de Janei 2:29,50
5 BRUM, CARLOS M56 BRASIL,Rio de Janer 2:52,51
6 GODOY, LUIS M59 URUGUAI 3:00,97
7 ASSIS, LUIZ M55 BRASIL,Rio de Janei 3:28,96
Ungewöhnlicherweise ist aber auch der Name des Siegers "Julio Quirino" völlig unbekannt - man findet ihn weder in Bestenlisten noch in Ergebnissen. Selbst mit googeln sind wir nicht weiter gekommen. Deshalb wettet US-Mastersjournalist Ken Stone, dass die Marke falsch ist. Dafür spricht, dass die Ergebnisliste auch an anderer Stelle tatsächlich nicht korrekt ist und beispielsweise dieses falsches Resultat veröffentlicht:
W80 Hammer Throw
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Name Age Team Seed Finals Points
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1 ALVES, MARIA W81 BRASIL,Rio de Janei 102,49m
Die US-Boys recherchieren. Die nächsten Tage werden hoffentlich Klarheit bringen... (28.11.06)
Diskuswerfer Lars Riedel verlässt nach 13 Jahren den LAC Erdgas Chemnitz und wirft in der neuen Saison für den TuS Saulheim. Im nächsten Jahr will er wieder voll angreifen, kündigt der deutsche Jahresbeste nach seinem enttäuschenden achten Platz bei den Europameisterschaften in Göteborg (Schweden) an.
„Mein Ziel steht jetzt schon fest. Ich will in Osaka meine neunte Weltmeisterschaft erleben", sagt der fünfmalige Weltmeister gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Auch im rheinhessischen Saulheim wird der 40 Jahre alte Lars Riedel die Arbeit mit seinem langjährigen Coach Karl-Heinz Steinmetz fortsetzen. In einem Interview mit der „Neuen Presse Franken“, vor geraumer Zeit, hat er sich als Ziel eine WM-Medaille für 2007 gesetzt. Ans Aufhören denkt der Olympiasieger von Atlanta sowieso noch nicht. Im gleichen Gespräch ließ er vermelden, dass es ihm einfach noch Spaß macht, den Diskus zu werfen. (aus www.leichtathletik.de, 28.11.06)
Die vor einigen Tagen zu Ende gegangenen XIII. Südamerikameisterschaften haben viele ausgezeichnete Leistungen erbracht und auch mit ihren Teilnehmerzahlen überzeugt. Denn rund 1300 Mastersathleten waren vom 4. bis 11. November in Rio de Janeiro am Start, darunter auch mehrere Dutzend "Pre-Masters" der Altersklasse M/W 30. Im brasilianischen Frühling überzeugten bei dieser Kontinentalmeisterschaft vor allem die Läufer.
Die stärkste Leistung, so unsere Auswertung der Resultate, zeigte dabei im Estádio Célio Negreiros de Barros, gelegen im Sportkomplex des legendären Maracanã, der aus Belo Horizonte stammende Brasilianer Julio Quirino. Über 800m lief der in diesem Jahr 55 gewordene Mittelstreckler über 800m in 2:03,09 min als Sieger über die Ziellinie und stellte damit einen neuen Weltrekord auf (bisher -handgestoppt- 2:03,7 min, Stan Immelman, RSA).
Sonst können sich vor allem die Sprintleistungen sehen lassen: Über 200m gewannen Maria Figureido (BRA) die W40 in 25,66sec und Maragrita Grun (URU) in 28,75sec die W50. Die aus Japan stammende naturalisierte Brasilianerin Mitsu Shimizu dominierte die W75 und siegte über 100m in 17,41sec und 200m in 37,29sec. In der M55 gewann über 200m Juan Naab (ARG) seine Altersklasse M55 in 25,46sec. Dabei lief er exakt dieselbe Zeit auch bereits im Semifinale. Leider liegen uns übrigens keine Windmessungen vor.
Durchweg ordentliche Leistungen gab es in den technischen Disziplinen. Dabei stachen die 51,44m des Chilenen Victor Guerrero im Hammerwurf hervor. Er gewann die M50. Alle Ergebnisse ... (27.11.06)
Einer Knieoperation musste sich jetzt Heidi Pratsch unterziehen. Unübersehbar waren ihre Beschwerden bei der Leichtathletik-EM in Posen, wo sie einmal mehr als Betreuerin des DLV-Teams unverzichtbar war. Mitte November ließ sich der notwendige Eingriff nicht länger aufschieben. Die 72-jährige wurde am 16. November erfolgreich operiert.
Ernstlich erkrankt ist dem Vernehmen nach der neugewählte DLV-Seniorensprecher Gunter Bernhard (*1965, LG Wetzlar). Ihm und der engagierten Seniorenbeteuerin aus München wünschen wir gute Besserung. (26.11.06)
Eine Untersuchung von ehemaligen Marathonläufern der Spitzenklasse an der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg hat bestätigt, dass Marathonläufer lediglich ein gering erhöhtes Risiko für Arthrose im Hüftgelenk haben und langfristig nicht mit Knieschäden rechnen müssen. Um Beschwerden an der Lendenwirbelsäule vorzubeugen, wird ein spezielles Krafttraining empfohlen.
Leistungssport kann die Knie verschleißen, das ist schon lange bekannt. Die Zeitschrift „Der Orthopäde“ beschreibt nun, dass dies vorrangig für Spiel- und Kampfsportarten wie Fußball, Handball, Karate etc., bei denen schnelle Laufrichtungsänderungen vorgenommen werden, gilt. Weiter... (Quelle: www.scc-events.com, 26.11.06)
An den vergangenen Wochenenden haben sich die DLV-Fachgremien auch mit dem Wettkampfangebot der Senioren und Seniorinnen für 2007 befasst. Es tagten sowohl der Bundesausschuss Wettkampforganisation als auch der Bundesfachausschuss Senioren. Als Ergebnis dieser Beratungen gaben Volker Wollschläger, Vorsitzender des Bundesfachausschuss Wettkampforganisation, und dieVorsitzende des Bundesfachausschuss Senioren, Margit Jungmann, bekannt, dass künftig in der Altersklasse M 70 - 4x100m bzw. die 4x200m (Halle), in der W 50 + 55 - 80m Hürdenlauf und der Speerwurf in der W75 in das Programm aufgenommen wurden.
Außerdem wurden die Qualifikationsnormen wie folgt geändert:
Senioren-Hallenmeisterschaften
M 75: 60m - 11,00 sec
M 75: 200m - 38,50 sec
M 75: 3000m - 16:10,00 min
M 75: Weit - 3,00 m
Senioren II
M 70: 4x100m - 62,30 sec
M 80 : 100m - 20,50 sec
M 80 : 200m - 41,50 sec
W 75: Speer - 11,00 m
Die außerdem vorgeschlagene Änderung der Mannschaftswertung bei Straßenwettbewerben ist dagegen vom Bundesausschuss Wettkampforganisation abgelehnt worden, dem sich auch die Wettkampfwarte der Landesverbände anschlossen. Denn trotz gegenteiliger Beteuerung der Softwarehäuser kann keine problemlose Umstellung der EDV gewährleistet werden. Es bedarf einer längeren Vorlaufzeit, um die vorgesehene Änderung ausgiebig zu testen. (Quelle www.leichtathletik.de, 22.11.06)
Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) hat wie bereits gegen Grit Breuer und Nils Schumann auch gegen Ulrike Urbansky ein sportrechtliches Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen Anti-Doping-Bestimmungen eingeleitet. Alle drei Athleten wurden vom DLV zu einer schriftlichen Stellungnahme aufgefordert. Die Verfahren basieren auf Anhaltspunkte aus der Einsicht in Akten des Strafprozesses gegen den wegen Dopings einer Minderjährigen, der 17-jährigen Sprinterin Anne-Kathrin Elbe, verurteilten Leichtathletik-Trainers Thomas Springstein. Die 1977 geborene Viertelmeilerin studiert Design und startet für Team Erfurt.
Während Nils Schumann weiter schweigt, bestreitet Grit Breuer jede Schuld, will sich ihren "guten Ruf nach Abschluss meiner Karriere nicht zerstören lassen". Mit dieser Erklärung nahm die 34-Jährige über ihren Anwalt Peter-Michael Diestel zu den Anschuldigungen des Verbandes Stellung. Breuer weise die Vorwürfe zurück, sie vermute wegen ihrer Verbindung zu Springstein "Sippenhaft."
Dass Jos Hermens, Manager von 120 Leichtathleten, als Drahtzieher eines internationalen Dopingkartells beschuldigt wird, hat die Dimension des Balco-Skandals in den USA. Hermens bestritt inzwischen nachdrücklich die Vorwürfe. Der DLV war nach Auswertung von Materialien aus dem Prozess gegen den im Februar wegen Minderjährigen-Dopings verurteilten Trainer Thomas Springstein zu dem Verdacht gelangt, dass der Niederländer zentrale Figur in einem international operierenden Doping-Betrugsnetzwerk ist. Die langjährigen Hermens-Klienten Schumann und Breuer werden als logische Nutznießer dieses Netzwerks verdächtigt.
"Das ist doch der absolute Wahnsinn. Ich habe nie was mit dem Handel von Dopingmitteln zu tun gehabt", sagte Hermens. Der mächtigste Manager der Leichtathletik bestätigte aber, dass Schumann und Breuer Kontakt zu Peraita hatten, der die Sportler untersucht und eingestellt haben soll. "Ich war vielleicht ein bisschen dumm. Irgendwann hätte ich mir mehr Fragen stellen sollen, was Peraita genau gemacht hat", sagte er. Die Zusammenarbeit mit Springstein sei ein Fehler gewesen. Seine mehr als 100 Athleten würden mit etwa 20 Ärzten zusammenarbeiten. Dass es Unterlagen geben soll, wonach er in Dopinggeschäfte verwickelt sein soll, könne er nur so erklären: "Ich bezahle viele Sachen für die Athleten."
Dies war bereits nach der Durchsuchung des Hauses von Thomas Springstein im vergangenen Jahr deutlich geworden, mit dem Grit Breuer zusammenlebte. Dort wurden laut Süddeutsche Zeitung Rechnungen gefunden, die angeblich für Breuers Betreuung samt Dopingmittel-Versorgung erstellt wurden; "mal über 2644 Dollar, mal über 6470 D-Mark. Als Klient firmierte stets: ,,Global Sport Communication‘‘ - und namentlich Agenturchef Jos Hermens."
Am Dienstag forderte DOSB- Generaldirektor Michael Vesper "dringend Aufklärung", ob es im Springstein-Prozess eine Absprache zwischen der Verteidigung und der Staatsanwaltschaft Magdeburg gegeben habe, die Unterlagen nicht an den DLV weiterzugeben. Dies war erst nach einer Dienstaufsichtsbeschwerde des DLV erfolgt.
Mehr... (Quellen: dpa, sid, Süddeutsche, FR, 22.11.06, update 23.09.07)
Strafanzeige hat der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) gegen den spanischen Arzt Dr. Miguel Angel Peraita und den niederländischen Athletenmanager Jos Hermens erstattet. Dies hatte die Anti-Doping-Kommission des DLV am vergangenen Freitag einstimmig beschlossen. Dem Gremium gehören DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop, IAAF-Vize Prof. Dr. Helmut Digel und Prof. Dr. Wilfried Kindermann an. Die Anzeige wurde bei der Staatsanwaltschaft Magdeburg erstattet.
Grundlage der Anzeige, meldet www.leichtathletik.de juristisch gestelzt, sind "Anhaltspunkte für mögliche Straftaten dieser Personen im Zusammenhang mit Inverkehrbringen und Handel mit Arzneimitteln zu Dopingzwecken im Sport". Die Erkenntnisse der DLV-Verantwortlichen beruhen unter anderem auf dem Strafprozess gegen den wegen Dopings einer Minderjährigen verurteilten Leichtathletik-Trainer Thomas Springstein. Der DLV hatte in die Akten der Staatsanwaltschaft Magdeburg inzwischen Akteneinsicht genommen und die polizeilichen Ermittlungsergebnisse ausgewertet. Zunächst waren dem DLV die Akten des Strafverfahrens gegen Trainer Springstein nicht geöffnet worden. Erst eine Dienstaufsichtsbeschwerde beim Justizminister des Landes Sachsen-Anhalt führte zum Erfolg.
Außerdem leitete der DLV ein "sportrechtliches Ermittlungsverfahren" gegen die frühere Magdeburger 400-Meter-Läuferin Grit Breuer und Mittelstreckler Nils Schumann (LG Eintracht Frankfurt) ein, dessen Manager der Beschuldigte Jos Hermens ist. Das Verfahren richtet sich gegen beide Athleten "wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen Anti-Doping-Bestimmungen" . Beide Sportler forderte der DLV zu einer schriftlichen Stellungnahme auf.
„Der DLV redet nicht nur von Null-Toleranz im Kampf gegen Doping, sondern praktiziert sie. Doping hat inzwischen einen Organisationsgrad erreicht, der nur in Zusammenarbeit von Sport und Staat bekämpft werden kann“, sagte DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop. Der Amtsgerichtsdirektor unterstrich zugleich erneut: „Eine wirklich kompromisslose Bekämpfung des Dopings erfordert, den staatlichen Organen erweiterte Verfolgungsmöglichkeiten zu schaffen, da viele Erscheinungsformen des heutigen Dopings mit den Möglichkeiten des Sports nicht nachweisbar sind. Der DLV unterstützt daher die von Experten der Dopingbekämpfung und der Nationalen Anti-Doping-Agentur erhobene Forderung, den Besitz von Dopingsubstanzen bei Athleten unter Strafe zu stellen“. (Quelle: eigene Recherchen und www.leichtathletik.de, 20.11.06)
Es sind zwar noch 42 Tage. Aber das schon traditionelle Silvesterlauf-Happening in Bietigheim bei Stuttgart, der "Bietigheimer Silvesterlauf", wirft auch dieses Jahr wieder frühzeitig seine Schatten voraus. Vor allem abends, wenn man viele Läufer beobachten kann, die schon seit Wochen auf der Strecke trainieren. Die 26. Ausgabe dieses Laufspektakels am 31. Dezember organisiert der Förderkreis Leichtathletik an Neckar und Enz e.V. in Zusammenarbeit mit der LG Neckar-Enz, dem LT Bietigheim und der Stadt Bietigheim-Bissingen.
Die Laufstrecke, deren Verlauf der des Vorjahres genau entspricht, führt über zwei Runden auf Asphalt- und Pflasterwegen durch den mittelalterlichen Stadtkern und durch die gewaltigen Bogen des Viadukts in die Enzauen. Die Gesamtlänge beträgt 11,2 Kilometer. Das Höhenprofil weist vier Wellen mit etwa 25 Höhenmetern aus. Start und Ziel befindet sich bei der Sporthalle unterhalb des 33 Meter hohen und über 150 Jahre alten Enzviadukts.
Vom ersten Meter an werden die über 4.000 erwarteten Teilnehmer vom Applaus des dichten Zuschauerspaliers getragen werden. Als echter Silvesterlauf ist der Zeitrahmen vorgegeben und eng. Der Start erfolgt traditionell um 14:30 Uhr für Asse und Hobbyläufer gemeinsam. Eingeladen sind wieder zahlreiche bekannte deutsche Spitzenläufer und Nachwuchsathleten.
Mehr zu diesem Silvester-Happening für Läufer finden Sie auf der Internetseite der Veranstaltung. (20.11.06)
Das vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) abgelehnte nationale Anti-Doping-Gesetz ist nach Ansicht des Vorsitzenden des Sportausschusses im Deutschen Bundestag, Peter Danckert, noch nicht vom Tisch. "Die Debatte ist noch nicht beendet", sagte der SPD-Politiker in einem Interview mit der "Netzeitung". Während sich DOSB-Präsident Thomas Bach bei einem Treffen mit Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble erneut gegen eine gesetzliche Regelung ausgesprochen hat, sieht Danckert weiterhin Handlungsbedarf. Der Sportausschuss-Chef verweist auf DOSB-interne Befürworter des Gesetzes wie den Präsidenten des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), Clemens Prokop. Der habe jüngst erklärt, der Sport sei selber "nicht in der Lage, ein effizientes Kontrollsystem aufzubauen".
Bach verwies dagegen im Gespräch mit Schäuble auf das Votum des Beirats der Aktiven, der sich gegen die Besitzstrafbarkeit von Dopingsubstanzen ausgesprochen hat. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtete am Samstag überdies, Bach habe dem Minister den Bericht der Thiel-Kommission vorgestellt. Unter Leitung von Christa Thiel, der Vorsitzenden des Schwimmverbandes und der Konferenz der Fachverbände, hat ein fünfköpfiges, von Bach berufenes Gremium mehrheitlich festgestellt, dass "es dem Sanktionssystem des Sports zum Nachteil gereichen könnte, wenn der Gesetzgeber einen Straftatbestand Besitz von Dopingmitteln schaffe".
Schäuble ließ unterdessen mitteilen, er nehme die ablehnende Auffassung des DOSB zur Frage der Besitzstrafbarkeit von Dopingsubstanzen "als Signal des Sports" zur Kenntnis. Für Danckert ist dies keineswegs ein Indiz für das Gesetzes-Aus: "Der Innenminister hat es zur Kenntnis genommen, sich aber nicht davon beeindruckt gezeigt", betonte Danckert und wandte sich gegen die Schilderung, Schäuble habe ihn und andere Politiker gebeten, sich nicht weiter politisch für die Gesetzgebung zu engagieren: "Kein Wort davon ist wahr."
DOSB-Präsident Bach kündigte unterdessen am Rande der Konferenz der Landessportbünde in Hamburg einen Anti-Doping-Aktionsplan an. "Die Landessportbünde haben den vorgelegten Aktionsplan ohne jede Einschränkung zustimmend zur Kenntnis genommen", sagte der Vorsitzende der Konferenz, Schleswig-Holsteins LSB-Chef Ekkehard Wienholtz. Im Zentrum des zehn Punkte umfassenden Plans stehe eine Verdoppelung des DOSB-Zuschusses an die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) von 260 000 auf 520 000 Euro. Wolfgang Schäuble begrüßte den Aktionsplan in einer Pressemitteilung: "Es ist wichtig, gemeinsam und auf breiter Front gegen Doping vorzugehen." (Quelle: sportgate, 20.11.06)
In Bayern hat die Cross-Saison begonnen. Am 25.11.06 findet in Vaterstetten die nun mehr vierte Auflage des Bayerischen Cross-Festivals statt. Vor vier Jahren aus der Taufe gehoben, hat das Angebot aus Cross-Sprint, Schülerstaffeln und Classic Cross mittlerweile viele Nachahmer deutschlandweit gefunden. Besonderes Interesse liegt dabei auf dem attraktiven Cross-Sprint, wo sich sowohl Langsprinter als auch Mittelstreckler miteinander messen können. [Ausschreibung].
Mit einer Schüler-Staffel-Runde und einem Zweier-Paar-Lauf hatte am vergangenen Wochenende bereits die LG in Regensburg versucht, mit einer neuen Cross-Veranstaltung die Leichtathleten aus den Hallen zu locken. Der "Ratisbona Cross" lockte dabei allerdings nur eine kleine Läuferschar an den heimischen Rodelberg am Weinweg. Pünktlich zu Beginn der von der LG Domspitzmilch souverän durchgeführten Veranstaltung setzte übrigens auch Regen ein und sorgte zusätzlich für "recht crossige Verhältnisse". "Das wäre durchaus auch ein Wettbewerb für bayerische Meisterschaften", kommentierte anschließend BLV-Landestrainer Günther Felbinger die Neuschöpfung "Paarlaufen". Zwei Athleten/Innen mussten zusammen abwechselnd jeweils fünfmal eine 500 m lange Crossrunde bewältigen, wobei in den ersten Runden weise Zurückhaltung angesagt war, um am Ende noch für den Endspurt gut auf den Beinen zu sein. (Quellen: BLV-online und LG Regensburg 16.11.06)
Im Leichtathletik-Weltverband IAAF hat gut neun Monate vor dem Kongress in Osaka der Kampf um die Macht in der Führungsetage begonnen. IAAF-Präsident Lamine Diack nutzte am Wochenende in Monaco die Kür des "Weltleichtathleten des Jahres", um für seine Wiederwahl zu werben. "Ich werde 2012 nicht mehr Präsident sein, aber ein letztes Mal kandidieren", erklärte Lamine Diack, der seit 1999 im Amt ist und zuletzt Zielscheibe heftiger verbandsinternen Kritik gewesen ist. In die Waagschale kann der 73 Jahre alte Senegalese vor allem die glänzende wirtschaftliche Situation der IAAF werfen.
Während die Rücklagen des Weltverbande bei seiner Amtsübernahme 23 Millionen Dollar betrugen, sind es 2006 bereits 79 Millionen. "Bis Ende 2009 werden wir Reserven haben, um zwei Jahre davon leben zu können", sagte Diack. Allein sein Förderprojekt "World Athletics Plan" zur Unterstützung von Leichtathletik-Entwicklungsländern verteilt pro Jahr 14 Millionen Dollar. "Wir haben durch Verträge und fixe Einnahmen eine finanzielle Sicherheit von ungefähr acht Jahren", berichtete IAAF-Vizepräsident Helmut Digel, "das dürften nicht viele Verbände in der Welt des Sports vorweisen können."
Aus diesen Gründen zweifelt der Tübinger Sportsoziologe nicht an einer Wiederwahl Diacks. "Ich denke, dass es keine anderen Kandidaten geben wird, weil sie wissen, keine Chance zu haben", prognostizierte er, "Diack wird mit großer Mehrheit wiedergewählt." Daran wird auch die vehemente Kritik des italienischen Spitzenfunktionärs Luciano Barra. Der ergebene Gefolgsmann von Diack-Vorgänger Primo Nebiolo hatte in einem offenen Brief ("Die Leichtathletik ist krank, treten Sie zurück") Diack zum Rücktritt aufgefordert hatte.
"Jeder kann seine Meinung sagen, doch für mich zählt, was die Leichtathletik-Familie denkt", konterte der IAAF-Chef erstmals die Attacken Barras. Der hatte fehlende Visionen angeprangert und das unübersichtliche Wettkampfsystem der IAAF als Ursache angeblich sinkender Fernsehquoten ausgemacht. "Wir können nicht 'Hurra' schreien, haben aber auch keinen Grund, depressiv zu sein", so Diack.
Der in der IAAF für Marketing verantwortliche Digel strebt ebenfalls eine Wiederwahl als Vizepräsident an und hat in einer dem Council in Monaco vorgelegten Analyse zur "Entwicklung der Weltleichtathletik" eindeutig Partei für den derzeitigen ersten IAAF-Mann ergriffen. Unter der Führung von Lamine Diack könne man "auf vier erfolgreiche Jahre zurückblicken", schreibt er am Ende. Abseits dieses Berichts stimmt er Barra aber zu, dass die Reform von Wettkampfsystem und -präsentation existenziell für die IAAF sei.
Vor allem das Premium-Produkt, die alle zwei Jahre ausgetragene Weltmeisterschaft, benötige eine Erneuerung: Die Qualifikationen und Vorläufe der WM vorschalten, das Programm zeitlich reduzieren und somit die Zahl der Medaillen-Entscheidungen pro Tag erhöhen, schlägt er vor. "Wenn wir in den nächsten Jahren nicht entscheiden, etwas zu ändern, könnten wir erhebliche Probleme mit dem Fernsehen bekommen", meinte Digel, der seit 1995 dem IAAF-Council angehört.
Ob er überhaupt erneut vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) in die IAAF entsandt wird, entscheiden Präsidium und Verbandsrat am 2. Dezember in Darmstadt. Auch nach einer Nominierung durch den DLV wird es aber höchst schwierig werden, das Amt des Vizepräsidenten zu verteidigen. Schließlich werden voraussichtlich der griechische Milliardär Minos Kyriakou und der frühere Stabhochsprung- Olympiasieger Sergej Bubka um diesen Posten buhlen. "Wenn Bubka mit seinem Sportler-Bonus ankommt, habe ich keine Chance", weiß Digel, "Verdienste zählen da nichts mehr." (Quelle: Sportgate, 14.11.06)
27.01. - 28.01. Frankfurt-Kalbach: DM Halle Mehrkampf
17.02. - 18.02. Leipzig: DM Halle
24.02. - 25.02. Düsseldorf: DM Senioren-Halle
10.03. Ohrdruf: DM Cross
22.03. - 25.03. Helsinki: Hallen-EM der Senioren
24.03. ? - DM 100 km
14.04. - 15.07. DM Gehen
15.04. ? - DM Straße 10 km
05.05. Zeulenroda: DM Staffel
05.05. Zeulenrhoda: DM 10000m
17.05. - 20.05. Regensburg: 10. Europameisterschaft der Senioren im Straßenlauf
16.06. - 17.06. Bad Oeynhausen: DM Senioren Mehrkampf
06.07. - 08.07. Zittau: DM Senioren 1
13.07. - 15.07. Fulda: DM Senioren 2
21.07. - 22.07. Erfurt: DM
22.07. Kirnbach: DM Senioren Berglauf
25.08.2007 Ahlen: DM Senioren Bahngehen
01.09. - 02.09. Bad Oeynhausen: DM Senioren Werfermehrkampf
02.09. Bad Liebenzell: DM Straße/Halbmarathon
07.09. - 09.09. Vaterstetten: DM Mehrkampf
14.10. München: Marathon
(15.11.06)
Schon lange haben die Hammerwerfer unter den Senioren nach Möglichkeiten gesucht, unter fachlicher Anleitung hinter die Geheimnisse der Wurfdisziplin Hammerwurf zu kommen. Besonders die Frauen haben großes Interesse, dürfen sie doch erst seit wenigen Jahren diese anspruchsvolle Disziplin im Wettkampf betreiben. Jetzt nahm sich Steffen Reumann der Sache an. Der ehemaliger Spitzenwerfer betreibt heute ein Lauf- und Biomechanikzentrum im fränkischen Kulmbach. Er kontaktierte Bernhard Riedel, bis 2004 Hammerwurf-Bundestrainer und auch im Ausland wegen seiner Fachkompetenz gefragt, und gewann ihn als Hauptreferenten für die erste Hammerwurf-Fortbildung speziell für Senioren. Sie fand jetzt Ende Oktober im Bundesleistungszentrum in Kienbaum statt. 14 Teilnehmer aus den Altersklassen M/W 35 - 75 nahmen teil, unter ihnen die beiden Schweizer Spitzenseniorinnen Maggie Duss und Conny Hodel.
Die Mehrzahl der Seniorenwerfer sind ausgesprochene Autodidakten bzw. trainieren weitgehend auf sich gestellt. Sie wollten durch die Veranstaltung eine Verbesserung ihrer Wurftechniken und damit eine Leistungssteigerung erreichen. Das dreitägige Treffen war dazu gleichermaßen mit Theorie und Praxis gefüllt. Nach dem Eintreffen am Freitag stiegen die Teilnehmer schnell in Wort und Bild tief in die theoretischen Grundlagen ein. Referent Bernhard Riedel stellte dazu eine erst kürzlich im Auftrag des Österreichischen Leichtathletikverbandes mit seiner Hilfe erstellte DVD vor.
Der Samstag stand dann ganz im Zeichen des Werfens: Jeder Teilnehmer absolvierte aus dem Wurfhaus heraus zunächst mehrere wettkampfmäßige Würfe, die mit Videokamera aufgenommen und vor Ort von Bernhard Riedel ausgewertet wurden. Es folgten unter ständiger Korrektur durch den Meistertrainer Übungen mit dem Schwerpunkt Armkreisschwünge und Übergang zur ersten Drehung, ergänzt durch Übungen zur speziellen Kraft. Nach dem Mittagessen traf man sich wieder im Seminarraum, wo Bernhard Riedel Vorschläge für den Formaufbau in der kommenden Saison mit Zielrichtung WM Riccione unterbreitete. Mit der Analyse der aufgenommenen Würfe und angeregter Diskussion verging der Tag wie im Fluge, und mit einem gemeinsamen Bier in der Cafeteria schloss ein sehr intensiver Trainingstag ab. Einen besonderen Leckerbissen bildete am Sonntag die Einweisung in spezielle Trainingsformen für Hammerwerfer. Das bisher erst in drei Exemplaren existierende „KTG“, ein spezielles ca. 12.000 Euro teures und mit hoher Ingenieurskunst konstruiertes Krafttrainingsgerät zur Verbesserung der Hammerbeschleunigung und des Überganges in die Drehungen begeisterte ebenso wie die von Steffen Reumann vorgestellten Übungen mit dem Theraband. Nach dem Mittagessen rundete es eine weitere Wurfeinheit die einmalige Veranstaltung ab.
Diese überaus gelungene und von den Teilnehmern in höchsten Tönen gelobte Veranstaltung gipfelte im Lob des Hauptreferenten: "Ich habe nicht damit gerechnet, dass die Senioren so engagiert und motiviert sind!" Auch ihm habe diese Fortbildung richtig Spaß gemacht. Initiator Steffen Reumann will bei entsprechendem Interesse in Zukunft weitere Veranstaltungen dieser Art durchführen. (Quelle und Foto-copyright: Rainer Anton, 13.11.06)
Katrin Dörre-Heinig präsentiert ihr soeben erschienenes Buch "Leidenschaft Marathon" beim Darmstadt-Cross, der am Sonntag, 19. November 2006 mit den Sonderwertungen wie ADH-Meisterschaften, EM-Qualifikation für den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) und Schweizer Leichtathletik-Verband (SLV), DLV-Talente-Cross und lokalen Schulmeisterschaften auf der Lichtwiese stattfinden wird.
Die Dritte der Olympischen Spiele 1988 und WM-Dritte 1991 hat wie keine andere die deutsche Marathonszene in Ost und West beherrscht und ist dabei 21 mal unter der begehrten 2:30 Stunden-Marke geblieben. Das im Agon-Verlag erschienene Buch vermittelt mehr als nur Siege und Rekorde, sondern zeigt auch das Spannungsfeld einer weltweit erfolgreichen Spitzenathletin. Katrin Dörre-Heinig wird nicht nur beim Darmstadt-Cross ihr neues Buch in Atrium des TU-Architekturgebäudes signieren, sondern auch sicherlich für alle Gespräche am Rande der Veranstaltung offen sein - und dann natürlich auch ihre inzwischen zu den besten Jugendläuferinnen in Deutschland zählende Tochter Katharina bei der EM-Qualifikation betreuen. Hier bestellen (12.11.06)
Die letzte Ausgabe des Jahres von "Senioren-Leichtathletik" ist auf dem Markt und auf dem Weg zu den Lesern.
Einmal mehr ist "SeLa" wieder randvoll mit Informationen. Kernstück dieser Doppelausgabe ist die Wahl der deutschen Seniorensportler 2006. Insgesamt aus sechs Vorschlägen können die Wähler "ihren" Sportler aussuchen. Bei den Männern sind Peter Lessing, Wolfgang Reuter und Peter Speckens in der Endauswahl, während bei den Frauen Melitta Czerwenka-Nagel, Dagmar Fuhrmann und Elfriede Hodapp unter die Besten gelangt sind.
Für Diskussionstoff wird Willi Maurers Analyse der Mitgliederentwicklung sorgen. Statistik-Experte Maurer, der seit Jahren intensiv die Entwicklung gerade bei den Senioren beobachtet, stellt zum Schluss seiner Ausführungen die brisante Frage, was eigentlich gegen den enormen Mitgliederschwund in der Altersgruppe 30 bis 39 zu tun ist.
ProMASTERs stellt ferner auf einer Sonderseite den Themenkatalog vor, den proMASTERs-Sprecher Kurt Kaschke Mitte November bei einer DLV-Senioren-Tagung einbringen will. (10.11.06)
Urte Alisch, amtierende Masters-Hallenweltmeisterin im Fünfkampf der Altersklasse W35 von Linz, wechselt zum Jahresende vom TSV Langenzenn zum LAC Quelle Fürth. Die Mehrkämpferin, die bei der Hallen-WM in Linz auch Silber im Weitsprung und die Bronzemedaille über 60m Hürden gewann, wird das W40-Mehrkampfteam des LAC verstärken. Sie rückt im kommenden Jahr in diese Altersklasse auf.
Urte Alisch kam 1999 aus Neubrandenburg nach Puschendorf und schloß sich nach einer Wettkampfpause von fast 20 Jahren im Jahre 2003 dem TSV Langenzenn an. Dort konnte sie sich unter Trainer Loni Dürschinger kontinuierlich verbessern. Zuletzt stellte sie bei den Bayerischen Seniorenmehrkampfmeisterschaften in Aichach stellte sie einen neuen BLV-Seniorenrekord im Fünfkampf auf - und dies im ihrem letzten Jahr in der W35. 2006 holte die Seniorenathletin auch mehrere Deutsche Meistertitel in der W35. Ihre Bestleistungen: 5,49m im Weitsprung, 1,56m im Hochsprung, 13,30sec über die 100m, 10,17m im Kugelstoßen und 2:37,46min über 800m will sie in ihrem neuen Verein und mit den Trainern Tatjana und Werner Natho steigern.
Als Saisonhöhepunkt plant Urte Alisch den Start bei den Weltmeisterschaften im September im italienischen Riccione und stellt sich auch vor, bei den Bayerischen Meisterschaften der Aktiven im Siebenkampf anzutreten. Die W40 Damen des LAC freuen sich schon im Hinblick auf die DAMM Wettkämpfe und die DLV Mehrkampfmeisterschaften 2007 auf diese sehr gute Verstärkung, hieß es in einer Presseerklärung des LAC Quelle. (09.11.06)
Tiefe Enttäuschung hat Hella Böker nach der Entscheidung des Disziplinarausschusses des DLV geäußert, durch die sie wegen Dopings für ein Jahr bis zum 14. September 2007 gesperrt ist und ihre vier EM-Medaillen zurückgeben muss.
Böker hatte nach Bekanntwerden des Ergebnisses stets beteuert, nichts gewusst zu haben. Seit fünf Jahren, erklärte sie gegenüber der Lokalzeitung HNA, nehme sie ein Blutdruck senkendes Mittel ein.
Ihr Hausarzt habe es ihr 2001 wegen starken Bluthochdrucks verordnet. Die 66-Jährige: "Ich hatte keine Veranlassung anzunehmen, dass in einem solch lebensnotwendigen Medikament Stoffe enthalten sind, die unter eine Dopingverordnung fallen könnten." Weder der Arzt noch andere Gremien hätten sie zur damaligen Zeit darauf hingewiesen. Nach einer Anhörung am 12. Oktober sei sie zunächst sehr optimistisch gewesen und hatte auf einen Freispruch gehofft. Wie es weitergeht, ist unklar. Ihr Rechtsanwalt habe ihr geraten, vor ein ordentliches Gericht zu ziehen. (08.11.2006)
Mit Beschluss vom 1. November 2006 hat der Disziplinarausschuss des Deutschen Leichtathletik-Verbandes die Seniorenleichtathletin Hella Böker (W 65, TuSpo Borken) wegen eines Dopingvergehens für ein Jahr bis zum 14. September 2007 gesperrt. Bei einer Dopingprobe der Athletin am 27.07.2006 anlässlich der Europameisterschaften der Senioren in Posen (Polen) war die verbotene Substanz Hydrochlorothiazid nacgewiesen worden. Die Athletin, so der DLV, wird von den Europameisterschaften der Senioren disqualifiziert und alle dort und bei späteren Wettkämpfen erzielten Ergebnisse sind annulliert.
Im Werferfünfkampf der EM ist Gudrun Mellmann (*1941, LG Nord-West Hamburg) neue Europameisterin, die auch im Speerwurf auf Platz 3 vorrückt. Die Dänin Kirsten Poulsen (W61) ist neue Dritte im Gewichtwurf. In der Diskuskonkurrenz wird die Lettin Maija Jakobsone (W63) neue Zweite und die Slowakin Eva Polakova (W62) belegt Rang drei. Neue EM-Silbermedaillengewinnerin im Hammerwurf ist Marita Horn (*1943, SSV Planeta Radebeul) vor der neuen Dritten Brunella del Giudice (W63) aus Italien. Der Hessin werden auch ihre W65-Gold- und die drei Silbermedaillen der DM II in Aachen aberkannt.
Der der Athletin gemachte Vorwurf bestehe, verlautbarte in einer DLV-Presseerklärung, darin, dass sie es unterlassen habe, eine gültige Ausnahmegenehmigung für die Einnahme des Medikaments zu beantragen. Die Verhängung einer geringeren Strafe als eine einjährige Sperre ist nach den derzeitig geltenden Regelwerken nicht möglich.
Hydrochlorothiazid gehört zur Gruppe der Diuretika und anderer Maskierungsmittel und steht auf der Wada-Liste der verbotenen Wirkstoffe und Substanzen. Maskierungsmittel sind chemische Substanzen, mit denen man den Nachweis von Dopingmitteln erschweren und verhindern kann.
Bemerkenswert: Im Herbst 2004 war Ralf Prochnau (Pulheimer SC) aus demselben Grund gesperrt worden - er allerdings doppelt solange. Die A-Analyse seiner Urinprobe hatte damals ebenfalls wie bei Hela Böker das Vorhandensein von Abbaustoffen des verbotenen Wirkstoffs Hydrochlorothiazid ergeben. Da auch Prochnau die Einnahme des festgestellten Wirkstoffs eingeräumt hatte, war seinerzeit ebenfalls die Untersuchung der B-Probe nicht erforderlich. Ralf Prochnau wurde aber -im Gegensatz zur Nordhessin Hella Böker- für zwei Jahre gesperrt; seine Sperre war am 31. Oktober abgelaufen - genau einen Tag bevor der Disziplinarausschuss des DLV in Sachen Böler tagte. Ralf Prochnau hatte seinerzeit reklamiert, an Bluthochdruck erkrankt und auf die ihm ärztlich verschriebenen Medikamente angewiesen zu sein.
Seither entwickelte sich in der Seniorenleichtathletik ein besonderes Problembewusstsein für die Dopingproblematik und die Notwendigkeit, bei ärztlich verschriebenen Medikamenten unbedingt genau hinzusehen und im Zweifel Ausnahmegenehmigungen zu beantragen. Über diese TUE ("Therapeutic Use Exemption") wurden die Seniorenleichtathleten anschließend vielfach und umfangreich informiert. Vor allem der europäische Leichtathletikverband zeichnete sich dabei aus. Trotz dieser umfangreichen Informationen und des allgemein gestiegenen Problembewusstseins wurde die Sperre jetzt nur halb so lang bemessen. (Quelle: eigene Recherchen und www.leichtathletik.de, 06.11.06)
Die 76-jährige Melitta Czerwenka-Nagel ist nach ihrer Wahl zur diesjährigen IAAF-Best Masters nun auch Europas Seniorenleichtathletin des Jahres 2006. Das Präsidium des europäischen Senioren-Leichtathletikverbandes EVAA traf die Wahl auf seiner Sitzung am vergangenen Sonntag in Frankfurt. Neben der Deutschen wurde der britische Geher Arthur Thomson (M70) zum europäischen Seniorenleichtathleten des Jahres gewählt.
Nach der Wahl hieß es, keine andere Mastersathletin habe in einem einzigen Jahr so viele Stadion- und Hallenweltrekorde aufgestellt wie die Saarbrückerin. Zurzeit hält sie acht Weltrekorde ihrer Altersklasse W75, nämlich die Bestleistungen im 10km Straßenlauf, über 800m in 3:28,73min, 3000m (14:26.01min), 5000m (24:32,98min), 10000m (50:00,93min) und im Halbmarathon (2:00:03h). In der Halle lief sie bei der Masters-WM in Linz zwei Weltrekorde, nämlich die 800m in 3:31,94 und 6:47,04min über 1500m.
Der 70-jährige Arthur Thomson (GBR) stellte in diesem Jahr drei Weltrekorde auf: Im Straßengehen über 20km in 1:56:44h und über 30km in 2:52:47 h und im 5000m Bahngehen in 26:01,52min. (04.11.2006)
126 mal sind im laufenden Jahr neue Europarekorde der Leichtathletik-Masters aufgestellt worden. Ivar Söderling, Statistiker des Europäischen Leichtathletikverbandes der Senioren EVAA, hat dabei ermittelt, dass da von 70 davon auf die Seniorinnen und 56 auf die Senioren entfallen. Die meisten neuen Bestmarken, nämlich 42% haben die Athleten der Altersklassen 70+ erreicht, 45 neue Rekorde (35%) entfielen auf die 45 bis 69-Jährigen und 29 (23%) wurden in den Altersklassen 35 und 40 aufgestellt.
Noch mehr Statistik der Statistik: Es gab in diesem Jahr 51 Stadionrekorde (26W und 25W), bisher 63 Hallenbestleistungen (24M und 39W) und 11 Europarekorde in den Nonstadiawettbewerben (6M und 5W). Eine Übersicht der aktuellen Rekorde findet sich auf der Internetseite der EVAA unter dem Menupunkt "Records". (01.11.2006)
Claudia Dreher (*1971, Gänsefurther Sportbewegung) verpasste am Sonntag beim Frankfurt-Marathon als Vierte nur um einen Platz das Treppchen. Daniel Leunig hat sich für leichtathletik.de nach dem Rennen mit der Läuferin der Gänsefurther Sportbewegung unterhalten.
Wie ist das Rennen aus Ihrer Sicht verlaufen?
Claudia Dreher: Ich habe gleich gemerkt, dass ich ziemlich müde Beine habe. Das ist dann im Rennverlauf immer schlimmer geworden. Zwischen Kilometer 37 und 41 hat es dann richtig wehgetan, aber so ist ein Marathonlauf eben.
Als die Norwegerin Kirst Melkvik Otterbu vorbeizog, dachten Sie da, Sie könnten vielleicht noch einmal anschließen?
Claudia Dreher: Nein, zu diesem Zeitpunkt war mir eigentlich sofort klar, dass nichts mehr zu holen sein würde.
Was war Ihr Ziel vor dem Rennen?
Claudia Dreher: Ich wollte eigentlich unter 2:32 Stunden bleiben, um die WM-Qualifikation zu schaffen.
Wie können Sie das Rennen nun insgesamt bewerten, auch wenn es nicht zu einer solchen Zeit gereicht hat?
Claudia Dreher: Ich bin nicht unzufrieden, denn 2:32:22 Stunden ist wirklich keine schlechte Zeit. Vor allem nach meinem EM-Rennen in Göteborg (Schweden), wo ich richtig auf dem Zahnfleisch gegangen bin, bin ich heute doch sehr froh. Das ist ein prima Abschluss, aber jetzt ist definitiv Erholung angesagt!
(Quelle: www.leichtathletik.de, 29.10.2006)
Zwar wiederholte beim Frankfurt Marathon am Sonntag Kenias Wilfred Kigen seinen Vorjahressieg und lief mit 2:09:06 Stunden die zweitschnellste Siegzeit in der Geschichte des ältesten westdeutschen Stadtmarathons. Aus Masterssicht drückten jedoch die W35-Läuferinnen dem Lauf den Stempel auf. Gleich drei Athletinnen dieser Altersklasse lagen am Ende vorn. Die 36-jährige Russin Svetlana Ponomarenko gewann nach 2:30:05 Stunden und stellte eine persönliche Bestzeit auf. Zweite wurde überraschend die ein Jahr jüngere Norwegerin Kirsten Melkevik Otterbu in 2:31:20 vor Hafida Izem (*1979, Marokko/2:31:30). Als Vierte sorgte Claudia Dreher (*1971) für das deutsche Highlight beim Frankfurt-Marathon. Die Athletin der Gänsefurther Sportbewegung rannte 2:32:22 Stunden, hatte dabei jedoch auch Pech: Denn sie verpasste damit die Norm des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) für die WM 2007 in Osaka um 22 Sekunden.
Beim Jubiläumsrennen in Frankfurt gingen bei phasenweise windigen und am Ende warmen Wetterbedingungen 11.227 Marathonläufer aus rund 50 Nationen an den Start. Bereits zur Startzeit um 11 Uhr wurden 19 Grad Celsius gemessen. Rahmenwettbewerbe hinzugerechnet, beteiligten sich am 25. Messe Frankfurt-Marathon 17.444 Athleten so viele wie nie zuvor in der Bankenmetropole. Rund 200.000 Zuschauer säumten die Strecke beim Jubiläumsrennen.
Spannend entwickelte sich das Rennen der Frauen. Drei Läuferinnen aus Äthiopien passierten die Halbmarathonmarke in 1:13:36 Stunden mit gut einer Minute Vorsprung vor der späteren Siegerin Svetlana Ponomarkeno (1:14:39): Kutre Dulecha, Deriba Hunde und Robe Tola. Doch keine der drei bei der Hälfte führenden Frauen schaffte schließlich den Sprung auf das Podium. Während auch die zeitweilig alleine führende Kutre Dulecha Hallen-Weltmeisterin über 1.500 m von 2004 deutlich langsamer wurde, kam Svetlana Ponomarenko immer dichter heran. Bei Kilometer 26 hatte sie Hunde und Tola erreicht, zwischen 30 und 35 km dann die Führung von Dulecha übernommen, die am Ende Sechste wurde (2:33:54). Sogar eine Toilettenpause von rund 40 Sekunden bei Kilometer 37 kostete sie nicht die Führung, wohl aber ein Ergebnis unter 2:30 Stunden.
„Ich musste heute ziemlich kämpfen“, erklärte Claudia Dreher, die beim EM-Marathon im August auf Rang elf gelaufen war. Nach der ersten Hälfte lag sie, in einer auf sie abgestimmten Gruppe rennend, auf dem fünften Rang (1:14:45). „Danach wurde es zeitweilig schwer, auch aufgrund des Windes. Doch bei 33 km fühlte ich mich plötzlich sehr stark“, erklärte Claudia Dreher, die plötzlich sogar Chancen auf den zweiten Rang zu haben schien. „Aber bei 37 km kam dann der Mann mit dem Hammer.“ Hinzu kam überraschende Konkurrenz von hinten: Die Marokkanerin Hafida Izem lief zunächst vorbei, dann kam die am Ende sogar noch zweitplatzierte Kirsten Melkevik Otterbu. Die Norwegerin war bis vor einigen Jahren noch nicht einmal eine Leistungssportlerin. Eher zufällig entdeckte die inzwischen 35-Jährige ihr Lauftalent und verbesserte sich nun in Frankfurt auf 2:31:20.
Eine überragende Leistung zeigte auch die W45-Siegerin Elisabeth Müller-Krieg. Die Schweizerin kam als gesamtdreizehnte nach 2:48:24 h ins Ziel. Karin Risch (*1946. LG BEC) gewann zwar in 3:25:06min überlegen und mit schneller W60-Zeit ihre neue Altersklasse, war damit am Ende aber doch rund 10 Minuten langsamer als vor einem Jahr an gleicher Stelle und konnte nicht wirklich zufrieden sein.
Bester deutscher Mann war Ulrich Steidl (SSC Hanau-Rodenbach), der als 34. in 2:24:37 im Ziel war. Steidl, schnellster deutschen Marathonläufer der Jahre 2005 und 2006 und 34 Jahre alt, ist ein eher seltener Gast in Deutschland, denn der Chemielehrer unterrichtet seit mehreren Jahren an einer Highschool in Seattle im US-Bundesstaat Washington. Er blieb am Sonntag allerdings deutlich hinter seiner diesjährigen Bestzeit von 2:16:02h zurück.
Mit einer Überraschung endete die Abschlusspressekonferenz im Hotel Maritim. Renndirektor Jo Schindler präsentierte die Investmentbank Dresdner Kleinwort als neuen Titelsponsor. In Anwesentheit von Dr. Stefan Jentzsch, Vorstand Investmentbanking, fand eine "rot-grüne" Staffelstabübergabe von dem bisherigen Titelsponsor Messe Frankfurt GmbH, vertreten durch Michael von Zitzewitz (Vorsitzender der Geschäftsführung), statt. Der Vertrag mit Dresdner Kleinwort hat eine Laufzeit von fünf Jahren (2007 bis 2011). Im nächsten Jahr werden die Starter in der Börsenmetropole also erstmals beim "Dresdner Kleinwort Frankfurt Marathon" an den Start gehen.
Weitere Reportagen finden sich hier... (Quelle: eigene Recherchen und Artikel des Running News Network - www.runnn.com, 29.10.2006; update 02.11.)
Gedruckt ist jetzt die Ergebnisliste der 2. Hallen-WM in Linz. Nach Mitteilung der Veranstalter von heute wird die Liste in den nächsten Tagen verschickt. Das komplette Ergebnisbuch ist auch online erhältlich. (24.10.06)
Die 20. Auflage des Waldlaufs des Skiclubs der TGS Walldorf sah einen souveränen Sieger. Abdel Graine (Lang-Lauf-Jugenheim) eilte dem Feld schon früh davon und überquerte nach 33:47 Minuten die Ziellinie. Damit war der bereits in der Altersklasse M40 laufende Marokkaner ebenso eine Klasse für sich wie der Crumstädter Jürgen Zehnder, der vor Jahresfrist in 33:37 Minuten die 19. Auflage gewonnen hatte. Heuer war Zehnder nicht am Start, und so dauerte es gut eineinhalb Minuten bis mit Omar Hamdaoui (ebenfalls Lang-Lauf-Jugenheim) nach 35:14 Minuten der zweite Läufer die letzten Meter absolvierte.
Schnellster heimischer Athlet war Marcus Jüch. Der Lokalmatador von der LG Mörfelden-Walldorf folgte als Vierter des Gesamteinlaufs in 35:46 Minuten und Zweiter der Altersklasse M 30. Ebenso Rang zwei, jedoch in der Klasse M 40, belegte Vereinskollege Harald Klein. Er legte die zehn Kilometer im Wald zwischen Walldorf und der Startbahn West des Frankfurter Flughafens in 35:58 Minuten zurück.
Eine gute Vorstellung lieferte nach dem Sieg vergangene Woche bei der Lindensee-Laufserie in Rüsselsheim der Flörsheimer Klaus Wagner ab. Auch in Walldorf hatte der Athlet von der LG Bad Soden-Neuenhain in 38:39 Minuten die Nase in der Altersklasse M 60 vorn.
Platz eins belegte in Walldorf auch Dieter Seibert vom TV Groß-Gerau. Seibert gewann in 39:48 in der M 55. Ein Novum, denn: „Wir haben dieses Jahr erstmals eine Fünfer-Jahrgangswertung“, war vom Organisationsteam der TGS zu erfahren. Zuvor gab es nur eine Wertung in Zehner-Schritten.
Die 154 Teilnehmer des Hauptlaufs nahmen diese Neuerung gerne an. Ebenso freuten sie sich über die flotte Siegerehrung, die nur gut eine halbe Stunde, nachdem die letzten Teilnehmer das Ziel erreicht hatten, im TGS-Sportlerheim stattfand. Bei den Frauen lief Nicole Best (*1967, TV Groß-Gerau) auf dem flachen Kurs, der ausschließlich auf gut ausgebauten Waldwegen verläuft, unangefochten zum Sieg. 38:08 Minuten wies die Ergebnisliste für die vielseitige Athletin aus. „Der Wettkampf war für mich heute nicht so wichtig“, so Best, „hätte ich allerdings gewusst, dass ich noch unter 38 Minuten bleiben kann, hätte ich noch einmal etwas zugelegt“. Rang zwei im Frauenfeld belegte W40-Siegerin Heike Lüdecke (SC Oberursel/ 43:03). Das Podium komplettierte Ulrike Seifert (TuS Griesheim/45:41). (Quelle: www.echo-online.de, 23.10.06)
Die Vereinigung von derzeit zwanzig Meetingveranstaltern in Deutschland hat am Wochenende in Saulheim Uli Hobeck als Präsident der German Meetings einstimmig wieder gewählt. Auch Ludwin Klein (Rehlingen) und Peter Schramm (Eberstadt) wurden als Vizepräsidenten für zwei Jahre bestätigt.
Das Präsidium will in den nächsten Wochen neue Qualitätsstandards definieren, um eine Art Gütesiegel für eigene Mitglieder und Neuaufnahmen zu entwickeln. Die Internationalen Leichtathletik-Wettkämpfe der GM-Mitglieder konnten sich im internationalen Ranking in diesem Jahr wieder sehr gut platzieren, obwohl bei den meisten deutschen Veranstaltern viel kleinere Budgets zur Verfügung stehen.
Neben dem ISTAF als das beste deutsche Meeting (Platz 11) belegte Kassel laut IAAF-Wertungskriterien mit 79.961 Punkten Platz 44 in der Welt. Auch Cuxhaven (54.), Rehlingen (55.), Leverkusen (56.), Cottbus (64.) und Dessau (68.) gehören zu den besten deutschen Meetings im internationalen Vergleich.
Ein entscheidendes Kriterium für die Mitgliedschaft in der Vereinigung German Meetings ist der konsequente Kampf gegen Doping. Auch in Zukunft werden bei allen GM-Veranstaltungen Dopingkontrollen durchgeführt, um das Ringen um einen sauberen Sport zu unterstützen. Ein weiterer Schwerpunkt für die Arbeit im kommenden Jahr ist die verstärkte gemeinsame Vermarktung der Meetings. Für Sponsoren werden homogene Gruppen zusammengestellt (z.B. Top 5 der Vollmeetings, Stabhochsprung- und Wurfmeetings), die für Sponsoren lukrative Werbemöglichkeiten bieten. Nach der erfolgreichen Premiere des DKB-Cups wird dieser bis zur Weltmeisterschaft 2009 in Berlin weiter geführt.
In der letzten Saison wurden bei einzelnen Meetings Regelmodifizierungen getestet. Ziel ist es dabei, in verschiedenen Disziplinen für das Publikum mehr Spannung und Kurzweil zu bieten. Die Auswertung stellte Vor- und Nachteile heraus. Diese Erfahrungen werden in der neuen Saison aufgegriffen und individuell weiterentwickelt. Darüber hinaus soll die Zusammenarbeit mit der Vereinigung der Straßenläufe „German Road Races“ (GRR) im kommenden Jahr vertieft werden, um mit gebündelten Kräften noch mehr Begeisterung für die Leichtathletik bei der Bevölkerung zu wecken.
Gemeinsam mit Siegfried Schonert und Manfred Mamontow vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) stimmten die German Meetings die Termine und Disziplinverteilung für 2007 ab. Hier wurde bei der Vergabe von Qualifizierungsmöglichkeiten deutscher Athleten für die im kommenden Jahr stattfindende Weltmeisterschaft in Osaka (Japan) ein klares Bekenntnis des Verbandes zu den German Meetings gefordert. Diese bieten den nationalen Athleten beste Bedingungen für den Nachweis ihrer Leistungsfähigkeit und sie sehen sich als Partner für den Verband, was aber auch von diesem öffentlich deutlich gemacht werden sollte.
Einlagewettkämpfe von Masterssportlern, wie sie in den USA längst zum guten Ton bei größeren Leichtathletikveranstaltungen zählen, waren dem Vernehmen nach einmal mehr kein Thema auf der Tagung. (Quelle: www.leichtathletik.de und eigene Recherchen 23.10.06)
Statistik steht im Zentrum einer neuen Webseite zur Masters-Leichtathletik. In einem Beitrag im Internetforum "Best age" auf leichtathletik.de teilt Initiator Martin Gasselsberger schlicht mit: "Ich möchte hiermit meine neue Webseite vorstellen: www.mastersathletics.net . Hier findet Ihr die Senioren Welt Rangliste (Bestenliste) , alle Rekorde, Ergebnisse, Links uvm ..." Der 34-jährige Österreicher Gasselsberger schließt mit seiner Seite eine Lücke, die der Seniorenleichtathletik-Weltverband WMA bisher trotz aller Bemühungen nicht zu schließen vermochte. (19.10.06)
Zahlenmäßig nicht sehr stark war das bayerische Aufgebot bei den Süddeutschen Senioren-Mehrkampfmeisterschaften in Nieder-Olm, doch ein beachtlicher Teil der Teilnehmer aus BLV-Vereinen nahm Medaillen mit nach Hause.
Karl Jakob vom LAZ Obernburg-Miltenberg siegte mit 964 Punkten im Dreikampf der Altersklasse M 65. Das blieb zwar der einzige Titelgewinn, doch bei der Verteilung der Silbermedaillen waren die Bayern ganz stark vertreten.
Zweite Plätze belegten im Fünfkampf Wilfried Heppt (TSV Münnerstadt/2629 Punkte) in der M 40, Wilhelm Kuck (TV Hauzenberg/2075) in der M 45, Georg Kinadeter (TV Hauzenberg/1953) in der M 60, Georg Strasshofer (LG München/1297) in der M 65 sowie Ramona Schulz (LAZ Obernburg-Miltenberg/2506) in der W 40 und im Dreikampf Elisabeth Leopold (LG Forchheim/452) in der W 65. Eine Bronzemedaille gab es für Waltraud Krähe (TSV Penzberg/1985) im Fünfkampf der W 50. (Quelle: blv-sport.de, 16.10.06)
Die Saarbrückerin Melitta Czerwenka-Nagel ist vom WMA-Präsidium in diesem Jahr zur "Best Masters of the Year" gewählt worden. Die 76-jährige Ausdauersportlerin, die in diesem Jahr sechs neue Weltbestleistungen in der W75 aufstellte, setzte sich gegen die gleichfalls nominierten Karla DelGrande (CAN) und Marie Kay (AUS) durch. Sie wird die zum dritten Mal verliehene Auszeichnung auf der IAAF-Gala in Monaco im November entgegennehmen. 2004 war von der IAAF als erster Deutscher der Vaterstettener Ausnahme-Mastersathlet Guido Müller als "Best Masters of the Year" ausgezeichnet worden.
Bei den Männern lag nicht unerwartet Bill (William) Collins vorn und erhält die Auszeichnung. Der (noch) 56-jährige Texaner erhielt deutlich mehr Stimmen als die gleichfalls nominierten Arthur Thompson (GBR) und Hector Mein (NZL). (12.10.06)
Der Deutsche Leichtathletik Verband (DLV) hat erstmals mehr als 900.000 Mitglieder. DLV-Pressechef Peter Schmitt: "Leichtathletik mit ihren Bewegungsformen Jogging und Walking ist nicht nur eine der beliebtesten Freizeitsportarten in Deutschland, auch die organisierte Leichtathletik übt eine große Anziehungskraft auf die Sportinteressierten aus."
Die jetzt abgeschlossene Mitgliedererhebung 2006 des DLV erbrachte das Ergebnis, dass erstmals mehr als 900.000 Menschen eingetragene Mitglieder in den rund 7800 deutschen Leichtathletik-Vereinen und -Abteilungen sind.
Fehlten im Vorjahr nur rund 500 Mitglieder, um diese Grenze zu überschreiten, so liegt die DLV-Mitgliederzahl nach einer weiteren Steigerung um rund 0,8 Prozent im Jahr 2006 bei genau 906.541. Damit ist der DLV weiterhin der fünftgrößte Fachverband im DOSB und kann seit elf Jahren - im Gegensatz zu einigen anderen Sportarten - stetig steigende Mitgliederzahlen aufweisen.
Zurückzuführen sind die Steigerungen der vergangenen Jahre besonders auf einen starken Zuwachs im Bereich der breitensportlich orientierten Senioren/innen. Rund ein Drittel der DLV-Mitglieder ist jünger als 15 Jahre, ein weiteres Drittel zwischen 15 und 40 Jahre alt und das dritte Drittel sind Sportlerinnen über 40 Jahre, heißt es beim DLV, dessen Statistiker auf Wiese Weise die 35-Jahre-Masters-Grenze elegant fünf jahre nach oben schieben.
Größter der zwanzig Landesverbände bleibt Bayern mit 166.562 Leichtathleten vor Westfalen mit 153.380 und Württemberg (112.413). In der Geschlechter-Verteilung haben die männlichen Sportler noch einen hauchdünnen Vorsprung vor den Leichtathletinnen. Wenn sich die Entwicklung der letzten Jahre fortsetzt, kann man erwarten, dass nach der Mitgliedererhebung 2007 erstmals mehr Frauen als Männer Mitglieder in Leichtathletik-Clubs sind. (11.10.06)
Die Routiniers Matthias Körner (*1968, SC DHfK Leipzig) und Carmen Siewert (*1972, Greifswalder SV 04) sind bei den deutschen Marathon- Meisterschaften allen davon gelaufen. Der 38-jährige Körner setzte sich in München überlegen in 2:21:54 Stunden durch. Siewert (34) siegte in Abwesenheit der Europameisterin Ulrike Maisch aus Rostock, die einen Start beim finanziell attraktiven Rennen in Köln vorzog, in 2:47:22 Stunden.
"Dieser Titel ist mir sehr viel wert. Es war anstrengend, aber ich bin überglücklich", sagte Körner im Ziel im Olympiastadion.
Zweiter bei den Männern beim 42,195 Kilometer langen Klassiker wurde Philipp Büttner (*1975, TSV Friedberg-Fauerbach/2:25:13) vor Dirk Schwarzbach (TSV Kirchdorf/2:25:37). Körner hatte die Führung früh übernommen und lief die letzten 17 Kilometer alleine an der Spitze. Als hartnäckigsten Verfolger hatte er lange Zeit Schwarzbach an den Fersen. Dieser wurde jedoch von Büttner noch kurz vor Schluss überholt. Der Zweitplatzierte feierte im Ziel seinen Rang mit einem Handstandüberschlag .
Der im bayrischen Pensberg lebende Dr. Matthias Körner arbeitet als Laborleiter bei einem Pharmaunternehmen und trainiert nach eigenen Angaben zu 99 Prozent alleine. Dabei bringt er es auf ein durchschnittliches Pensum von 130 Kilometer die Woche. "Es ist schwierig, Beruf und Laufen unter einen Hut zu bringen, aber ich habe fleißig trainiert", sagte Körner, der 2000 in Duisburg schon einmal Marathon-Meister war. Mit dem Team seines Vereins SC DHfK Leipzig sicherte er sich zudem den Titel in der Mannschaftswertung.
M 40-Sieger Guido Hermes (*1964, PSV GW Kassel) zeigte bei seinem AK-Sieg als Gesamtelfter in 2:30:51h eine gute Leistung, war allerdings doch knapp 3 Minuten langsamer als vor einem Jahr bei seinem M40-Erfolg in Frankfurt. Jürgen Theofel (*1958, FV Wallau) verteidigte in 02:32:25 seinen M45-Vorjahressieg, sehr knapp vor dem starken Rainer Billig (*1961, TV Roetgen, 02:32:36). Der hoch gehandelte Uwe Hartmann (*1959, LC Saucony Saar, 2:42:32h) brach im letzten Drittel des Laufes ein und wurde nur 6. seiner Altersklasse. Noch schlimmer erwischte es den M45-Mitfavoriten Anton Gröschl (*1959, Post Telekom-SV Rosenheim), der ausstieg. Herbert Vogg (*1954, TG Viktoria Augsburg) verteidigte in 2:42:03 h seinen M50-Titel des Vorjahres. Damit war er allerdings rund zwei Minuten langsamer als 2005. Die gleiche Zeitspanne schneller war Martin Wahl (*1950, WSV Oberhof, 2:43:24h), der erneut die M55-Meisterehren errang. In starken 2:52:56 h wurde Wolfgang Ahrens (*1946, LC Aichach) neuer M60-Marathonmeister.
Mit Carmen Siewert siegte bei den Frauen die Favoritin - allerdings in einer mäßigen Zeit. "Auf den letzten Kilometern habe ich nur noch gedacht, dass ich deutsche Meisterin werden kann", sagte die letztjährige Vizemeisterin. "Und ich habe gehofft, dass mein angeschlagenes Knie hält." Zweite wurde bei idealen Bedingungen Andrea Stengel (*1971, LG Domspitzmilch Regensburg) in 2:48:52 Stunden vor Anke Holljesiefken (*1973, Spiridon Frankfurt, 2:48:57), die in dramatischen fünf Schlusskilometern wie ein D-Zug auf die beiden vor ihr laufenden Regensburgerinnen auflief, in einem beeindruckenden Endspurt im Olympiastadion Monika "Mikki" Hirt (*1974, LG Domspitzmilch Regensburg) eingangs der letzten Stadionkurve passierte, dann aber gegen Andrea Stengel passen musste.
Mitfavoritin Ulrike Hoeltz (*1961) gewann zwar überlegen und weit vor W40-Siegerin Gaby Schöffmann (*1962, LG Domspitzmilch Regensburg, 2:58:59h) die W45-Altersklassenwertung, konnte jedoch trotz guter Zeit von 2:56:39 h nicht in die Gesamtentscheidung eingreifen. Sie wurde schließlich mit rund 9 Minuten Rückstand auf die Siegerin Gesamtvierzehnte.
Einen starken Auftritt absolvierte in München W55-Siegerin Liane Muschler( SC DHFK Leipzig, 3:10:38h); die W50 gewann in deutscher Jahresbestzeit von 3:05:30h Gabi Celette (*1956, LC asics Rehlingen); Favoritin Anne Fischer (*1955, ATS Cuxhaven) stieg im zweiten Teil des Laufes aus.
Insgesamt kamen beim 21. München-Marathon 6641 Läufer ins Ziel. Auch in den kommenden zwei Jahren finden die deutschen Marathon-Meisterschaften aufgrund einer Vereinbarung zwischen dem DLV und dem Veranstalter in der bayrischen Landeshauptstadt statt. Bereits im nächsten Jahr wird es zu Änderungen kommen. Marathonchef Gernot Weigl: „Eigentlich war es ein guter Marathontag für München. Doch wir werden uns auf den nunmehr 10.400 Startern einschließlich der 1800 Läufer bei den erstmals angebotenen 10 km nicht ausruhen, sondern für 2007 die Strecke verändern. Wir werden im Uhrzeigersinn die Strecke laufen und dabei den Englischen Garten komplett aussparen. Das hat vor allem den Vorteil, dass wir gerade den zur Mittagszeit in der Innenstadt verweilenden Touristen eine zusätzliche Attraktion bieten können, was sicherlich zu einem stärkeren Stimmungshoch führen dürfte.“(Quelle: eigene Recherchen und sportgate.de, 09.10.06)
Seit zwei Jahren wählt der Leichtathletik-Weltverband IAAF am Saisonende auch den "IAAF-Best-Masters of the Year" und erkennt damit besondere Leistungen in der Seniorenleichtathletik an. Die so ausgezeichneten Athleten, eine Frau und ein Mann, werden im Rahmen der . Unter dem Vorsitz von Chefstatistiker Ivar Söderlind hat die zuständige Rekordkommmission jetzt neben dem überragenden britischen geher Arthur Thomson (M70), der über 10km, 20km und 5000m Bahngehen neue Weltrekorde aufstellte und bei der EM in Posen drei Titel errang, die Deutsche Seniorenmeisterin Melitta Czerwenka-Nagel (*1930, LAG Saarbrücken) nominiert.
Die 76-Jährige Saarbrückerin Melitta Czerwenka-Nagel ist nach ihren diesjährigen Weltrekorden die herausragende Läuferin der Altersklasse W75. Sie stelle vier neue Stadion-Weltrekorde über 800m (3:28,73min), 3000 m (14:26,01 min), 5000 m (24:32,98 min) und im Halbmarathon (2:00:03h) auf und verbesserte die Weltbestleistungen in der Halle auf 3:31,94 min über 800m und 6:47,04min über 1500m. Bei der Hallen-WM im Frühjahr in Linz gewann sie in den Laufwettbewerbe drei Goldmedaillen.
Erst mit 48 Jahren begann die Deutsche aus Tschechien mit der Leichtathletik. Ihren ersten Wettkampf absolvierte sie gar erst mit 60. Das Laufen hat Melitta Czerwenka-Nagel „auch über schwierige Lebenslagen hinweg geholfen", und sie sagt „Für mich ist der Sport eine kolossale Selbstbestätigung“. Bis zu vier Mal pro Woche ist die pensionierte Lehrerin an die 50 km mit einer gemischten Trainingsgruppe in Saarbrücken am Waldhaus unterwegs. Selbstdisziplin und Freude an Leistungen sind die Motivation der Grand Dame der europäischen Senioren-Leichtathletik, die für die bevorstehenden Weltmeisterschaften in Riccione und Clermont-Ferrand noch große Ziele hat.
Aus Nordamerika sind inzwischen für die IAAF-Auszeichnung Bill Collins (USA) und Karla del Grande (CAN) nominiert worden, auch sie außergewöhnliche Mastersathleten. Der Texaner Collins dominierte die Sprints der M50 bei der Hallen-WM in Linz, wo er über 60m und 200m neue Weltrekorde aufstellte. Auch die Kanadierin del Grande, große Konkurrentin der Usingerin Dagmar Fuhrmann, war in Linz die überragende Sprinterin ihrer Altersklasse W50 und lief über dabei 400m einen neuen Hallenweltrekord.
Die Auszeichnung "IAAF Best Masters of the Year" wird von der IAAF im Rahmen einer Gala-Veranstaltung im November in Monaco verliehen. (09.10.06)
Der Deutsche Leichtathletik-Verband bietet in Kooperation mit Nike für Lauftreffleiter und -teilnehmer wieder einen Lauf-Treff-Workshop an. Der Workshop wird nicht nur für LAUF-TREFF-Leiter und -Betreuer veranstaltet, sondern richtet sich auch gezielt an alle Laufinteressierte. Die Teilnehmerzahl ist auf 200 beschränkt.
Die beiden Veranstaltungen sind in Regensburg (28./29.10.06) und Duisburg (25./26.11.06).Die Teilnehmer erwartet ein umfangreiches Themen- und Informationsangebot, das von fachkundigen Referenten vermittelt wird. Insgesamt werden drei Hauptreferate geboten sowie 10 Arbeitskreise, aus denen drei frei wählbar sind. Für jeden Interessierten Läufer wird etwas Neues parat gehalten. Auch als Fortbildungsveranstaltung eignet sich die Veranstaltung.
Nähere Informationen zu den Workshops unter www.leichtathletik.de oder Tel: 06151-770853. (06.10.06)
Wolfgang Schad, Präsident des Hessischen Leichtathletikverbandes HLV, hat gestern in einem Interview mit der FAZ zum aktuellen Dopingfall Hella Böker Stellung genommen. Er wählte dabei ungewohnt deutliche Worte und unterstrich die These des Interviewers, Antidpoing-Prävention sei "verschwendete Energie", weil die älteren Herrschaften eigentlich wissen sollten, worum es geht.
Die Nordhessin will offenbar die drohende Sperre nicht klaglos akzeptieren. Denn sie wird inzwischen im laufenden DLV-Disziplinarverfahren durch den Heidelberger Rechtsanwalt Michael Lehnert vertreten. Der Jurist gilt als Experte in Dopingfällen. In der Vergangenheit hat er unter anderem Olympiasieger Dieter Baumann vertreten. Hier auszugsweise das FAZ-Interview von gestern
FAZ (von Uwe Martin): Öffentlich ist der Fall Hella Böker. Die Senioren-Leichtathletin vom Tuspo Borken hatte eine positive Dopingprobe und ist vom DLV suspendiert worden. Was war Ihr erster Gedanke, als Sie davon gehört haben?
W. Schad: Ich war völlig fassungslos. Die Frau ist seit Jahrzehnten eine beständige Athletin, Welt- und Europameisterin und hat immer wieder Bestleistungen geworfen. Den Dopingvorwurf hat Hella Böker letztlich eingestanden, weil sie auf die Analyse der B-Probe verzichtet hat. Ich werde mich mit meiner Vizepräsidentin Anja Wolf-Blanke noch absprechen und beabsichtige, Hella Böker einen offenen Brief zu schreiben. Das ist nun eine ganz andere Dimension und Diskussion, wenn eine Frau im Alter von 65 Jahren zu Dopingmitteln greift. Ich unterstelle einfach mal, dass es so war. Deshalb bin ich stocksauer, so etwas ist unfassbar. Es gibt auch Meinungen, sie habe eine Krankheit und müsse Medikamente nehmen. Das lasse ich nicht gelten. Wenn dem so sein sollte, muss sie das vorher anmelden.
FAZ: Prävention dürfte verschwendete Energie sein. Die älteren Herrschaften sollten eigentlich wissen, worum es geht.
W. Schad: Korrekt. Aber der Forderung nach der rückwirkenden Streichung sämtlicher Rekorde von Hella Böker aus den Bestenlisten, wie sie von einige gefordert wird, kann der HLV (= Hessischer Leichtathletik-Verband -Anm. der Redaktion-) aus juristischen Gründen nicht nachkommen. Aber witr werden uns mit Experten beraten und überlegen, ob wir bei all ihren HLV-Bestleistungen mit einem Kreuz vermerken, dass sie am Tag X des Dopings überführt wurde. Und der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) macht im Anti-Doping-Kampf ja auch mobil, nimmt eine begrüßenswerte Vorreiterrolle ein. So sollen jetzt von den Landesverbänden Anti-Doping-Beauftragte berufen werden. (Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung -FAZ- vom 05. 10. 2006; 06.10.2006)
Auch wenn die Wetterprognosen nichts Erwärmendes versprechen, für die Marathonszene steht nach dem Berlin-Marathon erneut ein heißes Wochenende bevor. Beim München-Marathon stehen knapp 8000 Teilnehmer an der Startlinie, darunter 1029 bei den "eingebetteten" Deutschen Meisterschaften. In Köln werden es gar 13.500 Marathonläufer sein, 6000 Halbmarathonläufer kommen dazu.
In München hat dabei die zweite Reihe gute Chancen, denn die DLV-Stars starten woanders: Eich, Beckmann und Steidl bzw. Maisch, Zaituc, Dreher, Kraus und Co. sind in der bayerischen Landeshauptstadt aus den unterschiedlichsten Gründen nicht dabei. Eine deutsche Meisterschaft ist nicht mehr attraktiv, vor allem dann nicht, wenn heute Spitzenleistungen nur unter halbwegs professionellen Bedingungen machbar und mit dem entsprechenden Preisgeld verbunden sind. Schließlich lockt die Konkurrenz in Berlin, Köln oder Frankfurt mit stattlichen Verdienstmöglichkeiten.
So bewerben sich in München bei den Frauen nicht die Profis sondern engagierte Amateure um den Titel, etwa inzwischen auch dem Berglauf zugeneigte Submasterin Carmen Siewert (*1972, Greifswalder SV 04) oder die erfahrene Seniorin Ulrike Hoeltz (*1961, LSG Karlsruhe) und ihre Mannschaftskollegin Dr. Susanne Brema (*1970). Titelambitionen haben auch die Regensburger Masters-Läuferinnen. Angeführt von der letztjährigen München-Siegerin Cornelia Firsching greifen die Regensburgerinnen Andrea Stengel und Gaby Schöffmann, Favoritinnnen in der W35 und W40, nach Edelmetall. Kommt die Regensburger Seniorin Nummer drei, Bettina Strobl, einfach nur anständig durch, winkt zusätzlich Platz 1 in der Seniorinnen-Mannschaftswertung.
In der W50 und W55 sind die Titelverteidigerinnen Anne Fischer (*1955, ATS Cuxhaven) und Brigitte Ziegler (*1950, LSF Münster) klare Favoritinnen, ebenso wie Neu-60erin Karin Risch (*1946, TSV Eschollbrücken-Eich), gegen die es die letztjährige W60-Meisterin Ingrid Nachtmann (*1944, VfB Salzkotten) sehr schwer haben dürfte.
Wer wird bei den Männern Deutscher Meister? Titelverteidiger Dirk Nürnberger fehlt neben den bereits genannten besten Deutschen, zudem bevorzugt der Leverkusener Mario Kröckert in Essen die feine Baldeneysee-Strecke am nächsten Wochenende. So dürfte neben Ex-Hindernisläufer Dirk Schwarzbach (TSV Kirchdorf) einer aus dem Kreis Tobias van Ghemen (Darmstadt), Christian Dirscherl (Donau-Ilm), Jürgen Austin-Kerl (Kassel), Matthias Körner (Leipzig), Torsten Matthes (Halle), Philipp Büttner (Friedberg-Fauerbach) oder Sascha Diehr (Wolfsburg) zum Meistertitel kommen.
Jürgen Theofel (*1958, FV Wallau) will in der M45 einen Titel aus dem Vorjahr verteidigen, als er sich erst nach Zielfotoentscheid gegen Anton Gröschl (*1959, Post Telekom-SV Rosenheim) durchsetzte. Gröschl will die Revanche, und aussichtsreicher Dritter in dieser spannenden Altersklasse ist Uwe Hartmann (*1959, LC Saucony Saar), der nach seinem Ausstieg 2005 diesmal nicht nur in's Ziel kommen will.
Parallel findet der Köln-Marathon statt. Unter dem Titel „Ganz Köln läuft“ ist es am Rhein gelungen, mehr Läufer als in München zu mobilisieren. Mit 25.478 Anmeldungen konnte bereits vor dem Marathon-Wochenende die Höchstbeteiligung (25.135) aus dem Jahr 2003 gesteigert werden. Weitere Zuwächse durch Last-Minute-Entscheidungen sind wahrscheinlich. Für die Marathondistanz haben sich 13.505 Läufer entschieden, die sich nicht nur über die Streckenkorrektur am Kölner Dom freuen dürfen.
Die frühere EM-Marathon-Zweite und vielfache Deutsche Meisterin Luminita Zaituc hat sich für einen Start in Köln entschieden, ebenso die Sensations-Europameisterin von Göteborg, Ulrike Maisch. „Mal sehen, was da überhaupt noch geht“, gestand die Rostockerin am Rande des Berlin-Marathon, als sie in der ARD-Live-Übertragung am Mikrophon Rede und Antwort stand, und zielte dabei vornehmlich auf die äußerst kurze Regenerationsphase nach ihrem Husarenstück von Göteborg ab.
Letzte Informationen für München und für Köln (Quelle: Wilfried Raatz/RUNNN.com, eigene Recherchen, 05.10.06)
Einen ganz starken Auftritt hat jetzt der DLV-Landesverband Rheinland im Internet. Nach einer Überarbeitung ("relaunch") seiner Webseiten überraschen farbenfrohe, klar gegliederte Seiten mit vielen Informationen. Bemerkenswert aus Seniorensicht: Eine eigene Webseite im vorliegenden Menu, auf die wir Amateure von masters-sport.de einfach neidisch sind. Bleibt nur zu hoffen, dass auch die Inhalte ständig gepflegt werden. Mehr... (03.10.06)
Mit erstklassigen Leistungen haben deutsche Mastersathleten bei der 6. Senioren-Berglauf-WM im schweizerischen Wallis auf sich aufmerksam gemacht. Wie schon bei der EM im Mai in Unterharmersbach trumpfte Berglaufneuling Werner Schanné (*1935, LG Wetzlar) auch auf dem 7,9km langen Kurs in Saillon-Ovronnaz (Video auf der Webseite des Veranstalters) auf und gewann mit fünf Minuten Vorsprung die Altersklasse M70.
Einen dreifachen Erfolg feierten die deutschen W65-Seniorinnen mit Bärbel Berghaus (*1940, Solinger LC, 1:07.28,7), Barbara Wolf (*1941, TG Viktoria Augsburg, 1:15.44,4) und Dipl.-Bibliothekarin Marie Zollmann (*1941, LAG Siegen 1:20.39,8). In der W60 gewann Gerlinde Schmittner (*1945, TV Ochsenfurt 1:01.32,1 ) vor Leni Bauer (*1945, LC Aichach 1:04.23,0). Zwischen W55-Siegerin Marianne Spronk (*1948, SV Viktoria Goch 1:02.26,4 ) und Luise Winkler Luise (*1951, D-Gersthofen 1:06.28,5) schob sich noch die Schweizerin Béatrice Pernet (*1949, CH-Lausanne 1:05.38,2).
Die jüngeren Altersklassen mussten 9,5km zurücklegen. Die Strecke führt vom malerischen Saillon durch Weinberge hinauf zur Farinet-Schlucht, über eine Hängebrücke durch das Dorf Plan Charrat, dann auf einer Straße ein Stück bergab, anschließend steil auf einer Straße nach oben, quer über einen Wiesenhang, über eine flache Forststraße zum durch einen Wald führenden steilen Schlussanstieg, bevor die letzten 400 Meter flach in das sehr gepflegte Stadion führten. in der W45 setzte sich Favoritin Marie-Luise Heilig-Duventäster (*1961, LG Welfen) in 59.18,4 durch; sie wurde dabei überraschend hart von der diesjährigen Dritten des Freiburger Halbmarathons Barbara Imgraben (*1961, TV Britzingen 59.29,1) gefordert, die sich das Rennen optimal eingeteilt hatte und Silber holte.
Keinen Erfolg hatte Europameisterin Anne Fischer (*1956, ATS Cuxhaven). Sie verpasste in 1:10.44 knapp eine Medaille. Die Langstreckenläuferin kam in ihrer Altersklasse W 50 auf den undankbaren vierten Platz.; es gewann die Tschechin Blanka Paulu (EM-Dritte) in einer Zeit von 1:08:23 Stunden.
Darüber hinaus gab es Mannschaftsgoldmedaillen für deutsche Teams in den Klassen M55 (Reinhart Vogler, Rudolf Pletzer, Siegfried Blum), W55 (Marianne Spronk, Luise Winkler, Irmgard Olma) und W45 (Marie-Lusie Heilig-Duventäster, Barbara Imgraben, Elisabeth Henn). Alle Resultate hier... ( weiterer Bericht hier; 25.09.06, update 05.10.)
Der Deutsche Leichtathletik-Verband hat sich für ein nationales Anti-Doping-Gesetz ausgesprochen. In einem Grundsatzpapier zur Dopingbekämpfung bittet er die Bundesregierung um Unterstützung. Der Sport könne nur durch erweiterte staatliche Verbote ausreichend geschützt werden, erklärte der Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV), Clemens Prokop. Dies erfordere, dass der dopende Sportler zum "Subjekt strafrechtlicher Ermittlungen" werde. Die jüngsten Dopingfälle hätten den Sport in eine Glaubwürdigkeitskrise geführt. Ohne eine glaubwürdige und effiziente Bekämpfung des Dopings werde der Sport keine Zukunft haben, heißt es in dem Papier.
Nach Einschätzung des DLV leiste der Sport derzeit nur eine unzureichende Dopingbekämpfung. Der offiziellen Statistik der Nationalen Anti-Doping-Agentur (Nada) zufolge, wurden im Jahr 2005 bei cirka 9000 zu kontrollierenden Athleten nur 4482 Trainingskontrollen durchgeführt. Dies bedeute einen Quotienten von 0,5. Bedenke man, dass Top-Athleten etwa 5-6 mal pro Jahr im Training kontrolliert werden, verschiebe sich der statistische Quotient für viele Athleten noch nach unten.
Zudem hätten die staatlichen Ermittlungen in den Fällen Balco (USA), Eufemiano Fuentes (Spanien) und Thomas Springstein (Deutschland) gezeigt, dass Top-Athleten trotz ihrer Einbindung in Kontrollsysteme des Sports über Jahre hinweg unentdeckt Dopingmittel einnehmen konnten.
Gleichzeitig hat der Freistaat Bayern den Entwurf eines Anti-Doping-Gesetzes vorgestellt. Neben der "Verfolgung und Bestrafung der Drahtzieher" soll künftig auch der dopende Sportler selbst strafrechtlich belangt werden. Die bayerische Justizministerin Beate Merk (CSU) bezeichnete den Entwurf als "Meilenstein im Kampf für einen sauberen Sport" und sagte: "Der Sportler ist es, der Dopingmittel und Dopingmethoden anwendet. Der Sportler ist die Zentralgestalt des Geschehens. Will man effektiv gegen Doping vorgehen, dürfen wir die Zentralgestalt strafrechtlich gesehen nicht einfach ausblenden."
Der bayerische Gesetz-Entwurf sieht für Doper Strafen bis zu fünf Jahren Gefängnis für den Straftatbestand "Sportbetrug" vor. Danach muss ein Sportler, der bei einem Wettbewerb gedopt ist, mit einer Geld- oder Freiheitsstrafe rechnen. Schon der Besitz von Dopingmitteln soll nach dem Willen der Bayern künftig strafbar sein. Mit einer neuen Kronzeugenregelung will Bayern zudem für Doping-Sünder einen Anreiz schaffen, bei der Überführung von Hintermännern mitzuhelfen. So soll das Gericht die Strafe eines Angeklagten mildern können, wenn er mit seiner Aussage weitere Straftaten aufdeckt oder verhindert.
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) will jedoch an der sportinternen Gerichtsbarkeit festhalten. Der Gesetzentwurf treffe in weiten Teilen nicht seine Zustimmung, sagt DOSB-Präsident Thomas Bach. So sei das Thema der allgemeinen Einführung eines Sportbetrugs weder rechtlich haltbar noch zielführend. "Die Sportgerichtsbarkeit bestraft den Athleten hart, effektiv und unmittelbar", begründete Bach. Dem Sportler müsse im Gegensatz zur staatlichen Strafgerichtsbarkeit keine Schuld nachgewiesen werden, allein der Gebrauch von Dopingmitteln und der Nachweis im Körper führe zur Bestrafung. Staatliches Recht könne dies nicht leisten. Thomas Bach sieht daher für den Eingriff des Staates keine Notwendigkeit. Der DOSB-Präsident will vielmehr an der sportinternen Gerichtsbarkeit festhalten und setzte sich damit von der Position des DLV deutlich ab. (Quellen: Die Zeit, zdf 24.09.06)
Im Sommer vor 27 Jahren war das niedersächische Hannover Gastgeber der 3. Senioren-Weltmeisterschaften der Leichtathletik. Die dort erzielten Resultate galten bisher als verschollen. Das hat sich jetzt geändert. Dank des Softwareprogramms Adobe Acrobat, Kanadas Leichtathletikphänomen Ed Whitlock und des "the-one-and-only-Ken-Stone" aus den USA lassen sich die WM-Ergebnisse aus Hannover jetzt im Internet finden.
Der Kanadier hatte dem kalifornischen Masters-Protagonisten jüngst seine Ergebnisliste zur Verfügung gestellt. Nun sind 90 fotokopierte DIN-A4-Seiten gescannt und stehen online zur Verfügung. Ken Stone hat die Liste auf zweierlei Weise ins Internet gestellt: Sowohl als Bilddatei als auch als klassische Datei, in der mit der Suchfunktion von Adobe Reader Namen und Wettbewerbe durchsucht werden können. Schade nur, dass im Original viele Vornamen nicht augeschrieben sondern nur abgekürzt sind. Ein Knaller sind in jedem Fall die letzten drei Seiten. Denn sie enthalten durch die Kopietechnik schon fast künstlerisch wirkende Zielfotos - darunter Ed Wihtlocks 1500m-Zielfoto in der M45. Sie dürften zu den ältesten Bildern der Leichtathletik-Masterswettbewerbe zählen.
Dank Ken Stones Initiative stehen jetzt die Ergebnisse von sechs Masters-WM als pdf-Dateien zur Verfügung: 1975 Toronto, 1977 Göteborg, 1979 Hannover, 1995 Buffalo, 1999 Gateshead and 2001 Brisbane. Die anderen werden angesichts der Energie und Hartnäckigkeit des Kaliforniers sicherlich bald folgen. Mehr... (22.09.06)
Im Leichtathletik-Weltverband (IAAF) hat ein Brief des italienischen Spitzenfunktionärs Luciano Barra für Feuer unter dem Dach und Unruhe gesorgt. Die vehemente Kritik in dem am Dienstag veröffentlichten Schreiben gipfelt in der Forderung nach dem Rücktritt von IAAF-Präsident Lamine Diack (Senegal). «Die Leichtathletik ist ernsthaft krank, vielleicht am Sterben und Sie als Führer müssen dafür die Verantwortung übernehmen», schreibt Barra, der dem Koordinationskomitee der Olympischen Spiele 2004 in Athen angehörte und auch zu den Organisatoren der Winterspiele 2006 zählte. «Man kann über den Brief heftig streiten, aber manche Kritik ist berechtigt», meinte IAAF-Vizepräsident Helmut Digel.
Barra, der viele Jahre lang die rechte Hand des Diack-Vorgängers Primo Nebiolo (Italien) gewesen ist, spart kaum einen Bereich der IAAF-Politik bei seiner Attacke aus. Dazu gehört auch der von Diack - er steht seit November 1999 an der Spitze des Weltverbandes - initiierte Athletics World Plan. Dessen Herzstück ist ein reformiertes globales Wettkampfsystem. «Ihr Athletics-World-Plan- Projekt ist nicht förderlich, die Position unseres Sports im Fernsehen hat sich verschlechtert, das Wettbewerbssystem ist ein Durcheinander und die Investition in dessen Entwicklung hat nichts genützt», so Barra.
Vielmehr sei das Interesse der Öffentlichkeit an der Leichtathletik gesunken, wie er anhand von Fernseheinschaltquoten zu belegen glaubt. So sei die TV-Quote für die dreitägigen Hallen- Weltmeisterschaften von 2003 bis 2006 von 92 auf 58 Millionen Zuschauer gesunken. Auch die Freiluft-WM habe weniger TV-Zuspruch erfahren: Während 2003 die Übertragung des neuntägigen Spektakels aus Paris 503 Millionen Menschen sahen, seien es 2005 aus Helsinki nur 498 Millionen gewesen. «Viele Fakten stimmen allerdings nicht, dazu gehören die Zahlen zu Fernsehen und Marketing», meinte hingegen Digel, der in der IAAF für diese Bereiche verantwortlich ist.
«Die Leichtathletik ist krank. Jeder weiß das», resümiert Barra, der von 1997 bis 2004 Top-Veranstaltungsmanager des europäischen Verbandes EAA gewesen ist. «Die gegenwärtigen 'Doktoren' sind nicht in der Lage, die Krankheit zu bekämpfen und deshalb gibt es nur zwei Möglichkeiten: sterben oder die Doktoren auszuwechseln.» Denn die wichtigen Aktivitäten der IAAF in den vergangenen Jahren hätten im Namen von Demokratie und Transparenz zerstört, was Nebiolo aufgebaut habe. Der Italiener hatte die Kommerzialisierung der Leichtathletik vorangetrieben und die Kasse der IAAF gefüllt.
Auch aus diesem Grund fordert Barra den 73-jährigen Diack auf, den Rückzug anzutreten. «Entscheide nun und gib die IAAF-Präsidentschaft auf, behalte die Ehrenpräsidentschaft», schreibt er, «aber hilf der IAAF, sich zu häuten und frisches Blut zu erhalten, um den Herausforderungen zu begegnen». Ohnehin sei die Führungsriege zu alt. «Es ist schwierig, von einem bestimmten Alter an noch Visionen zu haben und die junge Generation zu verstehen.»
Ein Jahr vor dem Wahlkongress der IAAF Ende August 2007 in Osaka ist dieser Brief von besonderer Brisanz. Zumal dem Council-Mitglied Minos Kyriakou, ein griechischer Multi-Millionär, ebenfalls Ambitionen auf das IAAF-Spitzenamt nachgesagt werden. Barra allerdings betonte, mit seinem Brandbrief keine Wahlbeeinflussung betreiben und selbst keine Position anstreben zu wollen. «Ich mache keine Kampagne für irgendjemand, sondern setzte mich für Aufklärung der Situation und für einen reibungslosen sowie respektvollen Wechsel ein», sagte Barra, der weiß: «Nach diesem Brief wird man mir keine Akkreditierung für die nächste Weltmeisterschaft geben.» (Quelle: dpa, 23.09.06)
Senioren-Leichtathletin Brigitte Heidrich verlässt zum Jahresende den TSV Stelle und schließt sich dem TSV Eintracht Hittfeld an. Das teilte Wolfgang Spaude, Leichtathletik-Abteilungsleiter und Vereinsvorsitzender des TSV Stelle, am Dienstag in einer Presseinformation mit. Damit ende eine hervorragende Zusammenarbeit zwischen dem TSV Stelle und der vielseitigen Athletin, hieß es. Seit 1993 hat die heute 45-jährige Stellerin ihren Heimatort in der Leichtathletik weit über die Grenzen des Bezirks oder Landes hinaus bekannt gemacht.
Heidrich sammelte unzählige nationale und internationale Titel in den Sprintdisziplinen bis 400 Meter - Welt- und Europarekorde inklusive. Von 1994 bis 2004 trainierte die zweifache Mutter unter Trainer Ekhard „Eddy“ Küster. In der laufenden Saison entwarf sie ihre eigenen Trainingspläne. „Der TSV Stelle wünscht Brigitte auch weiterhin mit ihrem neuen Verein TSV Eintracht Hittfeld sportliche Erfolge“, heißt es in der Mitteilung abschließend. (21.09.06)
Die Kurorte Saillon und Ovronnaz im Schweizer Kanton Wallis, nahe des Genfer Sees, erleben am kommenden Samstag, den 23. September, eine Weltpremiere für die Masters im Berglauf: Erstmals kommt es zu einer offiziellen Meisterschaft der WMA, die zusammen mit dem Dachverband der Bergläufer (WMRA) kooperiert. Bisher haben 643 Masters aus fünf von sechs Regionen der WMA, die 23 Nationen repräsentieren, sich angemeldet und geben damit der Premiere einen würdigen Rahmen. Fünf Regionen bedeutet: Asien 5 Teilnehmer, Europa 626 Teilnehmer, Nordamerika 5 Teilnehmer, Ozeanien 5 und Südamerika 2. Im Prinzip handelt es sich also um eine Neuauflage der Europa-Premiere Ende April im badischen Unterharmersbach.
Die beiden Schweizer Veranstaltungsorte sind denn auch, entsprechend ihrem Engagement, in die verschiedenen Starts einbezogen. Während die Altersklassen M/W 55 aufwärts in La Vigne à Farinet starten und nur 7,9 km laufen, gehen die jüngeren Masters M/W 35 bis M/W 50 in Les Bains de Saillon an den Start und haben 9,5 km Distanz zu überwinden.
Der DLV ist mit 59 Bergläufern vertreten; unter ihnen auch der "historische Sieger" von Unterharmersbach, Werner Schanné (LG Wetzlar), der Ende April den ersten Sieg in der Geschichte des europäischen Berglaufs überhaupt erringen konnte. Auch Marie-Luise Heilig-Duventester, die Überraschungssiegerin im Schwarzwald vor sechs Monaten, ist gemeldet. Dieses Mal als Favoritin in ihrer "neuen" Altersklasse W 45. In Unterharmersbach fehlten der Deutschen nur wenige Stunden, um in dieser Altersklasse an den Start gehen zu können. Und dennoch gelang ihr damals der Überraschungscoup, als sie die haushohe Favoritin Izabella Zatorska (Polen) sensationell schlug. Dass auch DLV-Berglauf-Koordinator Wolfgang Münzel an den Start, ist mittlerweile Normalität.
Offizieller Repräsentant der WMA wird Josep M. Antentas sein, der neue EVAA-Manager "Berglauf/Ultra"; Antentas will die Gelegenheit für die EVAA nutzen, um weitere Kandidaten für die 2. Berglauf-EM in zwei Jahren anzusprechen. Bislang hat der Spanier Antentas drei feste Kandidaten für die Entscheidung 2008. Die Idee, zusammen mit der WMRA eine gemeinsame Meisterschaft auszutragen, stammt übrigens aus dem Jahre 2004, als der verstorbene IAAF Generalsekretär Istvan Gyulai die damals Verantwortlichen im Masters Sport, Torsten Carlius (WMA) und Dieter Massin (EVAA) mit Danny Hughes (WMRA) an einen Tisch holte und seine Vorstellungen zur Gemeinsamkeit unterbreitete. Mit Erfolg, wie man sieht.
Hier weitere aktuelle Infos ... (21.09.06)
Die seit Wochen mit Spannung erwartete TV-Präsentation der masters-Leichtathleten Friedrich Mahlo und Margarethe Strüven gibt es am mittwochabend auf Stern-TV zu sehen. Um 19.00 Uhr gibt es in den RTL-Nachrichten einen kleinen Appetithappen. Die Verantwortlichen berichten mit durchweg positivem Grundton: Beide Seniorensportler werden als "Senioren-Supersportler" betitelt.
Mahlo sei "topfit auch noch mit 94 Jahren", eben ein "Senioren-Superstar". Friedrich Mahlo, schreibt Stern-TV in seiner Ankündigung, "ist Leichtathlet. Wenn er die 100 Meter läuft, hält das Publikum den Atem an. Weniger wegen der Zeit von meist knapp unter 20 Sekunden. Alle fragen sich: Wie kann der Mann nur so schnell rennen - in diesem Alter? Denn Friedrich Mahlo ist 94 Jahre alt, und als solcher einer der Stars der Senioren-Supersportler-Szene. Ebenso wie Margarethe Strüven, deren Alter - 83 Jahre - an dieser Stelle einmal ganz uncharmant verraten werden muss."
Die Rennen der Rüstigen: Günther Jauch macht mit Margarete Strüven und Friedrich Mahlo live den Fitnesstest im Studio. Mittwochabend um 22.15 Uhr auf RTL. (20.09.06)
Gänzlich kritiklos hat sich die Leichtathletikabteilung des Tuspo Borken in dieser Woche hinter Vereinsmitglied und Dopingsünderin Hella Böker (W65) gestellt. Auf der Internetseite des Vereins setzte sich Abteilungsleiter Ralf Köhne nicht etwa mit dem Verhalten seiner Athletin auseinander sondern verlautbarte kurzerhand: "Mit Bestürzung müssen wir die Suspendierung durch den DLV zur Kenntnis nehmen."
Der Funktionär ungeachtet des Dopingtatbestandes weiter: "Wir haben Hella Böker als faire und aufrichtige Sportlerin kennen und schätzen gelernt. Daran ändert die aktuelle Sachlage nichts. Wir wissen, dass Hella immer für den sauberen Wettkampf ohne jede Manipulation eingetreten ist und weiter eintritt. Wir sind fest davon überzeugt, dass ein Dopingverdacht im Zusammenhang mit Ihrer Person völlig abwegig ist." Köhne unterstützt seine Athletin: "Wir wünschen Hella in diesen schweren Tagen viel Kraft und Durchhaltevermögen. Wir stehen an ihrer Seite."
Ralf Köhne bedauerte, "dass ausgerechnet die Einnahme von ärztlich verordneten Blutdruck senkenden Medikamenten zum Nachweis von verbotenen Wirkstoffen führte." Keine Bemerkung enthält die Stellungnahme dazu, dass Hella Böker weder die Vaterstettener Antidoping-Erklärung unterzeichnet hat noch -trotz aller Hinweise - eine medizinische Ausnahmegenehmigung ("TUE") zur Einnahme des angeblich ärztlich verordneten Medikaments beantragt hatte, das den auf der Dopingliste stehenden Wirkstoff Hydrochlorothiazid enthielt.
Inzwischen hat es die Wahlhessin zu trauriger Berühmtheit gebracht. Neben den deutschen Medien von focus bis zum zdf berichtete selbst die führende italienische Tageszeitung "Corriere de la Sera" über den sechsten Dopingfall in der deutschen Masters-Leichtathletik innerhalb weniger Jahre.
Am kommenden Wochenende dürfte die Antidopingpolitik des DLV in der ersten Sitzung des Bundesausschusses "Senioren" durch den neuerlichen Dopingfall besonderes Augenmerk gewinnen. Die Interessengemeinschaft proMasters will eine engagierte Anti-Doping-Kampagne für Masters-Leichtathleten durch den DLV erreichen. proMasters-Aktivist Rüdiger Nickel bringt das Problem provokant auf den Punkt, wenn er sagt: "Doping ist der Tod der Seniorenleichtathletik!" (20.09.06)
Mit dem 33. Berlin-Marathon wird am nächsten Sonntag der spektakulärste deutsche Straßenlauf gestartet. Für das Rennen über die klassischen 42,195 km gibt Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) um 9 Uhr den Startschuss. 39.636 Läufer und Walker aus 105 Nationen werden am Start sein, ein Millionenpublikum wird am Streckenrand stehen. Topfavoriten bei den Männern sind Haile Gebrselassie (Äthiopien) und Sammy Korir (Kenia) während bei den Frauen Gete Wami (Äthiopien) und Salina Kosgei (Kenia) die größten Chancen haben auf die Siegprämie von 50.000 Euro.
Eine zusätzliche Aufwertung erfährt der vom Discounter real gesponserte Berlin-Marathon in diesem Jahr durch die Zugehörigkeit zu den World Marathon Majors (WMM). Zu dieser Premier-League des Marathonlaufes gehören außerdem der BAA Boston-Marathon, der Flora London-Marathon, der LaSalle Bank Chicago-Marathon und der ING New York City-Marathon.
„Wir sind der viertgrößte Marathon der Welt, und unser Ziel ist es, diese Position am Sonntag zu verteidigen“, erklärte der Geschäftsführer der veranstaltenden SCC-RUNNING Events GmbH, Rüdiger Otto. Bezüglich der Begeisterung an der Strecke erklärte er: „Wir werden am Sonntag eine Million Zuschauer haben, so wie bei der Fußball-WM auf der Fan-Meile. Der Unterschied ist nur, dass unsere Fan-Meile 42,195 Kilometer lang ist.“
Neben dem Läuferfeld mit 39.636 Teilnehmern werden 147 Handbiker und 40 Rollstuhlfahrer am Sonntag an den Start gehen. Tags zuvor findet am Sonnabend der Berlin-Marathon der Inline-Skater mit 7.932 Athleten statt.
Haile Gebrselassies Ziel in Berlin wird es sein, zumindest seinen äthiopischen Rekord von 2:06:20 Stunden zu verbessern. Den Weltrekord seines großen Rivalen Paul Tergat (Kenia/2:04:55 in Berlin 2003) hat Gebrselassie sicherlich im Kopf, auch wenn er offiziell dazu nicht konkret werden möchte. Im Feld sein wird am Sonntag der zweitschnellste Läufer aller Zeiten, Sammy Korir (Kenia), der 2003 in Berlin als Zweiter hinter Tergat in 2:04:56 ins Ziel gekommen war. „Trotz des unglücklichen Ausfalls von Olympiasiegerin Mizuki Noguchi werden wir sicherlich auch ein hochklassiges Frauenrennen sehen“, sagte "Race-Director" Mark Milde. Die dreifache olympische Medaillengewinnerin über die Bahn-Langstrecken, Gete Wami (Äthiopien/Marathon-Bestzeit: 2:22:19), trifft auf die Paris-Marathon-Siegerin von 2004, Salina Kosgei (Kenia/2:24:32).
Mit Spannung wird am Sonntag auch der Auftritt von Sonja Oberem erwartet, die ihr Comeback über die 42,195 km laufen will. Die 33-Jährige hatte vor zwei Jahren in Berlin mit einem dritten Platz in 2:26:53 Stunden ihre erfolgreiche Marathon-Karriere eigentlich beendet. Doch nach einer Babypause entschloss sich die Läuferin von TSV Bayer Leverkusen nun, noch einmal einen neuen Anlauf zu nehmen. Mehr... und letzte Infos...(19.09.06)
aktuell: Berlin-Marathon (23.09.06)
Mastersathletin Hella Böker (*1941,TUSPO Borken) ist wegen des Verdachts eines Dopingverstoßes am 15. September 2006 durch den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) suspendiert worden. Die Analyse der am 27.07.06 während der 15. Europameisterschaften der Senioren in Posen (Polen) entnommenen Urinprobe der Athletin ergab das Vorhandensein von Hydrochlorothiazid. Hydrochlorothiazid gehört zur Gruppe der Diuretika und anderer Maskierungsmittel (WADA-Liste der verbotenen Wirkstoffe und Substanzen 2006, S 5).
Die Athletin hat das Ergebnis der A-Probe akzeptiert und auf die Analyse der B-Probe verzichtet. Dies teilte Dr. Anne Jakob, Vorsitzende des DLV- Disziplinarausschusses, am Montag mit und ergänzte auf Anfrage: ""Nach Informationen der Athletin war das Mittel in einem Medikament enthalten, für das sie keine Ausnahmegenehmigung hatte." Hella Böker wird damit voraussichtlich für zwei Jahre gesperrt.
Übrigens: Hella Böker hat die Vaterstettener Anti-Doping-Erklärung nicht unterschrieben! Ein Insider: "Die Doping-Dunkelziffer muß sehr hoch sein, sonst gäbe es bei den angekündigten Kontrollen nicht so viele Treffer.Was käme wohl bei den geforderten unangekündigten Kontrollen auch bei regionalen Ereignissen heraus?"
Böker, die unter ihrem Mädchennamen Ulbricht in den 60-er Jahren Erfolge in der DDR feierte und 1981 in die Bundesrepublik ausreiste, verliert ihre EM-Medaillen von Poznan, wo sie wegen ihres November-Geburtstags in der W60 starten musste. Neben der Goldmedaille im Werferfünfkampf gewann die Wahlhessin dort Silber im Diskus und mit dem Hammer sowie Bronze im Speerwurf und Gewichtwurf. Im Kugelstoßen wurde sie Vierte der Konkurrenz.
Im Werferfünfkampf ist Gudrun Mellmann (*1941, LG Nord-West Hamburg) neue Europameisterin, die auch im Speerwurf auf Platz 3 vorrückt. Die Dänin Kirsten Poulsen (W61) ist neue Dritte im Gewichtwurf. In der Diskuskonkurrenz wird die Lettin Maija Jakobsone (W63) neue Zweite und die Slowakin Eva Polakova (W62) belegt Rang drei. Neue EM-Silbermedaillengewinnerin im Hammerwurf ist Marita Horn (*1943, SSV Planeta Radebeul) vor der neuen Dritten Brunella del Giudice (W63) aus Italien.
Hella Böker werden auch ihre W65-Gold- und die drei Silbermedaillen der DM II in Aachen aberkannt. Im Kugelstoßen rückt Karin Illgen (*1941, LAZ Leipzig)auf Platz 1 gefolgt von Gudrun Mellmann und Brunhilde Ponzelar (*1939, CSV Krefeld). In den anderen Wurfdisziplinen, in denen jeweils das Silberresultat von Hella Böker gestrichen wird, sieht das Ergebnis der DM jetzt so aus:
Diskuswurf 1,00 kg Vor-/Endkampf 06.08.2006
1.Illgen, Karin 41 LAZ Leipzig 31,00 m
28,39 28,48 28,29 30,86 x 31,00
2.Holzknecht, Ingrid 40 LG Elmshorn 27,47 m
26,74 x 25,24 27,47 25,61 25,84
3.Ponzelar, Brunhilde 39 CSV Krefeld 26,92 m
23,10 24,19 25,11 26,92 26,41 25,11
Hammerwurf 3,00 kg Vor-/Endkampf 04.08.2006
1.Mellmann, Gudrun 41 LG Nord-West Hamburg 39,83 m
38,02 39,83 36,47 37,02 x 39,60
2.Schmidt, Brigitte 39 DJK Memmingen 28,35 m
26,93 x x 26,05 28,35 25,92
3.Möller, Beate 39 OSC Berlin 24,83 m
24,83 x x 22,48 x x
Speerwurf 400 g Vor-/Endkampf 05.08.2006
1.Möller, Beate 39 OSC Berlin 28,01 m
25,61 26,21 28,01 26,47 25,55 27,14
2.Bensch, Christa 40 SV Blau-Weiß Auma 26,51 m
26,51 25,28 25,03 24,51 24,99 26,27
3.Illgen, Karin 41 LAZ Leipzig 25,73 m
25,73 x x 25,43 x x
(18.09.06)
Nicht nur in der Männerklasse gab es bei den Landesmeisterschaften im Fünfkampf am vergangenen Wochenende in Hannover knappe Resultate. Die Senioren der Altersklasse M 70 kämpften bis zum Ende. Da endlich hatte der Sieger Horst Schrader vom TuS Celle einen Vierpunkte Vorsprung gegenüber Günter Wieczorek (TuS Ebstorf) herausgearbeitet. Insgesamt 118 Starter aus 50 Vereinen stellten sich den Organisatoren in Hannover.
Die Sieger in den Altersklassen: M 70: Horst Schrader (TuS Celle) 1240 Punkte, M 65: Horst Schäfer (VT Rinteln) 1587 P., M 60: Manfred Arnd (TuS Burgdorf) 1854 P., M 55: Udo Lippoldes (TuS Winnigstedt) 1751 P., M 50: Joachim Hickisch (LAV Zeven) 2262 P., M 45: Heiner Lüers (TuS Westerstede) 2212 P., M 40: Dr. Ted Spitzer (LAZ Celle) 2446 P., M 35: Bernd Giesselmann (Fortuna Wirdum) 2390 P., M 30: Holger Gewecke (TV Lohnde) 2714 P.,
Mannschaften: M60/65: Post SV Buxtehude 3543 P., M50/55: LAV Zeven 5688 P., M 40/45: Osnabrücker TB 6574 P., M 30/35: TV Lohnde 6385 P.,
Frauen: W 50: Karina Gottkekamp (LG Kreis Verden) 1253 P.,W 45:Silvia Jahnke (LG Bremen Nord) 1726 P., W 40: Birgitta Fieger ( Heidmühler FC) 2350 P., W 35: Diana Garde (LG Ganderkesee) 2507 P., W 30: Kerstin Albrecht (Garbsener SC) 2311 Punkte. Alle Resultate hier... (Quelle: NLV-la.de 18.09.06)
Wunderschönes Tessinerwetter begleitete am 9. September die 10. Internationale Schweizer Meisterschaft der Leichtathletik-Masters im Stadio Comunale di Bellinzona, ausgetragen im Rahmen des 8. Internazionale Master Città di Bellinzona. Dem Hauptverantwortlichen und unermüdlichen Responsabile Tecnico, Fedele Borradori, gelang es mit seinen vielen jungen und alten Helfern, wiederum ein Treffen unter Leichtathletikmasters zu organisieren, das dem Namen Internazionale alle Ehre erwies. Leichtathletik-Masters von 30 bis 86-jährig aus unseren Nachbarländern Deutschland, Italien, Frankreich, Österreich und Italien liessen es sich nicht nehmen, mit Schweizerinnen und Schweizern um die Medaillen (und Käse, Kaffee und Honig) zu laufen, zu springen und zu werfen. Zeitweilig sah es nach einem Länderkampf Schweiz-Italien mit europäischen Gästen aus, bisweilen gar nach einer italienischen Meisterschaft.
Die Organisatoren wurden arg gestresst, als die neu installierte Zeitmessung der Zeitmessfirma streikte und derweil frozzelten die Europäer über die berühmte Schweizer Präzision. Den Organisatoren gelang es aber, die Panne zu beheben und die Laufdisziplinen mit einer Verspätung alle noch durchzuführen, ohne dass bei den technischen Disziplinen eine Verzögerung eintrat. Und dann war da auch noch die Festwirtschaft, die mit reichlichen Speisen aufwarten konnte, feierte man doch an diesem Tag in Bellinzona das Weinfest.
Hier die, an internationalen Massstäben gemessenen, herausragendsten Leistungen:
Hervorragend, wie immer, Bruno Sobrero, ITA, M85, der mit ausgezeichneten 16.42 den 100m-Weltrekord M85 nur knapp verpasste. Bei den M70 sprintete Bruno Kimmel, GER, in 13.65sec sehr schnell. Als starker Nachwuchs entpuppte sich Erich Wigger, M40, vom STV Beinwil mit 11.67 Sekunden. Bei den Frauen waren Pasqualina Cecotti, ITA, W65, mit 15.57 sowie Mehrkampf-Weltmeisterin Marianne Maier, AUT, W60, mit 14.85 Sekunden und die Hürdensprint W35-Europameisterin Lara Zamboni vom einheimischen GA Bellinzona mit 12.55 für die Spitzenleistungen verantwortlich.Die besten Leistungen im Langsprint zeigten Hans Blöchlinger, M70, vom LC Meilen mit 29.43, Stephan Zulauf, M45, vom LV Wettingen mit 24.49 und Erich Wigger, M40 vom STV Beinwil mit 23.92 Sekunden. W45- Weitsprung-Weltmeisterin Ruth Raaflaub, TV Länggasse, erreichte mit 28.22 eine international beachtliche Zeit.
Auf der „Todesrunde“ zeigten Aldo Del Rio, ITA, M60, mit 59.46 und Stephan Zulauf, M45, mit 54.37 Sekunden hervorragendes Stehvermögen. Die beiden M65, Kaspar Scheiber SR Team und Walter Eichelberger, SV Post Zug, lieferten sich über 5000m mit 19:55,04 und 20:01.69 ein packendes Duell, das der ältere Kaspar Scheiber für sich entschied.
5000m Bahngehen: Auch Bernard Binggeli, M60, CMC Lausanne und Roby Ponzio, M55, CM Montey, lieferten sich einen epischen Zweikampf den auch hier der ältere, Binggeli, für sich entschied. 26:41.67 zu 26:46.47. Die beiden Herren taten aber gut daran, sich zu sputen, derweil Serienwelt- und Europameisterin Heidi Mädler, W60, CMC Lausanne, mit 28:56.86 nur 2 Minuten später durchs Ziel ging.
Die Kurzhürdenläufe waren der erwartete Höhepunkt dieser meisterschaften: Ganz alleine musste Enzo Azzoni, ITA, M75, die 80 m Hürden überqueren und trotzdem erreichte er mit 15.31 einen neuen italienischen Rekord.
Da sie vorwiegend (noch) mit den jüngeren Athletinnen über die höheren und mit längerem Abstand gesetzten Hürden sprintet, war Monica Pellegrinelli, W40, GA Bellinzona, der Start weniger gut geglückt als der neben ihr startenden Christine Müller, W45. Nach der ersten Hürde drehte Monica auf; Christine blieb aber nur um wenig zurück. Am Ende verbesserte Monica ihren eigenen W-40-Weltrekord um eine Hundertstelsekunde auf 11.23 Sekunden und Christine verfehlte ihren eigenen, 2 Jahre alten W-45-Weltrekord lediglich um winzige 7 Hunderstel.
Indoor-Kurzhürden-Weltmeister Dieter Tisch, M55, GER, zeigte mit 16.40 einen Weltklasselauf, dem aber der Europameister M60 im Zehnkampf, Herbert Mattle, OB Basel, mit 16.99 in nichts nachstand. (Gleichentags stellte Allen Johnson mit 13.01sec in Stuttgart einen hervorragenden neuen Weltrekord der M35 auf!).
Marco Segatel, ITA, M40, zeigte im Hochsprung mit 1,95m die international beachtlichste Leistung. Der frühere Nationalturner Kaspar Brunner, M75, LC Luzern, legte mit 1,15m ein vielversprechendes Debüt hin. Die mehrfache internationale Meisterin, Margaritha Dähler-Stettler, W55, GG Bern, übersprang 1,20m. Seriensiegerin Marianne Maier, AUT, überquerte sogar1,25m.
Was weit springen heisst, zeigte auf eindrückliche Weise der zurzeit weltbeste M45-Weitspringer Reiner Wenk, GER, mit eindrücklichen 6.88m. Tapani Taavitsainen, M60, LC Zürich, der, lang ist’s her, am 21. August 1990 mit 7.27 den M45-Weltrekord aufstellte, stellte mit 5.49m seine immer noch gewaltige Sprungkraft unter Beweis. Derweil Bruno Sobrero, ITA, M85, nach 3.04m im Sand landete. Ruth Raaflaub-Minnig, W45, TV Länggasse, verpasste die 5m um winzige 4 cm, was trotzdem eine Weltklasseleistung bedeutet. Darin stand ihr Marianne Maier, AUT, W60, mit 3.96m nur in wenig nach.
Tavernaro Sybille, AUT, W40, gelang mit exakt 10.00m eine sehr gute Dreisprung-Leistung. Die beiden M60-Athleten, Albert Linder, CA Belfaux und Herbert Mattle, OB Basel, lieferten sich ein hochstehendes Stabhochsprung-Duell, das der Spezialist Albert mit 3.20m vor dem Zehnkämpfer Herbert mit 3.00 m für sich entschied. Seine Vielseitigkeit stellte Kaspar Brunner, M75, LC Luzern, mit guten 10.22m mit der 4kg-Kugel unter Beweis. Zwar ist die Kugel, die Marianne Maier, AUT, W60, mit 3 kg etwas leichter, aber mit 10.80m legte sie ebenfalls eine international beachtliche Leistung hin. Immer noch erlaubt die Schnellkraft und eine gute Technik Hansruedi Stähli, M55, LC Frauenfeld, den Diskus auf gute 42.05 zu schleudern. Eva Schneider, W45, TV Länggasse, gelang es die 1kg-Scheibe um 86 cm über die 30m-Marke zu werfen. (von Pino Pilotto, 11.September 2006pp)
Mit Irina Mikitenko (TV Wattenscheid - 32:30) und Carsten Eich (*1970, rhein-marathon Düsseldorf) - 29:18) gewannen die Favoriten bei den Deutschen 10km-Straßenlaufmeisterschaften. Beide setzten sich am Sonntag bei Kaiserwetter und 24° warmem Spätsommertemperaturen auf dem schnellen Rundkurs (schnell und eben mit neun Runden à 1.109 Meter) im Regensburger Gewerbepark durch; im kommenden Mai werden übrigens auf derselben Strecke die Straßenlauf-Europameisterschaften der Senioren ausgetragen. Während die Wattenscheiderin Mikitenko nach der erkältungsbedingten Absage von Titelverteidigerin Luminita Zeituc (*1968, LG Braunschweig) deutlich überlegen gewann, musste Oldie Carsten Eich lange Zeit hart kämpfen, um Stefan Koch (TV Wattenscheid) die entscheidenden zwei Sekunden abnehmen zu können. Der konnte sich immerhin noch mit dem Juniorentitel trösten.
Mit der schnellstens Zeit aller Seniorinnen lief die frühere Olympia-Teilnehmerin Claudia Lokar (TuS Sythen; 35:24 Minuten) in der W40 auf Rang 1. Sie verwies die Lokalmatadorin Katharina Kaufmann (LG Domspitzmilch Regensburg; 36:27) deutlich auf Platz 2. Bis zum letzten Meter spannend war es hingegen in der W35. Hier siegte Veronika Ulrich (*1969, LG Neu-Isenburg-Heusenstamm; 35:49min) knapp vor ihrer Mannschaftskollegin, der gebürtigen Kenianerin Elizabeth Schröder (*1967, 35:52). Auch die W45-Siegerin Katrin Dörre-Heinig (*1961, LG Fulda e.V.; 36:41min) und W50-Siegerin Heidi Schneider (*1956, FSV 1925 Rallingen; 37:18min) blieben klar unter 40Minuten. "Diese magische Grenze wurde in den Klassen W35/40/45 17-mal unterboten (6/7/4)", wusste anschließend der gewohnt gut informierte Laufreport zu melden.
Auch die Senioren zeigten tolle Leistungen. Zum wiederholten Male stellte ein wieder genesener Johann Hopfner (*1957, LLC Marathon Regensburg) als M45-Meister seine Extraklasse unter Beweis. Seine 32:13min waren die schnellste zeit aller mastersläufer. Ebenfalls unter 33 Minuten blieb M40-Sieger Uwe Honsdorf (*1963, TuS Rot-Weiss Koblenz; 32:45). In dieser Altersklasse waren acht Läufer schneller als 35 Minuten und sogar 20 die 40 Minuten. Noch stärkere Werte gab es in der M45 und M50 (22 bzw. 24 Läufer unter 40 Minuten), wertete anschließend der Laufreport .
Unangefochten siegte Werner Bauknecht (*1953, LAV Asics Tübingen) in der M50 in 33:49 min vor dem favorisierten Wilhelm Schüttler (*1954, TV Waldstraße Wisbaden; 34:17) durchsetzte. Sieger der M55 wurde Winfried Schmidt (*1948, TuS Köln rrh.; 34:04 min), Wolfgang Ahrens (*1946, LC Aichach) gewann dieM60 in 35:44min. Mit M65-Meister Horst Backes (*1939, SV Schlau.com Saar 05 Saarbrücken; 40:18min) und M70-Sieger Heinrich Rücker (*1936, TSG Bergedorf; 40:39min) setzten sich die Favoriten durch. In 44:34min gewann Edmund Schepp (*1931, TuS Wiesbaden-Rambach) die M75.
Insgesamt konnte die LG Domspitzmilch mit ihrer ersten DM-Straßenlauf-Ausrichtung voll zufrieden sein. Lob gab es von allen Seiten. DLV-Bundestrainer Detlef Uhlemann bestätigte: „Immer, wenn Kurt Ring und die LG Regensburg etwas in die Hand nehmen, kommt auch etwas Gutes dabei heraus. Es waren Titelkämpfe in einem wirklich schönen Ambiente.“
Alle Resultate aus Regensburg... (Quelle: Veranstalterseite und laufreport.de, 11.09.06)
Die 4. Deutschen Werfer-Mehrkampfmeisterschaften der Senioren 2006 in Waiblingen sind vorbei. Zwei Tage lang, am 2. und 3. September 2006, erlebten Teilnehmer, Organisatoren und Besucher bei überraschend gutem Wetter einen tollen Wettkampf. Am Samstag begrüßten die Organisatoren auch den Präsidenten des Württembergischen Leichtathletik Verbandes Jürgen Scholz. Cheforganisator Thomas Strohm zog folgendes Resumee: "Es war ein angenehmer Wettkampf mit gutgelaunten Teilnehmern. Es ist erstaunlich, welche Weiten die Athleten und -innen noch im hohen Alter erzielen. Aber auch die jüngeren Masters haben zum Teil beachtliche Ergebnisse erreicht. Die Stimmung im Vfl-Stadion hätte nicht besser sein können!"
Gleich bei der ersten Altersklasse der Frauen wurde Gudrun Emmert (Bergsträßer LG) mit neuem Deutschen W50-Rekord nur Vizemeisterin. Mit gleicher Punktzahl (2.632 ) und mehr Einzelsiegen gewann Jutta Neumann (SSV Planeta Radebeul). Vor dem Gewichtwerfen hatte Emmert noch 13 Punkte Vorsprung. Eine Überraschung war in der W70 der Start von Sigrun Kofink (LAV ASICS Tübingen). Trotz gesundheitlicher Probleme gewann die vielfache nationale und internationale Meisterin mit 2.156 Pkt. klar vor Christa Baum (BSG Nickenich) die 1.875 Pkt. sammelte. Die stärkste weibliche Gruppe war die Altersklasse W40, da hier mit Ingrid van Dijk (Niederlande) und Connie Hodel (Schweiz) auch zwei Weltklasse-Athletinnen außer Konkurrenz am Start waren. Nach langer Verletzungspause fand Angelika Anton (MTV Soltau) wieder zurück zur gewohnten Leistung und gewann mit 3.159 Pkt. vor der „Jungvierzigerin“ Christina Amboß (1966 LG Neiße, 3.118 Pkt). Die Drittplazierte Susanne Strohm (SV Stuttgarter Kickers) kam auf 2.901 Pkt. Beachtlich war dabei ihre Steigerung im Hammerwerfen auf die neue persönliche Bestleistung von 38,12m, eine Weite, die bei der DM in Erfurt zum Titel gereicht hätte. mit dem Speer gelang ihr eine erfolgreiche DM-Revanche. Sie warf mit 42,63m die grösste Weite vor Dauerrivalin Angelikae Anton (41,98m), die noch in Erfurt mit 43,13m die Disziplin gewonnen hatte. Die Siegerin in der Altersklasse W30, Birgit Keller (LG Sigmaringen), überzeugte mit 2.958 Pkt. Hier kommt, so Beobachter der Szene, wieder eine hoffnungsvolle Nachwuchsseniorin für internationale Meisterschaften zum Werferfünfkampf.
Am Samstag verteidigte Jochen Koppenhöfer (VfL Waiblingen) seinen Meistertitel vom Vorjahr erfolgreich. Damit hat er seit Beginn dieser Meisterschaft vor vier Jahren alle Titel gewonnen. Schon in der ersten Disziplin, dem Hammerwerfen, setzte sich Koppenhöfer mit 51,76m an die Spitze des Feldes. Am Ende kam Jochen Koppenhöfer mit guten 17,22m im Gewichtwurf auf 3559 Punkte - 145 Punkte mehr als im Vorjahr.
Bei den Männer M75 machte es „Richy“ spannend. Vor dem Gewichtswurf war Favorit Richard Rzehak (Preußen Erlangen) noch 67 Punkte hinter dem starken Heinz Brandt (TSV Klausdorf) zurück, dann schlug der Europarekordhalter in seiner Spezialdisziplin zu: 16,56 m brachten ihm am Ende 114 Punkte Vorsprung auf seinen Konkurrenten aus Schleswig-Holstein.
Peter Speckens (SV Rot-Weiß Schlafhorst) dominierte die M70 mit 2.678 Pkte. Mit Ausnahme des Speerwurfs gewann er alle Disziplinen. Hans Röcken (LG Plettenberg/Herscheid) hatte in der M65 Pech Er musste nach 38,67m Hammerwurf aufgrund starker Rückenprobleme den Wettkampf beenden. Hier holte sich Günther Fändrich (LAG Obere Murg) mit 3.182 Pkt. den Titel. Ein dickes Lob verdienten sich die Teilnehmer der M50. Das grösste Teilnehmerfeld (16 Athleten) verhielt sich kooperativ und war aufgrund seine Disziplin -der nächste Werfer stand immer schon bereit- eine Stunde früher fertig als erwartet. M50-Sieger wurde Hubert Berger (TSV Schwabmünchen) mit 3.194 Pkt. Aufgeatmet hat Valerij Schütz (LG Wedel/Pinneberg). Nachdem er bei der EM in Polen den Werferfünfkampf nach 3 ungültigen Versuchen im Gewichtswurf abschreiben musste. „Waiblingen hat mir gut gefallen, es ist eine schöne Anlage.“ kommentierte der Fachmann. Valerij Schütz muss es wissen: Er ist Platzwart von Beruf. Zum Sieg der M45 benötigte er 3.017 Pkt.
Was eine Hochzeit bewirken kann, zeigte Sven Suhling (LG Kreis Verden); denn er gewann die M40 mit 2.838 Pkt mit exakt 7 Punkten Vorsprung vor Jan Luckmann (TG Winkel 2.831 Pkt). die "bessere Hälfte" des frischgebackenen Ehemann, in Erfurt noch unter dem Namen Dagmar Imme Deutsche Meisterin im Speerwerfen der W35, wurde als Dagmar Suhling mit 2724 Pkt. in ihrer Altersklasse W35 DM-Dritte hinter Berit Deck (TGS Hausen 2.827 Pkt.) und Kristina Telge (TV Alzey 2.784 Pkt.).
Zur Ergebnisliste und mehr... (Quelle: Vfl Waiblingen, Thomas Strohm 07.09.06)
Die Teilnehmerliste der Deutschen Straßenlaufmeisterschaften am 10. September in Regensburg ist jetzt online. Sie enthält auch die Chipnummern der Teilnehmer, die vom Veranstalter gebeten werden, eventuelle Tippfehler an info@lg-regensburg.de zu melden. Hier geht's weiter zur Teilnehmerliste...(05.09.06)
Lange Zeit herrschte Unsicherheit bei der SG Siemensstadt; sie hatte mit der M 70 Mannschaft 2921 Punkte erzielt, stand aber nicht auf der offiziellen Liste des DLV, mit Stand vom 2. August, also kurz nach dem Meldeschluss. In der Zwischenzeit aber ist die Einladung des Verbandes mit Schreiben vom 28. August an die Berliner ergangen, und so herrscht eitel Freude in der Hauptstadt, nach den zahlreichen Aufregungen, ob man nun dabei sei oder nicht.
Den Großteil an Mannschaften stellt in diesem Jahr die LG Neiße, die sich mit gar vier Mannschaften für das Finale qualifiziert hat, und zwar mit M 30 (Platz 2), W 30 (Platz 2), W 40 (Platz 1), W 60 (Platz 5). Der Endkampf findet in diesem Jahr, zum zweiten Mal nach 2002, in Köngen im Stadion Fuchsgrube statt. (05.09.06)
Die Vergabentscheidung für die Masters-WM 2011 wird spannend. Denn die Großstädte Porto Alegre (Brasilien) und Sacramento (USA) haben rechtzeitig zum 1. September ihr Interesse beim Worldmasters-Athletics-Verband angemeldet. Dies teilte jetzt der geschäftsführende WMA-Sekretär Winston Thomas (GBR) mit.
Das Rennen zwischen beiden Städten wird allgemein als offen gesehen. Bereits auf dem EVAA-Kongress im polnischen Poznan hatte sich WMA-Präsident Cesare Beccalli für die Ausrichtung in seiner brasilianischen Wahlheimat ausgesprochen. Seine Wahl hatte der Italiener vor Jahresfrist zu einem Großteil den südamerikanischen Verbänden zu verdanken. Ihnen will er sich jetzt erkenntlich zeigen. Bisher hat in Südamerika noch keine große WMA-WM stattgefunden. Porto Alegre dürfte sich auf auf eine Reihe europäischer Nationalverbände und die Länder aus Afrika und Asien stützen.
Mit dem 2009 bevorstehenden Ende der Präsidentschaft von George W. Bush (USA) könnte eine liberalere US-Visapraxis einsetzen. Dies wiederum könnte 16 Jahre nach der gelungenen WM in Buffalo (USA) die Bewerbung der kalifornischen Hauptstadt Sacramento stützen; denn insbesondere die stringenten US-Einreisebestimmungen würden die Teilnahme vieler Nationen verhindern.. Die Entscheidung für die WM 2011 fällt auf dem WMA-Kongress in einem Jahr in Riccione. Please also note that the WMA Bidders Guidelines and the WMA Contracts are
(05.09.06)
Ab sofort steht auf www.leichtathletik.de die Online-Anmeldung zum ST-Kader für das Jahr 2006/2007 zur Verfügung. Die Meldung zum ST-Kader 2007 erfolgt in diesem Jahr bereits ab 1. September 2006 und ist für ein Jahr gültig. Der Gültigkeitszeitraum für Mitglieder des ST-Kaders 2006 endet aufgrund der diesjährigen Übergangsregelung wie ursprünglich angekündigt am 31.12.06. Wer in den ST-Kader 2007 aufgenommen werden möchte, muss sich jedoch auch bis zum 30.11.2006 anmelden. Die Anmeldung erfolgt ausschließlich über das Internet, da die Daten direkt während der Eingabe durch den Athleten in einer Datenbank erfasst werden. Hier die einzelnen Schritte:
1. Die Anmeldung erfolgt ausschließlich über die offizielle Homepage des DLV www.leichtathletik.de (Menupunkt: DLV).
2. Dort steht eine Formularmaske für die Anmeldung zum ST-Kader 2007 zur Verfügung. Diese ist von den Athleten auszufüllen, wobei die eingetragenen Daten in einer Datenbank automatisch erfasst werden.
3. Nach Eingabe der Daten wird ein pdf-Formular, das alle eingegebenen Daten sowie eine Unterwerfungserklärung bezüglich der Anti-Doping-Bestimmungen enthält, erzeugt. Dieses ist vom Athleten auszudrucken, zu unterschreiben und per Post oder Fax an den DLV zu schicken.
4. Nach Eingang des unterschriebenen Anmeldeformulars beim DLV werden - zur Bestätigung der Anmeldung - Name, Disziplin und LV des Athleten in eine Online-Liste auf www.leichtathletik.de aufgenommen. (04.09.06)
Mit einer Dienstaufsichtsbeschwerde bei der Magdeburger Justizministerin Angelika Kolb (SPD) gegen die Staatsanwaltschaft Magdeburg will der Deutsche Leichtathletikverband (DLV) seine Einsicht in die Akten und Beweismittel aus dem Strafverfahren gegen Thomas Springstein durchsetzen. Springstein war im Frühjahr vom Amtsgericht Magdeburg rechtskräftig wegen Dopings von Minderjährigen verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Springstein 2004 der minderjährigen Sprinterin Anne-Kathrin Elbe ein Doping-Mittel verabreicht hatte. Dabei hatte Oberstaatsanwalt Wolfram Klein in seinem Prozess-Plädoyer die Fakten gegen Springstein als „die absolute Spitze eines Eisberges“ bezeichnet hatte. „Der Angeklagte ist im wahrsten Sinne des Wortes als Dopingmitteldealer aufgetreten, und zwar über einen längeren Zeitraum“, hatte er hinzugefügt.
Die Magdeburger Behörde hat auch der Nationalen Anti-Doping-Agentur (Nada) bisher keine Akteneinsicht ermöglicht.
Der Leiter der Magdeburger Behörde, Rudolf Jaspers, hatte erst jüngst erklärt, der DLV habe überhaupt keinen Antrag auf Einsicht gestellt. Damit aber lag der Oberstaatsanwalt nachweislich falsch: Denn der DLV hatte in zwei Schreiben vergeblich Einsicht verlangt. Nach dem ersten Brief erhielt er aus Magdeburg eine Absage. Mehr als drei Monate nach seinem zweiten Antrag und zwei Tage nach einer Beschwerde erhielt der DLV nun die telefonische Mitteilung, dass er doch "die Hauptakten" erhalte - allerdings "anonymisiert".
Solcherlei geschwärzte Hauptakten sind für den DLV nicht wertvoll. Denn nach Informationen des DLV sollen E-Mails von Springstein, die den Verdacht auf die Beteiligung weiterer Personen ergaben, von der Staatsanwaltschaft nicht weiter verfolgt worden sein. Das - versteckt in so genannten Neben- und Spurenakten - will der DLV aufklären „ Die anonymisierten Akten verschafften uns keine Erkenntnisse,“ sagte DLV-Präsident Clemens Prokop und kritisiert: „Es kann nicht sein, dass das Interesse höher sein soll, dopende Sportler zu schützen, als einem Verband die Möglichkeit zu geben, Dopingsünder zu entlarven.“ Für Clemens Prokop ist daher die verweigerte Akteneinsicht ein Präzedenzfall: „Wir wollen durch die Beschwerde eine Prüfung veranlassen, ob die Belange der Hintermänner die Interessen des Sports überwiegen. Die Entscheidung der Justizministerin von Sachsen-Anhalt wird die Zusammenarbeit zwischen Sport und Staat regeln", erklärte er den DLV-Schritt gegenüber der Presse.
Auch die Nationale Anti-Doping Agentur Deutschland (NADA), eine u.a. von der Bundesregierung ins Leben gerufene Stiftung, war bereit im Mai mit ihrem Antrag auf Akteneinsicht gescheitert. Im Ablehnungsbescheid aus Magdeburg verweist die Staatsanwaltschaft auf Paragraphen 475 StPO. Der erlaubt Akteneinsicht an nicht direkt am Strafverfahren Beteiligte, sofern sie ein "berechtigtes Interesse" haben. Sie schließt Einsicht aus, "wenn der hiervon Betroffene ein schutzwürdiges Interesse an der Versagung hat". Die Magdeburger: „Dieses schutzwürdige Interesse liegt hinsichtlich der in den Akten genannten Sportler/-innen vor.“ Dass diese Sportler durch ihre Mitgliedschaft in den Sportvereinen die Sportregeln und die Sportgerichtsbarkeit akzeptieren, spielte bei der Absage offensichtlich keine Rolle. Überraschend gesteht die Staatsanwaltschaft in dem Schreiben auch ein: „Darüber hinaus sind die beschlagnahmten Unterlagen nicht gerichtlich eingezogen worden; der Staatsanwaltschaft ist somit nach rechtskräftigem Abschluß des Verfahrens die Verfügungsbefugnis entzogen.“
Tatsächlich hat Springstein die bei einer Razzia in seinem Haus beschlagnahmten Substanzen - darunter Dopingmittel, für die er Eigenbedarf geltend machte -, Computerfestplatten und Akten zurückerhalten. Von allen „maßgeblichen Unterlagen“ sollen aber Kopien angefertigt worden sein, so Oberstaatsanwalt Jaspers. Ob auch die Computerfestplatten "gespiegelt", also kopiert wurden, teilte er nicht ausdrücklich mit. Im Übrigen beruft sich der wenig souverän wirkende Behördenchef der Magdeburger Staatsanwaltschaft darauf, DLV und NADA hätten "bereits Akteneinsicht" gehabt. Damit meinte er wohl Kontakte während der Ermittlungen gegen Srpingstein und warf sofort die Frage auf, weshalb eine weitere Akteneinsicht nun nicht mehr möglich sein soll. Einer pauschalen Einsicht stünden, erläutert der Jurist inzwischen, "die schutzbedürftigen Interessen nicht von Dopern, sondern von minderjährigen Zeuginnen entgegen". Außerdem, so Rudolf Jaspers, seien alle Ermittlungen gegen Springstein mit dem Amtsgerichtsurteil eingestellt: „Es gibt keinen Anlass, noch herumzubohren.“
Dass die jüngste Dopingrazzia gerade 130 Kilometer von Springsteins ehemaligem Wohnort nahe Magdeburg im thüringischen Bad Sachsa stattfand, hat er dabei wohl übersehen. Die verantwortliche Staatsanwaltschaft Göttingen hätte - sollte sie vom Fall des der Zusammenarbeit mit dem Spanier Fuentes verdächtigen Arztes Markus Choina auf den Fall Springstein kommen - uneingeschränkt Zugriff auf die Magdeburger Akten und NADA wie DLV ihrerseits könnten dann einen Brief nach Göttingen schicken. Vielleicht erläutert DLV-Vize Dagmar Freitag (SPD, MdB) diese Zusammenhänge einmal ihrer Parteifreundin in Sachsen-Anhalt. Dies könnte jedenfalls die Sache beschleunigen... (Quellen: FAZ, Mittelbayrische Zeitung, DLV, 03.09.06)
Am 16.09.2006 findet im württembergischen Köngen die DAMM Endrunde 2006 statt, und der Pulheimer SC ist mit drei Mannschaften vertreten. In der M40 ist man als letztjähriger Vizemeister und diesjähriger Punktbester der Vorkämpfe Favorit, zumal alle Leistungsträger im großen und ganzen verletzungsfrei antreten können und vom langjährigem Teamchef Horst Bödeker eingeschworen wurden. Vor einigen Tagen beim letzten Test des mehrfachen Diskus-Seniorenmeisters Olaf Többen, bei der DM I in Erfurt nicht am Start, reichte zu die Länge des Metermaßes des Veranstalters nicht aus, um die Weite zu messen.
Der dominierender Dreispringer der M40, Uwe van Egdom, der ebenfalls auf einen Start in Erfurt verzichtet hatte, stellte dieses Jahr mit 13,60 m einen neuen Vereinsrekord auf. Mit Karl-Heinz Bartsch holt sich ein weiterer Leistungsträger des M40-Teams bei der DM in Aachen gleich zwei Mal Staffelbronze ab, einmal in der 4x400 Staffel mit Engels, Sicora und Schwarzbach und in der 3x1000 Staffel mit Schumacher und Seck. Bei der bevor stehenden DAMM wird ein Rennen mit dem Titelverteidiger TV Bürstadt sowie mit dem Nordrheinrivalen TSV Bayer Leverkusen für Spannung sorgen.
Der M50, noch amtierender Mannschaftsmeister, werden einige starke Athleten fehlen, so dass die Titelverteidigung kaum möglich erscheint. Hier sind die Athleten der Quelle Fürth/1860 München die Topfavoriten. Pulheims M50 konzentriert sich schon jetzt auf das nächste Jahr, weil dann u.a. die Sprinter glänzen könnten. Denn hier werden mit Europameister Ulrich Dirking (*1957) und Martin Engels (*1957) zwei erfahrene Sprinter in der Altersklasse M50 erwartet, um dann u.a. mit dem zur Zeit nach einer Achillessehenenoperation noch nicht wieder hergestellten Topsprinter Wolfgang Lotz (*1954) eine bärenstarke Pulheimer Sprintstaffel zu präsentieren.
Die M60 des Pulheimer SC hat als "Neuzugang" den frischgebackenen 3-fachen Deutschen Seniorenmeister (800m,1.500m, 5.000m) Alfred Hermes (*1946) hinzugewonnen; der Pulheimer gewann in den letzten 10 Jahren über 23 Titel bei Welt-, Europa- und deutschen Meisterschaften. Pulheims M60 wird also ein gewichtiges Wörtchen bei der DAMM-Titelvergabe mitreden. Allerdings laboriert Wolfgang Tuchen noch an den Folgen einer Operation, so dass sein Start sehr ungewiss ist. In der M60 Klasse werden daher Kleinigkeiten über die Platzierungen der Favoriten aus den beiden Hamburger Vereinen SV Polizei und Alsternord, von der LAG Obere Murg und aus Pulheim entscheiden, was einen spannenden Wettbewerb verspricht, zumal auch die Teams aus Potsdam und Dormagen "nicht weit weg" sind.
Die W40 der Pulheimer hat den Endkampf denkbar knapp als 7. verpasst. Beim Vorkampf am 01.05. in Düren lief nicht alles nach Plan und die Witterungsbedingungen mit Regen und starkem Gegenwind machten gute Zeiten und Weiten zunichte. 2007 wird die Mannschaft Unterstützung bekommen, u.a. von der Geschäftsführerin der Leichtathletikabteilung des Pulheimer SC Marion Bauer (*1967), eine starke Mittel- und Langstreckenläuferin, die in diese neue Altersklasse wechselt. (01.09.06)
Der Europäische Leichtathletik-Verband EAA wird am Freitag die Resultate aller 315 bei der EM in Göteborg veranlassten Doping-Kontrollen veröffentlichen. Das teilte EAA- Sprecherin Emily Lewis am Dienstag in Lausanne mit. Sie bestätigte überdies, dass der Weltverband IAAF über das weitere Vorgehen im Zusammenhang mit den 23 Bluttests, die einen erhöhten Hämoglobinwert aufweisen, entscheiden wird.
"Der IAAF sind die Testergebnisse zugeschickt worden, nun liegt die Sache beim Weltverband", erklärte Emily Lewis. Bei 151 Kontrollen auf Blutdoping waren bei 23 erhöhte Hämoglobinwerte analysiert worden. Das kann auf die Einnahme des Blutdopingmittels EPO hinweisen. Es kann aber auch auf eine natürliche Produktion des Körpers zurückzuführen sein. (30.08.2006)
Die Septemberausgabe von "Senioren Leichtathletik" mit dem bekannt großen Berichtteil und neuen Antidoping-News ist erschienen. Die Ergebnisse und Berichte rund um die EM in Poznan und die DM I Erfurt nehmen den Großteil der neuen Ausgabe der im Aachener Meyer&Meyer-Verlag ein.
Erneut widmet sich "SL" auch der Doping-Problematik, die unlängst durch den positiven Fall Werner Schallau wieder hoch aktuell ist. "SL"-Experte Rüdiger Nickel veröffentlicht seine Rede anlässlich des ersten "EVAA-Kongresses Antidoping" in Poznan, der weltweit Beachtung fand.
Im Heft 9 stellt sich auch die neugegründete Interessengemeinschaft "proMASTERs" mit ihrem Sprecher Kurt Kaschke vor und fügt sogleich ein Kooperationspapier mit dem Deutschen Leichtathletik Verband bei, in dem u.a. Antidoping, die Meisterschaften auf nationaler und internationaler Ebene und seniorenspezifische Fragen aufgelistet sind. Interessant ist gerade der Bereich "Seniorenspezifik", wo "proMASTERs" eine stärkere Präsenz der Senioren bei internationalen Events einfordert. Bekanntlich ist Deutschland in den kommenden Jahren bis 2009 Gastgeber von IAAF - Veranstaltungen, die ein willkommenes Präsentationsforum für die Senioren darstellen. (28.08.06)
Der DLV zeigt flotten Service für die im kommenden Jahr stattfindenden drei "großen" internationalen Seniorenmeisterschaften in Europa, darunter die Straßenlauf-EM an Christi Himmelfahrt in Regensburg. Für alle drei Veranstaltungen stellt er bereits jetzt online die Meldeformulare und einen Informationsbriefbrief auf seiner Webseite leichtathletik.de unter dem Menupunkt "Senioren / (weitere) Termine" zur Verfügung.
Die ersten beiden Meisterschaften sind Europameisterschaften der EVAA: Vom 22. bis 25. März 2007 werden die Europäischen Senioren-Hallenmeisterschaften in Helsinki (Finnland) und vom 17. bis 20. Mai 2007 die Europameisterschaften Non-Stadia in Regensburg ausgetragen. Der Masters-Weltverband WMA veranstaltet die Senioren-Stadionweltmeisterschaft vom 04. bis 15. September 2007 in Riccione (Italien).
Die Bitte der DLV-Verantwortlichen lautet, ausschließlich die vom DLV zur Verfügung gestellten Meldeformulare zu nutzen. Die Programmhefte für die Meisterschaften, im fachchinesisch "Entry Booklets", liegen laut DLV noch nicht vor, werden "aber zeitnah erwartet". Sie können schon jetzt beim DLV gegen Einsendung eines mit € 1,45 frankierten DIN 4-Rückumschlages angefordert werden. (26.08.06)
Der Zeitplan für die DM-Werfermehrkampf am über nächsten Wochenende in Waiblingen hat sich geändert. Und zwar nach vorn. Das ist unüblich, für die Teilnehmer aber sehr wichtig zu wissen. Weil der DLV bis heute auf diese Änderung noch nicht reagiert hat, weisen wir hierauf -nach unserem gestrigen update-Hinweis- noch einnmal hin. Nur fünf Mal blieb es beim alten Zeitplan, doppelt so oft hat sich der Wettkampfbeginn nach vorn verschoben, teilweise bis zu 15 Minuten früher. Bei M 60 und M 65 liegt die Startzeit jetzt 30 Minuten bzw. 60 Minuten später. (23.08.06)
Mit Beschluss vom 17. August 2006 hat der Disziplinarausschuss des Deutschen Leichtathletik-Verbandes e.V. den Athleten Werner Schallau (M65) wegen eines Dopingvergehens für zwei Jahre bis zum 12. Juli 2008 gesperrt. Er muss die Kosten des Verfahrens tragen. Dies teilte die Vorsitzende der Disziplinarkommission, DLV-Justiarin Dr. Anne Jakob, inzwischen auch WMA-Präsident Cesare Beccalli mit.
Eine Urinprobe, die der Athlet anlässlich der Deutschen Meisterschaften Mehrkampf Senioren am 11. Juni 2006 in Ahlen abgegeben hatte, wies Spuren der verbotenen Substanzen Norandrosteron und Prednisolon auf. Das Ergebnis des Athleten bei dem Wettkampf wird annulliert, mit den entsprechenden Folgen für die Mannschaftswertung. (22.08.06)
Die Doping-Fahnder des Internationalen Leichtathletik-Verbandes (IAAF) haben 2006 schon in 166 Fällen Athleten für Dopingtests nicht angetroffen. Diese Zahl wurde bei der IAAF-Council-Sitzung am Montag in Peking genannt. In 22 dieser 166 Fälle habe auch eine nachträgliche Untersuchung der Umstände keine Aufklärung über den Grund der Fernbleibens gebracht, weshalb diese Tests als «verpasst» gewertet wurden.
Drei verpasste Tests eines Athleten in fünf Jahren ziehen eine Sperre nach sich. Insgesamt nahm die IAAF in diesem Jahr schon 745 Urin- und 386 Bluttests im Wettkampf sowie 786 Urin- und 166 Bluttests im Training vor. 16 Ergebnisse fielen positiv aus, wobei die Fälle von 100-m-Olympiasieger Justin Gatlin und der dreifachen Sydney-Olympiasiegerin Marion Jones noch nicht mitgezählt sind. Die IAAF zeigte sich zudem unzufrieden mit der Informationspolitik des US-Verbandes im Fall Gatlin, von dem der Weltverband erst am 29. Juli durch die Presse erfuhr, obwohl die Amerikaner bereits am 14. Juli von der positiven A-Probe gewusst hatten. (21.08.06)
Am ersten Septemberwochenende finden ab 9.30 Uhr die 4. Deutschen Werfer-Mehrkampfmeisterschaften der Senioren im württembergischen Waiblingen statt. Insgesamt haben 155 Athleten gemeldet. Organisiert werden die Meisterschaften vom größten Sportverein im Rems-Murr-Kreis, dem VfL Waiblingen. Waiblingen, 12 Kilometer von Stuttgart entfernt, stellt sich als "sportliche Stadt" vor, dies hat die Kommune im Ländle in der Tat schon häufiger unter Beweis gestellt. DM-Meldeschluss war der 16. August. Obwohl noch nicht alle Meldungen in Waiblingen vorliegen, am Wochenende fehlten noch fünf DLV-Landesverbände, ist das Meldeergebnis des Vorjahres schon übertroffen, so ein Sprecher des VfL Waiblingen.
Das VfL-Stadion, in dem die Meisterschaften stattfinden, liegt übrigens reizvoll im Naherholungsgebiet "Talaue", direkt an der Rems. Es ist umrahmt von altem Baumbestand und leicht über die B 14 (Abfahrt Waiblingen-Mitte) zu erreichen. Falls Sie mit dem Wohnmobil anreisen: Auf dem Parkplatz des Hallenbads Waiblingen gibt es eine komplette Ver- und Entsorgungsstation fürs Caravaning! Mehr auf der Internetseite der Veranstalter, u.a. ein wegen der Teilnehmerzahlen geänderter Zeitplan... (21.08.06, update 22.08.06)
Möglicherweise ist ein Komplize des spanischen Arztes Eufemanio Fuentes, der als Drahtzieher des spanischen Dopingskandals gilt, identifiziert worden. Nach Informationen des "Rundfunks Berlin Brandenburg" (RBB) soll es sich dabei um den 53-jährigen Mediziner Dr. Markus Choina handeln. Der Narkose-Arzt soll demnach Fuentes mit illegalen Substanzen versorgt haben.
Doping-Rechercheur Hajo Seppelt, der als Reporter für den RBB tätig ist, erklärte: "Choina war den bisherigen Ermittlungen zufolge der Mann, der vermutlich über Ignacio Labarta Medikamente für Dopingzwecke illegal aus Deutschland für die Spanier beschafft hat". Labarta ist der ehemalige sportliche Leiter des spanischen Rennstalls "Comunidad Valenciana". Er ist inzwischen im Zuge des Doping-Skandals verhaftet worden.Wie aus einer Mitteilung des Bundeskriminalamtes hervorgeht, sollen bei einer kürzlichen Hausdurchsuchung umfangreiche Beweismittel gegen Choina sichergestellt worden sein. Aufgrunddessen hat die Staatsanwaltschaft Göttingen bereits ein Ermittlungsverfahren gegen den Arzt aus Niedersachsen wegen Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz eingeleitet. Ungeklärt ist bislang noch, ob der 53-jährige Arzt entsprechende Medikamente, darunter das so genannte "Synacten"-Präparat, aus der Helios-Klinik im thüringischen Bleicherode, in der er als Chefarzt tätig ist, entwendet hat. Synacten stimuliert die Eigenproduktion von Kortison im Körper und regt somit eine Art "Eigenblut-Doping" an. Der Name des Medikaments war auch in Verbindung mit Jan Ullrich gefallen, der ebenfalls beschuldigt wird, in den Dopingskandal um den spanischen Arzt Fuentes verwickelt zu sein.
Der in Gleiwitz geborene Mediziner Markus Choina studierte in den 70er Jahren an der Universität in Katowitz Medizin. Nach seiner Promotion machte er zwei Facharztausbildungen zum Pädiater und zum Anästhesisten. Dort hat er den Schwerpunkt Transfusionsmedizin. Bereits vor zwanzig Jahren betreute Choina in seinem Geburtsland die Fußballnationalmannschaft und das polnische Leichtathletik-Team. Mehr... (18.08.06)
Am Samstag, 9. September, finden die 10. Internationalen Schweizer Seniorenmeisterschaften der Leichtathleten im städtischen Stadion von Bellinzona statt. Sie bieten noch einmal eine gute Startgelegenheit in der zuende gehenden Sommersaison.
Bellinzona ist, vorzugsweise aus Süddeutschland, mit dem Pkw oder binnen 8 h (ab München) mit dem Zug zu erreichen. Eine Alternative ist die Anreise mit der Schweizer Fluggesellschaften Swiss über den Flughafen Lugano-Agno , zum Beispiel ab Berlin für kostengünstige 67,00 Euro (oneway). Das Stadion in Bellinzona liegt 30km vom Flughafen entfernt; und über die Autobahn ist man in etwas mehr als 20 Minuten bequem vor Ort. Vom Flughafen kann man auch mit dem Shuttlebus in einer Viertelstunde den Bahnhof von Lugano erreichen, von dem die S-Bahn in 30 Minuten nach Bellinzona fährt; die Züge fahren alle halbe Stunde.
Der Meldeschluss für die Meisterschaften ist der 23. August. Die Meldungen können auch per E-Mail abgegeben werden. Einzelheiten hier... (16.08.06)
Hunderte EM-Fotos hat die Londoner Fotografin Lesley Richardson bei der Europameisterschaft in Poznan geschossen und - sortiert nach Wettkampftagen- auf ihrer Internetseite bereit gestellt. Die Aufnahmen der aktiven Leichtathletin können zum Preis von £7.50 (einschließlich Versand) erworben werden. Mehr... (16.08.06)
Im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst (sid) hat DOSB-Präsident Dr. Thomas Bach noch einmal seine Argumente dargelegt, weshalb er beim Kampf gegen Doping gegen die Bestrafung von Sportlern durch staatliche Instanzen ist. Hier das Interview im Wortlaut:
SID: Herr Bach, weshalb sind Sie gegen staatliche Gesetze, die dopende Athleten mit Gefängnis bedrohen? Fürchtet der Sport um seine Autonomie?
BACH: "Nein. Es geht allein um die höchstmögliche Effektivität beim Kampf gegen Doping."
SID: Und die ist nur durch Sportgerichte erreichbar?
BACH: "Ja, weil sie nicht wie ordentliche Gerichte auf alle möglichen Ausreden der Athleten Rücksicht nehmen müssen. Sie können schnell, hart und international durchsetzbar bestrafen, allein auf Grund einer positiven Dopingprobe. Ein mehrjähriges Berufsverbot trifft die Athleten am härtesten, jedenfalls härter als gegebenenfalls eine Bewährungsstrafe durch ein ordentliches Gericht."
SID: Und warum nicht zusätzliche staatliche Strafen?
BACH: "Zum einen, weil staatliche Gerichte dem Athleten in jedem Einzelfall die Schuld nachweisen müssten und dadurch Freisprüche und Verfahrenseinstellungen sehr viel wahrscheinlicher sind als bei Sportgerichten. Zum andern, weil mit Berufsverbot plus Gefängnis womöglich die rechtstaatlich geforderte Verhältnismäßigkeit zwischen Tat und Strafe nicht mehr gewährleistet wäre. Erst vor wenigen Wochen hat der Europäische Gerichtshof entschieden, dass er diese Verhältnismäßigkeit bei zukünftigen Fällen beurteilen wird."
SID: Was wäre die Folge?
BACH: "Sportverbände und Sportgerichte würden erst abwarten müssen, wie die ordentlichen Gerichte entscheiden, was Monate oder Jahre dauern kann. Denn wenn sie zuvor Strafen aussprechen, gehen sie ein hohes Risiko ein, auf Schadenersatz verklagt zu werden, falls das Gericht zu einem anderen Urteil kommt. Möglicherweise könnte dann der Athlet sogar noch weiterhin an den Start gehen."
SID: Ein Gesetz gegen Athleten würde also die Bestrafung von Dopingsündern eher erschweren als erleichtern?
BACH: "Ja, weil es rechtlichen Winkelzügen Tür und Tor öffnet und die internationale Durchsetzbarkeit von Urteilen der Sportgerichte behindert. Gegenwärtig ist nämlich ein Urteil des Internationalen Sportschiedsgerichtshofes CAS weltweit sofort durchsetzbar und führt zu weltweitem Startverbot, was das Urteil eines nationalen Gerichtes so nicht erreichen kann."
SID: Leichtathletik-Präsident Clemens Prokop hat Ihnen die Legitimation abgesprochen, in dieser Frage für den gesamten deutschen Sport zu sprechen.
BACH: "Das Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbundes ist durch seine Wahl nicht nur legitimiert, sondern sogar verpflichtet, Position zu beziehen. Dabei stützen wir uns auch auf den vom deutschen Sport anerkannten Bericht von Rechtsexperten aus dem Jahr 2005."
SID: Hat Ihre Linie eine Mehrheit?
BACH: "Derzeit erörtern wir unser Arbeitsprogramm auch zum Antidoping-Kampf mit unseren Mitgliedsorganisationen. Nach fünf von sechs derartigen Regionalkonferenzen hat es bislang zu unserer Antidoping-Politik lediglich einen einzigen Widerspruch gegeben, nämlich von Herrn Prokop, der eine ausführliche Stellungnahme in München vortrug. Innerhalb des DOSB werden die Verbände von einer gewählten Sprechergruppe, an der Spitze Schwimm-Präsidentin Christa Thiel, repräsentiert. Diese Gruppe war auch über die Regionalkonferenzen in die Diskussion einbezogen."
SID: Bayern will einen eigenen Entwurf für ein Antidopinggesetz einbringen.
BACH: "Dieses Recht kann niemand dem Freistaat verweigern. Man könnte aber markigen Worten viel besser Taten folgen lassen, indem man den bestehenden Gesetzen zur Durchsetzung verhilft und zum Beispiel schon morgen in Bayern eine Schwerpunkt-Staatsanwaltschaft einrichtet. Schließlich sind Handel und Weitergabe von Dopingmitteln schon jetzt strafbar, aber bis auf den Fall Springstein mit einem eher milden Urteil nie geahndet worden."
SID: Was fordert der deutsche Sport ?
BACH: "Der DOSB will schärfere Gesetze gegen die Hintermänner der Athleten, da der Sport diese mit seinen Mitteln nicht hart genug belangen kann. Wir wollen deshalb zum Beispiel das Strafmaß erhöht wissen. Damit wären neben den jetzt schon zulässigen Durchsuchungen auch Abhörmaßnahmen möglich. In all diesen Fragen sind wir mit Innenminister Wolfgang Schäuble seit längerem im Gespräch und ich gehe davon aus, dass sich der Bundestag im Herbst damit befasst."
SID: Fühlen Sie sich nicht auch persönlich diffamiert, wenn Sie als Vertreter einer ´weichen Linie´ hingestellt werden?
BACH: "Auf Angriffe dieses Niveaus reagiere ich nicht. Schon 1981 habe ich als Gründungsmitglied der Athletenkommission im IOC härteste Strafen für Dopingsünder gefordert. Wir haben mit unseren Interventionen damals das Problem erst wieder auf die Tagesordnung der internationalen Sportpolitik gebracht. Die Juristische Kommission des IOC hat unter meiner Leitung effektive Regeln entwickelt, die über andere Verbandsregeln weit hinaus gehen. So disqualifizieren wir zum Beispiel Athleten schon allein auf Grunde einer positiven A-Probe, ohne auf die B-Probe zu warten. Wir schließen einen Athleten von Olympischen Spielen aus, so bald er einen Dopingtest verweigert. Dieser Null-Toleranz-Politik habe ich als Vorsitzender zahlreicher Anti-Doping-Disziplinarkommissionen zusammen mit IOC Präsident Jacques Rogge erfolgreich zur Durchsetzung verholfen."
SID: Sie halten das IOC-Modell für richtungweisend?
BACH: "Das IOC hat das Modell der effektiven Aufgabenteilung zwischen Sport und Staat während der Winterspiele 2006 in Turin erfolgreich angewandt. Der italienische Staat hat Durchsuchungen vorgenommen. Sobald mir deren Ergebnisse vorliegen, werde ich mit meiner Anti-Doping-Disziplinarkommission die Ergebnisse auswerten, Anhörungen vornehmen und gegebenenfalls der IOC-Exekutive Strafen empfehlen. Dieser Grundsatz der effektiven Arbeitsteilung liegt im Übrigen auch den meisten gesetzlichen Regelungen in den anderen Ländern wie zum Beispiel Spanien, Österreich, Frankreich zugrunde."
( Quelle: Mitteilung des Deutschen Olympischen Sportbundes, 15.08.06)
Die „Interessen-Gemeinschaft Senioren-Leichtathletik“, proMASTERs, nimmt ihre Tätigkeit auf. Bei den Deutschen Senioren-Meisterschaften II in Aachen wurde die IG am vergangenen Wochenende offiziell gegründet. Sprecher Kurt Kaschke (Wettmar) stellte jetzt ein Team von "Repräsentanten" vor, die in verschiedenen Arbeitsfeldern Athleten-Anregungen sammeln, bündeln und dann dem DLV, der EVAA oder der WMA zur Umsetzung vorschlagen wollen. Dabei handelt es sich vor allem um Themen aus den Bereichen Wettkampf-Durchführung, Zeitplan, Punktewertung, Antidoping, Ausschreibungen und Ablauf von internationalen Meisterschaften.
Die Gründungsmitglieder und Repräsentanten von proMASTERs sind ausnahmslos erfahrene Männer und Frauen aus der deutschen Senioren-Leichtathletik, nämlich Kurt Kaschke (Sprecher), Dagmar Fuhrmann (Athleten), Arno Hamaekers (Athleten), Wilhelm Köster (Wettkampfbetrieb), Frank Krümmer (Zeitschrift SL), Dieter Massin (Internationales), Guido Müller (Athleten), Rüdiger Nickel (Antidoping, Ethik), Jörg Reckemeier (Statistik, Rekorde) und Bernhard Riedel (Mannschaften).
Kommunizieren will proMASTERs ausschließlich über die Zeitschrift „Senioren-Leichtathletik“ aus dem Meyer&Meyer-Verlag Aachen. Sie wird der Interessengemeinschaft eine gesonderte Seite zur Veröffentlichung von Mitteilungen zur Verfügung stellen. Daneben gibt es Informationsaustausch bei deutschen und internationalen Meisterschaften, natürlich per E-Mail unter den aufgeführten Adressen der Repräsentanten und schließlich über die eigene Homepage im Internet. Mit „masters-sport.de“ und „senioren-leichtathletik.de“ ist eine Kooperation vereinbart.
Mit einem besonderen Bonbon konnte Sprecher Kurt Kaschke noch aufwarten: In Aachen wurde eine Zusammenarbeit mit dem „Meyer & Meyer-Verlag“, der auch in Aachen ansässig ist und zu den größten Sportfachbuchverlagen der Welt zählt, vereinbart werden: Die Zeitschrift kann zu einem Vorzugsabonnementspreis von proMASTERs -Mitgliedern erworben werden (Reduzierung des Abonnementsum 20 % auf 40,00 € pro Jahr), allerdings nur, sofern dem Förderverein proMASTERs eine Jahresspende von mindestens 100,00 € zur Verfügung gestellt wird. Dieser Förderverein, ebenfalls am 5. August in Aachen gegründet, unterstützt die Senioren-Arbeit der Interessengemeinschaft ausschließlich mit Mitteln von Spendern und Sponsoren. Sein Vorsitzender ist der Niedersachse Kurt Kaschke, Stellvertreter Arno Hamaekers, Beisitzer im Vorstand sind Jörg Reckemeier und Frank Krümmer. (13.08.06)
Eine neue persönliche Jahresbestzeit hat Merlene Ottey am Samstag aufgestellt. Die gebürtige Jamaikanerin gewann über 100m die offenen schottischen Meisterschaften in Glasgow überlegen in 11,34 sec (W: +1,8m). Damit verbesserte die Halbfinalistin der EM in Göteborg ein weiteres Mal den W45-Weltrekord. (12.08.06)
Neue Senioren-Aktivensprecher im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) sind Barbara Schlosser (*1956, Wiesbadener LV) und Gunter Bernhard (*1965, LG Wetzlar). Alle vier Jahre wählen die deutschen Leichtathletik-Senioren ihre Aktivensprecher. Nach der Wahl 2002 stand damit in diesem Sommer die Neuwahl an, die bei den drei großen Stadion-Meisterschaften (Senioren I in Erfurt, Senioren II in Aachen und Mehrkampf in Ahlen) stattfand. Viele Vereine und ihre Masters-Leichtathleten beteiligten sich an der Wahl, deren Ergebnis nun feststeht.
Mit Barbara Schlosser und Gunter Bernhard, dessen Vorname sich übrigens ohne "h" schreibt, setzten sich die beiden vom DLV-Landesverband Hessen vorgeschlagenen Kandidaten durch. Die W50-Werferin und der M40-Sprinter sehen ihre bevorstehenden Aufgaben vor allem darin, einerseits Ansprechpartner für alle Senioren/innen zu sein und andererseits die Position der Senioren im DLV zu stärken und auszubauen. In ihren Statements bei der Kandidatenvorstellung hatten sie als Ziele das Erreichen eines höheren Stellenwerts der Seniorenmeisterschaften und die Hilfe bei der Lösung von Problemen als vorrangige Ziele definiert. (Quelle: www.leichtathletik.de und eigene Recherchen12.08.06)
Überraschend hat die WMA am Wochenenanfang auf ihrer Webseite die Disqualifikation des kasachischen M40-Hallenweltmeisters von Linz im Kugelstoßen Sergey Rubtsov mitgeteilt. In einer vom Vorsitzenden des "Law & Legislation-Komitee" Friedel Schunk (Verden) abgegebenen Erklärung werden allerdings keinerlei genaue Gründe für die Disqualifikation genannt. Die Rede ist nur von Regelverstößen des Kasachen. Um welche Regelverstöße es sich handelt, wird nicht mitgeteilt. Offen ist folglich, ob der Kasache gedopt hat und damit ein dritter Dopingverstoß in Linz festgestellt wurde.
Die WMA-Mitteilung bestätigt außerdem, dass die WM-Ergebnisse des mit dem anabolen Steroid Stenozolon gedopten Russen Andrey Fedyaschin (M40) gestrichen wurde. Der W40-Athlet verliert seinen Kugelstoßrang und außerdem in den Winterwurfkonkurrenzen Diskus (Silbermedaille) und Speer (Rang 4). In der Winterwurf-Diskuskonkurrenz rückt damit der Südafrikaner Braam Botes (38,40m) auf Rang 2, die Bronzemedaille gewinnt Heino Kaup (*1962, TSV Bayer Leverkusen, 37,12m).
Mit der jetzt veröffentlichten Erklärung der WMA sind offensichtlich die "weitere(n) Untersuchungen dieses Wettkampfs abgeschlossen" worden, die die WMA Anfang Juli angekündigt hatte. Wir hatten bereits Anfang Juli gemeldet, dass in der Linzer Halle am Wettkampftag der mit gestoßenen 17,80m überlegene Sieger des Kugelstoßwettkampfes aus Kasachstan verdrückt hatte, angeblich "um die Toilette aufzusuchen". Danach ward er nicht mehr gesehen. Kurz zuvor war ein Dopingkontrolleur auf der Anlage erschienen, wo er gezielt sowohl den Kasachen als auch den jetzt disqualifizierten Russen Fedyashin zur Urinkontrolle bitten wollte.
M40-Kugelstoßweltmeister von Linz ist damit Enrico Pyritz (*1962, HSG Uni Greifswald), der mit 15,74m im fünften Versuch seinen Titel von Sindelfingen verteidigte, der Brite John Nicholls (14,77m) erhält Silber und Michael Perplies (*1962, TV Wattenscheid, 13,60m) bekommt Bronze. Die neuen Medaillengewinner werden von der WMA jeweils benachrichtigt, die Medaillen werden Ihnen ausgehändigt. Die offizielle Ergebnisliste ist bereits berichtigt; die noch in Druck befindliche Ergebnisbroschüre enthält ebenfalls die neue Ergebnisliste.(09.08.06)
(Fast) unbemerkt hat es der der DM II in Aachen einen weiteren deutschen Rekord gegeben. In der Dreisprungkonkurrenz M65 sprang Lothar Fischer (*1936, TG Waldsee) im fünften Versuch 10,15m (W:+0,2) und damit nicht nur auf den zweiten Platz der Konkurrenz. Die erzielte Weite ist nämlich auch besser als der bisherige M70-Dreisprungrekord, den Fischer selbst bei der EM in Posen am 28.07.2006 auf 10,01 (-1,3) verbessert und damit die vier Jahre alte Bestmarke von Rudolf Held (*1931, TSV Gronau/L) übertroffen hatte.
Fischer, 1936 geboren, gehört national bereits zur M70, für die in Aachen keine Dreisprungentscheidung ausgeschrieben war; er war deshalb in die M65 "ausgewichen". In der M70 gewann er übrigens mit 4,73m - auch im fünften Versuch- den Weitsprungwettbewerb. (09.08.06, erg. 10.08.06)
Den „Knaller“ bei den Deutschen Senioren-Meisterschaften II in Aachen gab es am Samstag beim letzten Wettbewerb des Abends, dem Speerwurf der Seniorinnen W50. Ingrid Thyssen (*1956, TSV Bayer 04 Leverkusen) stellte mit 44,20 Metern im fünften Versuch einen neuen Weltrekord auf und verbesserte den alten Rekord von Regina Stange (*1952, TuS Jena) aus dem Jahr 2002 um 2,70 Meter. „Vor 25 Jahren wäre mir dieser Rekord lieber gewesen“, sagte die ehemaliger Aachenerin (ATG). „Ich bin heute nur an den Start gegangen, weil die Meisterschaft in meiner Heimatstadt ausgetragen wurde.“
"Richtig Stimmung" kam am Samstag im Aachener Waldstadion bei den 100- und 400-Meter-Finals und insbesondere bei den Endläufen der Staffeln auf. Bei den Staffeln über 4x100, 4x400, 3x800 und 3x1.000 Meter gab es Freude und Tränen. Der Schlussläufer der 4x100-Meter-Staffel, Ehrenfried Exter (*45) von LAV Bayer Dormagen, lag durch die gute Leistung seiner Staffelkameraden in Führung, aber als er den Stab übernahm, ereilte ihn ein Muskelkrampf, und er konnte das Rennen nicht beenden. Dadurch wurde der TuS Eintracht Wiesbaden in 51,25 Sekunden neuer Deutscher Meister in der M60.
Anders erging es der 4x100-Meter-Staffel der W65 vom OSC Berlin mit Irene Geisler (*41), Beate Möller (*39), Erika Kothe (*38) und Nora Bäcker (*40), die ihren eigenen deutschen Rekord aus dem Jahr 2005 von 68,15 Sekunden auf 64,11 Sekunden verbesserte; besonders konnte sich dabei Irene Geisler freuen, die in der Rekordstaffel an die Stelle von Rona Frederiks gerückt war
Interesse zeigten neben den vielen Aktiven und Begleitern auch die örtlichen Zuschauer bei sonnigem Wetter an dieser Veranstaltung, unter ihnen waren der Nordrhein-Westfälische Minister für Integration, Armin Laschet, EVAA-Präsident Dieter Massin sowie der stellvertretende Oberbürgermeister der Stadt Aachen, Wolfgang Rombey, mit seinem Sportamtsleiter Hans-Georg Suchotzki.
Am späten Samstagnachmittag erzielte Jutta Schaefer (*1931, TSV Kassel-Oberzwehren) einen weiteren neuen deutschen Seniorenrekord W75 im Hammerwurf. Eine gute Serie (30,38-31,20-27,13-29,90-30,32 m) krönte sie im letzten Versuch mit 31,80 Metern. Jeder Wurf war über der alten Bestmarke von Marianne Neubert (*1928, LG Kottern-Durach) aus dem Jahre 2004 mit 26,39 Metern. Jutta Schaefer erzielte damit (incl. Rasenkraftsporttiteln) ihren 107. Deutschen Meistertitel. (Quelle: eigene Recherchen und Karlheinz Flucke auf www.leichtathletik.de, 05.08.06)
Die offizielle Seite zu den Deutschen 10km-Straßenlaufmeisterschaften am 10. September in Regensburg ist online. Unter www.lg-regensburg.de/2006_dlv-strasse/ sind ab sofort alle weiteren Informationen zur Veranstaltung zu finden. (05.08.06)
Bereits eine Woche nach den Senioren Europameisterschaften in Poznan (Polen) starteten die älteren Senioren (Altersklasse ab W/M 50) bei den Deutschen Senioren Meisterschaften II in Aachen, um zu Titelehren zu gelangen. In der Heimatstadt von DLV-Vizepräsident Prof. Dr. Michael Böhnke wurde im Waldstadion eine Veranstaltung des LV Nordrhein mit sehr viel Liebe zum Detail vorbereitet. Dieses schöne Umfeld gab am Freitag den Athleten auch jene Motivation, um einen neuen Weltrekord im 800-Meter-Lauf der Klasse W75 zu erzielen. Melitta Czerwenka-Nagel (*1930, LAG Saarbrücken) startete in der jüngeren W70er Klasse und kam im Sog von Elfriede Hodapp (*1935, LG Ortenau Nord, 3:07,86 Minuten) und Annemarie Stiegmann (*1935, LG Lage Detmold) auf die neue Weltrekordzeit von 3:28,73 Minuten.
Einen neuen deutschen Seniorenrekord erzielte Hans Eberle (*1926, LG Remseck) im Weitsprung der Klasse M80 mit 4,18 Metern. Er verbesserte damit den Rekord von Hans Hoffmann (*1925, LG Altmark) aus dem Jahr 2005 um sieben Zentimeter, der seinerseits mit 3,97 Metern Europarekord sprang. Für den Europäischen Verband gilt die Geburtstagsstichtagsregelung. Hans Eberle, 1926 geboren und daher nach DLV-Regeln Starter in der M80, siegte zwar im M80-Wettbewerb, hat aber das 80. Lebensjahr noch nicht vollendet.
(Quelle: eigene Recherchen und Karlheinz Flucke auf www.leichtathletik.de, 05.08.06)
Der norwegische Sprinter Aham Okeke ist zum dritten Mal positiv bei einer Doping-Kontrolle getestet worden. Daraufhin wurde der 36-Jährige vom norwegischen Leichtathletik-Verband mit einer lebenslangen Sperre belegt. Der sechsmalige norwegische Meister über 100m war am 7. Juli von einer unangemeldeten Trainingskontrolle der nationalen Anti-Doping-Agentur überrascht worden und hatte den Gebrauch des Wachstumhormons zugegeben. Weil der gebürtige Nigerianer geständig war, warteten die norwegischen Dopingfahnder nicht die Öffnung der B-Probe ab sondern fällten ihren Schuldspruch unverzüglich.
Okeke war für den 100-Meter-Start und die Sprint-Staffel bei den am 7. August in Göteborg beginnenden Europameisterschaften gemeldet worden. Er war schon zwei Mal gesperrt worden: Wegen der Einnahme des Aufputschmittels Pseudoephedrin wurde er für einen Monat aus dem Verkehr gezogen. Danach folgte für ein Testosteron-Vergehen eine zweieinhalb Jahre lange Sperre. Der norwegische Sprinter gab an, wegen einer im Juni zugezogenen Fußverletzung ein Testosteron haltiges Medikament von seinem Arzt erhalten zu haben. «Es war ein verzweifelter Versuch. Ich entschuldige mich bei meinen Teamkameraden», sagte Okeke.(aus: ftd, 05.08.06, update 06.08.)
Zur positiven Dopinganalyse hat Werner Schallau inzwischen gegenüber www.masters-sport.de eine Erklärung abgegeben. Wir veröffentlichen sie hier im Wortlaut:
"Zu meiner am 11.Juni 2006 anläßlich der Deutschen Senioren-Mehrkampfmeisterschaften in Ahlen entnommenen positiven Dopingprobe gebe ich folgende Erklärung ab, die ich in groben Zügen auch der örtlichen Presse (Buersche Zeitung) habe zukommen lassen. Der Dopingtest ergab das Vorhandensein von Norandrosteron und Prednisolon. Im Vorspann im Text an die Buersche Zeitung erklärte ich ausdrücklich, dass diese gefundenen Substanzen nicht auf Selbstmedikation zurück zu führen sind, sondern über Injektionsbehandlungen durch meinen Orthopäden in meinen Körper gelangt sind. Darauf möchte ich in dieser Stellungnahme noch einmal mit Nachdruck hinweisen! Zu beiden Inhaltsstoffen gebe ich folgende Informationen:
Zu 1) Vorhandensein von Norandrostreron
Im Zustand eklatanter physisch und psychisch bedingter Schwächezustände einhergehend mit einem desolaten Immunsystem und der erklärten Absicht, keine Wettkämpfe mehr bestreiten zu wollen, habe ich am 12.Mai neben Vitamin- bzw. Aufbaupräparaten ein Präparat mit einem anabolen Wirkstoff (Norandrosteron ) von meinem Orthopäden injiziert bekommen. Dieses wurde bzw. wird nach Operationen zur Rekonvaleszenz und bei Substanzverlust eingesetzt. Wie kam es zu diesen Schwächezuständen? Ausgang war (wahrscheinlich) ein zu hartes Training (5-6mal die Woche) zur Vorbereitung auf die Senioren-Hallenweltmeisterschaften in Linz (15.-20-März). Dazu kam, dass ich kurz zuvor (10.März) als Abteilungsleiter zum für mich schmerzlichen Rücktritt "gezwungen" wurde. In diesem Zustand eines körperlichen und seelischen Tiefs blieb ich dann in Linz - auch bedingt durch Hüftbeschwerden - weit hinter den in den letzten beiden Jahren bei Hallenmeisterschaften erzielten Ergebnissen zurück.
In der Folgezeit verschlechterte sich mein Zustand weiter, ich war körperlich am Boden, seelischen Depressionen nahe, dass ich auch keinen Sinn darin sah, mich für die Senioren-Europameisterschaften in Posen zu melden und das nach oftmaliger erfolgreicher Teilnahme an internationalen Meisterschaften! In diesem desolaten Zustand erwischte mich wohl zwangsläufig - dazu noch in meinem Urlaub - eine fiebrige Grippe, nach der ich dann völlig "im Keller" war. Ich startete zwar noch wegen Besetzungsschwierigkeiten am 8.Mai bei einem Mannschaftswettkampf im Stabhochsprung, scheiterte da aber an der lächerlichen Anfangshöhe von 2,20 m! Anschließend versuchte ich noch ein Sprinttraining mit 100-m-Läufen zu absolvieren, brach dies aber nach dem 3.Lauf mit einer Zeit knapp unter 17 Sekunden ab, und nachdem ich in der Woche zuvor trotz intensivsten Einsatzes die 200 m nicht unter 36 Sekunden laufen konnte, war für mich jetzt endgültig "Feierabend"! Da mir die Arthrose der rechten Hüfte immer mehr Probleme bereitete, so dass ich nicht einmal mehr schmerzfrei gehen, geschweige denn laufen konnte, entschloß ich mich zu diesem Zeitpunkt, nicht mehr in Wettkämpfen zu starten! Dies teilte ich auch meinem Orthopäden mit, der mir dann angesichts meines körperlichen Niedergangs am 12.Mai die oben erwähnten Spritzen verabreichte.
Aus falsch verstandener Kameradschaft fühlte ich mich dann doch genötigt, in Mannschaftswettkämpfen an den Start zu gehen, zunächst einmal am 25.Mai in der DAMM-Mannschft der M 60, deren Teilnahme durch den Ausfall eines Mannschaftsmitglieds wegen eines Muskelfaserrisses und deshalb bedingter unvollständiger Mannschaft gar nicht mehr anstand. Als dieser dann überraschenderweise startfähig war, lag es an mir, den Erhalt des M-60-Teams zu gewährleisten und sagte deshalb meine Teilnahme zu. In diesem Wettkampf zeigte sich dann das ganze Ausmaß meiner gesundheitlichen Probleme! Absolute Schlechtsleistungen wurden gekrönt durch eine Weitsprungweite von 3,68 m!!!
Dennoch ließ ich mich überreden, aus mannschaftlichen Erwägungen auch noch an den Deutschen Senioren-Mehrkampfmeisterschaften in Ahlen teilzunehmen, wo ich als Einzelwettkämpfer unter gar keinen Umständen gestartet wäre und bis zu letzt meine Teilnahme in Frage stellte, dann aber dem Start nach eindringlicher Einflußnahme eines meiner Mannschaftskameraden doch zustimmte. Das war der größte Fehler meines Lebens!!!
In Ahlen lieferte ich dann einen weiteren Beweis meiner schlechten körperlichen Verfassung. Mit 1233 Punkten blieb ich deutlich hinter meinem Vorjahrsergebnis (1570 Punkte) und dem Ergebnis von 2004 von 1647 Punkten zurück, mit denen ich die Silbermedallie der M 65 bei den Senioren-Europameisterschaften in Randers gewonnen hatte. Ich gebe diese Vergleichszahlen an für meine Erklärung, dass es sich bei der Gabe des ober genannten anabolen Wirkstoffs bei mir niemals um Leistungsmanipulation hat handeln können. Das ist bei diesen Ergebnissen nicht anzunehmen und eine Wirkung des Medikaments nicht erkennbar. Über vier Wochen nach der Injektion dürfte es auch gar nicht mehr wirksam sein!
Zu 2) Vorhandensein von Prednisolon
Im Zusammenhang mit einem seit vielen Jahren bestehenden Verschleiß des Ilio-Sakralgelenkes (Diagnose des Dr.Karlheinz Graff vor etwa 15 Jahren) und der sich seit etwa fünf Jahren stets verschlechternden, bereit oben erwähnten Arthrose der rechten Hüfte litt ich praktisch wegen ständiger Belastung durch Training und Wettkampf chronisch an schmerzhaften Entzündungen der diese Gelenke umgebenden Muskel- und Sehnenansätze einschließlich Schleimbeutelentzündung im Bereich der rechten Hüfte. Ferner hatte ich zwischenzeitlich Beschwerden wegen Gelenkentzündungen beider Vorfüße.
Sehr regelmäßig - im Schnitt etwa ein- bis zweimal in 14 Tagen - wurden diese Bereiche z.T. in wechselnder Folge mit Spritzen therapiert. Selten habe ich die Zusammensetzung der Injektionen hinterfragt. So auch nicht am 8.Juni, als ich von meinem Orthopäden zur Linderung meiner Schmerzen etliche Injektionen erhielt, um den bevorstehenden Wettkampf am 11.6. in Ahlen einigermaßen durchstehen zu können. Lediglich, wenn ich besondere Reaktionen bei mir feststellte - wie z.B. rotes und heißes Gesicht, Einschlafprobleme - fragte ich im Nachhinein nach Cortisonbeigaben. Solche Reaktionen verspürte ich nach der Behandlung am 8.6. allerdings nicht, so dass ich nicht von einer Cortisoninjektion ausgehen mußte. Deshalb habe ich diese Behandlung bei der Vornahme der Dopingprobe am 11.6. auch nicht erwähnt. Es war mir aber auch nicht bekannt, dass es für Cortisoninjektionen eine zu beantragende Ausnahmegenehmigung gibt. Im Übrigen leisten Cortisonpräparate die beste Therapie bei Entzündungen bei allen Patienten, nicht nur bei Sportlern. Sportler sollten auf eine solche Behandlung verzichten!? Ohnehin ist die Wirkung von Cortison auf Leistungssteigerungen fraglich und in der Diskussion zur Tendenz der Freigabe.
Im Übrigen wird mein Orthopäde auch dem DLV gegenüber in Kürze zu meiner Situation ein Statement abgeben, dass urlaubsbedingt noch nicht vorliegen kann.
Ich bin mir bewußt, dass viele Menschen wegen des positiven Dopingbefunds von mir sehr enttäuscht sind. Das betrifft im sportlichen Sektor vor allem Gremien des DLV und des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen, wo ich als Mitarbeiter tätig war. Das tut mir wirklich unendlich leid. Auch in meiner Familie, in der heimischen Sportöffentlichkeit , in meinem Verein und in Bezug auf meine Trainertätigkeit wird die Enttäuschung groß sein. Dass es dazu kommen konnte, ist einer gewissen Blauäugigkeit und meiner Inkonsequenz, nicht mehr an Wettkämpfen teilnehmen zu wollen und es aus falsch verstandener Kameradschaft doch tat, zuzuschreiben. Für mich persönlich ist eine Welt zusammengebrochen, ich würde am liebsten vor Scham im Erdboden versinken!!!
Zwischenzeitlich habe ich meine Kandidatur zur Wahl des DLV-Senioren-Aktivensprechers, meine Funktion als "Vertreter der Aktiven" im FLVWestfalen und meine Tätigkeit als Trainer bei Schalke 96 zurückgezogen.
Werner Schallau
(05.08.2006)
Die seit ein paar Jahren geführte Diskussion um "doppeltes Startrecht" hat jetzt zu einem Ergebnis für den Gesamtbereich des Deutschen Leichtathletik-Verbandes geführt, dem sich alle 20 Landesverbände für ihren Zuständigkeitsbereich angeschlossen haben. Der DLV-Verbandsrat hat am Rande der DM in Ulm entschieden, dass im kommenden Herbst "Startgemeinschaften" (Abkürzung: SG) gebildet werden können, die dann ab 1.1.2007 für ein Jahr wirksam sind.
Dazu wurde in der Leichtathletik-Ordnung (LAO) im § 2 eine neue Nr.4 beschlossen, die folgenden Wortlaut hat: "Zum Zweck der Bildung von Staffeln und Mannschaften (DMM, DJMM, DSMM, DAMM) können Vereine (jedoch nicht LG) innerhalb der Landesverbände Startgemeinschaften bilden. Das Startrecht für die Einzel- und die weiteren Mannschaftswettbewerbe (-wertungen) für den Stammverein bleibt davon unberührt. Näheres regeln Zusatzbestimmungen." Diese Zusatzbestimmungen sind im Anhang zur LAO abgedruckt.
Was bedeutet diese neue Regelung für die Wettkampfpraxis?
- Zwei oder drei Leichtathletik-Vereine können für die Dauer eines Jahres eine „SG“ bilden. Soll die SG länger bestehen, muss sie für jedes Jahr neu beantragt werden.
- Der Antrag ist beim zuständigen Landesverband auf einem
gesonderten Vordruck zu stellen.
- Eine SG kann Kreis- und Bezirksgrenzen überschreiten, sie darf aber nicht aus Vereinen verschiedener Landesverbände gebildet werden.
- Im Antrag muss angegeben werden, für welche Altersklasse/n die SG gelten soll. Die Athleten der nicht betroffenen Altersklassen können dann weiterhin nur in Staffeln des Stammvereins starten. Es besteht auch die Möglichkeit, dass die Vereine einer SG angeben, dass alle
ihre Athleten (alle Altersklassen) in allen Staffeln und DMM-Klassen unter dem SG-Namen an den nachstehend aufgeführten Wettkämpfen teilnehmen.
- Die SG kann bzgl. der Staffelläufe (Sprintstaffeln, 4x400m, 3x800m, 3x1000m) und bzgl. der DMM-Wettbewerbe (alle Gruppen in allen Altersklassen) gebildet werden. Bei Additions-Mannschaftswertungen wie dies beim Mehrkampf und beim Straßenlauf der Fall ist, gilt dies nicht.
- Die Athleten einer SG werden bei den Staffel- bzw. DMM-Wettkämpfen nur unter dem Namen der SG geführt, bzgl. der übrigen Wettbewerbe unter dem Namen ihres Stammvereins. So kann es vorkommen, dass ein Sprinter bei einer Veranstaltung in dem 100m-Einzelwettbewerb für seinen Verein und in dem anschließenden Staffelwettbewerb für die SG antritt.
- Für die Athleten einer SG ist kein einheitliches Trikot vorgeschrieben (anders als bei den LGs). Sie treten bei Starts für die SG im Trikot ihres Vereins an.
- Die Vertretung der SG gegenüber den Verbänden und Veranstaltern übernimmt immer der Stammverein, der als erster im SG-Antrag
genannt ist. Er gibt die Meldungen für die SG ab und zahlt auch insoweit die Organisationsgebühren, die zusätzlich zu den Gebühren für die Einzelstarts seines Vereins berechnet werden.
- Es besteht auch die Möglichkeit, dass sich ein Verein bzgl. einzelner Altersklassen verschiedenen SGs anschließen kann. So können beispielsweise die Schülerinnen des Vereins X mit den Schülerinnen der Vereine Y und Z eine SG bilden, die männliche Jugend des Vereins X mit den Jugendlichen der Vereine V und W und ggf. die Senioren M 40 des Vereins X mit denen des Vereins Z.
- Hat ein Verein sich in einer Altersklasse einer SG angeschlossen, dürfen die Athleten dieser Altersklasse im selben Jahr nicht mehr in Vereinsstaffeln bzw. -mannschaften in diesem Verein eingesetzt werden.
- Ein Verein kann in jeder Altersklasse nur Mitglied einer SG sein.
- In die Bestenlisten werden die Athleten bzgl. den Einzelwettbewerben weiterhin unter dem Namen ihres Vereins aufgenommen und bzgl. den Staffelergebnissen unter dem SG-Namen. Bei den DMM-Wettbewerben werden das Gesamtergebnis und die Zeit der Sprintstaffel unter dem Namen der SG in die Bestenlisten aufgenommen, die Leistungen in den Einzeldisziplinen unter dem Namen des jeweiligen Stammvereins. Weil aus technischen Gründen die Ergebnisse der Einzeldisziplinen in den DMM-Ergebnislisten unter dem SG-Namen geführt werden müssen, wird insoweit etwas Mehrarbeit auf die Statistiker zukommen.
Was soll mit dieser neuen Regelung erreicht werden?
Allgemein ist in der deutschen Leichtathletik eine Verkleinerung der Trainingsgruppen und eine Verringerung der Zahl der wettkampforientierten Mitglieder (speziell in dem Altersbereich zwischen 13 und 40 Jahren) zu beobachten. Viele Vereine haben in den einzelnen Altersklassen nicht mehr genügend Athleten um an Staffel- und Mannschaftswettkämpfen teilzunehmen. Durch die Möglichkeit, eine SG mit einem oder zwei befreundeten Vereinen zu bilden, erhalten diese Athleten die Möglichkeit, auch das "Teamgefühl Leichtathletik" zu erleben. Sie starten in Einzel-Wettkämpfen weiterhin für den Verein, der in ihrem Startpass eingetragen ist. So ist es durchaus möglich, daß sie bei derselben Veranstaltung einmal für ihren Stammverein und bzgl. einer Staffel für die SG starten, was ohne Bildung einer SG mangels der erforderlichen Zahl an Vereinskameraden nicht möglich wäre.
Die bestehenden und bewährten Leichtathletik-Gemeinschaften (LG), die seit Jahren einen großen Anteil am Wettkampfbetrieb haben, sind von der Möglichkeit der Bildung einer SG bewusst und ausdrücklich ausgenommen. Eine LG mit ihren nach der LAO erheblich weitergehenden Rechten wurde immer auch zum Zweck der Staffel- und Mannschaftsbildung gegründet. Es würde dem Zweck der Förderung kleiner Vereine widersprechen, wenn eine "große LG" mit mehreren Stammvereinen sich noch zusätzlich mit zwei weiteren Vereinen zu einer SG zusammenschlösse.
Die sehr weitgehende Flexibilität der neuen Bestimmungen (verschiedene SGs für verschiedene Altersgruppen; landesoffen; keine zusätzlichen Trikots usw.) macht es kleineren Vereinen leicht, je nach individuellen Bedürfnissen für ein Wettkampfjahr eine SG zu gründen.
Es wird erwartet, dass das Angebot besonders im Jugend- und Seniorenbereich angenommen wird, weil in diesen Altersklassen besonders viele "Einzelkämpfer" in den Vereinen sind, die nun auch auf Starts in Staffeln und in der DMM hoffen können.
In einem Punkt sind die Verfasser der SG-Bestimmungen allerdings hart geblieben und wollen keine Ausnahmen zulassen: SGs können nicht aus einer plötzlichen Eingebung heraus gebildet werden, sondern müssen vor dem 31. Dezember für das kommende Jahr beim eigenen Landesverband angemeldet sein. Eine kurzfristige Bildung einer SG wenige Tage vor Meldeschluss zur Staffel-Landesmeisterschaft ist also ausgeschlossen. Man muss sich schon bis zum Jahresende überlegen, ob und mit wem eine SG-Bildung sinnvoll ist und nicht erst abwarten, wie die Einzelleistungen sich im Laufe der Saison entwickeln. (von Volker Wollschläger und Eberhard Vollmer auf nlv-la, 03.08.06)
Heute vor 70 Jahren begannen die XI. Olympischen Spiele der Neuzeit in Berlin. Die Stadt war in ein Fahnenmeer gehüllt und die Stadt war voller Touristen aus aller Welt aber es kamen auch viele nicht, die dem Staat der Nazis unter Adolf Hitler misstrauten. Ein perfektes Schauspiel bot sich den Sportlern, den internationalen Delegationen und der sportinteressierten Öffentlichkeit in Berlin. 4.066 Athleten aus 49 Nationen nahmen an den Spielen teil. Die Sportler kämpften um die Ehre und den olympischen Sieg, aber den Nazis gelang es mit einer in der olympischen Geschichte beispiellosen Propaganda-Inszenierung die Welt über ihre wahren Pläne zu täuschen.
Premiere feierte in Berlin der olympische Fackellauf von Olympia in Griechenland nach Berlin. Das Fernsehen befand sich am Anfang der Entwicklung und berichtete schon in öffentliche Fernsehstuben. Untergebracht wurden die männlichen Athleten im Olympischen Dorf von Elstal, 14 Kilometer vom Stadion entfernt. Die weiblichen Teilnehmer hatten ihr Quartier direkt in der Nähe des Stadions. Das Olympische Dorf diente danach als Kaserne für die Wehrmacht und nach dem Krieg der Roten Armee.Viele Bauten aus der damaligen Zeit stehen noch, bzw. werden rekonstruiert wie das große Speisehaus der Nationen.
Die deutschen Sportler waren zum ersten aber auch zum letzten Mal die erfolgreichsten Teilnehmer an Olympischen Spielen mit 33 Gold-, 26 Silber- und 30 Bronzemedaillen belegten sie Platz eins in der Nationenwertung.
Jesse Owens - der Star der Spiele
Jesse Owens war der Star der Spiele in Berlin, der schwarze Sprinter aus den USA gewann allein 4 Goldmedaillen (100 und 200 m, 4 x 100 m Staffel und Weitsprung) zum Ärger von Adolf Hitler, der in seinem Rassenwahn nur weiße Sportler siegen sehen wollte.
Unabhängig von dem politischen Missbrauch der Spiele und der historischen Aufarbeitung, die erst spät begann und anhält, sind die Leistungen der Teilnehmer bis heute zu bewundern und ein Meilenstein in der Entwicklung des olympischen Sports.
Im Berliner Olympiastadion fand nach Umbau am 9. Juli 2006 das Finales der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft statt und es wird im Jahre 2009 auch der Ort der IAAF Weltmeisterschaft der Leichtathletik sein.
Mehr über die Olympischen Sommerspiele 1936... (Quelle: German Road Races, 01.08.2006)
In die in Spanien aufgedeckte Dopingaffäre sind nur Radsportler, aber keine Leichtathleten verwickelt. Dies hat der spanische Sport-Staatssekretär Jaime Lissavetzky dem Präsidenten des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF, Lamine Diack, in einem Schreiben versichert. Diack hatte die spanischen Behörden um Auskunft gebeten, teilte die IAAF in einer Presse-Erklärung weiter mit. Staatssekretär Lissavetzky habe den IAAF-Präsidenten darüber informiert, dass in den Protokollen der Guardia Cicil "keine Namen von Athleten oder Identifikationen irgendwelcher anderer Personen auftauchen, sondern nur solche mit direktem Bezug zum Radsport".
Die spanischen Behörden hatten im Zusammenhang mit der Affäre Indizien über Dopingpraktiken zusammengetragen. Im Mittelpunkt der Ermittlungen stehen die Mediziner Eufemiano Fuentes und Merino Batres. In den vergangenen Wochen hatte es Spekulationen gegeben, wonach auch Athleten anderer Sportarten Kontakt zu Fuentes gehabt haben sollen. Dies wurde im Zusammenhang mit Tennis und Fußball aber umgehend entkräftet.
Im ZDF-Sportstudio bekräftigte der ehemalige spanische Radprofi Jesus Manzano allerdings am Samstagabend, dass in der Fuentes-Praxis nicht nur Radfahrer, sondern auch andere Sportler behandelt worden seien. Der Aussteiger sprach explizit von Fußballern ("auch deutschen") und Leichtathleten.
Inzwischen berichtete die ARD, der 800m-Olympiasieger von Sydney Nils Schumann werde mit dem spanischen Dopingarzt Fuentes in Verbindung gebracht. Schumann wies die Verdächtigungen energisch zurück.
(30.07.2006, update 05.08.06)
ProMasters, die neugegründete Interessengemeinschaft der Senioren-Leichtathleten soll bei der DM II in Aachen Ende nächster Woche den aktiven Seniorenleichtathleten werden. Auf einer provisorischen Internetseite www.promasters-la.de/ finden sich inzwischen neben einem Beitrittsformular erste, noch vorläufige Grundsätze der „losen Vereinigung der Seniorenleichtathletik“, die die Aufgabe haben soll, die Interessen der Senioren-Leichtathleten und athletinnen zu ermitteln, zu bündeln und nach außen zu vertreten. Grundlage einer Mitgliedschaft ist u.a. die Unterzeichnung der „Vaterstettener Anti-Doping-Erklärung“. Inzwischen liegt bereits eine überarbeitete neue Fassung vor.
Vertreten wird proMasters durch den 51-jährigen Kurt Kaschke, der die Tätigkeit und Initiativen verschiedener „Repräsentanten“ koordinieren und die Interessengemeinschaft nach außen vertreten soll. Auf den vor einigen Tagen in das EVAA-Council gewählten Pädagogen ist auch die proMasters-Internetseite registriert. proMasters-Repräsentanten sollen sich um nicht weniger als elf Themenschwerpunkte kümmern, darunter Aktiveninteressen, Sportethik, Antidoping und eine Webseite. Zu den ersten Repräsentanten zählen u.a. Guido Müller (Vaterstetten), Dagmar Fuhrmann (Usingen), Arno Hamaekers (Heidelberg), Dieter Massin (Ahlen) und Rüdiger Nickel (Hanau).
ProMasters wird nach eigenen Angaben kein eingetragener, rechtlich selbständiger Verein sein, sich aber der Unterstützung eines Fördervereins („FVpM“) bedienen, der die Aktivitäten der Interessengemeinschaft finanziell flankieren soll.
Nach eigenen Vorstellungen will proMasters den Kontakt zum Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) und „ist bemüht, dessen Seniorenarbeit zu unterstützen und zu fördern.“ Allerdings heißt es in den vorläufigen Grundsätzen auch selbstbewusst, dass die „Zusammenarbeit auf gleichberechtigter, unabhängiger und loyal-kritischer Grundlage, &Mac226;auf Augenhöhe’ angestrebt“ wird.
Mitglieder von proMasters sollen, so die provisorische IG-Webseite, die Zeitschrift "Senioren-Leichtathletik" aus dem Meyer&Meyer-Verlag, Aachen, zu einem stark vergünstigten Abopreis erhalten.
(30.07.06)
Zwei Monate nach der politischen Unabhängigkeit sind Serbien und Montenegro auch vom Leichtathletik-Weltverband IAAF und vom Europa-Verband EAA als eigenständige Mitglieder anerkannt worden. Wie die IAAF am Freitag in Monaco mitteilte, wird sich die Zahl ihrer Mitgliedsländer auf 212 erhöhen. Als «provisorisches Mitglied» kann Montenegro bereits eine eigenständige Mannschaft zu den Europameisterschaften nach Göteborg (7. bis 13. August) und zu den Junioren-Weltmeisterschaften nach Peking (15. bis 20. August) schicken.
Durch die Trennung der Verbände konnte die EAA ihr 50. Mitgliedsland begrüßen. Auf der Grundlage der IAAF-Entscheidung können sowohl Serbien als auch Montenegro mit eigenen Teams bei der EM in Göteborg an den Start gehen. Endgültig muss über die getrennte Mitgliedschaft noch beim EAA-Kongress im April 2007 in Cannes abgestimmt werden.
Montenegro hatte am 3. Juni seine Unabhängigkeit und die Trennung vom Staatenbund mit Serbien gefeiert. Das Parlament in der Hauptstadt Podgorica hatte zuvor eine Deklaration über die Wiederherstellung der Staatlichkeit und Unabhängigkeit verabschiedet. Rechtsgrundlage für die Entscheidung war das Referendum vom 21. Mai, bei dem sich 55,5 Prozent der Wähler für die Souveränität entschieden hatten.
(aus www.leichtathletik-news.de, 29.07.06)
Bis zum Wochenende läuft die Senioren-EM in Posen (Polen) noch auf vollen Touren und bereits einige Tage darauf findet ein weiterer Saisonhöhepunkt für die deutschen Seniorensportler statt. Die Deutschen Seniorenmeisterschaften II werden vom 4. - 6. August im Aachener Waldstadion ausgetragen.
454 Vereine aus allen Landesverbänden haben insgesamt 1.065 Teilnehmer mit 1.593 Einzelstarts gemeldet. Die Männer sind mit 764 Athleten und die Frauen mit 301 Athletinnen vertreten. Zusätzlich werden 64 Staffeln an den Start gehen.
Die stärkste Altersklasse ist die M50 mit 149 Startern gefolgt von der M60 (147). Bei den Starts liegt die M65 mit 229 vor der M60 (211). Die am stärksten besetzte Einzeldisziplin bei den Männern sind die 200 Meter in der M65 (28 Starter).
Bei den Frauen ist die W50 mit 91 Starterinnen am stärksten vertreten, die W55 folgt mit 51. Auch bei den Starts liegt die W50 mit 130 vor der W55 (97). Die Disziplin mit den meisten Teilnehmerinnen ist der Weitsprung der W50 mit 16 Athletinnen.
(Quelle: www.leichtathletik.de; 28.07.06)
Earl Fee (M75), Ed Whitlock (M75) und Karla del Grande (W50), die großen Mastersathleten Kanadas, prägten auch in diesem Jahr die nationalen Meisterschaften, die am letzten Wochenende in Dieppe in der Atlantikprovinz New Brunswick stattfanden. Hier die besten Leistungen der Meisterschaften:
CMAA Outdoor Track & Field Championships
Dieppe, New Brunswick
22 - 23 July 2006
Frauen
200m W50
1 Del Grande, Karla W53 Etobicoke 27,14sec
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400m W50
1 Del Grande, Karla W53 Etobicoke 61,49 sec
W70 1 Horne, Jean W73 Ontario 82,11 sec
--------------------------------------------------------------------------------
800m
W70
1 Horne, Jean W73 Ontario 3:14.85 min
W75
1 Montgomery, Lenore W76 British Columbia 3:44.00min
--------------------------------------------------------------------------------
1500 m
W70 1 Horne, Jean W73 Ontario 6:52.29min
W75 1 Montgomery, Lenore W76 British Columbia 7:11.65min
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Männer
400m M75
1 Fee, Earl M76 Etobicoke 67,46sec
--------------------------------------------------------------------------------
800m M75
1 Fee, Earl M76 Etobicoke 2:37.04
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1500m M75
1 Witlock, Ed M75 Milton Runners 5:26.79min
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5000m M75
1 Witlock, Ed M75 Milton Runners 19:07,02 min
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10000m M75
1 Witlock, Ed M75 Milton Runners 39:25,16min
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Alle Resultate…
(27.07.06)
Mit deutlichen Worten hat EVAA-Präsident Dieter Massin am Dienstag in seinem Rechenschaftsbericht vor der EVAA-Generalversammlung in Posen (Polen) den Seniorenleichtathletik-Weltverband WMA aufgefordert, den „Kampf gegen Doping“ zu verstärken. Es sei nicht akzeptabel, wenn Antidoping-Kontrollen allein bei europäischen Kontinentalmeisterschaften stattfänden, sonst aber nicht, sagte der Westfale. Massin forderte konsequente Dopingkontrollen auch bei den übrigen Kontinentmeisterschaften.
Massin führte weiter an, dass nach einem Bericht des medizinischen WMA-Beauftragten Prof. Dr. Karri Wichmann (Helsinki) in 18 Monaten nur 180 medizinische Ausnahmegenehmigungen („TUE“) von Mastersathleten aus wenigen Ländern beantragt worden seien, „die weitaus meisten aus Deutschland“. Neben Deutschland, sagte der EVAA-Präsident, seien Ausnahmegenehmigungen nur von Athleten aus Australien, Finnland, Frankreich, Kanada, Italien, Norwegen, Schweden und den USA angefordert worden. „Für mich ist das ein Skandal, und die WMA ist in der Pflicht, die Dopingkontrollen zu verschärfen“, sagte der EVAA-Präsident. Es sei dabei auch unbedingt notwendig, dass die WMA die TUE-Praxis allgemein bekannt mache.
Während der Versammlung teilte Massin auch mit, dass die EVAA künftig einen Euro zusätzliches Meldegeld pro Meisterschaftsteilnehmer kassieren und die so eingenommenen Gelder ausschließlich für zusätzliche Antidoping-Kontrollen aufwenden werde. Dies habe das EVAA-Präsidium beschlossen.
Geht es nach dem Willen von Dieter Massin können Senioren-Weltmeisterschaften im Straßenlauf und Gehen künftig nur stattfinden, wenn diese auch in allen Kontinenten geschieht. Bevor wieder eigene „Nonstadia“-Weltmeisterschaften stattfänden, müsse eine schonungslose Anlayse des Desasters um die Straßenlauf-WM in Neuseeland vorgenommen werden. Massin, der die WMA auch nachdrücklich aufforderte, Weltmeisterschaften nicht nur in Europa durchzuführen, berichtete schließlich, dass der Niedersachse Bernd Rehpenning in Posen die von ihm im Auftrag der WMA neu entwickelte Tabelle der Altersfaktoren testet. Rehpenning hat nach Jahren privater Recherchen und Berechnungen Zusatzpunkte für die Senioren-Mehrkämpfer errechnet, die bei der EM derzeit parallel zu den alten WMA-Faktoren erprobt werden. Die Europameisterschaften sollen weitere Aufschlüsse geben über Akzeptanz, Vergleich und Gewichtung dieser Zuschläge, für die Rehpenning inzwischen rund 30.000 Datensätze ausgewertet hat.
(26.07.06)
Die 40 war aus Masterssicht die Zahl des Abends. Denn just beim 40. Leichtathletik-Meeting in Stockholm, das jetzt IAAF-Super-Grand-Prix heißt, stellte am Dienstag der 40-Jährige Tscheche Jan Zelezny mit 85,08m einen neuen Speerwurf-Weltrekord der Altersklasse M40 auf. Bei heißem und schwülen Wetter verbesserte der Olympiasieger von 1992, 1995 und 2000 im altehrwürdigen Olympiastadion von Stockholm die 84,08m, die Peter Blank (*1962, LG Eintracht Frankfurt) vor drei Jahren in Ulm geworfen hatte. Der Tscheche, der am Ende der Saison mit dem Leistungssport Schluss machen will, wurde Zweiter der Konkurrenz. Auf dem dritten Platz landete der 25-Jährige Sindelfinger Stefan Wenk mit 80,90m. Es gewann mit neuem Stadionrekord, für den es einen Diamanten vom Veranstalter gab, der 1982 geborene Norweger Andreas Thorkildsen (89,78 m).
(26.07.06)
Die übernächsten Senioren-Europameisterschaften werden in Italien, Dänemark und Ungarn stattfinden. Dies empfahl am Dienstag die Generalversammlung des Europäischen Seniorenleichtathletik-Verbandes (EVAA) in Posen.
Die an der Adria, 100km südlich von Rimini gelegene italienische Hafenstadt Ancona wird Ausrichter der übernächsten Hallen-EM im März 2009. Die 2500 Jahre alte Stadt verfügt über eine erst jüngst fertig gestellte Halle mit sechs Rundbahnen und allen notwendigen Einrichtungen.
Die Straßenlauf-EM werden zwei Monate später in Aarhus (Dänemark) von den erfahrenen Organisatoren der EM 2004 ausgetragen. Das britische Bolton/Horwich hatte seine Bewerbung kurzfristig zurückgezogen, nachdem bei den jüngsten Kommunalwahlen die bisherige Ratsmehrheit zugunsten einer konservativen Mehrheit abgewählt worden war.
Das ungarische Nyiregyhaza wird nach dem Willen der EVAA-Delegierten die XVII. Senioren-Europameisterschaften ausrichten. Nach einem reichlich hausbackenen Film über die 120.000-Einwohner-Stadt im Osten des Landes überzeugte die sehr professionelle Präsentation durch Marton Gyulai, Sohn des kürzlich verstorbenen langjährigen IAAF-Generalsekretärs István Gyulai. Er versprach preiswerte Europameisterschaften in einer sportbegeisterten Stadt, die über einige Erfahrung in der Veranstaltung nationaler und internationaler Meisterschaften verfügt. Teilnehmer der Generalversammlung fühlten sich an die Ausrichterstädte Kristiansand (NOR), Cesenatico (ITA) und Jyväskylä (FIN) erinnert, die trotz oder gerade wegen ihrer Größe freundlich-sportive Europameisterschaften ausrichten konnten.
WMA-Präsident Cesare Beccalli, der über die Unterzeichnung des Ausrichtervertrages mit dem WM-Organisatoren in Lahti (FIN) berichtete, verriet dann, es sei „zu 95% klar, dass die WM 2011 in Brasilien stattfinden wird.“ Es sei wichtig, dass die WM in einer für die Masters-Bewegung neuen Region stattfinde. Brasilien, wo er selbst lange Jahre gelebt und gearbeitet habe, sei ein „wundervolles Land“ und eine Teilnahme dort sei „auch nicht teurer als an einer Europameisterschaft und zwar einschließlich Flugreise“.
Heißer Favorit ist offenbar die brasilianische Millionenstadt Porto Alegre, wo Bürgermeister und Provinzgouverneur, so Beccalli, bereits überzeugt seien. Der optimistische WMA-Präsident versprach eine Vorentscheidung in den nächsten Wochen.
(25.07.06)
„ Dazu braucht es wohl noch ein paar Jahre“, meinte ein Beobachter am Rande der EVAA-Generalversammlung. Zuvor war überraschend klar der Antrag des EVAA-Präsidiums gescheitert, den Verband künftig „European Masters Association“ zu nennen. Der kürzlich verstorbene IAAF-Generalsekretär Istvan Guylai hatte dies als „notwendige Umbenennung“ auf den Weg gebracht. Aber mit 48 von 81 Stimmen verfehlte der Vorschlag die für eine Namensänderung notwendige 2/3-Mehrheit der EVAA-Delegierten klar. Deren Generalversammlung tagte am Dienstag, dem Ruhetag der XV.Senioren-Europameisterschaften, in der Aula der Sporthochschule von Poznan. Vor allem die skandinavischen Verbände und Spanien stimmten dabei für den alten „Veterans“-Namen. Auch Appelle des EVAA-Präsident Dieter Massin („Die Nationalverbände können sich nennen, wie sie möchten. Es geht um eine Entscheidung für den Europäischen Verband!“) und des scheidenden technischen Delegierten der EVAA, des Briten Winston Thomas („Den Namen 'Veterans' können wir keinem Außenstehenden vermitteln!“) hatten nicht für die erforderliche Mehrheit gesorgt. Die DLV-Vertreter unter Führung von Vize Michael Böhnke votierten für die Umbenennung.
Per Akklamation wählten die EVAA-Delegierten im weiteren Verlauf als Nachfolger des „aus familiären Gründen nicht wieder“ kandidierenden Christian Segers (FRA) den Finnen Vesa Lappalainen, Geschäftsführer der finnischen Seniorenleichtathleten, zum neuen EVAA-Vizepräsident. Pikant: Auch Lappalainen hatte sich zuvor für die Beibehaltung des Veteranen-Namens ausgesprochen, nicht ohne allerdings als persönliches Ziel seiner Kandidatur seinen Einsatz für „unseren Masterssport“ vorzugeben.
Ebenfalls per Akklamation wurde der Italiener Lamberto Vacchi als neuer Technischer Direktor der EVAA gewählt. Er hatte schon bisher als Nonstadia-Verantwortlicher dem Präsidium angehört. Sein altes Amt und das des technischen Direktors werden künftig zusammengelegt, das Präsidium entsprechend verkleinert.
Aus deutscher Sicht erfreulich war die Wahl von Kurt Kaschke zum künftigen Generalsekretär des EVAA-Verbandes. Der aktive Mehrkämpfer und jetzt nahe Hannover lebende frühere Breitensportwart von Schleswig-Holstein erhielt 71 Stimmen; lediglich 8 entfielen auf seine britische Gegenkandidatin Daphne M. Marler, die allerdings aus familiären Gründen, wie es hieß, nicht in Posen anwesend sein konnte. Kaschke folgt auf Marina Hoernicke-Gil, die dem EVAA-Präsidium seit 1982 in verschiedenen Funktionen angehörte. Nach herzlichen Worten von EVAA-Präsident Dieter Massin an sie und den scheidenden Winston Thomas ernannten die Delegierten die beiden Protagonisten der europäischen Masters-Leichtathletik zu Ehrenmitgliedern auf Lebenszeit im EVAA-Präsidium und erhoben sich applaudierend von ihren Plätzen.
(25.07.06)
Der Masters-Weltrekord des Frankfurters Peter Blank (84,08 m; 2003) wackelt. Der seit fünf Wochen 40-jährige Jan Zelezny, bei den Männern mit 98,48 Metern Weltrekordhalter, nimmt diese Marke bei seinem nächsten Start beim Super-Grand-Prix-Meeting in Stockholm (Schweden; 25. Juli), das ebenfalls sein 40. Jubiläum feiert, ins Visier.
Der Tscheche erklärt aber auch: „Das ist nicht mein wirkliches Ziel, denn das besteht darin, mit den Besten der Welt Wettkämpfe zu bestreiten.“ Zuletzt musste Jan Zelezny eine Wadenverletzung auskurieren. Diese zwang ihn dazu, ein paar Wettkämpfe abzusagen. „Jetzt fühle ich mich aber wieder gut. In meiner letzten Saison will ich noch etwas zeigen. Stockholm ist mein letzter Wettkampf vor der EM in Göteborg.“
In diesem Jahr hat der Routinier bislang zwei Starts im Mai absolviert, als Saisonbestleistung warf er dabei in Doha (Katar) 86,07 Meter.
(Quelle: www.leichtathletik.de, 22.07.06)
Am ersten Wettkampftag herrschten bei den 15. Senioren-Europameisterschaften in Posen (Polen) Temperaturen bis knapp über 40 Grad im Schatten. "Es gab aber keinen Schatten", meinte dazu ein fachkundiger Beobachter. Überraschend stark traten dabei die niedersächischen Seniorinnen auf, auf die gleich vier mal Edelmetall entfiel.
Unter diesen extremen Bedingungen entfielen im 10.000-Meter-Lauf durch Peter Lessing (*1941, SC Önsbach) und Renate Hofmann (*1939, 1.WV Wunstorf ,48:16,46) und Gabriele Rost-Brasholz (*1946, LG Bremen-Nord; 47:47,25) die ersten Goldmedaillen in den Laufdisziplinen an das deutsche Team. Weitere Bronzemedaillen gab es in den beiden Altersklassen, in denen die deutschen Läuferinnen Gold gewannen. In der W65 gelang dies Barbara Wolf (*1945, TG Viktoria Augsburg, 49:17,59min), und in der W60 kam Anita Schneider (*1945, TV Waldstraße Wiesbaden) in 48:21,49min hinter der deutschen Goldmedaillengewinnerin aus Delmenhorst auf einen hoch verdienten Bronzerang. Silber und Bronze gewannen in der W70 Elfriede Willerts (*1936, LG Wilhelmshaven, 59:16,50min) und Renate Schmideder (*1934, LG Leinfelden Echterdingen; 66:43,50min). Anne Fischer (*1955, ATS Cuxhaven) gewann in der W50 Bronze in 41:44,76min.
Selbst Peter Lessing, bekanntermaßen ein "Hitzeläufer", brach bei seinem Erfolg den von ihm geplanten Weltrekordversuch ab und lief in 38:20,41min ins Ziel. Bereits nach zwei Runden hatte der pensionierte Ingenieur aus Urloffen seine Marschroute geändert und das Tempo reduziert, um nicht ein Opfer der Hitze zu werden. Ein kluger Rat, wie dramatische Szenen in den folgenden Läufen zeigten, als der anwesende Arzt konsequent Läuferinnen und Läufer aus dem Rennen nahm, die ihre Kräfte falsch eingeteilt hatten. Die Russin Ludmilla Shevyakova (W40), die stark und offensiv lief und dabei offenbar dehydrierte, war eine der Läuferinnen, die davon betroffen war. Die Bilder erinnerten sehr an die legendäre Marathonpremiere der Frauen bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles, als die Schweizerin Gabriele Schiess ins Ziel taumelte.
Roman Tomczak (*1936, EBB Einheit Berliner Bär ) freute sich am Ende seines Laufes über Bronze in der M70 in 43:52,23min. Silber gewann in der M80 Herbert Buichwald (*1924, LC Alsternord Hamburg) in 62:09,50min.
EVAA-Präsident Dieter Massin zeigte sich nach den 10.000m-Läufen sehr beeindruckt, sowohl, wie er sagte "über die Konsequenz der polnischen Kampfrichter als auch über die mustergültige Organisation der Läufe, die im Gegensatz zu früheren internationalen Meisterschaften absolut fehlerfrei war."
(20.07.06)
Merlene Ottey hat sich am Mittwoch in Maribor (Slowenien) ihr grünes Licht für einen Start bei der Europameisterschaft in Göteborg (Schweden; 7. bis 13. August) erlaufen. Bei dem kleinen Meeting steigerte die 46-Jährige ihre Saisonbestzeit über 100 Meter als Drittplatzierte des Rennens auf 11,45 Sekunden, stellte damit einen weiteren Senioren-Weltrekord für ihre Altersklasse auf und blieb auch unter dem vom Europäischen Leichtathletik-Verband (EAA) für die EM geforderten Limit von 11,60 Sekunden.
Bereits vor einem Monat war die gebürtige Jamaikanerin, die seit 2002 für Slowenien startet und für ihr Heimatland zahlreiche Medaillen gewonnen hat, in 11,49 Sekunden ähnlich schnell gewesen. Allerdings herrschte damals in Donnas (Italien) irregulärer Rückenwind. (Quelle: www.leichtathletik.de, 20.07.06)
Als im Jahre 1978 in Viareggio (Italien) die ersten Senioren-Europameisterschaften ausgetragen wurden, ahnte man noch nicht, welche Entwicklung diese Bewegung nehmen würde. Waren es seinerzeit 21 Länder mit 1.193 Aktiven, sind es heutzutage 3.057 Aktive aus 40 Ländern. Am frühen Mittwochabend fand die Eröffnungsfeier der XV. Senioren-EM im Olympiastadion von Poznan (Polen) statt. Die Wettbewerbe beginnen am Donnerstag an zwei verschiedenen Wettkampfstätten: dem "Olimpia Stadion" und dem Stadion der Sporthochschule statt.
Der Marathonlauf startet am 30. Juli an der berühmten Regattastrecke des Malta-See, und das Straßengehen findet am 27. Juli in der Nähe des Stadions der Sporthochschule statt. Mit den Staffelwettbewerben und der Schlussfeier werden am Sonntag, 30. Juli, diese Meisterschaften beendet werden.
Mehr auf meiner Sonderseite... (Quelle www.leichtathletik.de, 19.07.06)
Mit Schreiben vom 10. Juli hat Werner Schallau den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) darüber informiert, dass er seine laufende Kandidatur als Aktivensprecher zurückzieht. Die noch offene Wahlrunde in Aachen anlässlich der Deutschen Senioren-Meisterschaften II wird ohne ihn erfolgen.Werner Schallau hat inzwischen gegenüber www.masters-sport.de eine baldige Stellungnahme zu den Doping-Vorwürfen angekündigt. (19.07.06)
Am vergangenen Freitag tagte der Verbandsrat des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) anlässlich der Deutschen Meisterschaften in Ulm. Der Verbandsrat sprach sich entgegen früheren beschlüssen für das DAMM-Programm aus, das die Seniorenwarte der Landesverbände mehrfachm, zuletzt bei ihrer Sitzung im April empfohlen hatten. Dies beinhaltet für die W50 und W60 den 3.000-Meter-Lauf, der nach einem früheren Beschluss gestrichen werden sollte.
Für die DAMM 2007 wird das Wettkampfprogramm für die W50 und W60 also wie folgt aussehen:
Seniorinnen W 50 Gruppe 1
100m, 3000m, Weitsprung, Kugelstoß, 4x100m-Staffel
Seniorinnen W 60
100m, 3000m, Weitsprung, Kugelstoß, 4x100m-Staffel
(Quelle: www.leichtathletik.de, 18.07.06)
Beim traditionellen Masters-Dreiländerkampf zwischen Frankreich, Belgien und Großbritannien in Le Touquet haben die französischen Frauen mit der 4 x 100m-Staffel Ende Juni eine neue W40-Weltbestleistung aufgestellt. Sie kamen nach 48,22sec in's Ziel und verbesserten die vor zwei Jahren auf einem Sportfest in Hagen (Westf) vom deutschen Team Kirsten Kallmeier-Schröder (*1963), Ulrike Görling (*1962), Angelika Grißmer (*1961 und Miriam Machill (*1961) gelaufene Bestmarke von 48,82 sec gleich um sechs Zehntel! Glückwunsch an die französischen Sprinterinnen Caroline Aubert-Cadinot, Nicole Barilly, Marie Nadine Valouvin und Violetta LaPierre. Mehr... (18.07.06)
Um Mitternacht 24 Uhr läuft am Montag (17. Juli) die letzte Anmeldefrist für den 33. real,- BERLIN-MARATHON ab, der am 24. September gestartet wird. Bis dahin wird das Limit von rund 40.000 Läufern erreicht sein und die letzten 500 Startplätze vergeben sein. Danach werden lediglich noch einige Topläufer hinzukommen und Starter über Kontingente von Reisebüros. (17.07.06)
Am heutigen Montagvormittag veröffentlicht der DLV die vorläufige Sperre für Dopingsünder Werner Schallau (*1938, SuS Schalke 96). Schallau war am 11. Juni bei den deutschen Mehrkampfmeisterschaften der Senioren in Ahlen zur Dopingprobe gebeten worden. Die A-Probe war positiv. Der in Ahlen sichtlich an starken Hüftproblemen laborierende Schalker Mastersathlet legte dem Vernehmen nach bei der Dopingprobe eine medizinische Ausnahmegenehmigung ("TUE") vor. In der anschließenden Dopingprobe wurden jedoch unabhängig voneinander zwei Präparate nachgewiesen und lediglich für einen Wirkstoff galt die erteilte Ausnahmegenehmigung .
Bekannt wurde inzwischen auch, dass die südafrikanische W60-Marathonweltmeisterin von San Sebastian Jenny Allebone zwei Monate vor ihrem WM-Erfolg in der sonntäglichen Hitzeschlacht von San Sebastian bei einem 25km-Lauf positiv auf das verbotene Kortisonpräparat Prednisolone getestet wurde. Die Südafrikanerin wurde jetzt verwarnt und das von ihr bei dem Rennen am 10.Juli2005 erzielte Ergebnis gestrichen. Für zwei Jahre sperrte die Russische Leichtathletikverband den 37 Jahre alten Langstreckler Sergey Davydov. Er wurde am 10.05.2006 bei einem Wettkampf positiv auf Mentenolo getestet. (17.07.06, update 18.07.06)
Das war ein rekordträchtiger Samstag auf dem Schalksmühler Jahnsportplatz. 43 Teilnehmer bevölkerten die Anlage anlässlich die 4. Ferien-Muffins-Cup der LG Halver-Schalksmühle - so viel wie nie zuvor. Bei nahezu idealem Wetter purzelten die Rekorde nur so. Vier Blockwettkämpferinnen bzw. Blockwettkämpfer schafften die Qualifikationsnorm für die Deutschen Meisterschaften Ende August in Hannover, zudem gab es ein Dutzend neuer Platzbestmarken. Prominenter Besuch war auch da: Ex-Olympiasieger Dietmar Mögenburg begleitete seine Tochter Katarina zum Blockwettkampf Sprint/Sprung der W 15, schrieb zwischendurch aber auch geduldig Autogramme. Die Nachwuchsathletin des ASV Köln gewann ihren Wettkampf mit 2517 Zählern und bewies gerade im Hochsprung (1,60 m), dass sportliches Talent ein Stück weit auch vererbbar ist.
Einen vergleichsweise kurzen Wettkampf absolvierte beim Einlagewettbewerb Stabhochsprung der amtierende Hallen-Weltmeister der Altersklasse M 45, Alfred Achtelik vom LAZ Rhede. Seine Anfangshöhe von 4,37 Meter übersprang Achtelik, ließ dann direkt 4,57 Meter auflegen, die er dreimal riss. Achtelik vertritt ebenso wie LG-Sportwart Dirk Maximowitz ab dieser Woche die deutschen Farben bei der Leichtathletik-Europameisterschaft der Senioren im polnischen Posen. (Quelle: Märkischer Zeitungsverlag come-on, 17.07.06) i
US-Masters Bill Collins hat am Freitagabend einen weiteren M55-WR aufgestellt. In seiner Heimatstadt Houston lief er bei Windstille die 200m in phänomenalen 23,36sec und ließ das Rennen dabei auf den letzten Metern sogar austrudeln. Der bisherige WR der M55 verbesserte der Texaner um eine Hundertstel. Es war übrigens der älteste 200m-Rekord in den Listen der WMA, aufgestellt 1990 vom Briten Ron Taylor im 200m-Finale der VII. Leichtathletik-Europameisterschaften der Senioren.in Budapest (Ungarn). (17.07.06)
Diskus-Altmeister Lars Riedel (*1967, LAC Erdgas Chemnitz) mit seinem elften Titelgewinn haben am ersten Tag der deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Ulm für einen Höhepunkt gesorgt. Der fünfmalige Diskus-Weltmeister und Atlanta-Olympiasieger stockte mit 65,75 m sein Titelkonto auf. "Siegen macht schon Riesenspaß. Die Bedingungen waren heute gut, da hätte es auch noch ein bisschen weiter gehen können", war der Chemnitzer mit seinem Resultat nicht ganz zufrieden. Zur EM in Göteborg (7. bis 13. August) rechnet er mit mindestens drei sehr starken Konkurrenten. "Aber vielleicht schwächelt einer und dann ist das Podest drin", hofft der 39-Jährige. Vor elf Jahren hatte er in der schwedischen Hafenstadt seinen dritten WM-Sieg erkämpft. Hinter dem nicht unerwartet auftrumpfenden Robert Harting (SCC Berlin, 62,00m) kam Michael Möllenbeck (*1969, TV Wattenscheid 01, 61,75m) auf Rang drei
Den ersten Titel der diesjährigen Deutschen Meisterschaften in Ulm hatte sich in einem fast leeren Stadion am Samstagmorgen Sabine Zimmer über 5.000 Meter Bahngehen geholt. Die Potsdamerin dominierte den Lauf nach Belieben und holte in 21:05,49 Minuten einen souveränen Sieg. Die gemeldete Seniorenweltmeisterin Christine Sarembe-Stegmaier (*1966, LSG Aalen) trat nicht an; auch der über 110m Hürden als Geheimfavorit gehandelte Masters Mike Fenner (*1971, TV Wattenscheid 01) war nicht am Start. Im Hürdensprint setzte sich mit Thomas Blaschek (LAZ Leipzig) 13,38 Sekunden der favorisierte Titelverteidiger durch. Blaschek stellte seine Saisonbestzeit ein
Trotz exzellenter 59,36sec über 400m Hürden kam für die älteste Teilnehmerin dieser DM Barbara Gähling (*1965, LT DSHS Köln) das Aus bereits im Vorlauf; die W40-Weltrekordhalterin verpasste nach einem couragierten Lauf das Finale am Sonntag lediglich um 3 Hundertstel und hätte sich locker qualifiziert, wäre sie dem dritten Verlauf zugelost worden. Die Kölnerin hat übrigens nicht für die EM in Posen gemeldet
Über 5000m stand der -im Übrigen gelungene - TV-Bericht in der ARD ganz im Zeichen des Zweikampfes zwischen "Miki und Mocki", den nach ihrer Babypause Irina Mikitenko vor Sabrina Mockenhaupt gewann. Aus Seniorensicht überzeugte in diesem Lauf die im Vorfeld nicht so hoch eingeschätzte Eva Trost (*1968, LG Rupertiwinkel) mit Rang 7 und einer persönlichen W35-Bestleistung von 16:49,51min, während Andrea Stengel (*1971, LG Domspitzmilch Regensburg) mit ihrer Zeit von 17:40,80min nicht zufrieden sein konnte. Beide Läuferinnen sind ebenfalls nicht bei der Masters-EM am Start. Beide Läuferinnen sind übrigens ebenfalls nicht bei der Masters-EM am Start. In Poznan gemeldet ist aber Annette Weiss (*1968, Siegburger TV), die in ihrer Spezialdisziplin 3000m Hindernis in 10:52,44min als Sechste ins Ziel lief.
Was gab es sonst noch?
Ein spannendes Hauen und Stechen der Stabhochspringer, wo es für fünf Athleten mit EM-Norm um drei Tickets für Göteborg ging. Hier patzte Fabian Schulze (Kornwestheim/Ludwigsburg) mit einem «Salto nullo» bei seiner Anfangshöhe von 5,50 m. Auch Tim Lobinger (Köln) benötigte für diese Einstiegshöhe im Gegensatz zu Lars Börgeling und Danny Ecker (beide Leverkusen) zwei Versuche und musste auch zu 5,60 m zwei Mal anlaufen. Die 5,70 m, die Richard Spiegelburg (Leverkusen) auf Anhieb überquerte, waren für den Saisonspitzenreiter diesmal zu hoch. Da Ecker anschließend einmal an 5,70 und zwei Mal an 5,75 m scheiterte, blieb Lobinger wenigstens der für das EM-Ticket notwendige dritte Platz hinter dem EM-Zweiten Börgeling (5,75) und Spiegelburg (5,70).
Vor schließlich etwa 5000 Zuschauern beherzigten nur wenige Athleten die Forderung von DLV-Präsident Clemens Prokop, sich bei der zweitägigen Leistungsschau im Donaustadion für die negativen Eindrücke vom Europapokal im spanischen Malaga zu rehabilitieren. Die deutsche Rekordhalterin Betty Heidler (Frankfurt) glänzte allerdings bei ihrer souveränen Titelverteidigung im Hammerwerfen mit 73,59 m im vierten Versuch und vier Weiten über 71 Meter. Als die besten 100-m-Sprinter erwiesen sich bei Gegenwind Verena Sailer (Fürth/München/11,62) und zum zweiten Mal nach 2004 Ronny Ostwald (Wattenscheid/10,32). Über 100m Hürden der Frauen gewann mit der WM-Vierten Kirsten Bolm (Mannheim) in 12,84 Sekunden (W:+1,0) die favorisierte Titelverteidigerin, für die EM-Medaillenhoffnung Bolm war es der sechste Titelgewinn seit dem Jahr 2000.
Das Speerwurfduell entschied die Olympia-Zweite Steffi Nerius (Leverkusen) mit 65,71 m vor der WM-Zweiten und Europarekordlerin Christina Obergföll (Offenbach/64,07) für sich - beide bilden ein starkes EM-Duo. Nach der kurzfristigen Absage der Olympia-Zweiten Nadine Kleinert (Magdeburg), deren EM-Teilnahme wegen einer Schulterverletzung stark gefährdet ist, war der erste Sieg von Europapokalgewinnerin Petra Lammert im Kugelstoßen mit 18,89 m nur eine Formsache. Wegen einer Fingerverletzung verzichtete die Neubrandenburgerin aber auf ihre beiden letzten Versuche. (Quelle: eigene Recherchen, www.leichtathletik.de, dpa, 16.07.2006)
Die in der Seniorenszene weitgehend unbekannte Margit Jungmann (LV Saarland) wird den neuen Bundesausschuss Senioren leiten. Das beschloss der DLV-Verbandsrat am Rande der Deutschen Meisterschaften in Ulm. Der neue Bundesfachausschuss hat die Kompetenzen eines Bundesausschusses für den Bereich der Seniorenleichtathletik. Als stellv. Vorsitzende wurde Margret Lehnert, Sprecherin der Seniorenbeauftragten, berufen.
Die Saarländerin Margit Jungmann ist frisch wiedergewählte Vizepräsidentin des Saarländischen Leichtathletikbundes und dort seit sechs Jahren im Vorstand für den Breitensport zuständig. Im Hauptberuf ist die Rehlingenerin Leiterin des Amtes für Schulen, Kultur und Sport beim Landkreis Saarlouis. (16.07.2006, update 17.07.)
Bei der Fahndung nach möglichen Dopingsündern kann der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) nicht mit der Hilfe der spanischen Behörden rechnen. «Wir haben über einen Verbindungsmann anfragen lassen, ob wir Auszüge aus den Listen bekommen können. Aber der Leitende Staatsanwalt hat das abgelehnt», sagte Anne Jakob, die Leiterin der Anti-Doping-Koordinierungsstelle des DLV, der dpa am Rande der deutschen Meisterschaften in Ulm.
Im Zuge des in Spanien kurz vor der Tour de France aufgedeckten Dopingskandals waren Berichte aufgetaucht, wonach neben Radprofis auch Tennisspieler und Leichtathleten auf der Liste der Behörden stehen sollen. «Bisher waren das alles nur Gerüchte. Ich versuche jetzt, über meine Kanäle an die Listen heranzukommen», erklärte die DLV-Juristin. «Wenn deutsche Leichtathleten darauf auftauchen sollten, dürfte es sich nur um Einzelfälle aus den vergangenen Jahren handeln», meinte Anne Jakob. «Wir beim DLV gehen nicht von einem Flächenbrand aus.» (dpa, 15.07.06)
Obwohl auch trotz mehrerer Anfragen von www.masters-sport.de der DLV und der westfälische DLV-Landesverband FLVW bisher zur neuen Dopingaffäre in der Senioren-Leichtathletik hartnäckig schweigen, tritt allmählich Gewissheit ein: Einer der Parade-Senioren des DLV, Aktivensprecher Werner Schallau, steht im dringenden Verdacht, gedopt zu haben. Schallau war am 11. Juni bei der deutschen Mehrkampfmeisterschaft der Senioren in Ahlen zur Dopingprobe gebeten worden. Die A-Probe war positiv. Am gestrigen Freitag um 10.33 Uhr wurde dann sein Name in einem Beitrag des DLV-Internetforums best-age veröffentlicht.
in Ahlen erreichte der 1938 geborene Westfale im Fünfkampf der Altersklasse M65 am Ende einen für ihn nicht zufriedenstellenden 11. Platz, nachdem er über 1500m aufgegeben hatte. Seine Leistungen in Ahlen (Weit: 3,98(W:+0,4 ); Speer 35,66m; 200m 34,56sec (W:+0,0 ); Diskus 36,59; 1500m aufg.) waren bis dahin allerdings deutlich unter dem Niveau seines besten Vorjahresresultats (2005: Weit; 4,43 (W:+0,9);Speer 44,27; 200m: 33,35sec; Diskus: 34,40; 1500m: 8:00,84min, 24.09. in Gladbeck). Zusammen mit seinen beiden Teamkollegen belegte der pensionierte Lehrer aus Gelsenkirchen aber schließlich den Bronzerang in der Mannschaftswertung. Das Teambronze dürfte zurückzugeben sein, wenn sich der Dopingvorwurf bestätigt.
Zwei Wochen später wollte Werner Schallau am letzten Juniwochenende bei den Offenen Westfälischen Seniorenmeisterschaften in Bad Oeynhausen an den Start gehen und hatte für den Hochsprung, den Diskuswurf und die Speerwurfkonkurrenz gemeldet, trat dann aber nicht dort an. Auf Anfragen zu den Vorwürfen reagiert er bisher nicht. Nach unbestätigten Berichten soll er sich gegenwärtig "in Urlaub" befinden". Für die bevor stehende EM in Posen hat Werner Schallau nicht gemeldet.
Allerdings kandidiert Werner Schallau bei der laufenden Wahl als Aktivensprecher. Er hat das Amt innerhalb des DLV seit mehreren Jahren inne. Der in der Seniorenszene immer engagierte Träger der DLV-Nadel in Gold galt bisher als Favorit für eine Wiederwahl. Die Initiatoren der Vaterstetter Antidoping-Erklärung bestätigten inzwischen, dass Werner Schallau die Antidoping-Deklaration unterzeichnet hat. Er habe sie ausdrücklich befürwortet, hieß es.
Kurt Pientka, Geschäftsführer von Schallaus Leichtathletikverein SuS Schalke 96, bat auf Anfrage von www.masters-sport.de um Verständnis, dass er gegenwärtig keine Stellungnahme zu Werner Schallau abgebe: "Da Herr Schallau bisher weder dem Verein die Tatsache, dass er getestet worden ist, mitgeteilt hat noch sein Name in diesem Fall offiziell genannt worden ist und er deshalb auch noch nicht angehört werden konnte, ist eine Stellungnahme zur Zeit nicht nur unangebracht und unfair, sie beruhte nur auf Spekulationen." (15.07.06)
Berglauf-Weltmeister Helmut Schießl (34/TSV Buchenberg) darf bis auf weiteres nicht mehr für Deutschland starten. Der Deutsche Leichtathletik Verband (DLV) hat gestern einen Schlussstrich unter einen wochenlangen Streit gezogen und sein bisheriges Aushängeschild aus dem Kader verbannt. „Wir hatten Helmut eine Frist gesetzt. Aber er hat nicht eingelenkt. Jetzt ziehen wir die Konsequenz“, sagte Bundestrainer Wolfgang Münzel.
Anlass für die Eskalation: Schießl weigert sich, dem Verband für unangemeldete Doping-Kontrollen mitzuteilen, wo er sich aufhält (wir berichteten). Die Telefon-und Faxkosten seien ihm zu teuer. „Ich habe keine Lust, das auch noch selbst zu zahlen“, klagte Schießl über „mangelnde Unterstützung“ durch den DLV. Diese prangere er seit Monaten an; habe von den „hohen Herren“ (Schießl) aber keine Antwort erhalten. „Jetzt melde ich mich eben nicht mehr“, sagte Schießl. Bezogen auf den gestrigen AZ-Kommentar, in dem er als „Allgäuer Sturkopf“ bezeichnet wurde, meinte Schießl: „Lieber ein Allgäuer (Buchenberger) Sturkopf als ein DLV-Lakaie.“ Ohne Verbandszugehörigkeit darf der Bergläufer keine Meisterschaften bestreiten. Schießl: „Dann starte ich nur noch bei Volksläufen.“ (Quelle: all-in.de, 15.07.06)
Online ist jetzt Annettes EM-Seite von den XV. Leichtathletik-Europameisterschaften der Senioren in Posen. Neben einiger nützlicher Links findet sich dort der EM-Zeitplan (Stand 11.07.) als pdf-file - für alle, die nicht über eine Excel-Datei von Herrn Gates verfügen. Viel Spaß beim Lesen. (14.07.06)
Der eiserne Bob Minton, 56, war der überragende Athlet der britischen Mastersmeisterschaften am vergangenenen Wochenende in Birmingham. Er gewann bei den zweitägigen Meisterschaften nicht weniger als vier Titel. In der M55 wurde er Meister über 200m in 25,98sec, über 400m in 56,17sec, über 800m in 2:14,35min und schließlich in 4:33,08min auch noch über 1500m. Nachdem er wegen seines Einsatzes als Teampsychologe der britischen Mannschaft bei den Commonwealth-Games nicht an der Hallen-WM in Linz teilgenommen hatte, ist auch Dr. Stephen Peters, inzwischen 53 Jahre, sehr gut in Form. Er gewann in seiner Altersklasse die 100m in 11,65sec (W:+,18), die 200m in 23,35 sec (W: +3,6) und die 400m in beeindruckenden 52,45 sec.
Weitere Spitzenresultate: Kate Ramsey (*1968, MVAC) lief die 5000m in 16:32,03min. Vivien Bonner (*1949, SCVAC) sprintete 13,60sec über 100m bei zulässigem Rückenwind von +,18m in der W55. Zwe neue britische W60-Rekorde stellte die große Pat Gallagher (*1946. WMAA) auf, über 800m 2:44.92min und 5:36,04min über 1500m. Bei den Senioren gab es in der M70 zwei nationale Rekorde durch Hürdenläufer Tony Bowman (*1936, NVAC): Über 80m Hürden lief er 13,67sec (W: +0,6) und über 300m Hürden ausgezeichnete 51,22. Alle Resultate aus Birmingham... (14.07.06)
Es kommt Stimmung auf. Denn die Deutschen Meisterschaften am kommenden Wochenende in Ulm versprechen bei besten äußeren Bedingungen spannende Leichtathletik. Auch die Vorverkaufszahlen deuten auf einen guten Zuschauerzuspruch hin. Die Verantwortlichen gehen von 20.000 Besuchern aus, die am Wochenende den Weg in das Donaustadion finden. Aus sportlicher Sicht erwartet Jürgen Mallow, Leitender Bundestrainer im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), noch Signale. „Wenn sich bei den Deutschen Meisterschaften in Ulm in Sachen Normen nichts mehr bewegen würde, wäre ich enttäuscht“, sagte er am Donnerstag bei einer DLV-Pressekonferenz mit Blick auf die Europameisterschaft in Göteborg vom 7. bis 13. August: „Die Titelkämpfe werden allemal spannend. Für die einen geht es um Titel, für die anderen um Normen, hinzu kommen noch zahlreiche packende Zweikämpfe.“
Der Ulmer Oberbürgermeister Ivo Gönner (SPD), der sich als Fan zum Kugelstoßen bekannte, blickte der Neuauflage der Titelkämpfe -bvereits 2003 fand die DM in Ulm statt - optimistisch entgegen. Er unterstrich, dass Ulm auch weiterhin Austragungsort für Deutsche Meisterschaften bleiben soll. Für 2010 liegt dem DLV bereits eine Absichtserklärung vor.
Fünf Mastersathletinnen und sechs Senioren sind in Ulm in den Einzeldisziplinen am Start. Während die Seniorinnen kaum Endkampf- oder Medaillenchancen haben,sieht dies bei den Männern anders aus.
Einer der Titelanwärter ist Charles Friedek (*1971, TSV Bayer 04 Leverkusen). Bei ihm kann man allerdings kaum vorhersagen, was herauskommt, zumal er zuletzt an einer Oberschenkelverletzung laborierte. Sein Start ist daher noch nicht sicher. Seit mehr als zehn Jahren musste man übrigens mindestens 16,70 Meter weit springen, um Deutscher Meister zu werden. 2006 könnte eine geringere Weite reichen.
Die besten Diskuswerfer haben ihre Saisonbestweite beim Diskuscup in Wiesbaden erreicht. Zwei Monate später müssen sie bei der DM diese Leistungen bestätigen. Es gibt kaum einen Zweifel, dass dies Lars Riedel (*1967, LAC Erdgas Chemnitz) und Michael Möllenbeck (*1969, TV Wattenscheid 01) auch gelingen wird und sich diese beiden für die EM in Göteborg qualifizieren. Fraglich ist allein, ob es dem Youngster Robert Harting (SCC Berlin) gelingt, die beiden Favoriten zu ärgern. Lars Riedel hatte seinen letzten DM-Auftritt 2003 in Ulm und gewann damals an seinem Geburtstag - sicherlich ein gutes Omen für den Wettkampf im Donaustadion.
Meister werden will auch Hammerwerfer Karsten Kobs (*1971, BV Teutonia Lanstrop). Denn "Hammerwurf-DM ist dann, wenn Karsten Kobs gewinnt!" (www.leichtathletik.de) So sieht es jedenfalls aus, wenn man sich die Ergebnislisten der letzten sieben Jahre anschaut. Geht diese Serie in Ulm zu Ende oder kann der Dortmunder noch einmal den Meisterwimpel in Empfang nehmen? Der neun Jahre jüngere Markus Esser (TSV Bayer 04 Leverkusen) hatte über den Saisonverlauf die besseren Weiten, aber „Hammerwurf-DM ist…“
Geht man nach den Meldezeiten, hat Mike Fenner (*1971, TV Wattenscheid 01) nur Chancen auf den Endlauf; aber wie schreibt www.leichtathletik.de so treffend: "...und dann ist da schließlich noch Altmeister Mike Fenner (TV Wattenscheid 01), der immer zum wichtigsten Wettkampf in Topform kommt und auf das Treppchen will..." Auch Peter Eisenwein (*1967, LAZ Salamander Kornwestheim) kann den Speer n einem guten Tag auf Bronze werfen. Gemeldet ist er in Ulm mit der fünftbesten Weite.
Zu den Frauen: Mit den schlechtesten Meldezeiten über 5000m sind Eva Trost (*1968, LG Rupertiwinkel, 16:57,40) und Andrea Stengel (*1971, LG Domspitzmilch Regensburg, 17:13,18) dabei. Mit dem Ausgang der Entscheidung dürften sie nichts zu tun haben. Das gilt auch für Hammerwerferin Betina Gabler. Die frisch gebackene Rekordhalterin und Meisterin der Seniorenmeisterschaften von Erfurt dürfte kaum in den stark besetzten Edkampf gelangen. Endlaufchancen hat dagegen die älteste Teilnehmerin dieser DM, Barbara Gähling (*1965, LT DSHS Köln, Meldezeit 58,73sec), die über 400m Hürden startet. Die größten Aussichten unter den Seniorinnen hat Geherin Christine Sarembe-Stegmaier (*1966, LSG Aalen), für die im 5000m Bahngehen Bronze drin sein könnte.
Für die Leichtathletik-Fans öffnen bereits am Samstag um 8:30 Uhr die Stadiontore. Im Fernsehen werden die Titelkämpfe in ARD und ZDF teilweise live übertragen. leichtathletik.de berichtet im Internet an beiden Tagen mit einem aktuellen Live-Ticker. Mehr... (Quelle: www.leichtathletik.de, 14.07.06)
Noch keine Stellungnahme zum neuen Dopingfall in der bundesdeutschen Seniorenleichtathletik liegt uns seitens des DLV vor. Man habe unsere Bitte um Stellungnahme "zuständigkeitshalber an die Anti-Doping-Koordinierungsstelle weitergeleitet", hieß es gestern Nachmittag. Inzwischen wurden aber weitere Detail über den betroffenen Seniorensportler bekannt.
So soll der betroffene Athlet nicht für die EM in Poznan gemeldet haben. Bei den Meisterschaften seines Landesverbandes Mitte Juni, also kurz nach der Dopingprobe, sei er ankündigungslos nicht angetreten. (14.07.06)
Einigen Poznanreisenden, die noch keine Bleibe haben, kann noch geholfen werden. Denn praktisch als "last-minute-Angebot" gibt es noch für Spätentschlossene oder Preisbewusste die Möglichkeit, in Poznan ein Zimmer in dem neuen Drei-Sterne-Hotel "Sunny Hotel Poznan" zu bekommen. Der Angebotspreis pro Doppelzimmer (nicht pro Person!!) beträgt incl. Frühstück € 25,00 (99,90 Zloty) (www.sunnyhotel.pl). Einzelzimmer sind genauso teuer, Dreibettzimmer kosten 12,50 Euro mehr, das Appartement ist für 50 Euro pro Nacht zu haben. Das neue Hotel mit Restaurant und Fitnessraum liegt direkt auf dem Weg von der Autobahn Berlin/Warschau (A2) und dem 4km entfernten Stadtzentrum; ein Funktaxi dorthin kostet ca. 3,50 Euro (12 Zloty). Das Hotel wird übrigens wohl nicht vom EM-Shuttleservice angefahren.
Für nähere Auskünfte können Interessenten, die sich nicht an das zwar in polnischer Sprache geschriebene, aber durchaus "übliche" Online-Reservierungsformular (mit SSL-Verschlüsselung) trauen, gern Jörg Reckemeier anrufen: 0441/507601, allerdings nur bis Sonntagabend (16. 7.); danach ist er als Mitglied der bundesdeutschen DLV-Teamleitung bereits auf dem Weg nach Poznan. (14.07.06)
Roman Tomczak (*1936) EBB Einheit Berliner Bär startete am gestrigen Abend beim Läuferabend der Neukönner Sportfreunde innerhalb von 35 Minuten über 1.000 m und 3.000 m und löschte bei diesen Wettbewerben die alten Berliner Rekorde aus; über 1500m von Gerhard Herbst (SC Siemensstadt) aus dem Jahre 1989 mit 4:09,0 Min. aus und verbesserte diese Zeit auf 3:40,2 Minuten (!). Im anschließenden 3.000 m Lauf wurde die bisherige Bestmarke (12:46,9 Min.) von Dieter Nicolai (LC Stolpertruppe) ebenfalls aus dem Jahr 1998 um mehr als eine halbe Minute auf 12:15,5 Min. heruntergeschraubt. Mit seinen Leistungen hat sich Roman Tomczak nachdrücklich für die in der nächsten Woche in Posen stattfindenden 15. Europameisterschaften der Senioren empfohlen. (14.07.06)
Dem Allgäuer Berglauf-Weltmeister Helmut Schießl (34/TSV Buchenberg) droht nach einem seit Monaten schwelenden Streit der Ausschluss aus dem Deutschen Leichtathletik-Verband. „Wir haben Helmut eine Frist gesetzt. Wenn er sich bis Freitag nicht bei uns meldet und einlenkt, werden wir ihn aus dem Kader auschließen“, bestätigte Bundestrainer Wolfgang Münzel (Erlenbach) gestern gegenüber der Allgäuer Zeitung.
Der Streit zwischen Schießl und dem Verband köchelt seit Monaten. Der Allgäuer Bergläufer, der seit dieser Saison Profi ist, fühlt sich zu wenig unterstützt. Jetzt eskalierte die Auseinandersetzung. Schießl teilte dem DLV mit, dass er nicht in der Lage sei, für außerplanmäßige Doping-Kontrollen zur Verfügung zu stehen. Voraussetzung für diese Kontrollen ist, dass der Athlet sich offiziell beim Verband abmeldet, wenn er länger als 72 Stunden von seinem Wohnort weg ist. Schießl: „Ich bin als Profi ständig unterwegs - auch im Ausland. Wenn ich mich ständig beim Verband melden soll - was ich ja möchte - entstehen mir Telefon- und Faxkosten. Aber vom Verband bekomme ich nichts außer Versprechungen.“
Bundestrainer Münzel zeigte sich bestürzt. „Ich bin überzeugt, dass der Helmut ein sauberer Athlet ist. Gerade deshalb verstehe ich das nicht. Im Etat sind heuer mehrere tausend Euro für ihn eingeplant. Aber wenn er sich weigert, die Bedingungen für die Doping-Kontrollen zu erfüllen, müssen wir ihn ausschließen.“ Mit anderen Worten: Schießl dürfte nicht mehr für Deutschland starten - also an keiner Europameister- oder Weltmeisterschaft teilnehmen. Der Athlet sieht das gelassen: „Ich will nur meine Schuhe binden und laufen. Dafür brauche ich keinen Verband und bei Volksläufen kann ich auch so starten.“ Außerdem könne er sich einen Wechsel in ein anderes Land vorstellen.
Im Gespräch mit unserer Zeitung bezeichnete er seine Weigerung zu den Doping-Tests als „Provokation“. Offenbar wollte er damit dem Verband die Pistole auf die Brust setzen. Vereinfachtes Motto: Zahlt oder ihr seid euren Weltmeister los. Schießl: „Jeder der mich kennt, weiß dass ich nichts zu verbergen habe. Mir geht es darum, endlich Anerkennung für meine Leistung zu bekommen. Sonst brauche ich für diesen Verband nicht zu starten.“ (Allgäuer Zeitung 14.07.06)
Mit 69 Athleten - darunter einige aus der internationalen Erfolgsklasse - aus mehreren Bundesländern feierte der TSV Schott Mainz am 8. Juli bei seinem traditionellen Senioren-Leichtathletik-Sportfest einen neuen Teilnehmerrekord. "Dass wir einen solchen Ansturm der Evergreens erleben würden, damit hatte man wirklich nicht rechnen können", freute sich Walter Nevian.
Besonders bemerkenswert fand der langjährige Meeting-Chef überdies die große Begeisterung, mit der die Teilnehmer von 30 Jahren und älter antraten. Darunter auch wieder Dauergast Philipp Burkhart (*1910). Der 96-jährige vom TuS Gabsheim, ältester aktiver deutscher Leichtathlet, erstaunte erneut mit seinen unglaublichen Mehrkampftaten.
Absoluter Höhepunkt war die Entscheidung in der Klasse M 65. In dem Spitzenduell konnte Udo Sattler (*1939, TuS Nackenheim) mit 1323 Punkten und 14 Zählern Vorsprung den mehrmaligen Rheinhessen-Meister Norbert Friesenecker (*1939, TV Laubenheim) auf den zweiten Platz verweisen. Damit gelang Sattler die Revanche für die Niederlage drei Wochen zuvor. Da nämlich hatte Norbert Friesenecker beim 17. Senioren-Sportfest des TV Guntersblum erst dank seiner besseren Kugelstoßleistung mit 1405 Punkten den bis dahin führenden Udo Sattler mit dem winzigen Vorsprung von einem einzigen Punkt noch auf den zweiten Platz verwiesen.
Dann machte nach längerer Zeit Günter Schollmayer (*1932, ESV Mainz) wieder auf sich aufmerksam. Der mehrfache Senioren-Europameister gewann den Dreikampf der M 70 mit 100 m Sprint, Weitsprung und Kugelstoß. Mit dem erstklassigen Dreikampfresultat von 1388 Punkten bei der W 55 setzte auch die mehrmalige Senioren-Weltmeisterin Trudel Reismann (*1947, TSG Heidesheim) ihre bisherige Erfolgsserie bei dem Meeting fort. (Im Internet ist leider keine Ergebnisliste veröffentlicht; Quelle Mainzer Allgemeine 13.07.06)
Nach zehnmonatiger Bauzeit ist das neue Leichtthletikstadion der Deutschen Sporthochschule Köln heute eröffnet worden. „Mit dieser hochmodernen Sportarena erhält Köln wieder einen besonderen Platz für die Leichtathletik“, beschreibt Hochschulrektor Walter Tokarski die Bedeutung des Neubaus. Den mehr als 6.000 Studierenden an Deutschlands einziger Sportuniversität steht nun endlich eine 400-Meter-Rundbahn zur Verfügung. Auch für die Schülerinnen und Schüler des Kölner Sportinternats sowie die Athletinnen und Athleten des IAAF-akkreditierten Leichtathletik-Trainingszentrums und des Leichtathletik-Teams DSHS e.V. bieten sich hervorragende Trainingsmöglichkeiten.
Das 5-Mio-Euro teure Stadion fasst 1000 Zuschauern, mit mobilen Tribünen kann die Kapazität bei Bedarf auf 4000 Zuschauer erhöht werden. Eine spezielle neunte Laufbahn auf der 400-Meter-Strecke soll Forschungszwecken dienen.
Namensgeber für die Leichtathletikanlage der Hochschule wird das Kölner Unternehmen NetCologne, bekannt als Förderer des Kölner Sports. Der neue Name NetCologne Stadion dokumentiert die seit langem bestehende enge Verbundenheit zwischen dem Telekommunikationsunternehmen und der Deutschen Sporthochschule Köln. (13.07.06)
Seit Anfang der Woche machen Gerüchte um einen neuen Dopingfall in der deutschen Seniorenleichtathletik die Runde. Bei den deutschen Mehrkampfmeisterschaften Anfang Juni im westfällischen Ahlen ist mindestens ein Athlet positiv getestet worden. Dies wurde www.masters-sport.de inzwischen durch zwei unabhängige Quellen bestätigt. Es soll sich bei dem positiv getesteten Athleten um einen westdeutschen Mehrkämpfer handeln. Die Rede ist von "einem äußerst prominenten Vertreter der bundesdeutschen Seniorenleichtathletik". (13.07.06)
Die Direktoren der World Marathon Majors (WMM) haben festgelegt, dass Top-Athleten und Athletinnen, die nachweislich schon einmal gegen die Anti-Doping-Regularien verstoßen haben, mit einem lebenslangen Startverbot belegt werden.
Die WMM ist ein Zusammenschluss der größten Marathonläufe der Welt in Boston, London, Berlin, Chicago und New York. Die Dopingsünder sollen nach dieser neuen Richtlinie nicht mehr bei der weltweiten Marathon-Serie starten. „Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um jemanden vom Betrügen abzuschrecken. Die Konsequenzen müssen so drakonisch sein, dass es keinen Anreiz mehr dafür gibt“, erklärte Mark Milde, der Direktor des Berlin-Marathon. Auf einer Konferenz in New York verständigten sich die fünf Direktoren auch darauf, nach neuen effizienten Wegen zu suchen, um die bestehenden Doping-Tests in ihren Rennen weiter auszubauen. (13.07.06)
Einen geänderten Zeitplan hat am Dienstag das lokale EM-Organisationskomitee für die Wettbewerbe der bevor stehenden XV. Senioren-Europameisterschaften in Polen vorgelegt. Der neue Zeitplan steht (leider nur als Excel-Datei) im Internet zum Herunterladen bereit. Mehr... (11.07.06)
Das lokale Organisationskomitee hat jetzt Hinweise und Informationen für die Nonstadia-Wettbewerbe der bevor stehenden XV. Senioren-Europameisterschaften veröffentlicht. Für den Marathonlauf und die Gehwettbewerbe gilt jeweils: Teilnehmer müssen sich 30 Minuten vor und am Start des Marathonlaufs bzw. des Gehens einfinden.
Straßengehen
Das Straßengehen findet in der Nähe des Stadions der Hochschule für Körperkultur in der Straße Droga Debinska auf einer 2km langen Schleife statt .
Erfrischungssystationen mit Wasser und Schwämmen werden gemäß den IAAF/WMA-Bestimmungen und -Richtlinien aufgestellt (also (nach Regel 230 (9) IWR (pdf)). Teilnehmer mit eigenen Getränken müssen diese, deutlich mit der Startnummer versehen, spätestens eine halbe Stunde vor Beginn des Wettbewerbs übergeben. Sie werden dann auf speziellen Tischen aufgestellt. Bei diesen Tischen dürfen sich maximal 2 Funktionäre des Landes des Teilnehmers befinden, die Getränkeflaschen überreichen und abnehmen.
Die Zeit wird per Chip gemessen. Die TeilnehmerInnen müssen die Chips spätestens eine halbe Stunde vor Start des Gehwettbewerbs im Gebäude am Stadion der Hochschule für Körperkultur bei den Garderoben abholen.
Die Zwischenzeiten werden alle 2 km (Ende jeder Schleife) durch eine bei der Start/Ziel angebrachte Uhr angegeben. Die Schiedsrichter notieren die Zwischenzeiten jedes Teilnehmers.
Marathonlauf
Der Marathonlauf wird auf der Strecke des berühmten Poznan-Marathons, eines der größten Marathonläufe Polens, ausgetragen. Start und Ziel befinden sich am Malta-See am Ende der Regattabahn.
Die Zeit wird per Chip gemessen. Die TeilnehmerInnen müssen ihren Chip spätestens eine halbe Stunde vor dem Start im Zielgebäude der Regattabahn (bei der Ergebnistafel) abholen. Die Chips sind natürlich fest an den Schuhen (Schuhbinder) zu befestigen. Die Chips werden am Ziel durch die Schiedsrichter abgenommen. Sollte dies nicht der Fall sein, sind sie im Akkreditierungszentrum im Stadion "Olimpia" abzugeben.
Der Veranstalter stellt den TeilnehmerInnen Taschen mit Identifikationsschildern für die Kleidung zur Verfügung. Darin verpackte Kleidung wird zum Ziel gebracht, wo die Sportler sie nach dem Lauf abholen können.
Erfrischungsstellen mit Wasser und Schwämmen werden gemäß den IAAF/WMA-Bestimmungen und -Richtlinien (nach Regel 240 (9) IWR (pdf) also in der Mitte zwischen den im Abstand von ca 5 Kilometern vorhandenen Verpflegungsstationen) aufgestellt. Teilnehmer mit eigenen Getränken müssen diese spätestens 45 Minuten vor dem Start übergeben, deutlich mit ihrer Startnummer versehen und mit Angabe des Ortes (Kilometer), wohin sie gebracht werden sollen. Diese Getränke werden auf speziellen Tischen aufgestellt.
Achtung: Das Zeitlimit beträgt 6 Stunden. Jeder Teilnehmer, der die Hälfte der Strecke nicht unter 3 Stunden schafft, wird automatisch aus dem Lauf ausgeschlossen. Mehr... (11.07.06)
Kräftig investiert hat die Stadt Aachen in das Aachener Waldstadion aus Anlass der Ausrichtung der Deutschen Senioren-Meisterschaften II in der alten Kaiserstadt vom 4. bis 6. August. Alle Sprintbahnen sowie die Innenbahn der Stadionrunde wurden erneuert, alle Markierungen neu aufgebracht. Die Arbeiten, die drei Wochen in Anspruch nahmen, werden dank der guten Witterung der letzten Wochen bereits am 11. Juli abgeschlossen sein. Zudem wurde eine neue Stabhochsprunganlage beschafft.
Das Waldstadion erstrahlt im frischen Glanz, wie übrigens die ganze Stadt, die sich für die zwei Wochen später beginnenden Weltreiterspiele herausgeputzt hat. Mit einem Weinfest in der Innenstadt sowie dem Radrennen "Rund um Dom und Rathaus" am Samstagabend wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Aachen am DM-Wochenende auch abseits der sportlichen Wettkämpfe, deren Schirmherrschaft der Aachener Oberbürgermeister Dr. Jürgen Linden übernommen hat, einiges geboten. Weitere Informationen über Aachen, das Stadion, die Anreise und mehr auf meiner Sonderseite... (Quelle Michael Böhnke auf www.leichtathletik.de 10.07.06)
Es ist, soweit bekannt, das erste Mal, dass so genannte "Hacker" die Webseite eines DLV-Landesverbandes "gehackt" haben. Getroffen hat es den Internetauftritt des Landesverbandes Sachsen. Eingebrochen wurde in den Dresdener Server von "Deepdark & r00ts", selbsternannte "Söhne des osmanischen Reichs". Am Montagnachmittag war die Webseite des LV Sachsen wieder online. Der LV nahm zu einer Anfrage von www.masters-sport.de nicht Stellung. (10.07.06)
In 11,41sec hat Bill Collins (USA) bei einem Sportfest in seiner Heimatstadt Houston einen neuen 100m-Weltrekord seiner Altersklasse aufgestellt. Bei Windstille (W:0,0) verbesserte er um 9 Hundertstel seine eigene, bei den Penn Relays in diesem Früjahr aufgestellte Weltrekordzeit, mit der den 15 Jahre alten alten Weltrekord des ebenso legendären wie exzentrischen Briten Ron Taylor (11,57) pulverisiert hatte. So auf Touren gekommen lief der 55-Jährige Texaner anschließend noch die 400m in 54,21sec. (09.07.06)
Doppelt hält besser", dachten sich die Senioren der Leichtathletik-Gemeinschaft Alsternord (AK 60 bis 70) und absolvierten gleich zwei Wettkämpfe, um die nötige Punktzahl für den Endkampf um die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften zu haben. "Beim Himmelfahrtssportfest in Lurup im Mai kamen wir nur auf 5741 Punkte. Damit wären wir momentan auf Platz sechs in Deutschland. Da aber nur die besten sechs Teams im September zum Finale nach Köngen fahren, war uns das zu unsicher", erklärt LGA-Sprecher Peter Suppa.
Die Routiniers organisierten kurzerhand noch einen Qualifikationswettkampf in der Hamburger Jahnkampfbahn und kamen im zweiten Versuch auf 5977 Zähler. "Das reicht", so Peter Suppa. Auf dem Programm standen Weitsprung, 100-Meter-Lauf, Kugelstoßen, Diskuswerfen und der 3000-Meter-Lauf. Die zwei Besten pro Disziplin und die 4 x 100-Meter-Staffel (Helmut Schumacher, Hans-Joachim Lange, Klaus Gailus, Hans-Jürgen Wolff, 51,9 Sek.) kamen in die Wertung.
Top-Einzelergebnisse, 100 m: Hans-Jürgen Wolff (12,4 Sek.), Klaus Gailus (12,6 Sek.); Kugel: Horst Neumann (13,19 m), Jens Lauk (12,13 m); Diskus: Wolfgang Saß (39,59 m), Horst Neumann (34,83 m). (aus Hamburger Abendblatt 08.07.06)
Bei guten Bedingungen erlebte das Meeting in Cuxhaven am Freitagabend bei "Weltklasse hinterm Deich" auch eine Reihe bemerkenswerter Leistungen. Eine Attraktion der Veranstaltung war die bereits 46 Jahre alte „Sprintdiva“ Merlene Ottey. Die jetzt für Slowenien startende gebürtige Jamaikanerin erzielte in 11,84 Sekunden über 100 Meter (W: -0.2) den angepeilten Senioren-Weltrekord für ihre Altersklasse. Das war eine zehntel Sekunde schneller als vor einem Monat in Madrid.
Ob man Merlene Ottey aber bei der Europameisterschaft in Göteborg (Schweden; 7. bis 13. August) sehen wird, ist noch offen. Denn zur europäischen Norm von 11,60 Sekunden, die als Mindestanforderung für einen Start im Ullevi-Stadion gilt, hat es im hohen Norden Deutschlands noch nicht gereicht.
Auf beständig hohem Niveau wirft weiterhin die Diskus-Weltmeisterin Franka Dietzsch (*1968, SC Neubrandenburg). In Cuxhaven kam die Neubrandenburgerin auf eine Weite von 65,59 Meter. Im Kugelstoßen musste sich der aus dem vollen Training heraus startende WM-Dritte Ralf Bartels (*1975, SC Neubrandenburg) mit 19,95 Metern und Platz drei hinter Peter Sack (*1979, LAZ Leipzig; 20,27 m) und Andy Dittmar (*1974, LG Ohra-Hörselgas; 20,19 m) zufrieden geben.
Die kompletten Resultate finden Sie hier... (Quelle: www.leichtathletik.de, 08.07.06)
Der im Mittelpunkt des spanischen Dopingskandals stehende Arzt Eufemanio Fuentes hat zugegeben, neben Radsportlern auch Fußballer, Tennisspieler und Leichtathleten behandelt zu haben. Seine Erklärung steht im Widerspruch zu den Aussagen der spanischen Regierung, wonach keine Fußballer und Tennisspieler in die Affäre verwickelt seien. "Ich habe auch andere Sportler behandelt, aus dem Tennis, dem Fußball und der Leichtathletik", sagte der Mediziner am Mittwoch dem spanischen Radiosender "Cadena Ser". Da sind viele Namen, die nicht auf der Liste stehen, und einige, die ich überhaupt nicht kenne. Ich weiß nicht, warum."
Namen will Fuentes wegen seiner Schweigepflicht nicht nennen. "Ich habe mit Fußball-Mannschaften der ersten und zweiten spanischen Liga gearbeitet, die ihre Leistungen verbessert haben", erklärte er pauschal. "Wenn ich Behandlungen nicht selbst durchgeführt habe, habe ich sie ihnen empfohlen." Fuentes ist sich aber grundsätzlich keiner Schuld bewusst, da man die Art seiner Behandlungen nicht als Doping bezeichnen könne: "Es ging darum, die Genesung der Sportler zu unterstützen. Du kannst das Blut nicht manipulieren. Du kannst es ersetzen, wenn das Leben der Sportler möglicherweise in Gefahr ist."
Fuentes sieht sich zu Unrecht angegriffen: "Ich fühle mich schlecht. Ich weiß, dass ich kein Verbrechen begangen habe und trotzdem meine Glaubwürdigkeit so sehr beschädigt ist, dass ich nicht mehr als Sportmediziner arbeiten kann. Aber ich habe andere Ziele in meinem Leben."
Am 25. Mai hatte "Cadena Ser" erstmals den Namen von Jan Ullrich als Fuentes-Klient ins Gespräch gebracht. Ullrich, sein Teamkollege Oscar Sevilla und T-Mobile dementierten Verbindungen zu dem Mediziner.
Fuentes und seine Komplizen sollen laut "SZ" zwischen 2002 und 2006 vermutlich mindestens acht Millionen Euro verdient haben. (Quelle: sport1, 07.07.06)
68 Senioren-Leichtathleten aus 30 niedersächsischen Vereinen machen sich an diesem Wochenende auf nach Erfurt. Dort finden vom kommenden Freitag an die deutschen Senioren-Meisterschaften I statt, das heißt, dort zu Gast sind die jüngeren Senioren-Jahrgänge 1976 - 1957. Der NLV hat dort wieder einige heiße Eisen im Feuer. In Erfurt startet auch wieder Wolfgang Knabe (OSC Damme),der Senioren-Weltmeister der Wettkampfklasse M 40 im Dreisprung, in seiner Spezialdisziplin und im Weitsprung.
Als Titelverteidiger bei diesen Titelkämpfen gehen weiter Sascha Gerlee (Osnabrücker TB) in der M 40 über die 400 und die 400 Meter Hürden an den Start. Der OTB verteidigt in dieser Altersklasse auch die Meisterschaft in der viermal 100 Meter Staffel. Brigitte Heidrich (TSV Stelle) hofft auf einen weiteren Titel über die 400 Meter in der W 40, Frauke Lindemann (TSV Burgdorf) in der W 40 im Hochsprung. Renate Keller (LG Osnabrück) gewann im Vorjahr den Dreisprung der W 40 und hat dazu für die 80 Meter Hürden und den Weitsprung gemeldet. Carola Petersen (LG Lüneburg) hofft in der W 45 auf eine Wiederholung ihres Erfolges im Kugelstoßen und wirft dazu den Diskus. (Quelle: NLV, 06.07.06)
Seit zehn Jahren gibt es in Cuxhaven ein Sportfest, das sich im Laufe der Jahre zu einem kleinen, aber feinen Wettkampf gemausert und sich längst den Namen „Weltklasse hinterm Deich“ gegeben hat. Die Zahl der Starter ist übersichtlich, die der Männer und Frauen aus der Weltklasse ebenso. Dass die Niedersachsen nicht eben in großen Scharen vertreten sind, ist wegen der Übersichtlichkeit der Starterfelder ebenso verständlich. Trotz dieser Beschränkungen rühmen sich die Cuxhavener, eine der wertvollsten Leichtathletik-Veranstaltungen im Norden abzuliefern.
Die Veranstalter präsentieren in der neuen Auflage am kommenden Freitag eine Reihe von internationalen Stars. Davon ist die 46-Jährige stehende Sprinterin Merlene Ottey (Slowenien) die schillerndste. Ottey hält im übrigen immer noch seit 1999 die Bahnrekorde über 100 und 200 Meter. Die 100 Meter lief sie damals immerhin in 11.01 Sekunden. Am Start ist auch Diskuswerferin Franka Dietzsch (*1968, SC Neubrandenburg), die zuletzt in Malaga beim Europa-Cup ihre Disziplin gewann. Begleitet wird sie von ihrem Klubkameraden Ralf Bartels (*1975). Diese Veranstaltung findet am Freitag statt von 17.00 Uhr bis gegen 20.30 Uhr statt (Quelle: NLV, 06.07.06).
Das lokalen Organisationskomitee (LOC) der diesjährigen Senioren-Europameisterschaft in Posen (Polen; 19. bis 30. Juli) bittet alle Athleten, die ihre Hotelbuchung über den Veranstalter vorgenommen haben, die Unterlagen noch einmal zu überprüfen. Jeder Athlet, der eine Buchung über das LOC von Posen vorgenommen hat, müsste eine Bestätigung dieser Buchung erhalten haben. In diesem Fall sei, so das LOC, alles in Ordnung, und die Bestätigung müsse dann in Posen im „Accreditation Centre“ vorgelegt werden.
Sollte dies nicht der Fall sein und keine Rückmeldung bzw. Bestätigung für das gebuchte Hotelzimmer vorliegen, sollen sich die betroffenen Athleten umgehend mit dem LOC in Verbindung setzen (per E-Mail oder Fax 0048 61 835 50 10). Es wäre hilfreich, das bereits getätigte, aber nicht bestätigte Hotelbuchungsformular nochmals mitzuschicken.
Für etwas Unruhe hat inzwischen die Mitteilung des LOC gesorgt, dass von den Hotels zum Stadion nur die Athleten den kostenlosen Busservice in Anspruch nehmen könnten, die die Zimmer direkt über den Veranstalter gebucht hätten. Der deutsche Reiseveranstalter Holdertours informierte seine zahlreichen Gäste jetzt "sicherheitshalber" darüber. Tatsächlich dürfte diese Beschränkung keinen Bestand haben. Die Shuttlebusse stehen laut Ausschriebung und Vertrag zuwischen EVAA und LOC allen Teilnehmern kostenlos zur Verfügung. (06.07.06)
Zweifellos sind die beiden geklärten Dopingfälle der Hallen-WM in Linz (Österreich) ein erster Erfolg für WMA-Präsident Cesare Beccalli. Er war bei seiner Wahl im vergangenen August mit dem Versprechen angetreten, den Kampf gegen den Betrug durch Doping zu verstärken. Die zahlenmäßig deutlich gesteigerten Antidoping-Kontrollen bei der Hallen-WM beweisen jetzt, wie ernst der Italiener die Sache nimmt. Allerdings werfen die Fälle des "verschwundenen" Kasachen Rubtsov und des bisher nicht bekannten britischen Werfers, der bei der WM in San Sebastian positiv getestet wurde, noch drängende Fragen auf.
Weiterhin ist offen, welcher britische Werfer vor Jahresfrist in San Sebastian als Sünder ertappt, aber bisher offenbar nicht belangt wurde. Nach unbestätigten Informationen von zwei unabhängigen Quellen, die www.masters-sport.de vorliegen, soll dies der jetzt wiederum in Linz in den Mittelpunkt der Untersuchungen gerückte Neil Griffin sein. Er soll zuvor mit massiven Klagedrohungen seinen Start in Linz durchgesetzt haben. Angeblich will er medizinisch notwendige Medikamente genommen und in San Sebastian die Unterlagen dazu "einem Offiziellen übergeben" haben. Eine Ausnahmegenehmigung nach den Regeln der WMA für die Einnahme von Medikamenten hat er aber offenbar bei der Dopingprobe in San Sebastian nicht vorgelegt.
Mit dem jetzt des Dopings überführten Briten trifft es keinen Unbekannten, hat Neil Griffin doch seit rund einem Jahrzehnt einen guten Namen in der Werferszene, 1998 belegte er in der Diskusweltrangliste der Senioren hinter den US-Amerikanern Tom Fahey und Lad Pataki Platz 3. Vor vier Jahren belegte er Platz 2 der Weltrangliste im Werferfünfkampf. Fahey meinte inzwischen zu dem Dopingfall: "Neil Griffin war im Diskuswurf oft mein Gegner. Er hat mich bei der WM in Gateshead geschlagen, aber in Brisbane und San Sebastian habe ich gewonnen. Er wird mit Kraft, hat aber kein gute Technik. Aus den Anabolika hat er Nutzen ziehen können, weil er so mit Muskelkraft wirft." Fahey ergänzte diese Einschätzung inzwischen in einer weiteren Stellungnahme: "Ich wünsche ihm alles Gute in diesem Ärger. Er ist ein netter Typ und ein toller Werfer."
Auch der disqualifizierte Russe Andrey Fedyashin ist ein durchaus prominenter Dopingsünder. Er gewann bei der Masters-WM 2005 Silber im Kugelstoßen sowie mit dem Speer und Bronze im Diskuswurf.
Die beiden Dopingsünder Fedyashin und Griffin hatten sich auch für die Senioren-EM in Posen angemeldet. Ihre Anmeldungen sind aber auf dem Hintergrund der offenen Dopingvorwürfe vom Veranstalter nicht akzeptiert worden. Fedyashin soll sie "aus privaten Gründen" zurückgezogen haben; vorausgegangen war aber offenbar bereits die jetzt bekannt gewordene Sperre des russischen Leichtathletikverbandes. (06.07.06)
Die Ereignisse um die gedopten Senioren-Kugelstoßer weiten sich aus. Der Masters-Weltverband WMA teilte am heutigen Mittwoch mit, dass der Russe Andrey Fedyaschin inzwischen vom Leichtathletikverband seines Landes für zwei Jahre gesperrt worden ist. Die Sperre beginnt mit dem 19. Juni. Der Kugelstoßer war nach seinem zweiten Platz bei der Senioren-Hallenweltmeisterschaften im März in Linz positiv auf das anabole Steroid Stenozolon getestet worden. Der Athlet wurde darüber informiert, dass sein Wettkampfergebnis gestrichen wird. Er wurde außerdem aufgefordert, Silbermedaille und Siegerurkunde zurückzugeben.
Die Erklärung der WMA ist aber aus einem ganz anderen Grund bedeutsam. Der Weltverband, so heißt es, wolle "in Kürze" die M40-Kugelstoßresultate von Linz korrigieren, sofern, wie er mitteilt, "weitere Untersuchungen dieses Wettkampfs abgeschlossen sind". Damit wird offenkundig, dass die WMA einen Vorgang der M40-Kugekstoßdisziplin von Linz überprüfen will, der bereits vor Ort großes Aufsehen erregte und in dessen Mittelpunkt der Erste des Wettkampfes, der Kasache Sergey Rubtsov steht.
Der mit gestoßenen 17,80m überlegene Sieger des Wettkampfes Sergey Rubtsov (KAZ) hatte sich in Linz nämlich abgesetzt, als er ebenfalls auf Dopingmittel kontrolliert werden sollte. Nach dem vierten Versuch im laufenden Wettkampf meldete sich der Kasache ab, angeblich "um die Toilette aufzusuchen". Aufgrund eines Fehlers des Hauptkampfrichters wurde er dabei jedoch nicht von einem Kampfrichter begleitet und verschwand spurlos. Kurz zuvor war ein Dopingkontrolleur auf der Anlage erschienen, wo er sowohl den Kasachen als auch den jetzt disqualifizierten Russen Fedyashin zur Urinkontrolle bitten wollte. Auch nach Ende des Wettkampfes blieb Sergey Rubtsov verschwunden; trotzdem zeichnete der Hauptkampfrichter das Wettkampfprotokoll ab, ohne das Vorkommnis zu vermerken. Rubtsov glänzte auch bei der anschließenden Siegerehrung durch Abwesenheit, dafür aber - so ein Augenzeuge- gab es hier viele "aufgeregte Offizielle". In Linz hieß es schon tags darauf, Dopingkontrolleure hätten Rubtsovs bezahltes Hotelzimmer am selben Abend leer vorgefunden. Welche Folgen dieses strafwürdige Verhalten für den Kasachen haben wird, ist bisher ungeklärt. Legt man die heutige Pressem,itteilung zugrunde, will die WMA den Vorgang jetzt offenbar doch offensiv aufklären.
Rubtsov war für Kasachstan bei den Olympischen Spielen in Atlanta und Sydney am Start, belegte dort aber jeweils mit indiskutablen Weiten nur den letzten Platz im Kugekstoßen. Dabei hatte er beispielsweise drei Monate vor den Olympischen Spielen in Sydney , wo er mit 15,90m ausschied, mit 19,92m eine Jahresbestleistung gestoßen.
Bei einer Disqualifikation des Kasachen würde Enrico Pyritz (*1962, HSG Uni Greifswald) nachträglich zum Sieger und hätte seinen Titel von Sindelfingen verteidigt, der Brite John Nicholls erhielte Silber und Michael Perplies (*1962, TV Wattenscheid) bekäme Bronze. (05.07.06)
Sprinter und Mastersweltmeister Erik Wijmeersch ist am Montag unter Auflagen auf freien Fuß gesetzt worden. Das teilte das zuständige Gericht im belgischen Dendermonde mit. Der beglische Sprinter befand sich zehn Tage in Untersuchungshaft.
Dem 36-Jährigen, der in diesem Jahr durch eine auffällige Leistungssteigerung von sich reden machte, wird Besitz, Kauf und Handeln mit Dopingmitteln vorgeworfen, nachdem bei der Durchsuchung seines Hauses verbotene Präparate gefunden worden waren. Eine weitere Hausdurchsuchung fand inzwischen bei seinem Sportarzt Theo Lebon statt, der vergangene Woche nach Rückkehr aus einem Spanienurlaub auch kurzzeitig festgenommen, zwei Tage später dann aber nach verschiedenen Vernehmungen vom Untersuchungsrichter wieder freigelassen wurde.
Der Belgier Wijmeersch, der wie sein Arzt alle Vorwürfe zurückweist, hatte im März die M35-Konkurrenz über 100m beider Masters-Hallenweltmeisterschaft in Linz gewonnen. Über diese Strecke ist Wijmeersch die Quali für Göteborg gelaufen. (05.07.06)
John Altendorf aus dem US-Bundesstaat Oregon hat, wie erst jetzt bekannt wurde, am 29. Juni bei einem Sportfest auf dem traditionsreichen Hayward Field der Universität von Oregon mit dem Stab 3,96m übersprungen und damit seinen eigenen, zwei Wochen zuvor aufgestellten neuen M60-Weltrekord noch einmal um beeindruckende 12 cm verbessert. Der Masterathlet hat eine Videosequenz (wmv) seines Rekordsprungs in Internet gestellt und verrät auf der Internetseite von Ken Stone auch (in englischer Sprache) etwas über seine Trainingsmethoden... (04.07.06)
Die WMA hat am Dienstag bestätigt, dass zwei Athleten im März bei den Masters-Hallenweltmeisterschaften in Linz positiv auf anabole Steroide getestet worden sind. Es handelt sich dabei um die Kugelstoßer Neil Griffin (GBR) und Andrey Fedyashin (RUS). Das von Lesley Richardson geschossene Foto links zeigt den Briten im Wettkampf in Linz. Beide hatten in ihren Altersklassen M55 und M40 jeweils die Silbermedaille errungen, Fedyashin zusätzlich auch in der Winterwurf-Diskus- und Speerwurfkonkurrenz. Die Athleten sind bis zum Abschluss des Anhörungsverfahrens zunächst suspendiert.
Die WMA teilte in einer Presseerklärung zugleich mit, dass damit die entsprechenden Resultate der Hallen-WM in den Weltmeisterschaften überprüft werden und auch nur als vorläufig betrachtet werden können. Sollten die beiden Athleten disqualifiziert werden, verlieren sie ihre WM-Medaillen. In diesem Fall würde Heino Kaup (*1962, TSV Bayer Leverkusen) in der M40-Winterwurf-Diskuskonkurrenz nachträglich die Bronzemedaille verliehen, der Südafrikaner Braam Botes erhielte Silber. Im M40-Kugelstoßen würde der bisherige Viertplatzierte John Nicolls (GBR) Bronze und der Deutsche Enrico Pyritz (HSG Uni Greifwald) jetzt die Silbermedaille erhalten; der aus Zinnowitz stammende Fallmanager am Arbeitsamt Greifswald war am Dienstagvormittag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
In der M55 fiele bei einer endgültigen Disqualifikation von Neil Griffin (BGR) das Kugel-Silber an den Kroaten Stipo Knez und Bronze an den Polen Andrzej Semoborowski. (Foto: copyright Lesley Richardson , 04.07.06)
Die Startplätze für den Stuttgart LBS Halbmarathon am Sonntag, 23.07. sind restlos vergeben.Eine Anmeldung für diesen Lauf ist deshalb nicht mehr möglich. Eine Chance, trotzdem noch einen der begehrten Startplätze für den LBS Halbmarathon zu ergattern, bietet unsereine von den Organisatoren eingerichtete Startplatz-Tauschbörse. Mehr... (04.07.06)
Abgesagt haben die Organisatoren den diesjährigen 3-Länder-Marathon am Bodensee. Sie schreiben auf ihrer Internetseite: "Wir möchten uns bei allen Läufern, Helfern, Förderern und Sponsoren für die Treue und Unterstützung unserer Laufveranstaltung bedanken. Aus organisatorischen Gründen findet heuer der 3-Länder-Marathon nicht statt. Natürlich soll es im nächsten Jahr mit einem geeigneten Partner weitergehen. Wir freuen uns schon darauf, Sie 2007 auch wieder als Fans des 3-Länder-Marathon begrüßen zu dürfen." Der Lauf war für den 1. Oktober geplant. Der 3-Länder-Marathon wird traditionell auf deutschem Boden in Lindau gestartet und führt über Bregenz ins schweizerische St. Margarethen und zurück nach Bregenz. Mehr... (03.07.06)
Die Niederländerin Weia Reinboud (*1950) hat am Sonntag bei einem Sportfest im niederländischen Krommenie einen neuen Hochsprung-Weltrekord der Altersklasse W55 aufgestellt. Die Europameisterin von Potsdam, die übrigens auch eine hochinteressante Webseite betreibt, übersprang 1,50m und steigerte damit ihre eigene, erst vier Wochen alte Weltrekordmarke um 2 cm. (03.07.06)
Die Veranstalter des MannheimMarathon machen allen gemeldeten Teilnehmern der wegen Unwetters abgesagten Veranstaltung am 20. Mai 2006 ein besonderes Entschädigungsangebot:
"Wer sich bis zum 31. Oktober 2006 für den MLP Marathon Mannheim Rhein-Neckar 2007 anmeldet, bekommt eine Ermäßigung von 50 Prozent auf die Startgebühr. Im Jahr 2008 können diese Teilnehmer dann auch den nächsten Bonus von 50 Prozent in Anspruch nehmen."
Die von den Verantwortlichen zunächst diskutierte Ersatzveranstaltung kann aufgrund der Termindichte im Herbst 2006 nicht durchgeführt werden. Die Absage des Laufes am 20. Mai 2006 wegen des Unwetters mit orkanartigen Sturmböen ist inzwischen, so die Veranstalter, auf großes Verständnis gestoßen. Mehr... (03.07.06)
Nach dem durchaus vielversprechenden Auftakt bei den letztjährigen Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Helsinki wird es entgegen früheren Zusagen und Planungen keine Masters-Einlagewettbewerbe bei den Europameisterschaften in Göteborg geben, die vom 6. bis 13. Auskunft in der zweitgrößten schwedischen Stadt Göteborg stattfinden. Dies bestätigte jetzt EVAA-Präsident Dieter Massin auf Anfrage gegenüber masters-sport.de. Die schwedischen Organisatoren hatten sich wie ihre Vorgänger vom schwedischen WMA-Generalsekretär Torsten Carlius überzeugen lassen. Nachdem dessen plötzlichen Tod im vergangenen November eine große Lücke gerissen hat, fand sich offenbar niemand in Skandinavien, der das Projekt forciert hätte. (03.07.06)
Anita Pichler Anita (*1960, TSV St. Georgen/Gusen) lieferte bei den diesjährigen Internationalen Österreichischen Seniorenmeisterschaften am ersten Juliwochenende die stärkste Leistung ab. Sie gewann in Neuhofen/Krems den W45 Titel über 5000m in 17:50,33 min. In der W55 überzeugte Anna Edlinger (*1949, *ATUS Gratkorn) über 100m in 14,66sec (W:-1,2) und über 200m in 31,06 sec (W:-1,1). Im letzten Jahr der Zugehörigkeit zur W60 gefiel auch Marianne Maier (*1942, TS Höchst); ihre stärkste Leistung waren 15,42sec (W:-0,7) über 100m.
Bei den Senioren gewann Gerald Habison Gerald (*1965, LG-Decker Itter) über 5000m in 15:36,36min den M40-Titel. Speerwerfer Otto Petrovic (*1964, ATG Graz) gewann sein Disziplin und den M40-Titel überlegen mit 58,50m. Überlegen beherrschte Rainer Schrammel (*1960, ATSV Linz LA) den M45-Sprint und siegte über 100m in 11,79sec (W:-1,0) und die doppelte Strecke in 24,28 (W:-0,9). M50-Altersklassenneuling Alois Egger Alois (*1956, TU Raika Schwaz) gewann in 2:06,94 die 800m. Der M55-Stabhochsprung sah Helmut Hübl Helmut (*1948, ALC Wels) mit 3,40 klar vorn. In der M65 heißt der neue Hochsprungmeister mit 1,43m Rudolf Zabusch (*1941, ULC-Mödling), der neue Diskuschamp Franz Ratzer (*1939, Union Neuhofen/Krems); er warf die Scheibe auf 50,34m.
Auch eine Reihe deutscher Athleten waren in Österreich am Start. Unter ihnen zeigte in der W50 Rosi Sachsenhauser (*1956, LG Region Landshut) über 100m in 14,63sec (W.:-0,5) und 30,06sec über 200m (W: -0,5) ansprechende Leistungen. Georg Kinadeter (*1946, TV Hauzenberg) belegte mit 47,32m im M60-Diskuswurf Rang 2. Der ungarische M65-Stabhochspringer Zoltan Kurunczi (*1940) glänzte mit 3,00m; sein Vereinskollege Janos Belhazi Janos (*1940) warf den Hammer auf starke 45,20m.
Alle österreichischen Resultate hier... (03.07.06)
Nachdem Annette Weiss (*1968, Siegburger Turnverein) bei den Westdeutschen Meisterschaften am letzten Wochenende über 1500m mit 4:38,27min vorgelegt hatte, hat jetzt Veronika Ulrich (*1968, LG Neu-Isenburg-Heusenstamm) gekontert. Beim Abendsportfest des des TV Waldstraße kam sie am Dienstag in Wiesbaden auf 4:39,66 min und erreichte damit fast ihre letztjährige Bestzeit - dies übrigens nach ordentlichen 800m, die sie zuvor in 2:25,42 min gelaufen war. Ulrichs Zeiten lassen also bei den bevor stehenden Deutschen Meisterschaften in Erfurt ein spannendes W35-Duell der beiden 1500m-Protagonistinnen erwarten.
Auch sonst gab es in Wiesbaden ein ganzes Bündel toller Mastersleistungen. Zu erwähnen sind hier die Zeiten von M75-er Artur Bund (*1930, LG Maintaunus West) mit 15,39 sec über 100m (W:+1,6) und 32,50 sec (W:+0,5) über die doppelte Distanz. Exzellent auch die 800m-Zeit von 1:56,54 min durch Maximilian Freund (*1967, TV Waldstraße) und die W60-erin Anja Ritschel (*1946, TV Waldstraße) steigerte sich über 800m auf 3:00,57 min. Alle Resultate aus Wiesbaden hier... (30.06.06)
Für den 33. Berlin-Marathon, der erneut vom Discounter real,- gesponsert wird, gibt es inzwischen nur noch 3.000 Startplätze. 37.000 Meldungen liegen Veranstalter SCC-RUNNING bisher vor. Sobald das Limit von 40.000 Läufern für den größten deutschen Marathon erreicht ist, werden keine weiteren Anmeldungen mehr entgegen genommen. Wer mitlaufen möchte, sollte also so bald wie möglich die Startunterlagen ausfüllen. Die größte deutsche Laufveranstaltung startet am 24. September.
Unter den 37.000 Meldungen sind auch zwei Superstars des internationalen Laufsports: Haile Gebrselassie und Mizuki Noguchi. Der 33-jährige äthiopische Ausnahmeläufer Gebrselassie stellte in seiner einmaligen Karriere bisher 20 Weltrekorde auf. Im Marathon steht seine Bestzeit bisher bei 2:06:20 Stunden. Hier hält Paul Tergat (Kenia) mit 2:04:55 Stunden den Weltrekord, den er 2003 in Berlin aufstellte. Mizuki Noguchi ist die Marathon-Olympiasiegerin von Athen 2004. Die 27-jährige Japanerin hatte 2005 den den Berlin-Marathon in der Kursrekordzeit von 2:19:12 Stunden gewonnen, die zugleich auch Asienrekord bedeutete.
Der Marathon in Berlin gehört bekanntlich zur neuen Serie der World Marathon Majors (WMM). Beim Boston-Marathon, London-Marathon, Chicago-Marathon und New York City-Marathon sammeln die besten Marathonläufer der Welt über einen Zwei-Jahres-Zeitraum Punkte. Gewertet werden zudem auch die Marathonrennen bei Olympia und der WM. Der beste Mann und die beste Frau teilen sich am Ende ein Preisgeld von einer Million Dollar, wobei maximal vier Rennen in die Wertung kommen. (30.06.06)
Sie wollen recht behalten und sich nicht pro Masters-Leichtathletik engagieren. Zur Erinnerung: Der von Württembergs Seniorenwartin Anita Bayha-Zaiser forcierte Beschluss des DLV-Verbandsrats vom 25. November vergangenen Jahres, die 3000m aus dem DAMM-Programm der Altersklassen W50/W60 ersatzlos zu streichen, wirkte damals handstreichartig und hatte allgemein für Kopfschütteln gesorgt. Entsprechende Pläne hatten die Seniorenwarte der DLV-Landesverbände zuvor einstimmig abgelehnt; allerdings hatte niemand die Seniorenwarte darüber informiert, dass längst aus Würtemberg ein entgegengesetzter Antrag - elegant an ihnen vorbei - dem DLV-Verbandsrat vorlag. Der beschloss den wenig sport- und frauenfreundlichen Antrag aus Württemberg gleich mit Wirkung vom 1. Januar 2006, übrigens ebenfalls einstimmig, allerdings ohne Diskussion oder Rücksprache mit Betroffenen, ohne Begründung und vor allem ohne Kenntnis der Position der Seniorenwarte.
Auf den Aufschrei der Masters beschwichtigte zunächst Volker Wollschläger, Vorsitzender des Bundesausschusses "Wettkampforganisation" im DLV, in einem offiziellen Schreiben die Landesverbände,die betroffenen Vereine und die Seniorinnen, der DLV werde es 2006 zunächst beim bisherigen Wettkampfprogramm zu belassen, die 3000m also in diesem Jahr nicht streichen. Wollschläger damals: "Im Übrigen kann die Änderung... in der zur Verfügung stehenden Zeit überprüft werden, um dann für 2007 eine verbindliche Regelung zu schaffen."
Wollschläger teilte zwar mit, auf Antrag des DLV-Landesverbandes Hessen werde die Frage in der "Verbandsratssitzung am 24.02. in Karlsruhe erörtert". Dort kam es jedoch zu keinerÄnderung, und schon vorher gingen Insider davon aus, dass die Änderung eher nicht zurückgenommen wird, so www.masters-sport.de am 30. Januar. Allerdings hoffte innerhalb der Seniorenszene noch mancher auf den Einsatz des neuen DLV-Vize Michael Böhnke in dieser Frage.
Heute weiß man, dass alles vergeblich sein dürfte. Denn inzwischen liegen die Unterlagen zur nächsten DLV-Verbandsratstagung am 14. Juli in Ulm auf den Tisch. Da findet sich unter TOP 6 (b) "Antrag des WLV (=Württembergischen Leichtathletikverbandes) vom 12.08.2005" und "Antrag des Bundesausschusses Wettkampforganisation vom 07.06.2006" zur Änderung der DLV-Veranstaltungsordnung ("VAO") der DAMM. Klar ist danach, dass der Beschluss nicht zurückgenommen werden soll. Der 3000m-Lauf soll weg.
Dass die Landesseniorenwarte zuletzt auf einer Sitzung am 22. April in Darmstadt beschlossen haben, dass der 3000m-Lauf in den Altersklassen W50 und W60 bestehen bleibt, wird in Ulm voraussichtlich keine Rolle spielen. Nach unserer Kenntnis sind die Verbandsratsmitglieder bisher nicht einmal über die Position der Seniorewnarte aus den Landesverbänden informiert. Anita Bayha-Zaiser, die selbst am 22. April noch in Darmstadt an der Sitzung teilnahm, hatte da zwar keine Argumente 'für' oder 'wider' die 3000 m vorgetragen. Jetzt gibt es aber unverhofft doch noch eine Begründung für den anstehenden Verbandsrat: Die 3000 m tauche in den Altersgruppen W 30 und W 40 auch nicht auf, hingegen aber die 800 m.
Unklar ist, ob das Votum der Landesseniorenwarte vom 22. April auf der Sitzung des Bundesausschusses "Allgemeine Leichtathletik" Anfang Juni dargestellt wurde, der sich auch mit dem Thema befassen konnte. Jedenfalls geht heute klar aus der Tagesordnung der anstehenden Verbandsratssitzung hervor, dass der Württemberg-Antrag vom Vorjahr trotz aller Kritik der betroffenen Athletinnen, Vereine und Seniorenwarte nicht modifiziert wird und die 3000m in der W50 und W60 weg sollen. (30.06.06)
Die DLV-Teams der Männder und der Frauen blieben beim Europacup in Malaga weit hinter den hochgesteckten Erwartungen zurück und leisteten sich einen peinlichen Auftritt. In der Summe lieferten die beiden Teams das schwächste gesamtdeutsche Europacup-Ergebnis überhaupt. Der Abstieg der als Titelverteidiger (!) angetretenen Männer wurde nur dadurch verhindert, dass Deutschland im nächsten Jahr mit München Gastgeber des Europacups ist.
Auch am zweiten Tag des Europacups in Malaga (Spanien) konnte deutsche Mannschaft keine Trendwende mehr herbeiführen. Die Frauen landeten am Ende mit 93 Punkten auf Platz fünf, die Männer mit ihrerseits 86,5 Zählern gar nur auf einem achten und vorletzten Rang. Die Franzosen (118) und die Russinnen (155), die sich zum zehnten Mal in Folge durchsetzten, gewannen die Gesamtwertung.
Im DLV-Lager überwogen auch am Donnerstag die Enttäuschungen.Der Pole Piotr Malachowski gewann mit einem neuen Landesrekord (66,21 m) im Diskusring die Oberhand gegen den 39-jährigen Chemnitzer Lars Riedel, der bei seinem ersten Versuch 63,47 m erreichte und dann keine Steigerung mehr anbieten konnte. Jürgen Mallow, Bundestrainer im DLV: „Es gibt nichts zu beschönigen. Es war enttäuschend. So schlecht hat sich die deutsche Leichtathletik noch nie bei einem Europacup dargestellt. Wenn unsere Asse nicht stechen, bleibt nicht viel!“
Mehr... (29.06.06)
Ein hohes Sportler-Alter ist kein Hinderungsgrund für Weltklasseleistungen. Diesen Beweis hat das deutsche Diskus-Duo Franka Dietzsch (Neubrandenburg) und Lars Riedel (Chemnitz) diesen Sommer schon eindrucksvoll angetreten. Die 37-jährige Dietzsch führt mit 68,51 m die Weltjahresbestenliste an. Riedel, der am Mittwoch beim Europapokal im spanischen Malaga seinen 39. Geburtstag beging und sich am Donnerstag nachträglich beschenken kann, klopfte mit 69,38 m wieder an der 70-Meter-Marke an. Das Duo hat Diskus- Geschichte geschrieben: Riedel als Olympiasieger von 1996, fünfmaliger Weltmeister zwischen 1991 und 2001 sowie Europameister von 1998 in Budapest. Dietzsch wiederholte im Vorjahr in Helsinki ihren WM-Sieg von 1999 und war ebenfalls Europameisterin in Budapest.
Die Bankkauffrau ist im deutschen Frauen-Diskuswurf praktisch seit Jahren die Alleinherrscherin. Nachdem sie zum Saisonbeginn bei Regen- Wettkämpfen in Halle/Saale und Dessau nicht wie erhofft zum Zuge kam und immer beschwor, «ich kann viel weiter werfen», nutzte sie die guten Bedingungen bei der Europapokal-Ausscheidung in Schönebeck bei Magdeburg zur drittgrößten Weite in ihrer Laufbahn. Nur 1999 in Wiesbaden mit 69,51 und 1998 mit 68,91 m in Stendal hat sie weiter geworfen.
Auf Franka Dietzsch war denn auch am Mittwoch beim Europacup im spanischen Malaga einmal mehr Verlass: Die 37-jährige Neubrandenburgerin feierte nämlich an einem insgesamt für den DLV katastrophalen 1. Tag den einzigen deutschen Sieg und kassierte dafür neun Punkte. Sie entschied die Konkurrenz mit 65,54 Meter zu ihren Gunsten und wiederholte damit ihren Erfolg vom Vorjahr. «Der Fehlversuch im ersten Durchgang hat mich nicht nervös gemacht, eher wütend, weil ich ihn versaut habe. Ich hoffe, in Göteborg mit einer besseren Leistung zu gewinnen», erklärte die Mitfavoritin für die Europameisterschaften Mitte August in Schweden. „Es wäre schade, wenn wir uns nicht für den Weltcup qualifizieren würden, aber noch haben wir ja einige Asse. Die Windbedingungen waren heute sehr schwer, aber ich freue mich natürlich, dass ich meinen Europacupsieg wiederholt habe", so Dietzsch weiter.
Die Neubrandenburgerin hatte sich 2005 mit ihrem zweiten WM-Titel selbst aus einer Serie von Pleiten, Pech und Pannen befreit. Bei Olympia in Sydney hatte es nur zum sechsten Rang gereicht, bei der WM 2003 in Paris sowie bei den Olympischen Spielen in Athen kam schon in der Qualifikation das Aus. «Ich war zwischenzeitlich eine ganz schöne Zicke, weil es mich angekotzt hat, wie es sportlich gelaufen war», sagt die Weltmeisterin über diese Zeit. Inzwischen ist die Freude am Diskuswerfen zurückgekehrt, will die Europapokalsiegerin von 2001 und 2005 in Peking 2008 mit 40 Jahren um eine Olympia-Medaille kämpfen. «Na klar mache ich bis Peking weiter. Schließlich habe ich meinem Trainer Herrn Kollark versprochen, mit ihm über die chinesische Mauer zu gehen.»
So weit denkt Lars Riedel nicht, der ein Jahrzehnt lang im Diskuskäfig «Herr der Ringe» war. Diese Spitzenstellung musste der Deutsche an Virgilius Alekna (Litauen) abtreten, da gesundheitliche Probleme sein Training in den zurückliegenden Jahren stark eingeschränkt haben. Seit 2003 gehörte Riedel nicht mehr zu den Medaillengewinnern bei zwei Weltmeisterschaften und den Spielen in Athen, wo er am Oberschenkel verletzt aufgeben musste und Siebter wurde. 2003 in Paris scheiterte er in der Qualifikation, im Vorjahr in Helsinki reichte es nach hoffnungsvollen 66,32 m in der Qualifikation im Finale mit 63,05 m nur zum neunten Platz.
Die Diskusscheibe, seine Welt, kann Riedel trotzdem noch nicht aus der Hand legen. «Das, was man am besten kann, soll man möglichst lange machen», lautet seine Devise. Er will von Jahr zu Jahr entscheiden und macht sich Mut für die Europameisterschaften im August: «An Göteborg habe ich gute Erinnerungen.» Dort landete er 1995 seinen dritten WM-Triumph, beim Europapokal konnte er bisher fünf Mal die volle Punktzahl auf das Mannschaftskonto gutschreiben lassen. (Quelle: dpa, 29.06.06)
Die Niederländerin Brigitte van de Kamp hat bei einem Leichtathletikmeeting am Sonntag den Stabhochsprungweltrekord der W 45 eingestellt. Sie übersprang 3,50m und riss über 3,55m denkbar knapp. Dabei waren die äußeren Verhältnisse mit leichtem Regen alles andere als ideal. Van de Kamp begann erst vor einigen Jahren mit dem Stabochspringen und hat nach Ansicht von Beobachtern ihr Potential jetzt mit 46 noch längst nicht ausgeschöpft. (29.06.06)
Nicht viele Seniorenleichtathleten gingen bei den Westdeutschen Meisterschaften der Männer und Frauen am vergangenen Sonntag in Betzdorf an den Start, warteten aber mit durchweg guten Leistungen auf. Keine andere als Annette Weiss (*1968, Siegburger Turnverein) belegte über 1500m in sehr guten 4:38,27 Rang 4. Unerwartet stark über dieselbe Strecke zeigte sich im selben Lauf Langstrecklerin Maria Weßling (*1966, ESV Münster); sie lief in 4:47,63 min auf Rang 6.
Über 100m Hürden wurde W35-erin Evelin Nagel (*1971, TSV Bayer Leverkusen) Dritte in 14,20sec; 400m-Hürden-Weltrekordlerin Barbara Gähling (*1965, Leichtathletik-Team DSHS Köln), die auf einen Start in ihrer Spezialdisziplin verzichtete, belegte in 14,92 sec Platz 6; im Vorlauf war sie in glänzenden 14,82sec (W: -0,3) nur um eine Hundertstel am deutschen Rekord von Anke Moritz (*1959, ABC Ludwigshafen) vorbei gesprintet.
Bei den Männern waren die beiden Stabhochsprungmatadoren der Masters-Szene am Start. Während schlussendlich Danny Ecker den Wettbewerb mit 5,70m gewann, mussten Alfred Achtelik (*1960, LAZ Rhede), der allerdings nur schwer in den Wettkampf kam, bei 4,50m (Rang7) und als Achter Wolfgang Ritte(*1953, LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) bei 4,30m passen. Im Hammerwurf kam Thomas Neumann (*1971, LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) auf 62,95m. (28.06.06)
Die 46 Jahre alte Merlene Ottey, die jüngst mit neuen Masters-Weltrekorden auf sich aufmerksam machte, macht auf dem Weg zu den Europameisterschaften in Göteborg Station in Deutschland. Damit kommt die «Grande Dame» der Leichtathletik nach Cuxhaven. Die Weltklassesprinterin Merlene Ottey (*1960) startet am 7. Juli beim Internationalen Sportfest unter dem Motto «Weltklasse hinterm Deich». Die gebürtige Jamaikanerin, die bei der EM in Göteborg (6.-13. August) für Slowenien an den Start gehen will, hat an sieben Olympischen Spielen teilgenommen und insgesamt 34 Medaillen bei Leichtathletik-Großereignissen gewonnen. (28.06.2006).
Mit guten 5,01m hat Siebenkampfweltmeisterin Renate Keller (*1961, LG Osnabrück) ihre Ambitionen für eine erfolgreiche Saison deutlich gemacht - ihre erste in der AK W45. Bei den Senioren-Bezirksmeisterschaften Weser-Ems am Sonntag in Delmenhorst sprang sie die Weite bereits im ersten Versuch.
Überzeugen konnte über 5000m auch Manfred Ostendorf (*1943, VfL Oldenburg) in 18:12,50 min und der in der M65 außer Wertung startende Eugen Reinhard (*1940 LG Fallingbostel), der den Diskus auf 45,51 m warf. Ordentlich war auch die Leistung von Diskuswerfer Ernst Bux (*1936, Heidmühler FC) in der M70 mit 37,19 m und die von Elfriede Willerts (*1936 LG Wilhelmshaven) in der W70 über 5000m mit der Zeit von 26:22,52 min. Resultate aus Delmenhorst (28.06.06)
Peter Lessing (*1941 LG Ortenau Nord) hat bei den Baden Meisterschaften in Rastatt am Samstag einen neuen deutschen Rekord über 5000m aufgestellt. In seiner neuen Altersklasse M65 durchbrach er -rund 3,3 Sekunden schneller als der bisherige Rekordhalter Werner Beecker (*1932, TSV Hochdahl)- als erster deutscher M65-er die 18-Minuten-Marke und siegte in (handgestoppten) 17,58,8min. Alle Resultate aus Rastatt... (26.06.06)
Strahlendes Wetter, hervorragende Leistungen und viel Lob für die Organisatoren zeichneten die Württembergischen Senioren-Meisterschaften in der Leichtathleten im Heidenheimer Albstadion aus. „Das waren die schönsten und bestausgerichteten Senioren-Meisterschaften in meiner zwanzigjährigen Tätigkeit als Seniorenwettkampfwartin des WLV“, sagte Anita Bayha-Zaiser. Sie war der Meinung, dass in einem so schön gelegenem Stadion öfter Meisterschaften in dieser Art ausgetragen werden sollten.
Wirklich, das Heidenheimer Albstadion zeigte sich von seiner besten Seite, und alles war hervorragend organisiert. Dank der vielen Helfer und Kampfrichter um das Organisationsteam der LA-Abteilung des Heidenheimer Sportbundes und der LG Staufen unter der Leitung von Uwe Zimmermann und Michael Häring sowie dem EDV-Team mit Dr. Reiner Schlenk an der Spitze klappte alles hervorragend. Die fachkundige Information von Stadionsprecher Hans Bendl hielten Zuschauer wie Athleten stets auf dem Laufenden, die allesamt begeistert von der tollen Atmosphäre und der gelungenen Veranstaltung waren. Am Start waren 299 Teilnehmer aus 100 Vereinen, die mit dem Wetter um die Wette strahlten und viel Lob für die Ausrichter hatten.
Für die Zuschauer gab es dann auch einige hervorragende Ergebnisse auf Weltniveau zu sehen. Höhepunkt war der Weltrekordversuch im Stabhochsprung des 60-jährigen Bogdan Markowski von SV Vaihingen, der nach übersprungenen 3.70 m die 3.95 m versuchte und diese nur denkbar knapp riss. Eine Augenweide für die Zuschauer waren die Läufe des 80jährigen Hans Eberle von der LG Remseck, der über die 100 m mit 15,57 sec. einen neuen Württembergischen Rekord für 80jährige aufstellte, auch die Weitsprungleistung von 4,11 m, hier startete er bei den 75-jährigen, sind neuer Altersrekord. Weiter auch beachtlich seine 32,85 sec. über die 200 m. Hermann Albrecht, M 65 vom TSV Crailsheim, der in seiner Altersklasse zu den Besten in der Welt gehört, sicherte sich im Hammerwerfen mit 49.71m und im Hochsprung mit 1.45 m vor dem Hallenweltmeister Jürgen Volkert LG Staufen, der diesmal 1,40 m übersprang, den Sieg. Viermal in die W65-Siegerliste trug sich Erika Sauer (Spvgg Warmbronn) ein, ihre beste Leistung waren die 34,07 sec. über 200 m.
Dreifache Siegerin in der Klasse W 50 wurde Angelika Holder, LG Filder. Sie siegte im Diskus- und Speerwurf und war mit 10,85 m im Kugelstoßen die Beste. Ebenfalls Dreifach-Siegerin wurde Heidi Ambratis W 55, TSG Backnang im Hochsprung, 100m und mit sehr guten 37,30 m im Hammerwurf. Auch Teodora Albrecht, TSV Crailsheim wurde in der AK W 60 Dreifachsiegerin, erwähnenswert die 30,50 m im Hammerwurf und die 9,72 m im Kugelstoßen. Weiter erwähnenswert die Leistungen von Gerhard Klinger M 50 TG Nürtingen , der das Diskuswerfen mit 41,27 m gewann sowie die 44.75 m im Speerwurf von Volker Frey M 60 LAZ Salamander Kornwestheim-LB. Aus Sicht der Heidenheimer ragte die Leistung des Doppelsiegers in der Altersklasse M 65 Sirin Ömer TSG Schnaitheim über 1500m (5:30,44 Min.) und 5000 m (19:44,57 Min.) hervor. (Ilse Knoth, 28.06.06)
Hallen-Weltmeisterin Annette Weiss (*1968, Siegburger TV) lieferte am Freitag über 800m starke 2:15,94min beim Abendsportfest des TV Kaldauen in Siegburg ab.Ihre letztjährige Bestzeit verpasste sie damit nur um 9 Hundertstel. Beim gleichen Sportfest lief Franz-Josef Schmidt (*1951 , LG Wippetal) sehr gute 9:57,62 min über 3000m sowie sein Jahrgangskollege Herbert Ehlen (*1951, Gerolsteiner LGV) mit 16:26,93min über 5000m. Christine Samel (Samel Christine (*1950, LAZ Puma Troisdorf/Siegburg) stellte mit 74,70sec über 400m eine neue persönliche Bestzeit in der W 55 auf. (26.06.06)
Nur drei Seniorinnen traten bei den Norddeutschen Meisterschaften an diesem Wochenende in Celle an. Dabei steigerte sich Dr. Christina Ziemann (*1968, NMTV Holzminden) im Stabhochsprung auf 3,40m und wurde mit Silber belohnt. Angelika Anton (*1963, MTV Soltau) hatte starke Aufritte im Hammerwurf mit 38,29m und im Speerwurf mit 42,45m. Sabine Rahne (*1967, VfL Wolfsburg) übersprang 1,68m.
Bei den Männern gab es zwei Vizemeister aus den Senioren-Altersklassen. Über 5000m verpasste dabei Thomas Bartholome (*1969, TSV Kirchdorf) die 15-Minutengrenze erneut nur knapp um 2,69 sec und nähert sich seiner letztjährigen AK-Bestmarke von 14:54,74min an. Andreas Oberschilp (*1967 LG Bremen-Nord) lief in guten15:24,77 min ins Ziel.
Die Viertelmeiler des OTB Osnabrück wussten auch in Celle zu gefallen. Kilian Lescow überragte dabei in 56,65min über 400m Hürden - die zweitschnellste M40-Zeit, die in diesem Jahrzehnt in Deutschland gelaufen wurde. Die schnellste Zeit war er selbst vor zwei Wochen in Delmenhorst gelaufen. Gert Deppe (*1964, OTB Osnabrück) lief die Stadionrunde in 52,93 sec. Überzeugend war auch die Vorstellung von Stabhochspringer Volkmar Reineke (*1965, Hannover 96), der mir übersprungenen 4,60m Platz 2 belegte.
Oliver Rohwer (*1970, LG Wedel-Pinneberg) belegte mit 15,98 m Platz 3 in der Kugelstoßkonkurrenz und auch sein Diskusresultat von 43,47m war nicht schlecht. Platz 3 belegte auch Bernhard Ulrich (1958 SV Germania Helmstedt9 mit 52,93 m im Hammerwurf. Rüdiger Möhring (*1964, TSG Bergedorf) wurde mit 47,93 m Siebter. Mit 62,19m musste Dirk Hamann (*1971, LG Elmshorn) nach dem Vorkampf die Segel streichen. (26.06.06)
Der belgische Sprinter Erik Wymeersch bleibt weiter in Haft, nachdem die Polizei nach eigener Darstellung bei einer Hausdurchsuchung Dopingsubstanzen bei ihm gefunden hatte. Die zuständige Strafkammer im belgischen Dendermonde verlängerte am Freitagmorgen den Haftbefehl gegen den Sprinter. Bei dem 36 Jahre alten Masters-Hallenweltmeister dieses Frühjahrs über 60m waren nach Angaben der Staatsanwaltschaft Wachstumshormonprodukte sicher gestellt worden. Die Untersuchungen hatten begonnen, nachdem der Belgier einen Dopingtest abgelehnt und behauptet hatte, er habe niemals verbotene Substanzen genommen.
Die Strafkammer begründete den Haftbefehl mit Flucht- und Verdunkelungsgefahr und verlängerte die Untersuchungshaft um einen Monat.
Erik Wymeersch hat über seinen Anwalt gegen die Haftfortdauer Beschwerde eingelegt. "Es wurden nur Hustensaft, eine Abmagerungspille und 9 weiße Pillen gefunden, die er jedoch von seinem Trainer erhielt", sagte Wymeersch' Anwalt zur Begründung. Die Einstiche, die an seinem Körper gefunden wurden, stammten von einer Akupunkturbehandlung, so der Verteidiger. Wymeersch selbst bestreitet die Dopingvorwürfe. Seine erheblichen Leistungssteigerungen lägen, so Wymeersch, an einem "revolutionären Trainingsprogramm" aus Griechenland.
Eric Wymeersch war am Mittwochabend wegen Besitzes von und Handel mit Dopingmitteln festgenommen worden. Anschließend hatte die Staatsanwaltschaft bekannt gegeben, dass bei einer Durchsuchung der Wohnung von Wymeersch Dopingmittel gefunden worden seien. Sie geht davon aus, dass es sich bei den Doping-Verdächtigungen gegen den Wymeersch nicht um einen Einzelfall handelt. Auch ein weiterer flämischer Athlet soll inzwischen vernommen worden sein; dabei soll es sich um 400m-Läufer Cédric van Branteghem handeln. er sei aber lediglich als Zeuge gehört worden, hieß es. Auch Patrick Himschoot, Trainer von Wymersch und Van Branteghem, ist zu den Vorwürfen polizeilich vernommen worden. Er sagte, dass die Angelegenheit nach einem anonymen Brief ins Rollen gekommen sei. Es würden immer Fragen gestellt werden, wenn jemand besonders gut oder schnell laufe. Wenn dies allerdings dazu führe, dass alle Athleten verdächtig sind, dann gehe es dem Sport schlecht, so Himschoot, der "nichts gemerkt" haben will. "Wenn Erik allerdings in Haft bleiben muss, liegt dafür wohl ein Grund vor", ergänzte er weiter. Himschoot schließt allerdings völlig aus, dass Cédric van Branteghem etwas mit Doping zu tun haben könnte.
Allerdings wachsen Zweifel bei Sportkollegen von Erik Wymeersch. Anthony Ferro, einer seiner Mannschaftskollegen, hält die plötzliche Leistungssteigerung des Sprinters jedoch für auffallend. "Im Winter war ich zwei Sekunden schneller als er und jetzt ist es umgekehrt. Es muss also etwas geschehen sein. Aber bisher ist nichts bewiesen", so Ferro, der letztes Woche beim Superleaguefinale in Prag mit Wymeersch ein Zimmer belegt hatte. Dort habe er aber nichts Verdächtiges bemerkt, sagte er.
Der Vorsitzende des flämischen Athletikverbandes, Eddy De Vogelaer, sagte gegenüber Journalisten, dass dem Sprinter und damit dem belgischen Team die Ergebnisse aus der Europäischen Superleague der Leichtathleten vom vergangenen Wochenende in Prag aberkannt würden, sollten sich die Vorwürfe bestätigen. Dann würde statt der Belgier das schwedische Team 2007 am Europacup teilnehmen. (26.06.06)
US-Sprinter Willie Gault hat am Samstag in Indianapolis einen neuen Weltrekord über 100m aufgestellt. Bei zulässigem Rückenwind von 1,0m gewann er seinen 100m-Lauf in 10,72sec. Die neue Marke war um beeindruckende 24 Hundertstel besser als der alte M45-Rekord von Neville Hodge (USA). Mit den Altersfaktoren umgerechnet entspräche der neue Weltrekord einer Zeit von 9,884 Sekunden in der offenen Altersklasse (20-30 Jahre) .
Gaults Leistung erregte nicht nur innerhalb der Mastersszene Aufsehen. Nachdem nämlich die Nachrichtenagentur Associated Press den Rekordlauf gemeldet hatte, wurde die Leistung binnen weniger Stunden von mehr als 50 Webseiten in den USA verbreitet, darunter so renommierte wie die Chicago Tribune, SI.com (Sports Illustrated), MSNBC, CBS News und der San Francisco Chronicle. (25.06.06)
Der M35-Hallenweltmeister von Linz, Erik Wymeersch (BEL), ist am späten Mittwochabend wegen Dopingverdachts festgenommen worden. Der belgische Sprinter hatte im März bei der Masters-Hallen-WM in Linz die 60m der Altersklasse M35 gewonnen. Seine Festnahme erfolgte jetzt auf Anordnung des Untersuchungsrichters aus Dendermonde "wegen Besitz von und Handel mit Dopingmitteln". Ob der 36-jährige Leichtathlet aus Sint-Niklaas in Flandern noch in Haft ist, war bisher nicht zu erfahren. Jedenfalls musste er zunächst bis zu einem Haftprüfungstermin vor der zuständigen Gerichtskammer "sitzen".
Erik Wymeersch hatte seinen Leistungshöhepunkt vor zehn Jahren, als er bei der Hallen-EM in Stockholm die 200m gewann. Im gleichen Jahr startete der Sprinter für Belgien bei den Olympischen Spielen in Atlanta über 100m und 200m. In den letzten Jahren war er weniger erfolgreich, aber in dieser Saison erlebte er - wie eine belgische Internetseite schreibt- "seinen zweiten Frühling". Bei der 2. Masters-Hallen-WM in Linz siegte er im März über 60m in 6,89sec. Zuletzt gewann er am 11. Juni bei einem Leichtathletikmeeting in Genf die 100m in 10,25sec und lief damit die Quali für die Leichtathletik-Europameisterschaften im August in Göteborg. Für sein Land am Start gewann er beim Superleague-Finale am letzten Wochenende in Prag die 100m (10,39sec, W: +1,9) und mit der 4x100m-Staffel. Damit hatte er großen Anteil daran, dass sich Belgien mit 5 Punkten Vorsprung vor den favorisierten Schweden für das Europacup-Finale 2007 qualifizierte. (24.06.06)
Die Organisatoren der Masters-WM 2007 im italienischen Riccione (Stadtplan, pdf) sind jetzt mit einem neuen Onlineauftritt im Netz. Unter der Internetadresse www.riccione.wma2007.org sind einstweilen in italienischer und englischer Sprache alle Informationen erhältlich, die von Interesse sind, darunter auch ein vorläufiger Zeitplan.
Es fällt auf: Auf den ersten Blick scheinen die Hotelpreise in der italienischen Adria-Nachsaison im Vergleich zu früheren Meisterschaften tatsächlich nicht überteuert zu sein. Für ein Einzelimmer betragen sie bei mindestens 4 Übernachtungen 25 bis 118 Euro pro Nacht, für die Übernachtung im Doppelzimmer werden pro Person 21 bis 88 Euro pro Nacht verlangt. Mit Halbpension sind die Beträge nur unwesentlich teurer. Allerdings liegen die Beträge teilweise dann doch deutlich über denen, die im September dieses Jahres von den Hotels der Region verlangt werden - ein Umstand, der ("Angebot und Nachfrage") wahrscheinlich nie zu vermeiden ist.
Der ganz nah, nur fünf Kilometer entfernt liegende Frederico-Fellini-Flughafen von Rimini wird übrigens von zahlreichen renommierten aber auch preiswerten Fluggesellschaften angeflogen, u.a. aus Köln/Bonn, Amsterdam und Zürich.
Die italienischen Organisatoren können bei solch günstigen Rahmenbedingungen mehr als 5000 Athletinnen und Athleten zu den Meisterschaften erwarten, die vom 4. bis 15. September nächsten Jahres stattfinden. (24.06.06)
Am 17. und 18.06.2006 ermittelten Bayerns Seniorinnen und Senioren ihre Landesmeister in Hösbach. Der örtliche Ausrichter LG Landkreis Aschaffenburg unter der Regie von Klaus-Dieter Heinrich und Josef Wedlich sorgte bei strahlendem Sonnenschein und fast schon tropischen Temperaturen für eine organisatorisch reibungslose Veranstaltung, die bei den Teilnehmern großen Anklang fand.
Über 730 Einzelstarts gab es zu vermelden, wobei eine eindeutig höhere Akzeptanz der Meisterschaften bei den etwas reiferen Senioren der Klassen M50 und älter zu verzeichnen ist. Die größten Felder gab es in den Klassen M60 und M65, in den alle Disziplinen nicht nur zahlenmäßig gut besetzt waren, sich aber ein deutlicher Trend zu den Wurfdisziplinen abzeichnet. Bei den Frauen gab es die meisten Starts in der W40 zu vermelden.
Angesichts der hervorragenden Leistungen, die in Hösbach erzielt wurden, fällt es schwer, einzelne Athleten besonders hervor zu heben. Stellvertretend sei nur Manfred Konopka (*1931) von der LG Hof genannt, der bei Windstille die bayerischen Bestleistungen in der M75 über 100m (14,97sec) und 200m (30,59sec) förmlich pulverisierte. Wieder am Start nach seiner Verletzung in Linz war auch Guido Müller (*1938, TSV Vaterstetten), der mit exzellenten Leistungen über 200m (26,64, W:0,0)und 400m (57,75sec) gewann und trotz 12,89 (W: 0,0) nur über 100m dem 3 Jahre jüngeren Sepp Bolsinger (*1941, LG Westallgäu, 12,75sec) den Vortritt lassen musste.
Für viele der Athletinnen und Athleten war die Meisterschaft in Hösbach, wo am 23.09.2006 auch der traditionelle Ländervergleichskampf der W/M30-45 stattfinden wird, eine Standortbestimmung vor den anstehenden Saisonhöhepunkten. Die Seniorinnen und Senioren I werden den Freistaat bei der DM in Erfurt vom 07.-09.07.2006 vertreten. In Aachen werden die nationalen Meisterschaften der Seniorinnen und Senioren II vom 04.-06.08.2006 ausgerichtet. Alle Resultate hier... (BLVonline Tom Marohn, 24.06.06)
Im italienischen Donnas hat am vergangenen Sonntag die große alte Dame des Sprints noch einmal nachgelegt. Bei exakt zulässigem Rückenwind von 2,0m/sec sprintete die gebürtige Jamaikanerin die 200m in 23,97sec und stellte damit einen neuen W45-Fabel-Weltrekord. Den bisherigen Rekord 25,56 hatte seit 1994 Phil Raschker (USA) 1994 gehalten. Über 100m kam Ottey, die -"wenn es gut läuft"- einen Start bei der EM in Göteborg plant, bei etwas zu starkem Rückenwind (2,4 m/s) in 11,49 Sekunden ins Ziel, also fast eine halbe Sekunde schneller als bei ihrem jüngst in Spanien gelaufenen 100m-WR (22.06.06)
Deutschlands 5.000-m-Olympiasieger von 1992, Dieter Baumann, kann immer noch gewinnen. Der 41-Jährige, der seine Karriere als Leistungssportler längst beendet hat, siegte am Sonntag beim Halbmarathon in Koblenz. Er lief die 21,0975 km lange Strecke in 1:10:37 Stunden, was zeigt, dass Dieter Baumann immer noch in sehr guter Form ist. Der deutsche M40-Rekord wird im Halbmarathon übrigens seit 1998 von Heiko Schinkitz (*1956, SG Adelsberg) gehalten und steht bei 1:05:02h. (22.06.06)
Ihren Kraftraum haben sie im Wohnzimmer aufgebaut, dort wird vor allem in den Wintermonaten intensiv trainiert. Und diese Mühen haben sich für Wiebke und Heinz Baseda vom SV Grün-Weiss Harburg ausgezahlt. Bei den norddeutschen Meisterschaften der Senioren im 400 Kilometer entfernten Jüterbog schaffte das Harburger Leichtathletik-Ehepaar einen vierfachen Erfolg. Die Eheleute wurden im Stadion am Rohrteich norddeutsche Doppelmeister.
Wiebke Baseda (Altersklasse W45) war schnellste Läuferin über 80 Meter Hürden in 13,67 Sekunden und kletterte auch nach 31,14 Metern im Speerwerfen ganz oben auf das Siegertreppchen. Dazu kommen zweite Plätze im Hochsprung mit 1,43 Metern und Weitsprung mit 4,31 Metern, die Weite von 9,17 Metern im Kugelstoßen reichte zu einem dritten Platz. Ehemann Heinz Baseda (M50) wurde Nordmeister über 400 Meter in 58,78 Sekunden und im Weitsprung mit 5,24 Metern, dazu kommt Rang fünf im Speerwurf mit 39,41 Metern.
Das Ehepaar Baseda war im Wohnwagen angereist und entspannte nach den Wettkämpfen auf einem Campingplatz im nahe gelegenen Nuthe-Urstromtal. (aus Hamburger Abendblatt, 22.06.06)
Auch vor den Norddeutschen Senioren-Meisterschaften machte die Fußball-Euphorie am Wochenende nicht Halt und so manch einen Athleten vermisste man auf dem Meldeprotokoll. Für gutes Wetter und eine festliche Kulisse hatte der örtliche Ausrichter, der LC Jüterbog, wieder einmal gesorgt. Der Präsident des Brandenburger Leichtathletik Verbandes, Steffen Reiche (MdB), war anwesend und ehrte viele Meister und Platzierte, während dessen die ebenfalls im Deutschen Bundestag vertretene Katrin Kuhnert (W40) von der LG Altmark über 100 Meter am Start war und dazu noch den Titel mit der Mannschaft der LG Altmark (W40) über 4x100 Meter (Kunert-Nebelung-Steiling-Kadler) in 58,88 Sekunden holte.
Neben dem verantwortlichen Seniorenwart Wilfried Schulze (Brandenburg) waren aus Mecklenburg-Vorpommern (Edgar Mahnke), Niedersachsen (Wilhelm Köster), Berlin (Karl-Heinz Flucke) sowie auch die im DLV verantwortliche Seniorenwartin Margrit Lehnert angereist, um an diesen beiden Tagen den Norddeutschen Senioren-Meisterschaften beizuwohnen.
Für Günter Hartung (M60/ASC GW Finsterwalde) reichten seine 12,86 Sekunden über 100 Meter nur zum Vizemeistertitel. Er drehte den Spieß über 200 Meter (26,77 sec) und 400 Meter (61,29 sec) um. Der Lokalmatador Willi Klaus (M65/ESV Lok Potsdam) kam nach seiner Verletzungspause nur über 100 Meter (14,14 sec) und im Hochsprung (1,34 m) zu Meisterehren. Über 400 und 800 Meter war er gegen Doppelsieger Siegfried Ritter (Eintracht Hildesheim) unterlegen.
Dem Harburger Horst Gieger (M70) hatten seine Vereinsverantworlichen einen falschen Zeitplan in die Hand gedrückt und so kam er einen Tag zu spät zu seinem 5.000-Meter-Lauf. Außer Konkurrenz startend lief der im Rennen der M35 21:52,00 Minuten, nachdem im Hauptrennen am Samstag Roman Tomczak (EBB Berlin) in 20:32,83 Minuten einen neuen Berliner Rekord seiner Klasse aufstellte. Dies war ihm noch nicht genug und er legte über 800 Meter 2:44,68 Minuten einen weiteren Rekord am Sonntag nach.
Einen neuen Brandenburger Rekord lief Viktoria Zickert (W65/LC Dosse Wittstock) über 3.000 Meter mit 15:21,27 Minuten und verbesserte die alte Bestmarke von Erika Saniocki (Rathenower LC) um fast drei Minuten.
Mehrkämpferin Sabine Rahn (VfL Wolfsburg) glänzte in ihrer Paradedisziplin Hochsprung mit 1,65 Metern und blieb damit vier Zentimeter unter ihrer Vorjahresleistung. Sie ging außerdem noch im Kugelstoßen und Speerwurf an den Start und sicherte sich weitere Podiumsplätze.
Die Speerwerferinnen waren ohnehin wieder einsame Klasse. Mit 45,85 Metern kam Karen Scholz (W40/VfV Spandau) gefährlich nahe an ihre Weltmeisterleistung von San Sebastian (46,17 m) heran. Mit ihrem letzten Wurf bei den W35-Werferinnen verbesserte sich Dagmar Imme (LG Osnabrück) auf 41,95 Metern und das waren 15 Zentimeter mehr als im Vorjahr. Älteste Teilnehmerin war Christel Happ (W75/GutsMuths Quedlinburg) die gleich in fünf Disziplinen (100 m, Hochsprung, Weistprung, Diskuswurf und Speerwurf) an den Start ging. Mit dem Speer verfehlte sie mit 20,12 Metern ihre Vorjahrsleistung nur um 13 Zentimeter. (Quelle: Karl-Heinz Flucke auf www.leichtathletik.de, 19.06.06)
Die deutschen Männer wollen beim Europacup in Malaga den vor einem Jahr gewonnen Pokal verteidigen. Die zweimalige Diskus-Weltmeisterin Franka Dietzsch (W38) aus Neubrandenburg und der fünffache Weltmeister Lars Riedel (M39) aus Chemnitz führen die deutschen Aufgebote für den Leichtathletik- Europacup am 28. und 29. Juni im spanischen Malaga an.
Während die Männer die Trophäe nach Siegen von 2004 und 2005 zu verteidigen haben und zum dritten Mal hintereinander gewinnen könnten, waren die Frauen im Vorjahr in Florenz Dritter hinter Russland und Polen. Das Ziel: In diesem Jahr sind besonders die ersten beiden Plätze gefragt, da sie zur Teilnahme am Weltcup in Athen (16./17. September) berechtigen. Beim Qualifikationwettkampf in Regensburg ("Domspitzmilchgala") glänzte neben der 38-jährigen Dietzsch, die sich in ihrer Disziplin mit 68,51 m an die Spitze der Weltjahresbestenliste setzte, auch Masters LarsRiedel, der mit 68,09 m fast an seine Jahresbestweite (69,38) herankam. (19.06.06)
(19.06.06)
Bei den nationalen niederländischen Masters-Meisterschaften hat Hochspringerin Weia Reinboud am vergangenen Wochenende einen neuen Hochsprungweltrekord in der Altersklasse W55 aufgestellt. Die Europameisterin von Potsdam übersprang 1,48m - das war exakt ein Zentimeter höher als der alte Rekord der aus Hamburg stammenden US-Amerikanerin Phil Raschker. Auch sonst zeigten die rund 300 Teilnehmer bei besten äußeren Bedingungen vor allem in den Sprungdisziplinen starke Leistungen. Weitspringer Alje Kuiper gewann den M45-Titel mit exzellenten 7,02m. Insgesamt stellten die Oranje Masters 10 neue nationale Rekorde auf:
200m M75 Arend Koet 34,18sec
Hochsprung M55 Jan Huijbers 1,72
Hochsprung M75 Arend kKoet 1,25m
Hochsprung M80 Wim Schild 1,10m
Stabhochsprung M55 Bert Vreeswijk 3,12m
Stabhochsprung M75 Arend Koet 2,30m
Weitsprung M45 Alje Kuiper 7,02m
Dreisprung M55 Jan Huijbers 11,48m
Speer M75 Cor Braak 34,15m
Hochsprung W55 Weia Reinboud 1,48m
(15.06.06)
Die Leistungen der Männer standen im Mittelpunkt bei den Niedersächsischen und Bremer Landesmeisterschaften am vergangenen Wochenende in Verden. Gleich drei unangefochtene Meistertitel gab es für Heiko Tute (*1961, OTB Osnabrück): Er gewann den 100m Sprint in 11,99 sec (W: +1,6), über 200m in 24,10sec (W:-0,5) und über 400m in 54,10sec.
Überlegen mit 52,60m siegte Bernhard Ulrich (*1958, SV Germania Helmstedt) im Hammerwurf der M45. In der M50 sahen die Zuschauer ein packendes 3000m-Duell zwischen Dr. Wilhelm Graeber (*1955, LG Göttingen, 9:41,28 min) und dem Bremer Bernhard Memering (*1956, LG Bremen-Nord, 9:42,50 min). Eine starke leistung zeigte in dieser Altersklasse auch 110m-Hürdensprinter Wilhelm Lindmüller (*1956 TuS Wunstorf) in 15,36 sec (W:+1,0), mit 5,58m im Weit- und 1,65m im Hochsprung sowie in 48,99sec die 4x100m-Staffel der LAV Zeven ( Müller, Hans-Georg 1956 ; Umann, Jürgen 1954, Hickisch, Joachim 1955 ; Meier, Helmut 1951). Neuer Niedersächsischer Speerwurfmeister in der M50 wurde Oswald Sander (*1956, LG Osterode) mit erstklassigen 52,13 m.
In der M55 ließen die Zeiten von Helmut Meier (*1951, LAV Zeven) aufhorchen: über 100m sprintete er12,59 sec (W:+1,4)und über 200m dann 25,95sec (W:+1,6). Mit sehr guten 12,93sec (W:0,0) gewann Manfred Arnd, (*1942, TSV Burgdorf ) den 100m-Titel im letzten Jahr der Zugehörigkeit zur M60. Eine spannende Hammerwurfkonkurrenz gewann Manfred Meier (*1943, LAV Springe) mit 48,23 m vor Manfred Tolle (*1942, VfL Wolfsburg), der auf 47,46 m kam. In der M65 überzeugten Siegfried Ritter (*1938, Eintracht Hildesheim) mit 2:31,75 min über 800m und Klaus Albers (*1940, GTV Bremerhaven) im Diskuswurf mit 47,51 m.
Horst Schrader (*1935, TuS Celle) gewann ebenfalls drei Meistertitel in seiner M70: Über 100m in 13,88 sec (W:+0,6), über 200m in 28,89 (W:+0,1) und über 400m in 72,14sec. Stark waren in dieser Altersklasse auch das 3000m-Resultat von Karl Schmidt (*1936, DJK Sparta Langenhagen) in 11:48,41 min und die 47,.15m im Hammerwurf durch Joseph Geishauser (*1935, VfL Wolfsburg ). In der M75 standen die Werfer im Blickpunkt: im Diskuswurf siegte Dieter Watzlawick(*1930, LG Kreis Verden) mit 34,97 m und der Ostfriese Edgar Dreger (*1931, SV Holtland) gewann mit 37,78 m die Hammerwurfkonkurrenz.
Bei den nicht sehr zahlreich vertretenen Seniorinnen kam Angelika Anton (*1963, MTV Soltau) im W40-Speerwurf auf 41,10 m. In der W45 kam Renate Keller (*1961, LG Osnabrück) über 80m Hürden in 13,56 sec (W:+0,2) und mit 4,86m im Weitsprung (W:+0,7) zu zwei Titeln. Alle Resultate... (14.06.06)
Die Deutschen Senioren-Mehrkampfmeisterschaften im sonnenüberfluteten Sportpark Nord in Ahlen bildeten ein großes Familienfest. In den meisten Klassen bestimmten die bekannten Gesichter das Wettkampfgeschehen. Zu den wenigen Ausnahmen zählte Karl Dorschner (TSV Dörfles-Esbach), der in der Klasse M 55 den Fünfkampf-Titel vor Ludwig Hölzlberger (SV DJK Schwarzenau, 2088 Punkte) und Jörg Penndorf (SF Blau-Geld Marburg, 1963 Punkte) gewann. Der 55-Jährige, der erst vor zwei Jahren zur Leichtathletik kam, nahm zum ersten Mal an deutschen Seniorenmeisterschaften teil. Eine aufmerksame Übungsleiterin entdeckte vor zwei Jahren sein Talent, als sich das 3.500 Einwohner große Dorf Dörfles-Esbach am Wettbewerb „Wer ist die sportlichste Gemeinde?“ beteiligte.
Ein „alter Hase“ ist dagegen schon Dieter Bartsch (LAG Obere Murg), der im Fünfkampf schon dreimal bei Europameisterschaften und sechsmal bei deutschen Meisterschaften auf der höchsten Stufe des Siegertreppchens stand. Wegen einer beidseitigen Knieoperation musste er jedoch im vergangenen Jahr pausieren. Jetzt ist er wieder fit und dominierte in der Klasse M 65 mit 1.932 Punkten. Sein Vorsprung war zum Schluss so groß, dass er im 1.500-Meter-Lauf für den Sieg nicht mehr anzutreten brauchte.
Ebenfalls schon lange dabei ist Basilius Balschalarski (TuSpo Borken), der sich den Titel (2187 Punkte) erst im abschließenden 1500-Meter-Lauf erkämpfte. Für den ehemaligen Sprinter und Weitspringer war es bereits das vierte Fünfkampf-Gold. 2004 und 2005 gewann er jeweils Bronze.
Eine erfolgreiche Titelverteidigung gelang im Fünfkampf der Klasse M 50 Jörg Lorenz (LAC Quelle Fürth/München/Würzburg), der mit 2.602 Punkten vor Thomas Höner (TUS Eintracht Wiesbaden, 2.442) und Hans-Jürgen Schomburg (SSC Vellmar, 2.428) lag. Seit seinem 16. Lebensjahr betreibt der inzwischen 51-Jährige Leichtathletik und erzielte unter anderem 7.734 Punkte im Zehkampf (1978). Aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit als Diplom-Ingenieur sagte Jörg Lorenz der Leichtathletik zehn Jahre lang ade. Als man in Fürth wieder eine DAMM-Mannschaft aufbaute, bildete dies für ihn Anlass, sich wieder die Spikes zu schnüren.
Im Fünfkampf der Klasse M 30 konnte sich der Vorjahreszweite Sascha Gerlee (OTB Osnabrück) mit 3.213 Punkten vor dem Ex-Hansballer Dirk Cipa (LG Olympia Dortmund, 2.894) durchsetzen. In der Klasse M 35 bildete die Weitsprung-Leistung von 6,54 Metern für Torsten Welsch (Apoldaer LV) schon die „halbe Miete“ für seinen souveränen Erfolg mit 3.127 Punkten.
Bei Jürgen Speidel (LG Eintracht Frankfurt), der in der Klasse M 40 mit 2.892 Punkten vorn lag, ragte vor allem die Speerwurf-Leistung von 47,43 Meter heraus. Auch der M 45-Sieger Udo Laub (SG Walldorf-Astoria) hatte seine „Schokoladen-Disziplin“ im Speerwerfen (48,58 m).
Den überlegensten Erfolg bei den Damen feierte Kriemhild Mann (SVG GW Bad Gandersheim), die in der Klasse W 40 mit 3.381 Punkten 406 Zähler Vorsprung vor der nachfolgenden Konkurrenz hatte. Die Mutter zweier Kinder (sechs und elf Jahre) ging bereits nach dem Hochsprung (1,60 m) in Führung. Betreut wurde sie von ihrem Ehemann Karl Mann, der in den Siebziger Jahren zu den besten bundesdeutschen Langstrecklern zählte. Mit ihrer konzentrierten Leistung stellte die Niedersächsin auch einen neuen deutschen Fünfkampfrekord in der W 40 auf.
Da sie Sekretärin des Bürgermeister ist, so die offizielle Erklärung, musste Martina Kröner (LG Hohenlohe), die mit 40 Jahren die 400 Meter noch in 57,47 Sekunden lief, vier Jahre mit der Leichtathletik aussetzen. Ihr Neubeginn im Winter 2006 war alles andere als vielversprechend. Bei den Deutschen Senioren-Hallenmeisterschaften in Erfurt zog sie sich fünf Meter vor dem Ziel des 200-Meter-Laufes eine Kapselverletzung zu. In Ahlen lief dagegen für sie alles nach Plan, so dass sie im Fünfkampf der Klasse W45 mit 2.701 Punkten dominierte.
In der Klasse W 55 gelang Gisela Seifert (USV Halle) mit 2.218 Punkten eine erfolgreiche Titelverteidigung. Ihre stärkste Disziplin war der Hochsprung mit 1,42 Metern. 2001 war Karin Schmitt (USC Mainz) Senioren-Weltmeisterin im Siebenkampf mit 5.407 Punkten. Aufgrund von Achillessehnenbewerden musste sie immer wieder pausieren In diesem Jahr baute sie sich langsam wieder auf. Bei den Senioren-Hallen-Weltmeisterschaften in Linz (Österreich) gewann die 55-Jährige „Silber“ im Kugelstoßen (11,31 m). In Ahlen ließ Karin Schmitt, die 1979 mit dem USC Mainz schon deutsche Vizemeisterin in der 3x800-Meter-Staffel und in der Fünfkampf-Mannschaftswertung war, in der Klasse W 55 keinen Zweifel an ihrer Überlegenheit aufkommen und gewann sicher mit 2.065 Punkten. Aus familiären Gründen kann Christa Stedtler (TV Neubeckum) nur noch wenig trainieren, doch reichte in der Klasse W 60 ihre Leistung von 1.205 Punkten zum überlegenen Titelgewinn.
Bei den jüngeren Altersgruppen musste sich Dagmar Burgmann (LG Eintracht Frankfurt) in der Klasse W 30 schon mächtig ins Zeug legen, um bei der Endabrechnung mit 3.015 Punkten vor Simone Bürgstein (LG Eppstein-Hornau, 3.009) zu liegen. Wesentlich deutlicher fiel dagegen die Entscheidung im Fünfkampf der Klasse W 35 aus, wo Kristin Maybach (Bayer Leverkusen, u.a. 1,60 m hoch) mit 2.938 Punkten Heike Neumann (Weißenseer SV, 2.711) bezwang.
Unter den Teilnehmern sah man auch Guido Kratschmer (USC Mainz). Der Olympia-Zweite von Montreal im Zehnkampf konnte wegen starker Achillessehnen-Beschwerden in der Klasse M 50 nur zwei Übungen (40,79 m Speer und 42,14 m Diskus) abschließen. An eine „zweite Karriere“ bei den Senioren denkt er ohnehin nicht. Seine Motivation war vielmehr die Mannschaft des USC Mainz.
Am Rande der Titelkämpfe feierte Dieter Massin, der Präsident der Europäischen Veterans Athletic Association (EVAA), das seltene Jubiläum „50 Jahre ehrenamtlicher Tätigkeit im Bereich der Leichtathletik“. Da war es für den inzwischen 65-Jährigen eine Selbstverständlichkeit, dass er auch bei den Senioren-Mehrkampfmeisterschaften stets helfend zur Stelle war. (Quelle: Peter Middel in www.leichtathletik.de 11.06.06)
Mit der schnellsten seit 1998 gelaufenen M40-Zeit über 400m Hürden unterstrich am Wochenende bei den Landesmeisterschaften von Niedersachsen und Bremen der Osnabrücker Kilian Lescow (1966, OTB Osnabrück ) seine tolle Frühform. Er wurde in Delmenhorst in 55,63 sec Vierter. Gleich drei masters waren über 5000m vorn: Mario Burger (*1967, LG Braunschweig) siegte in 14:56,88 min vor Georg Diettrich (*1970, LG Braunschweig, 14:57,63 min) und Thomas Bartholome (*1969 TSV Kirchdorf ), der in 15:00,48 min.
Im Hammerwurf wurde Bernhard Ulrich (*1958, SV Germania Helmstedt) Zweiter mit 51,43 m. Neuer Niedersachsenmeister im Stabhochsprung wurde Volkmar Reinecke (*1965 Hannover 96) mit übersprungenen 4,60 m. Bei den Frauen machte es ihm Dr. Christina Ziemann (*1968, MTV 49 Holzminden) nach. Sie übersprang 3,30 m. Überraschend siegte im Kugelstoßen W35-erin Iris Coors (*1971, LG Fallingbostel) mit12,36 m.
Hier alle Resultate... (12.06.06)
Trotz Gegenwind von 3,5m/sec hat Sprintkönigin Merlene Ottey, die im vergangenen Monat 46 Jahre alt geworden ist, beim Rivas International Athletics Meeting nahe Madrid das 100m-Finale in 11,94sec gewonnen. Damit verbesserte die frühere Jamaikanerin und jetzige Slowenin den zehn Jahre alten Weltrekord von Karin von Riewel (*1948, LG Bayer Leverkusen) gleich um 35 Hundertstel. Es war Merlene Otteys erstes Rennen seit dem 24. August 2004, als sie sich im 200m-Semifinale der olympischen Spielen von Athen eine schwere Sehnenverletzung zuzog.
“Naja, das war doch recht langsam", sagte Ottey nach ihrem Lauf in einem Interview und zeigte sich wenig beeindruckt von ihrer Rekordleistung. "Vergessen wir die Zeit. Ich hätte mir Rückenwind gewünscht. So wars schwer, aber die Beine sind in Ordnung." Ottey sagte, nach der Verletzung in Athen hätte sie fast aufgehört, es sich aber anders überlegt, weil es sie einfach gejuckt hätte.
“Zuhause 'rumzusitzen mag ich gar nicht. Also hab ich mich doch der Operation unterzogen und wieder mit dem Training angefangen." Im vergangenen Jahr war bei einer Operation die Sehne am Knochen befestigt worden. "Jetzt ist es wieder in Ordnung", sagte Ottey und fügte hinzu, wenn es gut laufe, wolle sie im Sommer bei der EM in Gothenburg an den Start gehen. (10.06.06)
Die lokalen Organisatoren ("LOC") im polnischen Posen haben die Registrierung abgeschlossen: Insgesamt 3057 Athleten aus 40 nationalen Verbänden werden bei der EM in Poznan an den Start gehen (= 6304 Meldungen). Im Laufe der kommenden Woche werden die Namen der gemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf der Webseite veröffentlicht.
Führend ist bei dieser EM wieder einmal das deutsche Team mit 681 Teilnehmern (= 1467 Meldungen), an zweiter Stelle Großbritannien und Nordirland mit 335 Masters vor dem ausrichtenden Verband Polen mit lediglich 310 Athleten. (07.06.06)
Seit elf Jahren führt der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) Deutsche Seniorenmeisterschaften im Mehrkampf durch und bereits zum dritten Mal ist Ahlen in Westfalen Austragungsort dieser nationalen Titelkämpfe der besten älteren Allroundathleten. Den meisten der gemeldeten rund 300 Drei- und Fünfkämpfer/innen ist das Stadion im Sportpark Nord also bestens bekannt, so auch dem prominentesten unter ihnen: Guido Kratschmer (USC Mainz), Ex-Weltrekordler im Zehnkampf, war schon 1984 dabei, als in Ahlen die deutschen Zehnkampfmeister ermittelt wurden - oder besser werden sollten, denn der Wettkampf musste wegen Dauerregens abgebrochen werden. Was ihm damals nicht gelang, will Guido Kratschmer am Wochenende (10./11. Juni) nachholen. Die Wetterprognosen sind gut und einen erneuten Abbruch der Titelkämpfe muss niemand befürchten. Ebenfalls haben Rolf Geese und Dreispringer Wolfgang Knabe gemeldet.
Während die jüngeren „Senioren“ auf nationaler Ebene um Titel im Fünfkampf (Männer: Weit, Speer, 200m, Diskus, 1500m; Frauen: 100m, Hoch, Kugel, Weit, 800m) streiten, wird für die älteren ein Dreikampf (100m, Weit, Kugel) angeboten.
Bei Masters-Weltmeisterschaften ist das zwar anders, denn dort stehen ausschließlich Zehn- bzw. Siebenkampf auf dem Programm. Aber bei den bevorstehenden Europameisterschaften wird wie in Ahlen traditionell der 5-Kampf -neben dem Zehnkampf - im Programm sein. Ahlen ist also eine gute Vorbereitung auf die in sechs wochen stattfindende EM. Eine deutsche Besonderheit wird einmal mehr wieder für intensive Diskussionen auf der Tribüne und unter den Athleten sorgen sorgen: Während international auf der Grundlage der IAAF-Regeln ein Punktsystem verwendet wird, das einen Ausgleich der altersspezifischen Unterschiede der einzelnen Disziplinen bietet, wird im DLV allein nach der olympischen Mehrkampftabelle für die Top-Zehnkämpfer gepunktet. Mehrkämpfer haben daher ab etwa der Klasse M60 Probleme, über 1.500 Meter überhaupt Punkte zu bekommen, weil die IAAF-Tabelle nur bis zu einer Laufzeit von knapp acht Minuten geht, die kaum ein älterer Mehrkämpfer erreicht.
Während der Meisterschaften werden die Massins, also Dieter Massin, Präsident der Europäischen Veterans Athletic Association (EVAA), und sein Bruder Dr. Rolf Massin jeweils „50 Jahre ehrenamtlicher Tätigkeit im Bereich der Leichtathletik“ feiern und haben dazu nach Ahlen in die Sedanstraße viele alte und neue Weggefährten zu einem Empfang eingeladen. (Quelle: eigene Recherchen und www.leichtathletik.de 07.06.06)
Der SC Siemensstadt (Berlin-Siemensstadt, Rohrdamm 61-64) führt am kommenden Freitag (09.06.) um 11:00 Uhr eine DAMM-Runde durch. Erstmalig ist in diesem Jahr für die DAMM auch die Klasse M70 ausgeschrieben. Der Wettbewerb besteht aus 100 m, Weitsprung, Kugelstoß und der 4 x 100 m Staffel. Bisher hat sich der ESV Lok Potsdam als Gegner angesagt.
Sollten kurzfristig noch weitere Vereine Interesse haben, melden sie sich bei Manfred Garbisch, Tel. 030/361 46 45. Übrigens: Der DAMM Endkampf findet am 16. September in Köngen statt. Letzter Tag, um sich zu qualifizieren, ist der 17. Juli 2006. (Karl-Heinz Flucke/Seniorenwart im Berliner Leichtathletik-Verband 05. 06. 2006)
Es war einhellige Meinung im Verbandsrat und im Präsidium, die guten Leistungen unsere Seniorinnen und Senioren zu würdigen und eine eigene Meisterehrung für diese Sportlerinnen und Sportler durchzuführen. Eine Ehrung, die der Leichtathletik-Verband Rheinland in diesem Jahr erstmals durchführte und die im Bereich des DLV einmalig ist und bisher von keinem anderen Landesverband vorgenommen wurde.
Die Ehrung fand im Rahmen der Rheinland-Seniorenmeisterschaften am 28. Mai 2006 in Trier statt. In einem Umfeld also, das in der Lage ist, die Leistungen der geehrten Sportlerinnen und Sportler zu würdigen. Eingeladen waren die Deutschen Seniorenmeister des Vorjahres und die Hallenmeister aus diesem Jahr. Zudem die Medaillengewinner der Internationalen Meisterschaften des Vorjahres und der Hallen WM in diesem Frühjahr in Linz/Österreich.
Viele der eingeladenen Seniorinnen und Senioren sind nach Trier gekommen, um an der Ehrung teilzunehmen, auch dann wenn sie nicht an einem Meisterschaftswettbewerb beteiligt waren. Das zeigt, dass für eine solche Ehrung ein großes Bedürfnis bestand, dem der Verband in Trier abgeholfen hat.
Der Leichtathletik-Verband Rheinland ist jetzt jedoch weiter am Zug. Diese Meisterehrung muss ausgebaut werden. Ziel sollte sein für die erfolgreichen Seniorinnen und Senioren eine eigene Meisterehrung, unabhängig von den Seniorenmeisterschaften durchzuführen, und das schon im kommenden Jahr. (Toni Freisburger, 01.06.06)
Der diesjährige La Salle Bank Chicago-Marathon hat das Limit von 40.000 Läufern in Rekordzeit erreicht und ist damit ausgebucht. Im letzten Jahr wurde die Anmeldung mit 40.000 Teilnehmern am 14. Juli gestoppt. U.a. über einige internationale Reiseveranstalter gibt es noch vereinzelte Startnummern für das Rennen am 22. Oktober.
Race-Director Carey Pinkowski sagt: „Dieser Zuwachs an Voranmeldungen zeigt die Popularität und die Wertigkeit des Chicago-Marathons unter den Läufern. In den ersten Jahren hatte der Chicago-Marathon knapp über 4.000 Teilnehmer verzeichnet. Nun haben wir ein Feld von 40.000 Teilnehmern, 1,5 Millionen Zuschauern, sammeln Spenden von mehr als sechs Millionen US-Dollar für 60 Charities und haben ein Feld von Top-Läufern, die nicht nur um 650.000 US-Dollar Preisgeld laufen sondern auch um den eine Million-US-Dollar-Jackpot der neuen World Marathon Majors-Serie.
Für unseren Sport ist dies eine sehr aufregende Zeit, und wir warten mit Spannung auf die 29. Auflage am 22. Oktober.“
Die Top-Athleten werden nicht nur um eines der höchsten Preisgelder in diesem Sport laufen (650.000 US-Dollar) sondern auch Punkte für die World Marathon Majors sammeln, die Serie der fünf größten und spektakulärsten Marathons der Welt. Die 40.000 Teilnehmer werden alle 50 US-Bundesstaaten und mehr als 122 Länder repräsentieren.
Für weitere Informationen zum LaSalle Bank Chicago-Marathon gehen Sie bitte auf die Internetseite:www.chicagomarathon.com
(Quelle: SCC-running, 31.05.06)
Routinier Lars Riedel (*1967, LAC Erdgas Chemnitz) hat am Donnerstagnachmittag bei der Internationalen Wurfgala in Neuwied seine momentane nationale Vormachtstellung im Diskuswerfen untermauert. Bei schwierigen äußeren Bedingungen kam der Chemnitzer auf eine Weite von 62,63 Metern. Kräftiger Rückenwind verhinderte herausragende Ergebnisse. Seine beiden stärksten deutschen Widersacher, der WM-Dritte Michael Möllenbeck (*1969, TV Wattenscheid 01; 61,95 m) und der U23-Europameister Robert Harting (SCC Berlin; 60,35 m), übertrafen ebenfalls noch die 60-Meter-Marke.
Bei den Frauen kam in einem offiziellen EM-Testwettkampf des Deutschen Leichtathletik-Verbandes die Weltmeisterin Franka Dietzsch (*1968, SC Neubrandenburg) mit 63,53 Metern zu einem sicheren Sieg. Lediglich die Kubanerin Yania Ferrales (61,09 m) warf noch über 60 Meter.
Im Duell der beiden besten deutschen Hammerwerfer des letzten Jahres setzte sich der Leverkusener Markus Esser (*1980) mit 78,51 Metern gegen den Ex-Weltmeister Karsten Kobs (*1971, BV Teutonia Lanstrop; 77,20 m) durch. In der Frauenkonkurrenz siegte mit der deutschen Rekordhalterin Susanne Keil (TSV Bayer 04 Leverkusen; 67,45 m) die Favoritin vor der Neu-Frankfurterin Andrea Bunjes (66,17 m) und Kirsten Klose (TuS Eintracht Minden; 62,83 m).
Die Leverkusenerinnen Annika Suthe (57,67 m) und Linda Stahl (56,32 m) machten im Speerwurf der Frauen den ersten Platz unter sich aus. Der Deutsche Meister Christian Nicolay (*1976, TV Wattenscheid 01; 78,32 m) hatte bei den Männern mit dem zehn Jahre jüngeren Alexander Vieweg (LAZ Zweibrücken; 78,18 m) zu kämpfen. Der frühere WM-Dritte Boris Henry war in Neuwied vor Ort, allerdings nur als Zaungast. Ins aktive Geschehen griff der Saarbrücker, der nach einer langen Verletzungspause an seinem Comeback arbeitet, noch nicht ein. (25.05.06)
Mit der Rekordzahl von 14.000 Läufern wird am Mittwoch und Donnerstag (31.05./01.06.) der nächsten Woche die 7. Berliner HypoVereinsbank TEAM-Staffel über 5x5 km im Tiergarten stattfinden. Diese Veranstaltung ist nach wie vor das am rasantesten wachsende Laufereignis des SCC-RUNNING. Die Teilnehmerlimits von 1.400 Staffeln pro Tag sind längst erreicht, Nachmeldungen nicht mehr möglich. Noch vor drei Jahren war das Rennen nur halb so groß, vor sechs Jahren waren bei der Premiere 1.090 Läufer dabei.
Bei der Staffel gehen zwar auch Vereinsmannschaften an den Start, das Gros der Teams setzt sich jedoch aus Arbeitskollegen zusammen. Aber auch Familien und Freunde bilden ein Quintett, um bei der 7. Berliner HypoVereinsbank TEAM-Staffel an den Start zu gehen. Das Rennen beginnt am 31. Mai und 1. Juni jeweils um 18.30 Uhr auf der großen Rasenfläche im Tiergarten nahe der Ebertstraße und dem Brandenburger Tor. Gelaufen wird auf einer 5-km-Rundstrecke durch den Park, die aufgrund der Bauarbeiten und Absperrungen im Rahmen der Fußball-WM im Vergleich zum Vorjahr etwas verändert werden musste. Alle Teams erhalten vom Veranstalter in Kooperation mit Sponsor TNT eine Fahrrad-Kuriertasche, die gefüllt sein wird mit Vorräten für ein anschließendes Picknick im Tiergarten. Kinder bis 10 Jahre können zuvor beim Bambinilauf über eine rund 800 Meter lange Strecke antreten (Start an beiden Tagen um 18 Uhr).
Am Mittwoch wird im Team ,Printjob24’ der vierfache Paralympics-Sieger Henry Wanyoike am Start sein. Der 32-jährige Kenianer, der mit Anfang 20 erblindete, gewann bei den Spielen in Sydney 2000 und Athen 2004 jeweils die 5.000 und die 10.000 m. Außerdem hält Henry Wanyoike auch den Marathon-Weltrekord für blinde Läufer. 2005 lief er in Hamburg über die klassischen 42,195 km 2:31:31 Stunden. Der Kenianer wird bei seinen Rennen von einem Guide, mit dem er mit einem Band verbunden ist, geführt. Er plant in diesem Jahr unter anderem noch Starts beim Ironman-Triathlon in Roth, bei der Behinderten-WM in Holland und beim ING New York City-Marathon am 5. November. (25.05.06)
Die deutschen Ausdauersportler verfügen über eine neue Fachzeitschrift. Der "Verein zur Förderung des Ultramarathonlaufs in Deutschland", kurz VFUM, hat jetzt die erste Ausgabe seines VFUM-Magazins vorgelegt. Auf immerhin 112 Seiten gibt es einen Überblick über die aktuelle Situation des erst Ende vergangenen Jahres gegründeten VFUM. Der Verein war nach der Abwahl des ehem. DUV-Präsidenten Volkmar Mühl auf einer turbulenten DUV-Sitzung in Troisdorf entstanden. Schon um die Sicht der VFUM-Mitglieder zu diesen Ereignissen kennen zu lernen, lohnt ein Blick in das neue Magazin, von dem künftig jährlich zwei Ausgaben erscheinen sollen. es enthält daneben Laufberichte, die Ultramrathon-Bestenliste 2005, Rekordzusammenstellungen und viel mehr. Das VFUM-Magazin kann per E-Mail auf der Internetseite des VFUM angefordert werden.
Die andere Sicht der Ereignisse vom vergangenen November wird übrigens auf der Internetseite der Deutschen Ultramarathon-Vereinigung (DUV) dargestellt, die drei Mal jährlich das Magazin ULTRA-MARATHON herausgibt. (24.05.06)
Gesamtzweiter beim 10km-Lauf in Tailfingen wurde Werner Bauknecht (*1953 LAV Tübingen) in sehr guter Zeit von 33:19min. Er war damit nur 5 Sekunden langsamer als der 29 Jahre jüngere Gesamtsieger des Laufs. Alle Resultate... (24.05.06)
Das Southern California Striders Meet of Champions dieses Jahres wird sicherlich in die Mastersgeschichte eingehen. Bei perfekten äußeren Bedingungen mit Sonne und angenehmen Temperaturen gab es in der Long Beach State University am Samstag gleich vier Mastersweltrekorde, je zwei bei den Männern und den Frauen: Willie Gault in der M45 über 200m, Bud Held im M75-Stabhochsprung, durch W65-Hochspringerin Kathy Bergen und Gerry Davidson im 3000m Lauf der W85.
Der Star von Long Beach war zweifellos Willie Gault. Der 45-Jährige war schon am Vortag von der Ostküste angereist und machte -trotz "Jetlag"-schon in seinem ersten Wettkampf über 100m auf sich aufmerksam, als er in großartigen 10,80 sec (W:+2,0,m) auf Bahn 1 ins Ziel stürmte, nur eine Hundertstel langsamer als beim Leichtathletiksportfest im Occidental College eine Woche zuvor in Los Angeles. Den Zweikampf mit dem kalifornischen Meister über 100m und 200m Matt Bruno verlor er übrigens nur um sechs Hundertstel.
Zwei Stunden später zeigte er trotz der eher weichen Laufbahn, was er drauf hat. Auf Bahn 3 wurde er zum ältesten Leichtathleten, der jemals die 200m schneller als 22 Sekunden lief. Bei zulässigem Rückenwind von 2,0m/sec kam Gault in 21,.91 ins Ziel und verbesserte damit seinen eigenen, noch nicht offiziellen Weltrekord, den er im Februar mit 22,08 sec gesprintet war. Umgerechnet mit den Altersfaktoren entspricht diese Zeit übrigens 19,58sec in der Hauptklasse.
Schon zuvor hatte der 78-Jährige Kalifornier Bud Held seinen eigenen Stabhochsprungrekord im zweiten Versuch um einen Zentimeter auf beeindruckende 2,.97 m verbessert. Er scheiterte dann drei Mal an 3,05m, also exakt 10 feet, dem amerikanischen Längenmaß. Wieder der Vergleich: Nach den Alterstabellen entspricht seine Leistung 5,88m in der Hauptklasse..
Kathy Bergen, die sich bisher einen Namen als Sprinterin gemacht hat, zeigte jetzt ihre besondere Klasse im Hochsprung und übersprang in Long Beach 1,35m. Das war ein neuer W65-Weltrekord und ein Zentimeter mehr als die IAAF-Sportlerin des Jahres 2005 Rietje Dijkman (NED) vor zwei Jahren gesprungen war. Schließlich nutzte die Kalifornierin Gerry Davidson (W 85) den Aufstieg in ihre neue Altersklasse und lief über 3000 m schneller als die 24:08,62 von Ivy Granstrom, der blinden kanadischen Langlauflegende. (22.05.06)
Prof. Dr. Andreas Nieß ist ärztlicher Direktor der Abteilung Sportmedizin des Universitätsklinikums Tübingen. Nieß war selbst ein ambitionierter Läufer (Marathon-Bestzeit: 2:23) und forscht seit Jahren zum Thema »Höhentraining«. Er stellte sich dem Interview zum Thema Höhentraining. Mehr... (Quelle: SCC-running, 22.05.06)
Wegen Sturmwarnung mit Orkanböen bis zu 110 km pro Stunde musste der dritte MLP Marathon Mannheim Rhein-Neckar gestern, am 20. Mai 2006, abgesagt werden. Lediglich der Mini-Marathon und der Bambinilauf, die bereits am Nachmittag starteten, konnten durchgeführt werden. Nach diesen beiden Wertungen verschlechterte sich das Wetter dramatisch.
Wegen des schlechten Wetters mussten zunächst die Starts der Inliner und Handbiker aus Sicherheitsgründen abgesagt und der Beginn des Marathon um eine Stunde verschoben werden. Aufgrund erneuter Unwetterprognosen und wegen blockierter Strecken in Ludwigshafen, heruntergefallener Äste und umgestürzter Bäume, mussten die Verantwortlichen der Städte Mannheim und Ludwigshafen, die Veranstaltung endgültig absagen. Ein gellendes Pfeifkonzert der enttäuschten Läufer war die erste Reaktion. Unmittelbar zum vorgesehenen Startzeitpunkt um 18.15 Uhr regnete und stürmte es aber in der Region so stark, dass die Verantwortlichen von Polizei und Feuerwehr eine Durchführung der Veranstaltung für ausgeschlossen hielten.
„Ich verstehe die große Enttäuschung, vielleicht auch die Wut einiger Läufer, die sich auf diesen Marathon monatelang intensiv vorbereitet haben,“ so der Mannheimer Oberbürgermeister Gerhard Widder, der um 19.15 Uhr gemeinsam mit dem Ludwigshafener Sportbürgermeister Wolfgang van Vliet vor die Teilnehmer trat. Mehr... (21.05.06)
Zwei herausragende Seniorenleistungen der Altersklasse 40-44 gab es am gestrigen Samstag bei der DMM-Bundesliga-Qualifikation und der Norddeutschen Regionalligameisterschaft im Stadion in Verden (Aller). Frauke Lindemann (*1965, TSV Burgdorf) sprang 1,65m hoch und ein bärenstarker Kilian Lescow (*1966, OTB Osnabrück) lief über 400m Hürden 56,48 sec. Alle Ergebnisse... (21.05.06)
Die Kritik an Eberhard Gienger nach seiner Wahl zum DOSB-Vizepräsidenten Leistungssport reißt nicht ab. Dem CDU-Bundestagsabgeordneten wird, sod die Netzeitung am Sonntag, ein Verzicht auf seinen Sitz im Sportausschuss nahe gelegt.
Eberhard Gienger wirkte zwar am Samstag erleichtert. Schließlich hätte es für den einstigen Turnweltmeister noch viel schlimmer kommen können. Doch auch so saß der Denkzettel, den ihm die Delegierten bei den Wahlen zum Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) verpasst haben.
Gienger erhielt bei seiner Kandidatur für das Amt des Vizepräsidenten Leistungssport zwar 249 Stimmen, aber 125 Delegierten hätten ihn nach seinen unklugen Äußerungen zum Doping lieber nicht in dieser Position gesehen.
In einem autorisierten Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung hatte Gienger, der für die CDU im Bundestag sitzt, unter anderem gesagt, dass er nach einer Operation für zirka acht Tage ein Anabolikum bekommen hätte, nachdem sein Bein von einem auf den anderen Tag sechs Zentimeter weniger Umfang aufgewiesen hatte. „Anabolika waren damals im Wettkampf verboten, aber im Training überhaupt nicht. Ich weiß nur, dass dies vor 1976 war und man nach einer Operation im Grunde gar nicht ohne diese aufbauenden Substanzen auskam.“
Noch vor den DOSB-Wahlen hatten vier Personen, darunter die einstige Weltklassesprinterin Ines Geipel, in einer Erklärung ihr Unverständnis über Giengers Aussagen geäußert. Geipel fand Gienger deshalb auch nicht für präsidiabel, weshalb sie ihm zu einem Verzicht auf seine Kandidatur abriet. Doch Gienger kandidierte und wurde abgewatscht. „Das ist ein Dämpfer für jeden“, kommentierte der einstige DSB-Präsident Manfred von Richthofen das Wahlergebnis.
Gienger selbst hatte ein derartiges Wahlergebnis erwartet. Durch Taten nicht durch Worte wolle er nun unter Beweis stellen, dass es die richtige Entscheidung war, ihn ins Amt zu hieven. Manfred von Richthofen, auf die Kompetenz von Gienger angesprochen, wollte sich dazu nicht äußern. Der Freiherr sagte nur, dass sich jedes einzelne Präsidiumsmitglied in der täglichen Arbeit nun beweisen müsse.
Doch Gienger kommt aus der Kritik nicht heraus. Denn sein Amt als DOSB-Vize und als Mitglied des Sportausschusses des Bundestages, halten einige für unvereinbar. So auch Detlef Parr, der Sportsprecher der FDP. Parr, der Gienger schätzt, dessen Äußerungen aber für ausgesprochen unklug hält, sieht deutliche Interessenskonflikte. „Es sind jetzt zwei Hüte, die er auf hat. Ich halte diese Doppelfunktion für ausgesprochen problematisch“, sagte Parr. Wäre er selbst in der Lage von Gienger, würde er auf den Sitz im Sportausschuss verzichten.
Mit Dagmar Freitag befindet sich auch noch ein anderes Sportausschussmitglied in einer ähnlichen Lage wie Gienger. Die SPD-Politikerin ist Vizepräsidentin des Deutschen Leichtathletik-Verbandes. „Aber das hat für mich noch eine andere Qualität“, sagte Parr. „Das Amt eines DOSB-Vize ist kaum mit der Ausschussarbeit in Einklang zu bringen“, so Parr. ( Frank Mertens in netzeitung.de, 21.05.06)
Waldemar Cierpinski wurde in der Nachkriegszeit in einer Bauernfamilie unter ärmlichen Verhältnissen groß. Er selbst erzählt gerne, dass er schon als Kind gelernt habe, "Eigenschaften wie Disziplin, Ausdauer und die Bereitschaft, ohne zu stöhnen, Belastungen auf mich zu nehmen, zu entwickeln, die sich später auch im Leistungssport positiv auswirkten". Überliefert ist ein sonntäglicher 55-km-Lauf des 15-jährigen (!) Waldemar nur mit einem Stück Kuchen im Bauch, bei dem er einfach einmal testen wollte, wie weit er wohl ohne Unterbrechung laufen könne.. Mehr... (Quelle: runners world und SCC-running, 21.05.06)
Der fünfmalige Diskus-Weltmeister und Atlanta-Olympiasieger Lars Riedel (*1967, LAC Erdgas Chemnitz) hat bei den Werfertagen in Halle/Saale das Duell mit dem zweimaligen Olympiasieger und Weltmeister Virgilijus Alekna verloren. Der 38-Jährige musste sich mit 66,24m dem Litauer (69,62m) deutlich geschlagen geben, erfüllte aber eine Woche nach seinem glänzenden Saisonauftakt (69,38m) wie vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) gefordert zum zweiten Mal die Norm für die EM in Göteborg (6. bis 13. August).
Auch Diskus-Weltmeisterin Franka Dietzsch (*1968, SC Neubrandenburg) musste sich im Dauerregen vor 3000 Zuschauern mit Rang zwei (64,82m) zufrieden geben. Besser als die Neubrandenburgerin war die Jahres-Weltbestleistung werfenden Polin Wioletta Potepa. Die 25-Jährige kam auf 66,01m. (Quelle: sid, 21.05.06)
Die neue Dachorganisation des deutschen Sports kann auf die Unterstützung der Bundesregierung hoffen. Bundeskanzlerin Angela Merkel freute sich über die Gründung des DOSB. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat der neuen Dachorganisation des deutschen Sports die volle Unterstützung der Regierung zugesagt. «Sie haben bei uns nicht nur ein offenes Ohr, sondern auch die Unterstützung. Wir sind zur Unterstützung bereit», sagte Merkel am Samstag in der Paulskirche in Frankfurt/Main.
Zwei Stunden vor dem feierlichen Festakt zur Gründung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) war Thomas Bach mit 372 Stimmen zum ersten Präsidenten der neuen Dachorganisation gewählt worden. Und Bach nahm die Zusage der Kanzlerin zufrieden zur Kenntnis. «Wir werden Sie gerne beim Wort nehmen», ließ Bach die Kanzlerin in seiner Grundsatzrede zu den Werten des Sports wissen.
Nach der Fusion vom Deutschen Sportbund (DSB) mit dem Nationalen Olympischen Komitee (NOK) besitzt die Politik und Wirtschaft endlich das, was sie sich zur Vermeidung von Reibungsverlusten immer gewünscht hat: einen Ansprechpartner. Entsprechend dankte Merkel auch denen, die diese Fusion auf den Weg gebracht haben. «Mit dieser Dachorganisation haben sie dafür gesorgt, dass im Sport mit einer Stimme gesprochen wird», sagte Merkel.
Die Kanzlerin lobte in der Paulskirche vor allem die herausragende Bedeutung des Breitensports, dessen Bedeutung für die Gesellschaft gar nicht hoch genug eingeschätzt werden könne. Zusammen mit dem Leistungssport bilde er eine der tragenden Säulen. In ihren Ausführung ging Merkel zudem noch auf den Schul- und Behindertensport wie auch auf die Sportentwicklungshilfe ein. Allein in diesem Jahr fördert die Bundesregierung den Sport mit 205 Millionen Euro. Neben dem Bau von Sportstätten gebe man dieses Geld auch für den Kampf gegen Doping aus.
Etwas sparte Merkel jedoch aus: Die Verankerung des Sports im Grundgesetz. Ein Aspekt, der den deutschen Sportfunktionären enorm wichtig ist. Deshalb forderte Bach die Politik auf, sich dieser Forderung nicht zu verschließen. «Es ist höchste Zeit, dass der Sport ins Grundgesetz kommt», sagte Bach. Schließlich sei der Sport das Beste, was Deutschland zu bieten habe.
Auch für den einstigen DSB-Präsidenten Manfred von Richthofen führt an diesem Schritt kein Weg vorbei, wie er noch vor dem Festakt sagte. «Damit würde der Sport die Bedeutung erhalten, die ihm zusteht. Es würde auch seine zukünftige Förderung erleichtern», sagte der Freiherr. «Doch eine Verankerung im Grundgesetz wird ein schwieriger Prozess. Bisher verhält sich die CDU hierzu noch abwartend, die SPD indes ist dafür, während sich die FDP in dieser Frage noch finden müsse», sagte der 72-Jährige.
Thomas Bach, dem vor seiner Wahl vorgehalten wurde, sich inhaltlich nicht zu seinen Vorstellungen geäußert zu haben, ließ in der Paulskirche zumindest schon einmal anklingen, in welche Richtung der Weg unter seiner Führung gehen könnte. So ließ Bach wissen, dass der DOSB sich im Anti-Doping-Kampf engagieren wolle. «Nur ein dopingfreier Sport, ist ein glaubwürdiger und überlebensfähiger Sport. Doping ist Betrug am Konkurrenten und an sich selbst», sagte Bach. Aus Gründen der Prävention beabsichtigt Bach, den Athleten Anti-Doping-Vertrauensleute zur Seite zu stellen. «Der Schutz der sauberen Sportler hat im Vordergrund zu stehen.»
Zugleich, so sagte Bach, werde es eine der Hauptaufgaben des neuen Präsidiums sein, die Mitglieder des DOSB zusammenzuführen. Dafür will Bach einen „Fusionsbeauftragten“ einsetzen. Daneben ging Bach auf die besondere Integrationskraft des Sports ein. Dort, wo Menschen zusammen Sport treiben, gebe es keine Barrieren. Der Sport nehme hier durchaus eine Vorbildfunktion ein, sagte Bach. Zugleich will der neue DOSB-Präsident auch dafür Sorge tragen, mehr Frauen in den Sport zu bringen. (Quelle: Frank Mertens in Netzeitung.de, 20.05.06)
Mastersglanzlichter gab es am Freitagabend beim Mini-Internationales in Koblenz. Einmal mehr wurden sie allerdings nicht wahrgenommen; da stand die Resultate von Sabine "Mocki" Mockenhaupt und Jan Fitschen im Zentrum des Interesses. Die Topleistung der Senioren lief aberToni Schreiner (*1951, Laufzwang Wippetal) mit 4:34,06 min über 1500m - die schnellste seit zwei Jahren gelaufene M55er-Zeit auf dieser Strecke.
Über dieselbe Strecke kam im letzten jahr seiner M35-Altersklasse Maximilian Freund (*1967, TV Waldstraße Wiesbaden) auf 3:56,01 min. Starke 1:59,97min über 800m lief am Freitagabend Reinhart Brüning (*1965, TuS Köln rrh. ) in Koblenz. am Freitagabend beim "Mini-Internationalen" in Koblenz die EM-Norm über 5.000 Meter. In 13:40,11 Minuten fehlten ihm bei dem offiziellen DLV-Testwettkampf auf die Vorgabe nur rund fünf Sekunden. Eine persönliche AK-M35-Bestzeit in15:20,48 min lief über 5000m Jürgen Illg (*1969, LG Weinstadt) und war damit deutlich schneller als Georg Kinadeter (*1969, TV Hauzenberg 1918) der in 15:32,62 min aber auch schneller als 2005 lief. Wilhelm Graeber (*1955, LG Göttingen) kam nach 16:37,67 min ins Ziel, einem guten M50er-Resultat.
Bei den Frauen kam die noch im Saisonaufbau befindliche Sibille Ohlemacher (*1961, TuS Niederneisen) über 800m auf ausbaufähige 2:35,67 min. Annette Weiss (*1968, Siegburger TV) lief beachtliche 4:38,58 min über 1500m. Über 5000m gewann überraschend die Luxemburgerin Pascale Schmoetten (*1968, Luxemburg) das W35-er Duell in 17:21,39 min deutlich vor Tanja Schmidt (*1969, LC Saucony Saar) in für sie indiskutablen 18:16,46 min. (20.05.06)
Am 5. Mai 2006 hat der Verbandsrat des Deutschen Leichtathletik-Verbandes eine neue Version des Antidoping-Codes beschlossen, der sofort in Kraft getreten ist und damit ab sofort Gültigkeit für alle Athletinnen und Athleten in einem Mitgliedsverband des DLV hat. Der Antidoping-Code regelt die Bekämpfung des Dopings und des Medikamentenmissbrauchs im Zuständigkeitsbereich des DLV und ist für die Athletinnen und Athleten des DLV das wichtigste Regelwerk, das unbedingt beachtet werden muss.
Der DLV empfiehlt daher, den neuen Antidoping-Code herunter zuladen und auszudrucken, damit die aktuelle Version jederzeit zur Hand ist. (18.05.06)
Im Vorfeld und während der Fußball-Weltmeisterschaft feiert der Olympic Day Run des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) und der Deutschen Olympischen Gesellschaft (DOG) Jubiläum. Im Rahmen des Festivals des Sports in Cottbus startet am 20. Mai der erste Lauf.
Zum 20. Mal findet das Laufereignis zur Förderung der olympischen Idee in Deutschland statt. Zwischen dem 20. Mai und dem 23. Juni wird der Olympic Day Run in mehreren deutschen Städten von den DOG-Zweigstellen und deren regionalen Partnern veranstaltet. Ausrichter der Jubiläumsauflage sind Cottbus (20.5.), Katzweiler/Pfalz (17.6.), Kiel (21.6.) und Lorsch (23.6.).
Der Olympic Day Run ist offen für alle, die sich gemeinsam mit vielen Sport- und Olympiabegeisterten bewegen möchten. "Wir sind überzeugt, mit den Veranstaltungen auch in diesem Jahr wieder positive Akzente sowohl zum sportlichen Geschehen als auch zur Entwicklung der Olympischen Bewegung setzen zu können", sagt NOK-Präsident Dr. Klaus Steinbach, der zugleich hofft, dass die Veranstaltungen für Zuschauer und Aktive trotz ihres Breitensportcharakters ein wenig von der begeisternden und mitreißenden Atmosphäre Olympischer Spiele haben werden. „Nicht das Gewinnen, sondern die Freude jedes Einzelnen, sich der Herausforderung zu stellen und an einem solchen Ereignis teilzuhaben, bestimmt den Wert der Veranstaltung", erläutert Dr. Hans-Joachim Klein. Der Präsident der Deutschen Olympischen Gesellschaft betont, dass die breitensportliche Veranstaltung zudem ideal zum neuen Leitmotiv „Leistung macht Spaß” der Organisation passe.
Nicht nur in Deutschland, sondern weltweit feiert die Olympische Bewegung mit dem Olympic Day Run den Geburtstag des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) am 23. Juni 1894. Die Idee dazu entstand bereits 1948. Im gleichen Jahr wurden am 23. Juni in neun Ländern die ersten Festivitäten zu Ehren der olympischen Idee organisiert. Seit 1987 gibt es den Olympic Day Run, der als Lauf-Event Männern, Frauen und Kindern überall auf der Welt und unabhängig von ihrer sozialen Situation, ihres Alters und ihren athletischen Fähigkeiten das gemeinsame Sporttreiben ermöglichen soll. Im Olympiajahr 2004 zählte das IOC 1,3 Millionen Teilnehmer in 161 Ländern. Weltweiter Sponsor des Olympic Day Run ist seit 2003 McDonalds.
In Deutschland hat das Nationale Olympische Komitee die Deutsche Olympische Gesellschaft mit der Organisation des Olympic Day Run betraut. 2005 haben die Läufe in Tauberbischofsheim, Kiel, Zittau, Bobenheim-Roxheim und Leipzig insgesamt 3.500 Olympiabegeisterte angezogen. Weitere Informationen zu den regionalen Veranstaltungen im Rahmen des Olympic Day Run 2006 gibt es unter www.dog-bewegt.de. (Quelle: dsb.de; 18.05.06)
Rund 900 Sportlerinnen und Sportler mit geistiger und körperlicher Behinderung aus verschiedenen Regionen Deutschlands werden am 19. und 20 Mai, Freitag und Sonnabend (10.00 bis 18.00 Uhr) zu den 10. Bethel Athletics im Sportpark Gadderbaum in Bielefeld erwartet.
Die Austragungsorte der zahlreichen Disziplinen sind der Sportpark Gadderbaum und das Hallenbad „Aquawede“ im Stadtteil Brackwede.
Der Ausrichter der 10. Bethel Athletics ist der Bewegungs- und Sporttherapeutische Dienst Bethel (BSD). Unterstützt werden die Mitarbeiter des BSD von rund 150 Bielefelder Schülerinnen und Schülern und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern.
Die Bethel Athletics sind mehr als ein Sportfest, sie sind gelebtes selbstverständliches Miteinander sehr unterschiedlicher Menschen, Ort beeindruckender Emotionen für alle Beteiligten. Ein vielseitiges Rahmenprogramm sorgt dafür, dass die 10. Bethel Athletics wieder zu einem Erlebnis für die ganze Familie werden. Mehr: www.bethel.de (17.05.06)
Gute Leistungen zeigten am vergangenen Sonntag die Seniorinnen und Senioren bei den Berlin-Brandenburgischen 10.000m-Meisterschaften im Berliner Katzbachstadion. Obwohl die Teilnehmerzahlen bei den Frauen nicht hoch waren, überzeugten die neuen Berlin-Brandenburgischen Meisterinnen Manuela Edler (*1963, OSC Berlin) -W40- in 40:38,31, Bärbel Rennung (*1955, PSB 24 Berlin) -W 50- in 45:27,19 und Brigitte Dau (*1935, LG Süd Berlin) -W70- in 56:02,14min.
Mehr als spannend war das M60-Entscheidung, in der sich mit weniger als einer Sekunde schließlich Manfred Kretschmer (*1946, PSB 24 Berlin, 39:36,38min ) gegen Manfred Stephan (*1945, LTC Berlin, 39:36,94 durchsetzte. Die im Bundesvergleich stärkste Zeit lief in der M70 mit 42:50,90min Roman Tomczak (*1936, SG EBB Berlin). (17.05.06)
Die Kreisgruppe Coburg der Deutschen Olympischen Gesellschaft zeichnete im Rahmen der Jahressiegerfeier die Leichtathletin Anke Härtl (*1966, DV VfB Coburg) als Sportlerin des Jahres aus. Hans-Heinrich Ulmann, Geschäftsführer der DOG-Zweigstelle und 2. Bürgermeister der Stadt Coburg, würdigte die sportlichen Erfolge der Ausnahmeläuferin. Die Wettkampfstrecken der dynamischen Athletin reichen von 800 Meter bis zum Marathonlauf. Durch ihre stets freundliche und offenherzige Art ist sie ein Aushängeschild für den Leichtathletiksport in Coburg.
Ihre herausragenden Erfolge reichen von der Bayerischen Marathonmeisterin in der Aktivenklasse und W 35 über die Bayerische Seniorenmeisterin im Crosslauf bis zum Titel bei den Deutschen Senioren Hallenmeisterschaften über 3000 Meter. Hans Heinrich Ulmann zollte bei der Auszeichnung seinen großen Respekt nicht nur der sportlichen Leistungen von Anke Härtl. Als allein erziehende Mutter von vier Kindern verbinde sie Training und Kindererziehung hervorragend. Überwiegend am Vormittag trainiere sie vier bis sechs Mal in der Woche und die Nachmittage widme sie ihren Kindern, sagte Ulmann. Daneben unterrichtet die studierte Diplomsportlehrerin derzeit stundenweise am Gymnasium. (15.05.06)
Gute Leistungen der Senioren gab es bei den 4. Regiomeisterschaften in Mannheim am vergangenen Samstag, 13.05. Im Stabhochsprung erreichte Helmut Diehm (*1940, TSG 78 Heidelberg e.V.) mit 2,60 m die Leistung des Vorjahres. I Helmut Gleichauf (*1965, TSV Neudorf) sprang 6,14 m (W:+0,9) weit.
Bei den Frauen ließen die 62,55sec von Martina Kröner (*1960, LG Hohenlohe) über 400m aufhorchen. Ellen Weller (*1966, MTG Mannheim) kam im Hammerwurf auf 35,26 m. Susanne "Susi" Fritsche (*1955, MTG Mannheim) erklärte ihren Rücktritt vom Wettkampfsport . Nachdem der Veranstalter nach dem 200m Lauf darauf hinwies, wurde sie mit viel Beifall verabschiedet. Allerdings waren ihre Leistungen mit 13,86 sec über 100m und 28,71 sec über die halbe Stadionrunde so gut, dass es echt wundern würde, wenn das ihr letztes Wort wäre. Wie sagt ein anderer Seniorensportler? "Schau'n mer mal!" (16.05.06)
Ivar Söderlind, Chefstatistiker des Europäischen Senioren-Leichtathletikverbandes EVAA, hat die Europarekordliste aktualisiert, nachdem bei der Hallen-WM in Linz im vergangenen März, so seine Angaben, 52 neue Europarekorde in der Halle ("indoor") und außerhalb der WM während der Hallensaison weitere neun Europa-Bestleistungen aufgestellt worden sind.
Der Wermutstropfen: Die 3000m-Hallenzeiten der Altersklassen W65 und älter, die in Linz gelaufen wurden, fallen unter den Tisch. Söderlind: "Sie können nicht berücksichtigt werden. Die Zahl der gelaufenen Runden der einzelnen Athleten steht einfach nicht sicher fest." Am ersten Tag der Hallen-WM war es durch zu wenige Rundenzähler zu erheblichen Zählfehlern im 3000m-Lauf der W65plus-Altersklassen gekommen.
Noch nicht aufgenommen sind die Bestleistungen im Fünfkampf in der Halle. Der Schwede will diese im Laufe des Jahres nachtragen. Hier die aktualisierte Rekordliste... (15.05.06)
Der Marburger Sportrechtsexperte Prof. Dr. Dieter Rössner hat der Auffassung des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) widersprochen, Dopingrekorde dürften nicht rückwirkend gelöscht werden: „Ein solches Rückwirkungsverbot gilt nur im öffentlichen Recht, nicht aber im Zivilrecht“, sagte der international renommierte Sportjurist; trotz des großen öffentlichen Aufsehens ist die Streitfrage, rechtlich betrachtet, ein rein zivilrechtliches Problem.
Rössner betonte: „Eine Rekordaberkennung wäre keine Verletzung des Persönlichkeitsrechts. Vorausgesetzt, die Manipulation ist nachweisbar." Zwar hätten Athleten mit einem Rekord eine Rechtsposition erworben, doch die könne der Verband entziehen, "wenn sie rechtswidrig erlangt wurde", wie es auf Grund des seit Mitte der 70er Jahre international geltenden Dopingverbots der Fall sei. Für viele der 43 fragwürdigen deutschen Leichtathletikrekorde „würde sich das wohl machen lassen“, meinte der Experte unter Verweis auf gerichtsfeste Beweise für die Einbindung von vielen Rekordhaltern in das ostdeutsche Zwangsdopingsystem.
Damit bezweifelt Rössner die Haltbarkeit eines im DLV-Auftrag vom früheren Richter am Bundesgerichtshof Volker Röhricht erarbeiteten Gutachtens. Die Expertise empfiehlt statt Einzelfallprüfung die Einführung einer neuen Rekordliste ab dem Jahr 2000. Damit blieben ältere, fragwürdige Bestmarken erhalten, würden aber als „Jahrhundertrekorde“ eingefroren. Laut Rössner ist auch eine solche Lösung juristisch anfechtbar.
Der DLV hat inzwischen den Verbandsratsbeschluss vom 5. Mai umgesetzt. Das DLV-Gremium hatte am 5.Mai 2006 einstimmig beschlossen, der Liste der deutschen Rekorde eine Präambel voranzustellen und, wie dies Ines Geipel verlangt hatte, ihren früheren Namen Ines Schmidt aus der Rekordliste (Frauen 4x100 Meter Vereinsstaffeln) zu streichen. Die aktualisierte Fassung der Rekordliste finden Sie hier... (Quelle: www.sportgericht.de, 15.05.06)
Lars Riedel (*1967, LAC Erdgas Chemnitz) hat am Samstag für das herausragende Ergebnis beim Diskuscup in Wiesbaden gesorgt. Der Chemnitzer ließ bei seinem Saisoneinstand den Diskus auf 69,38 Meter segeln. Es war der drittweiteste Wurf seiner Karriere. Zuletzt hatte der 38-Jährige 2003 bei den Halleschen Werfertagen die 69-Meter-Marke übertroffen. Bei den Frauen gewann Franka Dietzsch (*1968, SC Neubrandenburg) mit 64,80 Metern.
Wiesbaden scheint für Lars Riedel ein gutes Pflaster zu sein. Auch seine Bestleistung von 71,50 Metern erzielte er 1997 in der hessischen Landeshauptstadt. Der Olympiasieger und fünfmalige Weltmeister ließ am Samstag seine ganze Routine spielen. Auch eine Verschiebung des Wettkampfes wegen starken Regens konnte ihn nicht aus der Ruhe bringen.
Auf den zweiten Platz warf sich mit dem Wattenscheider Michael Möllenbeck (*1969, TV Wattenscheid 01) ein weiterer Routinier. Der Vorjahressieger kam auf 65,52 Meter. Beide Athleten erfüllten klar die EM-Norm von 64,50 Metern.
Einen souveränen Sieg feierte auch Diskuswurf-Weltmeisterin Franka Dietzsch. Mit 64,80 Metern übertraf sie trotz Regen und rutschigem Ring gleich zu Beginn der Freiluftsaison deutlich die 61,00 Meter, die vom DLV als Norm für die EM in Göteborg (Schweden; 7. bis 13. August) gefordert werden. (14.05.06)
Irina Mikitenko (TV Wattenscheid ) hat am Samstag den 23. Berliner Frauenlauf gewonnen. Die 33-jährige 5.000-m-Olympiasiebte von Athen 2004 kam auf der 10-km-Strecke durch den Tiergarten nach 33:45 Minuten ins Ziel. Damit hatte sie exakt eine Minute Vorsprung vor Claudia Dreher (Gänsefurther SB/34:45). Dritte wurde die Kenianerin Magdaline Chemjor (WHK) in 35:18.
11.731 Frauen und Mädchen gingen vor Tausenden von Zuschauern bei der größten deutschen Frauenfitness-Veranstaltung an den Start. Diese Zahl teilte sich auf in 4.869 Läuferinnen über 10 km, 6.243 5-km-Läuferinnen und 619 Kinder, die beim Bambinilauf über 800 Meter starteten. „Dieser AVON RUNNING Berliner Frauenlauf hat wieder Spaß gemacht, es herrschte eine prima Stimmung“, sagte Mark Milde von der veranstaltenden SCC running und fügte hinzu: „Wir freuen uns, dass wir mit Irina Mikitenko ein weiteres Mal eine prominente deutsche Läuferin als Siegerin hatten.“
Mehrere Sambabands machten unterwegs im Tiergarten Stimmung und heizten den Läuferinnen ein. Auf der 10 Kilometer Strecke kam es nicht mehr zu Überrundungen, Streckenscout John Kunkeler hatte eine neue Streckenführung gefunden, die diesmal zu keinen Beanstandungen führte.
Das spitzensportliche 10-km-Rennen wurde im Tiergarten zu einer Demonstration: Irina Mikitenko lief vom Start weg ihr eigenes Tempo und übernahm die Führung. Schnell hatte sie einen deutlichen Vorsprung vor Claudia Dreher. „Ich wollte gewinnen, die Zeit war zweitrangig. Wenn ich härtere Konkurrenz gehabt hätte, hätte ich auch schneller laufen können“, sagte Irina Mikitenko, die auf der Zielgeraden die Zuschauer abklatschte. Bei den Europameisterschaften im August in Göteborg wird sie über 10.000 m an den Start gehen, im Herbst plant sie dann ihr Marathondebüt.
10 Kilometer:
1 Mikitenko, Irina GER W30 TV Wattenscheid 33:45
2 Dreher, Claudia GER W35 Gänsefurther Sportbewegung 4:45
3 Chemjor, Magdeline KEN WH Kenia 35:18
4 Schedler, Michaela GER WH 35:37
5 Oemus, Daniela GER WJB LC Dübener Heide e.V. 36:55
6 Woelky, Mieke GER WH Berliner SV 1892 39:44
7 Brandt, Victoria GER WJB Berliner SC 39:56
8 Parsiegla, Karsta GER W40 SCC Berlin 40:10
9 Tutsch, Claudia GER WH CLSC - United Sports hdl 40:40
10 Behrens, Kathrin GER W40 SG Einheit Berliner Bär 40:42
Alle Ergebnisse (14.05.06)
Meisterschaften gelten üblicher Weise auch in der Leichtathletik als besondere Hochfeste einer Saison. Die äußeren Bedingungen dafür hat es diesmal bei den Titelkämpfen des Rheinhessen-Verbands (LVR) auch gegeben. Mit der als leistungsfördernd geltenden Allwetteranlage, dem gut eingespielten Kampfrichterteam und einem elastischen Zeitplan schien auf der Sportanlage in Büdesheim alles gerichtet für die Ermittlung der Besten der Region von den Jugend- über die Haupt- bis zu den Senioren-Klassen. Aber was nützten die besten Voraussetzungen für die Titeljagd, wenn die Athleten in Massen wegbleiben, wie geschehen. Massenhaft mussten daraufhin Wettkämpfe ausfallen, und oft gab es für Entscheidungen nur einen Bewerber oder eine Bewerberin. Ein sportliches Kräftemessen war daraufhin in den betreffenden Disziplinen nicht möglich.
Einigermaßen belebt waren in dem "langweiligen" SiebenStunden-Programm auf der Anlage nur manche Wettkämpfe der männlichen B-Jugend (21 Teilnehmer) und bei den Senioren (35 Titelbewerber). Der große Rest, die Konkurrenzen der Herren-Hauptklasse (10 Athleten), der männlichen A-Jugend (4), der Damen-Hauptklasse (6) und die beiden weiblichen Jugendklassen (je 5) sowie die Wettkämpfe der Seniorinnen (5) waren bis auf Ausnahmen schwach, wie es kaum schwächer sein kann.
Davon überzeugt war vor Ort auch die sportliche Leitung der so genannten höchsten regionalen Bewährungsprobe. Günter Michaelis (Oppenheim), der LVR-Sportwart sprach deutliche Worte: "Das was hier abgelaufen ist, ist einfach nicht mehr zumutbar für die Organisation, die Kampfrichter und die Athleten, die hier oft allein gegen sich haben kämpfen müssen." LVR-Vizepräsident Paul Blaschke (Bingen), der an der Spitze des Managements den im Urlaub weilenden LVR-Chef-Hans-Jörg Riederer vertrat, erklärte: Wir müssen uns bis zum Herbst was einfallen lassen, wenn wir die Wettkämpfe für 2007 planen. Das hier darf sich auf jeden Fall nicht wiederholen." Dort soll auch die Frage erörtert werden, ob Meisterschaften in der bisherigen Form noch zeitgemäß sind.
Aus Seniorensicht überzeugten vor allem die Speerwerfer überzeugen. Neben den 46,03 m des Neu-M60-er Helmut Hessert (*1946, LC Bingen) warf M65-er Peter Mörbel (*1941, USC Mainz) den Speer auf sehr gute 46,83 m. Bei den Seniorinnen sprintete Silvia Bloedorn (*1956, TG Worms) die 100m in 14,36 sec und sprang 4,41m weit. Konkurrenzlos war auch Gertrude Reismann (*1947, TSG Heidesheim) bei ihren Leistungen über 100m in 14,86 sec, im Hochsprung mit 1,29m und im Weitsprung mit 4,13 m. (Quelle: Hans Schneberger in Main-Rheiner, 12.05.06)
Einen guten Auftakt in die Freiluftsaison hat Brigitte Heidrich (*1961, TSV Stelle) gehabt. Bei der Bahneröffnung der LG HNF gestern abend auf dem Sportplatz Opferberg in Hamburg-Neugraben sprintete sie über 100m handgestoppte 13,2 sec.und über die doppelte Distanz 27,3 sec. Bei derselben Veranstaltung kam Horst Gieger (*1936 Harburger TB) auf ordentliche 21:24,0 min über 5000m. (12.05.06)
Bei den Leichtathletik-Seniorenmeisterschaften im NLV-Bezirk Lüneburg gab es am Sonntag in Wehdel bei Bremerhaven einige gute Resultate. Starke 12,78 sec (W: +0,1) sprintete M55-er Helmut Meier (*1951, LAV Zeven). Über 200m konnte Horst Schrader (*1935, TuS Celle) mit seiner M70-Zeit von 29,05 sec (W: +0,5) nicht zufrieden sein; über 100m kam er auf 14,21 (W:-0,2). Auch die 41,44m von Hartmut Kossel (*1940, LG Fallingbostel) im Speerwurf sind sicherlich noch nicht das Optimum für den letztjährigen Ranglisten-Dritten.
Im Kugelstoßen der M70 entschied Alfred Vollers (*1936, LG Wesermünde) die Disziplin mit 10,86 m für sich, dicht gefolgt von seinem Vereinskameraden Werner Sponbiel (*1936, LG Wesermünde), der auf10,75 m kam. Gute 33,00m weit warf M75-er Dieter Watzlawick (*1930, LG Kreis Verden) den Speer. (11.05.06)
Die "Sternchen"-Entscheidung des DLV ist von den Betroffenen unterschiedlich bewertet worden. Ines Geipel, die mit ihrem Antrag auf Streichung ihres Namens aus den Rekordlisten die Debatte um die Dopingrekorde initiiert hatte, nahm die DLV-Entscheidung zwiespältig auf. "Die ersten Nächte als Sternchen waren ganz passabel. Bezogen auf meine persönliche Angelegenheit bin ich zufrieden. Aber es ist die Chance vertan worden, sich von einer historischen Hypothek zu befreien", sagte die heutige Professorin in Berlin. "Es ist ein falsches Signal, es ist ziemlich mau." In einer Zeit, in der Sport grenzwertig geworden sei, müsse man einen klaren Kurs fahren.
DLV-Präsident Prokop zeigte Verständnis für Geipels Kritik: "Das Dilemma ist, dass es keine Patentlösung gibt."
Ganz anderer Ansicht ist Geipels ehemalige Mitläuferin Marlies Göhr: "Ich begrüße die Entscheidung. Vielleicht findet jetzt eine einzelne Dame endlich ihre Ruhe", sagte Göhr. "Ich fand es unmöglich, wie wir in den letzten Wochen in der Presse behandelt worden sind. Ich bin seit 1988 aus dem Sport raus. Da ist eine solche Diskussion überflüssig."
Die wird ihr und den anderen ehemaligen Mitläuferinnen Bärbel Wöckel, Ingrid Auerswald und Marlies Göhr aber auch in Zukunft nicht erspart bleiben. Denn die Rekordhalter wurden vom DLV-Präsidium aufgefordert, sich in den Kampf gegen Doping einzureihen und die Streichung ihrer Rekorde zu beantragen, wenn diese auf der Anwendung von Doping beruhen. (Quelle: Frankfurter Rundschau, 08.05.06)
Zwei Europarekorde wollte sie, und zwei Europarekorde hat sie erreicht. Hillen von Maltzahn, in den USA lebende Mastersleichtathletin der LG Alte Salzstraße, setzte vorgestern die Höhepunkte bei den Southeastern Masters Championship in Durham (North Carolina).
"Es ist riskant, zu Beginn eines Wettkampfes zu sagen, dass man zwei Europarekorde brechen will. Meine Wünsche sind glücklicherweise so ausgekommen, wie ich gehofft hatte", meinte sie anschließend.
Schon morgens um 8 Uhr Ortszeit absolvierte sie den Stabhopchsprungwettbewerb und übersprang dabei die ER-Höhe von 2,81m, genau einen Zentimeter mehr als die alte Europarekordmarke von Karin Förster (*1946, LC Paderborn), die diese bei der EM in Potsdam aufgestellt hatte.
Auch beim 2000m-Hindernislauf am Nachmittag waren die Verhältnisse bei 26° Celsius und Sonne ideal. Hillen von Maltzahn (*1949) kam - trotz, wie sie später sagte, zu schnell angegangener erster Runde - nach 8:34,45min min ins Ziel und verbesserte damit den von ihr selbst in San Sebastian aufgestellten Europarekord von 8:48,81min. Vor Jahresfrist war Hillen von Maltzahn in Durham noch rund 30 Sekunden (!) langsamer gewesen. Nach dieser Laufleistung erhielt von Maltzahn von den Veranstaltern den Bob Boal Award (und 100 Dollar Prämie) für die "best age graded performance" der Hindernisläufer, entsprach doch ihr Hindernislaufresultat 92,40% der "age-graded Bewertung".
Hillen, die in Durham außerdem noch die 100m in 15,20sec (W: -4,1), den Hochsprung (1,20m) und den Weitsprung mit 4,19m absolvierte, kommentierte ihre Leistung einen Tag später gegenüber www.masters-sport: " Ich bin sehr zufrieden. Mir geht es super, bin völlig frei von Muskelkater oder sonstigem Schrott, fühle mich rundum wohl. In San Sebastian hatte ich gespürt, dass ich meine Hinderniszeit verbessern kann. Leider bin ich jetzt beim Wettkampf viel zu schnell angegangen, die erste Runde in 1:22min., ich wollte sie in 1:45min laufen. Die letzten zwei Runden wurde ich langsamer. Ich denke, dass ich unter 8:30min laufen kann." (08.05.06)
Wer liebt sie nicht, die Läufe durch den schattigen Wald auf weich gepolsterten Wegen. Im aboluten "Runners high" denkt dabei keiner an die Gefahren, die den oft nur leicht bekleideten Läufer/Innen dort drohen. Die Rede ist dabei weder vom längst ausgestorbenen Bären noch vom selten gesichteten tollwütigen Fuchs, gemeint ist ein winziger Insekt, der Gräser, krautige Pflanzen am Waldrand, an Lichtungen und an Bach- und Wegrändern bevorzugt.Bekannt ist der schädliche Säuger, etwas größer als ein Stecknadelkopf, unter der Bezeichnung Zecke. Im Vorbeigehen lässt sie sich auf den Wirtskörper abstreifen und sucht eine warme Körperstelle mit dünner Haut. Dort zementiert sie mit dem Speichel den Stechapparat in die Haut, betäubt den Einstich. Bis zu zehn Tage lang saugt sie dann Blut.
Das wäre nicht weiter schlimm, wenn nicht immer mehr Zecken mit dem FSME-Virus verseucht werden und damit eine Meningitis (Gehirnhautentzündung) bzw. Borreliose auf den Wirt übertragen wird, in diesem Fall die/der ahnungslose Läufer/in. Die Gefahrenzone für Hirnhautentzündungen ist in Deutschland erneut gewachsen. Ebenso stieg die Zahl der Infektionen von 2004 auf 2005 um fast 60 Prozent.
Das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin hat weitere fünf Landkreise in Bayern und einen in Baden-Württemberg als Risikogebiete für die Virusinfektion FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) ausgewiesen. Die Zahl der Risikolandkreise steigt damit bundesweit auf 96. Betroffen sind vor allem Bayern und Baden-Württemberg sowie einzelne Kreise in Rheinland-Pfalz, Hessen und Thüringen. In Ostbayern wird der Landkreis Passau ebenso als Hochrisikogebiet eingestuft wie in Baden-Württemberg die Kreis Calw, Konstanz, Ortenau, Rottweil, Waldshut, Freiburg, Emmendingen und der Kreis breisgau-Hochschwarzwald. Neu als Risikoregionen hinzukommen sind jüngst die bayerischen Kreise Aichach-Friedberg, Eichstätt, Miesbach, Nürnberger Land und Neuburg-Schrobenhausen sowie Biberach in Baden-Württemberg. Mehr...
Die Durchseuchung der Zecken mit FSME-Viren nimmt seit Jahren zu. Im Risikogebiet rät das RKI dringend zu einer Impfung gegen die Frühsommer-Meningitis von der 2005 die Rekordzahl von 432 Fällen registriert wurde. Das ist mit Abstand der höchste Wert seit Einführung der Meldepflicht im Jahr 2001 und entspricht einem Plus von 58 Prozent im Vergleich zu 2004 (274 FSME-Erkrankungen).
Für den starken Anstieg gibt es keine einfache Erklärung. Laut RKI sprechen Beobachtungen dafür, dass 2005 besonders günstige Bedingungen für die Vermehrung von Zecken bestanden. Die beobachtete Zunahme gehe zum größten Teil auf die bereits bekannten Risikoregionen zurück. Deutlich häufiger als FSME übertragen Zecken die Bakterieninfektion Borreliose, gegen die es keine Impfung gibt. Die Fallzahl der in ganz Deutschland verbreiteten Borreliose wird auf 20 000 im Jahr geschätzt.
Was man über Zecken wissen sollte
Wo kommen Zecken vor?
Zecken bevorzugen Gräser und krautige Pflanzen am Waldrand, an Lichtungen, Bach- und Wegrändern. Auf Bäumen sind sie nie anzutreffen. Die Zecke lässt sich im Vorbeigehen abstreifen und sucht eine warme Körperstelle mit dünner Haut. Dort "zementiert" sie mit dem Speichel den Stechapparat in die Haut, betäubt den Einstich. Bis zu zehn Tage lang saugt sie Blut.
Wie entfernt man Zecken?
Mit einer Pinzette oder Zeckenzange greift man sie nah an der Haut ohne sie zu quetschen. Dann zieht man sie vorsichtig heraus. Bitte die Zecke nicht mit 01, Klebstoff etc. abtöten, denn im Todeskampf oder beim Quetschen, gibt sie mehr Erreger ab.
Wie erkennt man eine Frühsommer-Meningitis?
Fünf bis 14 Tage nach dem Stich treten Grippe-Symptome auf. Bei etwa jedem Dritten kommt es nach einer Woche erneut zu Fieber, nun mit neurologischen Symptomen. Der Erreger verursacht Infektionen der Hirnhaut. des Gehirns und des Rückenmarks. Von diesen Patienten werden zehn Prozent geschädigt (z. B. Lähmung), ein Prozent stirbt.
Was ist Borreliose?
Borreliose ist viel häufiger als FSME und kommt überall in Deutschland, Europa und anderen Teilen der Welt vor. Im Frühstadium ist sie in etwa der Hälfte der Fälle durch die typische Wanderröte diagnostizierbar. Schwierig wird es, wenn kein Zeckenstich sichtbar oder erinnerlich ist. Grippeartige Symptome treten leider nicht nur im Frühstadium einer Borrelieninfektion auf, sondern auch bei vielen anderen frischen Infektionen. Im Zweifel sollte man auf alle Fälle zum Arzt gehen.
Wie kann man vorbeugen?
In FSME-Risikogebieten raten Ärzte zur Impfung. Gegen Borreliose gibt es noch keine Impfung. Im Gegensatz zu FSME-Viren, die sich im Zeckenspeichel finden, befinden sich die I3orrelien im Mitteldarm der Zecke. Diese Bakterien gelangen mit Ausscheidungen erst Stunden nach dem Stich in den Körper - da-her Zecken schnell entfernen' Auch geeignete Kleidung (lange Armel und Hosen) bietet einen gewissen Schutz.
Weitere Informations-Links:
www.zecken.de
Wikipedia-Enzyklopädie
(Quellen: Mittelbayerische Zeitung vom 5. Mai 2006, dpa, lg-regensburg, 07.05.06)
Auch wenn die Siegerzeit von 2:34:54 Stunden es nicht verrät, dieser Lauf war eine kämpferische Meisterleistung von Luminita Zaituc (*1968, LG Braunschweig). „Ich kann nicht mehr“, rief sie noch unter Schmerzen bei Kilometer 31, doch dann mobilisierte sie die letzten Kraftreserven und schaffte es noch die bis Kilometer 35 führende Chinesin Zhang Shujing abzufangen und somit ihren Vorjahreserfolg beim vierten Metro Group Marathon Düsseldorf zu wiederholen.
Der Kampfgeist von Luminita Zaituc war gefragt. Bis Kilometer 19 liefen Zhang Shujing und Luminita Zaituc, begleitet von den Tempomachern James Kiplagat Kosgei (Kenia) und Matthias Strotmann (LG Braunschweig), Seite an Seite. Doch dann zog die Chinesin das Tempo an und erarbeitete sich zwischenzeitlich einen Vorsprung von rund 100 Metern. Das Rennen war von der Taktik, auf Sieg zu laufen, geprägt. „Ich konnte die Chinesin nicht einschätzen, daher bin ich ihr Tempo nicht mitgegangen“, erzählte nachher Luminita Zaituc auf der Pressekonferenz. Die Halbmarathonmarke durchlief Zhang Shujing bei 1:15:55 Minuten, das Duo Zaituc-Kiplagat Kosgei folgte 14 Sekunden später.
„Bei dem Wind und bei der Hitze war klar, dass ich hier keinen Streckenrekord erreichen konnte und habe mich daher während des Rennens entschieden auf Sieg zu laufen“, verriet Luminita Zaituc ihre Zielsetzung. Doch dann kamen zu den schwierigen äußeren Bedingungen auch noch gesundheitliche Probleme. Während die Chinesin an der Spitze ein einsames Rennen zeigte, musste die Vize-Europameisterin ab Kilometer 24, von Seitenstichen und Luftprobleme geplagt, immer wieder Gehpausen einlegen.
Dennoch blieb Zhang Shujing immer auf Sichtweite, die Chinesin konnte sich nicht entscheidend absetzten. „Das hat mir zusätzlichen Rückenwind gegeben“, berichtet Luminita Zaituc. Ein Kampf gegen den eigenen Körper begann, denn trotz der Gehpausen gab sie nicht auf. „Ich habe ihr gesagt, dass sie immer noch gewinnen kann“, erzählte ihr Trainer und Lebensgefährte Dumitru Dobre, der sie auf dem Fahrrad begleitete und ihr immer wieder motivierende Worte zurief.
Es war ein Kampf, der sich am Ende auszahlte, denn bei Kilometer 35 konnte Luminita Zaituc wieder zu Zhang Shujing aufschließen und sie überholen. Die Chinesin belegte schließlich Rang zwei in 2:37:21 Stunden. „Natürlich wäre ich gerne schneller gelaufen, aber heute war nicht mehr drin. Ich bin einfach nur froh, dass ich gewonnen habe“, resümierte die glückliche Siegerin. „Luminita Zaituc’s Verhalten war vorbildlich“, lobte DLV-Disziplintrainer Detlef Uhlemann die kämpferische Leistung. „Sich unter diesen warmen Bedingungen und bei diesen gesundheitlichen Problemen bis ins Ziel zu kämpfen, verdient meinen höchsten Respekt.“ (aus www.leichtathletik.de, 07.05.06)
Mastersläuferin Katharina Kaufmann (*1961, LG Domspitzmilch Regensburg) hat am Samstag, 05.05., bei optimalen äußeren Bedingungen den Ingolstädter Halbmarathon gewonnen. Sie lief in ausgezeichneten 1:20:49h über die Ziellinie. (07.05.06)
Der Pulheimer SC hat bei den Nordrhein-Mannschaftsmeisterschaften am 1. Mai in Düren in insgesamt vier Altersklassen gewonnenund damit einen Saisonauftakt nach Maß gefeiert. Bei den Nordrheinmeisterschaften gewannen die 40-jährigen Frauen mit 5466 Punkten sowie die Männermannschaften der M 40 (9019 Punkte), M 50 (8264) und M 60 (5862) und holten sich allesamt überlegen den Meistertitel.
Zu den besten Punktesammlern gehörte die 4 x 100-m-Staffel der konkurrenzlosen W 40. In der Besetzung Mathilde Sicora (*1957), Gerlind Völkel-Bernard (*1964), Daniela Wüst (*1964) und Ulrike Otten (*1965) erreichten sie ausbaufähige 59,18 Sekunden. Gute M40-Leistungen zeigten Olaf Többen (*1962) im Diskuswurf mit 48,32 m sowie Wilfried Völsgen (*1963) mit 1,70m im Hochsprung.
Reinhard Heidemann (*1952), Heinrich Loddecke (*1947), Dr. Erich Kombrink (*1950) und Klaus Humpesch (*1949) in der 4 x 100-m-Staffel (52,37 Sekunden) sowie Joachim Pahl (*1954) im Kugelstoßen (13,40 m) erzielten in der M 50 die meisten Punkte.
Im 3000-m-Lauf deklassierte Alfred Hermes (*1946) die Konkurrenz in seiner neuen Altersklasse M60 und lief in 10:13,63 Minuten nicht nur deutlich schneller als vor Jahresfrist sondern erzielte auch eine deutsche Jahresbestzeit. Souverän zeigten sich in dieser Klasse zudem Alfred Abeln (*1943) mit dem Diskus (44,68 m) und Hans-Hugo Sürth (*1942) mit der Kugel (12,25 m). Alle Resultate hier... (07.05.06)
Ordentliche Leistungen haben die Mastersläuferinnen bei den deutschen 10.000m-Meisterschaften am Samstag in Tübingen abgeliefert. Hinter der neuen deutschen Meisterin Irina Mikitentko (*1972, TV Wattenscheid 01), die unangefochten in 32:30,33min gewann, kam Andrea Stengel (*1971, LG Domspitzmilch Regensburg) in 36:01,03 min auf Rang 8. Auf den Plätzen 10 und 11 liefen Veronika Ulrich (*1968, LG Neu-Isenburg - Heusenstamm, 36:15,58 min) und Christiane Dobmeier (*1968, TV Hermeskeil 1911, 36:18,33 min) ins Ziel. Ihre Zeiten waren jeweils deutlich besser als die persönlichen Bestleistungen des Vorjahres. Bei den Männern waren keine Mastersläufer am Start. (07.05.06)
Die offenen Nordrhein-Meisterschaften der Senioren und Seniorinnen am Himmelfahrtstag (25. Mai 2006) finden entgegen der bisherigen Ausschreibung nicht in Erkelenz, sondern im Mönchengladbacher Grenzlandstadion statt! Die bisherigen Ausschreibungsbestimmungen gelten auch weiterhin. Sollten sich allerdings Zeitplanänderungen ergeben, will der Landesverband sie im Zusammenhang mit der Übersicht der gemeldeten Teilnehmer voraussichtlich am 18. Mai veröffentlichen.
Anreisehinweise:
Aus Richtung Düsseldorf und Krefeld:
Über die Bundesautobahn A 52 (Düsseldorf Roermond) bis zur Ausfahrt Mönchengladbach-Nord. Dort über die Kaldenkirchener Straße Richtung Mönchengladbach-Zentrum und weiter der innerstädtischen Beschilderung &Mac226;Rheydt’ folgen. Von der Gartenstraße links in die Nordstraße einbiegen. Das Stadion liegt nach ca. 100m auf der linken Seite.
Aus Richtung Köln:
Über die Bundesautobahn A 61 bis zur Ausfahrt Wickrath. Dort über die Dahlener Straße in Richtung Mönchengladbach-Rheydt bis Hauptbahnhof Rheydt. Dort rechts in die Moses-Stern-Straße und der Straße bis zum Ende (ca. 400 m) folgen. Hier links in die Limitenstraße abbiegen. Nach ca. 1.000m (Hinweis Grenzlandstadion) rechts in die Nordstraße einbiegen. Das Stadion liegt nach ca. 100 m auf der linken Seite.
Das Grenzlandstadion ist innerorts in Mönchengladbach-Rheydt ausgeschildert. Zusätzlich wird die Anreise ab den Autobahnausfahrten mit den bekannten Hinweisschildern „LVN“ gekennzeichnet. (06.05.06)
Auf einer außerordentlichen Präsidiums- und Verbandsratsitzung in Darmstadt hat der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) am Freitag beschlossen, dem Antrag von Ines Geipel auf Löschung ihres Namens aus den Rekordlisten stattzugeben. Die in Berlin tätige Professorin und frühere Sprinterin Ines Geipel, geb. Schmidt hatte in einem Schreiben vom 28. Juli 2005 an den DLV beantragt, ihren Namen aus den Rekordlisten zu streichen, da der Rekord Resultat gerichtlich bestätigter Körperverletzung mittels Doping und damit Sportbetrug gewesen sei. Es handelte sich dabei um den Vereins-Staffelrekord (SC Motor Jena) aus dem Jahre 1984 über 4x100 Meter in 42,20 Sekunden.
Geipels Brief führte zu einer, vor allem in den Medien leidenschaftlich geführte Debatte über die Dopingrekorde an, die eine sichtlich bemühte DLV-Spitze aufnahm. Das Resultat: Künftig wird der Name Ines Schmidt gestrichen und an derselben Stelle ein Sternchen darauf hinweisen, dass die fehlende Athletin ihren Namen aus der Rekordliste gestrichen haben wollte. Der Grund hierfür wird allerdings nicht mitgeteilt.
Gleichzeitig werden die damaligen Staffelkolleginnen Bärbel Wöckel, Marlies Göhr sowie Ingrid Auerswald nicht aus der Rekordliste gestrichen, da, so der DLV, eine individuelle Aberkennung der Rekorde nach den eingeholten Rechts-Expertisen gegen den Willen der Rekordhalter nicht möglich sei. Der nur auf den ersten Blick hilflos wirkende Appell: "Das Präsidium des DLV fordert jedoch alle Inhaber von Rekorden auf, sich in den Kampf des DLV gegen Doping einzureihen und die Streichung ihrer Rekorde zu beantragen, wenn diese auf der Anwendung von Doping beruhen." Damit hat der DLV die ethische Verantwortung den betreffenden Athleten zurückgegeben.
Zu den Rekordlisten beschloss der Verbandsrat "nach ausführlicher Diskussion einstimmig", dass die derzeitigen Rekordlisten beibehalten werden, jedoch eine Präambel vorangestellt wird. Darin wird darauf hingewiesen, dass nach heutigen Erkenntnissen einige Rekordhalter unter dem Verdacht stehen, Doping-Substanzen eingenommen zu haben und deren Rekorde auf der Basis von Zwangsdoping und Doping in Form strafrechtlich relevanter Körperverletzung erzielt wurde. Insofern wird auf einschlägige Veröffentlichungen und Urteile staatlicher Gerichte Bezug genommen. Derartig erzielte Rekorde entsprächen nicht den ethischen Werten des DLV und seien als Bezugssystem für heutige sportliche Leistungen nicht geeignet.
Gleichzeitig fordert der DLV vom künftigen Sport-Dachverband DOSB bezüglich dopingbelasteter Rekorde eine den gesamten deutschen Sport betreffende Lösung in einem angemessenen Zeitraum. Außerdem hat der DLV ein Grundsatzpapier zur Ethik im Leistungssport in acht Punkten verabschiedet.
Dr. Clemens Prokop, Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, sagte nach der Sitzung: „Nachdem eine Einzelfallentscheidung über dopingverdächtige Rekorde nicht möglich war, gab es keine Patentlösung, die allen Interessen gerecht wurde. Es ging einerseits darum, sich von den Rekorden zu distanzieren, die nicht im Einklang mit den Ethik-Vorstellungen des Verbandes stehen, andererseits durften aber auch nicht Athleten mit zweifellos „sauberen“ Rekorden nochmals Opfer von Dopingpraktiken anderer Sportler werden.“
Die Diskussion im Verbandsrat konzentrierte sich rasch auf zwei sportpolitische Lösungen. Auf Grund der Expertisen bzw. Stellungnahmen von vier führenden deutschen Sportrechtlern hatte sich zunächst ergeben, dass eine rückwirkende Aberkennung der Rekorde gegen den Willen der Betroffenen rechtlich nicht möglich ist. Neben der getroffenen Entscheidung wurde eine Jahrhundertrekordliste diskutiert. Für diese Lösung gab es keine ausreichende Mehrheit. Gegenargumente waren hier vor allem, dass „saubere“ Athleten durch die Relativierung ihrer Rekorde benachteiligt würden und der rein kalendarische Wechsel nicht als ausreichende Legitimation für die Einführung einer neuen Rekordliste erschien. Außerdem sollte vermieden werden, dass der DLV vom übrigen deutschen Sport abweichende Rekordlisten führt. Insofern wurde der DOSB zu einer Lösung für den gesamten deutschen Sport aufgefordert.
Grundsatzpapier des DLV zur Ethik des Leistungssports
Vom DLV-Verbandsrat am 05.05.2006 beschlossen
1. Der DLV bekannt sich zu einem ethisch verantwortbaren Leistungssport. Ethisch verantwortbar ist der Leistungssport nur, wenn das Gleichheits- Leistungs- und Konkurrenzprinzip unter der Maxime des Fair Play Gültigkeit haben. Nur unter dieser Voraussetzung entfaltet der Leistungssport eine Symbolfunktion für die Leistungsgesellschaft.
2. Doping verletzt die ethisch-moralischen Grundlagen des Sports. Doping stellt die Maxime des Fair Play in Frage. Doping hebt die Chancengleichheit auf, durch Doping verliert jegliche, sich aus einem Wettbewerb ergebende Rangfolge ihre Legitimation. Sport wird so zur Show ohne ethische Substanz. Deshalb ist jede Form des Dopingbetrugs zu bekämpfen.3. Die Dopingbekämpfung ist eine Gemeinschaftsaufgabe von internationalen Organisation, Staat, Sportverbänden, Trainern, Managern und insbesondere den Athleten.
4. Der DLV bewertet die ethisch verantwortbare Leistung höher als den Erfolg um jeden Preis und wird dies in seiner Förderung umsetzen.
5. Der DLV verpflichtet sich, Doping in jeder Form konsequent zu bekämpfen, die Dopingprävention künftig durch die Einbindung von Dopingopfern zu intensivieren und nur noch Trainer finanziell zu fördern oder zu bezahlen, die sich zuvor vertraglich verpflichtet haben, neben der fristlosen Kündigung, auch beachtliche Vertragsstrafen für den Fall der Unterstützung oder möglichen Nichtverhinderung des Dopings in Kauf zu nehmen.
6. Der DLV fordert von allen Leistungssportlern, insbesondere von den Mitgliedern der Nationalmannschaften, ein offensives Bekenntnis zum dopingfreien Sport. Der DLV fordert die Manager der Athleten auf, sich am Kampf gegen Doping offensiv, sowohl inhaltlich als auch finanziell, zu beteiligen. Der DLV fordert vom neuen DOSB, die NADA stärker finanziell zu unterstützen und ein Dokumentationszentrum zum Doping im Leistungssport und zu den Opfern des Dopings einzurichten.
7. Der DLV fordert die Bundesregierung auf, im Bereich des Dopings die nationalen Gesetze so zu verschärfen, dass eine ernsthafte, abschreckende Wirkung damit verbunden wird. Die Bundesregierung wird ferner aufgefordert, die strafprozessualen Mittel zur Verfügung zu stellen, um Sachverhalte auch effizienter aufklären zu können. Insbesondere wird bereits die Strafbarkeit des Besitzes von Dopingsubstanzen durch Betreuer und Trainer gefordert. Ferner sollen die Möglichkeiten geschaffen werden, die Betreuungspersonen der Athleten, die Doping unterstützen, fördern oder eine mögliche Verhinderung unterlassen, strafrechtlich zu belangen:
8. Der DLV fordert die WADA auf, mehr Mittel für die Forschung zum verbesserten Nachweis verbotener Substanzen bereit zu stellen. Der DLV fordert die IAAF auf, die Anzahl der internationalen Trainingskontrollen vor allem in den Ländern zu erhöhen, in denen kein nationales Dopingkontrollsystem besteht, Trainingskontrollen nur noch ohne Voranmeldungszeiten zu akzeptieren und bei Dopingverstößen die zu unrecht ausbezahlten Preisgelder zurück zu fordern.(05.05.06, update 06.05.06)
Zwei Aktivensprecher der Mastersleichtathleten werden in diesem Jahr neu gewählt. Einmal mehr sind die Strukturen dieser Wahl nicht sonderlich athletenfreundlich. Denn es kann nicht jeder Aktive kandidieren oder wählen. Das Verfahren ist vielmehr so gestaltet, dass dem DLV Überraschungen erspart werden. Kandidaten mussten schon bis Ende April von einem DLV-Landesverband vorgeschlagen werden. Die beiden Aktivensprecher -gewählt werden je ein Mann und eine Frau - werden jetzt bei den drei großen deutschen Seniorenmeisterschaften dieses Sommers gewählt, wobei nur die Vereine, die zu den Meisterschaften Teilnehmer gemeldet haben, wahlberechtigt sind.
Innerhalb der Vorschlagsfrist haben, wie der DLV jetzt mitteilte, lediglich vier DLV-Landesverbände insgesamt sechs schriftliche Vorschläge für die Wahl eingereicht, zwei Frauen und vier Männer. Die eigentliche Wahl findet bei den Deutschen Senioren Mehrkampfmeisterschaften in Ahlen, der DM Senioren I in Erfurt und der DM Senioren II in Aachen statt. Die wahlberechtigten Vereine haben zwei Stimmen pro Meisterschaft, die für eine Kandidatin und einen Kandidaten vergeben werden können. Die Stimmenzahl ist unabhängig von der Zahl der Teilnehmer. Pro Meisterschaft hat also beispilsweise die große LAC Quelle Fürth/München/Würzburg genauso zwei Stimmen wie die LG Emstal Dörpen mit einer Athletin. Ein Verein kann maximal sechs Stimmen abgeben, wenn seine Aktiven an allen drei Seniorenmeisterschaften teilnehmen. Die Stimmzettel werden anschließend direkt an den DLV weitergeleitet und dort ausgezählt, das Ergebnis im August veröffentlicht.
Auf der Internetseite der DLV-Senioren sind folgende sechs Kandidatinnen und Kandidaten in aller Kürze vorgestellt - leider ohne E-Mailadresse oder Postanschrift, so dass Rückfragen nur schwer möglich sind...
Wahl der Aktivensprecherin
• Angelika Grißmer - Württemberg
• Barbara Schlosser - Hessen
Wahl des Aktivensprechers
• Gunter Bernhard - Hessen
• Lutz Herrmann - Sachsen
• Fritz Reichle - Württemberg
• Werner Schallau - Westfalen
(05.05.06)
Auf einer außerordentlichen Verbandsratssitzung will der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) am heutigen Freitag in Darmstadt über den Umgang mit Doping-Rekorden entscheiden. Fest steht bereits, dass keine Annullierung von deutschen Bestmarken, die mit Unterstützung von Doping-Substanzen erzielt wurden, erfolgt, weil dies juristisch nicht möglich sei. Eine für den DLV erarbeitete Expertise führender Sportrechtsexperten kommt tatsächlich zu dem Ergebnis, dass eine nachträgliche Aberkennung nicht mit Artikel 103 des Grundgesetzes vereinbar sei. "Regeln, die die Aberkennung von Rekorden beim nachweislichen Missbrauch von Doping-Mitteln möglich machen, bestehen für Weltrekorde erst seit 1994 und für DLV- Bestmarken erst seit 1999", erklärte dazu DLV-Präsident Clemens Prokop.
Es gebe jedoch Gedankenspiele für "eine sportpolitische Lösung". So könnte es zu einer Zäsur kommen und rückwirkend ab 1. Januar 2000 eine neue Rekordliste gelten. Alle vorher erzielten Bestmarken würden als "Jahrhundert- Rekorde" geführt. Ein Schnitt wäre auch mit dem historischen Datum der Wiedervereinigung denkbar. "Vor der Vereinigung könnten getrennte Listen mit bundesdeutschen und in der DDR erzielten Rekorden gelten. Danach würden nur noch gesamtdeutsche Rekorde geführt", so Prokop.
Eine andere Variante wäre, Rekorde zu führen, die seit Einführung der nationalen Doping-Trainingskontrollen im Jahr 1991 aufgestellt wurden. "Durch Trainingstests kann zwar der Einsatz von Doping nicht ausgeschlossen werden. Das Risiko ist seitdem aber höher geworden und die Leistungen sind gesunken", meinte Prokop. Der DLV-Chef schließt auch nicht aus, dass die Rekordlisten unverändert weiter Bestand haben könnten. "Manche Athleten, an deren Rekorden kein Zweifel besteht, argumentieren, dass eine Annullierung eine zweite Benachteiligung wäre. Im Wettkampf mussten sie sich mit gedopten Konkurrenten schlagen und nach Ende der Karriere würden sie nun noch einmal bestraft", so Prokop, der den Ausgang der Verbandsratssitzung als "völlig ergebnisoffen" bezeichnete. (Quelle: sportgate.de 05.05.06)
Weltmeisterin Christel Happ (*1929, TSG Guthmuths Quedlinburg) hat die Freiluftsaison am 1. Mai mit guten Resultaten begonnen. Während sie beim 3. Lilli-Henoch-Frauensportfest des Berliner SC auf dem Hubertussportplatz im Hochsprung einmal mehr zwar 1,05m übersprang, aber bei 1,10m passen musste, sprang sie 3,03m weit und erreichte damit fast ihre Altersklassenbestweite von 3,06m aus dem Jahr 2004.
Übrigens: Lilli Henoch, nach der das Sportfest des Berliner SC benannt ist, war eine jener Frauen, die in den zwanziger Jahren im Berliner und im deutschen Sport, vor allem in der Leichtathletik, eine besondere Rolle spielten. Sie trat 1919 dem Berliner Sportclub bei, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts über ein vielfältiges Angebot an Sportarten verfügte. Der BSC gehörte zu den ersten Vereinen in Deutschland, die eine Frauenabteilung ins Leben riefen. Ihr trat die damals 20-jährige Lilli Henoch bei. Zehnmal wurde sie dann zwischen 1922 und 1926 Deutsche Meisterin im Kugelstoß, Diskuswurf, Weitsprung und in der 4x100-Meter-Staffel. Vier Weltrekorde stellte sie auf, und nebenbei zählte sie zur Elite der deutschen Hockey - und Handballspielerinnen. Sie war eine jener Sportlerinnen, die der jungen deutschen Frauen-Leichtathletik Weltgeltung verschafften und den Sport der Frauen insgesamt auf den langwierigen Weg der gesellschaftlichen Anerkennung und Emanzipation brachten.
Für die junge Leichtathletin und Sportlehrerin endete dieser voller Hoffnung begonnene Weg auf brutale und unmenschliche Weise. Lilly Henoch war Jüdin. Mit der Errichtung der NS-Diktatur wurde ihr wegen ihrer jüdischen Abstammung an der Schule gekündigt. Die sog. Rassen-Gesetzgebung der Nazis zwang sie auch zum Austritt aus ihrem Sportverein. Sie trat dem "Jüdischen Turn- und Sportclub 1905" bei. An der jüdischen Schule in der Rykestraße in Prenzlauer Berg fand sie dann als Turnlehrerin nochmals eine Anstellung. Am 10. November 1938 - nach der sog. Reichskristallnacht - mußte sie auch diese Arbeit aufgeben. Lilli Henoch unterrichtete bis 1942 an einer jüdischen Schule in der Choriner Straße. 1942 wurden von den NS-Behörden entsprechend des Beschlusses zur "Endlösung der Judenfrage" alle jüdischen Einrichtungen geschlossen. Mit dem 19. "Judentransport" am 5. September 1942 wurde Lilli Henoch zusammen mit ihrer Mutter in das Ghetto von Riga, das zur Vernichtung der jüdischen Bevölkerung eingerichtet worden war, deportiert. Seit der Ankunft dieses Transportes in Riga gilt Lilli Henoch als verschollen. Vermutlich kam sie noch im Jahr 1942 in Riga um.
(Quelle www.leichtathletik.de und www.luise-berlin.de, 05.05.06)
Ein kostenloses persönliches Trainingsprogramm für den 21. München Marathon wird jetzt angeboten und dies (fast) deutschlandweit. Insgesamt 16 Marathon-Coaches bereiten in 10 Bundesländern interessierte Läuferinnen und Läufer auf den Lauf am 8. Oktober vor, der in diesem Jahr auch zugleich als Deutschen Marathonmeisterschaften durchgeführt wird. Das sachkundige Training findet mindestens einmal wöchentlich statt und ist kostenlos.
Einzige Voraussetzung: Die Anmeldung zur Teilnahme am München Marathon muss über einen "MÜNCHEN-MARATHON-Coach" erfolgen. Denn als Belohnung für sein Engagement kann der gewinnen: Der Coach mit den meisten München-Marathon-Finishern im „Olympiastadion“ fliegt zum Honolulu-Marathon im Dezember 2006 nach Hawaii. In das Training einsteigen können Interessierte jeder Zeit.
Alle Trainer wurden von Runner’s World Redakteur und ehemaligem Spitzenläufer Martin Grüning (2:12:30h) in einem Bewerbungsverfahren ausgewählt. Mehr... (05.05.06)
Nach diesem langen Winter zeigen die ersten Bahneröffnungssportfeste noch keine besonders herausragenden Leistungen der Mastersathleten. Eine Ausnahme bildeten die Stabhochsprungwettbewerbe am 1. Mai in Garbsen. Bei der "Landesoffenen Bahneröffnung des Garbsener SC" ging es in dieser Disziplin spannend zu: 3,90m mit dem Stab waren für Michael Talke (*1968, MTV 49 Holzminden) ein guter Saisonauftakt, übertraf er doch seine Vorjahresbestleistung um 9cm.Jürgen Rudert (*1948, SV Nienhagen ) übersprang 2,90 m und "age-graded" den stärksten Saisonauftakt zeigte M65-er Karl Ochs (*1938, TuS Empelde ) mit persönlicher Altersklassenbestleistung von 2,80 m. Einen salto nullo leistete sich in diesem Wettkampf übrigens Favorit Volkmar Reinecke (*1965, Hannover 96).
Auch bei den Frauen wurden gute Stabhochsprungleistungen geboten. Dr. Christina Ziemann (*1968, MTV 49 Holzminden) übersprang 3,20 m und Silvia Janke (*1960 LG Bremen Nord) stellte bereits im ersten Freiluftwettkampf des Jahres mit 2,80 m ihre AK-Bestleistung des Vorjahres ein.
400m-Spezialist Gerd Deppe (*1964, OTB Osnabrück) startete in Garbsen mit 12,30sec über 100m (W:-0,8) und ausbaufähigen 25,27sec (W: 0,0) über 200m in die Bahnsaison. Alexander David (*1970, TSG Bergedorf) sprintete die 100m 11,72 sec (W:0,0) und 23,22sec (W. 0,0) über die doppelte Distanz. Schneller als im vergangenen Jahr präsentierte sich in seiner neuen Altersklasse M40 Thomas Störringer (*1966, TuS Wunstorf) in 2:08,10 min über 800m. Über 3000m überraschte ein gegenüber 2005 fast 20 Sekunden schnellerer Thomas Ruminski (*1960, SV Eintracht Hiddestorf) in 9:41,65 min über 3000m und gewann den Lauf. Im Hochsprung übersprang Dirk Hoffmeister (*1967, LG Braunschweig) 1,81 m.
Schon zwei Tage zuvor hatten beim Sportfest in Osterode (Harz) W60-erin Traute Abu Ajamieh (*1945, TK Jahn Sarstedt) über 5000m in persönlicher AK-Bestzeit mit 23:05,80min und über 1500m Elisabeth Gebauer (W50, *1954, LG Eichsfeld) in 5:35,03 min überzeugt .
Thomas Biedermann (M40, *1966, LG HSG Nordhausen) absolvierte ein umfangreiches Wettkampfprogramm und konnte mit 12,46 sec (W:+0,5) über 100m, 24,57sec (W:+0,1) über 200m und dann noch 53,10sec über die Stadionrunde zufrieden sein. (03.05.06)
Auf die deutschen Mastersathleten ist Verlass. Nach dem offiziellen Meldeschluss für die 15. Europameisterschaft der Senioren/innen, die vom 19. bis 30. Juli in Posen (Polen) stattfindet, werden 680 Meldungen vom Deutschen Leichtathletik-Verband an den örtlichen Ausrichter weitergeleitet. Damit wird Deutschland auch bei dieser EM wieder eine der größten Mannschaften stellen, wenn nicht sogar die größte. Welche weiteren Nationen ebenfalls mit ähnlich starken Mannschaften in Posen vertreten sein werden, wird sich in den kommenden Tagen herausstellen, sobald in Posen die Meldungen aller EVAA-Mitgliedsverbände vorliegen.
Zur Statistik: 478 Männer werden aus Deutschland in den Altersklassen M35 bis M90 und 202 Frauen in der W35 bis W80 vertreten sein. Bei den Männern sind am stärksten die Alterklassen M65 (78 Athleten), M55 (64 Athleten) und M45 (59 Athleten) besetzt. Die Altersklasse W40 ist bei den Frauen mit 33 Athletinnen am umfangreichsten vertreten, gefolgt von der W45 (31 Athletinnen) und der W35 (29 Athletinnen).
DLV-Teilnehmerliste (pdf)
(Quelle: www.leichtathletik.de, 02.05.06)
"Die Sache ist verdammt schwierig", stöhnte Clemens Prokop noch vor einer Woche. Der Präsident des Deutschen Leichtathletikverbandes (DLV) suchte eine Lösung, "die den berechtigten Interessen aller gerecht wird". Dabei erweckte Prokop den Eindruck, sie sei schon gefunden: Er düste in die USA zu Sponsorengesprächen. Am Mittwoch kehrt er zurück, zwei Tage, bevor das DLV-Präsidium und die Chefs der Landesverbände in einer Sondersitzung die womöglich wichtigste Entscheidung seiner Amtszeit treffen: Wie verfährt die deutsche Leichtathletik mit ihren dopinggestützten Rekorden?
Neun Monate ist es dann her, seit die frühere Weltklassesprinterin Ines Geipel, Nebenklägerin im Prozess gegen DDR-Sportchef Manfred Ewald, beim DLV die Streichung ihres Namens aus dem 4 x 100 Meter-Vereinsweltrekord des SC Motor Jena beantragte. Eine vergiftete Bestmarke, argumentierte die Schriftstellerin, ungeeignet als Maßstab für fairen Wettbewerb. Im Oktober setzte Prokop eine Prüfkommission ein. Im März tagte sie, das erste und einzige Mal. 43 fragwürdige Rekorde entdeckte der DLV, die meisten erzielt in den 80er-Jahren von Athleten aus der DDR, dem Hoheitsgebiet des Dopingstaatsplans 14.25. Fast ein Viertel aller gültigen Rekorde steht zur Diskussion.
Ein Gutachten, ausgestellt vom Kommissionsvorsitzenden, dem früheren Bundesrichter Volker Röhricht, wertete die Aberkennung von Rekorden als Strafe für Doping. Bestraft werden dürfe jedoch nur, wenn zum Zeitpunkt des Dopens die mögliche Sanktion bereits feststand. Die Aberkennung manipulierter Rekorde regelte der Leichtathletik-Weltverband aber erst 1994, der DLV 1999 - und so schien die Sache plötzlich ganz einfach. Amtsrichter Prokop meint nun, "dass eine juristische Lösung des Einzelfalls nicht möglich ist". Rekorde können also nicht rückwirkend gelöscht werden. Die Kommission folgte dieser Lesart. Sie empfahl eine vermeintlich juristisch unangreifbare "sportpolitische Lösung", über die nun der Verbandsrat befindet: die Einführung einer neuen Rekordliste ab dem Jahr 2000. Die unerreichbaren Bastionen bleiben trotzdem - als versteinerte "Jahrhundertrekorde".
Die Empfehlung ist umstritten. "Wenn da mal einer richtig reingeht", sagt der Marburger Universitätsprofessor Dieter Rössner fast begeistert, "gibt das noch viele juristische Kontroversen." Die Einschätzung Rössners, Direktor des Instituts für Kriminalwissenschaften und international renommierter Sportjurist, legt Zweifel am Tiefgang der DLV-Prüfung nahe. Das Rückwirkungsverbot gelte nur im öffentlichen Recht, sagt Rössner verwundert - "im Zivilrecht natürlich nicht". Zwar hätten Athleten mit einem Rekord eine Rechtsposition erworben, doch die könne der Verband entziehen, "wenn sie rechtswidrig erlangt wurde". Rössner widerspricht Prokop: "Eine Rekordaberkennung wäre keine Verletzung des Persönlichkeitsrechts." Vorausgesetzt, die Manipulation sei nachweisbar. "Aber das", meint er, "würde sich wohl machen lassen."
Folgt man Rössner, ist zu fragen, warum der DLV gerichtsfeste Manipulationszeugnisse aus Urteilen und Zeugenvernehmungen in den Strafverfahren zum DDR-Sport ignorieren möchte. Die Aussage von Trainer Horst-Dieter Hille etwa, der die Vergabe des DDR-üblichen Muskelmachers Oral Turinabol an Geipels Staffelkollegin Marlies Göhr, dazu Rekordhalterin über 100 Meter, "von 1976 bis 1988" penibel bezifferte. Die saisonalen Dosierungen, festgehalten im Nachlass des Forschungsinstituts für Körperkultur und Sport und ebenfalls von Gerichten anerkannt, für Dutzende Rekordler wie Frank Emmelmann oder Marita Koch. "Im Übrigen", erklärt Prokop, "haben bis auf Frau Geipel alle ehemaligen Sportler, soweit sie sich geäußert haben, einen Zusammenhang zwischen Doping und dem Rekord verneint." Er sagt das ohne erkennbare Distanz.
Göhr beispielsweise versuchte unlängst öffentlich eine Bereinigung des DDR-Sportwesens: Die Pillen habe man ja nicht schlucken müssen. Angesichts der Urinkontrollen bei jedem Athleten zur Ermittlung anaboler Abklingraten wäre das, von der ausgebliebenen Spitzenleistung wohl abgesehen, allerdings der Rauswurf aus dem System gewesen. Emmelmann und Koch, Inhaberin des zwanzig Jahre alten 400-Meter-Fabelweltrekords, beauftragten mittlerweile Anwalt Peter-Michael Diestel. Er drohte Prokop, gegen "öffentliche Beschädigung des Ansehens und der Leistung" seiner Mandanten vorzugehen, und zwar "auf das Schärfste".
Die Schärfe erstaunt, denn die Rekordhalter waren nur zum Gespräch eingeladen - gerade einmal vier kamen. Der Erlanger Florian Schwarthoff war dabei, er möchte seine 13,05 Sekunden über 110 Meter Hürden nicht mittels Jahrhundertliste relativiert wissen: "So ein Rekord", sagt er, "ist etwas Absolutes. Die schnellste Zeit, die jemals einer gelaufen ist. Diese Klarheit würde zunichte gemacht." Prokop bedauert das, spricht aber von "unvereinbaren Interessen".
Rechtsexperte Rössner sieht auch das anders. Für den Fall, dass der DLV die Einzelfallprüfung scheut, schlägt er zunächst eine Zäsur ab 1990 vor. Die Vereinigung beider Leichtathletikverbände markiere den "Bruch mit dem alten System". Saubere Athleten könnten aber bei jeder Generallösung auf umgekehrte Einzelfallprüfung pochen und den Erhalt ihres Rekords beantragen: "Der Verband hätte dann die Ausnahme zu prüfen." Ines Geipel kündigte Unterlassungsverfügung an, um ihren Namen auch aus einer Jahrhundertliste löschen zu lassen. Sie will nicht mit dem verseuchten System verbunden bleiben. Rössner prophezeit: "Selbstverständlich existiert kein Staffelrekord mehr, wenn eine der vier Athletinnen sagt, sie sei gedopt worden." Und ihn beschäftigt ein grundsätzliches Problem: Jenen Athleten, "die sich dem Zwangsdoping nicht entziehen konnten" stellt Rössner seine Definition von Rekorden gegenüber: "die ehrwürdigsten Zeichen des Sports in der Öffentlichkeit". Seine eindeutige Abwägung: "Betrug darf die Ethik des Sports nicht beeinträchtigen."
Vielleicht braucht es gar keine besondere juristische Bildung, um zu begreifen, warum Früchte eines Tuns, das der Bundesgerichtshof als Körperverletzung und mittelschwere Kriminalität einstufte, keinen Bestand haben sollten - auch nicht in einer Jahrhundertgalerie. Das würde bedeuten, jene ernst zu nehmen, die nicht Verlorenes betrauern, sondern Bleibendes tragen: die Geschädigten des DDR-Sports. Der DLV-Verbandsrat könnte also dem Sport ein Niveau vorlegen, das Gerichte oder der Bundestag mit der Verabschiedung des Entschädigungsgesetzes für Dopingopfer längst erreicht haben. Votiert er ohne sorgfältige Prüfung für die Pauschallösung, riskiert er den Vorwurf, falsches Maß zu zementieren. "Es gibt viele gerechte Lösungen", sagt Rössner, "man muss sie nur gestalten."
Von den Funktionären, die derzeit um Posten im neuen Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) rangeln, hat man solche Sätze nicht gehört. Sie zeigen fast schon auffälliges Desinteresse an der Debatte, die andere Sportarten ebenso betrifft. Bleibt es dabei, wäre es künftig schwer zu sagen, der deutsche Sport habe diese Rekorde als lästiges Erbschaft übernommen. Er hätte sie sich dann wohl verdient. (von Grit Hartmann aus Berliner Zeitung, 02.05.06)
Knapp ein Jahr vor der Nonstadia-EM findet am letzten Maiwochenende der diesjährige Regensburg-Marathon statt. Der LLC Marathon Regensburg, Deutschlands größter Laufverein, organisiert und betreut das überregionale sportliche Ereignis mit internationaler Beteiligung. Im Vorgriff auf die Nonstadia-EM im kommenden Mai haben die Veranstalter diesmal die Strecken für den Marathon und den Halbmarathon getrennt.
Den Marathonis wird "die psychologisch nervige Doppelrunde" erspart, und sie werden die 42 Kilometer erstmals auf der deutlich nach Osten verlängerten Strecke zurücklegen. Diese Änderung ermöglicht den Organisatoren den Halbmarathon in einem Block zu starten. Für die Teilnehmer am "Thurn und Taxis Halbmarathon" bleibt die Strecke gegenüber dem Vorjahr ebenso unverändert wie für die Inliner.
Der Lauf in der Oberpfalz hat von den Finishern bereits zum vierten Male in Folge bei repräsentativen Meinungsumfragen Traumnoten erhalten und damit seinen Ruf als Top-Veranstaltung souverän verteidigt.
In diesem Jahr bietet der Halbmarathon - flankiert von einem traditionell sehr umfangreichen Rahmenprogram - ambitionierten Wettkampfsportlern die einmalige Chance, ein Jahr vor den Nonstadia-Europameisterschaften die EM-Strecke zu testen, einen flachen und schnellen Kurs durch den Altstadtkern der 2000-jährigen Stadt, über das Bauwunder des Mittelalters, die Steinerne Brücke, und vorbei an vielen historischen Sehenswürdigkeiten, wie die Ausschreibung zurecht verspricht. Mehr... (Quelle: Helmut Burzer auf scc-events, 02.05.06)
Gastgeber Deutschland zeigte sich am Sonntag bei der Premiere der Berglauf-Europameisterschaften der Senioren im Zeller Stadtteil Unterharmersbach im Schwarzwald reichlich „egoistisch“, denn elf von fünfzehn Einzeltitel sowie alle acht Teamwertungen blieben im eigenen Land. Dies allerdings vor dem Hintergrund, dass die Seniorenläuferinnen und Seniorenläufer des Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) ohnehin zu den weltbesten Spezialisten zählen. Aus diesem Grund kommt die Dominanz der DLV-Starter keinesfalls überraschend. Sie konnten drei Viertel der Teilnehmer aus insgesamt neunzehn Nationen stellen.
Überraschend waren jedoch einige Leistungen auf der 10 Kilometer langen Strecke mit einer Höhendifferenz von 700 Metern zum Brandenkopf, allen voran der Sieg der eher auf den Flachdistanzen und im Crosslauf zur Weltspitze zählenden Marie-Luise Heilig-Duventäster (*1961, LG Welfen) über die hohe Favoritin Izabela Zatorska aus Polen in der Mastersklasse W 40. So war die deutsche Nationalhymne bei der stimmungsvollen Siegerehrung in der Schwarzwaldhalle der Dauerbrenner des Abends, denn mit weitem Abstand folgten im Medaillenspiegel die Niederlande, Großbritannien, Frankreich und Österreich mit jeweils einer Goldmedaille.
„Die Atmosphäre ist einmalig schön, mit dem TV Unterharmersbach haben wir als Ausrichter einen Volltreffer gelandet. Wir sind jedenfalls mit der Premiere sehr, sehr zufrieden“, lobte Dieter Massin, Präsident des Europäischen Seniorenverbandes (EVAA), die Veranstaltung im Harmersbachtal, die bei besten Laufbedingungen und einem großen Zuschauerzuspruch entlang der Strecke und vor allem am Ziel am Brandenkopf in 931 Metern durchgeführt wurde. Auch der Berglauf-Weltverbands-Präsident Danny Hughes zeigte sich von der Professionalität des veranstaltenden TV Unterharmersbach angetan: “Eine fantastische Organisation, aber darüber mussten wir uns auch nach den Erfahrungen in früheren Jahren bei der EM-Premiere keine Sorgen machen.“
Für den badischen Verbandspräsidenten Franz-Josef Eckstein schloss sich mit der Ausrichtung der Masters-Europameisterschaften ein beeindruckender Kreis von hochkarätigen Meisterschaften wie den Deutschen Meisterschaften, Masters-Weltmeisterschaften und Grand-Prix-Finale: „Damit hat der TV Unterharmersbach eigentlich fast alles erreicht, was im internationalen Berglauf als Ausrichter möglich ist!“ Einen großen Wurf haben allerdings die Unterharmersbacher noch frei, und dieser könnte in einigen Jahren gar die Ausrichtung von bergauf-bergabführenden Titelkämpfen des Europäischen Leichtathletik-Verbandes (EAA) oder des Berglauf-Weltverbandes (WMRA) sein. „Darüber ernsthafte Gedanken zu machen, ist uns allerdings zu früh“, gestand TVU-Organisationsleiter Alfred Siegesmund am Abend ein. „Lasst uns erst einmal diese sehr harmonisch verlaufenen Masters-Europameisterschaften gebührend abschließen. Wir haben allen Grund zu feiern.“
Rein sportlich waren diese Titelkämpfe auf ähnlich hohem Niveau wie die World-Masters 2003, die das kleine Schwarzwaldstädtchen am Harmersbach zumindest im Berglauf weltweit bekannt machte.
Den Auftakt machte zur Mittagszeit der für die LG Wetzar startende Werner Schanné (*1935) mit einem überlegenen Sieg in der Masterskategorie M 70 in der bemerkenswerten Zeit von 56:07 Minuten und einem fast sechsminütigen Vorsprung auf den Italiener Bruno Baggia (*1934, Atletica Valli di Non e Sole, Italien). Einen ähnlich überragenden Lauf legte der vielfache Weltmeister Peter Lessing (*1941, LG Ortenau Nord) in der Kategorie M 65 hin, obgleich er selten im Berglaufterrain anzutreffen ist.
Bei den ältesten Damen setzte sich die eher als Bahnspezialistin zu bezeichnende Barbara Wolf (*1941, TG Viktoria Augsburg) gegen Bärbel Berghaus (*1940, Solinger LC) durch; überraschend stark hier auf Rang fünf die mit 71 Jahren älteste Starterin Annemarie Stiegmann (*1935, LG Lage-Detmold), die mangels W70-Altersklasse aufgrund der Wettkampfregularien gegen deutlich jüngere Konkurrentinnen anzutreten hatte.
In einem spannenden Rennen verwies bei den 60-Jährigen der Passauer Wolfgang Huber (*1945, LG Passau) den Briten David Trickett (*1944, Hallamshire Harriers Sheffield, Großbritannien) sowie den Pfälzer Adolf Reinhart (*1944, 1. FC Kaiserslautern) auf die Plätze, während bei den Frauen Gerlinde Schmittner (*1945, TV Ochsenfurt) nach einer Wadenzerrung bis zuletzt gegen die Marathon-Weltmeisterin von San Sebastian Karin Risch (*1946, TSV Eschollbrücken-Eich) zittern musste.
Seinen ersten Berglauf bestritt hingegen der Württemberger Rudolf Pletzer (1949, TSV Frickenhausen) und durfte dabei nach einer überzeugenden Vorstellung zugleich die Nationalhymne bei der Siegerehrung hören. Dabei schlug Rudolf Pletzer den amtierenden Berglauf-Weltmeister Reinhart Vogler (*1950, TV Bad Brückenau) und mit Kurt Herbicht (*1949, TS Lichtenfels) einen weiteren Mitfavoriten deutlich.
Im rein deutschen Duell in der W 55 bezwang Liane Muschler (*1950, SC DHfK Leipzig) die Südbadenerin Roswitha Schäffler (*1946, LC Marathon Rheinfelden), während sich in der Masterskategorie W 50 die aus Cuxhaven stammende Anne Fischer (*1955, ATS Cuxhaven) nach starkem Finish gegen die Italienerin Rosy Pattis (*1953, ASV LG Schlern Raiffeisen) durchsetzen konnte.
Der mit Sieghoffnungen gestartete Schwarzwälder Charly Doll (*1954, SV Kirchzarten) musste sich hingegen nach starkem Auftakt letztlich den beiden starken Briten David Neill (*1956, Staffordshire Moorlands A.C., Großbritannien) und dem 3.000-Meter-Weltrekordler Nigel Gates (*1953, Brighton + Hove A.C., Großbritannien) geschlagen geben. „Das war heute nicht mein Tag“, bekannte der Olympiakoch und zweifache Swiss-Alpine-Marathon-Sieger im Ziel, „Ich hatte starke Kopfschmerzen. Da ging irgendwann nichts mehr!“
Mehr Erfolg hatte hingegen der Saarländer Uwe Hartmann (*1959, LAC Saucony Saar), der nach einem intensiven Trainingslager derart locker wirkte, dass er klar vor dem Bergspezialisten Helmut Strobl (*1959, SVO LA Germaringen) und dem starken Franzosen Gilles Convert (*1960, Clermont Athletisme) als Sieger der M 45 einlief. Dagegen setzte sich in der weiblichen Kategorie die Französin Chantal Baillon (*1958, Athletic Club Bourg Pierrelatte, Frankreich) gegen die Karlsruher Allroundläuferin Ulrike Hoeltz (*1961, LSG Karlsruhe) durch.
Die Sensation schlechthin schaffte die für die LG Welfen startende Marie-Luise Heilig-Duventäster (*1961) in ihrem allerletzen internationalen W40-Start. Sie konnte die die hohe Favoritin Izabela Zatorska (*1962, Wrocanka, Polen) schon nach vier Kilometern abschütteln und machte sich damit das wohl schönste Geburtstagsgeschenk, denn wenige Stunden später durfte sie ihren 45. Geburtstag feiern. Mit 49:29 Minuten lief sie zudem eine exzellente Endzeit. Die polnische Weltklasseathletin hingegen humpelte mit Wadenkrämpfen über zwei Minuten später ins Ziel. Zermatt-Marathon-Siegerin Sylke Schmitz (*1967, TSV Kiebingen) gewann überlegen die W 35-Wertung vor der Nationalmannschaftsläuferin Tanja Schmidt (*1969, LAC Saucony Saar), der Britin Julie Wilson (*1970, Dark Peak Fell Runners, Großbritannien) und der Favoritin Irena Czuta-Pakosz (*1966, MLUKS, Polen).
Masters-Tagesschnellster auf dem 10-Kilometer-Parcours war als Sieger der Mastersklasse M 40 der Wiener Helmut Schmuck (1963,
LCC Wien, Österreich) mit 42:57 Minuten. Allerdings musste der frühere zweifache Berglauf-Weltmeister alle Register ziehen, um den starken Ansbacher Paul Sichermann (*1965, LG Kreis Ansbach) auf Rang zwei zu verweisen.
Jubel bei den holländischen Zwillingen Maykel und Björn Geerdink (*1970, Marathon Pim Mulier Hengelo, Niederlande), die als „Flachländer“ mit einem Fünf-Sekunden-Abstand zueinander und mit deutlichem Abstand zur weiteren Konkurrenz Gold und Silber gewinnen konnten.
Im offenen Lauf zeigten einige Mitglieder der DLV-Nationalmannschaft ihr Können. Überraschend setzte sich bei den Männern der im Februar mit dem Empire-State-Building-Run den wohl spektakulärsten Treppenlauf der Welt siegreiche Thomas Dold aus dem nahen Steinach im starken Finale in 42:03 Minuten gegen Timo Zeiler (Trochtelfingen/ 42:14) und den Einheimischen Ulrich Benz durch. Bei den Frauen gab Alexandra Bott (Hanau-Rodenbach) mit 51:58 Minuten ihre Visitenkarte am Brandenkopf ab.
„Mit der Streuung der Medaillen bin ich sehr zufrieden“, gestand Berglauf-Weltpräsident Danny Hughes und meinte damit vor allem die Erfolge der holländischen Geerdink-Zwillinge, die zudem in der Mannschaftswertung mit Peter Jongsma hinter der deutschen Mannschaft Silber gewannen. Und knüpfte damit aber auch die Hoffnung für die nächste Austragung im Jahr 2008: „Die erste Austragung jedenfalls war eine sehr erfolgreiche und wir hoffen, dass wir die Resonanz künftig weiter ausbauen können.“
Weiterer Bericht auf www.Laufreport.de
Alle EM-Ergebnisse finden Sie hier...
STIMMEN ZUR VERANSTALTUNG
Maykel Geerdink (Niederlande / Sieger M 35):
„Das ist doch für meinen Zwillingsbruder Björn und mich als ausgesprochene Flachländer mit Platz eins und zwei ein großer Erfolg. Eigentlich ist Björn der bessere, aber 100 Meter vor dem Ziel habe ich mich besser gefühlt und konnte deshalb auch gewinnen.“
Sylke Schmitz (TSV Kiebingen, Siegerin W 35):
„Es ging super bei mir. Besser hätte es nicht laufen können, obwohl meine Saisonziele mit dem Zermatt-Marathon und dem Jungfrau-Marathon erst im Spätsommer liegen.“
Helmut Schmuck (Österreich / Sieger Sieger M 40):
„Im Flachen war Paul Sichermann immer am Drücker, im Steilen habe ich aber gemerkt, dass ich ihn packen würde!“
Paul Sichermann (LG Kreis Ansbach, Zweiter M 40):
„Ich konnte das gesamte Rennen über mit Helmut Schmuck zusammenlaufen, am letzten Steilstück war er einfach noch etwas besser als ich.“
Marie-Luise Heilig-Duventäster (LG Welfen, Siegerin W 40):
„Damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet. Da ich morgen Geburtstag habe, ist dies doch für mich das schönste Geburtstagsgeschenk! Ich hätte nie gedacht, dass ich Izabela Zatorska schlagen würde!“
Izabela Zatorska (Polen / Zweite W 40):
„Ich habe starke Krämpfe gehabt und musste unterwegs stehen bleiben!“
Uwe Hartmann (LC Saucony Saar; Sieger M 45):
„Ich hatte von Beginn an gute Beine und bin deshalb sehr zufrieden mit meinem Rennen. Ich war zwei Wochen im Trainingslager und die eine Woche Regeneration hat offensichtlich gut
Der Österreicher Helmut Schmuck, zweifacher Weltmeister, ließ sich auch am Brandenkopf nichts vormachen
gereicht. Bis 5 Kilometer hat der Franzose Gilles Convert zumeist Tempo gemacht, dann konnte ich mich aber relativ leicht absetzen!“
Ulrike Hoeltz (LSG Karlsruhe, Zweite W 45):
„Die Französin Chantal Baillon hat von Beginn an Druck gemacht. Da hatte ich keine Chance, auch wenn ich am Brandenkopf noch etwas herangekommen bin.“
David Neill (Großbritannien / Sieger M 50):
„Dies ist ein wichtiger Sieg für mich, da meine Stärke eigentlich im Bergablaufen liegt!“
Charly Doll (SV Kirchzarten, Dritter M 50):
„Das war heute nicht mein Tag. Ich hatte starke Kopfschmerzen, dann geht einfach nichts mehr! Ich habe zwar versucht, mich vom Start weg abzusetzen, aber am Schluss ging dann nichts mehr!“
Anne Fischer (ATS Cuxhaven, Siegerin W 50):
„Das ist meine erste Medaille bei internationalen Meisterschaften! Das ist doch gut für eine Flachländerin, oder? Mein Trainer hatte mir 2003 wegen meiner geringen Körpergröße geraten, Bergläufe zu machen!“
Rudolf Pletzer (TSV Frickenhausen, Sieger M 55):
„Nach 9 Kilometern konnte ich mich leicht absetzen, aber der letzte Kilometer war schon sehr hart! Ein toller Erfolg für uns, denn auf den ersten drei Plätzen liefen mit mir, Reinhart Vogler und Kurt Herbicht drei Deutsche ein. Mein Favorit Omer van Noten ist nur Vierter geworden!“
Liane Muschler (SC DHfK Leipzig, Siegerin W 55):
„Bei meinem Sieg vor drei Jahren bin ich zwei Minuten schneller gewesen. Der Berg ist allerdings nicht höher geworden, sondern ich bin halt drei Jahre älter geworden. Die Strecke ist schwierig, aber gut. Die Organisation war einfach wieder spitze!“
Wolfgang Huber (LG Passau, Sieger M 60):
„Eigentlich hatte ich mich schon mit Platz zwei zufrieden gegeben, der Rest war dann beim Spurtrennen reine Willenssache.“
Gerlinde Schmittner (TV Ochsenfurt, Siegerin W 60):
„Die Stimmung war einfach toll. Unterwegs hatte ich schon einen Riesenvorsprung, habe aber Wadenkrämpfe bekommen und ziemlich abgebaut. Aber es hat doch noch gereicht!“
Peter Lessing (LG Ortenau Nord, Sieger M 65):
„Diesmal hat mit Kaspar Scheiber mein Dauerkonkurrent gefehlt. Ich liebe die Berge mit Flachpassagen, deshalb kommt mir der Lauf zum Brandenkopf sehr entgegen.“
Barbara Wolf (TG Viktoria Augsburg, Siegerin W 65):
„Eigentlich laufe ich keine Berge, aber weil ich 2003 hier schon einmal Dritte wurde und es so schön war, musste ich einfach wiederkommen! Im Flachen habe ich deshalb die Flucht nach vorne ergriffen und es hat gereicht! So eine Stimmung wie hier habe ich noch nie erlebt!“
Werner Schanné (LG Wetzlar, Sieger M 70):
„Das ist blendend gegangen. Schließlich ist dies mein erster Berglauf!“
Robert Dürrschnabel (DJK Villingen, mit 77 Jahren ältester Teilnehmer):
„Seit 47 Jahren laufe ich alle Strecken von 1.000 Meter bis 100 Kilometer, dazu Cross und Berglauf. Mit 77 Jahren bin ich als ältester Teilnehmer Zwölfter der Altersklasse M 70 geworden!“
Dieter Massin, European Veterans Athletics Association (EVAA):
„Der Berglauf hat in dem Senioren-Angebot der EVAA bislang noch gefehlt, so dass wir jetzt mit der Einführung von Europameisterschaften eine Komplettierung in der Senioren-Bewegung von der Straße über die Bahn bis hin zum Berglauf erreichen konnten. Ich habe hier sehr viele neue Teilnehmer angetroffen, die bisher bei EVAA-Meisterschaften noch nicht am Start waren. Insgesamt haben mich die Teilnehmerzahlen überrascht. Deutschland hat als Gastgeber natürlich den Großteil der Teilnehmer gestellt, diese Dysbalance ist allerdings eine natürliche. Die Atmosphäre ist einmalig schön, mit dem TV Unterharmersbach haben wir als Ausrichter einen Volltreffer gelandet. Wir sind jedenfalls mit der Premiere sehr, sehr zufrieden!“
Danny Hughes, Präsident World Mountain Running Association (WMRA):
“Es war eine fantastische Organisation, aber darüber mussten wir uns auch nach den Erfahrungen in früheren Jahren bei der EM-Premiere keine Sorgen machen. Es gab einige überraschende Ergebnisse. Mit der Streuung der Medaillen bin ich sehr zufrieden. Die erste Austragung jedenfalls war eine sehr erfolgreiche und wir hoffen, dass wir die Resonanz künftig weiter ausbauen können.“
Franz-Josef Eckstein, Präsident Badischer Leichtathletik-Verband (BLV):
„Das war eine perfekte Organisation! Man merkt einfach, wenn ein Ausrichter mit Herzblut dabei ist. Damit hat der TV Unterharmersbach eigentlich fast alles erreicht, was im internationalen Berglauf als Ausrichter möglich ist!“
Hans-Martin Moll, Bürgermeister Zell am Harmersbach:
„Das war in allen Bereichen überzeugend. Der TV Unterharmersbach hat auch diese Herausforderung bestens gemeistert. Natürlich hat auch das Wetter einmal mehr gestimmt!“
( Quelle: Wilfried Raatz, Stimmen: Elizabeth Delp / Wilfried Raatz in www.leichtathletik.de, 01.05.06)
Heinz Wiemer, einer der bekanntesten Altersklassen-Leichtathleten nicht nur in Delmenhorst, ist tot. Er erlag 76-jährig einem Krebsleiden.
Hürden waren für Heinz Wiemer da, um sie zu meistern. Egal, ob es die Absperrgitter im Stadion waren, die er mal eben übersprang, oder die Hochsprunglatte. Noch im letzten Jahr feierte der 76-Jährige in Nordenham mit 1,22 Metern einmal mehr einen Hochsprung-Landesrekord bei den Senioren. Und wer erinnert sich nicht, als er sich im vorletzten Jahr wie ein Schneekönig freute, als er auch dort mit 1,21 Metern Landesmeister wurde.
Die Leichtathletik und Heinz Wiemer gehörten zusammen. Ob es nun die 100- und 200-m-Strecken waren, oder ob er im Weitsprung oder bei den Wurfdisziplinen dabei war. Nahezu jeden Tag war Heinz Wiemer im Stadion zu finden. Wenn er sich nicht gerade auf einen Wettkampf vorbereitete, lief er dort seine Runden.
Aber nicht nur Ehrgeiz zeichnete den Einträchtler aus, sondern auch seine Herzlichkeit. Den Zuschauern erklärte er, worauf es bei dem Wettkampf ankam. Den Aktiven stand er mit seiner Erfahrung zur Seite. Als Kampfrichter im Hochsprung sorgte er dafür, dass sich die Sportler wohl fühlten.
Die letzte Hürde konnte Heinz Wiemer nicht mehr meistern. Nach kurzer schwerer Krankheit erlag er am Sonnabend einem Krebsleiden. Er hinterlässt Frau Gudrun und eine erwachsene Tochter. (aus: Delmenhorster Kreisblatt, 30.04.06)
Elias Sansar heißt der Sieger des 35. Hermannslaufes. Der 26jährige Sportler vom TuS Eintracht Bielefeld bewältigte die knapp 31 Kilometer lange Strecke 1:45,50 Stunden. Platz zwei belegte Marcus Biehl (*1969, Laufladen Endspurt, 1:47,21h) vor Thomas Böckenholt (*1974, ESV Münster, 1:48,10). Der Mitfavorit Ingmar Lundström (*1972, LC Solbad Ravensberg) gab das Rennen nach 21 Kilometern auf. Insgesamt liefen 5607 Teilnehmer ins Ziel auf der Bielefelder Sparrenburg. IDort meinte der Sieger nach seinem Erfolg: " Ich bin das erste Mal dabei gewesen. Es war wirklich super. Die Zuschauer haben mich ins Ziel getragen."Ich habe es mir schwerer vorgestellt", erzählte Sansar, der bis September 2005 noch den Vornamen Ahmed trug, ehe er ihn dann "aus persönlichen Gründen" in Elias ändern ließ. "Ich hätte sogar noch zwei Minuten schneller laufen können, wenn ich bessere Streckenkenntnisse gehabt hätte." Und was plant der Sieger des Hermannslaufes 2006? Er träumt von einer Ausbildung als Physiotherapeut. Bisher hat es mit einer Lehrstelle nicht geklappt. Als Hermannslauf-Sieger hat er vielleicht bessere Karten.
Schnellste Frau des 35. Hermannslaufes war Kirsten Heckmann vom SV Brackwede in 2:13,52 Stunden. Knapp hinter ihr belegte Gisela Steinbeck (*1968, DJK Gütersloh, 2:14,03h) Platz 2 vor Michelle Hardy (SV Brackwede, 2:16,48h).
(Viel) Mehr auf den Internetseiten der Bielefelder Neue Westfälische... (30.04.06, update 01.05.06)
Einzigartige Fotoaufnahmen und engagierte Kommentare vom Hermannslauf 2006 finden sich im blogg von Helmut Dietz (TSVE 1890 Bielefeld). Der "Besuch" dort ist ein Muss.
EVAA-Vizepräsident Christian Segers (FRA) hat in einem Schreiben an das Präsidium der Europäischen Seniorenleichtathletik-Vereinigung EVAA seinen Ruecktritt mitgeteilt, der nach den Europameisterschaften in Poznañ wirksam wird. Mit dem Schritt war gerechnet worden, nachdem Segers bei der Hallen-WM in Linz den in der Veranstaltungsorganisation einen der führend tätigen Organisatoren so geschmacklos beleidigt hatte, dass ihn der französische Leichtathletikverband zu einer sofortigen Entschuldigung veranlasste. Es soll nicht das erste Mal gewesen sein, dass Segers, dessen Fachkompetenz unbestritten ist, sich im Ton vergriff.
Marina Gil-Hoernicke, Generalsekretärin der EVAA, hat nach dem Rücktritt von Segers in einem Schreiben an die Mitgliedsverbände darauf hingewiesen, dass Bewerbungen für das Vizeamt "mit einem Brief des entsprechenden Verbandes /Landes bis zum 25. Mai an das EVAA Sekretariat eingereicht werden können; "ein kurzer Lebenslauf und Foto sind erforderlich." Auf der EVAA-Generalversammlung sind nun drei Ämter im Präsidium der EVAA ("Council") neu zu besetzen. Winston Thomas (GBR) ist nach dem Tod von Torsten Carlius geschäftsführender Generalsekretär des Weltverbandes WMA geworden, Marina Gil-Hoernicke hat ebenfalls ihren Rückzug mitgeteilt. ( 30.04.06, update 3.05.06)
Beim DAMM-Endkampf am 20.05. in Passau gibt es gegenüber der bisherigen Ausschreibung kleine Veränderungen bei den Disziplinen und den Altersklassen. Dies teilt der Bayerische Leichtathletikverband mit und bittet, die aktuelle Ausschreibung zu beachten. In der W50/55 werden 3000m (und keine 800m) gelaufen und es gibt hier keine Diskuskonkurrenz. In der W60/65 steht gegenüber der Ausschreibung zusätzlich ein 3000m-Lauf auf dem Programm. Die M70 wird als reiner Testwettbewerb gewertet und nicht als Meisterschaft. Mehr... (30.04.06)
Bei wechselhaftem Wetter, von Sonnenschein bis Graupelschauern, fand die diesjährige Deutsche Meisterschaft im 100km-Lauf in Hanau-Rodenbach statt, also dort, wo vor genau 20 Jahren die Deutsche Ultra-Marathon-Vereinigung gegründet wurde. Zwei Athleten wurden für ihre besondere Leistung geehrt: Der vielfache Deutsche Seniorenmeister Franz Feller (*1938, LTF Marpingen), der nach 10:14:06h als einziger Mann bei den 20. Deutschen Meisterschaften das 20. Mal als Jubiläums-Finisher (und Sieger der M65) gefeiert wurde und als weibliches Pendant zu ihm Gudrun Kurtz, geb Müller (*1948, IGL Reutlingen), die das gleiche Kunststück bei den Frauen schaffte; auch sie hat als einzige Frau in Deutschland alle bisherigen Deutschen 100 km-Meisterschaften erfolgreich beendet.
Die neuen und in der Männerkonkurrenz alten Deutschen Meister im 100KM-Lauf heißen: Birgit Schönherr-Hölscher und Michael Sommer. Michael Sommer (*1964) holte den vierten Titel in Folge und blieb dabei erneut unter der 7-Stunden-Marke. Es war für ihn zugleich der fünfte Meisterschaftserfolg insgesamt. Der Athlet des EK Schwaikheim ließ dabei nie einen Zweifel an seinem Erfolg aufkommen. Im Ziel hatte er in 6:57:19 Stunden mit persönlicher Altersklassenbestleistung mehr als elf Minuten Vorsprung auf den DM-Zweiten Jörg Hooß (*1964, LTF Marpingen; 7:08:37 h). Thomas König (*1965, SuL Lößnitz; 7:09:12 h) erreichte Platz drei. In dieser Reihenfolge belegte die Medaillengewinner übrigens auch die Spitzenplätze der deutschen Rangliste 2005.
Mit einer optimalen Renneinteilung überzeugte bei den Frauen Birgit Schönherr-Hölscher (*1968, PV-Triathlon Witten), die als strahlende Siegerin ins Ziel einlief und dabei sogar den Eindruck hinterließ, als ob sie durchaus noch ein paar Kilometer mehr in den Beinen hätte. Hinter W45-erin Marion Braun (*1957, SV Germania Eicherscheid; 8:13:22 h) kam die Titelverteidigerin und Lokalmatadorin Carmen Hildebrand (*1969, SSC Hanau/Rodenbach; 8:33:37 h) auf den Bronzeplatz.
Bei vorbildlicher Organisation durch den ausrichtenden SSC Hanau-Rodenbach war die Meisterschaft wieder eine beispielhafte Werbung für den Ultramarathonsport in Deutschland. Dabei fand Wolfgang Schad, Präsident des Hessischen Leichtathletikverbandes, klare Worte, was er von einer Spaltung der Ultramarathonszene hält und sprach der DUV ein sehr großes Lob für die im Ultramarathonsport erbrachten Leistungen aus.
Mehr als bemerkenswert: Fünf (!) aktive Präsidiumsmitgliedern der Deutschen Ultra-Marathon-Vereinigung waren im 250 Teilnehmer starken DM-Teilnehmerfeld (193 Finisher) vertreten: DUV-Präsident Dr. Stefan Hinze (*1963, SSC Hanau-Rodenbach, 8:50:00h), der zurzeit für die Vereinten Nationen im Kosovo eingesetzte DUV-Sportwart Wolfgang Olbrich-Beilig (*1968, SC Neukirchen-Hülchrath, 9:53:28h), DUV-Schatzmeister Jürgen Köllner (*1947, LG Nord Berlin, 10:27:07h), DUV-Pressewart, André Dreilich (*1960, LC Auensee Leipzig, 8:52:55h), und DUV-Statistiker Jürgen Schoch (*1966, Forstenrieder SC, dnf.).
Alle DM-Resultate als pdf hier... und mehr... (30.04.06)
Mit Ingo Horst (Laufladen Endspurt) wird am Sonntag der letztjährige Hermannslaufsieger bei der 35. Auflage dieses Klassikers nicht an der Start gehen. Der 28-jährige Bauingenieur bereitet sich auf die Europameisterschaften im Orientierungslaufen vor, die vom 7. bis 14. Mai in Estland ausgetragen werden. Für viele Experten ist damit Elias Sansar (TuS Eintracht Bielefeld) der große Favorit auf den Sieg. Der 26 Jahre alte Deutsche kurdischer Herkunft hat sich nach dreijähriger Bedenkzeit endlich für einen Start entschieden.
"Ich bin sicherlich der beste Läufer im Feld", sagte Sansar, der 2005 bei der Leichtathletik-DM über 5.000 Meter Platz sechs belegte. "Allerdings fehlt mir im Vergleich zu Marcus Biehl oder Ingmar Lundström die Erfahrung." Konkurrent Ingmar Lundström (*1972, LC Solbad Ravensberg) zeigte sich über Sansars Startzusage überrascht: "Das habe ich nicht erwartet." Seine Einschätzung: "Bis 20 Kilometer hat er uns alle im Sack. Danach ist alles offen." Auch der zweimalige Sieger Marcus Biehl (*1969, SV Brackwede) zieht seinen Hut vor Sansar: " Er hat mir die Chance auf den dritten Titel genommen. Allerdings räumt Biehl ein, dass Sansar die Bahnsaison vergessen kann. "Nach einem Hermann bist du vier bis sechs Wochen kaputt."
Auch bei den Damen wird es keine erfolgreiche Titelverteidigung geben. Anke Kemmener (ATSV Espelkamp) hat seit Monaten erhebliche Rückenprobleme und konnte nur bedingt trainieren, so dass sie bei einem möglichen Start absolut chancenlos gewesen wäre. Heike Mohn (TSVE 1890 Bielefeld), 2005 als Zweite eingelaufen, wird in diesem Jahr auch nur als Zuschauerin auf der Strecke sein. "Ich konzentriere mich auf meinen Beruf und meine Mutterrolle", begründete sie ihre Absage. Dr. Iris Reuter (*1961, SSC Hanau/Rodenbach), die 2004 triumphierte und zwölf Monate später Dritte wurde, macht am Wochenende einen großen Bogen um den "Hermann". Aus beruflichen Gründen trat die Medizinerin eine Reise nach Montreal an.
Somit scheint die Favoritenrolle eindeutig zu sein: Gisela Steinbeck (*1968, DJK Gütersloh), die nach zwei dritten Plätzen zuvor 2005 "nur" Rang vier in persönlicher Bestzeit belegte, gilt als chancenreichste Anwärterin auf ihren ersten Hermannslaufsieg. Die in Schloß Holte lebende Sportlerin will von dieser Favoritenrolle aber nichts wissen. "Warten wir erst einmal die Nachmeldungen ab."
Die lizenzierte Personal-Trainerin, die für jedermann individuelle Trainingsprogramme entwickelt, hat in diesem Frühjahr bereits für einen Paukenschlag gesorgt. Bei den deutschen Meisterschaften im Halbmarathon in Herten-Bertlich lief die Mutter eines Sohnes (Leonard) ausgezeichnete 1:22:37 Stunde und verzeichnete mit Rang zwölf die beste Platzierung ihrer Laufbahn. Auch vor ihrer fünften Teilnahme am Hermannslauf hat die 37-Jährige immer noch gewaltigen Respekt vor dem 31,1 Kilometer langen Auf und Ab. "Die Steigungen und Treppen sind schon eine enorme Anstrengung für alle Teilnehmer", schildert sie ihre Erfahrungen.
Unter Anleitung ihres Trainers Hansi Böhme hat Steinbeck in den vergangenen Wochen vier Einheiten über jeweils 30 Kilometer in den Wäldern um Schloß Holte und im Teutoburger Wald absolviert. "Der Muskelkater danach war schon sehr groß", beschreibt sie ihre Trainingseindrücke, "zumal ich davor nur auf flachen Strecken gerannt bin." Natürlich kommen bei Gisela Steinbeck auch Zweifel auf, ob ihre Vorbereitung ausreichend war für die bevorstehende Tortur im Teuto. "Diese Gedanken sind aber normal. Ich habe sie immer gehabt." Auf eine Teilnahme beim Paderborner Osterlauf verzichtete Gisela Steinbeck, "weil ich eine leichte Zerrung im Oberschenkel hatte." Ihr Start beim 35. Hermannslauf sollte auf keinen Fall in Gefahr geraten.
Der Hermannslauf führt großteils über den Hermannsweg vom Hermannsdenkmal bei Detmold zur Bielefelder Sparrenburg. Die Gesamtlänge beträgt etwas über 31 Kilometer und wird von den schnellsten Läufern in nicht ganz zwei Stunden bewältigt. Die 1972 zum ersten Mal ausgetragenen Laufveranstaltung wird vom "Turn- und Sportverein Einigkeit 1890 Bielefeld e.V. (TSVE)" veranstaltet. Mittlerweile nehmen über 7.000 Läufer, Walker und Wanderer teil, womit der Hermannslauf zu den größeren Laufveranstaltungen in Deutschland gehört.
Die Laufstrecke führt abwechslungsreich über überwiegend Waldboden und Sand, aber auch Asphalt und Kopfsteinpflaster. Das Höhenprofil ist sehr wellig und umfasst ca. 500 Höhenmeter Anstiege sowie ca. 700 Höhenmeter Gefälle.
Legendär ist die ausgeklügelte Logistik mit einem Bustransfer aller Teilnehmer vom Meldezentrum in der Bielefelder Innenstadt zum Startort am Hermannsdenkmal bei Detmold. 100 Busse aus ganz Ostwestfalen sind dazu im Einsatz. Nach Ansicht vieler Läufer gehört diese Fahrt definitiv zum Lauferlebnis dazu. Der Zuschauerzuspruch ist nicht nur beim Einlauf an der Sparrenburg gewaltig, sondern auch schon unterwegs. Besondere Zuschauermagnete sind immer die Panzerstraße im Gelände des Truppenübungsplatzes, der Tönsberg, die Innenstadt von Oerlinghausen und die Lämershagener Treppen.
Älteste Teilnehmer beim Hermannslau sind in diesem Jahr übrigens Christel Goetz und Fritz Holzapfel. Beide Mitglieder des Telekom Post SV Bielefeld sind 78 Jahre alt und starten zum 24. (Goetz) bzw. 25. (Holzapfel) Mal.
Ergebnisse und Fotos vom Hermannslauf 2006 finden sich ab Sonntagabend auf der Internetseite der Neue-Westfälische (Quelle: wikipedia und Jörg Fritz, Neue Westfälische 27.04.06)
Die internationalen Leichtathletikverbände IAAF und World Masters Association WMA wollen ihre Zusammenarbeit weiter festigen. Dies wird aus einem Bericht deutlich, den die aktuellen IAAF-News über die diesjährige Sitzung des IAAF-Masters' Committee veröffentlichen, die vor Monatsfrist aus Anlass der 2. Hallen-WM der Senioren im Österreichischen Linz stattfand. Das Meeting war der erste offizielle Auftritt des neuen geschäftsführenden IAAF-Generalsekretärs Pierre Weiss (FRA) in dieser Funktion; Amtsvorgänger Istvan Gyulai war im Februar nach langer Krankheit verstorben.
Der Vorsitzende der Kommission Cesar Moreno Bravo (MEX) eröffnete die Zusammenkunft mit einer Schweigeminute zum Gedenken an die beiden, seit dem letzten Meeting verstorbenen Generalsekretäre von IAAF bzw WMA Istvan Gyulai und Torsten Carlius und betonte deren Einsatz und Engagement für die Leichtathletik.
Die Kommission bewertete die 2. Hallen-WM in Linz mit insgesamt 3335 Athleten aus 62 Ländern als herausragende leichtathletikeranstaltung. Nach der Änderung der entsprechenden IAAF-Regel 141 war es ürbigens die erste internationale Meisterschaft, bei der auch offiziell Männer der Altersklasse M35 am Start waren. Sie wurde über die Vorbereitungen auf die 3. Hallen-WM informiert, die 2008 in Clermont-Ferrand (FRA) stattfinden.
Nach dem Ausscheiden von Torsten Carlius will die IAAF künftig sicherstellen, so Moreno Bravo, dass der jeweilige WMA-Präsident kraft Amtes Mitglied ihres Masters' Committee ist. Dazu soll auf dem IAAF-Kongress im kommenden Jahr ein entsprechender Beschluss gefasst werden. Moreno betonte in diesem Zusammenhang auch die Bedeutung der jährlichen Koordinationstreffens von IAAF und WMA, das traditionell am Rande der IAAF-Gala in Monaco stattfindet.
WMA-Präsident Cesare Beccalli, der als Gast an der Sitzung in Linz teilnahm, unterstrich ebenfalls die gute Zusammenarbeit beider Leichtathletikorganisationen. Er kündigte ein Entwicklungsprogramm für die Seniorenleichtathletik in Afrika an, das zwar zahllose Topathleten hervorgebracht hat, in der internationalen Mastersleichtathletik aber aufgrund der ökonomischen Bedingungen keine Rolle spielt. Beccalli will auch internationale Seniorenmeisterschaften nach Südamerika bringen - der einzige Kontinent, in dem alle nationalen IAAF-Verbände auch gleichzeitg Mitglied der WMA sind.
Aktuell wurden die Kommitteemitglieder darüber informiert, dass der Europäischen Seniorenleichtathlitkverband EVAA sich im Juli des Jahres umbenennen will: Statt "Veterans" wird es, wie es die IAAF empfohlen hat, dann "Masters" im Namen der Noch-EVAA heißen. Die EVAA treibt auch ihre Antidopingaktivitäten voran und will dazu eine Fachveranstaltung am Rande der bevorstehenden Europameisterschaften im polnischen Posen durchführen. Viele aktive Seniorenlathleten hätten bereits die -aus Deutschland stammende- Antidoping-Ehrenerklärung unterzeichnet. (27.04.06)
Erstmals in diesem Jahr ehrt der Leichtathletik-Verband Rheinland seine erfolgreichen Seniorinnen und Senioren. Im Rahmen der Rheinlandmeisterschaften der Seniorinnen und Senioren am 28. Mai 2006 in Trier werden die Deutschen Seniorenmeister und die Medaillengewinner der internationalen Meisterschaften der Jahre 2005 und 2006 besonders geehrt. Mit dieser Meisterehrung würdigt der Verband die hervorragenden Leistungen seiner Senioren bei Deutschen und internationalen Meisterschaften.
Ob auch andere Landesverbände die Idee aufgreifen, ist nicht bekannt.(26.04.06)
Die Premiere der Berglauf-Europameisterschaften der Mastersläufer kann kommen! Dieses Signal gibt Alfred Siegesmund, der Organisationsleiter des ausrichtenden TV Unterharmersbach wenige Tage vor dem ersten Startschuss, der am Sonntag (30.) vor der Schwarzwaldhalle im Zeller Stadtteil Unterharmersbach um 12.40 Uhr mit dem Brandenkopf-Berglauf und ab 13.00 Uhr mit den EM-Wettbewerben der Seniorenläufer fallen wird.
Der in wenigen Jahren zur ersten Adresse in Sachen Berglauf im Schwarzwald gereifte Veranstalter hat nichts unversucht gelassen, um nach deutschen Meisterschaften, Masters-Weltmeisterschaften und Grand-Prix-Finale auch die ersten Masters-Europameisterschaften zu einem außergewöhnlichen Spektakel werden zu lassen. „Es läuft gut“, kommentierte in gewohnt knapp-sachlicher Weise der in diesen Tagen meistbeschäftigte Mann im Harmersbachtal. „Auch wenn vieles Routine ist, ein Höchstmaß an Spannung wird bei unserem Team bis zum ersten Startschuss immer bleiben. Das wichtigste ist dabei, dass die Bevölkerung hinter uns steht!“
Die 30.000 Euro teure Veranstaltung ist beim TV Unterharmersbach in besten Händen, schließlich durfte der rührige Mehrspartenverein schon 2003 die weltbesten Bergläufer beherbergen. Die Mitarbeiter um Alfred Siegesmund haben nichts unversucht gelassen, um auch die von der European Veterans Athletic Association (EVAA) und der World Mountain Running Association (WMRA) übertragenen Veranstaltung zu einem vollen Erfolg werden zu lassen. Die offizielle Eröffnung beginnt am Samstag (29.) um 19.00 Uhr in der Schwarzwaldhalle mit einem Empfang des Hauptsponsors der Veranstaltung, der Sparkasse Haslach-Zell, bei dem die Honoratioren der beteiligten internationalen und nationalen Verbände, der Kommunen und die bereits angereisten Athleten herzlich eingeladen sind. Damit die Teilnehmer ihre leistungsbestimmenden Kohlenhydratspeicher noch rechtzeitig aufladen können, findet ab 20.00 Uhr an gleicher Stelle eine Pasta-Party mit Live-Musik der Oberharmersbacher Band „Instant“ statt. Eine Laufmesse wird am Samstag und Sonntag in der Schwarzwaldhalle durchgeführt, in welche auch die Startnummern-Ausgabe eingegliedert wurde. Die Bedeutung von Zell-Unterharmersbach in der deutschen Berglauf-Szene verdeutlicht eine für den Samstag vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) anberaumte Tagung der deutschen Berglauf-Veranstalter, die in den Zeller Klosterbräustuben stattfindet.
Am Sonntag (30.) stehen ab 12.40 Uhr die Lauf-Wettbewerbe auf den Brandenkopf im Mittelpunkt. Die Prominentenliste der 470 Meisterschaftsläufer und sicherlich 130 Läufer im offenen Wettbewerb führt die zweifache Europameisterin und mehrfache Medaillengewinnerin bei Berglauf-Weltmeisterschaften Izabela Zatorska (44) aus Polen an, die im Vorjahr beim bergauf-bergabführenden Grand-Prix-Finale in Unterharmersbach zum dritten Male die Gesamtwertung der Weltserie gewinnen konnte und am Folgetag beim Brandenkopflauf schon einmal die EM-Strecke bei ihrem überlegenen Sieg testen konnte. Männliches Gegenstück ist der Österreicher Helmut Schmuck (43), der in den 90er Jahren zweimal Weltmeister werden konnte und nach einem sensationellen zweiten Rang bei der EM 2003 seinen Rücktritt erklärte, aber immer noch zu den besten Europäern zählt. 2003 gewann der Wiener übrigens an gleicher Stelle bereits die Master-WM.
Das größte Startkontingent unter den beteiligten 19 Nationen stellt naturgemäß das Gastgeberland. Mit rund achtzig Prozent fällt dieser Anteil allerdings in Zell-Unterharmersbach besonders groß aus. Von den 2003 auf gleicher Strecke erfolgreichen Weltmeistern wollen Charly Doll (TSV Kirchzarten) und Peter Lessing (LG Ortenau Nord) bei den Männern, Marie-Luise Heilig-Duventäster (LG Welfen), Liane Muschler (SC DHfK Leipzig) und Annemarie Stegmann (LG Lage-Detmold) nun auch Europameister werden.
Ab 17.00 Uhr folgt in der Schwarzwaldhalle die Abschlussfeier mit der Siegerehrung, bei der Siegern und Platzierten die handgefertigten, originellen Keramik-Medaillen in der Schwarzwaldhalle überreicht werden. „Die Resonanz bei der Bevölkerung ist beachtlich“, weiß Organisator Alfred Siegesmund und verweist in diesem Zusammenhang auch auf eine Sonderbeilage der Schwarzwälder Post, die zum Gipfeltreffen der besten europäischen Masters-Bergläufer eine vierzigseitige Zeitung herausgibt, die alles Wissenswerte zum Thema European Masters Mountain Running Championships 2006, so der offizielle Titel der Europameisterschaften, beinhaltet.
Lesenwert ist in der Sonderbeilage vor allem ein Beitrag zum Thema „Sport und Naturschutz“, der den Spagat des Veranstalters TV Unterharmersbach und der Läufer aus 19 Nationen gleichermaßen mit der Natur verdeutlicht. „Für uns sind die von der Naturschutzbehörde gemachten Auflagen allesamt machbar“, bringt es Siegesmund auf den Punkt, „schließlich sind die Läufer im wohlverstandenen Sinne die besten Naturschützer!“ (26.04.06)
Der DLV hat nach den peinlichen Vorkommnissen bei den deutschen Halbmarathonmeisterschaften Ende März jetzt die Voraussetzungen für den Start in Deutschland lebender ausländischer Leichtathleten präzisiert. Der Bundesausschuss Wettkampforganisation beschloss dazu am 7. April, dass mit der Meldung ausländischer Teilnehmer an Deutschen Meisterschaften folgende verpflichtende Erklärung abzugeben ist:
„Wir versichern, dass der/die Athlet/-in seit zwei Jahren seinen/ihren Lebensmittelpunkt im Verbandsgebiet des DLV hat und im laufenden und/oder vergangenen Jahr nicht an Meisterschaften seines/ihres Heimatlandes teilgenommen hat oder bei internationalen Veranstaltungen im Sinne von Regel 1 IWR oder § 6 Nr. 2.1 - 2.11 bzw. 3.4 LAO für ihr Heimatland gestartet ist.“
Volker Wollschläger, Vorsitzender Bundesausschuss Wettkampforganisation: "Diese Erklärung ist entweder auf der Meldung oder mit der Meldung schriftlich abzugeben. Es wird darauf hingewiesen, dass bei falschen Angaben ein Verstoß gegen die vom DLV erlassenen Bestimmungen bzw. gegen die anerkannten Grundsätze sportlichen Verhaltens im Sinne der Rechts- und Verfahrensordnung des DLV gesehen wird." (24.04.06)
Die LAV ASICS Tübingen organisiert acht Tage ganz im Zeichen der Leichtathletik: Aus Anlass der erstmals nach Tübingen vergebenen Deutschen Meisterschaften über 10.000 Meter am 6. Mai planen die Leichtathleten mit ihrem Vorsitzenden Dieter Baumann gleich eine ganze Veranstaltungswoche. Mittelpunkt des Geschehens wird das Sportinstitut mit dem Uni-Stadion sein. Die Woche der Leichtathletik beginnt am 29. und 30. April mit den landesoffenen Wettkämpfen zur traditionellen Bahneröffnung im Uni-Stadion.
Geboten werden dieses Jahr Sprints, Mittel- und Langstrecken sowie Mehrkämpfe. In einigen Disziplinen geht es für die Teilnehmer dabei um die Kreismeisterschaft. Weiter geht das Programm beim Tanz in den Mai im sogenannten LAV-Clubhaus, das - ähnlich dem Deutschen Haus bei Olympia - als Lokalität für die Abendveranstaltungen der Leichtathletikwoche fungiert.
Der erste Mai ist als Bewegungstag mit zwei Olympiasiegern ausgeschrieben: Hartwig Gauder, Goldmedaillengewinner über 50 Kilometer Gehen 1980 in Moskau, wird interessierte Freizeitsportler beim Nordic Walking und Walking betreuen. Zweiter Olympiasieger im Bunde ist Dieter Baumann, der einen Long Jog, also langen Dauerlauf über ein bis zwei Stunden anführen wird. Hartwig Gauder, der selbst mit einem Spenderherzen lebt, ist als Botschafter der Kinderhilfe Organtransplantation in Tübingen zu Gast.
Schülertraining und eine Podiumsdiskussion stehen am dienstag und Mittwoch auf dem Wochenprogramm. Etwas leichtere Kost bieten die Veranstalter am Donnerstag, wenn Kabarettist Klaus Birk und Dieter Baumann den Unterhaltungsabend des Fördervereins schwäbischer Dialekt bestreiten. Freitags beginnt dann endgültig die heiße Phase der Deutschen Meisterschaften mit der Nudelparty für alle Teilnehmer und der Ausgabe der Startunterlagen.
Der Samstag, 6. Mai, soll abschließender Höhepunkt einer ereignisreichen Woche werden. Über 10.000 Meter kämpfen Frauen, Männer, Juniorinnen und Junioren nicht nur um den Titel sondern es soll auch ein schnelles Rennen mit Blick auf die Qualifikationsnormen für die EM in Göteborg werden. Neben der 10.000-Meter-Entscheidung gibt es Meisterehren bei den Langstaffeln über 3x800 Meter der Frauen und 3x1000 Meter der Männer sowie über 5.000 Meter der weiblichen B-Jugend zu gewinnen. Auch zwischen den Meisterschaftsrennen wird es auf der Bahn und dem Rasen des Uni-Stadions rund gehen: Im Rahmenprogramm treten 30 Pendel-Staffeln Tübinger Schulklassen in zwei Wettbewerben gegeneinander an. Besondere Aufmerksamkeit verdient auch der Stundenlauf der Freizeitläufer, die gleich zweifach für einen guten Zweck an den Start gehen. Ihre Startgelder und ein fester Spendenbetrag pro absolvierter Runde gehen an die Kinderhilfe Organtransplantation. (24.04.06)
Tausende Teilnehmer des 30. Leipzig-Marathons haben sich am Sonntag mit den Irak-Geiseln solidarisiert und mit ihrem Lauf die Freilassung der Entführten gefordert. „Es ist ein Lauf für die Freiheit und die Unterstützung der Läufer ist überwältigend“, sagte eine Sprecherin des Solidaritätsbündnisses „Freiheit für Thomas und René“ am Sonntag der dpa. So wurden mehr als 5000 grüne Bänder an die Sportler als Symbol der Hoffnung verteilt.
Auch der Arbeitgeber Cryotec von René Bräunlich (32) und Thomas Nitzschke (28) erinnerte auf einem neuen Plakat an das Schicksal der beiden, die am 24. Januar im Irak verschleppt wurden. Auf dem vier Meter großen Transparent war in grüner Schrift auf Deutsch und Arabisch „Sport verbindet - Wir fordern Freiheit für René und Thomas im Irak!“ zu lesen. Studenten der Arabistik der Universität Leipzig hatten das Plakat vor dem Start des Marathons am Sonntagmorgen enthüllt. „Wir haben außerdem mehr als 3000 Unterschriften gesammelt“, sagte die Firmensprecherin Karin Berndt. Viele hätten sich Zeit genommen, um zu reden und sich zu informieren, sagte sie. „Das hat uns darin bestärkt, die Hoffnung auf die Freilassung unserer Ingenieure und Kollegen nicht aufzugeben.“ Auch an diesem Montag soll es wieder an der Nikolaikirche in Leipzig eine Mahnwache für die beiden Irak- Geiseln geben.
Insgesamt gingen mehr als 7000 Läufer in den unterschiedlichen Läufen an den Start; den 30. Leipzig Marathon beendeten allerdings nur 578 Läuferinnen und Läufer. Der Slowake Marcel Matanin gewann den Marathonlauf und setzte sich in 2:19:31 Stunden vor dem Leipziger Martin Prophet (2:26:00) und dem Fallerslebener Guido Deutsch (2:40:36) durch. Bei den Frauen siegte die dreifache lettische Meisterin Svetlana Ivanova in 2:49:34 Stunden und blieb als einzige Teilnehmerin unter 3 Stunden.
In den Mastersklassen wurden durchweg keine Spitzenresultate erzielt. Eine Ausnahme bilden die 2:58:15h von Helmut Hantzsch (*1947, SV Mihla), der damit im letzten Jahr seiner Zugehörigkeit zu dieser Altersklasse die M55 gewann. Alle Resultate hier... (Quelle: Leipziger Volkszeitung, 24.04.06)
Peter Lessing (*1941,SC Önsbach) ist neuer Weltrekordhalter der M65 im 10km-Straßenlauf. Wie erst jetzt bekannt wurde, lief Lessing beim 33. Rheinzaberner Osterlauf am Ostersamstag nach 35:49 min ins Ziel. Den alten, zehn Sekunden langsameren Rekord hielt seit knapp 10 Jahren der Niederländer Wil van de Lee. Der deutsche Bestleistung wurde von Walter Koch (*1939, TF Feuerbach) gehalten und stand bei 36:10min.
Lessings Weltrekord wurde selbst nicht nur von professionellen Berichterstattern übersehen. Auch er selbst hatte zunächst angenommen, "nur" Europarekord gelaufen zu sein.
Noch ein Wort zu den Frauenresultaten: Als Zweite hinter der 24-jährigen Siegerin Michaela Schedler (LG Domspitzmilch Regensburg, 34:46min) lieferte Ulrike Hoeltz (*1961, LSG Karlsruhe) eine bemerkenswerte Vorstellung ab. (36:59). Sie war zusammen mit der ebenfalls startenden Manuela Zipse (*1974, TSG Heilbronn) zunächst sehr schnell angegangen („Manuela, du rennst los wie zu alten Zeiten: 3:28 für den ersten Kilometer, das war zu schnell für uns beide!“). Gegen Ende merkte sie die müden Beine; immerhin war sie gerade sechs Tage zuvor in Zürich den Marathon in 2:51h gelaufen. Für eine tolle Zeit und Rang 2 reichte es allemal. Direkt hinter Manuela Zipse (37:49) kam eine wiederum überzeugende Lidia Zentner (*1953, Gazelle Pforzheim/Königsbach) als Gesamtvierte in 38:18min auf Platz 1 in der W50. (23.04.06)
Julio Rey hat die Hamburger Innenstadt zu seinem Wohnzimmer erklärt. Zum vierten Mal gewann der Spanier den Hamburg-Marathon. Als Zugabe lieferte der 34-Jährige wie angekündigt einen Streckenrekord. Mit der neuen Bestmarke von 2:06:52 Stunden verbesserte er seinen bisherigen Rekord aus dem Jahr 2003 (2:07:27h) um 35 Sekunden. Vier Teilnahmen, vier Siege - Reys Bilanz in der Hansestadt ist einzigartig. Schon 2001, 2003 und 2005 hatte er den nach Berlin zweitgrößten Marathon in Deutschland für sich entschieden. Bei den Frauen setzte sich die Äthiopierin Robe Tola durch. Die 20-Jährige egalisierte den Streckenrekord von Katrin Dörre-Heinig (2:24:35h) aus dem Jahr 1999.
Das Feld der 16375 Finisher - 23 108 hatten gemeldet - wurde bei trübem Wetter mit Temperaturen um 11 Grad Celsius von Zehntausenden Zuschauern an der Strecke lautstark unterstützt. "Ich habe mich von der Atmosphäre anstecken lassen. Ich wurde sogar in Spanisch angefeuert", sagte Rey, der bis Kilometer 30 seine Rekordhatz regelmäßig wie ein Uhrwerk abspulte. "Dann hatte ich Magenschmerzen. Aber ich habe mich von der Stimmung tragen lassen."
Für seinen Sieg durfte der Vizeweltmeister von 2003 neben dem Antrittsgeld von 50 000 Euro eine Siegprämie von 30 000 Euro und einen Rekordbonus von 32 500 Euro in Empfang nehmen. Das Geld will er zur Kredittilgung für sein Haus in Toledo einsetzen. Mit Hilfe eines kenianischen «Hasen»-Trios hatte sich Rey sofort nach dem Start an das Rekordvorhaben gemacht. Lediglich der Spitzenläufer Robert Cheboror (Kenia/Bestzeit 2:06:23h) konnte dem Spanier folgen, musste diesen aber wenige Kilometer vor dem Ziel ziehen lassen. Für Cheboror wurden 2:07:37 Stunden gestoppt. Dritter wurde sein Landsmann James Rotich (2:09:25h).
Bei den Masterswertungen beeindruckten namentlich die 2:39:54h des Österreichers Heinz Steiner (*1945, SK Rückenwind Tirol, brutto: 02:39:57) hervor, mit denen er die M60-Wertung gewann.
Im Feld der Frauen konnte die dreifache Cross-Weltmeisterin Edith Masai aus Kenia ihren Vorjahreserfolg nicht wiederholen. Beim zweiten Marathon ihrer Karriere kam sie auf Platz sieben (2:30:00h). Die 30 000-Euro-Siegprämie sicherte sich überraschend die Äthiopierin Robe Tola, die zweieinhalb Minuten Vorsprung vor der Kenianerin Rose Cheruiyot (2:27:09h) hatte. Dritte und zugleich beste Mastersläuferin wurde Irina Permitina (W35) aus Russland in 2:27:35h. Ihre Landsfrau Zinaida Semenova gewann als Gesamtachte die W40 in 2:31:27h.
Beste Deutsche war in Hamburg übrigens die 29-jährige Rostockerin Ulrike Maisch (1.LAV Rostock) in 2:31:55, die sich damit für die Europameisterschaften im August in Göteborg qualifiziert hat. "Ich war im Ziel so fertig. Die letzten vier Kilometer waren unheimlich schwer", sagte Maisch. Romy Spitzmüller (LAC Leipzig) verpasste in 2:36:46h dagegen klar die EM-Norm.
Fast 1200 Namen war die Ergebnisliste übrigens kürzer als die des Vorjahres. Ob - so der Veranstalter - der Trainingsmangel aufgrund des langen Winters nichtangetretener Läufer tatsächlich die Ursache für diese Entwicklung ist oder ob nicht auch in Hamburg die immer stärkere "Konkurrenz auf dem deutschen Marathonmarkt" (LaufReport) spüren, werden die nächsten Jahre zeigen. Gelost werden musste um die Startplätze nicht; die Zeiten scheinen in Hamburg zunächst vorbei zu sein. Jeder, der sich vor Meldeschluss anmeldete, konnte laufen.
Allerdings bedeuten 16375 im Ziel registrierte Teilnehmer auch nach wie vor den völlig ungefährdeten zweiten Platz in der nationalen Rangliste. Schließlich spürt der Kölner Marathon, der einmal fast zu den Hansestädtern aufgeschlossen hatte, einen stärkeren Abwärtstrend und erweitert deshalb nun sein Angebot um einem Halbmarathon. Der Ruhrmarathon fällt aufgrund des Ab- und dann doch wieder Aufspringens seines Sponsors Karstadt in diesem Jahr ganz aus. Und Frankfurt oder München werden ihre Starterzahlen binnen Jahresfrist wohl kaum verdoppeln können.
Alle Resultate des Hamburg Marathon 2006... (Quelle: LaufReport und dpa, 23.04.06, update 27.04.06)
Die Erfolge der Gerolsteiner LGV sind eng mit einem Namen verbunden, der mit unermüdlichem Einsatz in einer strukturschwachen Region mit gerade einmal 50 000 Einwohnern die nationale Mittel- und Langstreckenszene mit der Ausbildung einer Reihe von talentierten Athleten eindrucksvoll bereichert hat und nun mit 64 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand geht: Heinz Reifferscheid
Das Sprechergremium von German Road Races (GRR), der Interessengemeinschaft der großen deutschen Läufe, hat nun den langjährigen Cheftrainer aus der Eifel als ersten Preisträger des GRR-Trainerpreises 2005 ausgewählt und damit nach dem GRR-Nachwuchs-Förderpreis an Julia Viellehner und Tom Scharff ein weiteres Zeichen gesetzt, um der schwächelnden Laufszene hierzulande neue Impulse zu geben und zugleich die ehrenamtliche Tätigkeit in den Vereinen als Keimzelle der Nachwuchs-Entwicklung in der Öffentlichkeit zu stärken.
Der frühere Werkleiter der Verbandsgemeinde Obere Kyll für Wasser und Abwasser ist eine Trainer-Institution, die sicherlich in der deutschen Leichtathletik-Szene ihresgleichen sucht. Seit 1965 arbeitet er mit jungen Athleten, zunächst beim VfL 09 Jünkerath, später in der Leichtathletik-Gemeinschaft Vulkaneifel (LGV), die heute unter dem Namen Gerolsteiner LGV vornehmlich in der Laufszene ein Qualitätsbegriff ist.
„Der Sport hat in meinem Leben vieles beeinflusst, mich wohl auch maßgeblich geprägt. Vor allem habe ich die Erkenntnis gewonnen, dass man mit Geduld und Ausdauer viel erreichen kann“, umreißt er den Einfluss, den der Sport und hier insbesondere die Leichtathletik auf seine Person genommen hat. Wie oftmals in der Trainerschaft feststellbar kann auch Heinz Reifferscheid selbst nicht auf eine eigene sportliche Karriere zurückblicken. „Ich bin zwar sehr vielseitig interessiert, vor allem hat mich der Zehnkampf fasziniert, aber ich war einfach entschieden zu untalentiert, um mich zu den „Königen der Leichtathletik“ zählen zu können!“
So wurde Heinz Reifferscheid zum (Trainer-)Glücksfall für die Leichtathletik, und hier insbesondere für die Heranführung von jungen Talenten in die nationale Spitzenklasse. Ein erster Erfolg gelang ihm bereits bei den deutschen Waldlaufmeisterschaften 1971, als Raimund Darscheid mit einem fulminanten Endspurt deutscher Meister werden konnte. Ähnliches gelang 13 Jahre später, als Jussi Udelhoven die 800 m-Jugendmeisterschaft gewann. Wenig später holte der Reifferscheid-Schützling sogar die Silbermedaille bei den Junioren-Europameisterschaften. Die Reihe der Erfolge ist sicherlich eine ansehnliche im Laufe von vier Jahrzehnten. Für die jüngsten Erfolge stehen Namen wie Carlo Schuff, Marc Kowalinski, Michael May, Lars Haferkamp und Christina Mohr gerade.
Das Ende der ruhmreichen Ära Gerolsteiner LGV ist in einem engen Zusammenhang mit dem Ausstieg des Gerolsteiner Sprudelfabrikanten zu sehen, der sich nach fast zehnjähriger Sponsorentätigkeit künftig ausschließlich dem Profi-Radsport widmen möchte. „Scheinbar passen wir aus Imagegründen einfach nicht mehr in das Werbekonzept“, mutmaßt Heinz Reifferscheid. Alle anderen Versuche, einen neuen Sponsorpartner für das erfolgreiche LGV-Team zu finden, schlugen fehl. Mangels Perspektive in der Eifel haben sich bereits zum Jahresbeginn 2006 die Leistungsträger Kowalinski und Schuff dem Trierer Verein Post-Sport Telekom angeschlossen.
„Weitere werden sicherlich folgen“, kommentiert Heinz Reifferscheid diese Entwicklung, die er mit einem lachenden und weinenden Auge sieht, schließlich weiß er seine Athleten bei seinem früheren Schützling Klaus Klaeren in besten Händen.
„Die Glanzzeiten der LG Vulkaneifel sind dann leider vorbei. Die Region verliert damit auch ihr sportliches Aushängeschild, denn keine andere Sportart agierte mit vergleichbarem Erfolg. Bleibt nur zu hoffen, dass die LGV in der leistungsorientierten Leichtathletik nicht ganz von der Bildfläche verschwindet. Weiße Flecken gibt es in der Leichtathletik-Landkarte in Deutschland schon genug“, sieht das Trainer-Urgestein aus der Eifel mit größter Skepsis in die Zukunft. Eher auf privater Basis wird Heinz Reifferscheid allerdings weiterhin für einzelne seiner Athleten als Trainer zur Verfügung stehen. „Vielleicht kann ich das eine oder andere aus meiner langjährigen Erfahrungen noch weitergeben!“
German Road Races wird den neu geschaffenen GRR-Trainerpreis im Rahmen der Deutschen 10 000 m-Meisterschaften am 6. Mai in Tübingen an Heinz Reifferscheid überreichen. (22.04.06)
Wenige Tage vor den Masters-Berglauf-Europameisterschaften in Zell-Unterharmersbach zeichnet sich ein Teilnehmerfeld der absoluten Spitzenklasse ab. Mit 520 Startern werden die Titelkämpfe der Seniorenläufer in den Alterskategorien von 35 bis 75 Jahren nicht nur quantitativ gut besetzt sein, sondern auch mit einer Vielzahl von namhaften Athleten aus insgesamt 19 Nationen „stimmt die Qualität“, wie es Organisationsleiter Alfred Siegesmund vom ausrichtenden TV Unterharmersbach formuliert. Der rührige Mehrspartenverein im Harmersbachtal hat nach der mustergültigen und innovativen Ausrichtung von Weltmeisterschaften, Grand-Prix-Final-Wettbewerben und deutschen Meisterschaften einmal mehr das Vertrauen der internationalen Fachverbände, dem Europäischen Veteranen-Leichtathletik-Verband (EVAA) und dem Berglauf-Weltverband (WMRA) erhalten. „Wir sind bereit“, formulierte TVU-Chef Ludwig Börsig den Stand der Vorbereitungen. „Schließlich sind wir durch zahlreiche hochqualitative Veranstaltungen routiniert und können mit einer gewissen Gelassenheit diesem Championat entgegensehen!“
Die Prominentenliste führt die zweifache Europameisterin und mehrfache Medaillengewinnerin bei Berglauf-Weltmeisterschaften Izabela Zatorska (44) aus Polen an, die im Vorjahr beim bergauf-bergabführenden Grand-Prix-Finale in Unterharmersbach zum dritten Male die Gesamtwertung der Weltserie gewinnen konnte und am Folgetag beim Brandenkopflauf schon einmal die EM-Strecke bei ihrem überlegenen Sieg testen konnte. Männliches Gegenstück ist der Österreicher Helmut Schmuck (43), der in den 90er Jahren zweimal Weltmeister werden konnte und nach einem sensationellen zweiten Rang bei der EM 2003 seinen Rücktritt erklärte, aber immer noch zu den besten Europäern zählt. 2003 gewann der Wiener übrigens an gleicher Stelle bereits die Master-WM.
Das größte Startkontingent unter den beteiligten 19 Nationen stellt naturgemäß das Gastgeberland. Mit rund achtzig Prozent fällt dieser Anteil allerdings in Zell-Unterharmersbach besonders groß aus, liegt aber vorrangig daran, dass sich die deutschen Seniorensportler bei internationalen Meisterschaften stets als besonders start- und reisefreudig zudem aber auch äußerst erfolgreich präsentieren. Von den 2003 auf gleicher Strecke erfolgreichen Weltmeistern wollen Charly Doll (TSV Kirchzarten) und der frisch gebackene Weltrekordler im 10km-Straßenlauf Peter Lessing (LG Ortenau Nord) bei den Männern, Marie-Luise Heilig-Duventäster (LG Welfen), Liane Muschler (SC DHfK Leipzig) und Annemarie Stegmann (LG Lage-Detmold) bei den Frauen, nun auch Europameister werden.
Besonders hart umkämpft werden die Medaillen in der Altersklasse der M 50 sein, wo übrigens der aus Hinterzarten stammende frühere Weltklassebergläufer und Olympiakoch Charly Doll auf seinen einstigen Konkurrenten und heutigen Berglauf-Nationalcoach Wolfgang Münzel (Geiselhöring) treffen wird. Gleiches gilt für die M 65, wo der bei den unterschiedlichsten Distanzen zu WM-Titeln gekommene Peter Lessing auf den Schweizer Kaspar Schreiber trifft, mit dem er sich bereits in vielen Rennen harte Duelle geliefert hat.
Interessant wird bereits zum Auftakt der Masters-Europameisterschaft um 12.40 Uhr das Rennen der offenen Klasse sein, bei dem der Trochtelfinger Timo Zeiler auf die beiden Schwarzwälder Thomas Dold (Steinach) und den Lokalmatador Ulrich Benz von der am Harmersbach angesiedelten Startgemeinschaft LG Brandenkopf treffen wird. Die EM Wettbewerbe starten ab 13.00 Uhr in kurzer Taktfolge. Finale wird der Start der Läuferinnen und Läufer zwischen 35 und 39 Jahren sein, die um 15.20 Uhr von der Schwarzwaldhalle aus in Richtung Brandenkopf auf dem 10 km langen Parcours mit einer Höhendifferenz von 700 m laufen werden.
Mehr auf der Veranstalterseite...(22.04.06)
Der Hamburg-Marathon könnte bei seiner 21. Auflage, die morgen ab 9.00 Uhr live auf N3 übertragen wird, in die weltweite Elite der City-Marathons aufsteigen. Sollte nämlich der Sieger unter 2:07:15 Stunden bleiben, würde die Veranstaltung in die "Top-Ten" der schnellsten Langstrecken-Events aufsteigen. Dem dreimaligen Sieger Julio Rey könnte dieses Kunststück gelingen. "Ich fühle mich in der Form, meine Bestzeit deutlich zu verbessern. Deshalb trete ich in Hamburg an", erklärte der Vorjahressieger aus Spanien am Donnerstag. Rey, der mit seiner Bestmarke von 2:07:27 Stunden seit 2003 den Streckenrekord in der Hansestadt hält, hatte erst kurzfristig seinen Start zugesagt. Den schnellsten Marathon lief 2003 der Kenianer Paul Tergat (2:04:55 Stunden) in Berlin.
Veranstalter Wolfram Götz freut sich auf Top-Leistungen: "Wir haben diesmal wieder ein sehr starkes Feld am Start, von dem wir sicher einiges erwarten dürfen." Konkurrenz bekommt Rey vor allem aus Kenia. In Robert Cheboror (2:06:23) und Fred Kiprop (2:06:47) haben zwei Athleten gemeldet, deren Bestzeiten unter 2:07:00 Stunden liegen. "Durch die schnellen Kenianer wird es in diesem Jahr deutlich schwerer. Allerdings habe ich im Training gemerkt, dass ich sehr gut drauf bin, deshalb habe ich dieses Rennen noch eingeschoben", sagte der Vizeweltmeister von 2003.
Bei den Frauen musste dagegen die Vorjahres-Dritte Claudia Dreher ihren geplanten Start kurzfristig absagen. Die dreimalige Köln-Marathon-Siegerin aus Gänsefurth bei Magdeburg hat nach einer langwierigen Virus-Infektion noch Trainingsrückstand. "Ich habe bis zuletzt gehofft, das Rennen bestreiten zu können, aber es macht mit Rücksicht auf mein großes Ziel Europameisterschaft im August einfach keinen Sinn", erklärte Dreher. Top-Favoritin bei den Frauen ist derweil die Kenianerin Edith Masai, die bei ihren Marathon-Debüt im vergangenen Jahr in Hamburg gewonnen hatte. Insgesamt haben 28.301 Läufer für die 42,195km gemeldet.(Quelle: sid, 21.04.06)
London und Leipzig (und natürlich -s.o.- Hamburg) stehen am Wochenende auf em Programm der diesjährigen Marathonsaison. In London wird am Sonntag dabei der bisher hochkarätigste Marathon des Jahres gestartet, obwohl die beiden Weltrekordler Paul Tergat (Kenia) und Paula Radcliffe (Großbritannien) verletzungsbedingt absagen mussten, sind immer noch genügend Stars im Rennen. So trifft Olympiasieger Stefano Baldini (Italien) auf Weltmeister Jaouad Gharib (Marokko), und dann läuft auch noch der Äthiopier Haile Gebrselassie, der neben Deena Kastor (USA) Wettfavorit ist. Dabei geht es ums Prestige und um viel Geld: Nicht nur um die Londoner Prämien wird gelaufen sondern auch um die Punkte für den Millionen-Jackpot der neuen World Marathon Majors-Serie. Der "Flora London-Marathon" wird der größte Lauf über die klassischen 42,195 km in diesem Frühjahr sein. Rund 35.000 Läufer gehen am Sonntag an den Start, mehrere Millionen Zuschauer werden an der Strecke erwartet. Eine Meldeliste von Teilnehmern in den Altersklassen oder aus Deutschland liegt bisher nicht vor.
Zeitgleich findet der Leipzig Marathon statt. Er feiert am Sonntag sein 30. Jubiläum. Auch in die diesem Jahr zieht das Laufereignis tausende Breitensportler und zahlreiche Spitzenathleten an. Erwartet werden wieder tausende Läufer, Skater und Walker, die auf den Strecken von 5 bis 42 km sowie bei den Schüler- und Kinderwettbewerben an den Start gehen. Bislang liegen rund 6000 Anmeldungen vor wobei vor allem auf den kürzeren Laufstrecken und bei den Inline-Skatern noch zahlreiche Nachmeldungen erwartet werden. Am Start wird dabei auch der erste Sieger des Leipzig Marathons sein. Roland Winkler aus Berlin, der 1977 die Premiere des Leipzig Marathons gewann, tritt 30 Jahre nach seinem Erfolg noch einmal an.
Mit Brigitta Biermanski aus Steimel (Rheinland-Pfalz) startet eine außergewöhnliche Sportlerin beim Marathon. Die Extremsportlerin absolvierte 2003 den ersten Transeuropa-Lauf von Lissabon nach Moskau und legte binnen 64 Tagen 5100 km zurück. Das entspricht einem Tagespensum von zwei Marathonläufen.
Für Inliner und Handbiker haben die Organisatoren übrigens eine negative Überraschung: "Aufgrund der durch den harten Winter verursachten Straßenschäden wurde die Halbmarathonstrecke für die Skater und Handbiker leicht geändert. Die neue Strecke ist damit um einige hundert Meter kürzer als vorgesehen." Für die Läufer auf der Marathon- und Halbmarathonstrecke ändert sich allerdings nichts.
Auch in diesem Jahr können sich kurz Entschlossene und jene, die ihre Teilnahme vom Wetter abhängig machen, noch vor Ort anmelden. Das Meldebüro im Kohlrabizirkus (An den Tierkliniken 42, nahe dem Alten Messegelände) ist für Nachmelder am Samstag von 9 bis 21 Uhr und am Sonntag von 7 bis 11 Uhr geöffnet. Samstag können sich Interessierte noch für alle Strecken, Sonntag nur noch für die 5 km und 10 km anmelden.
Eine groß angelegte Solidaritätsaktion der Marathonis für die beiden im Irak entführten Leipziger Thomas Nitzschke und René Bräunlich planen die Organisatoren der Solidaritätsbündnisses „Freiheit für Thomas und René“. U.a. werden an die Teilnehmer des Leipzig Marathons grüne Bändchen verteilt, durch die die Läufer ihre Solidarität mit den beiden Entführten bekunden können. (21.04.06)
Autor Wilfried Raatz bietet im neuen Berglauf-Journal 2006, dem kompetenten Führer durch die Welt der Berglaufveranstaltungenn einmal mit Sachkompetenz und Humor die rechte Mischung aus Aktuellem und Bewährtem. Der Berglauf boomt bekanntlich - sowohl in der Leistungsspitze als auch beim ambitionierten Hobbyläufer gleich welcher Alterklasse. Aber nicht nur die Zuwachszahlen bei den zum Teil schon auf eine lange Tradition zurückblickenden Veranstaltungen sind sehr beachtlich, sondern auch relativ junge Veranstaltungen sorgten 2005 ebenso für Aufsehen wie auch neue Entwicklungen im Berglauf.
Als kompetenter Führer durch die Welt der Berglaufveranstaltungen haben wir das Berglauf-Journal 2006 nicht nur einer optischen Kosmetik unterworfen, sondern auch inhaltlich mit vielen interessanten Themen aufbereitet, so dass das in der Laufszene in seiner Art einzige Taschenbuch weltweit auch im 16. Jahrgang wiederum ein unbedingtes Muss für die landschaftsorientierten Läufer ist. Mehr... Berglauf-Journal 2006, 280 Seiten, 60 Fotos, Preis Euro 9,50/ SFr 18,00; bei Versand zzgl. Porto Eur 2,00/ SFr 5,00.
Direktbezug über Verlag wus-media,
Am Gernböhl 1, 64405 Niedernhausen-Fischbachtal
oder über den Buchhandel unter ISBN 3-929071-15-0. (20.04.06)
Die Hallen-WM in Linz ist erst wenige Wochen vorüber. Aber am nächsten Donnerstag (20. April) ist bereits Meldeschluss für die diesjährige Europameisterschaft der Senioren, die vom 19. bis 30. Juli in Posen (Polen) ausgetragen wird. Dann müssen die Meldungen beim DLV in Darmstadt vorliegen. Zum jetzigen Zeitpunkt liegen beim Deutschen Leichtathletik-Verband erst rund 270 Meldungen vor, wobei erfahrungsgemäß in der kommenden Woche die meisten Meldungen eintreffen werden. Wer die Zeit über die Osterfeiertage nutzen möchte, um seine Meldung vorzubereiten, findet alle wichtigen Informationen in dieser Übersicht. (Quelle: www.leichtathletik.de, 18.04.06)
Die Fußball- WM hat in Dortmund großen Einfluss auf den Leichtathletik-Terminkalender. So steht den Leichtathleten das Stadion Rote Erde, direkt neben dem WM-Austragungsort Westfalenstadion gelegen, von Mitte Mai bis Ende Juli für Sportfeste nicht zur Verfügung. Dennoch werden in der anstehenden Freiluftsaison 21 Leichtathletik-Veranstaltungen in der Westfalenmetropole ausgetragen. Ausweichmöglichkeiten bietet die neue Kunststoffbahn im Hoeschpark, im Dortmunder Norden gelegen zwischen dem Borsigplatz und der ehemaligen Westfalenhütte der Hoesch Stahl AG. Die Anlage steht kurz vor der Fertigstellung. Bisher noch offen ist aber der genaue Eröffnungstermin der neuen Anlage. „Das Datum hängt von den Witterungsbedingungen ab. Die zuständige Firma benötigt für das Verlegen des Kunststoffes eine Regenpause von mindestens acht Tagen,“ erläuterte Kreis-Leichtathletik-Obmann Gerd Niemeyer.
Im Stadion Rote Erde wird die letzte Veranstaltung vor der WM am 29. April ausgetragen, wenn der LAC Dortmund zum dauair-Sprintcup einlädt. Angeboten werden ein Sprintdreikampf sowie Läufe über 150m und 300m. Die erste größere Leichtathletik-Veranstaltung im Hoeschpark wird voraussichtlich der Läuferabend des LC Rapid am 1. Juni bilden. „Im letzten Jahr hatten wir einige sehr gut besetzte Rennen über 1000m und 3000m. Unser Sportfest ist daher sicherlich ein Gradmesser, wie die neue Anlage angenommen wird,“ meint der sportliche Leiter des LC Rapid, Günter Schrogl. Gerd Niemeyer blickt der Freiluftsaison mit einer gespannten Erwartungshaltung entgegen: „Die Durchführung von Leichtathletik-Veranstaltung bildet für uns in diesem Jahr ein Experiment. Ich bin jedoch zuversichtlich, das es uns gelingen wird.“
Fakt ist jedoch, dass Petrus in dieser Saison ein Leichtathletik-Freund sein muss, denn nicht nur bei der Verlegung des Kunststoffes ist trockenes Wetter erforderlich. Auch während der Veranstaltungen im Hoeschpark dürfen keine dunklen Regenwolken aufziehen, denn es gibt für die Teilnehmer kaum Unterstellmöglichkeiten. Achte Zelte und zwei Container werden lediglich für einen provisorischen Schutz sorgen.
Wegen der WM wird in diesem Jahr die Langstrecken-Veranstaltung des LC Rapid in Hombruch ausfallen. Dennoch werden die Läuferinnen und Läufer in den nächsten Wochen beim 22. Campuslauf der Uni Dortmund (31. Mai), beim 12. Dortmunder Friedenslauf des TSV Kirchlinde (5. Juni) und beim Citylauf der LG Olympia (17. September) auf ihre Kosten kommen. (17.04.06)
Die Jubiläumsauflage des Paderborner Osterlaufes bescherte den Organisatoren einen neuen Teilnehmerrekord. 7694 Läuferinnen und Läufer gingen bei idealem Laufwetter auf den verschiedenen Distanzen an den Start. Im Halbmarathon-Rennen konnte "Renndirektor" Horst Wiczynski zudem einen neuen Streckenrekord vermelden. Der Kenianer Moses Kipgosgei Kigen gewann den Lauf in 1:01,30 Std.
Auch die anderen Hauptläufe standen vor 10.000 Zuschauern im Zeichen der afrikanischen Läufernation. Bei den Frauen gewann den Halbmarathon Carolin Kiptoo (1:10:53 h). Meike Wallow (*1964, Blau-Gelb Marburg) wurde in1:25:32h Gesamtzehnte und beste Mastersläuferin.
Über 10 Kilometer siegten Rodgers Rop (28:47 min) und Penina Arusei (32:14 min). Das beste deutsche Ergebnis ging auf das Konto der Wattenscheiderin Irina Mikitenko (*1972, TV Wattenscheid), die auf der kürzeren Distanz in 32:17 Minuten Zweite wurde. Sie ließ ihre stärkste nationale Widersacherin, Luminita Zaituc (*1969, LG Braunschweig; 33:10 min), die als Vierte das Ziel erreichte, klar hinter sich.
Claudia Lokar (*1964, TuS Sythen) belegte in diesem Lauf in 35:35 min den ersten Platz in der W40. In für sie unbefriedigenden 40:13min wurde Heidrun Vetter (*1961, LG Leinfelden-Echterdingen) Erste der W45. Die Realschullehrein aus Pfullingen war damit nicht so schnell wie die starke Elfie Hüther (*1954, VfB Salzkotten), die in 39:24min als Siegerin der W50 unter der 40 Minuten-Grenze blieb. Ihre Vereinskollegin Ingrid Nachtmann (*1944, VfB Salzkotten) wurde in 46:24min beste W60-erin. Alle Ergebnisse finden sich unter diesem Link... (16.04.06)
Die Süddeutsche Zeitung befasst sich in ihrer Wochenendausgabe mit der Trendsportart Nordic Walking: "Der Fitnesstrend Nordic Walking hat aus dem Spaziergang einen Volkssport gemacht. Doch inwieweit wird der neue Sport von der Industrie gesteuert?
Zum Nordic Walking hat Wolfram Götz seine ganz eigene Meinung, und die geht ungefähr so: Jeder kann machen, was er will, aber nicht beim Hamburg Marathon, denn dort ist er der Renndirektor. Seit das Wandern mit Skistöcken gesellschaftsfähig geworden ist, hat Götz sich genau angesehen, was dieser Fitnesstrend für seine Massenveranstaltung mit 18.000 Teilnehmern bedeutet. Er hat erlebt, wie sich Gruppen von Nordic Walkern für den Marathon anmeldeten, strammen Schrittes die 42,195-Kilometer-Runde durch die Hansestadt in Angriff nahmen, aber dabei immer wieder seine wichtigsten Kunden, die Läufer, behinderten. Das reichte ihm: „Wir haben sie rausgeschmissen.“ Bei der nächsten Auflage am 23. April sind Nordic Walker verboten. „Das sind Täter mit Mordwerkzeugen!“, ruft Götz, um dann doch noch etwas versöhnlicher zu werden: „Spaß beiseite: Die Leute sind wirklich gefährlich bei einem Volkslauf. Weil auch viele nicht richtig mit den Stöcken umgehen.“
Die Fitness-Bewegung in Deutschland ist vielfältiger geworden in den vergangenen Jahren, auch im Ausdauersport. Es gibt nicht mehr nur die Läufer, sondern auch die Rollschuhfahrer, Wanderer und Skistock-Spaziergänger der Moderne: Inline-Skater, Power Walker, Nordic Walker.
Und das empfindet nicht jeder als Segen, vor allem die Nordic-Walking-Welle stört manche Jogger. Thomas Steffens, Chefredakteur der größten deutschen Laufzeitschrift Runner’s World, kann von Leserbriefen berichten, in denen sich Läufer darüber beschweren, dass gemütlich vor sich hin marschierende Nordic-Walking-Gruppen die Strecken in den Stadtparks verstopfen. Und auch er selbst sieht die Bewegung kritisch. Einerseits gefällt sie ihm, weil sie mehr Leute an die frische Luft lockt. Andererseits findet er, dass zu viel Heilslehre in das Gehen mit Stock hineininterpretiert wird. „Das ist eine ganz intelligent gesteuerte Bewegung der Industrie“, sagt Steffens.
Die finnische Skistockfirma Exel hat den Trend betrieben. Berg- oder Sprungläufe mit Stöcken sind für viele Skilanglaufprofis schon lange ein Teil des Trockentrainings. Aber erst als Breitensport ist die Trainingsform für die Firma zu einem echten Erfolg geworden. Vor neun Jahren wurde Nordic Walking in Finnland vorgestellt, mittlerweile läuft die Kampagne international. Der von Exel gesponserte Nordic-Walking-Weltverband (INWA) hat mittlerweile 17 Nationalverbände in drei Kontinenten. Längst ist Nordic Walking ein eigener kleiner Wirtschaftszweig geworden.
Und doch ist nicht nur die Sportartikelbranche zufrieden mit der Entwicklung. Jemand wie der Berliner Herzspezialist Willi Heepe ist es auch. Heepe weiß selbst, dass die Nordic-Walking-Welle das Ergebnis einer PR-Strategie ist. Aber das stört ihn nicht. Heepe ist bestimmt kein Nordic-Walking-Lobbyist, das Joggen liegt ihm näher, er hat selbst schon etwa 50 Marathons hinter sich gebracht, seit Jahren betreut er den Berlin-Marathon als Arzt. Aber um Neigungen geht es ihm nicht in dieser Sache. Mit Sorge beobachtet er den Gesundheitszustand der Deutschen, vor allem ihre zunehmende Körperfülle, die der Grund für Gebrechen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck oder Diabetes ist. Er hat die Zahlen entlarvender Studien im Kopf: „60 Prozent der Männer sind zu fett, 50 Prozent der Frauen, 30 Prozent der Kinder.“ Bewegung ist für Heepe die sinnvollste Form der Gesundheitsfürsorge und der Therapie. Das Problem ist nur, dass schon langsames Laufen viele Patienten überfordert. „Die Menschen sind so degeneriert durch ihre Bewegungslosigkeit“, sagt Heepe, „dass das Gehen für sie die einzig sinnvolle Form der Bewegung ist.“
Im Nordic Walking sieht er eine Chance, er glaubt sogar an „eine Wende“ im Bewegungsverhalten vieler Sportmuffel, und zwar gerade weil die Industrie aus dem Gehen ein Image gemacht hat. „Es ist schon ein komisches Phänomen, wenn man zu den Leuten sagt: ,geht spazieren‘, geht kein Mensch. Wenn man sagt: ,geht walken, geht powerwalken‘, gehen sie los“, sagt Heepe. „Die Motivation gelingt mir leichter.“
Es gibt schicke Nordic-Walking-Klamotten, es gibt die Carbon-Stöcke, es gibt Kurse und damit neue Insignien des Zeitgeistes. Nordic Walking steht für die sinnvolle Freizeitbeschäftigung des modernen Stadtmenschen, der Spaziergang ist plötzlich eine prestigeträchtige Sache. Das gefällt Heepe. Auch wenn er nicht immer erkennen kann, weshalb der Nordic Walker der bessere Spaziergänger sein sollte. „Im Prinzip könnten die meisten auch einen Besenstiel nehmen und damit durch die Gegend schlurfen“, sagt Willi Heepe. „Aber das ist alles egal. Die Leute bewegen sich.“"
(Thomas Hahn in Süddeutsche Zeitung vom 15.4.2006)
Auf der Hauptstraße des altehrwürdigen New- England-Städtchens Hopkinton fällt am Ostermontag der Startschuss zum Marathon-Millionenspiel - die ersten Dollars liegen am Ziel auf der Boylston Street in Boston. In der mondänen Hauptstadt des US-Bundesstaates Massachusetts feiert nämlich die neu geschaffene World-Marathon-Majors-Serie ihre Premiere. Mit den Frühjahrs-Klassikern in Boston (17. April) und London (23. April) beginnt die Welt-Tour; im Herbst wird in Berlin (24. September), Chicago (22. Oktober) und New York (5. November) gelaufen. Nach zwei Jahren teilen sich dann die beiden punktbesten Gesamtsieger bei Männern und Frauen erstmals eine Million Dollar.
"Wir sehen dies als Beginn einer neuen Revolution in unserem Sport", meinte Boston-Renndirektor Guy Morse. Alle Beteiligten hoffen nun, "dass der Startschuss am 17. April ein positiver und lang anhaltender Erfolg für den Marathon wird". Boston und London sollen "der Anfang einer großartigen Zeit für den Sport sein." Für Mary Wittenberg, Chef-Organisatorin in New York, stehen die Veranstalter der fünf Top-Events "an der Startlinie einer neuen Ära des Marathons". Für den Sieger des Auftakt-Rennens spendiert der Veranstalter - unabhängig vom Millionen-Jackpot - 100 000 Dollar. Das ist angesichts von knapp 100 Mio Dollar, die die Ökonomie der Stadt an der Ostküste der USA durch die Veranstaltung profitieren wird, eher bescheiden.
In Boston werden zur 110. Auflage wie im Vorjahr 22.443 Läufer, darunter 12.401 über 40 Jahre, und etwa 700 000 Zuschauer an der Strecke erwartet. Schon 1897 - ein Jahr nach dem Marathonlauf bei den ersten Olympischen Spielen in Athen - wurde der Klassiker in der Ostküsten-Metropole aus der Taufe gehoben. Nur 15 Lauf-Exoten nahmen damals die 42,195 Kilometer in Angriff. Der erste Sieger, John J. McDermott (USA), kam ins Ziel in mehr als passablen 2:55:10 Stunden. Inzwischen steht der Strecken-Rekord bei 2:07:15h , gelaufen am 18. April 1994 vom Kenianer Cosmas Ndeti.
Vorjahressieger Hailu Negussie aus Äthiopien will seinen Coup wiederholen, doch das wird sehr schwer. Gleich sechs Konkurrenten waren schon schneller: Vor allem die Kenianer Wilson Onsare (2:06:47) und William Kiplagat (2:06:50) sowie Negussies Landsmann Tesfaye Tola (2:06:57) gehören zum Favoriten-Kreis. Die Hoffnungen der Gastgeber tragen der Olympia-Zweite Meb Keflezighi und Alan Culpepper mit Bestzeiten knapp unter 2:10 Stunden.
Im Frauen-Feld können sich Reiko Tosa (Japan/Bestzeit 2:22:46), die Lettin Jelena Prokopcuka (2:22:56) und die Äthiopierin Derartu Tulu (2:23:30) beste Siegchancen ausrechnen. Offiziell dürfen die Frauen erst seit 1972 teilnehmen; für den ersten «Hattrick» hatte Uta Pippig gesorgt, die 1994, 1995, 1996 triumphierte.
So attraktiv die neue Majors-Serie auch sein mag, der Modus ist gewöhnungsbedürftig. Für die ersten Fünf jedes Rennens gibt es Punkte: Der Sieger bekommt 25 Zähler, der Fünfte noch einen. Der Millionen-Jackpot wird zwar jährlich ausgeschüttet, Basis für die Punktwertung ist aber ein sich überlappender Zwei-Jahres-Zeitraum. Damit soll sichergestellt werden, dass auch ein Olympia- oder WM-Marathon in die Wertung kommt.
In Boston wollen 188 deutsche Marathonis an den Start gehen. Darunter sind Veronika Ulrich (*1968, LG Neu-Isenburg/Heusenstamm) und Klaus Eckstein (*1967, LC Nordhorn), der vor drei Jahren schnellster Deutscher beim New York-Marathon war. Sie werden aber voraussichtlich mit der Masterswertung des Boston-Marathons nichts zu tun haben.
Dafür gelten bei den Seniorinnen drei Russinnen als aussichtsreichste Läuferinnen: Vorjahressiegerin Madina Biktagirova (PB: 2:32:41h, *1964), die in Albufeira an der Algarve lebt, Firaya Sultanova-Zhdanova (PB: 2:32:25h, *1961) und Tatiana N. Titova (PB: 2:36,03h, *1965). Sultanova-Zhdanova und Titova haben übrigens beide ihre Zelte in Gainesville, Florida, aufgeschlagen.
Bei den Senioren ist der Kenianer Sammy Nyangincha (PB: 2:15:00h, *1962) klarer Favorit. Um die Plätze dürften sich US-Läufer Ken Pliska (PB: 2:24:49h, *1965) und der starke, 45-jährige Russe Fedor Ryzhov (AKPB: 2:20:28h) streiten. (Quelle: dpa; 15.04.06)
Die Schwarzwaldstadt Zell mit ihrem Stadtteil Unterharmersbach hat sich in der nationalen und internationalen Berglaufszene in nur wenigen Jahren einen exzellenten Namen gemacht. Nach Wertungsläufen zum Schwarzwald-Pokal, der deutschen Meisterschaften 2003 und 2005, der Masters-Weltmeisterschaften 2003 und dem Berglauf-Grand-Prix-Finale 2005 steht in wenigen Wochen wiederum ein besonderes Highlight an: Am 30. April veranstalten der Europäische Leichtathletik- Veteranen-Verband (EVAA) und der Berglauf-Weltverband (WMRA) die ersten Masters-Europameisterschaften im Schwarzwald und honorieren damit einmal mehr die außerordentliche Organisationsleistung des ausrichtenden TV Unterharmersbach.
„Für uns ist es eine besondere Auszeichnung, dass EVAA und WMRA die Premiere der Masters-Europameisterschaften nach Zell-Unterharmersbach vergeben haben“, wertet Ludwig Börsig, der Vorsitzende des TV Unterharmersbach die Überragung der Veranstaltung. „Für uns ist dies eine Bestätigung, dass wir mit der Organisation und der Ausgestaltung von Meisterschaften exakt den Geschmack der Bergläufer getroffen haben!“ Am 30. April werden am Harmersbach mehr als 500 Teilnehmer aus dreißig Nationen erwartet, die auf der für Seniorenläufer idealen 10 km langen Strecke mit 700 Höhenmetern zum 905 m hohen Brandenkopf laufen werden.
„Wir haben natürlich viel Routine bei den organisatorischen Vorbereitungsarbeiten, aber dennoch bleibt eine gewisse Spannung bis zum ersten Startschuss“, gesteht Alfred Siegesmund, der Organisationsleiter des TV Unterharmersbach. Einmal mehr wird das malerische Zell-Unterharmersbach zum Mekka der nationalen und internationalen Berglaufszene werden, mit Izabela Zatorska (Polen) und Helmut Schmuck (Österreich) haben unter anderem zwei Läufer gemeldet, die wie kaum andere die internationale Berglaufszene im letzten Jahrzehnt dominiert haben. Die Wettkämpfe beginnen am Sonntag (30.) mit dem offenen Lauf um 12.40 Uhr, ehe ab 13.00 Uhr die einzelnen Masterskategorien auf den Weg zum Brandenkopf gestartet werden.
Das Rahmenprogramm wird für die Gäste im Harmersbachtal gewohnt vielfältig sein. Eröffnet werden die European Masters Mountain Running Championships, so der offizielle Titel der Titelkämpfe, am Samstag (29.) um 19.00 Uhr mit der Pastaparty in den Räumen der Zeller Sparkasse. Bei der atmosphärischen Siegerehrung in der Schwarzwaldhalle werden am Sonntag ab 19.00 Uhr den Klassenbesten handgefertigte Medaillen überreicht, die Sieger erhalten Keramikpräsente. Alle Starter werden vom TV Unterharmersbach mit einem "attraktiven Veranstaltungs-T-Shirt" begrüßt. (13.04.06)
Die offenen nationalen Australischen Leichtathetik-Mastersmeisterschaften 2006 begannen am Karfreitag in der Hauptstadt Canberra. Erste Topleistungen zeigten dabei in der W45 Marie Kay über 80m Hürden in 12,38 sec und 5,21m im Weitsprung, sowie über 800m Kathy Heagney (W55) in 2:38,57 min und Terry Hicks (M50) in 2:05,17min. Iris Hill (*1969, LG Domspitzmilch Regensburg) gewann den W35-Stabhochsprungwettbewerb mit übersprungenen 3.85m. Bemerkenswert der Kugelstoßerfolg von Stuart Gyngell (M40) mit 17,48m und der Speerwurferfolg durch John Kay (M45) mit 57,18m sowie die 49,33m durch Bob Banens (M55) in derselben Disziplin. Insgesamt haben 500 Athleten für Canberra gemeldet, darunter auch Teilnehmer aus den USA, Neuseeland und - siehe Iris Hill- aus Bayern. Hier weitere Resultate aus Canberra Tag 2 und Tag 3 und Tag 4. Herausragende Teilnehmerin war Marge Allison (Queensland) die an jedem Tag einen Titel in der W60 gewann:
Tag 1: 1 Marge Allison W QLD 2:50.49min (800m)
Tag 2: 1 Marge Allison W QLD 57.29sec (300m Hürden)
Tag 3: 1 Marge Allison W QLD 30,20 sec (W: +0.1) (200m)
Tag 4: 1 Marge Allison W QLD 68,86sec (400m)(13.04.06)
Seine sechzigste Auflage erlebt am Ostersamstag der Paderborner Osterlauf. Traditionsreich und modern zugleich, so präsentiert sich heute die 1947 ins Leben gerufene erste Laufveranstaltung nach dem Zweiten Weltkrieg. Gelaufen wurde seinerzeit bei „Rund um Paderborn“ über 3,350 Kilometer. Längst messen die Strecken der Hauptläufe die international üblichen 10 km und die Halbmarathondistanz von 21,0975 km."Bei kaum einem sportlichen Großereignis gibt es einen derart schönen Einklang zwischen Spitzen- und Breitensport!" brachte Horst Wiczynski, Cheforganisator des Paderborner Osterlaufes das Besondere des am Ostersamstag bevorstehenden Laufereignisses im Rahmen der traditionellen Montags-Pressekonferenz auf den Punkt.
Bisher sind Läuferinnen und Läufer aus 28 Nationen gemeldet und alle Vorjahressieger sind am Start. Nach wie vor steht das Angebot der Janz Computer AG, demjenigen 5000 Euro als Prämie zu zahlen, der in der Paderstadt beim Halbmarathon läuferisch die 60-Minuten-Marke unterbietet. Für den 10-km-Lauf hat auch Radsport-Ass Rolf Aldag seine Meldung bestätigt. Sportamts-Leiter Reinhard Rasch unterstrich das Engagement der Stadt Paderborn; viele Ämter sind mit großem Engagement an Organisation und Durchführung beteiligt.
Sascha Wiczynski warb für das Rahmenprogramm, das beginnend mit der Pasta-Party auch Nichtläufer zum Sportzentrum Maspernplatz locken soll. Am Samstag findet dort bei freiem Eintritt eine Sport- und Fitnessmesse statt.Auf die gute Stimmung unter den Zuschauern freuen sich schon alle Organisatoren. "Der Osterlauf ist für sein begeistertes Publikum bekannt, das motiviert Läuferinnen und Läufer enorm", sagte Osterlauf-Pressesprecher Heiko Appelbaum.
Die Organisatoren sind zuversichtlich, die Rekordteilnehmerzahl von 7240 aus dem Vorjahr überbieten zu können. Nachmeldungen sind noch am Karfreitag in der Zeit von 10-13 und 17-20 Uhr und auch am Veranstaltungstag bis 12 Uhr selbst möglich. Alle Informationen, auch zum jüngst erschienenen Jubiläumsbuch von Lothar von dem Bottlenberg, gibt es im Internet unter www.paderborner-osterlauf.de. (13.04.06)
Ines Geipel hat im Sommer vergangenen Jahres beim Deutschen Leichtathletik Verband (DLV) beantragt, aus der deutschen Rekordliste gestrichen zu werden, in der sie seit 1984 unter ihrem damaligen Name Ines Schmidt mit der Staffel des SC Motor Jena (mit Bärbel Wöckel, Ingrid Auerswald und Marlies Göhr) und der Bestzeit von 42,20 Sekunden über 4x100 Meter geführt wird. Am vergangenen Wochenende hat der DLV über den Umgang mit Bestmarken aus der Zeit des Anabolikadopings diskutiert - nur wenige Rekordhalter nahmen daran teil. Nach dieser Erfahrung will die in Berlin lebende Professorin jetzt mit einem Anwalt eine Unterlassungserklärung vom DLV verlangen, um "nicht für immer an die Dopingkriminalität gebunden zu bleiben", wie sie im nachfolgenden Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sagte.
Gerade mal vier der 47 Inhaber von deutschen Rekorden sind der Einladung des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) gefolgt, über umstrittene Bestmarken aus der Zeit des Hochdopings zu diskutieren. Ist der Versuch, erkennbare Doping-Rekorde zu streichen, schon gescheitert?
Gescheitert nicht, aber das Thema braucht ganz offensichtlich eine andere Seriosität. Es muß weiter nachgedacht werden. Wenn so viele Rekordhalter das Gespräch verweigern, dann ist das auch ein Strategiespiel. Drei ließen sogar Rechtsanwalt Peter-Michael Diestel einen harschen Brief schicken . . .
. . . Marita Koch, Silke Möller und Frank Emmelmann, wie man lesen konnte.
Nach wie vor muß ein klarer Bruch zur verdreckten Geschichte der Steroid-Zeit und zum Zwangsdoping der DDR angezeigt werden. Aber wenn nicht einmal der Leichtathletikverband als Arbeitgeber Mitarbeiter zu so einem Gespräch motivieren kann, worauf sollen wir dann kommen?
Sie sprechen von Bärbel Wöckel, die mit Ihnen in der DDR-Rekordstaffel gelaufen ist und nun im Verband für die Jugendarbeit verantwortlich ist.
Ich werde keine einzelnen Sportlerinnen oder Sportler benennen. Aber man fragt sich schon, warum der Verband ehemalige Athleten in einer solchen Position nicht an ihre Verantwortung erinnert.
42 ehemalige Athleten, die nicht gekommen sind, haben mit dem DLV nichts mehr zu tun, und die Leistungen, die ihren Ruhm begründen, liegen in der Vergangenheit. Ist es nicht verständlich, daß sich jemand an das vielleicht Größte klammert, das er in seinem Leben erreicht hat?
Wir können ewig darüber diskutieren, ob einem in bezug auf die eigene Vergangenheit etwas verständlich ist. Doch diese Rekorde, um die es geht, sind Rekorde der Gegenwart. Es liegen unendlich viele Akten und vor allem solche aus Strafprozessen auf dem Tisch. Wenn die deutlich machen, daß knapp vierzig der noch gültigen Rekorde in einem Zwangs-Dopingsystem entstanden sind, haben wir ein Problem, nämlich das des Maßstabs und der Negierung von Urteilen, die vom Bundesgerichtshof anerkannt worden sind.
Würden Sie dem Verband raten, sie nun zu streichen?
Mein Vorschlag war immer, unbedingt das Gespräch zu suchen. Die Athleten sollen die Möglichkeit haben, auch unter Zuhilfenahme ebendieser Akten, sich von diesem Stück vergifteter Sportgeschichte zu emanzipieren und damit ja endlich auch zu befreien. Offensichtlich haben es die ehemaligen Topathleten damit besonders schwer. Das ist vor allem traurig. So geben sie sich ja praktisch lebenslänglich.
Verlangen sie damit nicht das Eingeständnis des Dopings?
Es braucht keine Selbstbezichtigungen mehr. Die ganze Chose liegt längst aktenkundig auf dem Tisch. Niemandem ist es je so leicht gemacht worden, sich von den Abhängigkeiten eines Systems zu distanzieren wie den DDR-Sportstars. Aber wo ist heute ihre Kameradschaft: Im Sport redet man ja immerzu davon - mit denen, die massiv geschädigt wurden? Wo ist ihre Kameradschaft mit den jetzt startenden Athleten, die nie eine reelle Chance haben werden, einen Rekord aufzustellen? Mittlerweile ist auch dem Leichtathletikverband klar, wie komplex und symbolisch die Geschichte mit den Rekorden ist. Er kann die Sache nun runterhandeln und eine Doppelliste - alte und neue Rekorde - als großen Lösungsversuch präsentieren oder sich grundsätzlich verhalten. Der Verband spricht von Ballast abwerfen und Schlußstrich. Aber geht es nicht um eine historische Hypothek und Verantwortung für die Zukunft? Im Mai kommt es zur Gründung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Wir brauchen eine Regelung für die vergifteten Rekorde, auch im Schwimmen und Eisschnellauf. Wir brauchen eine endlich glaubhafte Klärung der Stasi-Vergangenheit in allen Verbänden. Wir brauchen ein Konzept für die Opfer, auch bezogen auf die zweite Generation, und wir brauchen ein Dokumentationszentrum zum Sport der beiden deutschen Diktaturen. Vor allem aber: Wenn der DOSB tatsächlich etwas sein will, eine Identität beansprucht, dann doch nur mit einem Sport ohne Doping. Dazu gibt es im glaubhaften Moment keinen Willen, sondern immer nur dieselben Lügen oder Lippenbekenntnisse.
Sind das nicht zwei verschiedene Seiten einer Medaille?
Es gibt nur einen Sport. Wenn Deutschland einen Effizienzsport will, muß es auch bereit sein, den Preis dafür zu zahlen. Es kann nicht sein, daß bei dreißig Milliarden Euro Jahresumsatz weltweit im Sport ein halbes Prozent davon in Aufklärung und Antidoping gehen. Das ist ein eklatantes Mißverhältnis, das zu korrigieren Verbände und Politik gerade in diesem Land in der Pflicht sind.
Ganz konkret: Wenn Marita Koch auf ihren Fabel-Weltrekord über 400 Meter verzichten würde, was hätten Dopingopfer davon, und wäre etwas gewonnen, wenn dann Grit Breuer die Rekordliste anführte?
Wenn in dieser Gesellschaft ein Klima für Aufklärung, für Hinschauen, für historische Wahrheit herrschen würde, gäbe es nicht so ein flächendeckendes Verleugnen, wäre es diesen Athleten weniger leicht gestattet, derart zu mauern. Der Sport muß sich entscheiden: entweder seine weitere Erosion oder einen Sport, der in der Lage ist, mehr als nur den Sieg zu sehen. Das alte Modell hat in Ost wie West viele, einfach zu viele Opfer gekostet. Und heute? Der Sport hat ein heftiges Nierenproblem! Von 10 Milliarden Euro Umsatz mit dem Medikament Erythropoetin (Epo) fallen 1,6 Milliarden an Kranke, der Rest auf den Sport, wo Epo mißbraucht wird. Zahlen, die sich nicht einfach nur aussitzen lassen.
Kann man eine Zeit definieren, von der an neue Rekorde gelten?
Nein. Ein Rekord ist etwas Absolutes. Im Moment haben wir keine Ideallösung. Dem DLV kommt jetzt eine wichtige Pilotfunktion zu, national wie international. In der Welt hat man seine Arbeit sehr genau im Blick und braucht dafür auch alle erdenkliche Hilfe. Die kleine Lösung der Doppelliste bringt uns im Grunde nicht weiter und ist außerdem ungerecht gegenüber den Athleten, die immer sauber waren.
Was werden Sie tun?
Mittlerweile ist ein Dreivierteljahr seit meinem Antrag vergangen. Obwohl ich einerseits immer für Vermittlung bin, möchte ich andererseits auch nicht mißverstanden werden. Also werde ich nun einen Anwalt beauftragen, mittels Unterlassungsverfügung meinen Namen aus der Rekordliste zu löschen. Das ist mein Recht. Doping im DDR-Sport war vorsätzliche Körperverletzung, es war kriminell. Im Berliner Doping-Prozeß habe ich als Nebenklägerin dazu ausgesagt. Behalte ich diesen Rekord, bin ich für immer an diese Kriminalität gebunden und auch beteiligt. Das kann man nicht allen Ernstes von mir verlangen.
(Quelle: Die Fragen stellte Michael Reinsch Text: F.A.Z. vom 13. 04.2006)
In diesem Jahr wird beim DAMM-Endkampf in Köngen am 16. September erstmalig auch ein Endkampf für die Alterklasse M70 angeboten. In der M70 besteht der Wettbewerb aus den Disziplinen 100m, Weitsprung, Kugel und 4x100m-Staffel.
Der 17. Juli ist der Schlusstermin der Vereine für die Qualifikation zum Endkampf. Nur bis zum 1. August beim DLV vorliegende Auswertungsbogen mit Ergebnislisten werden für die Ermittlung der qualifizierten Mannschaften gewertet. (11.04.06)
Die 81jährige Ingrid Lorenz (*1925, TSV Trittau) hat erklärt, künftig nicht mehr aktiv sein zu wollen. Zum Abschluss holte die erfolgreiche Seniorensportlerin bei der Hallen-WM in Linz noch zwei WM-Titel. Die leichtathletin: "Diesmal ist es aber endgültig. Schreiben Sie das ganz groß oben drüber", sagt sie. Sie sagt es mit Nachdruck, energisch, sie wiederholt es noch zwei weitere Male. "Ich habe das ja schon häufiger angekündigt, aber jetzt ist wirklich Schluss. Und wenn es groß in der Zeitung steht, dann glauben es die Leute endlich."
106 Medaillen hat die Trittauerin in ihrer Leichtathletikkarriere gewonnen, bei deutschen Meisterschaften, bei Europameisterschaften, bei Weltmeisterschaften, ein paar auch bei Landesmeisterschaften. Seit zwei Tagen ist sie 81 Jahre alt, ihren 80. Geburtstag hatte sie wegen eines Herzinfarkts im Krankenhaus verbracht.
Daß sie hinterher noch einen letzten 60-Meter-Sprint gewagt hat, bei den Hallen-Weltmeisterschaften in Linz, war des guten eigentlich schon zuviel. "Ich habe meiner Ärztin noch nichts davon erzählt. Die wird mir ganz schön den Marsch blasen, wenn sie davon erfährt", sagt Lorenz.
Der Abschied fällt ihr schwer, aber es könnte wohl keinen besseren Zeitpunkt geben, als jetzt aufzuhören, kurz nach Linz, nach einer grandiosen WM, bei der Lorenz noch einmal drei Medaillen holte. Mit ihrem letzten Versuch im Weitsprung sprang sie mit 2,74 Metern einen Hallenweltrekord in der Altersklasse W 80. Sie hatte für den finalen Satz ihrer Karriere noch einmal alles aus sich herausgeholt, alles auf eine Karte gesetzt, alles riskiert. Bei der Siegerehrung wurde in Linz die Nationalhymne gespielt, das gibt es sonst nie bei Senioren-Titelkämpfen. "Da mußte ich schon schlucken", sagt Lorenz.
Fit wie ein Turnschuh wirkt die alte Dame, es ist erstaunlich. Sie wird weiter Sport treiben, aber nicht mehr auf Wettkämpfen. "Das widerspricht meinem Ehrgeiz", sagt sie, "denn ich darf nicht mehr richtig trainieren. Ich habe kein Problem damit, Zweite, Dritte oder Vierte zu werden, wenn andere besser sind. Aber ich könnte es nicht verkraften, schlechte Leistungen zu bringen, genau zu wissen, mit dem richtigen Training ginge noch mehr."
Von ihren Erlebnissen im Sport wird Lorenz noch lange zehren, sie ist weit herumgekommen. Anfang des Jahres war sie in Neuseeland, stellte dort bei den Ozeanien-Meisterschaften mit 2,70 Metern den Freiluft-Weltrekord im Weitsprung auf. Sie hat halb Europa bereist, die EM in der griechischen Hauptstadt Athen ist eine ihrer liebsten Erinnerungen.
Und die Fernreisen zählen zu den Höhepunkten: Südafrika, allen voran aber die USA, wo Lorenz mit der deutschen 4 x 100-Meter-Staffel den noch immer gültigen W-70-Weltrekord aufstellte.
Lorenz, die ursprünglich aus der Mark Brandenburg stammt und seit 1945 erst in Trittau und dann lange in Lütjensee lebte, ehe sie nach dem Tod ihres Ehemannes Horst nun wieder nach Trittau zog, hat erst 1979 ihre erste WM bestritten. Als Kind war sie zwar im Sportverein aktiv, legte dort die Grundlagen für ihre Stärke im Sprint und im Weitsprung, pausierte dann aber lange und kam erst über die Sportabzeichengruppe des TSV Trittau zur Leichtathletik zurück. 35mal hat sie den Breitensportorden nun schon erworben, einige sollen noch dazukommen. Außerdem engagiert sich Lorenz im Verein als Sportabzeichenprüferin und als Sprecherin des Ältestenrates.
So ganz loslassen kann sie wohl noch lange nicht. "Mitfahren kann ich ja noch zur EM oder WM, wenn es in interessanten Orten ist", sagt sie. "Dann setze ich mich eben auf die Tribüne." (Quelle: Sören Bachmann in Hamburger Abendblatt, 10. April 2006)
Der DLV-Bundesausschuss Wettkampforganisation hat jetzt hinsichtlich der Meldetermine für die Deutsche Meisterschaft "Langstaffeln (Männer 3x1000m, Frauen 3 x 800m), 10.000m M+F, 5.000m wJ" entschieden, dass Vereine mit ihren Staffeln an der Meisterschaft teilnehmen können, die über keine Qualifikationsleistung gemäß den Ausschreibungsbestimmungen verfügen. Die Meldungen sollen zwar zum "ordentlichen" Meldetermin getätigt werden, auch wenn zu dieser Zeit keine Qualifikationsnorm vorliegt. Später erzielte Qualifikationsleistungen können aber noch bis zum 02.05.06 an die Geschäftsstelle des jeweiligen Landesverbandes weitergereicht werden, der sie dann nach Überprüfung an den ausrichtenden WLV umgehend weiterleitet. Die Meisterschaften finden am 6. Mai in Tübingen statt. (08.04.06, update 16.04.06)
Endgültig steht fest, dass in diesem Jahr kein Ruhr-Marathon stattfinden wird. Aufgrund der Schwierigkeiten im Karstadt-Konzern war die für Mitte Mai geplante Veranstaltung zunächst in den Herbst verschoben worden. Jetzt, so Volker Ebener, Geschäftsführer der Idko GmbH & Co. KG, Veranstalter des Karstadt Marathons auf einer Pressekonferenz gestern in Essen, wird der 4. Karstadt Marathon am 13. Mai 2007 stattfinden.
Als Karstadt Marathon wird er dann mit einer östlichen und westlichen Marathonstrecke wieder das Ruhrgebiet durchkreuzen. Von Dortmund und Oberhausen aus werden in Gelsenkirchen die Strecken zusammenlaufen und dann wie gewohnt zur Messe Essen führen. Ebner euphorisch: "Zwei Starts, acht Städte, ein Ziel - eine Region in Bewegung. Der Karstadt Marathon startet durch!"
„Wir freuen uns, dass wir Karstadt für ein erneutes Titelsponsoring gewinnen konnten. Das ermöglicht uns, eines der größten und schönsten Sportevents des Ruhrgebiets weiterzuführen“, ergänzte der Geschäftsführer und erläuterte die Hintergründe. Nach dem Ausstieg der Karstadt AG aus dem Sponsoring im Frühjahr 2005 war die Zukunft des Marathonlaufs zunächst offen. Viele Gespräche und intensive Verhandlungen brachten die beiden Vertragspartner schließlich wieder zusammen. „Karstadt hat zwei sehr schwierige Jahre hinter sich. Die Konsolidierung des Konzerns stand an erster Stelle. Jetzt, da Karstadt auf gutem Kurs ist, sind wir natürlich froh, wieder als Titelsponsor einsteigen zu können“, erklärte Jörg Howe, Unternehmenssprecher Karstadt, die Unterbrechung des Sponsoring-Engagements. (08.04.06)
Im Rahmen der Überprüfung der deutschen Rekorde hat der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) am Samstag Rekordhalter zu einem persönlichen Gespräch nach Frankfurt eingeladen. Von insgesamt 47 angeschriebenen Rekordhaltern haben 31 auf das Anschreiben reagiert teilweise mit umfassenden schriftlichen Stellungnahmen bzw. telefonischen Rückmeldungen. Fünf Rekordhalter - Prof. Dr. Ines Geipel, Dr. Harald Schmid, Florian Schwarthoff, Damian Kallabis und Andrea Ziercke - waren der Einladung persönlich gefolgt. Kurzfristig abgesagt hatten Carlo Thränhardt, Heike Henkel und Sigrun Grau.
DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop stellte zunächst fest, dass unter juristischen Gesichtspunkten eine individuelle Aberkennung der Rekorde nicht möglich scheint. Ziel des Treffens war es, in einem Dialog mit den Athleten eine Lösung für das Rekordthema zu finden und gleichzeitig über die Aktualität der Dopingproblematik zu diskutieren. In einer intensiven Diskussion wurden anschließend zwei Themenfelder deutlich. Zum einen, sich von Rekorden aus sportpolitisch-moralischen Gründen zu trennen, zum anderen, Athleten zu schützen, die ihre Rekorde sauber erzielt haben. Konsensfähig war die Relevanz beider Positionen. Eine von allen befürwortete Lösung konnte allerdings nicht gefunden werden. Auf einer Verbandsratssitzung Anfang Mai wird über das weitere Vorgehen abschließend beraten. (08.04.06)
Die Mitglieder des Berliner Leichtathletik-Verbandes haben am vergangenen Freitag auf dem ordentlichen Verbandstag des BLV ein neues Präsidium gewählt. Neuer Präsident ist der langjährige Schatzmeister des BLV, Reinhard von Richthofen-Straatmann. Damit endete eine fast 18 Monate lange Periode, in der das Präsidentenamt, nach Rücktritt des bisherigen Amtsinhabers Christoph Kopp, verwaist war.
Reinhard von Richthofen-Straatmann verbreitete Aufbruchstimmung. Die WM im Jahr 2009 bezeichnete der 53-jährige neue Präsident als klare Zielvorgabe. “Die IAAF WM 2009 ist eine Bewährung für die Stadt und die Leichtathletik. Sie ist eine gute Plattform, um die Sportart in der Öffentlichkeit auch nach 2009 gut zu positionieren, mit dann hoffentlich steigenden Mitgliederzahlen in den Berliner Vereinen.“ Berlin habe mit seinen drei großen internationalen Leichtathletikveranstaltungen, dem Berlin-Marathon, dem Berliner Halbmarathon und dem ISTAF im Olympiastadion hervorragende „Zugpferde“, "die bei der IAAF und den Fachverbänden großen Eindruck machen und dafür gesorgt haben, dass die WM 2009 nach mehreren Anläufen endlich nach Berlin kommt. Marathon und Halbmarathon sind für die deutsche und internationale Laufszene richtungsweisend und für Berlins Leichtathletik ein hervorragendes Aushängeschild", sagte von Richthofen-Straatmann: “Die IAAF WM 2009 in Berlin ist eine Bewährung für die Stadt und die Leichtathletik. Sie ist eine gute Plattform, um die Sportart in der Öffentlichkeit auch nach 2009 gut zu positionieren, mit dann hoffentlich steigenden Mitgliederzahlen in den Berliner Vereinen.“
Gemeinsam mit seinem Brandenburger Verbandspräsidenten Steffen Reiche kündigte der neugewählte Präsident an, das Verhältnis zwischen Vereinen und Verbandsspitze zu verbessern, die Verbandsarbeit zu straffen und nachvollziehbar zu machen und die WM 2009 als Werbeplattform gemeinsam zu gestalten.
Reinhard von Richthofen-Straatmann, Unternehmensberater und Präsident der Sportstiftung Berlin, kann seine Vorstellungen mit einem neu gewählten Team angeben, das seinen Vorstellungen entspricht. Die Versammlung folgte bei der Präsidiumswahl ausnahmslos seinen Vorschlägen. Zum neuen Breitensportwart wurde dabei Karl-Heinz-Flucke (TuS Lichterfelde) gewählt, der den Senioren nicht nur als DLV-Athletenbetreuer bei internationalen Meisterschaften gut bekannt ist sondern auch als als engagierter Sportfotograf für die Zeitschrift SeniorenLeichtathletik.(06.04.06)
Leichtathletik-Fans können sich schon mal den Mai 2007 vormerken. Dann ist Regensburg Austragungsort der Europameisterschaften der Senioren im Straßenlauf. „Wir erwarten dazu auch frühere Olympiateilnehmer und -sieger“, erläuterte Regensburg Bürgermeister Gerhard Weber in einer Sitzung des Regensburger Sportausschusses den Stellenwert der Veranstaltung.
„Es geht nicht um eine Seniorenveranstaltung. Hier starten Teilnehmer ab 35 Jahren“, beugte Weber bei der Sitzung des Sportausschusses falschen Vorstellungen vor. Und Sportamtsleiter Bernhard Plutz sprach gar von der „hochkarätigsten Leichtathletik-Veranstaltung, die Regensburg je hatte“. Gegenüber anderen Bewerberstädten habe der Name Regensburgs als Läuferstadt den Ausschlag dafür gegeben, dass die Großveranstaltung, zu der bis zu 1000 Läufer aus ganz Europa erwartet werden, hier stattfindet. Teilnehmen werden nur Sportler, die sich über ihren jeweiligen Landesverband qualifiziert haben. Wie viele Nationen es sind, stehe noch nicht fest, so der Sportamts-Chef.
Nicht genug loben konnten Weber und Plutz, dass die beiden Laufvereine, der LLC Marathon und die Leichtathletik-Gemeinschaft, an einem Strang ziehen und gemeinsam als Ausrichter auftreten. Die EM wird vom 17. bis 20. Mai 2007 ausgetragen und in das Wochenende des Regensburg Marathon eingebettet.
Weil die Stadt von dem Sport-Highlight auch touristisch profitiert, will sie die beiden Vereine finanziell nicht im Regen stehen lassen. Für die Eröffnungs- und Schlussfeier wird entweder der Thon-Dittmer-Hof oder der Haidplatz entsprechend dekoriert, bestuhlt und mit technischer Infrastruktur versehen kostenlos zur Verfügung gestellt. Außerdem kommt die Stadt für die Genehmigungsgebühr in Höhe von 16.000 Euro auf. Insgesamt sollen im Haushalt 2007 30.000 Euro zur Verfügung gestellt werden, wozu der Sportausschuss einhellig seine Zustimmung erteilte.
Das Zehn-Kilometer-Gehen, der 10- km-Straßenlauf, das 20- und das 30-km-Gehen werden am 17., 18. und 19. Mai im Gewerbepark stattfinden, der Crosslauf am 19. Mai am Baggersee in Prüfening und der Halbmarathon am 20. Mai auf der Strecke des Regensburg Marathon. (05.04.06)
Brian Foley, Generalsekretär der australischen Leichtathletikmasters, ist tot. Dies teilte der australische Leichtathletikmastersverband mit. Er starb am vergangenen Samstag im Alter von 62 Jahren, an einem Schlaganfall. Brian Fellow war erst kurz zuvor von den Commonwealth Games in Melbourne zurückgekehrt. Im vergangenen Sommer war er über 800m und 1500m bei der Masters-WM in San Sebastian gestartet. (05.04.06)
Kathy Bergen (USA) hat bei einem Leichtathletiksportfest in Santa Ana am vergangenen Sonntag einen neuen Weltrekord im Hochsprung aufgestellt. Sie übersprang 1.35m und verbesserte damit den zwei Jahre alten Rekord der Niederländerin Rietje Dijkmans um exakt einen Zentimeter. (05.04.06)
Der lange Winter zeigt in diesem Frühjahr auch bei den Sportlern erste Auswirkungen. Mit eher durchwachsenen Leistungen starteten am Wochenende die Leichtathleten im Bezirk in Radolfzell in die Saison. Beim ersten Wettbewerb der Werfer präsentierten sich die Sportler noch nicht in Bestform.
Selbst die klangvollen Namen blieben mit ihren Leistungen deutlich hinter ihren Möglichkeiten zurück, berichtete anschließend der Südkurier. So mussten die heimischen Favoriten des Veranstalters TV (beziehungsweise LG) Radolfzell sich mit durchschnittlichen Ergebnissen begnügen. Felix Mohr (*1943), Senioren-Weltmeister der M 60-Klasse aus dem vergangenen Jahr produzierte beim Diskuswurf gleich mehrere Fehlversuche. "Wenn ich die ersten tausend Scheiben geworfen habe, dann wird es auch wieder besser", sagte der Altstar aus Radolfzell. Trotzdem reichte dem Weltmeister der durchwachsene Saisonstart, um vor den Konkurrenten auf dem ersten Podestplatz zu liegen. Mit 43,61 Meter lag er 46 Zentimeter vor dem Zweitplazierten Hans-Josef Weitz (*1946), der für die LG Bayer Uerdingen/Dormagen an den Start ging. (05.04.06)
"Reformnotwendigkeit und Reformwille - ist die Leichtathletik zukunftsfähig?" Das war das Thema des Festvortrages, den der Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, Dr. Clemens Prokop, beim Verbandstag des Deutschen Leichtathletik-Verbandes in Nürnberg hielt. Nach den masters-sport.de vorliegenden Berichten kam dabei die Mastersleichtathletik nicht vor. Unterstellt, der DLV-Präsident ordnet die von ihm nicht erwähnte Seniorenleichtathletik dem Breitensport zu, will er diesen nur fördern, um so die finanziellen Mittel zu bekommen, die im Hochleistungssport benötigt werden.
Prokop bestritt, dass der Leichtathletik der Untergang drohe und am Nullpunkt angekommen sei: "Wenn diese Bewertungen, die es auch schon in früheren Jahren gab, alle zuträfen oder zutreffend gewesen wären, hätten wir schon lange den Abgesang auf unsere Sportart anstimmen müssen. Die Wirklichkeit ist jedoch eine andere."
Zur Mitgliederentwicklung stellte der DLV-Präsident fest: "Im Jahr 1996 gab es in Deutschland 829.723 registrierte Mitglieder von Leichtathletikvereinen, im Jahr 2005 waren es 899.520. Dies entspricht einem Mitgliederzuwachs von 69.797 Sportlern oder etwas mehr als acht Prozent. In der Altersgruppe der bis zu 6-Jährigen haben wir einen Zuwachs von 45,3 Prozent und in der Altersgruppe der 7- bis 14-Jährigen einen Zuwachs von 29,6 Prozent zu verzeichnen. Auffällig ist weiterhin, dass die Zuwachsrate bei den über 60-Jährigen sogar 54,7 Prozent beträgt. Erfreulich ist auch, dass der Rückgang bei den 15- bis 18-Jährigen als Trend gestoppt werden konnte. Leichtathletik ist unverändert ein Massensport, der organisiert in allen Altersschichten ausgeübt wird."
Positives konnte Dr. Clemens Prokop über die Laufbewegung berichten: "Tatsächlich für jeden wahrnehmbar ist die Leichtathletik in der boomenden Laufbewegung. Hier sprechen die Zahlen für sich: In Deutschland wurden im Jahr 2005 insgesamt 3530 Volkslaufveranstaltungen organisiert, von denen 150 als Marathonläufe durchgeführt wurden. Die Teilnehmerzahl bei diesen Veranstaltungen belief sich auf circa 1,8 Millionen Läufer. Daneben laufen nach Schätzungen circa 17 Millionen Deutsche mehr oder weniger regelmäßig. Leichtathletik ist damit die Sportart in Deutschland, die mit Abstand am häufigsten ausgeübt wird. Ich spreche hier absichtlich von der Leichtathletik, obwohl mir natürlich bewusst ist, dass ein Großteil dieser Läufer keine Mitgliedschaft in einem Leichtathletikverein besitzt und wahrscheinlich sich nicht einmal bewusst ist, Leichtathletik zu betreiben. Ungeachtet des Ziels, möglichst viele der unorganisierten Läufer in die Solidargemeinschaft der Leichtathletikvereine aufzunehmen, stellt die Laufbewegung ein lebendiges Stück der deutschen Leichtathletik dar."
Zum Schluss seiner Zustandsbeschreibung der deutschen Leichtathletik traf Clemens Prokop folgende Kernaussagen:
"1. Die Leichtathletik ist in Deutschland nach wie vor traditionell tief verankert, sie ist als Grundsportart weitestgehend akzeptiert.
2. Die Leichtathletik fasziniert Millionen von Menschen.
3. Die Leichtathletik motiviert Millionen von Menschen, diese Sportart aktiv auszuüben, es besteht kein akutes Problem der Mitgliedergewinnung.
4. Die Leichtathletik hat sich zu einer Drei-Klassen-Gesellschaft entwickelt, bestehend aus der professionellen Leichtathletik, repräsentiert durch nationale Top-Athleten mit internationalen Ambitionen, aus der Leichtathletik-Basis, repräsentiert durch Landesverbände und Vereine, sowie aus den Freizeit- und Gesundheitssportlern. Die Kluft zwischen den drei Klassen droht sich permanent zu vergrößern.
5. Der Hochleistungssport weist - für sich gesehen - keine Krise auf, sondern bewegt sich in der Bandbreite historischer Schwankungen.
6. Der Unterhaltungswert der Leichtathletik ist für ein breites Publikum infolge der Konkurrenz durch andere Sportarten, der problembehafteten Wiedererkennung von Spitzenathleten, der Komplexität der Wettkampfsysteme und der aktuell bestehenden Leistungsdefizite in einer Reihe von Disziplinen sinkend."
Wenn man auf dieser Basis den Reformbedarf für die deutsche Leichtathletik ableiten wolle, erklärte Clemens Prokop weiter, so ließen sich einige Herausforderungen definieren, die insbesondere das Interesse eines breiten Publikums wecken sollen:
"1. Wir benötigen in der Leichtathletik ein neues und attraktiveres Wettkampfsystem außerhalb der Meisterschaften. Dies beginnt auf der Ebene des Weltverbandes IAAF und des europäischen Verbandes EAA und endet auf der regionalen Ebene.
2. Wir müssen die Schwankungen im Hochleistungssport im Rahmen unserer Gegebenheiten möglichst gering halten. Dies erfordert den Einsatz von mehr finanziellen Mitteln zur Unterstützung im Trainerbereich und zur Vereinbarkeit von Hochleistungssport und beruflicher Qualifizierung.
3. Der Hochleistungssport ist die zentrale Aufgabe des DLV; sein Erfolg ist die Voraussetzung, um dem Problem des nachlassenden Publikumsinteresses zu begegnen.
4. Die Förderung des Breitensports ist zu verstärken, um hier die finanziellen Mittel zu akquirieren, die im Hochleistungssport benötigt werden."
Dies werde nur gelingen, so Clemens Prokop, wenn man sich gemeinsam den Herausforderungen stelle, wenn Landesverbände und DLV gegenseitige Solidarität üben. Zuversicht sprach aus dem Schlusswort des DLV-Präsidenten: "Mit dem Rückenwind der WM 2009 in Berlin, des Europacup-Finales 2007 in München und des World Athletic Finales in Stuttgart ist vieles möglich, gehen wir mutig und optimistisch an die Problembewältigung heran. Die Leichtathletik ist in Deutschland nicht nur zukunftsfähig, sie ist für Deutschland unverzichtbar." (Quelle: Gerd Raithel auf blv-sport.de, 03.04.06)
Bei fast idealen Wetterbedingungen störte lediglich ein zeitweiliger Wind auf der Strecke des 26. Berliner Halbmarathons, an der wie im Vorjahr rund 150.000 Zuschauer standen. Bei den Männern setzten sich in einem sehr schnellen Rennen die Kenianer Paul Kosgei und Evans Cheruiyot nach 10 km ab. Bei Kilometer 18 ging dann Kosgei in Führung und lief mit 59:07min zur zweitschnellsten Zeit aller Zeiten. Die ersten elf Plätze (!) gingen an kenianische Läufer. Bester Deutscher und bester Berliner war Lennart Sponar (BSV 92) in 67:29 Minuten. Auch bei den Frauen lag eine Kenianerin vorn. Die 38-jährige Edith Masai setzte sich nach der 14-km-Marke etwas ab, bevor Deena Kastor noch einmal den Abstand verkürte. Am Ende setzte sich die Kenianerin aber in der Jahresweltbestzeit von 67:16 Minuten durch. Die Olympiadritte im Marathon Deena Kastor (USA) rannte 67:34min während Mary Ptikany (Kenia) in 69:43min als Dritte ins Ziel kam.
Melanie Kraus (*1974, Bayer Leverkusen) war in 73:58 Minuten als Fünfte beste Deutsche, während die Titelverteidigerin Luminita Zaituc (*1968, LG Braunschweig) ausstieg und das Rennen vorzeitig beendete.
In den Mastersklassen sticht die M60-Zeit des Niederländers Henk Mulder hervor, der in der beeindruckenden Nettozeit 1:15:54h einlief, für den aber offenbar keine 10km-Zwischenzeit notiert ist. Bei den Seniorinnen entschied in der Altersklasse W50 überraschend die Berliner Ursula von Knobloch (*1954, SCC Berlin) 1:32:47h netto gegen Petra Schmiemann (*1956, ESV Münster, 1:33:29h netto) das spannende Duell der beiden erfahrenen Mastersläuferinnen für sich.
Übrigens erreichte die Rekordzahl von 13.492 Athleten, davon 3.809 Frauen, beim 26. Berliner Halbmarathon das Ziel. Im medizinischen Bereich verlief der Lauf nach Veranstalterangaben übrigens ausgesprochen ruhig. Es gab 148 Hilfeleistungen, dazu zählt aber zum Beispiel auch das Kleben eines Pflasters. Acht Athleten mussten ins Krankenhaus, jedoch gab es keine ernsten Fälle. Alle Resultate... (02.04.06)
Der Niedersächsische Leichtathletikverband weist bereits jetzt auf ein spannendes "Akademie-Seminar" des Nieders. Landessportbundes hin, das vom 1. bis 3.September 2006 in Hannover stattfindet. Alles dreht sich bei diesem Seminar um die "Krise im Sportverein".
Finanzfragen machen sich immer deutlicher im Alltag der Vereinsführung bemerkbar, das ehrenamtliche Engagement im Verein benötigt besondere Aufmerksamkeit und andererseits besteht der Wunsch ein attraktives Sportangebot zu bieten. Investitionen für die Teilnahme am Wettkampfbetrieb, den Unterhalt vereinseigener Sportstätten oder eines vereinseigenen Fitnessstudios können Turn- und Sportvereine vor scheinbar unüberwindbare Probleme stellen. Aber auch eine schlechte Zusammenarbeit im Vereinsvorstand birgt ein Potenzial für Vereinskrisen. Der Ausweg ist, Frühwarnzeichen in der Vereinsentwicklung wahrzunehmen, das Erkennen der Krisenursachen und das frühzeitige Gegensteuern als die Aufgaben der Vereinsführung.Und dies alles in einem rechtlichen Rahmen, der Handlungsnotwendigkeiten und Handlungsgrenzen aufzeigt.
Referenten sind Prof. Dr. Ronald Wadsack, Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel, Sportmanagement, und Dr. Rainer Cherkeh, Rechtsanwalt in Hannover mit dem Spezialgebiet Sportrecht. Die Kosten betragen € 90,00 (€ 165,00 für Teilnehmer, die nicht im LSB Niedersachsen Mitglied sind). Mehr... (31.03.2006)
Der Kanadier Ian Hume, der in den 70er Jahren zusammen mit seinem Landsmann Don Farquharson und den Amerikanern Dave Pain und Bob Fine die World Association of Veteran Athletes gründen half, ist am Dienstag, 28. März, im Alter von 91 Jahren gestorben. Die sportliche Karriere eines der Gründungsväter der weltweiten Mastersbewegung endete erst 1999; zuvor hatte er Dutzende von Mastersrekorden aufgestellt und insgesamt 28 WM-Medaillen gewonnen.
Hume, Jahrgang 1914, stammte aus Quebec. Bereits im Alter von nur 19 Jahren schloss er seine Universitätsausbildung mit dem akademischen Grad eines Bachelor of Arts ab. Damals war er längst ein aktiver Leichtathet; seinen ersten nationalen Wettkampf gewann er mit 15. Seine einzigartige sportliche Karriere währte schließlich mehr als 70 Jahre. 1975 kehrte er zur aktiven Wettkampfleichtathletik zurück, als in Toronto die ersten Masters-Weltmeisterschaften stattfanden. In den nächsten 25 Jahren stellte er insgesamt mehr als 40 Wltrekorde in seinen Altersklassen auf und dies in neun verschiedenen Disziplinen - Hoch-, Weit- und Dreisprung, Stabhochsprung, Hürdenlauft, Speer, Gewichtwurf, Fünf- und Zehnkampf. Der Kanadier trat insgesamt bei sieben Weltmeisterschaften an und gewann dabei 10 mal Gold, 12 mal Silber und 6 Bronzemedaillen. Bis heute hält er immer noch 35 nationale kanadische Rekorde.
WMA-Präsident Cesare Beccalli (Italien), der 1975 als einfacher Athlet an der WM in Toronto teilgenommen hatte, sagte zum Tode von Ian Hume: "Wenn ich auch keine engen persönlichen Beziehungen zu Ian Hume gehabt habe, so kannte ich natürlich ihn und seine bedeutende Rolle, die er beim Aufbruch unserer Mastersbewegung hatte, und ich habe seine absoluten Topleistungen bewundert. Er hatte ein Ansehen, das wir nicht vergessen können. Deshalb möchte ich nicht so sehr das traurige Wort Beileid verwenden sondern davon sprechen, dass wir alle stets Hochachtung vor diesem Mann empfinden werden." (30.03.06)
Mit einem Teilnehmerrekord und einem internationalen Top-Feld wird am Sonntag der vom schedwischen Energiekonzern Vattenfall gesponserte 26. Berliner Halbmarathon gestartet. Knapp über 20.000 Läufer werden am 2. April starten. Damit durchbricht der Berliner Halbmarathon , der weltweit das siebtgrößte Rennen seiner Art ist, eine Schallmauer. In dieser Gesamtzahl sind allerdings neben den Halbmarathonläufern auch die Walker, Rollstuhlfahrer, Handbiker und Inline-Skater berücksichtigt. Außerdem zählen die Teilnehmer am 3,5 km langen Vattenfall FUN-RUN dazu sowie die Kinder, die beim Bambinilauf beziehungsweise beim Skating Kids-Cup starten. Neu im Programm ist zudem der Vattenfall Berliner Nordic City Walk, der über eine Strecke von 6,8 km führt. Für den eigentlichen Halbmarathon haben 15.937 Läufer aus 67 Nationen gemldet, 11.286 Männer und 4.651 Frauen.
Am Start ist neben der Bronzemedaillengewinnerin von Athen 2004, Deena Kastor (33), auch die Vorjahressiegerin Luminita Zaituc (*1968, LG Braunschweig). Die 37-Jährige gewann 2005 überlegen in 71:04 Minuten. „Ich freue mich, wieder in Berlin am Start sein zu können“, sagte Luminita Zaituc. Ebenfalls am Start ist die 38-jährige Kenianerin Edith Masai mit einer Bestzeit von 67:53min.
Für die Pasta-Lounge zum Berliner Halbmarathon rechnet Chefkoch Renzo Pasolini ("Bei uns ist alles frisch!") übrigens mit ca. 7.000 Portionen. Das sind 1.500 kg Pasta und auch fast 1.500 kg Tomaten, sowie 60 kg Mozarella. Mehr...(29.03.06)
Der aus Kenia stammenden Viola Bor ( LG USC Heidelberg) ist durch den DLV der am Sonntag in Herten-Berlich errungene Deutsche Halbmarathon-Titel wieder aberkannt worden.
Auf der Webseite des USC heißt es zu den Gründen: "Doch einige Zeit nach dem Gewinn erfuhr ihr Trainer und Manager Walter Abmayr im Gespräch mit ihr, dass Viola bei den kenianischen Crossmeisterschaften in diesem Jahr an den Start gegangen war. Über die 4km war sie dabei 16. geworden. Wie Viola meinte, wusste sie nicht um die Konsequenzen, die ihr dafür nun in Deutschland keinen Start bei deutschen Meisterschaften erlauben. Sie wollte die Gelegenheit nutzen einen Test unter Wettkampfbedingungen zu absolvieren. Zum Verständnis ist hier anzumerken, dass in Kenia Crossmeisterschaften unter dem Status Volkslauf verstanden werden.
Walter Abmayr, Abteilungsleiter und 2. Vorsitzender des USC Heidelberg, schickte daraufhin dem DLV eine "Selbstanzeige" und entschuldigte sich im Namen des USC Heidelberg für alle entstandenen Unannehmlichkeiten. Hierbei sei noch einmal betont, dass von der Seite des USC ein Fehler entstanden ist, der vermieden hätte werden können und daher schnellstmöglich dem DLV gemeldet worden ist. Es lag nicht in der Absicht des USC Heidelberg oder seiner Athletin den DLV oder andere Athleten zu hintergehen, sondern man war bei der Meldung davon ausgegangen, dass sie den Bestimmungen des DLV entspricht.
Gemäß den Statuten des DLV war Viola nun der Titel abzuerkennen, was der DLV inzwischen vollzogen hat. Damit ist Luminita Zaituc deutsche Meisterin über die Halbmarathon-Distanz und die Platzierten rücken jeweils einen Platz auf." (28.03.06)
In seinem Bericht über die diesjährigen Deutschen Halbmarathonmeisterschaften hat Deutschlands Cross-Guru Wilfried Raatz kein Blatt vor den Mund genommen. Raatz wies daraufhin, dass es mit lediglich 750 Finishern es einen Schwund von 30 Prozent gab, und fasste die Kritik der Teilnehmer pointiert zusammen. Er kritisierte Feld- und Wirtschaftswege, brüchigen Asphalt mit großen Löchern, zwei unsinnigen Laufrunden fernab jeglicher Zivilisation, die für erheblichen Unmut sorgten. "Wie übrigens auch die mangelhafte Gegenleistung für 21 Euro Startgebühren."
Nur geringen Informationswert besaß das Programmheft, denn alle Teilnehmer waren (mit Zusatz der Startnummer) alphabetisch (!) aufgelistet. Als meisterschaftsunwürdig erwies sich manches: Die leistungsschwache Laufsprecheranlage, ein Startareal auf einer schmalen Dorfstraße mit einem Werbespanntuch („Zechengasthaus“ als Startankündigung), die manuelle Zeitmessung, mangelhafte Wegbeschilderung usw. Einmal mehr war die Kennung der Wertungsklassen auf den Startnummern unzureichend. Eine farbliche Unterscheidung ist bei gemeinsamen Starts einfach unerlässlich. Der Zusatz des Darmstädters ", wie dies im November bei den deutschen Crossmeisterschaften in Darmstadt beispielhaft gelöst wurde," irritiert allerdings, hatte Raatz doch selbst die Cross-DM in Darmstadt organisiert.
Auch seine Kritik an DLV-Vize Michael Böhnke wirkt eher aufgesetzt. Raatz: "Mit Prof. Michael Böhnke hat der DLV zwar einen sportiven Vizepräsident, doch dieser sollte dieser bei hochkarätigen Anlässen eher seiner ehrenamtliche Funktion gerecht werden und sich als ranghoher Repräsentant dem geharnischten Unmut der Basis stellen." Böhnke war mit der M50-Mannschaft des DLC Aachen angetreten.
Wohl ein Schnellschuss mit Raum für missverständliche Interpretationen ist der Kommentar des Darmstädters zur neuen Teilnahmemöglichkeit für lange in Deutschland lebende Ausländer. "Der entsprechende Verbandsratsbeschluss des DLV vom 24.2.2006 zur Startberechtigung von Ausländern bei deutschen Meisterschaften (LAO § 5.2.4) erwies sich schon bei der ersten Nagelprobe als Problemfall. Was im eigentlichen Sinne als Chance zur Integrierung von in Deutschland lebenden Ausländern verabschiedet wurde, könnte künftig zum Tummelplatz der afrikanischen Langstreckler werden. Hier ist dringender Handlungsbedarf mit einer Modifizierung", schrieb Raatz. (Quelle: scc-events.com, 28.03.06)
Wenn mit dem „run up“ am heutigen Samstag in Darmstadt die Laufsaison eingeläutet wird, soll dies in erster Linie öffentliche Aufmerksamkeit wecken. Motivation und Animation hat der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) als Ziele für die zentrale Auftaktveranstaltung im Herrngarten ausgegeben, wo ab 19.30 Uhr die Lauf- und Walking-Bewegung mit Mitmach-Angeboten und Musik um Interessenten wirbt. Selbstdarstellung mit Eventcharakter liegt im Trend. Gleichwohl kämpft der Verband bei der Einbindung der breit gefächerten Szene mit Problemen.
Der DLV präsentiert sich schließlich hauptsächlich über die Leistungen seiner Spitzenathleten. Die sich lange Zeit weitgehend selbst organisierende Lauftreffszene sowie die große Zahl der Seniorensportler fühlen sich dabei nicht gut aufgehoben. Viele gehen auf Distanz. Immer wieder hagelt es Kritik. Für Michael Böhnke, seit November Vizepräsident für Wettkampf-, Breiten- und Freizsport, erwächst daraus Handlungsbedarf über Eventtermine wie „run up“ hinaus. „Es geht mir darum, den Breitensport im DLV stärker zu positionieren“, sagt der Fünfzigjährige.
Der Theologie-Professor von der Bergischen Universität Wuppertal hat sich als passionierter Läufer einen Namen gemacht. Er verstehe die Leichtathletik als allgemeine Bewegungskultur. Gehen, Laufen, Springen und Werfen „das ist öffentliches Kulturgut“. Leichtathletik habe sich damit auch viele Bewegungsräume außerhalb der Stadien erschlossen. Aufgabe des Verbandes sei es, für alle diejenigen, die den Sport ausüben, „Unterstützung und Anerkennung strukturell zu ermöglichen.“ Als Beispiele nennt Böhnke auch Medienpräsenz und Dopingprävention im Seniorensport.
Die Offenheit der Laufszene begreift der Aachener eher als besonderen Reiz im Marathon etwa. „Ich glaube, es gibt sonst kaum Veranstaltungen, wo ich hinten mitlaufen kann und vorne wird Weltrekord gelaufen.“ Obwohl sich viele Lauf- und Walkingtreffs vom Verband nicht vereinnahmen lassen wollen, dieser sich aber wegen der öffentlichen Sportförderung vor allem an Mitgliederzahlen orientieren muss, sieht Böhnke zuversichtlich in die Zukunft. Der DLV biete die entsprechenden Qualifizierungsmaßnahmen etwa für Lauftreff-Übungsleiter „und kein anderer hat die Spitzensportler“.
In Darmstadt, Heimat eines der ältesten und größten Lauftreffs, scheint die Szene immerhin gut etabliert. Auch Oberbürgermeister Walter Hoffmann versicherte dem DLV vor dem „run up“ Unterstützung im Rahmen der Möglichkeiten der Stadt: „Wir stehen im lebhaften Dialog mit den Lauftreffs, um die Bedürfnisse zu prüfen und die gute Position im Rahmen der Sportentwicklungsstudie, die die Stadt in Auftrag gegeben hat, zu stabilisieren und weiter auszubauen.“ Schirmherr Hoffmann will sich ebenso wie Böhnke beim „run up“ (Start der Laufgruppen ist 20 Uhr) auch selbst beteiligen: „Ich werde auf jeden Fall im Trainingsanzug erscheinen allerdings wegen des Geburtstages meiner Frau nur ein Stück mitlaufen.“ Stargast freilich ist Weltklasseläuferin Irina Mikitenko (TV Wattenscheid). (Quelle echo-online Südhessen 25.03.06)
Carsten Eich (*1970, rhein-marathon Düsseldorf) hat es allen gezeigt. Mit 1:04:38 Stunden holte sich der 36-Jährige bei den 30. Deutschen Straßenlauf-Meisterschaften in Herten-Bertlich seinen achten deutschen Halbmarathon-Titel in den letzten zehn Jahren. „Meine Form stimmt“, zog er ein positives Resümee seiner Leistung.
Dabei war Carsten Eich unter dem Eindruck einer Neuregelung in das Rennen gestartet. Die Chance ausländischer Athleten bei Deutschen Meisterschaften teilzunehmen, die seit zwei Jahren ihren Lebensmittelpunkt in Deutschland haben, einem deutschen Verein angehören und zudem im laufenden sowie vergangenen Jahr nicht für ihr Land bei nationalen oder internationalen Meisterschaften gestartet sind, nutzte der Kenianer Abraham Tandoi. (Mehr...)
Der für die LG USC Heidelberg laufende Langstreckler, der sich schon bei zahlreichen deutschen Marathons als Tempomacher einen Namen machte, stellte durchaus eine ernstzunehmende Konkurrenz für den deutschen Rekordhalter Carsten Eich dar.„Als ich gehört habe, dass Abraham Tandoi mit um den Titel laufen darf, hatte ich schon einen dicken Hals“, gestand Carsten Eich im Ziel, betonte jedoch, dass es ihm nicht um die Person des Kenianers an sich ginge. „Ich verstehe Deutsche Meisterschaften nur als Meisterschaft für deutsche Athleten“, begründete er seinen Ärger und bestätigte, dass er aus diesem Grund auch sehr aggressiv angetreten sei.
Auf der windanfälligen Strecke lief Carsten Eich vom Start an auf Siegkurs. Bis Kilometer zehn hielt Abraham Tandoi, der sich seit 2001 regelmäßig in Deutschland aufhält, noch Anschluss. „Ich hatte Schmerzen im rechten Oberschenkel und musste deshalb abreißen lassen“, erzählte der Zweitplatzierte später im Ziel. So ging es für Carsten Eich schließlich ganz allein gegen den Wind. „Der Wind hat sicherlich eine bessere Zeit verhindert, aber dass meine Form stimmt, habe ich dennoch bewiesen.“
Bei den Frauen sah es anders aus, als Titelverteidigerin Luminita Zaituc (*1968, LG Braunschweig) der aus Kenia stammenden Viola Bor (*1979, LG USC Heidelberg) unterlag. Bis 300 Meter vor dem Ziel, die Schlussphase wurde auf einer Aschenrunde ausgetragen, war das Duo Zaituc-Bor beieinander. Dann zog Luminita Zaituc an, doch Viola Bor hatte Biss und konterte. Die in Bukarest geborene Deutsche, die bei der WM in Stuttgart 1993 noch für Rumänien startete, musste auf den letzten 150 Metern die neue Meisterin ziehen lassen und lief nach ihr mit einem Rückstand von nur einer Sekunde als Zweite nach 1:14:37 Stunden ins Ziel. „Ich wollte hier Gold für meinen Verein gewinnen, aber unter diesen Voraussetzungen wäre ich besser nicht gelaufen“, bilanzierte eine enttäuscht dreinblickende Luminita Zaituc im Ziel. „Es ist nicht fair, dass ich bei Deutschen Meisterschaften gegen internationale Konkurrenz laufen muss“, polterte sie im Ziel und fügte hinzu, dass sie auf ein derartig hartes Rennen nicht vorbereit gewesen sei. „Ich habe ohnehin noch Probleme an der rechten Ferse seit der Militär-Cross-WM“, erklärte sie und der unebene Bodenbelag in Herten-Bertlich hätte diese noch zusätzlich verstärkt. „Ich habe kein Problem mit Viola Bor, aber sie hat keinen deutschen Pass und daher verstehe ich nicht, dass sie Deutsche Meisterin werden kann.“
Auch DLV-Disziplintrainer Detlef Uhlemann sah weniger die sportliche Herausforderung als die Passfrage und teilte den allgemeinen Unmut über die neuen Statuten. „Ich denke nicht, dass diese Regelung der deutschen Leichtathletik weiterhilft“, äußerte er kritisch und setzte noch eins drauf: „Ich finde es nicht schön, wenn meine beste Athletin bei nationalen Meisterschaften von einer Athletin vorgeführt wird, auf die ich bei internationalen Wettkämpfen nicht zurückgreifen kann, aber leider kann ich diese Statuten nicht ändern.“
In den Mastersklassen waren offenbar nur Inhaber und Inhaberinnen deutscher Pässe am Start. Dabei unterstrich bei den Seniorinnen die Regensburgerin Katharina Kaufmann (*1961, LG Domspitzmilch Regensburg) wiederum ihre Extraklasse; die W45-Athletin verteidigte in der W 40 in exzellenten 1:21:41 ihren letztjährigen DM-Titel und wurde als Gesamtelfte des Frauenlaufs mit ihren Teammitgliedern Michaela Schedler (4. der Einzelwertung in 1:16:28) und Andrea Stengel (8./1:20:02 und W35-Zweite hinter Veronika Ullrich, *1968, LG-Neu-Isenburg/Heusenstamm in 1:18:53h) deutsche Mannschaftsmeisterin. Maria Weßling (*1966, ESV Münster) wurde hinter der Regensburgerin in 1:23:25h Zweite. Überlegen gewann Ulrike Hoeltz (*1961, LG Karlsruhe) die W45 in 1:21:30h. Die gemeldete Katrin Dörre-Heinig (*1961, LG Fulda) startete nicht in Herten.
Bärbel Halfmann (*1955 Art Düsseldorf) gewann den W50-Titel in 1:28:57h - genau eine Minute vor Elfie Hüther (*1957, VfB Salzkotten), die Silber gewann. Ebenso unangefochten gewann in 1:32:02h Liane Mutschler (*1950 DHfK Leipzig) die W55 vor Marianne Spronk (*1948, SV Victoria Goch), die nach 1:34:18h ins Ziel kam. Roswitha Schäffler (*1946, LC Marathon Rheinfelden) gewann in 1:38:39h die W60. Favoritin Barbara Wolf (*1941, LG Viktoria Ausgburg) setzte sich in der W 65 in 1:46:12h durch. Elfriede Willerts (*1936, LG Wilhelmshaven) war in der W70 mit ordentlichen 1:58:47h im Ziel.
Bei den M40- Senioren überzeugte in 1:11:53h der starke Paul Guckelsberger (*1963, LC Mengerskirchen) vor Guido Hermes (*1964, PSV Grün Weiß Kassel) in 1:12:06h. Der Dritte M45-er der Halbmarathonmeisterschaft 2005 in Ohrdruf Jürgen Theofel (*1958, FV Wallau) war diesmal nicht zu schlagen und blieb als M45-Meister in 1:11:58h ebenfalls unter der 72-Minutengrenze. Werner Baukecht (*1953, LAV Ascis Tübingen) war in der Altersklasse der 50-54-Jährigen unangefochten vorn. Seine Zeit im Ziel: 1:14:22h). Klaus Urbschat (*1950, LAV Essen) konnte bei den Kraft kostenden Witterungsbedingungen seinen Vorjahrestitel nicht verteidigen. Seine Zeit von 1:18:44h reichte nur zum zweitern Platz hinter dem gut aufgelegten Herbert Ehlen (*1951, Gerolsteiner LGV) in 1:16:40h. In 1:24:34h siegte in der M60 Wolfgang Thamm (*1964, Sus Schalke 96) mit 1:24:34h vor Dietmar Schäfer (*1945, TV Waldstraße Wiesbaden,1:26:07 ), der im letzten Jahr Bronze geholt hatte.
Das Kunststück, seinen DM-Titel zu verteidigen gelang, auch Horst Backes (*1939, SV Schlau.Com Saar), auch wenn seine 1:28:36h rund drei Minuten langsamer waren als vor Jahresfrist - ein weiterer Beleg für die schwierigen äußeren Bedingungen. M70-Meister wurde Heinrich Rücker (*1936, TG Bergedorf) in 1:34:16h. In 1:37:32h gewann in der M75 Edmund Schepp (*1931, Tus Rambach) den Titel.
Bemerkenswert waren die 1:31:07h, die DLV-Vizepräsident Prof. Dr. Michael Böhnke erzielte, womit die Mannschaft des DLC Aachen mit Ferdi Schlag (*1952, 1:24:55h) und Rainer Thess (*1953, 1:32:22h) Platz 7 in der M50 belegte. Alle Mastersergebnisse der DM...(pdf)
Mehr zum Startrecht von Ausländern:
DM-Teilnahme von Ausländern (27.02.2006)
Hinweis zum Ausländer-Teilnahmerecht (24.03.2006)
(Quelle: www.leichtathletik.de und eigene Recherchen, 27.03.06, update 28.03.06)
Nur wenige Tage vor den US-Hallenmeisterschaften, bei denen er starten wollte, sind der frühere Masters-Weltrekordler Paul Johnson (USA) und seine Ehefrau beim Absturz ihres Kleinflugzeuges am Montag im US-Bundesstaat Missouri tödlich verunglückt. Johnson, Zahnarzt in Texas, hatte im Jahr 2001 bei den US-Hallenmeisterschaften in Boston, Mass. über 200m (26,46sec) und 400m (60,41sec ) M65-Hallenweltrekorde aufgestellt. (25.03.06)
Der bisherige "technical manager" des europäischen Seniorenleichtathletikverbandes EVAA, Winston Thomas, soll neuer Generalsekretär des Weltverbandes WMA werden. Dies wurde am Rande der 2. Hallenweltmeisterschaften in Linz bekannt. Der Brite wird in dieser Woche auf der Sitzung des WMA-Präsidiums ("Council") von WMA-Präsident Cesare Beccalli (ITA) vorgeschlagen. Die Zusammenkunft findet im italienischen Riccione statt, das im September nächsten Jahres die nächste Stadion-WM der Seniorenleichtathleten ausrichtet. Auf Anfrage bestätigte Dieter Massin (Ahlen), der die Aufgabe nach dem Tod von Amtsinhaber Torsten Carlius (SWE) im vergangenen November kurzfristig übernommen hatte, dass er für dieses Amt nicht zur Verfügung stehe. (21.03.06)
Marathonmann Ed Whitlock aus Milton, Ontario, hat nur sechs Tage nach Vollendung seines 75. Lebensjahr den ersten Langstreckenrekord seiner Altersklasse M75 aufgestellt. Über 3000m in der Halle lief der Kanadier, der nicht für die Hallen-WM in Linz gemeldet hat, gestern bei den Ontario Masters Indoor Championships 11:28,28min und war damit gleich 44 Sekunden schneller als der neun Jahre alte Rekord des Briten Doug Smith (12:12,72min). Vor seinem Lauf hatte der neue Weltrekordler, wie zu lesen ist, den Organisatoren erst noch dabei geholfen, die 60m-Hürdenstrecke mit dem notwendigen Gerät zu bestücken... Weitere neue kanadische Hallenrekorde gab es auch noch:
200m W50 Karla Del Grande 26,82 sec
200m M60 Tony Powell 26,45sec
800m M35 Derek Hackshaw 1:59,14 min
3000m W70 Molly Turner 14:51,1min
Hochsprung W50 Maria Mallia 1,35m
Stabochsprung W65 Jutta Riegel 2,00m
Dreisprung M40 Todd Crawford 12,77m
Gewichtwurf M50 Jan Graczyk 18,10m
Gewichtwurf M70 Alf Sundin 17,63m
Karla del Grande hat übrigens für Linz gemeldet und trifft dort auf die Usingerin Dagmar Fuhrmann (13.03.06)
Den Weltverband IAAF ereilte am Sonntag, dem Schlusstag der Hallen-WM in Moskau, eine traurige Nachricht. Generalsekretär Istvan Gyulai ist in den frühen Morgenstunden im Alter von 62 Jahren nach einer Krankheit verstorben. „Mit großer Anteilnahme muss ich den Tod eines Freundes und geschätzten Kollegen bekanntgegeben“, sagte IAAF-Präsident Lamine Diack, „Istvan hat sein ganzes Leben der Leichtathletik gewidmet. Als junger Mann war er ein international anerkannter 400m-Läufer und wurde dann Sportchef des ungarischen Fernsehens. Diese Aufgabe kombinierte er mit bedeutenden Positionen im ungarischen und internationalen Sport. Von 1984 bis 2001 war er Mitglied des IAAF Councils. 1991 wurde er zum IAAF-Generalsekretär gewählt, als der er ununterbrochen und mit großer Tatkraft für die weltweite Sache der Leichtathletik arbeitete. Seine Kollegen im Council und in den Mitgliedsverbänden werden ebenso wie die Mitarbeiter in der IAAF-Zentrale seine freundliche Art, seine Intelligenz und seine Tatkraft vermissen. Istvan hat sich seiner Krankheit, um die er wusste. außerordentlich tapfer gestellt und arbeitete wie immer engagiert, hart und ohne jede Klage weiter - bis zu seinem Tode.Seiner Frau Krisztina, seinen Söhnen Miklos und Martos und seinen Töchtern Katalin und Julia versichere mein tiefstes Beileid.".(12.03.06)
Hier die aktuelle Pkw-Anfahrtsbeschreibung zur Intersport-Arena in Linz:
1. von Deutschland kommend Autobahn Salzburg - Wien (= "A 1") benutzen -
oder über die so genannte "Wohlfühlroute" A3-Nürnberg-Regensburg-Passau nach Linz (="A 8")
und vor Linz über die "A25" auf die "A 1" -
2. die "A 1" bei "Ausfahrt Linz" verlassen und
3. auf die Stadtautobahn fahren
4. nach dem Tunnel an der nächsten Ausfahrt ("Linz Zentrum") die Stadtautobahn verlassen
5. Richtung Linz fahren und an der 3. Ampelkreuzung links Richtung "Intersport Arena" abbiegen.
Und schwupps sind man und frau an der Halle.
Bitte beachten: Für die Pkw-Fahrt auf Österreichs Autobahnen ist 2006 eine "goldfarbene" Vignette an der Windschutzscheibe anzukleben. Dies gilt für jeden Meter Autobahn ab Grenze! Autofahrer, die auf Österreichs Autobahnen ohne gültige Vignette unterwegs sind, müssen 120 Euro Ersatzmaut an Ort und Stelle entrichten. Wer manipuliert, zahlt das Doppelte. Wenn der Fahrer dazu nicht bereit ist, folgen eine Anzeige und eine Strafe in Höhe von bis zu 4000 Euro. Ein (übrigens bis 31.01.2007) gültiges "Jahrespickerl" für Pkw kostet in Österreich 72,60 Euro, die Zwei-Monats-Vignette 21,80 Euro und die - für die An- und Abreise zur WM ausreichende - "Zehn-Tages-Vignette" 7,60 Euro.
Erhältlich sind die Autobahnvignetten bei der Einreise über Passau hier (ich empfehle den Kauf an der 24h geöffneten deutschen Raststätte Donautal-West!) und bei der Einreise über Salzburg hier (ich empfehle den Kauf bei der 24h geöffneten JET-Tankstelle Piding in Deutschland!).
Die Benzin- und Dieselpreise in Österreich sind im Vergleich zu Deutschland übrigens deutlich geringer, so dass der Aufwand für die Autobahnvignette wieder ausgeglichen werden kann - wenn auch natürlich zulasten der bundesdeutschen Rentenversicherung... (12.03.06)
Auch ohne die derzeit in Deutschland nicht mehr vorhandenen Olympiasieger demonstrierte die dritte Auflage der deutschen Crosslaufmeisterschaften auf der wieder einmal äußerst selektiven Wiese hinter dem Regensburger Uni-Stadion wie faszinierend Crosslauf sein kann. Großen Anteil daran hatte das Organisationsteam der LG Domspitzmilch, das erneut bestens verstand, Crosslauf zu zelebrieren und dafür schon während der Veranstaltung viel Lob der anwesenden Laufprominenz einsammeln konnte. "So muss es sein, so soll es sein", war der Tenor der gesamten deutschen Crossgemeinde, die in Regensburg trotz widrigster Witterungsbedingungen durch Kälte, Schnee und Regen mustergültig ablaufende Meisterschaften erleben konnte. Allein die drei anwesenden Sprecher verstanden es glänzend zur bestens einsehbaren Strecke, permanent die Rennen fachkundig zu kommentieren, dass auch jeder voll auf seine Kosten kam. Apropos Parcours: Was Streckenboss Kurt Ring aus dem, was er noch am Tag zuvor vom Wettergott angeboten, herauszauberte, war jedenfalls vom Feinsten, eben Crosslauf pur.
Die Organisatoren verlangten den Läuferin dabei wie schon in den Jahren 2001 und 2002 viel ab. Die schweren Steigungen, der matschige Schlamm-Parcours sowie der tiefe Boden des Geländes machten allen Läufern zu schaffen.
Für die Medien war - wenn überhaupt- nur dies wichtig: Nach zwei Jahren voll unbefriedigender Leistungen und Zweifel meldete sich Sebastian Hallmann vom LAV asics Tübingen mit einem überlegenen Sieg auf der Langstrecke in Regensburg zurück. Bei den Frauen sicherte sich Susanne Ritter (SV Schlau.Com Saar 05) mit einem Start-Ziel-Sieg den nationalen Titel im Gelände, nachdem Sabrina Mockenhaupt abgesagt hatte.
Die Mastersklassen brachten in Regensburg keine Überraschungen, wenn man einmal von der negativen Neuigkeit absieht, dass Lokalmatador Johann Hopfner (*1957, LLC Marathon Regensburg) wegen eines Ermüdungsbruches gar nicht erst ins Geschehen eingreifen.
Seniorinnen W35-40, 4,7 km:
Den Seniorinnenläufen drückte erneut Katharina Kaufmann (*1961, LG Domspitzmilch Regensburg) den Stempel auf. Eigentlich schon der W45 angehörend, holte sie sich in 18:46min nochmals den Titel der W40, weil zusammen mit ihren Vereinskameradinnen Ellen Clemens (*1968, 2./W35) und Andrea Stengel (*1971, 3./W35) auch gleich noch der Titel in der Mannschaftswertung W35/40 eingefahren werden konnte. In der W35 verteidigte souverän Veronika Ulrich (*1968, LG Neu-Isenburg - Heusenstamm) ihren Titel. Sie gewann in 17:58min mit 14 Sekunden vor der Regensburgerin Clemens - derselbe Einlauf wie bei der DM in Darmatsadt im vergangenen Jahr. In der W40 folgten auf den Plätzen Britta Müller (*1962, LG Badenova Nordschwarzwald) 18:54 und mit deutlichem Abstand Martina Stück (*1966, TuS Rambach, 19:20min) vor Maria Weßling (*1966, ESV Münster,19:44 min), die sich in ihrer neuen Altersklasse so viel vorgenommen hatte, für die aber wieder nur der vierte Platz blieb, wie schon in Darmstadt, da allerdings noch in der W35.
Senioren M40-45, 5,9 km:
Mit einem fulminanten Endspurt entschied Jürgen Hesselmann (*1965. LG Hünxe) die Konkurrenz der M40/45 für sich. Der Vorjahressieger in der Altersklasse M40, Paul Guckelsberger (*1963, LC Mengerskirchen), holte sich den zweiten Rang. Der dritte Platz ging an Uwe Dossow (*1966, SC Myhl Leichtathletik. Bereits nach dem Start konnte sich ein Sextett um Jürgen Hesselmann, Paul Guckelsberger und Uwe Dossow vom Hauptfeld absetzten. Paul Guckelsberger forcierte eine Runde vor Schluss das Tempo und konnte einen Vorsprung von ca. 50 Metern zu seinen Verfolgern herauslaufen. Der zeitliche Puffer erwies sich allerdings nicht als groß genug, um den unwiderstehlichen Schlussspurt von Jürgen Hesselmann aufzufangen.
Jürgen Hesselmann: "Für mich ist das Rennen heute ideal gelaufen. Ich gehe meist eher verhalten an und rolle das Feld dann von hinten auf. Das ist mir heute wieder super geglückt. Allerdings war ich mir nicht sicher, ob ich Paul Guckelsberger heute noch einholen kann, schließlich war er der Sieger des vergangenen Jahres. Ich war letztes Jahr Zweiter, nun haben wir in Regensburg die Plätze getauscht."
In Abwesenheit des verletzten Johann Hopfner gewann der letztjährige Sechste Paul Kartozsch (*1957, LG Stockach, 20:31min) die M45. Deutlich danach lief Stefan Woytowicz (*1961, SC Myhl Leichtathletik e.V) in 20:47min auf Rang 2. Karlheinz Viola (*1960, TG Viktoria Augsburg) setzte sich im Spurt um Bronze mit einer Sekunde Vorsprung gegen Michael Redlich (*1961, TuS Weiershagen-Forst, 21:06min) durch.
Senioren M50-55, 5,9km:
Ohne Mühe verteidigte Herbert Vogg (*1954) von der TG Viktoria Augsburg seinen Deutschen Meister-Titel in der Klasse M50-55 in 15:46 Minuten. Um die Plätze zwei und drei war ein heißer Zweikampf zwischen Johann Brigl (*1956, LG Donau/Ilm) und Rainer Hintschich (*1956, LG Reischenau-Zusamtal) entbrannt. Johann Brigl entschied das Duell in der letzten der vier Runden der 5,9-Kilometer-Strecke für sich.
Herberg Vogg sagte anschließend: „Beim Crosslauf muss man sich den Herausforderungen der Natur stellen und genau das mag ich so daran. Für mich war diese anspruchsvolle Cross-Strecke einwandfrei - denn ich laufe nicht gerne über befestigte Wege und mit meinen 16-mm-Spikes überhaupt kein Problem. Die schmutzigen Kleider stören mich nicht: Was beim ersten Mal nicht rausgeht, geht dann beim zweiten Mal raus. Da ich alleine trainiere, bin ich von Anfang an mein eigenes Tempo gelaufen und war froh darüber, dass ich vor dem Ziel einen angenehmen Vorsprung hatte.“
Senioren M60-75, 4,7 km, Seniorinnen W45-W70, 3,4 km:
Dr. Wolfgang Huber (*1945) hat beim Auftaktrennen der Deutschen Crossmeisterschaften in Regensburg seinen ersten nationalen Titel im Gelände gewonnen. Der Läufer der LG Passau benötigte für den 4,7 Kilometer langen Parcours 15:12 Minuten. Adolf Reinhart (*1944, 1. FC Kaiserslautern) sicherte sich den zweiten Platz des Gesamteinlaufes, Dietmar Schäfer (*1945, TV Waldstraße Wiesbaden) kam auf Platz drei.
Wolfgang Huber kommentierte: "Ich habe mir die Tage vor den Deutschen die Starliste genauer angesehen und ich wusste schon, dass mir drei bis vier Leute gefährlich werden können. Und so war es dann ja auch. Der Titelverteidiger des vergangenen Jahres in der Altersklasse M60 Reinhart Adolf ist mir am Schluss gefährlich nahe gekommen. Dennoch bin ich sehr zufrieden mit dem Lauf und natürlich dem Titel."
Bei den W45-Seniorinnen lief Marie Luise Heilig-Duventäster (*1961, LG Welfen) einem Start-Ziel-Sieg entgegen. 14:54 Minuten benötigte sie für die weiche 3,4 Kilometer lange Strecke. In Abwesenheit von Titelverteidigerin Waltrauf Klostermann (*1960, SuS Schalke 96), die sich auf die Hallen-WM in Linz vorbereitet, sicherte sich Brigitte Rupp (*1960, SC Roth) wie schon in Darmstadt Platz zwei, Regina Dietz (*1957, LG Dorsten) Platz drei des Gesamteinlaufes. Marie Luise Heilig-Duventäster sagte nach ihrem Erfolg: "Der Lauf hier in Regensburg war mein achter Cross-Lauf in diesem Jahr, und ich muss sagen, es war mein bester. Die Strecke ist flach und kurz, deshalb sehr schnell. Daher war mein Motto: Augen zu und durch." In der W50 setzte sich mit Renate Grimm (*1956, SC Roth) die Favoritin in 16:04 min durch, gefolgt von Gerlinde Kolesa (*1954, TSV Hepberg, 16:53 min ) und Inge Pfauser (*1953, LLC Marathon Regensburg) in 17:10.
Die weitere Platzierungen in den jeweiligen Altersklassen sind in den Ergebnislisten zu finden. (Quelle: www.leichtathlatik.de; 11.03.06)
Auf seiner Sitzung anlässlich der Deutschen Hallen-Meisterschaften in Karlsruhe hat der Verbandsrat des Deutschen Leichtathletik-Verbandes auch einen Großteil der Austragungsorte der verschiedenen Deutschen Meisterschaften des kommenden Jahres festgelegt. Rund die Hälfte der DLV-Veranstaltungen 2007 konnte bereits vergeben werden, für die anderen werden noch Ausrichter gesucht oder müssen noch weitere Klärungen erfolgen.
Folgende Veranstaltungsorte 2007 stehen fest:
(in chronologischer Folge)
Hallen-DM Mehrkampf (mit Jugend) - Frankfurt-Kalbach
Hallen-DM Jugend mit Winterwurf - Sindelfingen
Hallen-DM in Leipzig
Hallen-DM Senioren mit Winterwurf - Leverkusen
DM Halbmarathon - Bad Liebenzell/Württemberg
DM Crosslauf - Ohrdruf/Thüringen
DM 10.000m - Zeulenroda
DM Berglauf - Müllheim/Baden
Senioren-Mehrkampf-DM - Bad Oeynhausen
DM Senioren I (bis 49 Jahre) - Zittau
DM Senioren II (ab 50 Jahre) - Fulda
(10.03.06)
Die Veranstalter der Cross-DM am kommenden Samstag haben heute eine "dringende Spikes-Empfehlung für die Cross-DM" abgegeben. Der Grund: Der Parcours kann mit normalen Laufschuhen nicht bewältigt werden. Die momentan außergewöhnlichen Bodenverhältnisse auf dem Parcours der Cross-DM im Regensburger Universitätsstadion lassen Spikeslängen im zweistelligen Millimeterbereich mehr als empfehlenswert sein.
"Wir empfehlen deshalb dringend, Spikes mit entsprechend langen Dornen für Samstag einzupacken. Im Extremfall werden wir uns sogar gezwungen sehen, Läufer und Läuferinnen ohne passender Laufausrüstung aus den jeweiligen Rennen herausnehmen."
Gestern hatte der Bayerische Leichtathletikverband die Strecke in Augenschein genommen. Das Ergebnis: Der Regensburger Gelände-Parcour wird einer der anspruchsvollsten überhaupt sein. Cross pur sozusagen ! Die engen Schleifen sind abwechselnd entweder geräumt, so dass der tiefnasse Rasen zum Vorschein kommt, oder von fester und leicht eisiger Schneedecke belegt, oder gar bewusst ungeräumt. Jeder Cross-Fan wird seine Freude an diesem Geläuf haben.
Das Regensburger Ausrichterteam hat also nicht zu viel versprochen, als es eine attraktive Strecke ankündigte. Die bekannte Bergaufpassage durch Sand und ungeräumten Schnee inkl. dem kleinen Pferdchensprung sowie der bekannte Zielhügel sind natürlich auch wieder dabei.
(09.03.06)
Die Briten sind für die 2. Hallenweltmeisterschaften Mitte März in Linz in beeindruckender Form. Dies zeigten die nationalen Hallenmeisterschaften der Leichtathletiksenioren am Wochenende in Cardiff . Einmal mehr unterstrich dabei die inzwischen in der W60 startende Pat Gallagher ihre Ausnahmestellung.
Sie stellte gleich zwei neue Hallenweltrekorde auf: Über 800m in 2:40,28min (bisher 2:44,22 von Carolyn Cappetta (USA) in 1996) und in 5:26,94min über 1500m (seit 2004 5:39,32min von Marie-Louise Michelsohn). In der W55 tat es ihr Nancy Hitchmough gleich: Sie steigerte die sieben jahre alte 800m-Hallenbestmarke der Niederländerin Riet Jonkers Slegers (2:36,75min) auf 2:34,33 und lief tags darauf über 1500m 5:11,00min und war damit 36 Hundertstel schneller als Pat Gallagher bei ihrem W55-Rekord in 2001.
Daneben gab es in Cardiff gleich neunzehn neue Landesrekorde in der Halle, nämlich diese:
Charles WIlliams (M75) 60m 8,80sec
Sylvester Stein (M85) 200m 43,31sec
Val Parsons (W55) 29,04sec
Anthony Treacher (M65) 400m 63,66sec
William Davies (M75) 78,88sec
Frank Copping (M80) 105,15sec
James Caddy (M80) 800m 3:48,41min
Bernadine Pritchett (W35) 2:12,87min
Kathleen Stewart (W65) 2:59,35min
Betty Norish (W75) 1500m 8:39.73min
Mark Williams (M40) 3000m Gehen 13:02.01
Greg Dunson (M40) 60m Hürden 8,28sec
Tony Bowman (M70) 10,06sec
Emily McMahon (W55) 10,35sec
Tony Crocker (M70) Hochsprung 1,47m
Carole Filer (W50) 1,40m
Allan Williams (M50) Stabhochsprung 4,11m
Jennifer Ibbitson (W45) 2,80m
Iris Holder (W65) Dreisprung 7,48m
Hier alle Resultate...(05.03.06)
Der neuerliche Wintereinbruch im Alpenvorland hat am Wochenende die Frage aufgeworfen, welche Auswirkungen Eis und Schnee auf die bevor stehenden Meisterschaften haben werden. Am kommenden Samstag finden in Regensburger Universitätssportzentrum statt, in zehn Tagen beginnen die Hallen-Weltmeisterschaften der Senioren mit ihren Geher- und Straßenlaufwettbewerben. Starke Schneefälle in Oberösterreich haben in der Nacht auf Sonntag in Linz für einen Rekord bei der Schneelage gesorgt, 25 Zentimeter Schnee in einer Nacht waren der stärkste Schneefall in diesem Winter. Auch in den nächsten Tagen wird es im Bundesland Oberösterreich winterlich bleiben, sagte am Sonntag Josef Haslhofer von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Salzburg. Ende nächster Woche werde es dann Regen statt Schnee geben, so Haslhofer weiter. Setzt starkes Tauwetter ein, dürfte es zu Hochwasser-Problemen auf der WM-Halbmarathonstrecke kommen, die entlang der Donau verläuft.
In Regensburg droht solches Ungemach nicht. Allerdings werden angesichts der Schneemengen die Organisatoren der deutschen Crossmeisterschaften einiges für einen halbwegs sicheren Laufkurs im Universitätssportzentrum tun müssen.
Eine Woche vor den Deutschen Crosslaufmeisterschaften auf dem heimischen Uni-Gelände fanden die bayerischen Landestitelkämpfen in Freising unter katastrophalen Witterungsbedingungen statt. Viele Athleten erreichten den Wettkampfort erst gar nicht. Sie fanden bei hochwinterlichen Verhältnissen inklusive Schneelagen und Eispfützen gleichwohl statt. Trotzdem - oder gerade deswegen - gab es viele attraktive Rennen zu sehen, bei denen sich meistens die Favoriten durchsetzen konnten. Spannender Höhepunkt der Seniorenkonkurrenzen war dabei der unerwartete Sieg von Julika Fidjeland (*1961, PostTelekom SV-Rosenheim) die sich in 26:20 min mit einem Vorsprung von nur einer Sekunde gegen die favorisierte Brigitte Rupp (*1960, SC Roth) durchsetzte. Beide profitierten dabei von Katharina Kaufmann (*1961, LG Domspitzmilch Regensburg), die souverän in 25:07 min schnellste aller Mastersläuferinnen war und die W40 gewann, in die sie heruntergemeldet hatte.
(06.03.2006)
Immer näher kommt Iris Hill (*1969) dem Senioren-Weltrekord im Stabhochsprung der W35. Beim Kings Track and Field Meeting in Box Hill im australischen Melbourne überquerte sie als Siegerin 4,20m und stellte damit ihre persönliche Bestleistung ein. Nun fehlen der Regensburgerin noch ganze zwei Zentimeter zum W35-Rekord. Bei ihrem Melbourner Sprung ließ sie reihenweise internationale Konkurrenz hinter sich. Im Sommer will die für die LG Domspitzmilch Regensburg startende Britin nun Höhen von 4,30 und mehr angreifen. Ein Wermutstropfen bleibt trotzdem. Für das britische Commonwealth-Team hat es nicht ganz gereicht. "Es ist frustrierend, zuschauen zu müssen, angesichts der Tatsache, dass ich die angepeilten Sommerhöhen auch schon jetzt hätte springen können. Besonders ärgerlich ist, dass ich einige Mädels, die im Team sind, auch schon geschlagen habe." (05.03.2006)
Der Countdown läuft. Am 11. März finden im Sportzentrum der Universität Regensburg zum dritten Mal nach 2001 und 2002 die deutschen Crosslauf-Meisterschaften statt erneut organisiert von der höchst bewährten LG Domspitzmilch Regensburg. Für die LG ist der Crosslauf nicht nur ein Name. Und deshalb werden wieder weit über tausend deutsche Athleten Regensburg erneut ins Herz schließen, auch wenn so mancher den ober der streng winterlichen Bedingungen wieder äußerst selektiv werdenden Parcours eher hassen als lieben wird.
Spektakel Crosslauf-DM in Regensburg: Olympiasieger haben sich hier an die Startlinie gestellt. 2001 Nils Schumann im ersten Wettkampf nach dem 800-m-Triumph von Sydney und 2002 Dieter Baumann nach einer zermürbenden Doping-Sperre, die Lauf-Deutschland in zwei Lager spaltete. Schon 2001 titelte die Fachzeitschrift „Leichtathletik“ mit „Schumania und Cross vom Feinsten“. Da wussten die Regensburger noch nicht, dass sie im Jahr darauf schon wieder in der Verantwortung stehen würden, weil der DLV keinen passenden Ausrichter fand. Beide Male säumten tausende von Zuschauern den Parcours erstmals in der deutschen Crossgeschichte total einsichtig ins Stadion-Nebengelände gelegt.
Und einen handfesten Skandal gab’s auch noch. Der internationale Verband wollte 2001 acht Läufer aus dem Verkehr ziehen, weil die mit dem damals noch gesperrten Dieter Baumann bei der Hallen-DM an der Startlinie gestanden hatten. Der Deutsche Vizepräsident Dr. Clemens Prokop, kurz danach zum DLV-Boss aufgestiegen und immer noch Mitglied in der Leichtathletik Gemeinschaft Regensburg, in der er sportlich aufgewachsen ist, glättete gerade noch rechtzeitig vor dem ersten Startschuss die Wogen.
Claus Dahms von der Zeitschrift „Laufzeit“ adelte das zweite Championats als „die besten deutschen Crossmeisterschaften aller Zeiten.“ Seine Schlagzeile „Alte Zöpfe abgeschnitten“ gründete auf der Tatsache, dass die zuvor zweitägigen, oft langatmigen Meisterschaften dank kräftiger Mithilfe der LG Domspitzmilch zum spannenden Eintages-Event geworden waren. Wilfried Raatz vom Fachmagazin „Leichtathletik“ hob sie als „C(G)rossartige Meisterschaften“ auf die Titelseite, nannte Chef-Organisator Kurt Ring einen Glückspilz, „weil der Nils Schumann und Dieter Baumann nacheinander an der Startlinie hatte“, war sich aber dennoch bewusst, „dass zum Erfolg weitaus mehr gehörte, als bloß Prominenz vor Ort zu haben.“ „Hier sind Leichtathletikkenner am Werk“, lobte er die Regensburger DM Nummer zwei.
Mit läuferischer Prominenz kann die Auflage drei nicht mehr so stark wuchern wie vor vier oder fünf Jahren. Heroen wie Schumann oder Baumann gibt es halt derzeit nicht. Die Spannung wird dafür aber steigen. Für Emotionen ist zudem gesorgt, weil der Ausrichter selbst mit der Damen-Mannschaft, der Seniorinnenmannschaft und Lauf-Ikone Kathi Kaufmann in der W40 gleich drei Titelverteidiger/Innen in die Rennen schickt. (aus Mittelbayerische Zeitung 04.03.06)
Der Zeitplan der 2. Hallenweltmeisterschaften der Senioren im österreichischen Linz wurde jetzt, so die Organisatoren, "nochmals optimiert, um einige Problembereich im Sinne der Athleten zu lösen". Dabei wurden Stabhoch M65 und M70 wieder auf den Tag gemäß der vorläufigen Ausschreibung verlegt. Damit finden ausnahmslos alle Bewerbe wie im Entry Booklet statt. Allerdings behält sich das LOC aufgrund von geänderten Bedingungen weitere Änderungen vor.
Eine wesentliche Veränderung gibt es beim Aufwärmzelt. Dies ist jetzt direkt vor der Intersport Arena aufgestellt und beherbergt nun auch die zweite Kugelstoß- und die Weitsprunganlage, die ursprünglich in der Arena selbst geplant waren. Die große Anzahl an Weitspringern und Kugelstoßern hat diese Änderung notwendig gemacht.
Hier der aktualisierte Zeitplan (pdf)... (02.03.06)
Mit Luminita Zaituc liegt die erste prominente Startzusage für den Berliner Halbmarathon am 2. April vor. Die 37-jährige Läuferin der LG Braunschweig, die 2002 bei den Europameisterschaften im Marathon eine Silbermedaille für Deutschland gewonnen hatte, siegte im vergangenen Jahr in Berlin in 1:11:04 Stunden.
Beim Berliner Halbmarathon, der von dem schwedischen Energiekonzern Vattenfall gesponsert wird, erwartet Veranstalter SCC-RUNNING über 18.000 Teilnehmer, darunter neben Läufern auch Inline-Skater und Walker sowie jene Athleten, die beim "FUN-RUN" über 3,5 km und beim Berliner Nordic City Walk an den Start gehen. 13.500 Meldungen liegen bereits vor. „Wir freuen uns, dass die Vorjahressiegerin am Start sein wird. Mit Luminita Zaituc haben wir die beste deutsche Straßenläuferin im Rennen“, sagte Race-Director Mark Milde. Die Braunschweigerin sagte: "Ich freue mich, wieder in Berlin am Start zu sein und hoffe, wie im vergangenen Jahr, ein gutes Rennen zu laufen. Wenn alles stimmt, ist vielleicht auch eine Bestzeit möglich“, sagte Luminita Zaituc, deren persönlicher Halbmarathonrekord bei 69:35 Minuten steht. Sie wird mit der Startnummer F1 ins Rennen gehen. Mehr... (01.03.06)
Norddeutschlands erste Internet-Leichtathletikadresse ist umgezogen. Wie von ihm seit längerem angekündigt, wird die von Klaus Michalski unter www.klaus-michalski.de gestaltete Informationsseite seit heute nicht mehr aktualisiert. Aktuelle Leichtathletik-Infos aus Norddeutschland finden Michalskis zahlreiche Leser künftig unter der neuen Adresse www.klaus-michalski.info.
Der ehemalige Bundeswehrsoldat startet die neue Seite nur in einer "absolut vorläufigen Mini-Version", und will die “Step by Step” ergänzen, "nach Zeit und Notwendigkeit", wie er schreibt. Auch das Design der Startseite will er erst später überarbeiten. Augenzwinkernd kommentiert Michalski: " Webmaster hatte beim Umzug auf einen neuen Laptop mit nicht (oder doch ?) vorhersehbaren Problemen zu kämpfen (Computer sind einfach nur blöd !!)."
Michalskis Seite hatte in den vergangenen 5 1/2-Jahren mit nahezu 850.000 Besucher einen beeindruckenden Zulauf. Voraussetzung dafür war en hoher Arbeitseinsatz. Täglich durchforstet der Pensionär Dutzende von Regionalzeitungen auf der Suche nach Neuigkeiten und Informationen und aktualisiert seine Seite meist mehrmals in 24 Stunden; längst verweist der Niedersächsische Leichtathletikverband auf ihn als offizielle Informationsquelle. Um so aufgeregter reagierten seine Fans als Klaus Michalski im vergangenen Sommer eine mehrmonatige Arbeitspause einlegte und nur das Nötigste publizierte. Bis heute hat der im nordniedersächsischen Oerel-Barchel wohnende Webmaster, der seinem 2002 verstorbenen Kater Charlie eine eigene Webseite widmet, nicht verraten, was ihn seinerzeit kürzer treten ließ. (01.03.06)
Willie Gault (USA) hat am Sonntag bei einem Freiluftmeeting im kalifornischen Santa Ana College einen neuen 200m Weltrekord in der Altersklasse M45 aufgestellt. Bei legalem Rückenwind von 1,7m/s sprintete der Ex-NFL-Star der Chicago Bears die halbe Stadionrunde in 22,08sec. Das verbesserte den alten Rekord von Kevin Morning (USA), der 2002 aufgestellt worden war, um fünf Hundertstel. Zuvor hatte Gault bei demselben Meeting einen 60m Sprint mit unzulässigem Rückenwind in 6,98sec und die 60m Hürden in 8,22 sec (W: +1.9m/s) gelaufen. Der US-Sprinter hat übrigens nicht für die Hallen-WM in Linz gemeldet. (01.03.06)
Der Deutsche Leichtathletik-Verband hat dazu nun auf leichtathletik.de im Bereich „Interaktiv“ ein eigenes Anti-Doping-Forum eröffnet und bietet damit allen Leichtathletik-Interessierten eine Plattform zum Diskutieren und Informieren. Das Anti-Doping-Forum ist direkt von der Startseite aus zu erreichen. Die Idee der DLV-Offiziellen. "Diskutieren Sie mit anderen Interessierten, was Sie zum Thema Anti-Doping bewegt." Moderiert wird das Forum von der "DLV Anti-Doping-Koordinierungsstelle". Bereits am ersten Tag besuchten 300 Interessierte die Diskussionsseite. (28.02./01.03.06)
Die Funktionärsgranden im Verbandsrat des DLV haben dem vor hundert Tagen gewählten neuen DLV-Vize Prof. Dr. Michael Böhnke einen beeindruckenden Fehlstart verschafft. Böhne, dessen offene Art viele Seniorenleichtathleten bei der DM in Erfurt überrascht und gefreut hatte, konnte sich auf der Verbandsratssitzung am Wochenende in Karlsruhe nicht durchsetzen.
Wie bereits sein Vorgänger Dieter Massin (Ahlen) scheitert auch Böhnkes Einsatz offenbar an verkrusteten DLV-Strukturen und Personen, die nicht offen sondern versteckt gegen die Seniorenleichtathletik agitieren. Michael Böhnke wurde vom Verbandsrat geradezu brüskiert, als sein Plan auf der Strecke blieb, in seinem Verantwortungsbereich mit zwei Präsidiumsbeauftragen "neue Unterstützungsstrukturen" (Zitat Böhnke) zu schaffen. Bekanntlich sollte nach dem Willen des DLV-Vize der Verdener Friedel Schunk künftig als DLV-Präsidiumsbeauftragter für die Seniorenleichtathletik und Ex-Europameister Dr. Franz-Josef Kemper zugleich Präsidiumsbeauftragter für die Laufszene werden. Der DLV-Verbandsrat war aber in Karlsruhe nicht bereit, dem Aachener Böhnke zu folgen. Möglicherweise hatte sein bemerkenswerter Satz gestört, nach dem im DLV "die Seniorensportler und Läufer mehr Aufmerksamkeit als bisher verdienen."
Innerhalb der Mastersszene trifft seit Ende letzten Jahres gleichzeitig eine Gruppe Vorbereitungen, die Wettkampfsportler unter den Leichtathletiksenioren künftig in einer Interessengemeinschaft zu organisieren. Eine "IG Seniorenleichtathletik" steht unmittelbar vor der Gründung. (27.02.06)
Da es bekanntlich oft schwierig ist, Stäbe für das Stabhochspringen mit dem Flugzeug zu transportieren, bieten die Organisatoren der 2. Hallen-WM in Linz kostenlos Stäbe für den Wettkampf an:
Pacer 3,75m 41kg Flex 21.2
Pacer 3,75m 50kg Flex 25.2
Pacer 3,75m 52kg Flex 24.8
Pacer 4,00m 73kg Flex 18.9
Pacer 4,00m 73kg Flex 18.5
USC Spirit 4,30m 63kg Flex 23.2
Nordic 4,25m 76kg Flex 24.2
LOC-Chef Percy Hirsch: "Wir bitten alle Athleten, die dieses Service in Anspruch nehmen wollen, sich per Mail an office@linz2006.com zu wenden. (27.02.06)
Präsidium und Verbandsrat des Deutschen Leichtathletik-Verbandes haben sich im Rahmen ihrer Sitzungen am Freitag aus Anlass der Deutschen Hallen-Meisterschaften in Karlsruhe mit der Aberkennung deutscher Rekorde und dem Anti-Doping-Kampf befasst. Im Rahmen der Aufarbeitung von deutschen Rekorden, die mit einer Dopingvergangenheit in Verbindung stehen, wurde dabei der Termin für die erste Sitzung der Prüfungs-Kommission auf den 22. März festgelegt. Das angekündigte Gespräch mit betroffenen deutschen Rekordhaltern soll am 8. April stattfinden. „Wir werden danach relativ zeitnah im Verbandsrat eine Entscheidung treffen“, kündigte DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop an.
Er stellte auch heraus: „Das Ziel ist eine umfassende Vergangenheitsbewältigung. Wir wollen abschließende Lösungen treffen, um unbeschwert den Weg in die Zukunft gehen zu können. Die Zeit ist dafür reif.“
Dr. Clemens Prokop unterstrich außerdem, dass sich der Deutsche Leichtathletik-Verband weiterhin entschieden dafür ausspricht, dass der Besitz von anabolen Steroiden bereits unter Strafe gestellt werden und auch Substanzen zum Gendoping ins Visier genommen werden sollen: „Es geht darum, im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten den Kampf gegen Doping zu intensivieren.“ (Material aus www.leichtathletik.de, 25.02.06)
Bei der DLV-Auftaktpressekonferenz der Deutschen Hallen-Meisterschaften in Karlsruhe kündigte am Samstag Prof. Dr. Michael Böhnke, Kommissarischer DLV-Vizepräsident im Wettkampf-, Breiten- und Freizeitsport, an, im Deutschen Leichtathletik-Verband in seinem Bereich neue Unterstützungsstrukturen schaffen zu wollen. Damit sollen sich die Leichtathleten besser in Szene setzen können.
„Die Seniorensportler und Läufer verdienen mehr Aufmerksamkeit als bisher“, sagte er, „dafür gilt es, den DLV nach außen hin neu aufzustellen.“ Für den Seniorenbereich will Böhnke als Präsidiumsbeauftragte WMA-Schatzmeister Friedel Schunk für die Senioren und für den Laufbereich den inzwischen 60-jährigen früheren Europameister Franz-Josef Kemper aktivieren, der von 1989 bis 1993 Breitensportwart des DLV war. (eigene Recherchen und www.leichtathletik.de, 24.02.06)
Der Deutsche Leichtathletik-Verband weist darauf hin, dass sich die Teilnehmer der Leichtathletik-Senioren-Europameisterschaften und -Weltmeisterschaften möglicherweise auch einer Dopingkontrolle unterziehen müssen. Mehr... (pdf)
Dem Vernehmen nach wird die Zahl der Antidopingkontrollen bei der bevor stehenden 2. Hallen-WM der Senioren in Linz erheblich erhöht. WMA-Präsident Cesare Beccalli hatte den Kampf gegen Doping als einen wichtigen Punkt in seiner Bewerbungsrede auf der WMA-Generalversammlung in San Sebastian hervor gehoben, die ihn zum WMA-Präsidenten wählte. (23.02.2006)
Jörg Schieferdecker, Leiter der Sportredaktion beim Onlineradio-Dueren, hat uns ein Audio-Interview mit Karl-Heinz Flucke, der im März bei der Hallen-WM der Senioren in Linz die deutsche Mannschaft betreuen wird, und der Seniorensportlerin Karen Böhme zur Verfügung gestellt.
Karl Heinz Flucke berichtet zum Anfang des Interviews über die Deutschen Senioren-Hallen-Meisterschaften in Erfurt und sah dort den einen oder anderen Anwärter auf eine Medaille bei der Senioren-Hallen-WM vom 15. bis 20. März im österreichischen Linz.
Gut vorbereitet geht in Linz auch die Berlinerin Karen Böhme an den Start, die dreifache Europameisterin (W40) vom letzten Jahr bei den Senioren-Straßenlauf-Europameisterschaften in Vila Real. Sie schildert ihre WM-Vorbereitung und ihre Ziele für die Meisterschaften in der Alpenrepublik. Hier im Wortlaut das Interview (Quelle: www.leichtathletik.de 21.02.06)
Bei den Ostwestfälischen Hallenmeisterschaften in Bielefeld hat Jörg Sender (*1960, TuS Eintracht Minden) am vergangenen Samstag (18.02.) ein weiteres Mal ganz knapp den deutschen 800m-Hallenrekord seiner Altersklasse verpasst. Er belegte in einem nahezu perfekten Lauf in 2:02,69 min am Ende den 2.Platz. Der Bronzemedaillengewinner der DM in Erfurt erreichte dabei nicht nur eine persönliche Hallenbestzeit sondern seine schnellste 800m-Zeit seit 6 Jahren. Zum 800m-Hallenrekord fehlten am Ende nur 41 Hundertstel. Sender selbstbewusst: "Die Form ist da, vielleicht gelingt es ja in Linz." (20.02.06)
Das Organisationskommitee der 2. Hallenweltmeisterschaften der Seniorien vom 15. bis 20. März in Linz hat am Montagmittag den endgültigen Zeitplan der Meisterschaften veröffentlicht. Fast alle vorläufigen Wettkampftage aus dem "Entry Booklet" der WM wurden dabei eingehalten. Nur die Stabhochspringer der Altersklassen M65 und M70 müssen ihre Wettkämpfe an anderen Tagen absolvieren als zunächst vorgesehen.
Organisationschef Percy Hirsch darf sich darüber freuen, dass Linz damit - verglichen mit anderen Mastersmeisterschaften - bereits zu einem relativ frühen Zeitpunkt eine große und schwierige Aufgabe bewältigt hat, bei deren Lösung auch der Deutsche Wilhelm Köster (Sulingen) in stundenlanger Arbeit seine große Erfahrung eingebracht hat. Hier der WM-Zeitplan... (20.02.06)
Mit einem hochaktuellen Titelbild von Karl-Heinz Flucke (Berlin) ist in diesen Tagen die März-Ausgabe des Magazins SENIORENLEICHTATHLETIK aus dem Aachener Meier&Meier-Verlag erschienen. Es zeigt in der Startphase den 3000m Lauf der Seniorinnen bei den deutschen Hallenmeisterschaften am vergangenen Wochenende . Die führende Annette Weiß (*1968, Siegburger Turnverein) wird verfolgt von Submasterin Marika Bernhard (*1972, TV Herxheim), dahinter W45-erin Marie-Luise Heilig-Duventäster (*1961, LG Welfen) auf dem Weg zu ihrem neuen W-45-Hallenrekord von 10:11,28 min.
SL, die in Zusammenarbeit mit dem europäischen Senioren-Leichtathletikverband EVAA erscheint, veröffentlicht in dieser Ausgabe auf vier Seiten den vorläufigen Zeitplan der XV. Masters-Europameisterschaften vom 19. bis 30. Juli dieses Jahres im polnischen Posen. Der offizielle Zeitplan und die Ausschreibungs- und Informationsbroschüre aus Posen liegen noch nicht gedruckt vor. Aber, so ein Insider, "einmal mehr weiß SL schon fast alles".
Ein weiterer Schwerpunkt dieser Ausgabe von SL ist wiederum der Antidoping-Kampf. Das Magazin enthält außerdem einen umfangreichen Ergebnisblock sowie einen Vorbericht zu den 2. Hallenleichtathletik-Weltmeisterschaften im österreichischen Linz. (20.02.06)
Lidia Zentner (*1953) besticht weiterhin mit blendender Form. Die Athletin von Gazelle Pforzheim/Königsbach stellte am Samstag beim Masters-Hallenmeeting im Sindelfinger Glaspalast über 800m in 2:28,99 min einen neuen deutschen Hallenrekord der W50 auf, den seit der DM in Erfurt 2002 Dagmar Gocht, *1952, SSV Palaneta Radebeul in 2:29,55 gehalten hatte.
Bei den Seniorinnen beeeindruckten die 26,58sec von Angelika Grißmer (*1961, LG Neckar-Enz) über 200m in Abwesenheit der nach ihrem Stur im Hürdenfinale von Erfurt weiterhin verletzten Anke Moritz (*1959, ABC Ludwigshafen). Friederun Kümmerle-Valk (*1940, TS Göppingen) schlug in einem mit Spannung erwarteten Zweikampf in 9,50 sec die frisch gebackene deutsche Hallenmeisterin Renate Kimmel (*1941, TSV Speyer) mit dreizehn Hundertstel Vorsprung und anschließend in 15,49sec über 100m sogar mit 34 Hundertstel ein weiteres Mal.
Das zweite Höhepunkt dieses Meetings war der neue M65-Stabhochsprungrekord von Walter Müller (*1938, TSV Urach), der mit 3,01 m bereits im ersten Versuch einen Zentimeter höher sprang als Reinhard Dahms (*1939, SV Polizei Hamburg) bei der Hallen-DM vor zwei Jahren in Potsdam. Die dann von ihm aufgelegten 3,11m riss er allerdings.
Die deutschen Masters-Sprinter sind drei Wochen vor dem WM in Form: Reinhard Michelchen (*1953) vom gastgebenden VfL Sindelfingen) beeindruckte mit 7,77 sec über 60m ebenso wie M-55er Wojciech Seidel (*1950, TG Nürtingen) in 7,84 sec, Arno Hamaekers (*1940, LAG Obere Murg) in 8,28 sec und M-70er Bruno Kimmel (*1934, TSV Speyer) in starken 8,58 sec. Im M70-Hochsprung kam Gustav Stähle (*1934, VfL Bad Kreuznach) auf sehr gute 1,38, scheiterte aber diesmal noch den der Verbesserung des deutschen M70-Rekordes von Heinz Schaab (*1933, TuS Eintracht Wiesbaden), der bei 1,40m steht. Im Weisprung derselben Altersklasse kam Lothar Fischer (*1936, TG Waldsee) auf erstklassige 4,83 m.
Insgesamt waren in Sindelfingen letztlich 138 Mastersathleten am Start. Das ist sicherlich ausbaufähig, aber eine Woche nach der DM in Erfurt ein gutes Meldeergebnis, das zu einer Neuauflage im kommenden Jahr Mut machen sollte. Die Ergebnisliste (20.02.06)
Aufgrund einiger Zweideutigkeiten bei der Mannschaftswertung hat der Bayerische Leichtathletikverband die Ausschreibung für seine Cross-Meisterschaften etwas überarbeitet. Auch die Streckenlängen der Senioren und Männer wurden miteinander getauscht. Meldeschluss für die in Ismaning an der Fersinger Straße ausgetragene Meisterschaft ist bereits am kommenden Montag. Mehr... (19.02.06)
In genau zwölf Wochen findet der 23. AVON RUNNING Berliner Frauenlauf statt. Wie in den früheren Jahren bietet SCC-RUNNING als Veranstalter dieses größten Frauenlaufes in Deutschland für alle Laufinteressierten Frauen ein kostenloses Vorbereitungstraining unter Anleitung an. Gelaufen wird ab kommenden Samstag, dem 18. Februar 2006 jede Woche Samstag pünktlich ab 17 Uhr auf den Parkwegen im Tiergarten. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich interessierte Frauen können einfach hinkommen! Gemeinsamer Treffpunkt fist das Bettina-von-Armin-Ufer an der John-Foster-Dulles-Allee, das in der Nähe des Hauses der Kulturen der Welt zwischen Schloss Bellevue und Kanzleramt) liegt.
Alle Läuferinnen starten bei diesem einzigen reinen Frauenlauftreff in Berlin gemeinsam und können dann zwischen insgesamt drei Gruppen bzw. Streckenlängen wählen, die jeweils zwischen etwa 30 und etwa 90 Minuten unterwegs sind. Mehr... (19.02.06)
Zwei Jahre nach der Senioren-Hallenweltmeisterschaft kommen im Sindelfinger Glaspalast morgen erneut die Leichtathletik-Oldies ab 30 Jahren zum Zug. Der VfL lädt zwischen 12 und 16.40 Uhr zum ersten Masters Meeting. Die Organisatoren erwarten rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Vereinen im ganzen süddeutschen Raum, die 350 bis 400 Einzelstarts in den verschiedenen Lauf-, Sprung- und Stoßwettbewerben absolvieren.
Ein Höhepunkt soll der 200-Meter-Lauf der Frauen W45 werden. Anke Moritz und Angelika Grißmer (LG Neckar-Enz) wollen neue Hallen-Welt- und -Europarekorde aufstellen. Bei 26,07 Sekunden steht die kontinentale Bestmarke von Christine Müller (Schweiz), eine Hundertstel darunter der Hallen-Weltrekord in dieser Altersklasse von Phil Raschker (USA). Beide Frauen liefen bei der Hallen-WM an gleicher Stelle in 1:44,34 Minute Weltrekord in der 4 x 200-Meter-Staffel, haben also beste Erinnerungen an die schnelle Bahn. Aus VfL-Sicht ruhen die Hoffnungen auf den vielfachen internationalen Medaillengewinnern Bernhard Grißmer und Reinhard Michelchen.
Mit einem Miniaufgebot ist der VfL Sindelfingen bei den deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften in Leipzig am Start. Ina Baumann startet über 60 Meter, Anja Frasch über die gleiche Distanz mit Hürden. Persönliche Bestzeiten haben beide im Visier, das Überstehen der Vorläufe wäre für das Duo ein Erfolg. (aus Böblinger Bote vom 17.02.06)
Es herrscht Tauwetter im Land. Nach mehr als einem Jahr Schweigen veröffentlichte am Donnerstag die offizielle Internetseite des Deutschen Leichtathletikverbandes DLV www.leichtathletik.de ein Statement von Ex-DLV-Vize Dieter Massin, der als einer der wenigen Deutschen auch international Sitz und Stimme in der Leichtathletik hat. Jörg Schieferdecker, Leiter der Sportredaktion beim Onlineradio-Dueren, führte ein mehr als 11-minütiges Interview mit dem EVAA-Präsidenten Dieter Massin, der nach dem plötzlichen Tod von Torsten Carlius auch als kommissarischer Generalsekretär des Leichtathletiksenioren-Weltverbandes WMA arbeitet. Die Internetplattform des DLV beachtet also wieder einen der einflussreichsten Sportfunktionäre in der internationalen Leichtathletik. Das ist offenbar ein Resultat der vom neuen DLV-Vize Michael Böhnke betriebenen Politik des Aufeinanderzugehens und der Zusammenarbeit.
Angesichts dessen ist der Inhalt des Interviews fast schon zweitrangig, gleichwohl aber interessant: In dem Gespräch informiert Dieter Massin nämlich über die Hallen-WM der Senioren im März in Linz und Aktuelles aus der Senioren-Leichtathletik. Nach seinen Angaben haben für die WM "nach Klärung einiger Visafragen" nunmehr exakt 3323 Teilnehmer gemeldet. Beachtliche 3100 davon stammen aus Europa. Massin lobte explizit LOC-Chef Percy Hirsch für seine sehr professionelle Organisation und den Niedersachsen Wilhelm Köster, der in der letzten Woche maßgeblich ("mehr als 30 Stunden") den WM-Zeitplan erarbeitet habe. Nach der zurzeit durchgeführten Überprüfung durch WMA-Präsidiumsmitglied Rex Harvey (USA) werde der endgültige WM-Zeitplan wohl am Ende der Woche im Internet veröffentlicht.
Angesprochen auf den Kampf gegen Doping sagte Massin, der neue Präsident des Leichtathletiksenioren-Weltverbandes WMA Cesare Beccalli habe vor seiner Wahl im vergangenen August betont, dass er sich besonders um den Kampf gegen Doping kümmern werde. Massin: "Gerade er wird daher darauf achten, dass ein sauberer Sport garantiert ist."
Das komplette Interview im mp3-Format findet sich hier... (17.02.06)
Australien meldet einen neuen Weltrekord im 5000m-Bahngehen. Im letzten Geherkonkurrenz des australischen Sommers ging am vergangenen Sonntag (12.02.) im Stadion von Coburg (Australien) Spitzengeherin Brenda Riley (*1939) die Strecke in 27:29,1 min und verbesserte ihre eigene WR-Marke um 4 Sekunden.
Auch W55erin Heather Carr überzeugte mit der schnellsten Seniorenzeit von 26:46 min.
5km Masters Women Championship
W45 1 Carmel Drennan 29:37
2 Julie Challen 37:24
W50 1 Alison Thompson 28:04
2 Janet Holmes 29:29
W55 1 Heather Carr 26:46
2 Liz Feldman 30:18
3 Celia Johnson 32:09
W60 1 Gwen Steed 31:06
W65 1 Brenda Riley 27:19 World Rec pending
2 Margaret Beaumont 37:09
(17.02.06)
Starkes Interesse verzeichnet der Berliner Halbmarathon. Dem Veranstalter liegen inzwischen bereits 10.000 Meldungen für das größte deutsche Rennen dieser Art vor, das am 2. April stattfindet und vom schwedischen Energiekonzern Vattenfall gesponsert wird. Dies sind vergleichsweise mehr Anmeldungen als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Damals waren schließlich 18.331 Athleten aus 69 Nationen am Start. Damit wird der 26. Berliner Halbmarathon einmal mehr zur großen Eröffnung der neuen Berliner Laufsaison. Am 2. April werden Läufer, Walker, Nordic-Walker, Inline-Skater, Rollstuhlfahrer und Handbiker starten.
Wer sich für das Rennen über exakt 21,0975 km noch bis zum Freitag dieser Woche anmeldet, spart übrigens Geld. Ab Sonnabend steigt die Teilnehmergebühr aus organisatorischen Gründen von 25 auf 30 Euro. Eine Anmeldung ist auch online im Internet möglich unter: www.berliner-halbmarathon.de
Die Läufer beginnen das Rennen am 2. April um 10.45 Uhr Unter den Linden nahe der Friedrichstraße. Der Startschuss für die Inline-Skater fällt bereits 25 Minuten früher. Parallel gibt es auch einen Spaßlauf ("FUN-RUN") über 3,5 km für Anfänger und Schüler. Zum ersten Mal wird zudem ein Berliner Nordic City Walk über 6,8 km integriert. Das Ziel aller Wettbewerbe bleibt trotz der Bauarbeiten in diesem Bereich an der Schloßbrücke Unter den Linden.
Exakt eine Woche zuvor, am "Sommerzeitumstellung-Sonntag" 26. März, finden übrigens in Herten die 30. Deutschen Straßenlauf- und Halbmarathonmeisterschaften statt. Die vom erfahrenen SuS Bertlich (hier die Internetinformationen des Vereins) organisierten Meisterschaften sind daher ein Termin für leistungsstarke Läufer. Denn die Laufleistungen der Mastersläufer in Herten werden anspruchsvoller als in Berlin sein und bieten eine echte sportliche Alternative. Dies zeigt die Erfahrung der letzten Jahre. Meldungen sind bis zum 7. März beim eigenen DLV-Landesverband vorzunehmen (16.02.06)
Was in den Vorjahren noch auf der Schulter eines Mannes lastete, wird nun auf die Schultern von drei Experten verteilt. Michael Böhnke, kommissarischer DLV-Vizepräsident "Allgemeine Leichtathletik", hat die Aufgaben in seinem Referat "Wettkampf-, Breiten- und Freizeitsport" neu verteilt und wird sein Modell auf der bevor stehenden Verbandsratssitzung in Karlsruhe vorstellen. Vorab sind die Landesverbände über seine Vorstellungen informiert worden. Böhnke will sich danach in Zukunft mit zwei Präsidiumsbeauftragten die Aufgaben teilen.
So soll demnächst der Bereich Senioren durch einen Präsidiumsbeauftragten wahrgenommen werden; Böhnkes Kandidat ist der 68jährige Friedel Schunk (TSV Verden), der in San Sebastian die Nachfolge von Guiseppe Galfetti (Schweiz) als Schatzmeister im Senioren-Weltverband angetreten hatte. Der Bereich Lauf soll in die Obhut des ehemaligen Welt- und Europarekordlers (800m/1000m) Dr. phil. Franz-Josef Kemper kommen, der aus dem westfälischen Hopsten bei Rheine stammt. Kemper war bereits von 1989 bis 1993 als Breitensportwart im DLV tätig und wurde dann von Dieter Massin abgelöst. (16.02.06)
Das Buch ist neu, die Rekorde alt. Jörg Reckemeier hat die neue Jahresbestenliste veröffentlicht. Auf fast 600 Seiten enthält es die komplette Bestenliste der Senioren in allen Altersklassen des Jahres 2005, aber auch alle Ergebnisse der deutschen und europäischen Senioren-Meisterschaften sowie alle deutschen und europäischen Rekordhalter in den Altersklassen ab 40 Jahre.
Aus dem Kreis Esslingen hält die TG Nürtingen noch zwei deutsche Staffelrekorde. In der M 45 lief am 12. Juli 1986 in Pfullingen eine 4 x 100-m-Staffel 45,6 Sekunden. Dies wurde bis heute von keiner deutschen Staffel mehr erreicht. Jürgen Wernle (Baltmannsweiler), Paul Kuppler, Helmut Seiter und Günter Astfalk hießen damals die Läufer.
Deutscher Rekord in der M 50 sind die 3:48,2 Minuten einer 4 x 400-m-Staffel der TG Nürtingen, die diese Zeit am 11. September 1991 im Kirchheimer Stadion lief. Helmut Seiter (Esslingen), Hermann Klein (Baltmannsweiler), Günther Astfalk und Walter Holder liefen diese Zeit. Helmut Fackler (TG Nürtingen) hält in M 55 noch den deutschen Rekord im internationalen Fünfkampf mit 2340 Punkten. Er erzielte am 12. Mai 1985 in Stuttgart diese Punktzahl mit folgenden Leistungen: 5,667 m Weitsprung, 36,86 m Diskus, 25,7 Sekunden über 200 m, 27,96 m Speer und 5:19,1 Minuten im 1500-m-Lauf.
Mit Walter Koch (Neuhausen) im Dress der LG Filder hält ein exzellenter Langstreckler heute noch einen deutschen Rekord. In der M 50 lief er 1992 die Halbmarathon-Distanz in 1:10,26 Stunden und Marathon in 2:28,09 Stunden, was auch nach 14 Jahren von keinem deutschen Langstreckler mit 50 Jahren verbessert wurde. Koch wechselte dann zur TF Feuerbach und auch für diesen Verein hält er die Rekorde in M 55 bis M 65. Koch startet inzwischen wieder für die LG Filder (aus Esslinger Zeitung mit Korrektur im zweiten Satz: Denn die EZ schreibt, der DLV habe sein neues Jahrbuch veröffentlicht; ein jahrbuch zur Seniorenleichtathletik gibt der DLV nicht heraus; tatsächlich handelt es sich um die Arbeit von Jörg Reckemeier, die incl. Versand zum Preise von 13,50 Euro bestellt werden kann. Außer per E-Mail sind Bestellungen der Ausgabe 2005 auch per Post an Jörg Reckemeier, Wilhelm-Raabe-Str. 69, 26131 Oldenburg (Tel. u. Fax 0441/507601) möglich. 15.02.06)
Bei den Norddeutschen Crossmeisterschaften, die am 5. März im niedersächsischen Soltau stattfinden, sind nun auch zu den bisher ausgeschriebenen Altersklassen zusätzlich die Altersklassen W60 und M70 ausgeschrieben. Darauf wies jetzt der Niedersächsische Leitathletikverband hin. Meldeschluss ist am Dienstag, 21. Februar 2006 beim eigenen Landesverband. Start und Ziel befinden sich im Soltauer Hindenburgstadion. Die Laufstrecke führt durch den Böhmewald und ist mit Spikes zu belaufen. Örtlicher Veranstalter ist der MTV Soltau. Hier geht's zur Ausschreibung (pdf) (15.02.06)
Bei einem Hallenleichtathletikwettkampf im französischen Eaubonne hat am Samstag der Franzose Vincent Clarico (*1966 - M40) den Weltrekord über 60 m Hürden (Halle) mit 7,96 egalisiert, den der US-Amerikaner Karl Smith vor sechs Jahren aufgestellt hatte. Der Franzose ist damit klarer M40-Favorit für die Hallenweltmeisterschaften in einem Monat im oberösterreichischen Linz.
Die M45-Springer in den USA übertreffen sich derweil selbst. Beim Eastern Michigan Meeting sprang der 46-Jährige Dennis Lewis am Sonntag unglaubliche 2,04 m - und verbesserte den erst vor ein paar Tagen aufgestellten WR von Bruce McBarnette gleich um 9 cm! Paul Babits (M45) sprang bei demselben Hallensportfest mit dem Stab 4,85 m hoch und verbesserte seinen eigenen, erst vor ein paar Tagen in Reno aufgestellten Weltrekord um 5 cm.(14.02.06)
Sie haben offenbar dazu gelernt, die Thüringer wie ihre Gäste. Noch vor zwei Jahren sagte das Team um TLV-Präsident Ralf Hafermann kurzerhand Nein zu einer Nonstadia-Europameisterschaft und ließ EVAA-Präsident Massin im Regen stehen. Aber der Wind hat sich gedreht und in diesem Jahr ist Erfurt gleich bei drei deutschen Seniorenmeisterschaften Gastgeberin. Um es gleich zu sagen: Das Erlebnis einer rundum geglückten deutschen Senioren-Hallenmeisterschaft am Wochenende macht jedenfalls ganz viel Lust auf mehr. Freundliche Gastgeber, athletenfreundliche Kampfrichter, ein angenehm-informativer Stadionsprecher Dieter Ignor, eine professionelle Organisation und - das Wichtigste - großartiger Masterssport machten Erfurt zu einem Erlebnis, das man(n) und frau wiederholen sollten. Die Stadionmeisterschaften der DM I Anfang Juli und im September die DM im Bahngehen in dieser schönen Stadt laden die deutschen Mastersathleten dazu ein.
Spannendes tat sich auch am Rande der Meisterschaften. Nach einem Jahr Funkstille sprachen am Samstagnachmittag Funktionäre und Athleten miteinander, um manches beiseite zu räumen, was gegenseitig blockiert und ärgert. Der neu gewählte DLV-Vize Michael Böhnke traf sich mit seinem Vorgänger Dieter Massin, dabei waren die Initiatoren der "Vaterstettener Erklärung" Rüdiger Nickel, Arno Hamaekers und Guido Müller und vom DLV Justiziarin Dr. Anne Jakob.
Die engagierten Seniorensportler Hamaekers, Massin und Nickel waren hinterher mehr als zufrieden. Guido Müller sicherlich auch - er konnte aber nicht gefragt werden, weil seine 200m auf dem Meisterschaftsprogramm standen. Man will, sagte Dieter Massin anschließend, "nun die Zusammenarbeit optimieren" vor allem "im Kampf gegen Doping" und auch sonst gebe es noch manches gemeinsame Ziel, was allerdings noch nicht spruchreif sei, habe man vereinbart. Naja, warten wir's einfach ab, ob der DLV der Senioren-Leichtathletik bald einen anderen Stellenwert einräumt. Bemerkenswert ist jedenfalls, dass gleich zwei Informationsstände in der Erfurter Leichtathlatikhalle am Steigerwaldstadion über Antidoping aufklärten - einer des DLV und einer der "Interessengemeinschaft Senioren-Leichtathletik: Arno Hamaekers - Dieter Massin - Guido Müller - Rüdiger Nickel", die auch einen Zwischenbericht u.a. zur "Vaterstettener Erklärung" vorlegte. Das Besondere: Sie war an beiden Ständen zu erhalten, auch beim DLV. In San Sebastian war man sich da noch seltsam uneins, so schien es.
Das ist heute offenbar anders. Erfurt war also auch ein gutes Pflaster, um Sprachlosigkeit zu überwinden und erste Schritte aufeinander zu zu machen. Ein "Erfurter Anfang" ist gemacht. Die Mastersathleten sagen: Bitte mehr davon und vor allem: Macht was draus.
Arnd Dieter Noffke
www.masters-sport.de, 13.02.06
Erfurt 2006 war auch eine Meisterschaft knapp verpasster Rekorde: Verpasst haben wir zunächst den großartigen 3000m Hallenrekord von Rona Frederiks (*1940, OSC Berlin). Sie verbesserte schon am ersten Meisterschaftstag in der Altersklasse W65 den drei Jahre alten Hallen-Weltrekord deutlich auf 12:30,03 Minuten. Bisher wurde diese Bestmarke von der US-Amerikanerin Jeanne Daprano (13:09,19 min) gehalten.
Tatsächlich verfehlten mehrere Athleten nur knapp weitere neue Rekorde. So schrammte in 51,44 sec der neue 400m-Hallenmeister Frank Keeb (*1965, LC Paderborn) am deutschen Hallenrekord seiner Altersklasse M40 nur um eine Hundertstel vorbei. Ebenfalls in der M40 fehlten der 4x200m Mannschaft des OTB Osnabrück am Ende drei Hundertstel zur Steigerung des eigenen, zwei Jahre alten Rekordes. Ihre 1:35,54 min von Gert Deppe (*1964), Gerald Nolte (*1963), James Holmes (*1965) und Schlussläufer Jens Petersen (*1965) waren die Zweitschnellste in Deutschland jemals gelaufene zeit dieser Altersklasse. In der M55 lag Rudolf Hausner (*1950, LAC Quelle Fürth/München/Würzburg) am Ende mit 9,58sec sieben Hundertstel über dem 60m Hürdenrekord.
Gunther Spielvogel (*1944, TSV Bayer Leverkusen) war gut drauf, gewann souverän den M60-Hochsprungtitel, scheiterte aber drei Mal an der Verbesserung seines eigenen Altersklassen-Hochsprungrekordes. Über 400m der Altersklasse M70 waren die exakt 69 Sekunden von Harry Geier (*1935, TuSpo Borken) 72 Hundertstel langsamer als der fünf Jahre alte Rekord von Wilhelm Selzer (*1927, TV Bad Vilbel).
Auch Deutschlands W75-Mastersathletin Christa Happ (*1929, Guthsmuths Quedlinburg) hat ihren vermeintlichen Europarekord verpasst. Zwar gab es am Samstagmorgen in der Erfurter Halle noch eine hektische Suche nach dem "Applicationform" für die Europarekord-Anerkennung der von der Quedlinburgerin gesprungenen 3,01m. Die Aufregung war aber gar nicht vonnöten. Denn sowohl die EVAA- als auch die WMA-Rekordseite sind fehlerhaft, weil schon am 28.02. 1998 die große Paula Schneiderhan (*1921, LSG Aalen) in Fürth mit 3,60m die größte W75-Weite sprang, wie DLV-Chefstatistiker Jörg Reckemeier uns auf Anfrage bestätigte. Er habe EVAA-Statistiker Ivar Söderlind bereits mehrfach, allerdings vergeblich auf den Fehler hingewiesen. Schade für die jung gebliebene Athletin aus Sachsen-Anhalt, die sich trotz großer Leistung jetzt nur vergeblich gefreut hat. (13.02.06)
Auch am zweiten Tag der 5. deutschen Hallen-Leichtathletikmeisterschaften der Senioren in Erfurt gab es vor allem auf der schnellen Erfurter Rundbahn weitere großartige Leistungen der Mastersathleten, aber auch einen schweren Sturz im 60m-Hürden W45-Finale von Weltrekordlerin Anke Moritz, dessen Folgen sie in ihrer Vorbereitung für die 2. Hallen-WM in Linz stark beeinträchtigen wird.
Einen neuen deutschen M60-Rekord lief die Staffel der LG Alsternord Hamburg über 4 x 200m in 1:49,61 min (bisher seit der ersten deutschen Hallen-DM 2002 an gleicher Stelle ESV Lok Potsdam in 1:49,72min). Zum Titel sprinteten Dr. Franz Timmermann (*1944), Hans-Jürgen Wolff (*1943), Hans-Joachim Lange (*1937) und Klaus Gailus (*1944).
Im Stabhochsprung der W35 platzte bei Dr. Christina Ziemann (*1968, MTV 49 Holzminden) der Knoten. Sie gewann mit 3,20 m und neuem deutschen W35-Rekord, der bisher mit 3,10m gemeinsam von der neuen deutschen Meisterin und Petra Herrmann (*1959, SG Vorwärts Frankenberg) gehalten worden war. In der W45 sah man eine ganz starke Irena Gazda Sagolla (*1961, TSV Remsfeld). Nach ihrem unangefochtenen 800m Erfolg verwirklichte sie ihr Vorhaben, binnen einer Woche zum zweiten Mal einen neuen 400m-Hallenrekord in ihrer neuen Altersklasse zu laufen. Mit neuem deutschen W45-Rekord von 61,90 sec wurde Irena Gazda-Sagolla nach einem harten Tackling in der Zielkurve mit deutlichem Vorsprung deutsche Meisterin vor der wahrlich starken Brigitte Heidrich, die den nur eine Woche alten Rekord der Remsfelderin von 62,59sec ebenfalls noch um drei Hundertstel unterbot.
Nachdem es schon gestern in der W60 zwei neue Hallenrekorde gegeben hatte, lief am Sonntag in derselben Altersklasse die sympathische Christl Weniger (*1945, TSV Zirndorf) in 74,72 sec einen neuen deutschen 400m-Altersklassenrekord (bisher 75,07sec von Gerda Seibert * 1942, TSG78 Heidelberg). In der W65 gewann Ursula Stelling (*1941, LG Nord-West Hamburg) mit 1,33 m den Hochsprung; auch dies war zugleich ein neuer deutscher Hallenrekord dieser Altersklasse (bisher Christiane Schmalbruch, *1937, HSG Uni Rostock mit 1,24m). In der W70 sorgte Anne Chatrine Rühlow, (*1936, SV Burgsteinfurt) mit 10,13 m im Kugelstoß zu einer weiteren neuen deutschen Hallenbestleistung (bisher 9,83 von Susanne Wissinger, *1934, TV Gelnhausen).
Bill Collins hat seinen ersten M55-Weltrekord aufgestellt. Während in Erfurt die deutschen Masters bei ihren Hallenmeisterschaften um Zeiten, Weiten und Titel kämpften, sprintete bei einem Hallenmeeting in Houston (Texas) der jetzt 55-jährige US-Meister Collins über 60m 7,47sec und verbesserte damit den von Manfred Koch (*1947, LG Hof) vor drei Jahren in Halle (Sachsen-Anhalt) aufgestellten Weltrekord. Der US-Mastersathlet hat für die 2. Hallen-WM in Linz in einem Monat gemeldet und will über 60m, 200m und 400m antreten. Das US-Masterssport-Magazin GeezerJock hatte ihn im vergangenen Dezember zum US- Masterssportler 2005 gekürt.
Im selben Meeting in Houston egalisierte der Texaner Bobby Whilden (M70), der in Linz nicht starten wird, in 8,22sec den 60m-Hallenweltrekord von Bruno Kimmel (*1934, TSV Speyer), den dieser bei den 1. Hallenweltmeisterschaften der Senioren in Sindelfingen 2004 aufgestellt hatte. Kimmel gewann in Erfurt seine Spezialdisziplin und den M70-Titel in 8,50sec.
Nicht in Linz am Start wird übrigens Dr. Stephen Peters (GBR) sein. Der x-fache Welt- und Europameister begleitet das britische Team, wie zu hören ist, als "Seelenklempner" bei den Commenwealth-Games, die am 15. März in Melbourne (Australien) beginnen. (12.02.06)
Mit starken Leistungen haben die deutschen Seniorenleichtathleten am Wochenende in Erfurt ihren Anspruch unterstrichen, bei den bevorstehenden Hallenweltmeisterschaften in Linz international das führende Leichtathletikteam zu bleiben.
Besonders erfreulich waren dabei die Auftritte der Langzeitverletzten Guido Müller (*1938, TSV Vaterstetten) und Anke Moritz (*1959, ABC Ludwighafen). Beide zeigten, dass sie wieder "voll da" sind.
Guido Müller gewann am Samstag die beiden Disziplinen, für die er gemeldet hatte, und Anke Moritz tat es ihm nicht nur gleich. Sie war wieder ganz "die Alte", lief zuerst über 60m einen neuen Europarekord in 8,05sec - bisher Christine Müller, SUI, in 8,07sec; ihre als deutscher W45-Rekord zählende Zeit von 7,97sec bei der Hallen-WM in Sindelfingen, wird international wegen der unterschiedlichen Stichtagsregelung nicht gewertet.
Über 200m ließ sie dann drei Stunden später beeindruckende 26,10 sec folgen. Damit verbesserte die vielfache Seniorenweltmeisterin ihren eigenen deutschen Hallenrekord um 15 Hundertstel. Schneller waren bisher nur Phil Raschker (USA) bei ihrem Weltrekord von 26,06sec und vor zwei Jahren Christine Müller (SUI) bei ihrem Europarekord in 26,07sec. Schade ist nur, dass die Ludwigshafenerin in Linz auf einen Start über 200m verzichten will. Denn in Erfurt musste sie auf der unangenehmen vierten Außenbahn laufen, so dass sie sicherlich noch schneller unterwegs sein kann. Ihre langwierigen Rückenbeschwerden und ihr Achillessehnenriss, mit dem sie bei der EM in Eskilstuna als Schlussläuferin der 4x200m-Staffel ins Ziel stürzte, sind jedenfalls überwunden. Ihre 200m-Zeit war die zweitschnellste aller 200m Läuferinnen in erfurt. Nur "Kraftpaket" Simone Noack (*1967, LG Neiße) war bei ihrem W35-Erfolg in 25,73 sec schneller.
Einen weiteren deutschen W45-Rekord gab es über 3000m. In einem entschlossenen Rennen setzte sich die in die W45 aufgerückte Marie-Luise Heilig-Duventäster (*1961, LG Welfen) gegen Waltraud Klostermann (*1960, SuS Schalke 96) durch. Die Gelsenkirchenerin, 1500m-Stadionmeisterin des Vorjahres und Sportlerin des Jahres ihrer Heimatstadt, verlor dabei auch ihren bei den Hallenmeisterschaften vor einem Jahr aufgestellten deutschen Hallenrekord an die neue Meisterin. Denn die nach dieser Leistung jubelnde Welferin lief nach 10:11,28 min über die Ziellinie und war damit mehr als neun Sekunden schneller als Waltraud Klostermann, obwohl diese mit 10:20,30min auch noch ihren alten Rekord um 2,10sec unterbot.
Während die W55 erschreckend schwache Teilnehmerfelder" zeigte, überzeugten die Frauen der W60. Über 60m verbesserte Petra Zörner (*1946, OSC Berlin) einen seit dem EM in Malmö bestehenden Christian-Schmalbruch-Rekord um 6 Hundertstel auf 8,94sec, Roswitha Schäffler (*1946, LC Marathon Rheinfelden) lief unangefochten die 800m in der W60 nach 2:51,38 min nach Hause. Damit schaffte sie eine Punktlandung; denn sie war 6 Hundertstel schneller als der alte Hallenrekord, den Barbara Wolf (*1941, TG Viktoria Augsburg) bei der Hallen-DM 2003 in Halle (Sachsen-Anhalt) aufgestellt hatte. Anschließend lief die Rheinfeldenerin übrigens über 3000m in 11:58,80 min eine weitere starke Zeit.
Bei den Männern schaffte Franz-Josef Schmidt, (*1951, "Laufzwang" Wippetal) einen neuen M55-Hallenrekord über 800m in 2:12,36 min; den alten Rekord hatte bei der 1. Senioren-Hallen-DM 2002 an gleicher Stelle in 2:13,54min Wolfgang Beyer-Maidhof (*1945, TSV Zirndorf) aufgestellt; auch Silbermedaillengewinner Johann Schrödel (*1948, LC Marathon Lindelburg) blieb in 2:13,45 min noch unter dem alten Rekord.
Über 60m war Manfred Arnd (*1942, TSV Burgdorf) mit gesprinteten 7,98 sec genau eine Hundertstelsekunde schneller als der bisher von Volker Peitzmeier (*1944, LG Weserbergland) und dem in Erfurt in 8,17sec Drittplatzierten Ulf Restle gehaltene deutsche M60-Hallenrekord. In derselben Altersklasse sicherte sich ein weiterer Niedersachse, Rudolf Thiele (*1946, SV Sporting Lüchow ) in 2:18,42 min überlegen den Meistertitel mit neuem deutschen Hallenrekord (bisher Gerhard Flachowsky, *1944, LG Braunschweig), der überhaupt nicht in Form ist und als vierter in 2:32,16min das Rennen beendete.
Der mit Spannung erwartete Auftritt von Guido Müller über 60m und 200m endete mit einem Doppelerfolg. Dabei konnte sich der in Schwaben geborene Bayer Müller im 60m-Vorlauf sogar eine Niederlage leisten, als er in 8,38sec kontrolliert Peter Schulz (*1941, SV Turbine Berlin, 8,33 sec) den Vortritt ließ. Im Finale machte Müller dann alles klar und siegte in 8,18sec vor dem 6 Hundertstel langsameren Arno Hamaekers (*1940 LAG Obere Murg). Über 200m gewann Guido Müller den 4. Zeitendlauf und damit die Konkurrenz in 26,26sec.
Mehr aus Erfurt auf der DM-Sonderseite... (11.02.06)
In rekordverdächtiger Zeit ist "der Reckemeier 2005" erstellt, die deutsche Senioren-Bestenliste des letzten Jahres. Ab sofort ist sie bei ihrem Verfasser Jörg Reckemeier zu haben. Nur sechs Wochen nach dem Jahresende präsentierte der Oldenburger "Seniorenleichtathletik-Chefstatistiker" sein 600 Seiten dickes Werk am Wochenende bei den Senioren-Hallenmeisterschaften in Erfurt und verkaufte dort gleich Dutzende druckfrische Exemplare, die zwei Tage zuvor aus der Druckerei angeliefert worden waren.
Die aktuelle Ausgabe zeigt auf dem Titel den packenden Einlauf des W40-Meisterschaftsfinales über 800m bei der letztjährigen DM I in Schweinfurt. Für sämtliche Wettbewerbe aller Seniorenklassen von M/W30 bis M90/W80 sind im Innern des Buches die jeweils 50 Besten aufgeführt. Im Rekordteil sind außerdem die deutschen und die europäischen Seniorenrekorde aller Klassen ebenso zu finden wie alle Meisterschaftstermine (mit Meldefristen!) des laufenden Jahres, die kompletten Datensätze der Welt- und Europameisterschaften der Senioren im letzten Jahr sowie die acht Erstplatzierten aller deutschen Seniorenmeisterschaften des Jahres und, und, und.
So findet man beispielsweise schnell heraus: Ältester aktiver deutscher Leichtathlet ist Philipp Burkart, Jahrgang 1910, vom TuS Gabsheim, älteste Seniorin Elisabeth Schepe, Jahrgang 1916, die für den VfL Marburg startet. Für alle Masters ist Jörg Reckemeiers Buch Senioren-Leichtathletik 2005 einmal mehr die heiß und innig erwartete, unverzichtbare Informationsquelle.
Übrigens: Seit rund 30 Jahren stellt der 64-jährige Oldenburger die deutsche Senioren-Bestenliste zusammen. Außer per E-Mail sind Bestellungen der Ausgabe 2005 auch per Post an Jörg Reckemeier, Wilhelm-Raabe-Str. 69, 26131 Oldenburg (Tel. u. Fax 0441/507601) möglich. Der Versandpreis beträgt 13,50 Euro. (11.02.05)
Nach 2002 richtet der Thüringer Leichtathletik-Verband am Wochenende zum zweiten Mal die Deutschen Senioren-Hallenmeisterschaften und die nationalen Winterwurf-Titelkämpfe aus. "Angesichts von fast 700 Teilnehmern steht uns ein Mammutprogramm ins Haus", sagte Wettkampfleiter Richard Debuch. Doch sieht er sich für den Run der Athleten aus allen Landesverbänden bestens gerüstet.
In der Leichtathletikhalle treten ab morgen (Beginn jeweils 10 Uhr) ehemalige Welt-, Europa- und Olympiateilnehmer an. So etwa Diskuswerfer Alwin Wagner (Kassel) oder Karin Illgen aus Leipzig. "Das Niveau der Meisterschaft wird sehr hoch sein", gab Ralf Hafermann, Präsident des TLV zu verstehen und verwies auf die zahlreichen Senioren-Weltmeister von San Sebastian, die sich in Erfurt tummeln werden. Dazu gehört die zweifache Senioren-Weltmeisterin Lorett Raabe (Ohra-Hörselgas) aus Geraberg oder die Diskus-Vizeweltmeisterin und mehrfache WM-Medaillengewinnerin von San Sebastian, Ulrike Engelhardt (ASV Erfurt).Dass die 47-Jährige in bester Verfassung ist, unterstrich sie bei den Landesmeisterschaften mit respektablen 37,08 m im Diskuswurf. Am Wochenende wird sie in vier Wurfdisziplinen an den Start gehen und gehört zu den großen Medaillenhoffnungen des TLV. Die möchte auch Jürgen Sachse (ASV) als Titelverteidiger der M 50 im Hammerwurf erfüllen. Zu den Senioren ist der früherer deutsche Juniorenmeister im Dreisprung, Mathias Hujo (ASV), aufgerückt. In Erfurt wird er im Hochsprung an den Start gehen. Medaillenchancen können sich auch die Geher mit Ronald Papst (M 40), Karsten Staedtler (M 35/beide Worbis) Wolfram Halboth (M 60) sowie Gernot Mittag und Klaus Gottert (M 65/alle ASV) ausrechnen. Manfred Löhn (ASV) hat seine Meldung für den Sprint, Weitsprung und Diskuswurf abgegeben. Mittelstreckler Gerald Buschko (LTV Erfurt) startet im 3000- m-Wettbewerb der M 55. (Quelle: www.thueringer-allgemeine.de, 09.02.06)
An diesem Wochenende (11./12. Februar) finden die 5. Deutschen Senioren-Hallenmeisterschaften und die 4. Deutschen Senioren-Winterwurfmeisterschaften in Erfurt in der Leichtathletikhalle am Steigerwaldstadion statt. 448 Vereine aus allen Bundesländern haben insgesamt 1.040 Teilnehmer aus den Alterklassen W30 bis W70 sowie M30 bis M70 gemeldet. Die stärksten Alterklassen sind mit jeweils 136 Athleten die M40 und bei den Frauen mit 67 Athletinnen die W40. Insgesamt sind 1.665 Einzelmeldungen zu verzeichnen. Darüber hinaus werden 36 Staffeln an den Start gehen. Die in allen Alterklassen größten Teilnehmerfelder sind über 60 und 200 Meter zu finden. (aus www.leichtathletik.de, 10.02.06)
Lothar Fischer (*1936, TG Waldsee) ist neuer deutscher Rekordhalter in der Altersklasse M70. Er stellte die neue Bestleistung - tolle 10,05 m - bei einem Hallensportfest am vergangenen Sonntag - 05.02.2006 - in Ludwigshafen auf (bisher: 9,09m Rudolf Held, 1931, TSV Gronau/L., gesprungen bei der Hallen-WM am 12.03.04 Sindelfingen). (09.02.06)
Nachgezählt haben die Organisatoren der 2. Hallen-WM in Linz und festgestellt, dass inzwischen noch weitere Meldungen vorliegen. inzwischen haben exakt 3308 Mastersathleten gemeldet, 823 Seniorinnen und 2459 Senioren. Sie stammene aus 59 Ländern. Insgesamt sind 6417 Starts angemeldet, die 45-49 Jahre alten Athleten sind dabei am zahlreichsten vertreten: 290 Frauen und 707 Männer der W/M45 haben gemeldet.
Derweil stricken die Organisatoren um LOC-Chef Percy Hirsch am genauen Zeitplan und haben dafür Wilhelm Köster (Sulingen) engagiert, den weltweit besten und erfahrensten Fachmann, den es für diesen Job gibt. Der 71-jährige Niedersachse ist bereits seit mehreren Tagen in Linz und wird, wie der geschäftsführende WMA-Generalsekretär und EVAA-Präsident Dieter Massin (Ahlen) gegenüber masters-sport.de sagte, "nach Sindelfingen jetzt sein nächstes organisatorisches Meisterstück abliefern".
Linz ist übrigens nicht Eskilstuna und auch nicht Stadtallendorf: Es geht zwar seit einigen Tagen in der deutschen Mastersszene das Gerücht um, dass die Rundbahn der Linzer intersportarena nur 180m lang sei. Das stimmt aber nicht ! Die Halle hat acht 60m-Sprintbahnen und sechs Rundbahnen; die Innenbahn hat natürlich volle 200m. Gewöhnungsbedürftig ist allenfalls die Lage von Start und Ziel; denn die Ziellinie liegt nicht am Kurvenanfang sondern in der Mitte der Geraden.
Übrigens können die Kurven der Rundbahn in der modernen Linzer Halle elektrohydraulisch hochgefahren bzw. abgesenkt werden, die kurvenneigungen werden bzw. können dem jeweiligen Laufbewerb angepasst werden. (10.02.06)
Gut eine Woche nach ihrer Präsidiumssitzung in Frankfurt hat der Europäische Senioren-Leichtathletikverband EVAA jetzt bestätigt, dass auf der nächsten Generalversammlung am 25. Juli für zwei Ämter im Präsidium nachgewählt werden muss. Sowohl Winston Thomas (GBR), technischer EVAA-Delegierter, als auch Generalsekretärin Marina Hoernecke-Gil (ESP) wollen dann ihre Ämter niederlegen. Beide langjährigen Präsidiumsmitglieder hatten diesen Schritt in Frankfurt angekündigt.
Die im Rahmen der XV. Europameisterschaften in Posen stattfindende Zusammenkunft der Mitgliedsverbände entscheidet auch über die kommenden Meisterschaften. Im Mittelpunkt wird dabei die Auswahl des Austragungsorts für die XVII. Europameisterschaften im Jahre 2010 stehen.
In Frankfurt wurde dazu bekannt, dass sich für die EM 2010 fristgemäß vier europäische Städte beworben haben, neben der in der Puszta gelegenen Großstadt Nyíregyháza, achtgrößte Stadt Ungarns und Partnerstadt des sauerländischen Iserlohn, die Olympiastädte Athen - bereits 1994 Austragungsort der EM - und Innsbruck (Österreich) sowie das an der Adria gelegene Riccione (ITA), wo 2007 die nächste Senioren-WM stattfinden wird.
Die besten Bewerberchancen dürfte nach Ansicht von Beobachtern neben Innsbruck vielleicht sogar die ungarische Bewerbung haben, deren Flughafen immerhin von Billigflieger SkyEurope mit einem Dutzend europäischer Metropolen verbunden wird - darunter allerdings bisher kein einziger deutscher Flughafen, was sich alles natürlich bis 2010 noch ändern kann. Die XVI. Stadion Europameisterschaften werden übrigens 2008 im slowenischen Ljubljana stattfinden. Für die Nonstadia-EM 2009 werden, so die EVAA, noch Bewerber gesucht. (07.02.06, Ungarn-update 08.02.06)
Gute Senioren-Leistungen gab es bei den Westdeutschen Hallenmeisterschaften am vergangenen Wochenende in der Leverkusener Leichtathletikhalle. Bereits am ersten Tag erkämpften sie im Kugelstoßen der Männer durch Tilman Nordhoff und durch Evelin Nagel über 60m Hürden zwei Vizemeisterschaften. Am zweiten Tag, dessen Resultate vom Veranstalter wegen technischer Probleme erst am Montag veröfentlicht wurden, gab es dann für die Mastersszene neben Annette Weiss' Vizemeisterschaft über 1500m den fast schon erwarteten Titel im Bahngehen zu bejubeln: Hier gewann Manfred Kreutz (*1965, LG Ahlen) in sehr guten 22:53,43 min; er war damit fast eine Minute schneller als der Nächstplatzierte. Während Rudolf Girards (*1938, SC Buchenhöhe Horrem) überraschend im Geherwettbewerb aufgab, wurde Hans-Werner Pütz (*1951, Team Voreifel) zufriedener Fünfter in 27:13,24 min, gefolgt von Peter Schumm (*1942, Alemannia Aachen) in schnellen 27:36,19 min und Jan Ruppert (*1965, Alemannia Aachen), der nach 27:54,53 min über die Ziellinie ging.
Kugelstoßer Tilman Northoff (*1969, VfB Fichte Bielefeld) hatte am ersten Meisterschaftstag in seiner Disziplin am Ende mit 17,27m Silber gewonnen und Jan-Pieter Bussemas (*1969, LAG Gütersloh) wurde mit 14,01m Sechster. Dreispringer Uwe van Egdom (*1965, Pulheimer Sportclub) wurde mit 13,42 m Achter; Ilja Sablin (*1969, Leichtathleten Gem. Meckenheim) schied ohne gültigen Versuch aus und Wolfgang Ritte (*1953, LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) überquerte im Stabhochsprung 4,50 m (Platz 8) und zeigte so, dass auch in dieser Saison mit ihm zu rechnen ist.
Bei den Frauen wurde Evelin Nagel (*1971 ,TSV Bayer Leverkusen) Westdeutsche Vizemeisterin über 60m Hürden in 8,78 sec. Vielleicht wäre im 800m-Rennen für Annette Weiss (*1968, Siegburger Turnverein) doch mehr drin gewesen. Ihre starken 2:13,31min reichten für Platz 5. Eine Sekunde schneller und sie wäre Vizemeister gewesen. Auf Rang 13 kam in der Endabrechnung Doris Pfennig (*1965, team Voreifel) in 2:24,81min. Erst am zweiten Tag der Meisterschaft überzeugte die Sieburgerin Annette Weiss dann mit erstklassigen 4:31,98min und einem zweiten Platz über 1500m. Im Kugelstoßwettbewerb der Frauen belegte Anke Straschewski (*1963, TSV Bayer Leverkusen) am Ende mit 11,43 m Platz 11. wie bei den Männern war das Bahngehen eine reine Mastersdomäne. Hier gewann am Sonntag Nicole Hörl (*1971, Diezer TSK Oranien) unangefochten in 16:38,70min, deutlich vor Marion Fuchs (*1960, Alemannia Aachen,17:47,85 min) und Beate Lingen (*1958, Mönchengladbacher LG) in 19:28,30 min auf Platz 3. Jutta Jaedicke (*1970, LG Wipperfürth) wurde mit 11,05 m Dreisprung-Vierte.
(06.02.,07.02.06)
Nur fünf Senioren-Leichtathleten nahmen am vergangenen Wochenende an den Norddeutschen Meisterschaften im Jahnsportforum in Neubrandenburg teil. Keine Leistungsverbesserung gegenüber den niedersächsischen Landesmeisterschaften am vorletzten Wochenende gab es dabei für Stabhochspringer Volkmar Reinecke (*1965, Hannover 96), der mit übersprungenen 4,50 m Platz 5 erreichte. Der gleichaltrige Dirk Feil (*1965, LBV Phönix Lübeck) schaffte nicht die Anfangshöhe von 4,10m und blieb "o.g.V.". Vierter der Kugelstoßkonkurrenz wurde Oliver Rohwer (*1970, LG Wedel-Pinneberg) mit 16,27 m.
Bei den Frauen lief Evelyn Heinrich (*1965, SV Teutschenthal) in 62,36 sec auf Rang 8 der 400m-Auswertung. Im Stabhochsprungwettbewerb ging es Dr. Christina Ziemann (*1968, MTV 49 Holzminden) ähnlich wie Volkmar Reinecke bei den Männern. 3,00 m bedeuteten keine Verbesserung im Vergleich zu den niedersächischen Landesmeisterschaften in Hannover. Die Generalprobe für die deutschen Seniorenmeisterschaften in Erfurt verlief für die Masterssportlerin damit nicht eben berauschend. Trotz ihrer Routine hatte sie beim Absprung viel zu zaghaft agiert, und man wünscht der Vizeweltmeisterin einmal die Angriffslust ihrer jungen Vereinskollegen. Dass ihr Einsprungstab nicht vor Ort war, verunsicherte die MTVerin zusätzlich. 2,80 Meter überquerte sie zwar auf Anhieb, aber bereits bei den nächsten Höhen quälte sie sich hinüber, so dass am Ende nicht mehr als drei Meter zu Buche standen, die ihr Platz sechs einbrachten. (06.02.06, update 07.02. mit Quelle tah.de)
"Amerika, du hast es besser!", dichtete 1827 Johann Wolfgang von Goethe. Dass dies längst nicht immer zurifft, musste noch Anfang des Jahres Alisa Harvey, US-Mittelstrecklerin aus Virginia, festgestellt. Als frisch gebackene US-Hallenrekordlerin in der W 40 über 800m und 1500m (800m: 2:11,04min und 1500m 4:41,34 min, gelaufen am 30. Dezember im Armory in New York) durfte sie eine Woche danach trotzdem nicht beim George Mason University Hallenmeeting in ihrem Heimatstaat Virginia antreten. Die ungewöhnliche Erklärung der Verantwortlichen: "Du bist nicht gut genug!" Alisa Harvey, die mehr als 200km umsonst angereist war, war perplex und sauer. Soe bezeichnete das Startverbot als "unfreundlich und unnötig". Anschließend berichtete sogar die renommierte "Washington Post" über das fadenscheinige Startverbot.
Aber jetzt nahm Alisa Harvey, auch dies typisch für die USA, eindrucksvoll Revanche. Am vergangenen Samstag zeigte Alisa Harvey kurzerhand einfach einmal ihre Extraklasse und verbesserte grandios ihren frischen 800m-Hallenrekord um fast vier Sekunden auf 2:07,23min. Diesmal startete die, US-typisch nicht in einem Verein organisierte Läuferin beim 6. New Balance Collegiate Invitational im Armory-Leichtathletikzentrum New York City, das sich übrigens vergeblich als Ausrichter für die 1. Masters-WM in der Halle beworben hatte, die bekanntlich dann, sehr zum Verdruss der US-Masters, in Sindelfingen stattfanden. Im offenen 800m-Lauf der Frauen wurde die am 9. 1965 geborene Läuferin Gesamtvierte in 2:07,23 min und stellte damit, so Beobachter der Szene, "einen weiteren großen US-Mastersrekord auf". Sie war mit dieser Rekordzeit fast so schnell wie als Collegestudentin vor 22 Jahren. Ihr Versuch, anschließend auch über die Meile eine neue W40-Bestzeit zu laufen, scheiterte nur knapp.
Die US-Mastersläuferin startet übrigens nicht bei der 2. Hallen-WM in einem Monat in Linz. Dort hat über 800m als einzige US-Amerikanerin Catherine Stone-Borkowski gemeldet, eine starke Langstrecklerin, deren 800m-Zeiten allerdings etwa 20 Sekunden langsamer sind als die der Mastersläuferin aus Manassas, Virginia. (06.02.06)
Kein hohes Niveau hatten in diesem Jahr die hessischen Hallenmeisterschaften der Senioren in Stadtallendorf. Wieder waren es die erfahrenen Athleten, die mit guten Leistungen bestachen. So stellte sich bei den Frauen stellte sich Irene Gazda-Sagolla (*1961, TSV 05 Remsfeld) über 400m mit einem neuen deutschen W45-Rekord in 62,59sec vor, wobei sie aus ihrer neuen Altersklasse W45 in die W40 herunter gemeldet hatte, um starke Konkurrentinnen zu finden - erfolglos übrigens. Mit dem neuen rekord verbesserte die Remfelderin den erst zwei Wochen alten W45-Rekord von Brigitte Heidrich (*1961, TSV Stelle) um 4 Zehntel.Trotzdem war sie eine der erfolgreichsten Athletinnen dieser Meisterschaft, gewann sie doch in der W 45 die Titel über 60m in 8,60 sec und die 200m in 28,36sec. Im Hochsprung der W45 siegte Helga Freyer-Krause (*1961, SF Blau-Gelb Marburg) mit 1,53m. Leider hat sie für die deutschen Hallenmeisterschaften am nächsten Wochenende nicht gemeldet, so dass es nicht zu einem Zusammentreffen mit den starken W45-Hochspringerin aus Sachsen-Anhalt kommen wird.
Die erwarteten drei Einzeltitel über 60m, 200m und 400m sammelte Dagmar Fuhrmann in der W50; stark zeigte sie sich dabei vor allem über 200m in 28,68sec. W70-erin Susanne Wissinger (*1934, TV Gelnhausen), die älteste Teilnehmerin dieser Meisterschaften, stieß die Kugel auf 9,42m.
Bei den Männern ließ Peter Kalveram (*1968, LG minimax Seligenstadt) in der Altersklasse M35 mit 14,78m im Kugelstoßen ebenso aufhorchen wie Oliver Degenhardt (*1968, PSV Grün-Weiß Kassel), der die 800m in 2:02,54 gewann. M45-er Thomas Riehm (*1959, LG Stadt Hattersheim) war einmal mehr schnellster Masterssprinter: Seine 7,45sec über 60m und 23,69sec über 200m waren die schnellsten in Stadtallendorf gelaufenen Masterszeiten. Markus Zerres (*1961, TV Waldstraße Wiesbaden) gewann die 800m der M45 in glänzenden 2:03,32min. Dass neu in eine Altersklasse aufgestiegene Athleten ihren Altersvorteil nutzen, zeigte sich auch in der M50: Es gewann Werner Waschbüsch (*1956, TSV Friedberg-Fauerbach) sowohl die 60m in 7,86sec als auch die 200m in 25,75sec jeweils vor Peter Wolna (*1955, LG BEC), der auf 7,96sec bzw. 25,97sec kam. In der M55 beherrschte Heinz Wondra (*1948, LG BEC) beide Sprintdisziplinen, überzeugte aber mehr mit seinen 5,52m im Weitsprung. Ulf Restle (*1943 ,TuS Eintracht Wiesbaden) wurde in guten 8,20sec Landesmeister seiner Altersklasse M60, musste sich aber anschließend in 27,82sec seinem ein Jahr älteren Vereinskameraden Werner Gross geschlagen geben, der 3 Zehntel schneller war. In der M65 dominierte Hans Schuck (*1941, LAZ Bruchköbel), der alle Laufentscheidungen von 60m bis 800m gewann, wobei vor allem seine 400m-Zeit (64,71sec) überzeugte. Harry Geier (*1935, TuSpo Borken) hieß der beste M70-er, gewann er doch über 200m, 400m und 800m. Am stärksten sind seine 71,90 sec über 400m und die 2:49,43min über die doppelte Distanz zu werten.
Der neu in die M 80 aufgerückte Heinz Krenzer (*1926, TV Haiger) lieferte mit 9,78sec über 60m eines der stärksten Männerresultate dieser Hallenmeisterschaften ab. Zum vergleich: An gleicher Stelle hatte vor einem Jahr von Helmuth Höreth (*1925, MTV Urberach) einen deutschen M80-Rekord aufgestellt und war damals nur um 5 Hundertstel schneller.
Ein von Helmut Schaake verfasster, "schnee- und eisfreier" Laufbericht von den hessischen Hallenmeisterschaften mit vielen Fotos auf den Seiten von laufreport.de findet sich hier und daneben hier alle Resultate aus Stadtallendorf... (05.02.06, update 11.02.06)
Hinweis: Die Resultate der Offenen Hallenmeisterschaften der Senioren von Brandenburg/Berlin in Potsdam lagen bis Sonntagabend 22.00 Uhr nicht vor.
Schon über 1000 Anmeldungen sind im Anmeldebüro für den 60. Padeborner Osterlauf eingetroffen, der in diesem Jahr am 15. April (Karsamstag) stattfindet.Wenn es so weiter geht, könnten wir die Teilnehmerzahl aus dem Vorjahr nochmals übertreffen, sagt Dietmar Sasse. Der 32-jährige ist Auszubildender bei der Stadt Paderborn und leitet in diesem Jahr das Anmelde-Büro für den Paderborner Osterlauf. Seit wenigen Tagen ist es im Technischen Rathaus an der Paderborner Pontanusstraße eingerichtet und die Drähte laufen bereits jetzt heiß. Bislang haben sich schon über 1000 Teilnehmer eingeschrieben. Im letzten Jahr hatten am Osterlauf über 7.000 Teilnehmer aus mehr als 40 Nationen teilgenommen.
Die Anmeldungen erfolgen mittlerweile vor allem über das Internet. Aber natürlich ist sie auch per Fax oder Brief mit dem entsprechenden Anmeldebogen problemlos möglich. Und wer mag, kann sich ab sofort auch persönlich anmelden. Das Osterlauf-Büro ist montags bis donnerstags von 8.00 bis 12.30 Uhr und 13.00 bis 16.00 Uhr sowie freitags von 8.00 bis 12.00 Uhr geöffnet. Weitere Informationen zum 60. Paderborner Osterlauf - gesponsert von E.ON Westfalen Weser - gibt es rund um die Uhr im Internet. (04.02.06)
Während andernorts Seniorenbeauftragte Anträge dafür einbringen, in den höheren Altersklassen der Leichtathletikseniorinnen die Langstrecken aus dem DAMM-Programm zu nehmen, geht Niedersachsen einen anderen Weg. Ausgerechnet der Landesverband, der bisher unter Führung seiner Präsidentin Rita Girschikofsky nicht unbedingt die Avantgarde der Seniorenleichtathletik bildete, hat jetzt die W60 wieder in seine Landescrossmeisterschaften aufgenommen. Die Landesmeisterschaften im Crosslauf finden in zwei Wochen am 19. Februar auf der traditionellen Waldlaufstrecke an der Friedensschule im emsländischen Lingen statt. Hier die Ausschreibung; der Meldeschluss ist bereits am kommenden Dienstag, 07.02. beim NLV). (04.02.06)
Im Trainingsgeschehen halten sich seit Jahren hartnäckig Wahrheiten, die sich bei näherer Betrachtung allerdings vielmehr als Halbwahrheiten herausstellen und in die Irre führen. Je populärer eine Meinung ist, so scheint es, umso eher müsse sie auch stimmen. Und desto viel versprechender so genannte Fitness-Produkte beworben werden, desto wirksamer sind sie auch. Im Internet widmet sich der SCC-Running in diesem Monat den populärsten Irrtümer rund ums Laufen. Dazu zählen
"1. Laufen auf Asphalt ist schädlicher als auf Waldboden
2. Starkes Schwitzen ist ein Zeichen mangelnder Fitness
3. Carnitin beschleunigt den Fettabbau und verbessert die Muskelleistung
4. Trainingsfortschritt muss wehtun
5. Isodrinks sind wichtig, um die Mineralverluste beim Sport auszugleichen
6. Wer Sport treibt, kann alles essen
7. Muskelkater kommt von der Milchsäure
8. Was Besseres scheint es nicht zu geben: Sauerstoffwasser!"
Alle korrigierenden Antworten und mehr hier.... (04.02.06)
Athleten aus 91 Vereinen nehmen morgen am 4. Februar an den diesjährigen hessischen Seniorenhallenmeisterschaften teil, die in der Herrenwaldhalle in Stadtallendorf stattfinden. Für die von 10 Uhr bis 16.25 Uhr stattfindenden Wettkämpfe liegen insgesamt 595 Einzel- und Staffelmeldungen vor. Erstmals bricht die neue LG Biebesheim-Eschollbrücken-Crumstadt (kurz LG BEC) mit 34 Athleten zu einer Landesmeisterschaft auf. Der Zusammenschluss der früheren LG Biebesheim-Crumstadt mit dem TSV Eschollbrücken-Eich zu Jahresbeginn zu einer gemeinsamen Startgemeinschaft kommt bei diesem großen Aufgebot aus dem Ried besonders zum Ausdruck. Hier alle Teilnehmer und Meldungen für Stadtallendorf...
Am Sonntag finden dann ab 10 Uhr die Offenen Berlin-Brandenburgische Seniorenmeisterschaften in der Leichtathletikhalle in Potsdam-Luftschiffhafen statt. Hier alle Teilnehmer und Meldungen für Potsdam... (03.02.06)
Fünf Wochen vor den 2. Hallen-Weltmeisterschaften der Senioren haben die Linzer Organisatoren alle Meldungen ins Netz gestellt. Vorbildlich: Ab sofort ist die Meldeliste als Datenbank mit verschiedenen Auswahlmöglichkeiten vorhanden. Die Bitte der Organisatoren: "Falls Sie einen Fehler entdecken, klicken Sie direkt auf den Link Fehler melden innerhalb der Übersicht der Bewerbe. In Abstimmung mit dem jeweiligen nationalen Mastersverband werden die Daten dann von uns nochmals überprüft." Und sie fordern munter auf: "Wir wünschen viel Spaß beim Entdecken der Konkurrenz!" Schade nur, dass die Datenbank keine Druckfunktion enthält, und es wäre sicherlich auch etwas informativer gewesen, zusätzlich das Geburtsjahr der Athleten aufzulisten.
Hier der direkte Link zur Datenbank... (03.02.06)
Die italienische Dreisprungerin Elisa Neviani hat bei den italienischen Hallenmeisterschaften in Modena mit 11,95m einen neuen nationalen W40-Rekord aufgestellt, sich damit ein weiteres Mal verbessert und nähert sich der 12m-Marke. Die am 29.04.1965 geborene Athletin hatte die Konkurrenz bei der WM in San Sebastian gewonnen. Ihre beste W40-Weite von 11,90m hatte sie im Juli vergangenen Jahres in Imola gesprungen. Die Weltmeisterin hat auch für die Hallen-WM der Senioren in Linz gemeldet und sich dem vernehmen nach fest vorgenommen, dort die 12m zu springen. Auf ihre hartnäckige Konkurrentin in San Sebastian, Silbermedaillengewinnerin Renate Keller (*1961, LG Osnabrück), wird sie bei der WM allerdings nicht treffen; denn die Osnabrückerin startet inzwischen in der W45 und ist nun dort eine ganz heiße Medaillenanwärterin in der Dreisprungkonkurrenz. (03.02.06)
DLV-Präsident Prokop ruft nach dem Gesetzgeber und Ex-Sprinterin Ines Geipel greift den DLV an, während Leichtathletiktrainer Thomas Springstein weiterhin in Magdeburg vor Gericht steht und das Gendoping in den Focus des öffentlichen Interesses rückt. Dies alles prägt in diesen Tagen die Diskussion um das Doping im Sport. Gendoping gehört dabei nach Ansicht des Präsidenten des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), Clemens Prokop, unter Strafe gestellt: Gendoping und der Besitz von Gendoping-Mitteln muss gesetzlich bestraft werden. In einem Schreiben an Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble, Bundesjustizministerin Brigitte Zypries und die sportpolitischen Sprecher der Bundestagsfraktionen reagierte Prokop auf den Fall des angeklagten Leichtathletik-Trainers Thomas Springstein, in dessen E-Mail-Verkehr es Hinweise auf Gendoping-Methoden gibt.
Die Sportverbände sind mit der Dimension Gendoping in vielerlei Hinsicht überfordert. Knackpunkt sind die Trainer. Wir können gegen sie nichts unternehmen, wenn sie nicht beim Verband angestellt sind, behauptete der DLV-Präsident, im Hauptberuf Direktor des bayerischen Amtsgerichts in Kelheim. Denn, so Prokop, Verbände könnten keine Ermittlungen vornehmen wie der Staat. Gendoping-Mittel wie das in einer Mail von Springstein genannte Repoxygen sollten in die Verbotsliste des Betäubungsmittelgesetzes aufgenommen werden. Der DLV-Präsident machte aber nicht klar, worin der qualitative Unterschied eines Verstzoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz gegenüber einem Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz liege.
Die frühere DDR-Sprinterin Ines Geipel (45) griff inzwischen den DLV wegen seines Vorgehens im Fall Springstein an. Eine derart zögerliche Reaktion auf eine neue Realität zeigt: Der DLV ist absolut hinter der Zeit. Warten und Glauben hilft hier nicht weiter. Im Sport herrscht Krieg, und wenn man den totalen Ruin dieses Bereichs von der Gesellschaft noch abwenden will, muss man die Strategien wechseln, und zwar sofort, sagte die Berliner Professorin in der Stuttgarter Zeitung.
Geipel will ihren 4 x 100-m-Weltrekord (42,20 Sekunden) für Vereinsstaffeln aus dem Jahr 1984 streichen lassen. Der DLV müsse reagieren, forderte sie: Wenn er wieder einfach abwartet, kann das tödliche Folgen für den Einzelnen, aber auch für den Sport generell haben. Kein Verständnis hat Ines Geipel für Prokops Haltung, erst nach dem Verfahren gegen Springstein angemessen darauf reagieren zu wollen.
Springstein verantwortet sich wegen eines Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz die angebliche Abgabe von Dopingmitteln an Minderjährige vor dem Amtsgericht Magdeburg. Er stand bereits Anfang der 90er Jahre in der Kritik, als u.a. die von ihm trainierten Sprinterin Katrin Krabbe und Grit Breuer wegen Dopings gesperrt wurden. 2002 wurde er dann, für viele unerwartet, vom DLV als "Trainer des Jahres" ausgezeichnet. Der Angeklagte soll, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft Magdeburg, in mehreren Fällen gegen das Arzneimittelgesetz verstoßen haben. Im Jahr 2003 sollen laut Anklage mehrere, damals minderjährige Athletinnen, von ihm die gesundheitsgefährdenden Anabolika-Pillen Andriol bekommen haben. An den ersten beiden Verhandlungstagen vor dem Amtsgericht Magdeburg machte Thomas Springstein von seinem Schweigerecht Gebrauch und sagte nichts. Hauptbelastungszeugin ist die heute 18 Jahre alte Anne-Kathrin Elbe. Sie belastete ihren ehemaligen Trainer am zweiten Verhandlungstag schwer. In zwei Trainingslagern, so berichtete sie, habe ihr Springstein braune Fläschchen mit Pillen gegeben. Doch sie habe die Pillen nicht geschluckt. Während des Trainings habe ihr Thomas Springstein andere, blaue Pillen gegeben, die sie dann in seinem Beisein einnehmen musste.
Außerdem wird Springstein zur Last gelegt, dass er der ehemaligen 400-Meter Läuferin Eileen Müller fünf Mal ein homöopathischen Mittel injiziert haben soll, ohne zur Ausübung eines Heilberufs berechtigt zu sein. Ihre Aussage ist für den dritten Verhandlungstag an diesem Freitag vorgesehen.
Trotz zahlreicher Einwände seitens der Verteidiger wurden im Gerichtssaal am 16. Januar die E-Mails von Springstein an ausländische Kontaktpersonen verlesen. Darin geht es um Blutdopingmittel, Testosteron, Insulin und Stimulanzien, auch das Gen-Dopingmittel Repoxygen wird in der Internet-Korrespondenz erwähnt. Es heißt, Repoxygen sei nicht nachweisbar, ein extrem gefährliches Mittel zur gentechnischen Leistungssteigerung. In den E-Mails gibt es außerdem Hinweise, dass Springstein möglicherweise auch für seine Lebensgefährtin, die Europa- und Weltmeisterin Grit Breuer, unerlaubte Mittel besorgt hat.
Der Deutsche Leichtathletik-Verband verfolgt nach eigenen Angaben den Prozess, hat sich aber zunächst nicht zum Gendoping-Verdacht geäußert. Der Prozess in Magdeburg soll Ende März beendet sein. Im schlimmsten Fall drohen dem 47 Jahre alten Thomas Springstein mehrere Jahre Haft.
Dass aktuell gegen Gendoping etwas getan werden muss, betonte auch der Leiter des Antidoping-Kontrolllabors in Kreischa, Klaus Müller. Wir sind an der Schwelle, erklärte er in der Frankfurter Rundschau. Die Affäre Springstein sei eine Warnung: Auf der anderen Seite, und das zeigt der Fall, ist nicht auszuschließen, dass durch irgendwelche Lücken Versuchspräparate auf den Schwarzmarkt gelangen und bei hohem Risikobewusstsein auch eingesetzt werden.
Der Vorsitzende des Sportausschusses des Deutschen Bundestags, Peter Wilhelm Danckert (SPD), hat unterdessen eine Anti-Doping-Abgabe vorgeschlagen. Nach Angaben des Internet-Portals Sportgericht.de sagte Danckert am Montagabend am Rande eines Sportsponsoring-Kongresses auf der Ispo in München: "Aus allen Verträgen im Sport soll ein Prozent der Umsätze gegen Doping eingesetzt werden." Die mit dem Sport verdienende Wirtschaft, Danckert nannte Sponsoren, Veranstalter und Medien, solle für den Kampf gegen Doping zu finanziellen Beiträgen verpflichtet werden. In Deutschland ist die Nationale Anti-Doping Agentur (Nada) mit der Durchführung der Dopingkontrollen beauftragt.
Der ehemalige Weltklasse-Turner und Bundestagsabgeordnete Eberhard Gienger (CDU) unterstützte den Vorschlag: "Die Idee ist ganz neu. Wir müssen natürlich erst die rechtliche Machbarkeit prüfen und mit allen Beteiligten sprechen. " Auch der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Deutsche Sporthilfe, Hans Wilhelm Gäb, hält die Anregung für diskussionswürdig. (Quellen: dpa, sid, www.leichtathletik.de, sportgericht.de, FR, 03.02.06)
In Landover, US-Bundesstaat Maryland, steigerte am vergangenen Wochenende Bruce McBarnette den von ihm selbst gehaltenen M45-Hochsprung-Hallenweltrekord der Altersklasse M45 um 2 cm auf 1,95m; der aus Sterling Virginia stammende alte und neue Weltrekordhalter ist auch in der US-Teilnehmerliste für die Hallen-WM in Linz aufgeführt, wo er natürlich in seiner Spezialdisziplin antritt. Dass er als Rechtsanwalt tätig ist, half dem US-Masterssportler und Weltmeister von San Sebastian zwar nicht beim Überqueren der Hochsprunglatte, aber bei den Formalien, die für die Anerkennung seiner Leistung als Weltrekord zu beachten sind, wusste er doch, welches Formular von welchem Offiziellen wie zu unterzeichnen and anschließend wohin zu schicken war, was in den USA beileibe keine Selbstverständlichkeit ist (mehr...).
US-Mastersathlet Paul Babits stellte zwar ebenfalls am letzten Wochenende beim Nationalen Stabhochsprung Summit in Reno (Nevada) mit 4,80m einen neuen Hallenweltrekord in derselben Altersklasse M45 auf (bisher 4,78m durch Gary Hunter, USA, 2001). Der Mann aus Fort Wayne (Indiana) startet aber nicht in Linz. Babits kommentierte inzwischen: "Ich hatte in der Saison bisher keine Verletzungen, nur leichte Schmerzen im linken Knie und ein bisschen das übliche Ziehen und Kneifen. Meine Anfangshöhe war 4,47m, die ich beim zweiten Versuch geschafft habe. Dann kam sofort im ersten Versuch der Weltrekord. Ich habe anschließend 4,90m versucht und mein zweiter Versuch über diese Höhe war eigentlich mein bester, obwohl ich die Latte nach dem Überqueren doch noch gerissen habe. Aber ich war bestimmt 20-30cm höher als die Latte gesprungen. Ich benutzte übrigens einen meiner kleinsten Stäbe, einen Teststab 4,60m lang, und für 84kg ausgelegt." ("15.1 - 185 lbs"). (03.02.06)
Jetzt ist klar: Der bei der WM in San Sebastian auf Dopingmittel positiv getestete Athlet ist ein Brite. Dies haben die Recherchen von www.masters-sport.de bestätigt. Zeitweise war in den USA darüber spekuliert worden, dass ein deutscher Seniorenleichtathlet betroffen sei. Im Gegensatz zu WMA-Präsident Cesare Beccalli hatte EVAA-Präsident Dieter Massin (Ahlen) diese Annahme aber mehrfach und nachdrücklich bestritten. Seine Darstellung wurde jetzt bestätigt. Auf weitere Anfrage wollte sich Massin aber nicht weiter zu dem "schwebenden Verfahren" äußern. Er wollte auch nicht bestätigen, dass er sich als geschäftsführender WMA-Generalsekretär wegen des Dopingfalles in den vergangenen Tagen bei der IAAF in Monaco aufgehalten hat.
Nach Angaben, die Winston Thomas (GBR), Präsidiumsmitglied des Europäischen Senioren-Leichtathletikverbandes (EVAA), gegenüber www.masterstrack.com machte, liegt ein Medikamentenmissbrauch vor. Dies beschreibt den Verstoß aber nur unvollkommen. Denn tatsächlich hat der britische Athlet gleich mehrere leistungsfördernde Medikamente eingenommen, die allesamt auf der Dopingliste stehen. Der Name des Athleten ist weiterhin nicht bekannt (02.02.06)
Es ist ja in der Vergangenheit nicht immer ein besonders freundlicher Draht gewesen, den Gernot Weigl und die Führung des Deutschen Leichtathletik Verbandes zueinander pflegten. Gut möglich freilich, dass sich das Verhältnis nun bald zu einer wunderbaren Freundschaft entwickelt. Zumindest für drei Jahre haben sich der Chef des München-Marathon und die Spitze des Dachverbandes jedenfalls schon einmal als Partner zusammengeschweißt. Exakt für diesen Zeitraum nämlich werden im Rahmen von Weigls Vorzeige-Veranstaltung in der Landeshauptstadt die deutschen Marathon-Meister ermittelt.
Angefangen schon mit der nächsten Auflage, die am 8. Oktober als Höhepunkt einer dreitägigen Marathon-Messe auf dem Programm steht. Dann wird erstmals den bewährten Volksläufern auf dem Weg durch die Münchner Innenstadt ein Feld von 1200 bis 1500 Titelanwärtern voraushasten. Was schon ausreichen könnte, damit das Läuferspektakel, das nach sechs Jahren auf Abwegen als Medien-Marathon nun wieder seinen Ursprungsnamen München-Marathon zurück erhielt, erstmals die 10 000-Teilnehmer-Marke knackt.
Doch in dieser Hinsicht wollen die Veranstalter lieber auf Nummer sicher gehen. Weil in Sachen Marathon die Möglichkeiten ausgeschöpft zu sein scheinen, auch weil 2006 noch der Köln-Marathon am gleichen Tag ausgetragen wird, wird erstmals auch eine Kurzdistanz über 10 Kilometer ins Programm eingebaut. Bis zum Siegestor und zurück können somit auch weniger versierte Hobbyläufer in einen Teil der Originalstrecke hineinschnuppern und sogar den Einlauf ins Olympiastadion proben. Wovon sich Gernot Weigl einen Vorstoß in ganz neue Dimensionen erhofft: "15 000 bis 16 000 Läufer" würde der Veranstalter dieses Mal gerne begrüßen.
Ein echtes Lauffest also, und selbst DLV-Präsident Clemens Prokop ist angesichts dieser Aussichten schon jetzt überzeugt, dass das Bündnis mit München wohl nicht der schlechteste Entschluss gewesen sein könnte.
"München", schwärmte Prokop, "wird eine wunderbare Bühne abgeben." Genug immerhin, dass auch Prokop selbst die Laufschuhe schnüren wird. Für den Marathon wähnt sich der Verbandschef zwar nicht ganz in der richtigen Verfassung. Doch für die Kurzdistanz gab Prokop unter der Hand schon einmal seine Zusage. Auch so kann eine Freundschaft beginnen. (Quelle und Text: Münchner Merkur, 01.02.06)
And the winner is: Percy Hirsch. Die Zahl der gemeldeten Athleten für die 2. Hallen-Weltmeisterchaften der Senioren ist ein sensationeller Erfolg für den Linzer Meisterschaftsmanager, der "seine WM" schon vor dem ersten Startschuss mit großem Charme und kraftvoller Zielstrebigkeit zu einer Erfolgsgeschichte gemacht hat: Mit dem Rekord von vorläufig 3282 Athleten können die 2. Hallen-Weltmeisterschaften der Senioren Mitte März in Linz, Österreich, aufwarten - die teilnehmerstärkste mehrtägige Sportveranstaltung im ersten Halbjahr 2006, noch vor den Olympischen Spielen in Turin, wo rund 2500 Athleten erwartet werden.
Die beeindruckenden Zahlen aus der Donaustadt wurden jetzt bekannt: Die 3282 Athleten stammen aus 57 Ländern. 2467 Männern stehen 815 Frauen gegenüber. Die größten Starterfelder gibt es jeweils bei den Männern und Frauen in den Altersklassen der 45-49-Jährigen: 705 Männer und 290 Frauen; aus dieser einen Altersklasse stammen also mehr als 30% aller gemeldeten Athleten. Alle Meldungen, auch die von 890 deutschen Masters-Leichtathleten, werden in der kommenden Woche auf der Webseite der Hallen-WM veröffentlicht. (31.01.06)
Die Leistungen beim 17. Senioren Hallensportfest des LAC Quelle Fürth waren am Samstag in vielen Altersklassen sehr gut. Das Sportfest in der Quelle-Halle hatte für die Senioren eine wichtige Funktion: Es ist das einzige Sportfest in Bayern bei dem sie ihre Form für die deutschen Meisterschaften in Erfurt und für die Weltmeisterschaften in Linz testen können. Deswegen war die Resonanz aus Bayern und Württemberg groß. Auch wenn es wegen des Hallenmangels in Bayern außerhalb von Fürth keine Möglichkeit gibt, technische Disziplinen wie Stabhochsprung und Weitsprung richtig zu trainieren, waren auch hier die Leistungen mehr als ordentlich.
Mit zwei ersten und einem zweiten Platz kehrte 400-m-Weltmeister Willi Scheidt (*1939, TS Herzogenaurach) von dem Wettkampf in Fürth zurück. In seiner Altersklasse setzte er sich über 100 m in 13,80 Sek. und über 800 m in 2:33,90 Min. relativ klar gegen die Konkurrenz durch. Lediglich im 200-m-Endlauf zog er gegen Guido Müller den Kürzeren. Der 67-jährige Läufer des TSV Vaterstetten behauptete sich in 26,39 Sek. gegen Scheidt (27,14 Sek.), der allerdings über zwei Sekunden Vorsprung vor dem Drittplatzierten hatte. Der 67-Jährige Guido Müller (*1938, TSV Vaterstetten) überzeugte ein halbes Jahr nach seiner Achillesssehnenoperation auch mit 57,85 Sekunden über 400 Meter und war wie vor der OP eine Klasse für sich. Ich möchte die 400 m mit der M 50 zusammen laufen, überraschte der 67-jährige Guido Müller das Kampfgericht. 2004 stellte er in Fürth zwei Senioren-Weltrekorde auf und wurde in diesem Jahr von der IAAF zum Seniorensportler des Jahres gewählt. Mangels Konkurrenz in seiner Altersklasse müssen halt die Jüngeren her, um eine gute Zeit zu laufen. Das gelang ihm in Fürth erneut.
Auf dem letzten Zentimeter gewann Kurt Herbicht (*1949, TS Lichtenfels) ein packendes 800-Meter-Duell gegen Vize-Weltmeister Johann Schrödel (*1948, LCM Lindenburg) in seiner Altersklasse. Durch das Training, das ich als Kadertrainer mit den Nachwuchsläufern mache, habe ich meine Schnelligkeit wieder gefunden, freute sich Kurt Herbicht, WM-Dritter über 800 m anschließend. Die vier Hallenrunden der M55 waren ein ganz hartes Rennen, dass erst auf dem letzten Meter entschieden wurde. Der Vizeweltmeister Johann Schrödel hatte versucht, an Herbicht, der die ganze Zeit die Führungsarbeit machte, in der letzten Kurve vorbei zu kommen. Das gelang ihm nicht, so dass sie Schulter an Schulter Richtung Ziel sprinteten. Mit 2:17,75 Minuten hatte Herbicht am Ende einen Vorsprung von 1/100 Sekunde oder fünf Zentimeter auf Schrödel.
Johann Schrödel trainiert in diesem Winter zum ersten Mal in Fürth in der Halle zusammen mit dem M 60 Weltmeister Ulrich Grönhardt vom LAC Quelle Fürth (1.500m) und dem Zirndorfer Wolfgang Beyer-Meidhof, WM Dritter über 800 m M 60, um seine Ausdauer zu verbessern. Grönhardt zeigte im 3.000 m Rennen ein exzellentes Rennen. Er lief als ältester Teilnehmer als Vierter ins Ziel nach 10:09,53 Minuten. Das Gruppentraining mit den Läufern des Marathonteam des TV Fürth 1860 scheint ihm gut zu bekommen, 2005 gewann er in 10:36 Minuten. Die Senioren Gruppe gehört am Dienstag mit rund 15 Teilnehmern zu den größten Trainingsgruppen in der Quellehalle. Deswegen war es auch nicht weiter verwunderlich, dass sich die Halle beim 3.000 m Rennen am stärksten füllte und die Stimmung hier am besten war.
Hier Bilder aus Fürth von Theo Kiefner und alle Resultate... (Quellen: Theo Kiefner und Fränkischer Tag.de, 31.01.06)
Wie die größte Schweizer Boulevard-Zeitung "Blick Online" berichtet, musste der Marathon in der pakistanischen Stadt Lahore am gestrigen Sonntag unter dem Schutz von 9.000 Polizisten stattfinden, da islamistische Gruppierungen eine Blockade des Ereignisses angekündigt hatten. Der gemeinsame Lauf von Frauen und Männern sei nach ihren Ansichten obszön und unvereinbar mit ihren Glaubensgrundsätzen. Im vergangenen Jahr waren bei einer ähnlichen Veranstaltung in der Stadt Gunjranwala Sportler von Islamisten mit Steinen beworfen worden. (30.01.06)
Einmal mehr ging es am vergangenen Wochenende bei den Offenen Hallen-Landesmeisterschaften der Männer, Frauen, Senioren und Seniorinnen in Halle (Sachsen-Anhalt) beim W45-Hochsprung am Spannendsten zu. Der Dreikampf zwischen den Kontrahentinnen Petra Gregor (*1959, TSG GutsMuths Quedlinburg), Evelin Huth (*1960, LG Altmark) und Andrea Nebelung (*1959, LG Altmark) hielt das, was man sich davon zuvor versprochen hatte. Während Petra Gregor nach ihrem Blackout im Vorjahr auf Nummer sicher ging und ab 1,20m jede Höhe sprang, stiegen Andrea Nebelung und Evelin Huth erst bei 1,37m bzw. 1,40m in die Konkurrenz ein. Der einzige Fehlversuch bei 1,43m durch Andrea Nebelung und danach kein Erfolg für sie und Petra Gregor bei 1,46m, die Evelin Huth aber bereits im ersten Versuch übersprang, führte dann zum Endergebnis: Huth vor Gregor und Nebelung .
Die Topleistungen dieser Landesmeisterschaften lieferte in Halle die Altersklasse W50. Kugelstoßerin Helma Teuscher (*1956, SV Halle) gewann überlegen ihre Disziplin mit neuer deutschen W50-Hallenrekordweite von 14,47m (bisher 13,30 m Hanne Heinlein, 1954, ESV Nürnberg Rbf.). Das Resultat zählt allerdings "nur" national als Rekord, weil international für die Anerkennung nicht das Geburtsjahr sondern der Geburtstag maßgeblich ist. Helma Teuscher hat allerdings am 31. 12. 1956 Geburtstag, so dass es mit internationalen W50-Rekorden, zumindest ist dieser Saison, nichts wird. Helma Teuschner, die früher für den SC Chemie Halle startete, ist seit mehr als 20 Jahren als 21-m-Stoßerin unter ihrem Mädchennamen Helma Knorscheidt bekannt. Ihre Bestleistung stieß sie am 24.05.1984 mit 21,19m in Berlin, womit sie bei den Olympischen Spielen in Los Angeles gestartet wäre, wenn diese nicht durch den damaligen Ostblock boykottiert worden wäre.
Den W50-Dreisprung gewann Gisela Seifert (*1955, USV Halle) mit 9,54m; das ist neuer deutscher Rekord (bisher 9,44m gesprungen von Erika Springmann, 1943, Phönix Lübeck am 02.03.97 bei der 1. Hallen-EM in Birmingham).
Eine weitere deutschen Mastersrekord gabe es über 4x200m durch die W50-Staffel des USV Halle. In der Besetzung Göricke (*1956), Reppe (*1956), Schröder(*1956) und Seifert (*1955) lief das Team nach 2:03,64min ins Ziel und steigerte damit die bei der Hallen-DM 2004 in Potsdam gelaufenen alten Rekord des TSV Kirchhain (Nägel 1948, Eisenberg 1949, Gnau 1950, Schüßler 1954),von 2:08,82 min um beeindruckende 5 Sekunden und 178 Hundertstel.
Das Kugelstoßen der W 65 gewann Karin Illgen (*1941, USC Leipzig) mit soliden 10,66m. Inzwischen wurde die erste Ergebnisliste korrigiert, die für die Seniorenweltmeisterin aus Leipzig eine 14m-Weite ausgwiesen hatte. Überhaupt noch nicht in Form ist Manfred Koch (*1947, Turbine Halle), der mit 8,27 sec über 60m zwar seine Altersklasse gewann, aber rund eine halbe Sekunde langsamer war als vor Jahresfrist. Weitere bemerkenswerte Resultate: M45: Hardy Puschmann (*1960, USV "OvG" Magdeburg) in 7,74sec über 60m; M55-Hochsprung 1,64m durch Joachim Kotzeck (*1950, USV "OvG" Magdeburg); W75-erin Christa Happ (*1929, TSG GutsMuths Quedlinburg) Erste mit - wie 2005 - 1,08m im Hochsprung. Alle Resultate aus Halle (pdf)... (30.01., update 11.02.06; wir bitten zunächst um Entschuldigung, weil wir infolge eines technischen Versehens in der Erstmeldung fehlerhafte Ergebnislisten verwendet haben. Ein herzliches Dankeschön an Christa Happ, die uns darauf hingewiesen hat. Auf unsere Rückfrage beim SV Halle zu einem in der Ergebnisliste zunächst aufgeführten 14m-Kugelstoß von Karin Illgen bestätigte einen "Fehler in der Auswertung", der inzwischen korrigiert wurde. )
Volker Wollschläger hat in der vergangenen Woche einem Schreiben an die Landesverbände des DLV zur aktuellen Diskussion um die Änderungen des DAMM-Reglements für die Seniorinnen W50 und W 60 Stellung genommen. Wollschläger, Vorsitzender des Bundesausschusses Wettkampforganisation im DLV, weist in diesem Schreiben daraufhin, dass die Änderung auf einen Antrag des Landesverbandes Baden-Württemberg zurückgeht, der bereits im August dem DLV übermittelt worden sei. Er räumt auch ein, dass der Antrag den DLV-Seniorenbeauftragten nicht vorgelegt worden sei, die sich im Oktober letzten Jahres getroffen hatten. Weil bereits 1999 beschlossen worden sei, Änderungen im Meisterschaftsprogramm erst mit 9 Monaten Vorlaufzeit in Kraft treten zu lassen, habe der DLV beschlossen, es 2006 beim bisherigen Programm zu belassen. Wollschläger: "Im Übrigen kann die Änderung... in der zur Verfügung stehendenZeit überprüft werden, um dann für 2007 eine verbindliche Regelung zu schaffen."
Wollschläger teilte mit, auf Antrag des DLV-Landesverbandes Hessen werde die Frage in der bevor stehenden Verbandsratssitzung am 24.02. in Karlsruhe erörtert.
Weil dieses DLV-Funktionärsgremium in der Vergangenheit für die Masters-Leichtathletik weder Verständnis noch auch nur ansatzweise Interesse gezeigt hat, gehen Insider allerdings davon aus, dass die Änderung eher nicht zurückgenommen wird. Allerdings wird innerhalb der Seniorenszene mit Interesse der Einsatz des neuen DLV-Vize Michael Böhnke in dieser Frage abgewartet. Hier Volker Wollschlägers Brief an die DLV-Landesverbände im Wortlaut (pdf)... (30.01.06)
Zwei Wochen vor den Deutschen Seniorenmeisterschaften in Erfurt haben einmal mehr die Seniorengeher ihre Sonderstellung unterstrichen. Bei den Süddeutschen Hallenmeisterschaften, die an gleicher Stelle stattfinden, belegten sie im 5000m-Bahngehen die Plätze 5 bis 10 und gingen durchweg sehr ordentliche Zeiten. Bester Mastersathlet war wiederum Alfons Schwarz (*1954, LAC Quelle Fürth/München/Würzburg), der diesmal in 23:13,18 min rund eine halbe Minute schneller auf den Beinen war als vor Wochenfrist bei den Landesmeisterschaften in Bayern. Die weiteren Platzierten:
(6) Ronald Pabst (*1962, SV Einheit 1875 Worbis) 24:01,56 min
(7) Ferdinand Sarembe (*1951, LSG Aalen) 25:20,83 min
(8) Karsten Staedler (*1968, SV Einheit 1875 Worbis) 25:28,44 min
(9) Dr. Wilfried Bresch (*1956, LG Vogtland) 26:15,91 min
(10) Stefan Werner (*1964, LG Vogtland) 26:27,51 min
(11) Klaus Gottert (*1939, ASV Erfurt) 28:44,60 min
Während Wolfram Halboth (*1942, ASV Erfurt) die Geherkonkurrenz aufgab, wurde Michael Holder (*1960, Coburger TS) wegen Gehfehler disqualifiziert.
Die Dreisprungkonkurrenz in Erfurt gewann M35-er Hrvoje Verzi (*1970, LAC Quelle Fü/Mü/Wü) mit tollen15,60 m.
Bei den Seniorinnen waren nur zwei Mastersathletinnen am Start. Christine Sarembe-Stegmaier (*1966, LSG Aalen) wurde im 3000m Bahngehen Vizemeisterin in 14:22,69min. Lorett Raabe (*1969, LG Ohra Hörselgas) schied als Vorlaufvierte über 60m in 8,00 sec und über 200m als Vorlaufdritte in 26,29sec aus. (30.01.06)
Mit Michael Mertens und Stabhochspringerin Christina Ziemann trugen sich zwei Senioren schon am ersten Tag der Hallenmeisterschaften der Niedersächsischen und Bremer Leichtathetikverbände in Hannnover in die Siegerlisten ein. Mit starken 53,90sec über 400m unterstrich außerdem Manfred Hiller (*1960, TuS Huchting Bremen) am Samstag bei der routiniert abgewickelten Meisterschaft im Sportleistungszentrum Nord seine gute Form. Vize-Landesmeister über 4 x200m wurde der OTB Osnabrück in 1:37,17 sec. Das M40-Team mit Gert Deppe (*1964), Gerald Nolte (*1963), James Holmes (*1965) und Schlussläufer Christoph Bisewski (*1963) Rang 5 in der Gesamtwertung, blieb aber doch rund zwei Sekunden über der eigenen, vor zwei Jahren aufgestellten Rekordzeit, damals noch mit dem starken Heiko Tute.
M40-er James Holmes zeigte am zweiten Tag der Landesmeisterschaften sein Leistungsvermögen. In 1:57,20min gewann er den zweiten Zeitendlauf und belegte er über 800m Rang 5. Kein deutscher Läufer der Altersklasse M40 ist jemals in der Halle schneller gelaufen. Außerhalb der Landesmeisterschaftswertung lief der Hamburger Jörg Krause (*1966, LG Alsternord Hamburg) im selben Rennen ordentliche 2:09,22min. Über 3000m kam Bernd Raupach (*1970, SG Misburg) auf 9:06,73 min, was Platz 6 bedeutete.
Ein weiterer Höhepunkt aus Seniorensicht bildete dann am Sonntag das Stabhochspringen der Männer. Volkmar Reinecke (*1965, Hannover 96) wurde Vizemeister mit tollen 4,70 m und macht sich auf, den bisher von ihm gemeinsam mit Alfred Achtelik (*1960, LAZ Rhede) gehaltenen M40-Hallenrekord anzugreifen. Martin Hillebrecht (*1961, DSC Oldenburg) kam auf gute 4,20 m, Michael Talke, (*1968, MTV 49 Holzminden) auf 3,80 m.
Erwartungsgemäß wurde Michael Mertens (*1965, Hannover 96) im Kugelstoßen mit 16,42 m NLV/-BLV-Landesmeister 2006. Neben dem M40-er waren drei weitere Seniorenleichtathleten am Start: Olaf Rösler (*1970, MTV Wolfenbüttel) wurde Dritter mit 15,15 m, Rang 6 ging an Ulrich Garde (*1964, LG Ganderkesee, 13,81 m) und Jens Arkenau (*1964, TuS Huchting Bremen) kam mit 13,62 m auf Platz 8.
Bei den Frauen setzte die 7-malige deutsche Seniorenmeisterin Dr. Christina Ziemann (*1968, MTV 49 Holzminden) für die Mastersszene das Glanzlicht. Mit, im ersten Versuch übersprungenen, 3,10m gewann sie die Stabhochsprungkonkurrenz und zeigte sich gegenüber den ersten Wettkämpfen in diesem Jahr stark verbessert. Lediglich bei 2,80m hatte sie einen Fehlversuch. 3,20m riss die Holzmindenerin aber dann drei Mal. Silke Meier (*1967, LG Kreis Verden) belegte mit 2,40m Platz 4. Am Sonntag erreichte Platz 3 in der Dreisprungkonkurrenz Gabi Bauernfeind (*1970, TSV Burgdorf) mit 10,66 m. Iris Coors (*1971, LG Fallingbostel ) sicherte sich 13,33 m den landesmeistertitel im Kugelstoßen. Carola Petersen (*1958, LG Lüneburg Stadt und Land) wurde hier mit 10,82 m überraschend Dritte. (30.01.06)
Eine Schweizer Athletin war die Seniorenathletin bei den Hallenmeisterschaften des Landesverbandes Rheinland in der Leichtathletikhalle am Südwest-Stadion in Ludwigshafen. Außer Konkurrenz startete Petra Pechstein (*1971, LC Basel) im Stabhochsprung. Die Schweizer Sportlehrerin kam auf mehr als beachtliche 3,80m.
Gabi Rollepatz (*1968, LG Rhein-Wied) qualifizierte sich für das B-Finale über 60m und erreichte hier7,99sec. Ihre Vereinskameradin Monika Blum (*1970) war im Vorlauf mit 8,23sec ebenso ausgeschieden wie W45-erin Gabi Horwedel (*1957, LG Rhein-Wied), die auf 8,46sec kam.
Über 200m traten immerhin sieben Seniorinnen an; die Namen und Zeiten:
(6) Gabi Rollepatz (1968, LG Rhein-Wied) 26,85
(7) Anne Breuhauer (*1970, TV Bad Bergzabern) 27,27
(8) Monika Blum (*1970, LG Rhein-Wied) 27,79
(13) Olga Becker (*1961, ABC Ludwigshafen) 28,37
(14) Sabine Zeidler (*1961, TuS Niederneisen) 28,44
(15) Gabi Horwedel (*1957, LG Rhein-Wied) 28,46
(17) Andrea Bandemer(*1964, TuS Niederneisen) 29,95
In 10:40,28min errang Ulrike Oetz (*1969, TuS Rot-Weiß Koblenz) den Bronzerang über 3000m. Über 400m verpasste Anne Breuhauer in 60,25sec nur knapp eine Zeit unter der Minutengrenze. Im Hochsprung kam Sabine Zeidler über 1,45m nicht hinaus. Bitter war für Simone Brück (*1968, TV Herxheim) die Aufgabe über 1500m.
Bei den Männern trauten sich gleich drei M40-Athleten an den Start über 60m: Holger Elfert (*1965, ABC Ludwigshafen) war in 7,68sec klar der Schnellste von ihnen, es folgten Dr. Berth Brand Berth (*1963, LG Bernkastel-Wittlich) in 7,91sec und Toni Dötsch (*1962, TuS Roland Brey) mit 8,14sec. Dötsch lief anschließend die 200m in 27,01sec, Elfert brauchte nur 25.27sec, aber der beste Mastersathlet über die Hallenrunde war in Ludwigshafen Peter Höll (*1960, 1.FC Kaiserslautern) in 25,08sec.
Über 400m lief Frank Becker (*1960, LG Idar-Oberstein) 56,19sec. Mittelstreckler Jürgen Degen (1960, LC Haßloch) musste über 800m ebenso aufgeben wie im anschließenden 1500m-Rennen Mastersläufer Boris Schanze (*1971, TV Hatzenbühl). Die M55-er Wolfgang Heß (*1950, TuS Griesheim) in 2:38,82 und sein außer Wertung laufender Vereinskamerad Klaus Hofmann (*1949,TuS Griesheim) in 2:37,24 liefen keine Spitzenzeiten. Das erledigte dann aber über 3000m Andreas Sarter (*1967, USC Mainz), der in 8:44,88min Vizelandesmeister wurde.
Den einzigen Landestitel für die Senioren gewann schließlich Kugelstoßer Lother Koch (*1971, TV Alzey) mit 15,04m. Dritter wurde in diesem Wettbewerb Frank Hohn (*1967, TSG Mutterstadt) mit 12,96m, gefolgt von Tim Rodemann (*1971,TSG Mutterstadt) mit 12,89m. Alle Resultate... (24.01.06)
Nur sechs Mastersathleten traten bei den diesjährigen Berlin-Brandenburgische Hallenmeisterschaften der Männer und Frauen am 21. und 22. Januar 2006 im Potsdamer Olympiastützpunkt an, obwohl es sich um offene Meisterschaften handelte. Über 60m kam Roland Gröger (*1964, SSG Humboldt) auf 7,59 sec. René Irmer- Arndt, (*1970, SG Vehlefanz ) lief die 200m in 25,09 sec und bereits am Samstag 55,81 sec über 400m. Jens Freudenau (*1969, LC Rapid Dortmund) lief über die 3000m in 8:56,29 min auf Rang 6 und ließ damit M40-er Jens Reif (*1966, LG Süd Berlin) in 9:40,98 min (Rang 11)klar hinter sich.
Bei den Frauen trauten sich nur zwei Masters an den Start: Elke Köster (*1969, Berliner GSV 1900) lief über 60m und 200m 8,47 sec bzw. 28,06sec, und Kugelstoßerin Syliva Wunderlich (*1965, SC Potsdam) kam auf 10,56m. (24.01.06)
Im Gegensatz zu den meisten anderen DLV-Landesverbänden trauten sich bei den sächsichen Hallenmeisterschaften am Wochenende im Sportforum in Chemnitz eine Reihe Mastersathleten auch auf die Sprintdistanzen. Paradebeispiel war Detlef Kasper (*1960, LG Neiße), der über 60m ausgezeichnete 7,55 sec sprintete.
Noch ausbaufähig erscheinen die 11,23sec von Jens Häckert (*1961, Sportfreunde Neukieritzsch 21) im Endlauf über 60m Hürden. Über 800m kam Ralph Matthes (*1968, TVL Freiberg) auf 2:05,22 min.und über die 1500m auf 4:17,31 min; er ließ damit den gleichaltrigen, außer Konkurrenz gestarteten Joachim Fischer (*1968, LAZ Salamander Kornwestheim, 4:19,19 min) klar hinter sich. Auch in Chemnitz war das 5000m Bahngehen eine reine Sache der Senioren; es gewann Dr. Winfried Bresch (*1956, LG Vogtland) in 28:00,07 min vor Stefan Werner (*1964, LG Vogtland) in 28:42,81 min.
Mit der Vizemeisterschaft wurde Lutz Herrmann (*1960, SG Vorwärts Frankenberg) für seine 4,10 m im Stabhochsprung belohnt. Auf 13,68m und damit auf den Bronzerang stieß Georg Walther (*1969, LG Bornaer Land) die Kugel.
Bei den Frauen sprintete W40-erin Silvia Klimpfinger (*1966, LG Neiße) die 60m in 8,16 sec und lief die 200m in 26,94sec. Simone Noack (*1967, LG Neiße) lief die 400m in tollen 57,71 sec und wurde Dritte; den Lauf gewann übrigens Submasterin Anja Rücker (*1972, RBA Chemnitz) in 54,04sec. Noack ließ tags darauf über 800m sehr ordentliche 2:17,69min folgen, die ihr die Vizemeisterschaft einbrachte. Im Kugekstoßen wurde Siena Christen (*1965, SG Motor Freital) Fünfte in 11,96 m. Alle Resultate hier... (24.01.06)
Vom 14. bis 21. Januar trägt der Regional-Verband "Ozeanien" in Christchurch (NZ) seine Meisterschaften aus. Neben Teilnehmern aus den USA, aus Indien und der Tschechischen Republik sind bei diesen offenen Meisterschaften auch zwei deutsche Masters aus Schleswig-Holstein am Start: Ingrid Lorenz (*1925, TSV Trittau) und Lothar Müller (*1936, TSV Trittau). Beide treten sehr erfolgreich auf und haben -außerhalb der offiziellen Konkurrenz- in ihren Altersklassen durch Siege ihr Können unter Beweis gestellt.
Während Ingrid Lorenz in ihrer Altersklasse W 80 im Weitsprung (2,70 m) und Diskus (15,17 m) siegte, kam Lothar Müller (M 65) neben seinen Starts über 100 m und 200 m zu drei Siegen im Weitsprung (4,82 m), Kugelstoß (10,35 m) und im Fünfkampf seiner Altersklasse (Weit: 4,63m, Speer 25,33m, 200m 29,72sec, Diskus 28,15m, 1500m 7:16,63sec = 3071 Punkte nach IAAF-Wertung).
Alle Resultate aus Neuseeland... (24.01.06)
Es hat bei der WM in San Sebastian einen positiven Dopingtest gegeben. WMA-Präsident Cesare Beccalli bestätigte dies auf Anfrage gegenüber US-Journalist Ken Stone. Seine gleichzeitige Aussage, ein deutscher Athlet sei betroffen, ist aber offenbar falsch. Stone wies auf seiner Webseite auf eine deutsche Quelle hin, wonach EVAA-Präsident Dieter Massin nachdrücklich bestritten hat, dass ein deutscher Mastersathlet betroffen sei. Winston Thomas, ebenfalls EVAA-Präsidiumsmitglied, wollte gegenüber Ken Stone die Identität des Dopingsünders nicht lüften, meinte aber, es liege kein klassischer Dopingfall vor. Die verwendete illegale Substanz sei aus medizinischen Gründen eingenommen worden. Betroffen ist nach unseren Quellen ein westeuropäischer Athlet. (23.01.06, update: 24.01.06)
"Ohne uns!"- So haben am Wochenende die Franzosen entschieden. Gegen das Votum des Vorsitzenden der eigenen Seniorenkommission Jean Thomas beschloss der französische Leichtathletikverband, den IAAF-Beschluss zu ignorieren, künftig die Männer wie die Frauen im selben Alter von 35 Jahren zu den Masterswettbewerben zuzulassen. in Frankreich bleibt also alles beim Alten: Frauen starten ab 35, Männer erst ab 40 in den Seniorenklassen.
Der französische Leichtathletikverband hatte im vergangenen August auf der Generalversammlung der IAAF in Helsinki mit seiner Position für Kopfschütteln gesorgt, als er - initiiert durch Denise Blanchard - nicht nur die Absenkung der Altersgrenze für Männer auf 35 Jahre ablehnte, sondern gleich auch noch die Altersgrenze der Seniorinnen auf 40 Jahre heraufsetzen wollte. (23.01.06)
In der noch jungen Hallensaison gab es am Wochenende aus Seniorensicht in Sindelfingen und in Fürth bei den jeweiligen Landesmeisterschaften interessante Wettbewerbe. An dem Ort, wo sie vor zwei Jahren Hallenweltmeisterin wurde, zeigte Birgitte Heidrich (*1961,TSV Stelle) einmal mehr ihre Leistungsstärke. Im dritten von vier Zeitendläufen über 400m stoppten die Uhren bei 62,98 sec. Das ist ein neuer deutscher W45-Rekord in der Halle. Die Niedersächsin startete bei den Baden-Württembergischen Hallenmeisterschaften in Sindelfingen und verbesserte dort in ihrem ersten W45-Jahr den alten Rekord, vor zwei Jahren bei den Deutschen Hallenmeisterschaften der Senioren in Potsdam von Monika Hofmann (*1959, TV Haibach) gelaufen, um 45 Hundertstel.
Auch Lidia Zentner (*1953, Gazelle Pforzheim/Königsbach) knüpfte in Sindelfingen mit ihrer Leistung dort an, wo sie im vergangenen Herbst aufgehört hatte. In 4:52,68 min lief sie am Samstag einen herrlichen neuen deutschen 1500m-Rekord der W50. Lidia Zentner verbesserte damit ihre eigene, vor einem Jahr bei der EM in Eskilstuna mit 5:01,69 aufgestellte Bestmarke. Ihr Ziel ist natürlich eine neue Weltbestzeit. Denn mit ihrer Zeit verpasste sie den aktuellen Weltrekord der Britin Pat Gallagher (4:51,68 min) nur um exakt eine Sekunde. Weltweit dürfte
Angelika Grissmer (*1961, LG Neckar-Enz) sprintete die 60m in starken 8,31 sec, schied damit aber ebenso wie im 200m-Vorlauf aus, wo sie auf 26,78 sec kam. Über 200m war sie deutlich schneller als 400m-Rekordlerin Brigitte Heidrich, die mit 28,64sec über 200m deutlich unter ihren Möglichkeiten blieb, aber auch die kurz zuvor gelaufenen 400m noch "in den Knochen hatte".
Über 3000m kam bei den Männern M35-er Reinhold Kern (*1971, SSV Ulm 1846) auf sehr gute 8:46,96 min; er war als einziger Mastersteilnehmer am Start. (23.01.06, update 24.01.)
Munter schlugen sich die Senioren am letzten Wochenende bei den diesjährigen bayerischen Hallenmeisterschaften in der Fürther Quellehalle. Aus Seniorensicht war dabei das nur mit Mastersathleten bestückte 5000m Bahngehen der Männer der Höhepunkt. Es gewann Bengt Bengtsson (*1961, LAC Quelle Fürth/München/Würburg) in 22:28,17 min vor seinen Vereinkameraden Denis Franke (*1969 LAC Quelle Fü/Mü/Wü, 23:24,28 min) und Alfons Schwarz (1954, LAC Quelle Fü/Mü/Wü) in 23:46,19 min. Es folgte auf Rang 4 Helmut Prieler (*1955, SpVgg Niederaichbach) in 24:10,23 min vor Meisterschaftssenior Gerhard Langner (*1949, SpVgg Niederaichbach, 28:38,54 min).
Wettkampfpraxis suchte Thomas Marohn, (*1964, LG Amper-Würm) der die 800m am Samstag in 2:05,93 min und Tags darauf die 1500m in 4:21,76 min (Rang ) absolvierte; das war in beiden Fällen Rang 10. Marco Schneider (*1970, LuT Aschaffenburg) lief in seinem zweiten Mastersjahr 4:01,29 min über 1500m (5.). Über die 3000m-Distanz belegten die Senioren die Plätze 7 bis 10: . Marco Schneider (*1970, LuT Aschaffenburg) in 8:49,57 min, Jean-Jacques Faurie (*1966, LG Erlangen) 8:53,34 min, Rudolf Salzberger (*1969, LG Domspitzmilch Regensburg) in 8:57,12 min und in 9:02,65min Georg Kinadeter (*1969, TV Hauzenberg). Ein starker Manfred Wenzke (*1952, LG ESV Augsburg-TSV Neusäß) kam im Dreisprung auf 13,14 m.
Die Seniorinnen ließen in Fürth mit einigen feinen Resultaten aufhorchen. Allerdings scheint in dieser Saison die 5-Minuten-Grenze über 1500m für Renate Grimm (*1956, SC Roth) bisher noch unüberwindlich. Sie lief in Fürth 5:02,07 min und kam damit auf Rang 7. Drei Seniorinnen waren über 3000m am Start und schlugen sich achtbar: Vizemeisterin wurde Andrea Stengel (*1971, LG Domspitzmilch Regensburg) in guten 10:04,04 min, Anke Härtl (*1966, DVV Coburg) lief in 11:12,57 min auf Rang 5 und Sigrid Latzko (* 1957, LuT Aschaffenburg) wurde Siebte in 11.38,77min. Im 3000m Bahngehen erreichte Andrea Maier (*1969, SV Breitenbrunn) in 17:11,60 min die Vizemeisterschaft. Fünfte wurde Michaela Eichhorn (*1968, LG Region Landshut) mit exakt 12,00 m im Kugelstoßen; im selben Wettbewerb reichten 11,50m für Heide Straub (*1966, LG kreis Ansbach) für Rang 9. (23.01.06,)
Linz sieht voraussichtlich einen großen deutschen WM-Auftritt. Nachdem seit Jahresbeginn beim DLV in Darmstadt die Meldungen für die 2. Senioren-Hallen-Weltmeisterschaft in Linz Österreichischen "im Akkord bearbeitet wurden" (Meike Hübler vom DLV), sind nun die Meldungen komplett. 890 deutschen Athletinnen und Athleten stellen die größte Nationalmannschaft von allen teilnehmenden Verbänden. Wenn wir richtig gezählt haben, stehen dabei 267 Seniorinnen insgesamt 623 Senioren gegenüber.
Die hohe Zahl von Starterinnen und Startern aus Deutschland war übrigens maßgeblich verantwortlich dafür, dass in Linz die magische Schallmauer von 3.000 teilnehmenden Athleten durchbrochen wurde. Gegenwärtig werden die Daten noch in der Meldedatenbank in Linz erfasst. Daher liegen erst Ende des Monats die endgültigen Teilnehmerzahlen vor. Klar ist bereits jetzt: Es ist noch mit einer Steigerung zu rechnen. Mit dem endgültigen, mit der WMA abgestimmte Zeitplan der WM ist dann ab Mitte Februar zu rechnen; zuvor müssen dazu die Teilnehmerfelder ausgewertet werden.
Ältester deutscher Teilnehmer ist einmal mehr Werfer Anton Polgar (*1913, SpVgg Satteldorf), älteste Teilnehmerin die Schleswig-Holsteinerin Helga Lange (*1921, Polizei-SV Flensburg). "Wieder da" sind aller Voraussicht nach auch zwei prominente deutsche Masters, die im vergangenen Jahr durch Verletzungen gestoppt wurden. Nach seiner gut verlaufenen Achillessehnenoperation will Guido Müller (*1938, TSV Vaterstetten) in der M65 ebenso wieder angreifen wie W45-Sprinterin Anke Moritz (*1959, ABC Ludwighafen), die seit zwei Jahren eine hartnäckige Rückenverletzung quälte. Hier die Übersicht aller deutschen WM-Teilnehmer (pdf).
Die aktuelle Zusammenstellung der zehn größten Teams in Linz (in Klammern die Zahlen der 1. Hallen-WM in Sindelfingen); die Zahl der US-Athleten ist vorläufig. Deutschland 890 (1216), Österreich 472 (55), Italien 350 (132), Großbritannien & Nordirland 277 (183), Frankreich 156 (185), USA 94 (66), Tschechien 92 (46), Spanien 83 (71), Schweiz 67 (47), Ungarn und Niederlande je 64 .(eigene Recherchen und Material von www.leichtathletik.de, 21.01.06)
Linz hat einen neuen Teilnahmerekord aufgestellt. Während bei der in wenigen Monaten organisierten 1. Hallen-Masters-WM 2004 in Sindelfingen immerhin 2638 Mastersathleten gemeldet hatten, sind bis jetzt für die 2. Hallen-Senioren-WM im österreichischen Linz mehr als 3000 Teilnehmer gezählt; angeführt von rund 800 deutschen Athleten. Es folgen sensationell Österreichs Senioren mit knapp 500 Startern. An die dritte Stelle ist nun Italien mit 350 Senioren gerückt. Dann folgen Großbritannien & Nordirland, Frankreich und Tschechien. Auf dem siebten Platz stehen die Senioren aus den USA, dann erneut europäische Athleten aus Spanien, den Niederlanden und Polen. Ungarn startet mit 64, Indien mit 21, die Schweiz mit 67, Russland mit 47 Masters. Gegen Ende des Monats hofft LOC-Chef Percy Hirsch die genaue Zahlen bekannt machen zu können. (19.01.06, update 20.01.)
Die Organisatoren des Marathon in Düsseldorf haben die Startzusage von Vize-Europameisterin Luminita Zaituc (*1968, LG Barunschweig) bekannt gegeben. Die Braunschweigerin zieht es damit im Frühjahr wieder an den Rhein, wo sie im Vorjahr gewonnen hat. Damals lief Luminita Zaituc trotz widriger Witterungsbedingungen mit 2:26:44 Stunden eine Spitzenzeit. Zumindest unter allen europäischen Frühjahrsmarathons war der Lauf in der Rangliste der Frauen-Siegerzeiten sogar an zweiter Stelle platziert. Als größten Erfolg feierte Luminita Zaituc den Gewinn der Silbermedaille im Marathonlauf bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2002 in München. Mit persönlichen Bestzeiten von 1:09:35 im Halbmarathon (Luxemburg, 2004) und 2:26:01 Stunden auf der Marathondistanz (Frankfurt, 2001) zählt sie zu den schnellsten europäischen Straßenläuferinnen der letzten Jahre. Am 7. Mai soll die 37-Jährige nun sogar noch etwas draufpacken können. Die Düsseldorfer Strecke wurde in ihrem Verlauf jedenfalls im Vergleich zum Vorjahr noch einmal optimiert, um der Vorzeigeläuferin so einen Angriff auf ihren Streckenrekord zu erleichtern. Zur Zeit bereitet sich Luminita Zaituc in einem Trainingslager in Andalusien auf die Saison vor. (Quelle: www.leichtathletik.de, 17.01.06)
Rolf von der Laage, Fachjournalist, Mitorganisator des früheren Kölner Grand-Prix-Meetings und profunder Kenner der asiatischen Leichtathletik-Szene, ist am vergangenen Samstag (14. Januar) im Alter von 73 Jahren in Köln verstorben.
Geboren am 23. August 1932 in Herzogenrath bei Aachen, sammelte Rolf von der Laage für die Aachener TG bei den deutschen Jugendmeisterschaften 1949 erste Erfahrungen, bevor er mit der journalistischen Tätigkeit begann. Als er 1954 für die Aachener Volkszeitung von der Europameisterschaft in Bern berichtete, lernte er Manfred Germar kennen. Jahrzehnte später arbeiteten die beiden eng in der Organisation des jährlichen Meetings im Müngersdorfer Stadion, das lange Zeit zum Grand-Prix-Zirkus gehörte, zusammen.
Nach dem Studium der Sinologie in Köln ging Rolf von der Laage für zwölf Jahre als Korrespondent der Deutschen Welle nach Asien und berichtete aus fast allen Ländern dieses Kontinents.
Vor den Olympischen Spielen 1972 organisierte er ein Trainingslager für asiatische Olympiateilnehmer, an dem auch die malaysische Hochspringerin Gladys Chai teilnahm. Fünf Jahre später heirateten der Journalist und die jetzige Sportfotografin und bauten in Köln ihre Agentur ASVOM auf, in der inzwischen auch Sohn Erasmus mitarbeitet.
Das Spezialgebiet Rolf von der Laages war die asiatische und besonders die chinesische Leichtathletik. Er schrieb mehrere Bücher über dieses Thema wie Sport in China - gestern und heute. Der stellvertretende Meetingdirektor des ASV-Sportfestes gehörte von 1991 bis 1995 der Grand-Prix-Kommission der IAAF an und war bis zu seinem Tode Mitglied der Pressekommission des Leichtathletik-Weltverbandes. Auch bei den German Meetings arbeitete er deutschlandweit in verschiedenen Funktionen mit und war dort ein geschätzter Ansprechpartner. (Quelle: www.leichtathletik.de, 16.01.06)
Ingrid Meier (TSV Zirndorf) und Wolfgang Reuter (TSV Klausdorf) sind Deutschlands Seniorensportler des Jahres 2005. Bei der von der Zeitschrift Senioren-Leichathletik erstmals durchgeführten Wahl setzte sich die Weltrekordlerin aus Bayern gegen die Mitkonkurrentinnen Elfriede Hodapp (*1935, LG Ortenau-Nord) und Ausdauersportlerin Rona Frederiks (*1940, OSC Berlin) durch. Europas Mastersathlet 2005 steht auch auf Platz 1 in Deutschland: Wolfgang Reuter (TSV Klausdorf) gewann die Wahl deutlich vor Hermann Albrecht (*1940, TSV Crailsheim) und Felix Mohr (*1943, LG Radolfzell).
In Kürze die herausragenden Erfolge der beiden Seniorensportler des Jahres:
Ingrid Meier(*1947)
Weltmeisterschaften in San Sebastian):
Platz 1: 100 m in 13,47 sek., 200 m: in 27,85 sek., Weitsprung mit 4,65 m und
Platz 1: 4 x 100 m Staffel in 55,44 sek. (Sigrid Gössling, Ingrid Meier, Gertrude Reismann, Hillen von Maltzahn)
4 x 400 m Staffel in 4:53,52 min. (Waltraud Kraehe, Ingrid Meier, Gertrude Reismann, Hillen von Maltzahn)
Deutsche Meisterschaften II in Vaterstetten:
Platz 1: 100 m in 13,56 sek., 200 m in 27,71 sek. und Weitsprung mit 4,69 m
Außerdem Deutsche Mannschaftsmeisterin mit dem TSV Zirndorf in der DAMM (Ahlen)
Wolfgang Reuter (*1929)
Weltmeisterschaften in San Sebastian:
Platz 1: 100 m in 13,71 sek., 200 m in 28,33 sek. und Weitsprung mit 4,54 m
Platz 1: 4 x 100 m Staffel in 61,53 sek. (Erhard Dippell, Wilhelm Selzer, Heinz Krenzer, Wolfgang Reuter)
4 x 400 m Staffel in 5:11,60 min. (Wilhelm Selzer, Herbert E. Müller, Wolfgang Reuter, Karl Schumacher)
World Master Games in Edmonton:
Platz 1: 100 m in 13,81 sek., 200 m in 28,62 sek., 400 m in 66,75 sek. und Weit mit 4,75 m
Europameisterschaften in der Halle, Eskilstuna (SWE):
Platz 1: 60 m in 8,62 sek., 200 m in 28,98 sek. und Weit mit 4,70 m
Platz 1: 4 x 200 m in 2:10,45 min. (Hans Hoffmann, Wilhelm Selzer, Alfred Fischer, Wolfgang Reuter)
Deutsche Meisterschaften in Hofgeismar und in Vaterstetten:
Platz 1: Mehrkampf mit 1.128 Punkten (Dreikampf)
Platz 1: 100 m in 13,67 sek., 200 m in 27,97 sek. und Weitsprung mit 4,46 m. (16.01.06)
Nur fünf Athleten aus den Seniorenklassen traten am vergangenen Wochenende bei den Hess.Landesmeisterschaften in der Halle in Stadtallendorf an. Mit den Ausgängen hatten sie allesamt nichts zu tun. Hier ihre Resultate
3000m Frauen
Meike Wallow (*1964, SF Blau-Gelb Marburg) 11:05,83 min
3000m Männer
Oliver Degenhardt (*1968, PSV Grün-Weiß Kassel) 9:16,07
Markus Zerres (*1961, TV Waldstraße Wiesbaden) 9:16,46 min
Stabhochsprung
Harald Class (*1968, TSV Friedberg-Fauerbach) 3,80m
60m/400m
Bernd Lachmann (*1968, TSV Friedberg-Fauerbach) 60m in 7,63sec und 400m in 53,93 sec
(16.01.06)
Im neuseeländischen Christchurch sind am Wochenende die 13. Ozeanien Leichtathletik-Meisterschaften der Senioren eröffnet worden. Sie finden im Stadion des Queen Elizabeth II Park der 360.000 Einwohner großen, auf der Südinsel des Landes gelegenen Stadt statt und werden vom regionalen Canterbury Masters Athletics organisiert. Resultate sind bisher im Internet nicht veröffentlicht. (15.01.06)
Die Mastersauswertung der wie gewohnt prima organisierten Westfälischen Hallenmeisterschaften am Samstag in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle zeigt gute Leistungen der Seniorinnen. Über 1500m überzeugten sowohl Waltraud Klostermann (*1960, SuS Schalke 96, W45) in sehr guten 4:55,45 min als auch W50-Athletin Petra Schmiemann (*1956, ESV Münster) mit ihren 5:06,02 min. Beeindruckend auch Kirsten Kallemier-Schröder (*1963, SC Herford, W40), die im Weitsprungwettbewerb auf 5,21m kam.
Bei den Senioren trumpften über 3000m die M35er Sven Eilinghoff (*1971, ESV Münster) in 8:52,83 min als auch der Jens Freudenau (*1969, LC Rapid Dortmund) in 8:59,89 min auf. Über 60m Hürden kam Dirk Maximowitz (*1966, LG Halver-Schalksmühle) in seinem ersten M40-Jahr auf gute 9,78 sec. Masters-Kugelstoßer Carsten Torwesten (*1970, LAG Gütersloh, M35) wuchtete das Gerät auf 14,79 m, Jan-Pieter Bussemas (*1969, LAG Gütersloh, M35) auf 14,30 m und Michael Perplies (*1962, TV Wattenscheid 01, M40) auf 14,18 m.
In Hannover klappte es am Sonntag beim " 1. Leistungsbezogenen Sichtungswettbewerb" des Leichtathletikkreises Hannover-Stadt nicht mit einem neuen deutschen 800m-Hallenrekord durchJörg Sender, (*1960,TuS Eintracht Minden), der nach seinem 1000m-Rekord vor einer Woche in Frankfurt zuversichtlich an den Start gegangen war. Im zweiten und langsameren von zwei Zeitendläufen gesetzt blieb die Uhr schließlich bei durchaus mehr als achtbaren 2:04,42min stehen; zum angestrebten Rekord fehlten allerdings letztlich rund zwei Sekunden. Über 400m stachen in Hannover die 53,12 sec durch M40-Athlet Jens Petersen (*1965, OTB Osnabrück) heraus. (15.01.06)
Nur wenige Tage nach dem Aus des für Ende April geplanten Nürnberg-Marathons haben die Organisatoren des Ruhr-Marathon den Lauf einstweilen abgesagt. Der für den 14. Mai angesetzte Marathon 2006, der von der rein kommerziellen IDKO GmbH drei Mal veranstaltet worden war, soll jetzt vier Monate weiter in den September verlegt werden, wie IDKO-Geschäftsführer Volker Ebener in einer Pressekonferenz sagte. Der Grund: Die Finanzen sind nicht klar. Ende 2004 hatte der Karstadt-Konzern seine Beteiligung an IDKO aufgegeben und kurz danach auch angekündigt, nicvht mehr als Titelsponsor zur Verfügung zu stehen.
Ebener war zwar lange zuversichtlich, einen neuen Geldgeber zu finden. Denn, so Ebener, der Ruhr-Marathon, eine schnell wachsende Laufveranstaltung mit besonders vielen Zuschauern müsste ein Marketing-Selbstläufer sein. Doch auf diverse Anfragen folgten ebenso viele Absagen. Auch prominente Klinkenputzer brachten nichts zustande, von den Oberbürgermeistern der betroffenen acht Ruhrgebietsstädte bis zum neuen Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert (CDU), der selbst zweimal Teilnehmer war. Das Ziel, einen Gesamtetat von rund 3,5 Millionen Euro aufzubringen, wurde nicht erreicht. Ebeners Darstellung: "Es gab Zusagen, die dann zurückgezogen wurden, Absichtserklärungen, Vorschläge für ein geteiltes Titelsponsoring."
Ebener gesteht auch eigene Fehler ein: Einerseits habe er in den Verhandlungen nicht deutlich gemacht, warum der Ruhr-Marathon deutlich mehr kostet als andere Veranstaltungen, andererseits habe man die Wirkung der Fußball-Weltmeisterschaft unterschätzt. Am 14. Mai, drei Wochen vor dem WM-Anstoß, läge Deutschland längst im WM-Fieber, so mögliche Geldgeber. IDKOs neue Idee: Zahlreiche Firmen beteiligen sich mit fünf- oder sechsstelligen Beträgen, die Sparkassen der acht Städte haben bereits eine Zusage gegeben. Ebener ist jetzt zuversichtlich, dass er die letzte finanzielle Strecke trotz aller Schmerzen überwindet.
Selbst für den Fall, dass tatsächlich im September der Startschuss fällt, wird der Ruhrmarathon deutlich kleiner ausfallen. Auch wenn die rund 5000 Läufer, die sich bereits angemeldet haben sollen, ihr Startgeld in voller Höhe erstattet bekommen, ist die Marathongemeinde nicht gut auf die Organisatoren zu sprechen. Viele Jogger haben gezielt für den 14. Mai trainiert. Jetzt sind viele Trainingspläne aus dem Takt. Alle, die zwei Marathons in diesem Jahr laufen wollen, haben den Herbst längst verplant. "Frank 66" bedankt sich im Online-Forum des Ruhr-Marathons ironisch für das "tolle nachträgliche Weihnachtsgeschenk. Im Herbst habe ich andere Pläne". Und "Sash2111" glaubt nicht an die reibungslose Überweisung der Startgelder: "Tja Leute, ich bin ja mal gespannt, ob dat mit der Rücküberweisung des Beitrags so klappt. Das wär doch echt mal ein Wunder. Ich glaub´s nicht." Und ein gewisser "rolaglad" hat das Ereignis innerlich abgeschrieben: ". . .na, wer sich jetzt noch vertrösten lässt, hat selber Schuld!" Es ist völlig offen, ob die Organisatoren das verloren gegangens Vertrauen der Läufer zurückgewinnen können.
Das ist bei den betroffenen Städten wohl nicht nötig; sie verkünden Durchhalteparolen. Die Oberbürgermeister üben den Schulterschluss in einem gemeinsamen Aufruf, um weitere Sponsoren zu gewinnen. Dortmunds Sportdezernent Jörg Stüdemann hält es nach einem Bericht der WAZ für vernünftig, die Lasten auf viele Schultern zu verteilen. "Wir sind heilfroh, dass der Marathon nicht abgesagt worden ist." Gladbecks Stadtsprecher Peter Breßer-Barnbeck verspricht: "Wir kommen dem Marathon mit allem entgegen, was uns möglich ist.". Oberhausens Sportdezernent Apostolos Tsalastras begrüßt die Verlegung, weil der Marathon nach der Fußball-WM mehr Bedeutung erhalte. Gerd Zachäus, Organisator des TuSEM-Marathons am 15. Oktober am Baldeneysee, sieht die Verlegung nicht als Konkurrenz. "Zusammen werden wir es schon packen." Hernes Oberbürgermeister Horst Schiereck beschwört das "Wir-Gefühl", das der Ruhr-Marathon auslöst. Benno Nolte, Vater des Halbmarathon-Ziels in Herne, ist überzeugt, dass der Lauf stattfindet. "Ich habe lange unruhig geschlafen, aber jetzt bin ich sicher. Die Hoffnung stirbt nie."
Die entsprechenden Änderungsanträge sollen den Verbänden und der Messe Essen bereits vorliegen. Momentan prüfen angeblich der DLV und seine beiden Nordrheinwestfälischen Landesverbände den geeignetsten Termin.
Den bisher angemeldeten über 5.000 Läufern wird ihr Startgeld "selbstverständlich umgehend und unaufgefordert zurück überwiesen". Die IDKO bedankt sich derweil per Presseerklärung "bei allen Läufern, Walkern,Inlinern, Rollstuhlfahrern bis hin zu den Bambinis für die bisher gewährte Geduld und freut sich darauf, alle Freunde des RuhrMarathon durch eine gelungene Veranstaltung im September 2006 für diese Geduld belohnen zu können."
Kurz zuvor hatten bereits die Organisatoren des Nürnberg-Marathon das Handtuch geworfen. Der für den 30. April 2006 geplante Nürnberg Marathon fällt offenbar aus. Ludwig Franz, der Leiter des Organisationsteams den Nürnberger Nachrichten, nannte als Grund ebenfalls den Ausstieg mehrerer Sponsoren. Sport Scheck, der zusammen mit dem TSV Katzwang den Marthon erst vor zwei Jahren ins Leben rief, machte den Anfang. Dann wollte auch der Titel-Sponsor, die Universa-Versicherung nicht mehr, weil der die Qualität nicht mehr gewährleistet sah. Als daraufhin auch noch die PSD-Bank absagte, war die Veranstaltung nicht mehr zu retten, zumal die entstandene Finanzierungslücke so kurzfristig nicht ausgeglichen werden konnte. Auch dort heißt es: "Die angesprochenen potentiellen Sponsoren haben ihr Werbebudget angesichts der Fußball-Weltmeisterschaft schon verplant."
Die Absagen nutzen inzwischen pfiffig die Veranstalter des Würzburg-Marathons. Die bereits bei den abgesagten Marathons angemeldeten Läufern können sich bis Mitte Februar zu dem sonst nur bis Ende 2005 gültigen Startgeld anmelden."Als zusätzliches Trostpflaster erhalten alle bereits beim Ruhr Marathon angemeldeten Marathonläufer ein Baumwoll-Finishershirt gratis. (14.01.06)
Ab sofort sind die Mitarbeiterinnen der BLV-Geschäftsstelle über neue E-Mail-Adressen erreichbar.Die bisherige E-Mail-Adresse badischerlv@t-online.de besteht nur noch bis Ende Januar.
Die allgemeine E-Mail-Adresse der BLV-Geschäftsstelle lautet künftig gs@blv-online.de; Maria Volk ist über volk@blv-online.de und Andrea Funk über funk@blv-online.de erreichbar. Ab sofort können auch Meldungen zu Meisterschaften per E-Mail an die BLV-Geschäftsstelle gesandt werden. Hierfür ist folgende Mail-Adresse zu verwenden: meldungen@blv-online.de (15.01.06)
Die Meldungen sind erst zum Teil ausgewertet, aber bereits jetzt sind mehr als 2000 Athleten gezählt, die bei der 2. Hallen-WM im österreichischen Linz starten werden.
In Führung Deutschland mit etwa 800 Meldungen, an zweiter Stelle der Gastgeber Österreich mit 432 (WMA: "eine fantastische Überraschung"), Großbritannien mit 260, Frankreich mit 153, USA mit vorerst 85, aber auch hier sind noch weitere Meldungen angekündigt, Spanien mit 83, Belgien 61 Athleten und Finnland mit 52; sogar aus Südafrika haben 7 Senioren gemeldet.
Der Chef des lokalen Organisationskomitees, Percy Hirsch, erwartet eine höhere Athletenzahl als vor zwei Jahren in Sindelfingen und ist sich sicher: "Linz setzt neue Maßstäbe!" (13.01.06)
Die Zeitschrift "Leichtathletik" aus dem Haus DSV Deutscher Sportverlag (Köln) präsentiert einmal mehr "ein neues Konzept" und will sich stärker als Wochentitel positionieren, um "die olympische Kernsportart umfassender und aktueller beleuchten" zu können. 2006 will man in 45 Wochenausgaben über die Leichtathletik-Szene berichten. Die Wochenausgabe beleuchtet aktuelle Ereignisse im In- und Ausland, gleichzeitig rücken aber die Stars der Leichtathletik noch stärker in den Fokus. Daher wird das Heft mit Porträts und Interviews sowie mit exklusiv recherchierten Themen aufgewertet. In der Leichtathletik-Hochsaison produziert der DSV drei Hochglanz-Magazine als "Leichtathletik special". Diese Hefte erscheinen im Frühjahr als große Saison-Vorschau sowie vor und nach den Europameisterschaften im August in Göteborg.
Das Layout wurde komplett überarbeitet. Federführend war auch in diesem Falle der Kölner Zeitschriftendesigner Andi Goral, der für den Sportverlag bereits das Layout von "Pferdesport International" und "aktiv laufen" modernisiert hatte. "Leichtathletik" ist eine der ältesten deutschen Fachzeitschriften. Gegründet 1924 in Berlin unter dem Namen "Der Leichtathlet", erscheint die Fachzeitschrift seit mehr als 15 Jahren beim Deutschen Sportverlag. Traditionell wird die Masters-Leichtathletik in der Zeitschrift nicht beachtet, von einem kurzen Intermezzo in den Jahren 2003/4 abgesehen. Mehr... (Peter Middel in www,leichtathetik.de; 12.01.06)
Wie masters-sport.de aus DLV-nahen Kreisen zuverlässig erfahren hat, wird die vom DLV-Verbandsrat im November 2005 kurzerhand beschlossene Änderung der DAMM-Gruppen- und Disziplin-Einteilung in der kommenden Saison nicht praktiziert. Jedenfalls 2006 bleibt also alles noch unverändert. In den beiden Altersklassen W 50 und W 60 setzt sich der Wettkampf also zusammen aus 100m, Weitsprung, Kugelstoßen, 3000m, 4x100m. Der Zeitplan wird entsprechend korrigiert und demnächst im Internet veröffentlicht.
Damit haben die zahlreichen Proteste der Vereine und Aktiven einen vorläufigen Erfolg verzeichnen können. Im Internetforum von leichtathletik.de war die provokante Frage aufgeworfen worden, ob die - bei der Entscheidung offenbar übergangenen - Seniorenwarte etwa "nur Papiertiger" seien. Auch die Januarausgabe von Seniorenleichtathletik widmet dem Thema einen eigenen Bericht.
(12.01.06, update 13.01.06)
Einen wahren Härtetest hatten sechs Läuferinnen und Läufer der LG Dorsten am Sonntag beim Egmond-Halbmarathon in den Niederlanden zu bestehen. Die Veranstaltung gilt als härtester Lauf über die Wintermonate. Das kann Regina Dietz (*1957) nur bestätigen. "Eigentlich sollte es ein Trainingslauf für uns werden", so die Dorstenerin. "Dafür war es aber ziemlich anstrengend." Schon Mitte Dezember war das Teilnehmerlimit von 12.500 Athleten erreicht. Der ehrliche Werbeslogan des Veranstalters für die 21,1 Kilometer lange Strecke, "Kampf gegen die Natur", lockte Teilnehmer aus über zwanzig Ländern, neben Deutschland, Belgien und Großbritannien auch Starter aus den USA und Südafrika, Kenia und Äthiopien nach Egmond.
"Die Strecke ist sicherlich nicht für Bestzeiten geeignet", so Leo Monz-Dietz über die Motivation der LG-Athleten. "Aber die Landschaft ist äußerst reizvoll." Nach einer ruhigen Runde durch den Ort ging es zum Willenstest an den Strand. Was bei eisiger Kälte und starkem Wind eigentlich schon hart genug ist, verstärkte der tiefe Sand noch unangenehm.
"Besonders der Ab- und Aufstieg war mit tiefem Sand belegt", erinnert sich Regina Dietz. "Sowas hatte ich noch nie erlebt. Mich haben fast die Kräfte verlassen." Ein Bekannter aus Bottrop lief neben der Dorstenerin und berichtete, dass er den Lauf schon zwölfmal absolviert hatte. "Ich kann mir kaum vorstellen, so etwas noch ein zweites Mal zu machen", lacht Dietz.
Nach dem Abschnitt am Strand folgten weitere neun Kilometer durch Wälder und Dünen. Der Untergrund wechselte zwischen Rindenmulch, Verbundsteinen und Asphalt. Kleine Steigungen, welche über die Strecke verteilt waren gingen zusätzlich ordentlich in die Beine. Natürlich waren alle Dorstener erleichtert, als sie den Zieleinlauf auf der Strandpromenade von Egmond erreicht hatten.
Martin Küppers war nach 1:25 Stunden schnellster LG-Athlet. Regina Dietz belegte in der Altersklasse W 45 Rang drei. Trainer Leo Monz-Dietz und die ehemalige Deutsche Jugend-Meisterin, Karina Sauer, hatten besonders zu kämpfen. Das normale Trainingspensum der beiden beträgt zehn Kilometer pro Woche. Dennoch kämpften sie sich tapfer über die harte Strecke. Seniorin Inge Hollstein (*1943, W60) kam nach nach 2:04 Stunden an und meinte im Ziel, dass dieser Wettbewerb härter als viele ihrer Marathonläufe gewesen sei.
Alle Dorstener waren nach der Veranstaltung der Meinung, dass der Egmond-Halbmarathon ein echter Klassiker sei, den man einfach mal erlebt haben muss. Ob man ihn allerdings wiederholen sollte, bezweifelte das Team aber eher.
Als Sieger ging übrigens der Holländer Kamiel Maase nach 1:03:29 Stunden und zeigte, dass sogar solch anspruchsvolle Strecken in Spitzenzeiten gelaufen werden können. Er lag am Ende übrigens nur eine Sekunde vor dem Zweit- und dem Drittplatzierten. Die Dorstener Zeiten: Martin Küppers, 1:25 h; Jan Zellin 1:31:31; Regina Dietz, 1:33:31 h, Rang drei Altersklasse W45; Leo Monz-Dietz, 1:46:59, Karina Sauer, 1:53:53 h; Inge Hollstein, 2:04 h. Mehr...
(Quelle: waz, 12.01.06)
Er ist in Topform - Jörg Sender, Baujahr 1960 vom TuS Eintracht Minden, hat nach langen Zeiten mit Achillessehnenschmerzen und voller Probleme offenbar den Dreh gefunden. Am vergangenen Wochenende verbesserte der Mittelstreckler in Frankfurt den deutschen 1000m-Hallenrekord seiner Altersklasse M45 gleich um mehr als 6 Sekunden und machte auf sich aufmerksam.
www.masters-sport.de hat er sein Rezept verraten: "Ich habe das Glück gehabt, bei uns in Minden durch einen Zufall an eine Physiotherapeutin gekommen zu sein, die eine andere Vorgehensweise hat, als die Therapeuten und Ärzte, bei denen ich bisher war. Sie hat den gesamten Körper betrachtet und sah die Ursache für meine Probleme im Rücken begründet: Wirbelblockaden, Muskelverspannungen , blockierende Beckenschaufel. Ein alter Bandscheibenvorfall war für sie nicht einmal so entscheidend. Da ich immer angespannt bin, empfahl sie mir, auf Liegestütze, Situps und andere Krafteinheiten komplett zu verzichten. Mit manueller Therapie, das heißt mit sehr kleinen Bewegungen, löste sie alle Verspannungen und Blockaden und versetzte mich in einem Zeitraum von nur sechs Monaten in die Lage, wieder beschwerdefrei laufen zu können. Heute mache ich zu Hause täglich kleine Bewegungsübungen. Die sind ganz besonders wichtig!"
Die aktuellen Pläne des Ostwestfalen sind handfest: "Am Sonntag versuche ich in Hannover, die 800 Meter-Hallenbestleistung M 45 zu verbessern. 2:02,28 wird schwer, aber nach den 1000m muss ich es versuchen. Die 1000m in Frankfurt waren übrigens erst der zweite Hallenwettkampf meines Lebens. Beim Ersten bin ich am 10.Dezember 2005 in Münster die 800m in 2:03,34 gelaufen. Für die weitere Hallensaison plane ich den Start bei den Deutschen Meisterschaften in Erfurt über 400m und 800m. Bei der WM in Linz will ich auch die 800 Meter laufen, ebenso im Sommer bei der DM I und in Posen bei der EM, außerdem mit meiner Vereinsstaffel die 3 x 1000m." (12.01.06)
Dieter Massin, neben Jörg Reckemeier und Jean-Marc Rheder der Vater der vor Jahresfrist aus der Taufe gehobenen Zeitschrift "Seniorenleichtathletik", sagt es jedem, dass er "stolz ist wie Oskar auf die acht Seiten, die "SL" jetzt in jeder Ausgabe mehr hat". Massin weiß auch, wem er dies zu verdanken hat: "Ein herzliches Dankeschön an den Verlag Meyer&Meyer! Diesen Dank werde ich auch höchstpersönlich nach Aachen überbringen!"
Auf den ersten Blick glänzt die neue SL-Ausgabe, die in den kommenden Tagen erscheint, mit einem flotten Titelbild: Europas Masterssportler des Jahres Wolfgang Reuter - direkt nach dem Start zum 400m-Finale bei der WM in San Sebastian im vergangenen Sommer, eingefangen von Topfotograf Rainer Martini. Und das Titelbild verrät auch, dass SL künftig in Zusammenarbeit mit der EVAA erscheint.
Die weiteren Knaller der aktuellen SL-Ausgabe sind
- Seniorensportler 2005 - Wahl in Deutschland und in Europa
- Sprinttraining mit Dr. Rolf Geese
- alle neuen deutschen Bestleistungen in 2005
- Wechselbörse
- Termine über Termine, Meldeschlüsse und Internetnews
- Antidoping plus Liste
(Foto: copyright Rainer Martini, 11.01.06)
Ausrichter SCC-Running verzeichnet schon jetzt zahlreiche Meldungen für den diesjährigen Berlin-Marathon am letzten Septemberwochenende (23./24. September). Nur zwölf Minuten nach dem Start der Online-Anmeldemöglichkeit lagen die ersten zehn Meldungen vor, nach dem ersten Tag waren es bereits über 1.000. Inzwischen sind es nach zehn Tagen gut 3.600 Anmeldungen. Besonders das Teilnehmerlimit der Läufer, das bei 40.000 Athleten liegen wird, war in den letzten Jahren immer wieder bereits Monate vor dem Start erreicht. Deswegen ist frühzeitiges Melden zu empfehlen.
Die Organisatoren bekommen außerdem äußerst prominente Unterstützung. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat wie ihr Vorgänger Gerhard Schröder (SPD) die Schirmherrschaft für den Berlin-Marathon übernommen. Über die Zusage der Bundeskanzlerin, die Schirmherrschaft für den Berlin-Marathon zu übernehmen, haben wir uns sehr gefreut. Die Veranstaltung hat eine weltweite Bedeutung und lässt sowohl die Stadt Berlin als auch Deutschland schlechthin in einem überaus positiven Licht erscheinen. Zumal der Berlin-Marathon für Spitzen- und Breitensport gleichermaßen steht, erklärte Rüdiger Otto, Geschäftsführer der SCC-Running Events GmbH, die den Marathon veranstaltet. (11.01.06)
Wie aus "gut informierten Kreisen der WMA" zu erfahren ist, hat WMA-Präsident Cesare Beccalli (ITA) den Deutschen Dieter Massin (Ahlen) zum kommissarischen Generalsekretär des Senioren-Weltverbandes und damit zum Nachfolger des im November plötzlich verstorbenen Schweden Torsten Carlius berufen, mit dem Massin eine herzliche Freundschaft verband. Der Westfale ist damit u.a. auch verantwortlich für die WMA-Webseite.
Offen ist, ob der europäische Seniorenleichtathletikverband EVAA jetzt in das WMA-Präsidium anstelle von Massin, der bisher dort die EVAA vertrat, einen anderen Vertreter entsendet. Im Gespräch sollen dem Vernehmen nach der Engländer Winston Thomas und der Finne Pekka Kurki sein. (10.01.06)
Die Veranstalter der 2. Hallen-Leichtathletikweltmeisterschaften der Senioren Mitte März in Linz (AUT) können schon jetzt zufrieden sein. Einige Tage vor Abschluss der offiziellen Meldefristen belegen die ersten Zwischenstände starke Teilnehmerzahlen: Deutschland 650, Österreich 312, Norwegen 24, Dänemark 14, England 260, Frankreich 153, Niederlande 63 und Slowakei 23 Meldungen. Besonders die Zahlen aus Österreich sind beeindruckend. In Deutschland könnte ein neues Rekordmeldeergebnis für eine internationale Meisterschaft im Ausland herauskommen, sind doch Meldungen noch bis heute beim DLV möglich (Fax: 0 61 51 / 77 08-49, E-Mail).
Gleichzeitig meldet Linz, man habe nach dem jüngsten Besuch von WMA-Non-Stadia-Vizepräsidenten Brian Keaveney (CAN) jetzt alle Streckendetails zu den drei WM-Straßenbewerben festgelegt.
8km Crosslauf (Streckenverlauf wie im Entry Booklet)
Start und Ziel liegen auf der linken Seite der Donau unmittelbar neben dem Fluss in Gehdistanz zum Hotel Steigenberger. Es sind 3 Runden je ca. 2,7km durchgehend auf Wiese zu laufen. Das Gelände ist komplett flach.
Startzeit: Freitag, 17. März 2006, 11:00 Uhr (Damen), ca. 12:00 Uhr und 13:00 Uhr (Herren). Der genaue Startzeitpunkt wird nach Vorliegen der Anzahl der Meldungen festgelegt. Die Siegerehrung findet um ca. 16 Uhr in der Intersport Arenastatt.
Halbmarathon (Strecke neu)
Die neue, komplett flache Strecke beginnt in unmittelbarer Nähe zur Donau und führt am Fluss entlang zu einem Wendepunkt. Start und Ziel sind in Gehdistanz zum Hotel Steigenberger. Alle 5km werden Verpflegungsstationen eingerichtet. Jeder Kilometer ist beschildert, ebenso die 1. Meile. Die Strecke ist selbstverständlich AIMS vermessen. Gestartet wird am Sonntag, 19. März 2006 um 09:30 Uhr. Die Siegerehrung ist ab ca 13 Uhr direkt im Zielbereich ("Kulturzentrum Hof").
10km Straßengehen
Auch diese Strecke ist neu festgelegt. Start und Ziel liegen nahe des Kulturzentrums Hof, wo auch Start und Zieleinlauf des Halbmarathons sind. Die Runde ist exakt 2km lang und eine klassische Pendelstrecke. Natürlich ist sie AIMS vermessen.
Gestartet wird am letzten Veranstaltungstag, Sonntag, 19. März 2006, um ca. 13:00 Uhr die Seniorinnen und 14:30 Uhr die Senioren. Der exakte Startzeitpunkt wird nach Vorliegen aller Meldungen festgelegt. Die Siegerehrungen finden unmittelbar nach den Bewerben im "Kulturzentrum Hof" statt, das direkt im Zielbereich liegt.
Von der Intersport Arena fährt übrigens ein Shuttlebus rechtzeitig zum Start des Halbmarathons, 10km Straßengehens und 8km Crosslaufes. Alle Strecken sind aber, so die Veranstalter, auch bequem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen
Für süddeutsche Crossläufer und Geher ist angesichts der Startzeiten sogar die Anreise am jeweiligen Veranstaltungstag möglich. Linz liegt nur knapp drei Stunden von München entfernt und ist von dort über die A8 und Salzburg sowie die österreichische Autobahn A1 oder von Regensburg in reichlich zwei Stunden über die A3 und Passau sowie die österreichischen Autobahnen A8 und A1 zu erreichen. (10.01.06)
Nach jahrelangen Achillessehnenproblemen kommt Jörg Sender (*1960, TuS Eintracht Minden) immer besser in Form. Der Ostwestfale hat am Sonntag beim ungewöhnlich stark besuchten 23.Hallensportfest der LG Eintracht Frankfurt mit 2:39,35 min über 1000m eine neue deutsche Hallenbestleistung in der M45 aufgestellt. Er verbesserte als Zweiter im ersten der beiden Läufe den seit dem 10.02.1990 von Ulrich Zetzmann (*1942, Coburger TS) mit 2:45,94min gehaltenen Rekord gleich um mehr als 6 Sekunden (!). Nach dem Lauf zeigte sich Jörg Sender mehr als zufrieden: "Die Sehnen geben endlich Ruhe!"
In Frankfurt waren unter den mehr als 530 Teilnehmern auch eine ganze Reihe von Senioren. Eine Vielzahl von Masters-Sprintern testeten fünf Wochen vor der Senioren-Hallen-DM ihre Form; keiner von ihnen konnte sich aber für die Finalläufe qualifizieren. Über 200m sprintete Werner Reisner Werner (*1963, LG Mörfelden-Walldorf) starke 24,15sec. Hier die Senioren-Übersicht aus den 60m Vorläufen:
M35
Bernd Dillemuth (*1969, TSV Friedberg-Fauerbach) 7,62sec
Dr. Thomas Ries (*1968, TV 1897 Roth) 7,70 sec
Bernd Lachmann(*1968, TSV Friedberg-Fauerbach) 7,70sec
Holger Beims (*1967, TSV Friedberg-Fauerbach) 7,75sec
M40
Holger Suffel (*1966, TV Bürstadt) 7,68sec
Werner Reisner (*1963, LG Mörfelden-Walldorf )7,68sec
M45
Roland Münchenbach (*1961, Bergsträsser LG) 7,84sec
Peter Höll (*1960, 1. FC Kaiserslautern) 7,91sec
M50
Hans-Georg Haberstock (*1955, TV Eschhofen) 8,10sec
M55
Burkhard Hillert (*1949, LuT Aschaffenburg) 8,32sec
M60
Ulf Restle (*1943, TuS Eintracht Wiesbaden) 8,30sec.
Beim selben Sportfest zeigte Weitspringerin Katrin Käberich (*1960, ASC Darmstadt) mit 5,04m ebenso eine gute Leistung wie Jana Müller-Schmidt (*1964, LG Ortenau Nord) mit 12,91m im Kugelstoßen. (09.01.06)
Mit starken Leistungen haben die westdeutschen Senioren-Leichtathleten das Wettkampfjahr eröffnet, das in zwei Monaten mit der 2. Hallen-WM in Linz einen ersten Höhepunkt hat. Bei den Westdeutschen Hallen- und Winterwurf-Meisterschaften der Senioren am Sonntag gab es in der Leichtathletik-Arena des Sportparks Nord in Düsseldorf gleich drei neue deutsche Hallenrekorde über 1500m. Detlef Meyer verbesserte den alten M70-Rekord und Lydia Ritter die Bestmarke in der W65; beide Vorgängerrekorde waren übrigens ebenfalls am selben Tag aufgestellt worden, am 11. März 2001 bei der Senioren-Hallen-EM in Bordeaux. Alfred Hermes gelang über 1500m in der M60 ebenfalls einen neuen deutschen Hallenrekord. Hier eine Auswertung der Westdeutschen 2006:
M35: Die Meisterschaften sahen einen überragenden Ilja Sablin (*1969, Leichtathleten Gem. Meckenheim), der über 60m (7,46sec), 200m (23,45sec)und im Weitsprung mit 6,12m die Titel gewann. Überlegen siegte im Kugelstoßen Favorit Tilman Northoff (*1969, VfB Fichte Bielefeld) mit 16,77 m.
M40: In einem harten Lauf gewann über 800m Europameister Detlef Pfeiffer (*1966, TuS Sythen) in 1:59,96 min in einem taktisch klug eingeteilten Rennen und einem fulminanten Schlussspurt; damit war er exakt eine Sekunde schneller als Konkurrent Reinhart Brüning (*1965, TuS Köln rrh.), der lange deutlich vorn gelegen hatte. Den Winterwurf-Speerwerfen siegte deutlich Jonathan Powell (*1962, SC Myhl Leichtathletik e.V.) mit 49,80 m.
M45: Spannend bis zum Zielstrich war das 800m-Duell zwischen Wolfgang Vehlewald (*1960, TuS Eintracht Minden, 2:10,52 min) und dem zweiten Siegfried Kiparski (*1959, TSV Bayer Leverkusen, 2:10,61 min). Drei M45-Hochspringer lieferten sich einen packenden Wettkampf. Es gewann schließlich Stefan Ritterbach (*1961, TV Lengerich) mit 1,71 m vor Manfred Knipper (*1958, TuS Oedt) und Manfred .Prokaska (*1957, LG Bonn/Troisdorf/Niederkasse), die beide 1,68 m überquerten.
M50: Jakov Fridman (*1954, Pulheimer Sportclub) siegte im Hochsprung mit 1,68 m. Vereinskamerad Joachim Pahl (*1954, Pulheimer Sportclub) gewann den Diskuswurf mit sehr guten 45,77 m. Zu überzeugen wusste auch Bernd Liebke (*1955, Deutscher Sportklub Düsseldorf), der mit 50,56 m die Hammerwurfkonkurrenz (6 kg) für sich entschied.
M55: Friedhelm Unterloh (*1949, LG Hünxe) gewann die 60m in starken 8,10 sec und auch die Hallenrunde über 200m in 26,54 sec. Franz-Josef Schmidt (*1951, "Laufzwang" Wippetal) benötigte 2:14,49 min für seinen 800m-Erfolg und lag damit klar vor seinem Namensvetter Winfried Schmidt (*1948, TuS Köln rrh.,2:19,94 min), der sich anschließend in 4:41,65 min über 1500m schadlos hielt. 1,62m betrug die Siegeshöhe von Dr. Hans-Jürgen Ramacher (*1950, TSV Bayer Leverkusen) im Hochsprung.
M60: Alfred Hermes (*1946, Pulheimer SC) überzeugte mit einem neuen deutschen Hallenrekord über 1500 m. Nach langer Verletzungspause gewann er überlegen in einer Zeit von 4:54,45 Minuten; damit verbesserte er gleichzeitig den alten Rekord von Bernd Fölschow (1943, LG Alsternord Hamburg) aus dem März 2004 um fast vier Sekunden. Einen starken Winterwurf-Diskuswettkampf lieferten sich Hermann Huppertsberg (*1945, Deutsche Turnerschaft Ronsdorf) und der zehn Jahre ältere Peter Speckens (*1935, SV Rotweiß Schlafhorst). Huppertsberg gewann mit 45,09m, Speckens warf die Scheibe auf 42,82m. Der Ronsdorfer gewann in Düsseldorf auch den Hammerwurf (5 kg) mit tollen 50,40 m!
M65: Zwei Siege gab es für Karl Walter Trümper (*1939, LG Olympia Dortmund); er gewann über 800m in 2:38,06 min und über 1500m in 5:11,81 min. In starker Form präsentierte sich auch Alexander Lempert (*1941, Pulheimer Sportclub), der mit 1,48 m den Hochsprung dieser Altersklasse gewann.
M70: Detlef Meyer (*1936, Post SV Gütersloh) setzte mit seinem 800m-Lauf und dem 1500m-Lauf weitere Glanzlichter der Meisterschaften. Seine Zeiten 2:39,96 min und die dann über 1500m erreichten 5:26,58min waren neuer deutscher Hallenrekord (bisher: 5:36,38 Gerhard Gnauck, 1929, LG Asics Pirna, gelaufen 2001 bei der Masters-EM in Bordeaux). Peter Speckens (*1935, SV Rotweiß Schlafhorst) gewann das Kugelstoßen seiner Altersklasse mit 13.02m. Hermann Döbber (*1936, TuS Sythen) war auf die Minute topfit und zgewann das Finale über 60 Meter in starken 8,80 Sekunden
W35: Mittelstrecklerin Annette Weiss (*1968, Siegburger Turnverein) siegte in starken 61,95 sec über 400m und in 4:47,10min unangefochten über 1500m.
W40: Birgit Broda (*1962, Recklinghäuser LC) gewann die 400m in 62,70 sec. Dagmar Galler (*1961, TSV Bayer Leverkusen) siegte im Diskus-Winterwurf mit starken 43,25 m.
W45: Einen schönen, letztlich unentschiedenen Zweikampf lieferten sich die Sprinterinnen Sabine Zeidler (*1961, TuS Niederneisen) und die vier Jahre ältere Gabi Horwedel (*1957, LG Rhein-Wied). Zeidler, die mit 4,90m auch Weitsprungsiegerin wurde, gewann den 60m-Sprint in 8,35 sec (Horwedel: 8,41 sec), aber über 200m drehte Horwedel den Spieß um und war in 28.28sec vier Hundertstel schneller als die Niederneisenerin. Die 1500m beherrschte Waltraud Klostermann (*1960, SuS Schalke 96) in starken 5:01,88 min.
W50: Petra Schmiemann (*1956, ESV Münster) siegte über 1500m in 5:05,06 min. Den Diskuswurf entschied .Bärbel Engster (*1945, LG Olympia Dortmund) in 32,24 m für sich, sie hatte für diese Altersklasse gemeldet, weil in der W60 der Wettbewerb nicht angeboten wurde.
W55: Die stärkste Leistung dieser zahlenmäßig nicht stark besetzten Altersklasse zeigte Gertraud Rüsch (*1948, TV Wiblingwerde) mit 10,61 m im Kugelstoßen.
W60: Sprinterin Helgard Houben (*1943, Solinger Turnerbund) gewann die 60m in 9,61 sec und die 200m in 33,27sec und siegte damit jeweils über Hannelore Venn (*1942, Turnerschaft Frechen) - über 200m allerdings nur knapp (10,20sec/33,83sec).
W65: Lydia Ritter (*1938, TuS Rot-Weiss Koblenz) lief über 1500m nach 6:02,87 min ins Ziel und zeigte mit diesem neuen deutschen Hallenrekord (bisher 6:04,61 Elfriede Hodapp, 1935, LG Ortenau Nord, ebenfalls 2001 bei der Masters-EM in Bordeaux gelaufen) damit die stärkste Leistung in den Frauenwettbewerben.
Alle Resultate aus Düsseldorf...(09.01.06, update 10.01.06 u. 17.01.06)
Zwei Jahre nach der mehr als erfolgreichen 1. Hallen-Masters-WM in Sindelfingen, wollen die lokalen Verantwortlichen vom VfL Sindelfingen eine neue Tradition ins Leben rufen. Exakt eine Woche nach den deutschen Hallenmeisterschaften der Senioren im thüringischen Erfurt und einen Monat vor der 2. Hallen-WM im österreichischen Linz veranstalten sie am 18. Februar im Sindelfinger Glaspalast das erste Masters Hallen-Meeting.
Innerhalb von 7 Stunden steht ein umfangreiches Hallenprogramm an, vom Sprint, auch im Dreikampf (60m, 100m und 200m) bis zur Mittelstrecke und den Sprungdisziplinen - darunter auch der Stabhochsprung für alle Altersklassen der Männer und Frauen. Gewertet wird ab "Submasters", also ab M/W 30.
Mit einem flotten Plakat, auf dem Lokalmatador Reinhard Michelchen als WM-Schlussläufer der deutschen 4 x 200m-M50-Staffel auf der Ziellinie den Staffelstab nach oben reißt, werben die Veranstalter für ein Sportfest, "das keine Eintagsfliege bleiben soll, wenn die Teilnehmerzahlen stimmen. Wir wollen den Rückenwind der Masters-Leichtathletik ausnutzen und das erste Mal ein Masters-Sportfest auf die Beine stellen", sagt Reinhard Michelchen (VfL Sindelfingen).
Weil der Sindelfinger Glaspalast immer ein Erlebnis ist, werden sicherlich viele Seniorenleichtathleten am Start sein - übrigens zu moderaten Startgeldern. Meldungen werden bis zum 7. Februar erwartet; es sind aber auch noch am Wettkampftag Nachmeldungen (plus 2,00 /3,00Euro) möglich. Mehr... (09.01.06)
Beim 20. Kersbacher Dreikönigslauf über 12,2 Kilometer gab es am Freitag mit Sascha Burkhardt (*1974, TSV Ebermannstadt) und Brigitte Rupp (*1960, SC Roth) zwei ganz überlegene Sieger. Schon sehr früh hatte sich Sascha Burkhardt von seinen härtesten Konkurrenten Thomas Drechsler (*1962, LG Erlangen) und Christian Struch (*1986, LG Kreis Ansbach) gelöst. Mit seinen 38:39 Minuten lief er eine der besten Zeiten in den letzten Jahren. Mastersläufer Drechsler wurde schließlich Dritter in 39:14, drei Sekunden hinter dem 24 Jahre jüngeren Struch.
Die mehrfache Deutsche Senioren-Meisterin Brigitte Rupp war zu keiner Zeit des Rennens in Gefahr, die Führung abgeben zu müssen, zu überlegen war sie unterwegs. Mit 46:05 Minuten sicherte sie sich ihren fünften Sieg in Folge. (07.01.06)
Gerade eine Woche ist das Jahr 2006 alt, da starten auch die Leichtathleten in ihrer Hallensaison durch: Eine Woche vor den Westfalenmeisterschaften in Dortmund geben in der Landeshauptstadt Düsseldorf die Senioren den Ton an: Am Sonntag stehen in der Leichtathletik-Arena des Sportparks Nord die Westdeutschen Senioren-Hallen- und Winterwurfmeisterschaften auf dem Programm.
Bei den Männern am Start sind u.a. FLWV-Seniorenwart Werner Schallau (*1940, SuS Schalke 96), Mittelstreckenass Thomas Heck (*1962, TuS Köln rrh), Jürgen Dannenberg (*1949, ASG Elsdorf), Claus-Werner Kreft (*1944, LG Bielefeld) und Peter Speckens (*1935, SV Rotweiß Schlafhorst). Für Detlef Pfeiffer (*1966), Senioren-M35-Europameister von 2004 über 800 Meter, wird es der erste Auftritt im Trikot seines neuen Vereins TuS Sythen und in seiner neuen nationalen Altersklasse M40 sein. In seiner Paradedisziplin gehört der frühere Athlet des Recklinghäuser LC zu den Favoriten.
Bei den Seniorinnen haben die deutsche Meisterin Waltraud Klostermann (*1960, SuS Schalke 96), Mehrkämpferin Anke Straschewski (*1963, TSV Bayer Leverkusen), Hannelore Venn (*1942, Turnerschaft Frechen 1897) und Lydia Ritter (*1938, TuS Rot-Weiss Koblenz) gemeldet.
Wegen teilweise hoher Teilnehmermeldungen haben die Organisatoren inzwischen den Zeitplan geändert. Gestartet wird übrigens in Zehnjahresaltersklassen. Hier die Meldungen... (05.01.06)
Wolfgang Reuter ist zum "Seniorenleichtathlet des Jahres" gewählt worden. Dies meldet der Europäische Seniorenleichtathletikverband EVAA. Keine Frage: Diese Ehrung ist mehr als verdient. Kein anderer Mastersathlet hat im abgelaufenen Jahr mehr Europa- und Weltrekorde aufgestellt. Der am 12.08.1929 geborene Schleswig-Holsteiner verbesserte insgesamt fünf Weltrekorde und einen Europarekord in seiner Altersklasse M75. EVAA-Präsident Dieter Massin (Ahlen) gratulierte Wolfgang Reuter inzwischen "besonders herzlich".
Schon zu Beginn des letzten Jahres glänzte der für den TSV Klausdorf startende Athlet bekanntlich mit drei Hallenweltrekorden über 60m (8,62sec), 200m (28,98sec) und mit 4,70m im Weitsprung. In der Freiluftsaison stellte Wolfgang Reuter dann zwei weitere Weltrekorde auf, über 100m in 13,61sec und 200m in 27,97sec.
Die World Master Games in Edmonton (Kanada) sahen Europas Seniorensportler des Jahres in Hochform. Fast mühelos, so schien es, stand er fünf Mal auf dem Siegespodest. Vier Mal gewann er Gold (100m -13,81sec/W-0,9; 200m -28,62sec/ W-1,2; 400m 66,75sec; Weitsprung -4,75m/W+1,0) und einmal Bronze im Hochsprung mit 1,25m. Die Weitsprungleistung war auch neuer Europarekord.
Bei der Masters-WM im vergangenen Sommer im spanischen San Sebastian gewann Reuter schließlich drei Goldmedaillen, nämlich über 100m (13,71 sec), 200m (28,33 sec) und im Weitsprung mit 4,54m. Die in wenigen Tagen erscheinende Januarausgabe der Fachzeitschrift SeniorenLeichtathletik wird Wolfgang Reuter ihr Titelbild widmen.
Zu Europas "Seniorenleichtathletin des Jahres" wählte die EVAA die Niederländerin Rietje Dijkman. Die W65-Starterin war die überragende Mastersleichtathletin nicht nur in ihrer Altersklasse. Sie erreichte bei der Hallen-EM in Eskilstuna (SWE) vier Weltrekorde, einen weiteren bei den World Master Games, bei den sie unangefochten fünf Goldmedaillen gewann; vier weitere waren es einen Monat später bei der Masters-WM in San Sebastian. Erst unlängst wählte auch die IAAF sie zur besten Seniorenleichtathletin 2005. (04.01.06)
Zwei Seniorensportler ließen mit ihren Leistungen beim diesjährigen Neujahrs-Hammerwerfen in Porta Westfalica-Nammen, dem 25. seiner Art, aufhorchen. Den 5,00 kg-Hammer warf Hans Dieter Holsky (*1940, TV Eintracht Sehnde) auf 37,42 m. Kurt Bredthauer(*1927, LG Porta Westfalica) gewann bei winterlichen Bedingungen die Altersklasse M75 (4,00 kg) mit mehr als ordentlichen 29,18 m. (03.01.06)
In einem Interview mit masters-sport.de zum Jahreswechsel hat Dieter Massin seinem DLV-Nachfolger Michael Böhnke seine volle Unterstützung "allemal und sofort" versichert und seine Hoffnung zum Ausdruck gebrcht, dass Michael Böhnke "durch sein Handeln und seinen Einsatz" Begeisterung bei den Leichtathletiksenioren auslöst. Der langjährige Vizepräsident des DLV und Präsident der Europäischen Seniorenleichtathleten aus dem westfälischen Ahlen brachte auch seine Hoffnung zum Ausdruck, dass neue Initiativen, wie etwa die - bisher private - "Antidoping-Kampagne" weiter bekannt werden.
Das Interview im Wortlaut:
Herr Massin, was waren aus Ihrer Sicht die Höhepunkte des vergangenen Jahres in der internationalen und deutschen Seniorenleichtathletik?
Es sind immer wieder die internationalen Meisterschaften, die im Seniorensport einen Großteil der Höhepunkte ausmachen; so auch in diesem Jahr in Vila Real de Santo Antonio bei den Straßen-EM und in San Sebastian bei den Stadion-WM. Beide Male war ich ein weiteres Mal überrascht und erfreut über das Interesse an unserem Seniorensport und über den hohen Leistungsstandard. Was den nationalen Bereich angeht, so war -aus rein persönlicher und lokaler Sicht- der DAMM-Endkampf in meiner Heimatstadt Ahlen der Höhepunkt. Diese Mannschaftsmeisterschaft war eine perfekte Demonstration gelebter (Senioren-)Leichtathletik.
Einen weiteren persönlichen Fakt möchte ich als "Höhepunkt" bezeichnen: die Herausgabe des Monatsmagazins "Senioren-Leichtathletik" im Meyer&Meyer-Verlag. Mit diesem Magazin ist eine sachliche und informative Publikation zum Seniorensport wieder möglich geworden, für die ich gerade Hans-Jürgen Meyer als Verleger und auch allen Mitarbeitern an dieser Zeitschrift sehr, sehr dankbar bin.
Und die negativen?
Das Negativum des Jahres schlechthin war der Tod meines besten Freundes Torsten Carlius. An diesem Verlust werde ich noch lange zu "knacken" haben, wenngleich ich darin -für mich persönlich- eine große Herausforderung sehe, in seinem Sinne weiterzuarbeiten und all die Projekte voranzutreiben, die wir beide uns vorgenommen hatten. Und ich bin stolz und glücklich, Partner und Freunde zur Seite zu haben, die mitmachen und in Torstens Sinne arbeiten.
Was erwarten Sie für die Seniorenleichtathletik in 2006?
Jedes Jahr stellt neue Forderungen und Erwartungen; ich hoffe nur, dass die Entwicklung im Seniorensport gerade in Deutschland den bisherigen Weg einhält und neue Initiativen, wie zum Beispiel die - bisher private - "Antidoping-Kampagne" weiter bekannt wird und damit deutsche Ideen wieder zum Marktführer weltweit werden. Zudem erwarte ich eine weitere Akzeptanz-Zunahme der Senioren-Bewegung regional wie auch national.
Die Medien-Akzeptanz (von FOCUS bis hin zum Fernsehen) zum Beispiel hat in diesem Jahr einen enormen Beitrag in puncto Interesse an der Senioren-Bewegung geleistet.
International wird es mit vier Meisterschaften (Hallen-WM, Berglauf-EM, Stadion-EM und 100 km-EM) natürlich wieder Höhepunkte geben, wobei die Stadion-EM in Poznan mit einem erstmals durchgeführten Symposium zum "Antidoping-Kampf" zweifelsohne eine hohe Resonanz erwarten lässt, die dann auch Signale setzen wird.
Tut sich aus Ihrer Sicht dabei auch etwas beim DLV?
Leider ist fast ein Jahr verloren gegangen, da der im April gewählte Vizepräsident "Allgemeine Leichtathletik" bereits im September zurückgetreten ist. Ich hoffe und wünsche, dass mit dem neuen Vizepräsidenten, Herrn Prof. Dr. Michael Böhnke, wieder Kontinuität -auch- in die Senioren-Leichtathletik kommt. Der Auftritt von Herrn Professor Böhnke beim DLV-Workshop in Grünberg hat in Läuferkreisen Begeisterung hervorgerufen, und es ist mein größter Wunsch, dass er eine ähnliche Begeisterung bei den Senioren durch sein Handeln und durch seinen Einsatz auslöst. Meine Unterstützung hat Michael Böhnke allemal und sofort. (01.01.06)
Mit einer doppelten Überraschung endete der 25. Silvesterlauf in Bietigheim-Bissingen. Außenseiter Alexander Lubina vom TV Wattenscheid gewann nach einem erbitterten Endspurt in 32:40 Minuten vor dem zeitgleichen Nicholaus Koech aus Kenia. Die zweite Überraschung: Dieter Baumann (*1965, LAV Asics Tübingen), der erst kurz vor dem Start gemeldet hatte, kam in 32:52 Minuten als Dritter ins Ziel - unter "Dieter, Dieter"-Rufen seiner zahlreichen Fans.Vor mehr als 15.000 Zuschauern, die einmal mehr für eine fantastische Stimmung sorgten, setzte sich bei den Frauen Susanne Ritter (*1978, Saar Schlau.com Saarbrücken) durch. Sie lief in 37:23 Minuten durchs Ziel, knapp vor Melanie Kraus (*1978, TSV Bayer 04 Leverkusen/37:27) Nur Vierte - eine Sekunde hinter Stephanie Maier ( LG Leinfelden-Echterdingen) - wurde in 37:43 min Luminita Zaituc (*1968, LG Braunschweig), die sich sicherlich eine bessere Platzierung ausgerechnet hatte. (01.01.06)
Dieses Kunststück schaffte in den Achtzigern lediglich der Belgier Jean Weyts. Ansgar Varnhagen (LG Olympia Dortmund) gelang beim 24. Internationalen Silvesterlauf von Werl nach Soest erwartungsgemäß der vierte Erfolg in Reihenfolge.
Der 26 Jahre alte Dortmunder dominierte das Rennen auf der 15 Kilometer langen Strecke entlang der Bundesstraße 1 in 47:13 Minuten vor Philipp Brouwer (TB Burgsteinfurt, 49:27 min) und Christian Gemke (LC Paderborn, 49:47 min).
Die Entscheidung fiel bereits nach fünf Kilometern, als sich Ansgar Varnhagen von Philipp Brouwer, der über Rückenbeschwerden klagte, absetzen konnte. Der Sieger war nach seinem erneuten Erfolg wieder schnell bei Atem: "Der Erfolg ist mir heute recht leicht gefallen. Bei der großartigen Atmosphäre mit den zahlreichen Zuschauern entlang der Strecke war es für mich ein Genießerlauf."
Bei den Frauen überraschte Karin Mester (PSV Brilon) mit ihrem Spurtsieg in 58:32 Minuten vor Silvia Krull (Endspurt Blomberg, 58:36 min) und Gudrun Roloff (Lippetal, 59:54 min). Vorjahressiegerin Eva-Maria Stöwer (LAC Hochsauerland) war wegen einer Knieverletzung nicht am Start.
Mit 7.906 Läufern, Inlinern und Walkern verzeichnete Deutschlands größter Silvesterlauf bei seiner 24. Auflage wieder eine recht gute Resonanz. Allerdings konnte aufgrund des Regens die Rekordteilnehmerzahl (8.236) aus dem Vorjahr nicht erreicht werden. Im gegensatz zu früheren Jahren spielten die Seniorenläufer in diesem Jahr keine große Rolle.
Der Erlös der Veranstaltung in Höhe von 50.000 Euro kommt dem Roten Kreuz, Ortsgruppe Werl, und einer Tagesstätte für körperbehinderte Kinder in Hultrop zugute. In den zurückliegenden Jahren sammelten die Silvesterläufer mehr als 750.000 Euro für wohltätige Zwecke.
Die Ergebnisse (Mastersläufer hervorgehoben):
Männer:
1. Ansgar Varnhagen (LG Olympia Dortmund) 47:13, 2. Philipp Brouwer (TB Burgsteinfurt) 49:27, 3. Christian Gemke (LC Paderborn) 49:47, 4. Benjamin Schönweitz (LC Rapid Dortmund) 50:10, 5. Volkmar Rolfes (*1970, Eintracht Bielefeld) 50:46, 6. Heiko Brandt (LC Rapid Dortmund) 51:12 Minuten
Frauen:
1. Karin Mester (PSV Brilon) 58:32, 2. Silvia Krull (Endspurt Blomberg) 58:36, 3. Gudrun Rodloff (*1965, Lippetal) 59:54 Min., 4. Ute Böning (*1966, Marathon Soest) 1:00:42, 5. Katharina Hauertmann (LG Hamm) 1:00:46, 6. Heike Reschke (Dellwig) 1:00:50 Stunden.( 01.01.06)
In seinem aktuellen Antidoping-Newsletter weist der DLV ein weiteres Mal auf die "auch für die Seniorenklassen geltenden Antidoping-bestimmungen hin. Sein nachdrücklicher Hinweis an die Athleten:
"Auch als Leichtathletik-Senior oder Seniorin unterliegen Sie den Anti-Doping-Bestimmungen des DLV, der NADA und der WADA. Grundsätzlich sollten Sie im Falle einer Krankheit oder Verletzung mit Ihrem Arzt eine Behandlung anstreben, die diese Anti-Doping-Bestimmungen berücksichtigt. Beachten Sie dabei unbedingt die jeweils aktuelle WADA-Liste der verbotenen Wirkstoffe und Methoden. Hilfreich ist auch die NADA-Beispielliste zulässiger Medikamente. Beide Dokumente können Sie auf www.leichtathletik.de unter dem Menupunkt DLV / Anti-Doping herunterladen.
Erweist sich eine Behandlung mit verbotenen bzw. eingeschränkt erlaubten Substanzen aus medizinischen Gründen als unbedingt erforderlich, ist es notwendig, dass Sie vor der medizinisch erforderlichen Therapie bzw. Anwendung eine medizinische Ausnahmegenehmigung beantragen, soweit nichts anderes geregelt ist.
Für Ihre medizinische Ausnahmegenehmigung sind die World Masters Association WMA (für den Start bei international ausgeschriebenen Wettkämpfen) oder die Nationale Anti-Doping Agentur NADA (für nationale Starts) zuständig.
Vor dem Ausfüllen eines Antrages auf medizinische Ausnahmegenehmigung ist es deshalb zunächst Ihre Aufgabe, zu überdenken, ob Sie lediglich national oder auch international starten werden. Von dieser Entscheidung hängt die Wahl des Verfahrens ab!
Die Antrags- und Genehmigungsverfahren für Seniorinnen und Senioren ähneln denen für Athleten ohne Kaderzugehörigkeit, sie werden aber noch einmal unterschieden für Senioren unter 50 - und über 50 Jahre. Detaillierte Informationen und Schemata über den Verfahrensverlauf und die Notwendigkeit eines Antrags finden Sie unter www.leichtathletik.de im Menupunkt DLV / Anti-Doping.
Bitte reichen Sie Ihren Antrag immer mindestens 21 Tage vor dem Wettkampf ein. Achten Sie darauf, dass der Antrag sorgfältig und lesbar, der Antrag an die WMA auch in Englisch, ausgefüllt ist und alle erforderlichen Unterlagen beigefügt sind. Die prüfende Stelle schickt unvollständige oder unleserliche Anträge unbearbeitet wieder zurück.
Zusätzlich sollten Sie die Hinweise von NADA, IAAF und WMA zur Genehmigung und den Genehmigungsverfahren beachten. Diese finden Sie auf den entsprechenden Websites. Wir weisen noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass nicht der DLV, sondern die NADA oder WMA für die Genehmigung zuständig ist. Bei Fragen stehen wir Ihnen selbstverständlich gerne zur Verfügung." (01.01.05)
Thomas Springstein wollte immer gern der erste sein. Er hat es mal wieder geschafft. Im ersten spektakulären Strafprozeß des Jahres 2006 wird der 47jährige der Angeklagte sein - am 9. Januar vor dem Amtsgericht Magdeburg. Ihm wird Doping bzw. ein Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz vorgeworfen. Die Anklage ist das vorerst letzte Kapitel einer Geschichte, die den einst so erfolgreichen Leichtathletik-Trainer beim Sportclub Neubrandenburg schon seit dem Fall der Mauer verfolgt.
"Thomas Springstein ist ein guter Mann, und er kann arbeiten. Nun will er offenbar alles", schrieb am 23. November 1990 das inzwischen nicht mehr existente "Deutsche Sportecho". Das klang sibyllinisch und war so wohl auch gemeint. 1992 kam es bei den Stars seiner Trainingsgruppe mit Katrin Krabbe und Grit Breuer zu sogenannten Unregelmäßigkeiten bei Doping-Kontrollen. Für Sprinterin Krabbe war es der Abschied vom Sport. 400-Meter-Läuferin Breuer, die Springstein später heiratete, begann nach dreieinhalb Jahren Sperre noch einmal eine erfolgreiche Karriere, die sie erst unlängst beendete. Und Springstein wurde 2002 sogar noch "Trainer des Jahres". Seine Laufbahn endete im September 2004 jäh, als in seinem Haus verdächtige Arzneien und Vergabezyklen für Dopingmittel gefunden wurden. Den Ermittlungen zufolge soll er minderjährige Sportler auf diese Art sehr intensiv betreut haben. Springstein bestreitet das und wird sich so wohl auch vor Gericht positionieren. (Quelle: Michael Mielke, in Berliner Morgenpost, 01.01.06)
Die Allermeisten tragen keine Information bei sich, wen im Notfall das Rettungs- oder Krankenhauspersonal kontaktieren kann. Deshalb werden wichtige und unter Umständen lebensrettende Informationen oft nicht rechtzeitig eingeholt. Außerdem erfahren die nächsten Angehörigen nur sehr spät vom Notfall.
Deshalb ruft das Feuerwehr-Weblog die Aktion "IN / Im Notfall / Damit andere Dir helfen können" ins Leben und folgt damit dem Original aus dem Vereinigten Königreich, das insbesondere seit den Terror-Anschlägen vom 7.7. vergangenen Jahres in London große Unterstützung aus der Bevölkerung, der öffentlichen Hand und der Wirtschaft erfährt.
Das Prinzip ist denkbar einfach: unter IN (steht für "Im Notfall") im Telefonbuch des Handys kann Rettungspersonal schnell direkt Kontakt mit den Angehörigen aufnehmen. So geht's:
1. Im Handy einen Kontakt namens IN anlegen, gefolgt vom Namen der Kontaktperson. Also z.B.: IN - Mutter oder IN - Hans
2. Die Telefonnummer der Kontaktperson abspeichern
3. Die IN - Kontaktperson benachrichtigen, dass sie als Notfallkontakt im Handy geführt wird.
Fertig! (01.01.06)
Mein Archiv mit Informationen und Meldungen aus der Seniorenleichtathletik:
DM-Sonderseite 2006
Annettes Meisterschaftsseiten 2006 mit DM II in Aachen und DM I in Erfurt
Sonderseite der XV. Masters-Leichtathletik-EM in Posen/Poznan
Die 2. Hallen-Weltmeisterschaften der Masters 2006 in Linz, Österreich
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DM-Meisterschaftsseiten 2006
Hallen-WM in Linz